An dieser Stelle wurden täglich Ereignisse im Syrien-Kontext für die Woche vom 9. bis 15. April 2018 dokumentiert.
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9. April 2018
Das deutsche Auswärtige Amt stimmte heute zum wiederholten Male – und leider auch wie erwartet ganz im Dienste der Kriegspropaganda – in den heuchlerischen Chor moralischer Entrüstung ein und verurteilte, ohne dass es irgendwelche aussagekräftigen Indizien, geschweige denn Beweise für einen Einsatz chemischer Waffen durch die syrische Armee gibt, die syrische Regierung. Und so wie sein praktisch angeschlossener Haussender (ARD/ZDF) tischte es zum wiederholten Mal den Menschen die dreiste Lüge vom Giftgasangriff in Khan-Sheikhoun im Jahr zuvor auf. Der kritische Beobachter darf sich die Frage stellen, wer dem deutschen Außenministerium die Worte sehr bestimmt in den Mund legt (1).
Erinnern sich die Leser, dass die deutsche Bundesregierung die Lügenbolde von den Weißhelmen jährlich mit sieben Millionen Euro versorgt? Ein sehr informativer Artikel, der Ihnen ein in Größenordnungen besseres Abbild der Realität in Ost-Ghouta heute und in der Vergangenheit bietet, als das, was Sie in den Massenmedien erfahren, sei Ihnen an dieser Stelle empfohlen.
Wer sich an die Berichterstattung aus Ost-Aleppo erinnert, hat vielleicht auch noch das Aleppo Media Center (AMC) oder nachfolgend das Edlib Media Center (EMC) im Hinterkopf, welche rasch und wirkmächtig die Berichte der Weißhelme an die dankbar aufnehmenden Massenmedien – mittendrin und vorneweg die ARD – weitergaben. In Ost-Ghouta erleb(t)en Sie mit dem Ghouta Media Center (GMC) das exakt gleiche Wirkprinzip (2).
Nach Angaben der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur SANA hat Israel in der vergangenen Nacht mit mehreren F-15 Kampfjets syrische Flugfelder mit Raketen angegriffen. Betroffen war insbesondere das Flugfeld T4 (in etwa zwischen den Städten Palmyra und Homs gelegen). Acht der Raketen konnte die syrische Luftabwehr abschießen. Trotzdem sind mehrere Tote und Verletzte zu beklagen (3).
Dieser Angriff hat insofern zusätzliche Brisanz, weil bei T4 auch eine Reihe russischer Militärs im Einsatz sind, um insbesondere Operationen gegen den Islamischen Staat (IS) in der Wüste von Homs (Provinz Deir er-Zor), zu steuern. Sie bestätigten den israelischen Angriff und sprachen von zwei F-15 der Israelis (4).
Nachdem von seiten der israelischen Armee seit zwei Monaten keine Operationen gegen Syrien durchgeführt worden waren, können wir davon ausgehen, dass diese Attacke abgestimmt ist mit dem jetzigen neuerlichen Giftgas False Flag von Ost-Ghouta, der vorherigen Kampagne um einen angeblichen Giftanschlag in Großbritannien (Skripal-Affäre) und der umgehend einsetzenden Propaganda von Medien und westlichen Spitzenpolitikern; einschließlich der unverhüllten Drohungen, militärische Gewalt gegenüber Syrien anzuwenden.
Laut Angaben des libanesischen Fernsehsenders Al-Mayadeen attackierten unmittelbar nach dem Angriff Kämpfer des IS eben dort, in der Wüste von Homs, Stellungen der Syrischen Arabischen Armee (SAA). Die Angriffe wurden zurückgeschlagen. Dass es sich bei der durch die Terroristen geführten Attacke um einen (zeitlichen) Zufall handelt, braucht nicht angenommen zu werden (5). Zumal die Kämpfe in der Umgebung der T2-Pumpstation stattfanden (6); das ist nur unweit entfernt vom völkerrechtswidrig durch die USA annektierten Gebiet von al-Tanf im Süden des Landes.
Sei noch erwähnt, dass Israel bei diesem Angriff zum wiederholten Male den libanesischen Luftraum verletzte (7), um die dortigen geographischen Gegebenheiten zu nutzen, die es durch Tiefflug der syrischen Luftabwehr erschweren, Angriffe zu vereiteln (8).
Möglicherweise gab es aber auch einen kombinierten Angriff, denn andere Quellen berichten, dass die russische Luftabwehr in Syrien acht vom Mittelmeer anfliegende Raketen abschoss. Das gesamte syrische-russische Luftverteidigungssystem ist seit gestern in höchster Alarmbereitschaft und russische Jets sind ständig im Luftraum unterwegs. Das Pentagon hat bislang dementiert, in die Raketenangriffe involviert zu sein (9).
Wie klingt eine Meldung aus dem Propagandaministerium? Die ARD-Tagesschau tut, wie befohlen (Hervorh. PA):
„Vor einem Jahr hatte Trump einen Giftgaseinsatz des Assad-Regimes in Chan Scheichun bestraft, indem er einen syrischen Luftwaffenstützpunkt bombardieren ließ. Auf die Frage, ob nun eine ähnliche Strafaktion geplant sei, sagte Trumps Heimatschutz-Berater Tom Bossert, keine Option werde vom Tisch genommen.“ (10)
Ich warte auf den Aufstand des Gewissens in den Redaktionsstuben der öffentlich-rechtlichen Medien. In deren Foren jedenfalls ist die Illusion, dass da in Ost-Ghouta „Aufständische“ „Frauen und Kinder“ vor den „Schergen des Assad-Regimes“ schützen, längst verflogen (11).
Die in Käfigen als menschliche Schutzschilde durch Douma gefahrenen (b1) und jahrelang in Gefängnissen der Terroristengruppe Jaish al-Islam (Islam-Armee) gehaltenen Zivilisten sind endlich frei und wurden außerhalb der Terroristenzone von Douma jubelnd begrüßt. Die Freilassung weiterer Gefangener aus den Gefängnissen der Islam-Armee steht in den nächsten Tagen an (12).
Im Zuge der zunehmend schwächer werdenden Präsenz dieser Terrorgruppe in Douma, haben hungernde Zivilisten dort begonnen, Lebensmittellager aufzubrechen, in denen Jaish al-Islam über Jahre humanitäre Spenden der Vereinten Nationen und anderer Hilfsorganisationen gehortet hatte, um sie mit Profit auf den Märkten zu verkaufen beziehungsweise Abhängigkeitsverhältnisse herzustellen (13).
10. April 2018
Den westlichen Vertretern bot sich in der vergangenen Nacht bei der Sitzung des UN-Sicherheitsrates die Gelegenheit, weiter von vollendeten Tatsachen zu sprechen, obwohl sie rundweg nur unbewiesene Behauptungen zum besten gaben. Der Sonderbeauftragte der UNO, Staffan de Mistura, gab sich dabei wieder als williges Sprachrohr ersterer her:
„The Council cannot allow a situation of uncontrollable escalation to develop in Syria, on any front.“ (14)
Genau das, was die Leute hinter ihm (Jeffrey Feltman, Nikki Halay und andere) seit Jahren tun, die Situation in Syrien stetig zu eskalieren, das beweinte de Mistura. Er selbst müsste eigentlich genau Bescheid wissen, denn die Vertreter der Terrorgruppe Jaish al-Islam saßen seit Jahren am Syrien-Verhandlungstisch in Genf. Das ist der Ort, den de Mistura „moderiert“. Jaish al-Islam sind genau die Halsabschneider, die derzeit aus Douma abziehen. Sie sind in den Augen westlicher Politiker und Medien die legitimen Vertreter des syrischen Volkes.
Und de Mistura weiß Bescheid. Nochmal der Hinweis auf das Treffen der „kleinen Syrien-Gruppe“ am 11. Januar des Jahres, in der ganz offen die operativen Maßnahmen zur Teilung Syriens geplant und de Mistura seine Rolle dafür zugeteilt wurde:
„Satterfield [US-Vertreter] sprach in aller Deutlichkeit über die Pläne der USA und ihre Entschlossenheit, diese auch umzusetzen. Syrien soll aufgeteilt werden, der Osten und Nordosten soll vom Rest des Landes getrennt werden. Satterfield führte aus, dass für die Umsetzung fünf Punkte ausgearbeitet wurden: 1. Syrien soll geteilt werden. 2. Die Gespräche in Sotschi sollen zum Scheitern gebracht werden. 3. Die Türkei soll umworben werden. 4. De Mistura (UN-Sonderbotschafter für Syrien) soll angewiesen werden, die Genfer Gespräche zu reaktivieren. …“ (15)
Ende Februar hatte sein Vorgesetzter – eben jener zum Krieg treibende Jeffrey Feltman – de Mistura diese Aufgabe in einer UN-Sicherheitsratssitzung nochmals laut vorgelesen (16).
Auch wenn die Tagesschau in ihrem Morgenbeitrag wieder mit dem üblichen tendenziösen Wording in der Überschrift – „Scharfe Worte, traurige Routine“ – glänzte, so gab Kai Clement dem russischen UN-Vertreter Wassili Nebensja doch bemerkenswert viel Raum in seinem Bericht. Unter anderem lesen wir da:
„Experten der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen sollten umgehend für eigene Untersuchungen in die Region reisen, schlug er [Wassili Nenbensja] vor. Russische und syrische Truppen würden das ermöglichen.“ (17)
Das sind übrigens Vorschläge, welche bei ausnahmslos jedem ähnlich gelagerten Fall in der Vergangenheit genauso auch vorgebracht (18), doch im Artikel von Clement glatt weggelogen wurden. Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat die Sicherheitsgarantien für die OPCW bei einer Begehung vor Ort in Douma seitens der syrischen Behörden nochmals ausdrücklich unterstrichen (19). Mehr noch verlangt Russland diese Untersuchung in Ost-Ghouta sogar unverzüglich (20)!
Fragen Sie sich jetzt vielleicht auch, warum die OPCW-Experten nicht schon längst nach Syrien unterwegs sind?
So könnten diese Experten auch sehr rasch die Glaubwürdigkeit der Funde von Chemiewaffenlabors testen, welche seitens der syrischen Armee im März an die Öffentlichkeit gebracht wurden. Ahnten Sie jetzt schon, dass der Fundort Shifoniyeh im zuvor von Jaish al-Islam besetzten Gebiet Ost-Ghoutas liegt (21)? Der (erneute) Vorschlag Lawrows fand auch größere Beachtung durch die Massenmedien; recht ausführlich berichtete „Die Zeit“ (22).
Aufklärung ist nicht im Sinne der Scharfmacher. Man fragt sich, wie oft am Tag die UN-Botschafterin der USA, Nikki Haley, sich den Schaum vom Mund wischen muss:
„Russlands Hände seien „besudelt mit dem Blut der syrischen Kinder“ – das – Zitat – „Regime“ könne durch Bilder seiner Opfer nicht mehr beschämt werden.“ (23)
Beachten Sie, liebe Leser. Haley spricht von unbewiesenen Behauptungen und verurteilt, diese als Argumentation gebrauchend, moralisch auf schlimmste, manipulative Weise, jene, welche sie, Haley, eben gern als Täter sehen möchte. Das ist Propaganda übelster Sorte und es gibt für mich da keinen Unterschied zum Feindbild des „bösen Juden“, den die deutschen Nazis in den Menschen verankerten. Die Prinzipien, mit denen man Völker in Kriege zwingt, sind nun einmal universell.
Syriens Botschafter bei den Vereinten Nationen, Baschar al-Jaafari stellte daher auch fest, dass Nikki Haley weder dem Rat, noch dem internationalen Recht und auch nicht der UN-Charta die angemessene Achtung entgegenbringt (24). Die Quellen, auf die sich Haley in ihrer geifernden Rede bezog – und nein, das hier ist keine Überspitzung, lesen Sie den (allerdings nicht ins Deutsche übersetzten) Text selbst (25) – waren ausschließlich die der Weißhelme und ihrem großen Partner SAMS (siehe auch weiter oben) (26,27). Das hatte Haley ein Jahr zuvor, als man Syrien das Giftgas von Khan-Sheikhoun anhängen wollte, auch schon so getan.
Nochmals der Hinweis zu den Weißhelmen: Deren Verbindung zur sie millionenschwer finanzierenden SAMS ist unbestritten, die von SAMS durch die USAID ebenso – und über allen steht das US-Außenministerium. Nehmen Sie noch das britische – und deutsche Außenministerium hinzu, dann erkennen Sie, dass die Weißhelme nichts anderes als Auftragsarbeit betreiben. Sie sollen das notwendige Futter zur Legitimation der Gewaltpolitik westlicher Staaten besorgen und bezogen bis zum heutigen Tag „Hilfsgelder“, welche die 100 Millionen US-Dollar längst überschritten haben.
Die weiter oben erwähnte „Die Zeit“ gehört nunmal zum Propagandaapparat und unverdrossen wird das gelieferte unglaubwürdige Material weiterverbreitet; emotional wirkmächtig die Menschen erreichend. Nur ein Ausschnitt aus dem Titelbild (des Zeit-Artikels) belegt jedoch sehr schön die „Lieferkette“ (b2):
Die beauftragten Weißhelme lieferten an AP, die weltgrößte Nachrichtenagentur aus den USA; die hat einen Partnerschaftsvertrag mit der deutschen dpa und jene wiederum gehört großen deutschen Medienanstalten – unter anderem und mit erklecklichen Anteilen ARD und ZDF.
Ungeachtet der von westlichen Medien und Politikern hochgeschaukelten Propgagandawelle, welche den Leuten eine „vom syrischen Regime“ zu verantwortende „humanitäre Katastrophe“ zum wiederholten Male unterschieben will, geht die Deeskalation ja in Syrien voran. Mehrere tausend von der Islam-Armee bislang Gefangengehaltene kommen derzeit in Freiheit und Bus für Bus verlassen die jihadistischen Kämpfer Douma (28). Das dies passiert, ist weder dem UN-Sicherheitsrat zu verdanken, noch westlichen Regierungen.
Die syrische Regierung hat sich offiziell an den UN-Sicherheitsrat gewandt und Israel vorgeworfen, im Rahmen einer auf Staatsterrorismus beruhenden Politik systematisch Terroristen in Syrien zu unterstützen. Während man Syrien mit Lügen und haltlosen Beschuldigungen seitens westlicher Staaten in den nächsten Gewaltakt zwingen möchte, wird Israels Rolle völlig unter den Tisch gekehrt und es spielt auch keine Rolle in den Medien (29).
Syrien weist Israel nach, nicht nur die UN-Sicherheitsresolution 350 aus dem Jahre 1974 permanent zu missachten, sondern auch gegen weitere UN-Resolutionen im Rahmen der Bekämpfung des (internationalen) Terrorismus zu verstoßen. Das syrische Außenministerium betont in seinem Brief an den UN-Generalsekretär, dass der Raketenangriff auf das T4-Flugfeld in der Provinz Homs am vergangenen Wochenende nur mit US-amerikanischer Hilfe – insbesondere der Luftaufklärung mittels Inherent Resolve – möglich war (30).
Man muss dazu noch einmal betonen, dass durch Inherent Resolve die westlichen Militärs nicht nur eine genaue Kenntnis von Truppenbewegungen der syrischen Armee und ihrer Verbündeten besitzen, sondern auch von denen der Terroristen des Islamischen Staates, die ganz in der Nähe des Gebietes um al-Tanf operieren. Die westlichen Staaten unterstützen also – entgegen ihrer ständig wiedergegebenen Wortblasen – ganz aktiv die IS-Terrormilizen!
11. April 2018
Um auf die gestern analysierte „Lieferkette“ von Bildmaterial zurückzukommen. Die ARD-Tagesschau hat sich erkenntlich gezeigt und freundlicherweise Belegmaterial geliefert. Am heutigen Morgen fand ich dieses Bild in einer ihrer Syrien-Nachrichten drei Tage zuvor (b3):
Es ist das Gleiche wie das weiter oben Geschnittene in „Die Zeit“; die Weißhelme sind tatsächlich der zentrale Verteiler für Syrien-Bildmaterial. Ein Bild, dass auch Tage später von der Tagesschau in diversen Verlinkungen, auf das emotional eingeprügelte Publikum losgelassen wird – ohne auf die Quelle hinzuweisen (31). Wir haben gleichgeschaltete Medien? Neeiiiiiiiiinnnn!!! Die für die Weißhelm-Propaganda missbrauchten Kinder (32) erfahren erneut dankbare Verbreitung durch den Mainstream; Filme, durch die sich die „Aktivisten“ der Whitehelmets selbst diskreditieren, dagegen nicht (33).
Der Raum, welcher der russisch-syrisch-iranischen Seite im Syrien-Konflikt in Tagesschau-Artikeln bereitgestellt wird, ist neuerdings signifikant größer geworden – wie auch Ansätze zu mehr Objektivität in der Berichterstattung. Trotzdem taugt der frühmorgendliche Bericht über die UN-Sicherheitsratssitzung der vergangenen Nacht kaum, um die Rolle vorheriger Untersuchungskommissionen im Falle Giftgas in Syrien zu verstehen (34).
Man muss halt wissen, dass das Zusammenspiel des vom höchsten UN-Gremium einberufenen Joint Investigative Mechanism (JIM) und der Organisation for Prohibition of Chemical Weapons (OPCW) einerseits niemals (bis auf Ost-Ghouta 2013) zu Untersuchungen vor Ort führte; das trotz wiederholter und dringender Aufforderungen seitens der syrischen Regierung – und zwar direkt beim UN-Sicherheitsrat. Andererseits wurde die Arbeit dieser Kommission letztlich immer nur genutzt, um politischen Druck auf Syrien auszuüben und mittels UN-Sicherheitsratsbeschlüssen das Sanktionsregime gegenüber diesem Land weiter zu verschärfen; bis hin zur totalen Entmündigung des Landes.
Die Wiederinbetriebnahme dieses ab November vergangenen Jahres nicht mehr mitgetragenen Mechanismus – das war im Prinzip der Vorschlag der USA – lehnte Russland in der jüngsten Sitzung des UN-Sicherheitsrates folgerichtig ab. Russland selbst brachte zwei Vorschläge ein, die ihrerseits durch Veto zu Fall gebracht wurden (35). Die Ablehnungsgründe durch die westlichen Staaten sind erhellend. Russland plädierte im ersten Vorschlag für das paritätische Zusammenstellen einer neuen Untersuchungskommission, was deren Missbrauch für politische Zwecke stark eingeschränkt hätte (36). Folgerichtig kritisierte die schon mehrfach zitierte US-Botschafterin Nikki Haley:
„dass der russische Vorschlag der Regierung in Moskau die Möglichkeit gegeben hätte, die Ermittler auszusuchen und deren Ergebnisse zu bewerten.“ (37)
Das kleine Wörtchen „auch“, das hat die gute Nikki „vergessen“. Selbstverständlich möchte auch Russland zukünftig auf das Personal solcher internationaler Kommissionen an Konfliktherden, an denen ihre Interessen und die ihrer Partner betroffen sind, mit aussuchen. Haley verschweigt geflissentlich, wer bisher das Sagen hatte, wenn es um die Auswahl solch vakanter Personalien ging.
Der zweite Vorschlag Russlands beinhaltete ein offizielles Mandat für die OPCW in direktem Auftrag des Sicherheitsrates, das heißt, ohne „zwischenplatzierte“ JIM, die sich politisch intrumentalisieren ließe. Auch hier ist Ablehnung seitens der Westmächte USA, GB, Frankreich plus Polen bezeichnend (38). Die ARD-Tagesschau beschrieb es so:
„Die britische UN-Botschafterin Karen Pierce sagte, ihr Land habe gegen die Resolution gestimmt, weil ein OPCW-Ermittlerteam bereits auf dem Weg nach Syrien sei. Diese untersuche zudem nur, ob Giftgas eingesetzt wurde, aber nicht, wer für den Einsatz verantwortlich ist.“ (39)
Die britische UN-Botschafterin ist entweder dumm und inkompetent oder sie lügt. Denn ein OPCW-Team ist bislang eben noch nicht auf dem Weg nach Syrien. Ihr zweites Argument ist nicht weniger dreist. Zwang doch gerade ihre bestimmende Fraktion der „Freunde Syriens“ über den JIM, die OPCW zur Feststellung von Schuldigen bei der Untersuchung früherer Giftgasvorfälle.
Die folgende längere Passage aus dem gleichen Tagesschau-Artikel überführt Karen Pierce auch umgehend der Lüge und da es dort über die Information zur UN-Sicherheitsratssitzung hinausgeht, habe ich die stille Hoffnung, dass die Tagesschau diesen Kontrapunkt sogar bewusst in den Artikel brachte:
„Die OPCW bat bereits die syrische Regierung, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen für eine Untersuchung durch ihre Experten. Wann das OPCW-Team aufbrechen soll, stehe aber noch nicht fest, teilte die Organisation mit. Die syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete, Präsident Bashar al-Assad habe sich selbst für Untersuchungen der OPCW ausgesprochen und Mitarbeiter der Organisation eingeladen, nach Duma zu reisen. Die Organisation solle „endlich damit anfangen, die Funktionen auszuüben, für die sie geschaffen wurde“, sagte Jewgeni Serberennikow vom Verteidigungsausschuss des russischen Föderationsrats der Nachrichtenagentur Ria Nowosti.“ (40)
Diese Hoffnung meinerseits wird durch kleine erhaltene Botschaften gestützt. Bis in die allerjüngste Vergangenheit waren Apelle der OPCW an Syrien so gestaltet:
„Die OPCW fordert die syrische Regierung auf, unverzüglich die Voraussetzungen zu schaffen … .“
Hier nun heißt es:
„Die OPCW bat bereits die syrische Regierung, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen … .“
Erkennen Sie den Unterschied? Das ist eine ganz andere Sprache! Rückfälle sind natürlich vorhersehbar, aber ich für mich möchte solche Signale einfach nicht ignorieren.
Obwohl es bis auf die Berichte der Weißhelm-Trachtentruppe keinerlei Belege für einen Giftgasangriff in Douma gibt, hat die deutsche Bundeskanzlerin – ein letztes Hintertürchen lässt sie sich ja immer offen – „kaum Zweifel“. Hier eine Botschaft aus der Welt des Unterbewussten:
„Es ist schon erschütternd, muss ich sagen, dass nach so vielen internationalen Diskussionen und Ächtungen immer wieder dort Chemiewaffen eingesetzt werden. Und davon müssen wir leider ausgehen.“ (41)
Ja, Frau Merkel, davon gehe ich auch aus, denn Sie sind nicht dumm. Sie tragen offensichtlich in Ihrem Inneren diese Narrative nicht einmal mit. Daher lässt ihre innere Stimme sie auch sprechen „muss ich sagen“ und „müssen wir leider davon ausgehen“. Nur nimmt ihr inneres Bedauern ob der Befangenheit im Machtgeflecht trotzdem nicht die Verantwortung für das Narrativ ab, dass sie dann wider besseren Wissens verbreitet. Meinen Sie, liebe Leser, diese meine Hypothese ist zu weit hergeholt? Hier noch ein Zitat – gleiches Blatt, gleiches Datum (Hervorh. PA):
„Merkel unterstützte eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zu dem mutmaßlichen Giftgaseinsatz und forderte eine klare Verurteilung. „Wir müssen da eine sehr, sehr deutliche Sprache sprechen.““ (42)
Noch ein weiteres Beispiel für versteckte Botschaften der Angela Merkel gefällig? Bezüglich der russischen Aufforderung, mit Experten nach Douma zu kommen, sagte sie ebenfalls mehr, als sie wollte (oder wollte sie es tatsächlich so ausdrücken?) – gleiche Quelle, gleiches Datum (Hervorh. PA):
„Das kann auch meinetwegen nochmal nachgeprüft werden. Aber das hilft uns bei der Verurteilung des Falles jetzt nicht weiter.“ (43)
Die selbsternannten Richter des freien Westens über den Rest der Welt sind nicht an Beweisen interessiert, denn sie stören eher beim Verurteilen. Das weiß die deutsche Bundeskanzlerin.
Drei Tage nach dem getürkten Giftgasangriff von Douma sind aber Zeichen einer Deeskalation nicht nur bei westlichen Medien sondern auch deren Politikern unübersehbar. Zumal Russland nochmals unmissverständliche Ansagen wiederholte, welche Folgen eine – wie auch immer geartete – Militärintervention westlicher Staaten gegenüber Syrien haben würde.
„If there is a strike by the Americans, then…the missiles will be downed and even the sources from which the missiles were fired […]“ (44)
Kernaussage (im Zitat des russischen Botschafters im Libanon) ist diesmal – im Gegensatz zu früheren Geschehnissen – dass Russland nicht nur Raketen abschießen wird, sondern auch Trägersysteme. Das sind Schiffe, Flugzeuge und Drohnen. Das Risiko für die aggressiv zündelnden, ziokonservativen Provokateure ist enorm gestiegen (45).
„Theresa May hat gestern dem Präsidenten Trump gesagt, dass Großbritannien mehr Beweise für eine mutmaßliche C-Waffen-Attacke durch Assads Regime brauche, ehe es sich einem Militärschlag gegen Syrien anschließen könne.“ (46)
Vergessen wir bei alldem nicht: Selbst wenn all das, was zum Thema herbeigelogen wurde, tatsächlich stimmen würde, gäbe es kein Völkerrecht, welches eine Aggression gegen Syrien rechtfertigte!
Desweiteren hat gestern die OPCW – und zwar unabhängig von einem eventuell noch zu vergebenden Mandat des UN-Sicherheitsrates (siehe auch weiter oben) – die Einladung der syrischen Regierung nach Douma angenommen (47). Ob sie, die OPCW, nun jemals in Syrien erscheinen wird, ist eine andere Frage, aber das Signal miteinander zu reden, ist klar gegeben.
Das ficht die kriegsgeile Fraktion der Ziocons eh kaum an. Ob das Militär, insbesondere der USA, deren Wünschen folgt, ist die Frage. Dass ein eventueller Schlagabtausch mit Russland auf oder über syrischem Boden als Schaukampf zur Befriedigung dieser Fraktion ohne unbeabsichtigte Eskalationen abgeht, kann man nicht zwingend voraussetzen. Regierungsvertreter Israels heizen mit extremen Aussagen, fernab jeder Akzeptanz eines irgendwo niedergeschriebenen Völkerrechts ihre Fraktion in Washington an, kriegerische Handlungen gegen Syrien loszutreten.
Vertreter des israelischen Kriegsministeriums lassen zum Beispiel so etwas verlauten, was auch gern von den israelischen Medien gestreut wird. Wollen Sie mal Statements von Paranoiden lesen?
„Assad’s regime and Assad himself will disappear from the map and the world if the Iranians do try to harm Israel or its interests from Syrian territory.“ (48)
Zu deutsch:
„Assads Regime und Assad selbst werden von der Landkarte und der Welt verschwinden, wenn die Iraner versuchen, Israel oder seinen Interessen von syrischem Territorium aus zu schaden.“
Es gibt einen Unterschied zwischen Psychopathen und Paranoiden. In der aktuellen Situation sind Paranoide die größere Gefahr, weil sie nämlich zu Übersprunghandlungen, zu Affekten neigen. Die Paranoia israelischer Politik hat den eigenen Krieg gegen Syrien wirklich vollständig ausgeblendet und diese Leute sehen sich tatsächlich als Opfer! Das halte ich für höchst gefährlich.
12. April 2018
Wie gehabt, galt mein Blick am Morgen den Nachrichten der ARD-Tagesschau zum Thema und er fand rasch diese rotzfrech wiederholten, durchgehend erfundenen Behauptungen, genauer gesagt LÜGEN:
„Mehrmals konnten später Experten der Vereinten Nationen und der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen der Assad-Regierung den Einsatz von Giftgas nachweisen, so beispielsweise bei dem verheerenden Chemiewaffenangriff vor einem Jahr, im April 2017, mit mehr als 80 Toten in Chan Scheichun.“ (49)
Für diese Sauerei wird Anna Osius (Westdeutscher Rundfunk) von mir Post bekommen, die ich natürlich auch öffentlich machen werde. Nach deutschem Recht müsste der Staatsanwalt zur Tat schreiten und eine Klage wegen Volksverhetzung und Kriegstreiberei in die Wege leiten. Wenn Frau Osius meint, sich hinter dem Auftrag verstecken zu können, dann weise ich darauf hin, dass diese „Ausrede“ für deutsche Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg auch nicht zog. Dass Anna Osius eine Tastatur als Waffe benutzt, ändert daran rein gar nichts.
Dieser vor Lügen und Desinformation triefende Tagesschau-Beitrag ist ein schwerer Rückfall und es ist symptomatisch, dass das korrumpierte und gesponserte „Recherchenetzwerk Bellingcat“ auch noch seinen Auftritt bekommen würde. Außerdem habe ich noch ein Bild aus dem Artikel für Sie; erkennen Sie es wieder (b4)?
Das ist auftragsgemäße Hetze zum Krieg gegen ein Land, um eine vorgegebene politische Agenda durchzusetzen und ich wiederhole mich ungern, liebe Leser. Aber Sie haben nur eine Möglichkeit, dieser Hetze zu entgehen. Entziehen Sie diesem Propagandaapparat das Vertrauen, nehmen Sie diese Medien aus Ihrem alltäglichen Medienkonsum. Ansonsten werden Sie das Gift, was Ihnen da ins Hirn geträufelt wird, nicht los! Lassen Sie es nicht mehr zu, dass Ihre wertvolle Energie dieses destruktive System speist.
Unter den Foristen der Tagesschau gibt es jedoch genug helle Köpfe, die der Tagesschau ihre Berichterstattung, einschließlich der „Analysen“ ihres „investigativen Faktenfinder“ um die Ohren hauen; hier ein richtig guter Forenbeitrag:
Am 11. April 2018 um 22:23 von Nachfragerin
Gibt es noch investigativen Journalismus?
Der Beitrag des heutigen #faktenfinder strotzt nur so vor Widersprüchen. So heißt es in einem Satz, dass das betroffenen Gebiet nicht zugänglich sei, aber ein paar Zeilen später beruft man sich auf die Aussagen von „Experten“ vor Ort.
Man kann sich auch nicht entscheiden, ob nun Sarin oder Chlor eingesetzt wurde und beschreibt dieselben Symptome, obwohl das erste ein hochwirksames Nervengift ist, während das zweite erst in weitaus höheren Dosen zu Verätzungen führt. Und dann wird noch „Bellingcat“ zitiert, die zu Recht der Kaffeesatzleserei beschuldigt wurden. Allein das dort veröffentlichte Video der Islamisten weist drei Fehler auf:1) Ein vom Hubschrauber abgeworfenes Gefäß kann niemals im 45°-Winkel ein Dach aus Stahlbeton durchschlagen aber
2) das Holzbett darunter unbeschädigt lassen.
3) Das in einem(!) geschlossenen Raum freigesetztes Chlorgas kann niemals dutzende Bewohner des Hauses töten, sofern diese nicht an der Flucht gehindert wurden. (50)
Oder der hier – ein bischen Humor kann, ob der Absurdität der Vorwürfe; nicht schaden:
Am 11. April 2018 um 22:55 von pnyx
„Wir sind noch dabei, die Geheimdienstinformationen auszuwerten, wir selbst und unsere Verbündeten. Wir arbeiten noch daran.“ sagt Mattis.
Aber sein Chef, genau wie der franzöische Präsident und weitere Spitzen westlicher Länder wissen auch ohne Geheimdienste, was geschehen ist. Es muss ja so sein, weil sonst der schöne casus belli flöten ginge. Hat sich übrigens schon jemand unter diesen Leuten den Tank angeschaut, der angeblich das Gas enthielt. Abgeworfen aus einem Helikopter soll er die Decke eines Schlafzimmers durchschlagen haben – man sieht das entsprechende Loch – und auf ein Bett gefallen sein. Das Bett ist allerdings noch weitgehend intakt…
Fazit; miese Maurer, exzellente Schreiner… (51)
Um Ihnen das Zitierte etwas plausibler zu machen, hier die Fotos, also die „Beweise“, der „Experten vor Ort“, der „Aktivisten“, der Informanten für westliche Geheimdienste (b5):
Da kann man sagen: Harte Indizien auf weichen Betten, nachdem sie ein Dach durchschlugen. Was soll eine Angela Merkel da auch anderes sagen als (Zitatschnipsel von weiter oben, Hervorh. PA):
„… wir müssen davon ausgehen.“
Bei einem Treffen mit seinen niederländischen Amtskollegen ließ US-Verteidigungsminister James Mattis gestern verlauten, dass man nicht über ausreichende Informationen verfüge, um Syriens Regierung einen Chemiewaffenangriff nachweisen zu können und er fügte hinzu:
„We’re still assessing the intelligence, ourselves and our allies. We’re still working on this […]“ (52)
was zu deutsch lautet:
„Wir werten noch mit den Geheimdiensten aus, unseren und denen der Verbündeten. Wir arbeiten noch daran …“
Das erinnerte mich sofort an ein Interview, das Mattis vor zwei Monaten gab. Auch da ging es um Giftgasvorwürfe und auch da antwortete Mattis auf die bohrenden Fragen der Reporter:
„No, I have not got the evidence, not specifically. I don’t have the evidence“ (53)
und außerdem:
„We do not have evidence of it. But we’re not refuting them; we’re looking for evidence of it“ (54)
Die Militärs der Vereinigten Staaten von Amerika sprachen also vor zwei Monaten wie auch heute öffentlich aus, dass sie zwar nach Beweisen für derartige Chemiewaffenangriffe suchen, aber bislang keine gefunden haben. Es hat sich nichts geändert. Während aus der Riege der Globalisten mit erfundenen Greueltaten Stimmung gemacht wird, um sich in Rauch auflösende Ziele mit neuer Gewalt gegen Syrien doch noch zu erreichen, entschärfen ranghohe Militärs ständig die Stimmung und weisen auf das Fehlen von Belegen hin. Auch ein Hinweis, dass die US-Politik differenziert zu betrachten ist.
Einen Unterschied erkennt man aber in der Behandlung durch die Massenmedien. Während sie nämlich die durch die Militärs angesprochene Beweislage vor zwei Monaten konsequent unter den Tisch kehrten, bringen sie nun diese Nachricht (55). Damit hebeln sie aber die beauftragte Propaganda aus und tragen ihrerseits dazu bei, die Kriegspsychose nicht in unkontrollierbare Bereiche hochzuschaukeln.
Noch ein kleiner Splitter, der von der Tagesschau gedankenlos veröffentlicht wird:
„Auch die oppositionsnahe syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London meldet, dass die Assad-Truppen große Flugplätze und Stützpunkte räumen.“ (56)
Das projiziere ich jetzt mal:
„Auch die oppositionelle AfD meldet, dass die Merkel-Truppen weitere Operationen in Nordafrika beabsichtigen.“
An der Sprache sollt Ihr sie erkennen …
Nocheinparteibuch hat in gewohnt gehobener Qualität den zwischenzeitlich wohl abgeschlossenen Abzug tausender Kämpfer von Jaish al-Islam und derer Angehöriger dokumentiert. Die syrische und russische Armee haben danach die vollständige Kontrolle über Douma erlangt, womit die militärische Operation zur Befreiung Ost-Ghoutas von den Terroristen als erfolgreich beendet angesehen werden kann (57). Die nächste Operation unter falscher Flagge, um der syrischen Regierung den Einsatz von Chemiewaffen anzuhängen, beschränkt sich damit für die Auftragshelmchen auf das Gebiet um Daara (im Süden) und Idlib (im Nordwesten des Landes).
Der OPCW stehen alle Türen in Syrien offen und so wie in vergangenen Fällen, steht ihre Stellungnahme, rasch eine Fact Finding Mission (FFM) zusammenzustellen in keiner Relation zum dann tatsächlich stattfindenden Handeln. Das ist technisch nicht nachvollziehbar, müsste doch bei der Hysterie, mit der das Thema Syrien und Giftgas aufgelegt wird, ein solches Team Gewehr bei Fuß stehen. Politisch ist dieses Verfahren jedoch sehr logisch, denn was es bedeutet, wenn ein solches Team die verbreiteten Lügen durch emotionslose Fakten als solche überführt, kann sich jeder ausmalen. Also: Aktuell – und ich nehme Bezug auf das OPCW-Portal – keine weiteren Aktivitäten in Richtung Team-Entsendung für Douma (Ost-Ghouta).
Dass Trump mit der globalistischen Neocon-Fraktion Katz und Maus spielt, halte ich auch weiterhin für ein realistisches Szenario. Nachdem er noch kurz zuvor mit markigen Worten ein Muskelspiel vor der Welt zelebrierte, twitterte er heute (b6):
Vielleicht, vielleicht auch nicht, lässt er seine Fans wissen und hebt erneut hervor, dass der Kampf gegen den IS siegreich abgeschlossen wurde. Nach wie vor bin ich daher der Meinung, dass der US-Präsident weiterhin den Rückzug aus Syrien anstrebt. Seine spontanen Schwenks erlauben es ihm dabei, immer aufs Neue, wie ein Stück Seife aus der Hand der Globalisten zur gleiten (58).
Mit der vollständigen Befreiung von Ost-Ghouta werden enorme Kapazitäten für Operationen der syrischen Armee und ihrer Verbündeten in anderen Teilen des Landes frei. Das Jarmouk-Camp südwestlich der Hauptstadt Damaskus steht sicher ganz oben auf der aktualisierten Prioritätenliste (kleine grüne Fläche am linken unteren Bildrand) (b7):
Im Gebiet dieses ehemaligen palästinensischen Flüchtlingslagers verschanzen sich noch immer etwa 1.500 Kämpfer des Islamischen Staates, die eine latente Gefahr für Damaskus und den gesamten Süden des Landes bilden und die auch einer der Gründe für die völkerrechtswidrige Besetzung des Gebietes um al-Tanf durch die USA darstellen. Denn unter anderem von dort, davon dürfen wir ausgehen, erfolgt ein Schmuggel von Kämpfern, Waffen und Versorgungsgütern.
Für diejenigen, die, wenn schon nicht die Zerschlagung, so doch eine endlose Destabilisierung, einschließlich Teilung des syrischen Staatsgebildes anstrebten, ist die Beseitigung des islamistisch, jihadistischen Pseudostaates von Ost-Ghouta eine katastrophale Niederlage. Sie wird es nochmehr, da es ihnen nicht gelingt, straffrei(!) eine westlich geführte Intervention jeglicher Art in Syrien zu führen.
13. April 2018
Nun also doch: Am Vortag ist ein erstes Team der OPCW in Syrien eingetroffen. Die Akkreditierung für ein zweites Team ist vergeben und dieses wird wahrscheinlich noch heute in Syrien einreisen (59). Erstmalig wird ein Team uneingeschränkten Zugang zu einem (vermeintlichen?) Tatort erhalten. Beim bisher einzigen Fall, in dem einem OPCW-Team dieser Zugang gewährt wurde, war dieser zeitlich eng limitiert und nur unter großen Einschränkungen möglich.
Dass es diesmal nicht so ist, hat natürlich damit zu tun, dass das Gebiet unter Kontrolle der syrischen Regierung und nicht der „Opposition“ steht. Es ist ein hoffnungsvolles Zeichen, auch wenn die Bestätigung für diese Nachricht seitens offizieller Stellen (wie zum Beispiel SANA) noch aussteht.
Übrigens ist auch das hier eine Verdrehung der Tatsachen. „Die Zeit“ titelte am Vortag:
„Assad-Regime erlaubt Chemiewaffen-Experten die Einreise.“ (60)
Diese Art hässlicher Manipulation hat man in den letzten Jahren im Falle Syriens oft erleben müssen. Richtig sollte es nämlich heißen:
Die syrische Regierung hat erneut die Chemiewaffen-Experten der OPCW eingeladen und ihnen volle Bewegungsfreiheit im Gebiet des (angeblichen?) Giftgasanschlags zugesichert.
Die ungewöhnlich rasche Entsendung von OPCW-Teams nach Syrien hängt mit dem ebenso ungewöhnlichen Druck zusammen, den Russland gegenüber der OPCW aufgebaut hatte. Das russische Außenministerium mahnte noch am 11. April, dass jede Verzögerung zur Entsendung eines OPCW-Teams, angesichts der gegen Syrien geführten Kampagne, völlig unakzeptabel ist (61).
Zwischenzeitlich hat das russische Verteidigungsministerium mehrere Videos präsentiert, die den Giftgasanschlag erneut in Frage stellen (62). Danach erhielt sie die Aussagen zweier syrischer Augenzeugen vor Ort. Im besagten Krankenhaus von Douma wurden nach ihren Informationen keine Opfer von Chlorgas- oder Saringasvergiftungen behandelt (63).
Russlands Außenminister Sergej Lawrow legte nach und erklärte, unstrittige Beweise für die Verwicklung britischer Geheimdienste in den Vorfall von Douma zu haben:
„Wir haben unwiderlegbare Informationen, dass dies eine neuerliche Inszenierung von Geheimdiensten eines Staates war, der sich darum reißt, in der ersten Reihe der russophoben Kampagne zu stehen“ (64)
Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums Igor Konaschenkow informierte:
„Wir wissen mit Sicherheit, dass die sogenannten Weißhelme zwischen dem 3. und 6. April aus London unter Druck gesetzt wurden, um die Provokation, die sie vorbereiteten, zu beschleunigen.“ (65)
Da noch immer die Gefahr eines aggressiven militärischen Aktes westlicher Staaten gegen Syrien in der Luft schwebt, hat Russland für heute eine weitere Sitzung des UN-Sicherheitsrates beantragt (66).
Herr Seibert hielt als Regierungssprecher tapfer die Flagge der Lügenbolde hoch und antwortete auf die Frage, was denn mit den Beweisen ist, die Frankreichs Präsident Macron sein eigen nennt:
„Es gibt schwere Indizien, die auch in diesem Fall in Richtung des syrischen Regimes zeigen.“ (67)
Ja bitte, Herr Seibert. Erleuchten Sie uns und präsentieren uns ihre „schweren Indizien“. Wissen Sie, liebe Leser, worauf das hinauslaufen wird? Auf in etwa so etwas:
„Um unsere Informanten zu schützen, können wir unsere „Indizien“ leider nicht offenlegen, aber glauben Sie uns und Sie wissen doch, dass das da unten in Syrien ein Regime ist, welches seine eigene Bevölkerung abschlachtet. Ja, sicher, auch dafür haben wir bisher keine Beweise vorgelegt, aber glauben Sie uns. Sie sehen doch, dass wir nur das Beste für dieses Land wollen. Und unser Krieg ist nur Bekehrung, ja Missionierung, um Syrien auf den rechten Pfad der Demokratie zu führen. Vertrauen Sie uns, liebe Bürger, auch wenn wir zum Krieg aufrufen.“
Und, liebe Leser? Vertrauen Sie unserer Bundesregierung?
Nun ja, eine erkleckliche Zahl von Menschen hat dieser Regierung im September des vergangenen Jahres tatsächlich ihr Vertrauen geschenkt.
Wenn Sie einen Transatlantiker von echtem Schrot und Korn suchen, dann haben sie ihn mit Kornblum gefunden. Der ehemalige US-Botschafter in Deutschland suggerierte, dass Trump nach seinem großspurigen Spruch „smarte Raketen“ nach Syrien zu schicken, nun auf keinen Fall mehr zurückkönne.
„Nach der massiven Warnung wird Trump nicht mehr hinter seine Drohungen zurück können. Jetzt gar nichts zu machen, käme einem Gesichtsverlust gleich. Ich gehe davon aus, dass es eine US-Militäraktion in der einen oder anderen Form geben wird.“ (68)
Machen wir uns bewusst, dass uns John Kornblum hier ein Denkmuster aufdrücken will, nachdem eine Reflexion und Korrektur eigener Haltungen, Schwäche bedeutet. NICHT Krieg zu führen, bedeutet für Kornblum „Gesichtsverlust“. Und dieses Denken, sollen wir, liebe Leser, schlucken. Warum muss eine solch bellizistische Stellungsnahme in allen großen Massenmedien verbreitet werden?
So sieht Gleichschaltung aus (b8):
Wir dürfen natürlich gern glauben, dass das alles Zufall ist. Das aber ist, zumindest mir, einfach zu bequem. Um auch heute die Trachtentruppe Weißhelme angemessen zu würdigen, hier ein Bilddokument aus ihrer Inszenierung „Die Weißhelme beim sich selbst retten“ (b9):
Damit die armen Jungs nicht ständig gebrauchte Klamotten bei einem windigen Kostümverleih abgreifen müssen, greift ihnen unsere Regierung mit Millionensummen unter die Arme. Schließlich „organisieren“ diese netten „Lord Helmchens“ unserer Bundesregierung im Gegenzug die „Beweise“ … hust (b10).
Wer den Kanal voll hat, weil er begriffen hat, was dieser Syrien-Krieg tatsächlich darstellt und welche Aktie unsere „Spitzen“-Politiker daran haben, fühlt sich vielleicht bemüßigt, aktiv zu werden. Der Rubikon hat da eine nette Idee. Zu guter Letzt: Informationen, dass US-amerikanische Militärhubschrauber ausländische Führer des Islamischen Staates aus der Provinz Hasaka ausfliegen (69), kann – Achtung Ironie – natürlich nur russische oder Assads Propaganda sein. Doch die A-Geschichte ist, im Gegensatz zur B-Geschichte, eben keine Inszenierung.
14. April 2018
Die USA haben – gemeinsam mit den Einpeitschern im Syrien-Krieg, Frankreich und Großbritannien – ihre Drohung wahrgemacht und jedem Völkerrecht Hohn sprechend Syrien mit 103 Tomahawk-Marschflugkörpern angegriffen. Nach Angaben des russischen Generalstabes konnte die russische Luftabwehr 71 abschießen. Die syrische Luftverteidigung ihrerseits holte 15 der Hightech-Waffen vom Himmel (70,71,a1). Der Angriff dauerte etwa eine Stunde. Wie bereits am Wochenende, beim Angriff von israelischen Kampfflugzeugen auf Syrien, kam es unmittelbar darauf zu Angriffen auf syrische Truppen vom Jarmouk-Camp aus (südwestlich von Damaskus, siehe auch weiter oben); ebenso in Nähe der Grenze zum Irak (72,73).
Die Angriffe erfolgten einerseits vom Mittelmeer, andererseits von der US-Militärbasis Al-Udeid in Katar aus (74). Mit all diesen Aggressorstaaten (einschließlich Katar) pflegt die deutsche Bundesregierung beste, auch militärische Beziehungen. Wenn Sie sich anschauen, wo Katar liegt, dann können Sie auch sehr schön erahnen, welchen Weg die Marschflugkörper nahmen; nämlich den über Saudi-Arabien und Jordanien und dann über das von Inherent Resolve besetzte, syrische Gebiet von al-Tanf (b11).
Von dort ist die Entfernung zu den Zielen gering und die Reaktionszeiten der syrischen Luftabwehr knapp bemessen. Mir fällt auf, dass präzise die Mitglieder der „kleinen Syriengruppe“, plus Katar an diesem Militärschlag beteiligt waren. Erinnern Sie sich noch an deren Treffen vom 11. Januar? Das Vorgehen dieser kriminellen Vereinigung ist tatsächlich vorhersehbar und offenbar auch kein wenig flexibel.
Laut Joseph Dunford, dem Chef des Vereinigten Generalstabes, wurde Russland über den Angriff zuvor nicht informiert. Die USA verkündeten außerdem, der Angriff hätte drei Zielen gegolten, in denen Sarin gelagert oder (früher!) chemische Waffen entwickelt wurden. Aus der Gegend von Damaskus wird von vier getöteten Zivilisten berichtet. Ansonsten hat es offenbar nur Materialschaden gegeben. US-Präsident Donald Trump hatte den Angriff befohlen, obwohl am heutigen Tag Experten der OPCW ihre Untersuchungen vor Ort in Douma (Ost-Ghouta) beginnen wollten.
Man kann natürlich auch annehmen, dass dieser Angriff ausgerechnet in der Nacht zuvor durchgeführt wurde, WEIL Ermittler vor Ort untersuchen werden. Sollten diese keinerlei Indizien für einen Giftgasangriff finden, ist nämlich das Kartenhaus der Globalisten, auf dieser Basis gegen Syrien zu intervenieren, endgültig zusammengebrochen. Also musste man noch einmal schnell „Stärke zeigen“ und ich verweise noch einmal auf obige Zitate des ehemaligen US-Botschafters Kornblum.
Auch wenn US-Kriegsminister Mattis betonte, dass die Aktion härter als die vor einem Jahr (nach dem Vorfall von Khan Sheikhoun) war, sprach er andererseits von einer begrenzten, einmaligen Aktion. Ungeachtet dessen kündigte Russland harte Konsequenzen an (75).
Diese Konsequenzen werden nicht über Machogehabe, auf dass sich westliche Medien so gern im Falle des russischen Präsidenten konzentrieren, wirksam werden. Spekulativ und natürlich erstmal nur aus meiner Sicht, werden diese Konsequenzen al-Tanf im Süden Syriens betreffen. Werden doch von dort nach wie vor terroristische Milizen, die sich unter verschiedenen Fahnen von „Moderaten“ verstecken, versorgt. Mit der Befreiung von Ost-Ghouta und der zu erwartenden Befreiung des Jarmouk-Camps, wie nachfolgend der des Gebietes um Daara verliert al-Tanf auch für die westliche Wertegemeinschaft zunehmend an Wert.
Unabhängig davon, ist der US-Angriff politisch bewertet – auch wie im Vorjahr – zum „Dampf ablassen“ gegenüber dem ziokonservativen Klüngel in Jerusalem und Washington zu verstehen. Es sieht so aus, dass der wirklich große Angriff, auf den es offenbar auch und vor allem einige Verrückte in GB und Frankreich abgesehen hatten, hiermit abgeblasen wurde.
Das Folgende ist populistisch – ich weiß. Aber angesichts dessen, dass sich die Bundesregierung hinter einen Völkerrechtsbruch stellt, bringe ich es trotzdem:
„Der Militäreinsatz war erforderlich und angemessen, um die Wirksamkeit der internationalen Ächtung des Chemiewaffeneinsatzes zu wahren und das syrische Regime vor weiteren Verstößen zu warnen“, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel.“ (76)
Vielleicht sollte sich Angela Merkel mal VOR den Völkerrechtsbruch stellen. Angesichts der zu erwartenden Wirkungen bekäme sie vielleicht ein völlig neues Bild davon, wie sich so ein Völkerrechtsbruch anfühlt. Möglicherweise würde ihr dann die Lüge auch im Halse stecken bleiben. Nur so ein Gedanke …
Inwieweit eine Angela Merkel vasallenhaft ihre Rolle im Machtgefüge spielt oder tatsächlich so weit indoktriniert ist, dass sie an den Blödsinn, den sie auf der Pressekonferenz am heutigen Tag zum besten gab, wirklich glaubt (77), kann jeder für sich einschätzen. Nur ist eines klar. Beides ist gleichermaßen gefährlich. Und ich teile auch nicht die Meinung, dass Merkel hier gekonnt im Machtpoker für deutsche Interessen Verantwortung wahrnimmt.
Es ist auch nicht so, dass die weltweit verteilten Kräfte einer multipolaren Welt die heutige Situation unter Kontrolle hätten. Die Kriegsgefahr, die von den Hasardeuren aus dem Konglomerat des ziokonservativen Clans, gepaart mit einem krakenhaften Banken – und militärisch-industriellen Komplex ausgeht, ist sehr, sehr real. Gerade das enthebt die Menschen auch hier in Deutschland nicht von der Verantwortung, sich dieser Kriegstreiberei endlich wirklich bemerkbar entgegenzustellen.
So muss auch dieser ungewöhnlich emotionale Beitrag einer Karin Leukefeld verstanden werden, die sich derzeit in Syrien aufhält und die ja ansonsten durch ihre ausgesprochen nüchterne Art der Berichterstattung bekannt ist.
Es ist übrigens nicht unbedeutend, dass die syrische Armee – entgegen anderslautenden Informationen – bislang NICHT in Douma eingerückt ist. Die verantwortlichen Kommandeure warten auf eine vollständige Offenlegung aller versteckten Tunnel und Korridore (respektive Sprengfallen) durch Jaish al-Islam (78). Es ist also zum ersten ein Sicherheitsproblem, das sich hier für die SAA auftut. Andererseits spielt das – so meine Ansicht – auch eine Rolle in Bezug auf die anstehenden Ermittlungen der OPCW-Experten.
Den Vorwurf, dass die syrischen Behörden Spuren eines angedichteten Giftgasangriffs vernichtet hätten, kann die westliche Wertegemeinschaft so nur noch auf die russische Militärpolizei und Ermittler „umschichten“.
Michael Stempfle vom Westdeutschen Rundfunk feilte weiter am Ruf der ARD-Tagesschau, tendenziös, einseitig und manipulierend zu berichten. Wie das?
„Die Luftschläge der USA, Großbritanniens und Frankreichs mögen primär einen symbolischen Wert gehabt haben. Die Botschaft: Wer Chemiewaffen einsetzt, muss mit der Vergeltung der internationalen Staatengemeinschaft rechnen.“ (79)
Huch, da wird aber Herr Stempfle empört sein, wenn ich ihn als extrem gut geeignet für das Propagandaministerium des Dritten Reiches einschätze. Doch ist er es! Denn er hat die Aggression gegen einen Staat tatsächlich in eine „gute Handlung“ einer (welche meint er eigentlich?) „internationalen Staatengemeinschaft“ zur „Vergeltung“ hochstilisiert. Wie hieß es doch noch bei Orwell? „Krieg ist Frieden, Frieden ist Krieg“.
„Viele Beobachter in Berlin erkennen darin eine Strategie, die sie Russland auch bei vielen anderen Streitthemen unterstellen: Moskau wolle vor allem eines erreichen: Verwirrung stiften – gerade auch bei den Menschen im Westen, und damit Vertrauen in die Demokratie erschüttern.“ (80)
Grundsätze des Völkerrechtes oder eines demokratischen Rechtsstaates? Dafür hat Stempfle keinerlei Bewusstsein mehr. Er lebt in der Philosophie des „Despoten Putin“, der „roter Linien“, „des Assad-Regimes“, der eigenen Rolle auf Seiten „der Guten“. Nach seiner Meinung darf man bestrafen, wenn man selbst entsprechend gewertet hat. Reflexion ob der eigenen Parteinahme, Überhebung und akzeptierten Gewaltbereitschaft suchen wir bei so vielen anderen seiner Zunft vergeblich.
Nur ist es damit nicht getan, denn die Redaktion der Tagesschau gibt, wenn es das gewohnte Feindbild bestätigt, ihren Journalisten alle Freiheiten, um sich bellezistisch „so richtig auszutoben“.
15. April 2018
Fassen wir die Aggression der beiden NATO-Staaten USA und Großbritannien vom Vortag zusammen und beziehen uns dabei zuerst auf die Stellungnahme des russischen Generalstabes, abgegeben von Generalmajor Sergej Rudskoi. Nach ihm wurde der Angriff auf Syrien folgendermaßen geführt:
Vom Mittelmeer durch die USA mit Kampfflugzeugen vom Typ F-15 und F-16, sowie Tornado-Jets der britischen RAF. Vom Roten Meer aus durch die US-Kriegsschiffe USS Laboon und USS Monterey. Außerdem mit Tarnkappenbombern B-1B, die sich über dem widerrechtlich von den USA besetzten syrischen Gebiet von al-Tanf bewegten. Dabei wurden Marschflugkörper (Cruise Missiles) und Bomben eingesetzt, mit denen militärische Flugfelder, Industrieanlagen und Forschungseinrichtungen angegriffen wurden. Es gab weder Verluste an zivilen Menschenleben noch an bei Angehörigen der Syrischen Arabischen Armee und ihrer Verbündeteten (81).
103 Cruise Missiles wurden von US-Schiffen und Jets, acht von britischen Jets abgefeuert und außerdem Bomben vom Typ GBU-38 abgeworfen. Die syrische Luftabwehr, die auf Technologie der ehemaligen Sowjetunion basiert, konnte den Großteil der Raketen und Bomben unschädlich machen. 71 der Marschflugkörper wurden vernichtet – und zwar mit einem kombinierten Luftabwehrsystem, unter anderem bestehend aus (modernisierten) S-125, S-200, Buk-Systemen, sowie Kvadrat und syrischen Osa-Systemen (82).
Objekte in den Radien des russischen Luftverteidigungssystems wurden nicht angegriffen. Vier der Raketen zielten auf den internationalen Flughafen von Damaskus, 12 Marschflugkörper auf den Stützpunkt al-Dumayr. Keine dieser Raketen erreichten ihr Ziel, genauer gesagt, wurden sie alle abgeschossen. 18 Raketen sollten den Flughafen von Blai zerstören, auch diese Raketen wurden zuvor komplett vom Himmel geholt. Auch von den 12 auf die Airbase von Shayrat gefeuerten Tomahawks erreichte keine ihr Ziel. Vier von neun auf den zur Zeit nicht aktiven Flughafen von Mazzeh gefeuerten Raketen dagegen erreichten ihr Ziel, die anderen wurden abgeschossen (83).
Auf dem Fliegerstützpunkt von Homes richteten drei Raketen Sachschäden an – jedoch keine schweren Zerstörungen. Die anderen 13 Raketen wurden zuvor zerstört. Der schwerste Angriff galt zwei Fabriken nahe Barzah und Jaramana, die von 23 Cruise Missiles getroffen wurden (sieben wurden zuvor abgeschossen). Diese Fabriken wurden von den USA als sogenannte Forschungs- und Fertigungsreinrichtungen eines vermeintlichen Chemiewaffenprogramms Syriens deklariert. Allerdings waren die Objekte seit langer Zeit ungenutzt und weder gab es dort Ausrüstung noch Personal (84).
Die Deklaration dieser Objekte von Seiten der Vereinigten Staaten von Amerika, Britanniens und Frankreichs als Chemiewaffenobjekte ist von einer kaum zu fassenden Dreistigkeit und zeigt, dass die OPCW nur dann als Quelle und Argument genutzt wird, wenn sie dem Machtklüngel dort auch dienlich sind. Wir sprechen von Barzah (oder Barzeh) und Jaramana (oder Jamrayah). Die OPCW war an beiden Orten und fand nichts, weder Substanzen, noch Anlagen, noch Geräte. Der Report ist gerade einmal einen Monat alt (85,b12).
Was interessiert das die Kriegstreiber, wenn ihre Agenda gefährdet ist? Nichts. Punkt 7. in besagtem Dokument erklärt uns:
„On 22 November 2017, a second round of inspections was concluded at the Barzah and Jamrayah facilities of the SSRC. In February this year, samples were sent to two designated laboratories for analysis. The results of the inspection were issued on 28 February as an addendum to my report EC-87/DG.15 (dated 23 February 2018) and it was noted that the inspection team did not observe any activities inconsistent with obligations under the convention.“ (86)
Proben, welche im Februar analysiert wurden, zeigten keinerlei Auffälligkeiten. Diese genauso verlassenen und ungenutzten Objekte, und zwar genauso, wie es die OPCW erfasst und ausgewertet hatte, wurden nun bombardiert.
Russland sieht diese Angriffe eindeutig als Reaktion auf den erfolgreichen Kampf gegen den internationalen Terrorismus, dessen Hauptlast von der Syrischen Arabischen Armee und ihren Verbündeten getragen wird. Es betont, dass es keinerlei Belege für Chemiewaffenobjekte in Syrien gibt und das vor Jahren auch klar und deutlich durch die OPCW dokumentiert wurde. Es unterstellt den USA, überhaupt nicht an einer neutralen, der Aufklärung des tatsächlich in Douma Geschehenen, Untersuchung interessiert zu sein; stattdessen an einer neuerlichen Destabilisierung Syriens (87).
Wäre ich verantwortlicher Redakteur bei der ARD, dann würde ich spätestens seit 2013 jedes Dokument der OPCW (siehe oben) gesichtet haben und könnte so das Publikum objektiv informieren. Doch für die ARD bleibt alles beim alten, womit sie immer mehr Zuschauern hilft, zu erkennen, was sie da zwangsweise mit Milliardensummen finanzieren, einen Propagandalautsprecher der Mächtigen; einen sich selbst entmündigenden Auftragssender. Stefan Maier als transatlantischer Hofdiener trug deren Agenda brav vor, in dem er einen „neuen“ französischen Vorschlag zur Etablierung einer „unabhängigen“ Untersuchungskommission für Syrien kommentierte:
„‚‚Humanitärer Zugang ohne Einschränkungen“: In dem Entwurf wird die syrische Regierung von Machthaber Baschar al-Assad zur vollständigen Zusammenarbeit mit der Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) aufgefordert. Die Länder fordern dem Entwurf zufolge einen „humanitären Zugang ohne Einschränkungen“ in ganz Syrien. Außerdem solle die syrische Regierung „ohne Vorbedingungen“ und „konstruktiv“ Verhandlungen mit den Rebellen aufnehmen.“ (88)
Der ganze dreckige Sud, so wie er seit sieben Jahren über Syrien, aber eben auch die deutschen Medienkonsumenten ausgekippt wurde, ist damit in drei Sätzen zusammengefasst; die unfassbare Lüge über den Syrien-Krieg, der von der deutschen Regierung mitverantwortet und den öffentlich-rechtlichen Sendern geradezu sklavisch sekundiert wird.
Frankreich als Kriegsverbrecher forderte dabei wieder einmal „humanitären Zugang“. Es dreht sich einem der Magen um, wenn man so etwas hört und liest, mehr noch aber wenn es die ARD unreflektiert wiederkäut. Genau mit so einer Denkweise entstehen Kriege. Ich kann daher nur immer wiederholen: Tun Sie sich diese Verseuchung Ihres Gehirns nicht mehr an, entziehen Sie sich der gewalttätigen Manipulation!
Eine zusammenfassende Analyse der den Syrien-Krieg betreffenden Ereignisse finden sie hier:
>>> Eine syrische Woche als Augenöffner
Bleiben Sie in dem Sinne schön aufmerksam.
Anmerkungen
(a1) Die Angaben, ob es die syrische oder die russische Luftabwehr war, welche wieviel der Cruise Missiles abschossen, widersprechen sich. Eine Aktualisierung nach Kenntnisstand erfolgt zeitnah.
(Allgemein) Dieses Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen kann es weiterverbreitet und vervielfältigt werden.
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(74) 14.4.2018; http://sana.sy/en/?cat=495
(76) 14.4.2018; https://www.tagesschau.de/ausland/syrien-angriffe-iran-russland-101.html
(77) 14.4.2018; https://www.bundeskanzlerin.de/Content/DE/Pressemitteilungen/BPA/2018/04/2018-04-14-syrien.html;jsessionid=1EFBB0AEA3283847AB4D744EDA30D11B.s3t1
(78) 13.4.2018; https://en.insidesyriamc.com/2018/04/13/syrian-army-denies-entering-douma-in-eastern-ghouta/
(79,80) 14.4.2018; https://www.tagesschau.de/ausland/russland-strategie-103.html
(81-83,86,87) 14.4.2018; http://eng.mil.ru/en/news_page/country/more.htm?id=12171300@egNews
(84,85) 15.4.2018; https://www.opcw.org/fileadmin/OPCW/EC/87/en/ec87dg21_e_.pdf
(88) 15.4.2018; http://www.tagesschau.de/ausland/sicherheitsrat-syrien-107.html
(b1) 9.4.2018; Alawitische Zivilisten als menschliche Schutzschilde in Käfigen der Terrorgruppe Jaish al-Islam; Quelle: https://www.almasdarnews.com/wp-content/uploads/2018/04/DaVP0_cXcAAI3PG.jpg
(b2) Screenshot; 10.4.2018; Die Zeit; Quelle: http://www.zeit.de/politik/ausland/2018-04/duma-chemiewaffen-russland-giftgas-untersuchung
(b3) Screenshot; ARD-Tagesschau; 8.4.2018; Quelle: http://www.tagesschau.de/ausland/syrien-giftgas-145~_origin-ea120e91-9383-4abf-a38a-d6a5ef279ebe.html
(b4) Screenshot; ARD-Tagesschau; 12.4.2018; Quelle: http://www.tagesschau.de/ausland/syrien-giftgas-149.html
(b5) Weißhelm-Bild einer angeblichen Chloringas-Bombe in Douma; 11.4.2018; Quelle: https://southfront.org/there-are-some-problems-with-gas-cylinders-videos-used-by-white-helmets-as-evidence-of-douma-attack/
(b6) Screenshot; Twitter-Nachricht von Donald Trump zu Syrien; 12.4.2018; Quelle: https://twitter.com/realDonaldTrump/status/984374422587965440
(b7) 12.4.2018; 12.4.2018; militärische Lage im Osten und Süden von Damaskus; Quelle: https://southfront.org/syrian-forces-took-full-control-of-douma-russian-military/
(b8) 13.4.2018; Screenshot; 13.4.2018; http://ixquick.de; Suchbegriff: „Kornblum Trump“
(b9) 13.4.2018; Weißhelme mit gestellten Rettungen; Quelle: https://sana.sy/en/?p=134141
(b10) 13.4.2018; 13.4.2918; Bildkollage; Quelle: https://www.rubikon.news/artikel/befrieden-wir-die-parlamente
(b11) Arabische Halbinsel; 13.11.2002; Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Portal:Nahost#/media/File:Arabische_Halbinsel.jpg; Originalquelle: Brion L. Vibber (http://leuksman.com/misc/maps.php); Lizenz: Creative Commons CC3.0
(b12) Screenshot; OPCW-Report zu Untersuchungen in Syrien; 13.3.-16.3.2018; Quelle: https://www.opcw.org/fileadmin/OPCW/EC/87/en/ec87dg21_e_.pdf
(Titelbild) Syrien-Karte; Autor: Erika Wittlieb (Pixabay); Datum: 8.11.2015; Quelle: https://pixabay.com/de/syrien-naher-osten-karte-globus-1034467/; Lizenz: CC0 Creative Commons
Unglaublich, diese (von PA gelöscht) Lügenbarone und Tatsachenverdreher von ARD und co..
Immer dreister und skrupelloser belügen und beeinflussen die ihre ZUSCHAUER!
Bitte auf eine achtungsvolle Sprache Wert legen; Beste Grüße, Ped
Leser Jochen
@Uwe Pohle
Völlig richtig, deshalb sehe ich seit Jahren kein TV mehr, beim Radio werden kosequent 6 Minuten nach der halben und vollen Stunde ausgeschaltet. Das beruhigt ungemein. Ehrliche und wichtige Meldungen bekomme ich im Internet auf speziellen Blogs und Seiten.
Eine Sache stört mich bei Meldungen vom Abtransport der Terroristen, die den Terrorkrieg verloren haben. Da wird von Evakuierung gesprochen. Bei mir bedeutet Evakuierung, daß jemandem aus nicht sebstverursachter Not herausgeholfen wird. Diese Halsabschneider sind ja Notverursacher in Reinstform.
Von den 4000 gefangenen Zivilisten in Douma überlebten leider nur 200.
Als Trump am Anfang seiner Regierungstätigkeit sein Team vorstellte, hatte ich große Hoffnungen in diese Hayly gesetzt. Aber wenn man sich heute ihr Gesicht ansieht, völlig haßzerfressen und russophob.
Lieber Ped, danke für ihre Mühe.
LG aus Berlin
Jochen
Hallo Leser Jochen.
Die Wahl von Nikki Haley ist gar nicht so schlecht. Stellen Sie sich vor, Nikkis Job würde ein Diplomat von Format machen. Alle würden mit den Köpfen nicken, wenn derjenige etwas sagt. Ich gehe aber davon aus, dass sich das Kopfnicken in Grenzen hält. Eher würde ich bei vielen Ratsteilnehmern von Kopfschütteln ausgehen. Das ruft sie bei Ihnen schließlich auch hervor. Wie soll sich so jemand von der USA derart unter Druck setzten lassen, dass er der USA bedingungslos folgt. Unter Nikki Haley musste die USA herbe Rückschläge einstecken. Unter Beachtung dessen, dass man die Politik von Donald Trump nicht mit seinen Vorgängern vergleichen kann, sind das gut Nachrichten und eine gute Wahl Trumps.
Hallo Matthias (BT)
„Die Wahl von Nikki Haley ist gar nicht so schlecht.“
Dazu ergänzend:
Etwaige sich aufdrängende Gleichnisse mit den bösen Frauen aus den Märchen (Hexen) und Nimrata Randhawa, sind eher zufälliger Natur.
Fakt aber ist, die Hexen wurden immer besiegt.
Lieber Ped,
Frau Osius hat von mir auch direkt mal eine Nachricht auf Facebook bekommen 🙂
Falls du es noch nicht gesehen hast, Professor Günter Meyer gestern im ARD-Mittagsmagazin zu den Weißhelmen und den vermeintlichen Giftgas-Angriffen: https://www.youtube.com/watch?v=5qUq7fm0B20
beste Grüße!
Leser Jochen,
@ Mathias (BT)
Hallo Mathias, danke für deine Antwort auf mein Geschriebenes. Ich glaube, ich revidiere meine Meinung. Heute las ich, daß die Dame wohl doch nicht so russophob ist.
https://de.sputniknews.com/politik/20180412320295955-russland-un-botschafter-nebensja-usa-haley-kuss/
Ich freue mich sehr.
LG Leser Jochen
Nachtrag.
„Während des gesamten Kalten Kriegs hat kein US Botschafter bei der UN so aggressiv und respektlos zum sowjetischen Repräsentanten gesprochen wie Nikki Haley mit dem russischen Botschafter spricht. Während des Kalten Kriegs hätte kein amerikanischer Präsident eine Nikki Haley toleriert. Die irre Schlampe wäre sofort gefeuert worden.“
Zitiert aus
„Die Krise ist erst in ihrem Anfangsstadium“
von Paul Craig Roberts, 17.04.2018
Hallo Ped.
Die OPCW hat sich mit ihrem Bericht zu Khan Sheikhoun selbst unter Druck gesetzt, schnell in Douma tätig zu werden. Sie kennen den Bericht selbst am Besten.
https://www.opcw.org/fileadmin/OPCW/Fact_Finding_Mission/s-1510-2017_e_.pdf
Gleich in der Einleitung:
„1.3 With support as indicated above, the FFM made preparations to deploy. An advanced team departed within 24 hours of being alerted to the incident, with the main team departing 24 hours later to a neighbouring country, where casualties had been transported.“
Die Möglichkeit, mit einem Team innerhalb von 24 h nach Alarmierung vor Ort zu sein, wurde in diesem Bericht dokumentiert. Und im Falle Douma gibt es keine Ausrede mehr, warum man nicht zum Ort des Geschehens kommen konnte.
Viele Grüße
Hallo Ped,
habe diese Nachricht auf Sputnik, zu Anzahl eingesetzter und abgeschossener Raketen gefunden.
https://de.sputniknews.com/politik/20180414320330708-syrien-angriff-raketen-abgefangen-usa/
Hoffe, das dieser verbrecherische Akt nicht noch mehr Leid unter der syrischen Bevölkerung verursacht hat.
Aber die Livekamera zeigt, daß das Leben seinen“normalen“ Gang geht.
An alle schönes Wochenende
Vielen Dank, Jürgen,
habe ich gleich mit im Artikel „verwurstet“.
Auch Dir und allen weiteren Lesern ein schönes friedliches Wochenende.
Herzliche Grüße, Ped
Danke Peter für deinen Mut und die ganze Arbeit, hoffen wir das eure Mühe sich auszahlt!
„Und ich teile auch nicht die Meinung, dass Merkel hier gekonnt im Machtpoker für deutsche Interessen Verantwortung wahrnimmt.“
Mal unterstellt, sie übe „gekonnt den Machtpoker“ aus, dann stellt sich die Frage: Was sind in diesem Zusammenhang „deutsche Interessen“? Vermutlich sind es nicht die Interessen einer breiten Mehrheit in Deutschland, sondern eher die einer bestimmten Gruppe innerhalb der deutschen „Eliten“, die den transatlantischen Kriegstreibern zurückhaltend gegenüber steht, aber sonst kein Problem damit hat, den Reichtum weiter von unten nach oben zu verteilen und den Weg zum autoritären Staat („Faschismus“) weiter zu gehen.