Die deutschen Pressestellen des ukrainischen Propagandaministeriums lassen da keine Zweifel aufkommen.


Doch wie bereits so oft in der Erzählung über den Ukraine-Konflikt geschehen, werden grundlegende journalistische Standards einfach über Bord geworfen, um an der zum Hass treibenden Erzählung vom bösen Russen und dessen finsteren Despoten im Kreml festhalten zu können. Um auch die Menschen von dieser Erzählung mit ihren innewohnenden und unaufhörlich vermittelten Lügen einzunehmen.


Zwei Grundregeln — eine der Propaganda, die andere die journalistischer Berichterstattung — mögen als roter Faden in dieser Abhandlung dienen.

Eine Grundregel propagandistischer Berichterstattung lautet in etwa so:

Richte den Scheinwerfer auf wenige Aspekte, besser sogar nur einen einzigen Aspekt. Dunkle alles ab, was die emotionale Botschaft zum vermittelten Aspekt verwässern oder in Frage stellen könnte.

Eine Grundregel journalistischer Berichterstattung lautet in etwa so:

Wenn ich mir die Erzählung einer Seite des Konflikts zu eigen mache, in dem ich diese unverhältnismäßig stark in den Vordergrund rücke, dann ist das kein Journalismus mehr, sondern Propaganda.

Das gilt selbst dann, wenn das aktuell berichtete Ereignis tatsächlich so passiert wäre. Damit ein weiteres Mal: Willkommen im Klub der Propagandisten, Damen und Herren der ARD-Tagesschau. Bei Tagesschau24 war die wichtigste Botschaft des 8. Juli 2024 bereits in der ersten halben Minute dem Munde der Sprecherin entfleucht und die offensichtlichste Lüge sei hervorgehoben:

„Ein Kinderkrankenhaus im Zentrum der Stadt, eines der größten Europas, ist schwer getroffen. Der Angriff heute sollte ohne Zweifel einer auf das ganz normale Leben sein. (1)

Diese substanzlose, gleichzeitig zum Hass treibende Behauptung — wie auch die schauspielerische Art und Weise ihrer Verkündung durch die Sprecherin — entpuppt die Nachricht gleich zu Beginn als eine, an derer emotionalen Botschaft man bitte sein eigenes Verhalten auszurichten hätte. Ein weiteres, wesentliches Merkmal von Propaganda ist damit ebenfalls aufgedeckt: systematisches Bearbeiten der Gehirne auf emotionaler Ebene.

Die indirekte Lüge, verpackt als subtile, nicht offen ausgesprochene Botschaft, lautet, dass Russland gezielt ein Krankenhaus mit Raketen beschossen hätte. Das kommt uns doch bekannt vor!

Es fehlt nun nur noch Eines: Empörung und nochmal Empörung, noch besser Entsetzen — und aufgesetzt auf das emotionale Trommelfeuer die Wiederholung der großen Erzählung und neuer Forderungen. Die Empörung wird vor allem zitiert und damit wird sie inszeniert. Die Empörung soll die Rezipienten erreichen. Das sind bewährte Methoden — auch bei der ARD-Tagesschau. 2019 klang das zum Beispiel so — die nicht bewiesene Behauptung, also Lüge, hervorgehoben:

„Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hat die Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser im Nordwesten Syriens scharf verurteilt. Die jüngste militärische Eskalation in der Region mit Luftangriffen und Artilleriebeschuss auf zivile Einrichtungen sei ein »inakzeptabler Verstoß gegen internationales Recht«.“ (2)

Stimmt, das ist keine Stellungnahme zum Ukraine-Konflikt. Es war inszenierte Empörung im westlicherseits entfachten Syrien-Krieg. Und es sei hier aufgeführt als Hilfe zur Mustererkennung. Man behauptet etwas und füllt dann den Informationsraum mit Empörung und Entsetzen. Danach folgen die Forderungen, Forderungen der Kriegstreiber und eine Totalverweigerung für friedliche Lösungen. Butscha war ein Lehrbeispiel für dieses Vorgehen, Kramatorsk war es ebenso. Das Geschehen am 8. Juli in Kiew betreffend, klingt das dann so:

„Entsetzt zeigte sich auch die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. »Mit dem brutalen Angriff auf eine Kinderklinik zeigt Putin uns erneut seine Grausamkeit«, sagte sie. »Wer immer noch behauptet, Putin wolle verhandeln, ist erschreckend realitätsfern und grenzenlos naiv.« Niemand, der Augen habe, könne sich jetzt noch dem Liefern von ‚Taurus‘-Marschflugkörpern in das angegriffene Land widersetzen.“ (3)

Dem Autor stellt sich die Frage, ob die ARD-Tagesschau verpflichtet wurde, jeden bellizistischen Schwachsinn einer Strack-Zimmermann an ein Millionenpublikum weiterzugeben oder ob man das dort tatsächlich aus freien Stücken tut. Denn die Argumentation der FDP-Politikerin ist tatsächlich irrational, schwachsinnig eben.

Derzeit berichtet Birgit Virnich für die ARD aus Kiew. Das klingt dann so — sachlich klingt anders:

„Es ist ein Angriff direkt ins Herz. […] Es ist der schwerste Angriff der letzten Wochen mitten ins Herz eben der fünf Städte, wenn man so will. […] Einmal mehr ist es ein Krieg gegen die Zivilbevölkerung. […] Aus ukrainischer Sicht ist das natürlich ein Anschlag eben auf Kinder, auf ein Kinderkrankenhaus, gefüllt eben mit Patienten. Das soll ins Herz der Zivilbevölkerung zielen und die Zukunft der Ukraine, äh, der Schaden zufügen. […] Mit diesen Angriffen direkt ins Kern von diesen Zentren spürt man natürlich, dass dort auch gezielt die Wirtschaft und die Zivilbevölkerung geschwächt werden soll. […] Und dann wird gleich von offizieller Seite darauf hingewiesen, dass Victor Orban versuche, sogenannte Friedensgespräche zu vermitteln.“ (4)

Damit haben wir ein lebendiges Beispiel für eine weitere bewährte Propagandamethode: Wiederhole die Lüge, wiederhole sie immer und immer wieder. Dann wird sie irgendwann in den Köpfen der Menschen als Wahrheit manifest und man kann auf Basis der Lüge inakzeptable kriegstreibende Forderungen akzeptabel werden lassen.

Was bleibt, ist ein schwer beschädigtes Kinderkrankenhaus — und Fragen. Die ARD-Korrespondentin in Kiew ließ nämlich noch diesen Satz fallen — mitten in ihren gebetsmühlenartigen Behauptungen von „Angriffen ins Herz der Zivilbevölkerung“:

„Es waren Kinschal-Raketen, deren Trümmerteile auf dieses Kinderkrankenhaus gefallen sind. […] Bei diesen Raketentypen kann man von großer Präzision ausgehen.“ (4i)

Damit hat sie allerdings ihre eigenen Behauptungen höchstselbst widerlegt! Und durch neue Behauptungen ersetzt, die gleichermaßen inkonsistent sind.

Wenn es Trümmerteile von Kinschal-Raketen gewesen sein sollen, die das Krankenhaus trafen, dann lässt sich schwerlich von einem gezielten Angriff auf das Krankenhaus sprechen. Oder navigieren selbst Trümmer einer getroffenen Hyperschallrakete — um eine solche handelt es sich bei der Kinschal — noch wie von Geisterhand ins Ziel? Das tun sie ganz sicher nicht. Allerdings hat die ARD-Korrespondentin sich diese Kinschal-Geschichte mit Sicherheit nicht selbst ausgedacht.

Virnich hat diese Information entweder direkt von militärischen Pressestellen in Kiew erhalten oder indirekt über Agenturen wie Reuters. Eine beliebte Methode Kiews, die Leistungsfähigkeit der ukrainischen Luftabwehr zu belegen, besteht darin, erfolgreiche Abschüsse von Hyperschallraketen zu verkünden. Das geht schon weit über ein Jahr lang so (5 bis 8). Das Problem an der Geschichte ist, dass die Verkündung eines Abschusses nicht den Tatsachen entsprechen muss. Bislang gibt es keinerlei belastbare Belege über die erfolgreiche Luftabwehr russischer Hyperschallraketen durch die ukrainische Luftverteidigung. Also: Was stimmt hier nicht?

Birgit Virnich hat nichts anderes getan, als die von der ukrainischen Seite herausgegebenen Meldungen als tatsächliches Geschehen weiterzugeben. Ohne das zu reflektieren. Womit sie auch nicht bemerken konnte, dass die Information von herunterfallenden Raketentrümmern gar nicht mit einem gezielten Angriff auf das Krankenhaus korreliert. Sie ist Propaganda aufgesessen. Sie vermittelte zwei Geschichten, die beide offenbar nicht wahr sind und sich auch noch gegenseitig widerlegen.

Aber wen interessiert das schon, wenn der wesentliche Teil der Nachricht gar nicht auf der Sachebene fußt, sondern in Behauptungen, Verleumdungen und Kaffeesatzleserei?

An der Geschichte stimmt also — wie schon bei ähnlich gestrickten in der jüngeren Vergangenheit — offensichtlich so gut wie nichts. Man spricht von durch die ukrainische Luftabwehr vom Himmel geholten Hyperschallraketen, deren Trümmer ein Krankenhaus trafen und dann von einem gezielten Luftangriff. Das ist absurd. Aber es gibt eine Erklärung dafür.

Denn die erste Geschichte wurde verbreitet, bevor die zweite Geschichte entwickelt wurde. Und beide Geschichten dürften von unterschiedlichen Quellen stammen, die sich bei der Informationsfreigabe nicht miteinander abstimmten. Einfach deshalb, weil der der zweiten Geschichte zugrundeliegende Vorfall erst nach Veröffentlichung der ersten Geschichte bekannt wurde.

Aber was solls? Wenn das mit den Hyperschallraketen in der Erzählung nach hinten losging, dann werden sie eben ausgetauscht. Sie werden gegen Marschflugkörper ausgetauscht. Marschflugkörper, die viel leichter abzufangen sind als Hyperschallraketen. Die nun aber unbeirrt und gezielt ein Krankenhaus anfliegen würden. Solche Erzählungen sind dem Autor noch bestens bekannt aus Mariupol. Anfragen an öffentlich-rechtliche Sender zu diesen Behauptungen wurden in der Sache nie beantwortet. Nun erfahren wir:

„Die Ukraine geht von einem gezielten Angriff aus, weil Videobilder den durch nichts gehinderten Anflug eines Marschflugkörpers auf das Gebäude zeigen. Das russische Militär spricht dagegen ohne Beweise vom Fehleinsatz einer ukrainischen Luftabwehrrakete.“ (9)

Lassen wir jetzt einmal das Krankenhaus beiseite und berichten von tatsächlich gezielten Angriffen russischer Raketen, die an eben diesem Tag erfolgten. Es waren sechs Marschflugkörper vom Typ Kh-101, die eine Rüstungsfabrik mitten in Kiew trafen.

„Dieses Video zeigt, wie fünf  [von sechs] russische Marschflugkörper in die ‚Artem‘-Munitionsfabrik in der ukrainischen Hauptstadt einschlagen.“ (10)

Das sagt Julian Röpcke, seines Zeichens BILD-„Journalist“. Er meinte vielleicht dieses Video (v1):

Dies bestätigt zum Einen, dass Russland gezielt und erfolgreich militärische Infrastruktur des Gegners angreift. Was im Sinne der russischen Kriegsziele auch viel plausibler ist als die gezielte Zerstörung von Krankenhäusern. Zum Anderen erfahren wir aber auch, dass die Ukraine militärisch relevante Einrichtungen, zu denen Rüstungsbetriebe auf jeden Fall zu zählen sind, mitten in ziviler Infrastruktur betreibt. Zivile Infrastruktur wirkt dadurch wie ein Schutzschild. Das betrifft alle militärischen Anlagen: Rüstungsbetriebe, Forschungseinrichtungen, Stäbe, Luftabwehrsysteme, Munitions- und Waffenlager etc.

Allein deshalb schließt dies eine, wenn auch unbeabsichtigte, von russischen Raketen verursachte Zerstörung der oben erwähnten Kinderklinik auch nicht aus. Das von Röpcke bei X (ehemals Twitter) online gestellte Video zeigt zumindest eine Detonation, die der eines Marschflugkörpers vom Typ Kh-101 ähnlich scheint (11). Aber erstens ist es trotzdem zweifelhaft — wie wir gleich noch sehen werden — und zweitens kann man einen solchen Vorfall nicht einfach zur systematisch und vorsätzlich angewandten Strategie der Kriegsführung Russlands umschreiben. Wenn man sich journalistischen Standards verpflichtet fühlt.

Im folgenden Video sehen wir sogar die Marschflugkörper in ihrer letzten Flugphase, allerdings nicht etwa beim Anflug auf ein Kiewer Kinderkrankenhaus (v3):

Schauen Sie sich gern das Video im Vollbild an. Diese Flugkörper sind viel massiver als jener, der in der Nähe des Krankenhauses einschlug, was in dem von Röpcke bei X veröffentlichten Video gut zu sehen ist (v2). Eine Rotation um die Längsachse ist nicht erkennbar. Auch ist der Einschlagwinkel sichtbar größer. Der Marschflugkörper vom Typ Kh-101 hat zudem die für Waffen dieser Art typischen, deutlich erkennbaren Tragflächen in der Mitte, nicht nur Stabilisierungsflossen (b1):

Zum Vergleich die Rakete, die in der Nähe des Krankenhauses, übrigens von Westen statt von Osten kommend, einschlug. Die Rauchwolken im Hintergrund signalisieren Einschläge in Einrichtungen des militärisch-industriellen Komplexes. Denn nahe dem Krankenhaus befinden sich militärische Lagerhäuser und Einrichtungen des ukrainischen Verteidigungsministeriums (12). Diesen Objekten galten die russischen Angriffe. Doch bleiben wir bei der Rakete: Sie ist sichtbar schlanker. Außerdem sind ihre Flügel anders, stummelartig als Delta geformt und zudem deutlich kleiner (zur besseren Sichtbarkeit in den Vollbildmodus wechseln) (v3):

Der Booster des Kh-101-Marschflugkörpers nimmt in seiner Länge etwa ein Drittel des Abstandes vom Raketenende bis zu den mittigen Tragflächen ein (siehe b1) — das ist bei der Rakete über dem Krankenhaus nicht zu erkennen. Die Sonne strahlt die Heckflügel der letztgenannten von rechts an, wodurch zwei der vier Flügel immer einen Schatten werfen und optisch zu einem verschmelzen. Das kann zur fälschlichen Interpretation führen, einen Booster zu erkennen. Außerdem rotiert die Rakete um ihre Längsachse — im Gegensatz zu den weiter oben gezeigten, die Munitionsfabrik ansteuernden Marschflugkörpern. Das aerodynamische Design, nicht nur dieses Typs von Marschflugkörpern (siehe b1), ist nicht auf eine Längsrotation ausgelegt, weshalb er auch echte Tragflächen aufweist statt nur kleinen Flossen (13, v4, v5).

Es gibt dafür eine auffällige Ähnlichkeit zu dieser Rakete. Einer Rakete, die im Gegensatz zum Marschflugkörper Kh-101 auch viel kleiner, viel kürzer und schlanker ist. Die zudem über, wie bereits angedeutet, vier Heckflügel verfügt statt dreien (14):

Es handelt sich allen Anschein nach um eine US-amerikanische AIM-120-Rakete, die unter anderem vom norwegischen Luftabwehrsystem NASAMS verwendet wird und seit 2022 auch in der Ukraine im Einsatz ist. Im Gefechtskopf der mit Überschall fliegenden Rakete befinden sich 22 Kilogramm Cluster-Munition, sieben Kilogramm davon hochexplosiver Sprengstoff (15). In der Tat ist deren Energie plus der kinetischen Energie des Gesamtsystems, die beim Aufschlag freigesetzt werden, in der Lage, große Zerstörungen anzurichten, allerdings bei weitem nicht solche wie ein Kh-101.

Sehr aufschlussreich ist, dass in einem weiteren Bericht der ARD-Korrespondentin Birgit Virnich das Video (siehe oben) in einer Weise zusammengeschnitten wurde, dass man die anfliegende Rakete nicht sehen konnte, sondern nur die Explosion durch den Einschlag (1i, a1). Mir möge niemand erzählen, dass dies zufällig geschehen ist.

An jenem 8. Juli wurden militärische Einrichtungen in und um Kiew in mehreren Wellen angegriffen. Es pfeifen die Spatzen von den Dächern, dass die ukrainische Luftabwehr längst überfordert ist. Die ermüdend wiederholte Geschichte erfolgreicher Neutralisierung russischer Raketen wird dann eben doch von der Realität eingeholt. In einer solchen Situation ist es ohne weiteres möglich, dass eine Luftabwehrrakete fehlgeleitet wird und in ziviler Infrastruktur einschlägt. Es spricht einiges dafür, dass so etwas passiert ist. Da zwängt sich die nächste Frage geradezu auf: Wo stand das NASAMS-System? Die Antwort liegt auf der Hand.

Doch ist da noch etwas. Die Medien zeigten immer wieder Bilder dieses Hauses und dies kann den aufmerksamen Beobachter irritieren — warum (b3)?

Wie sagte doch die Tagesschau-Sprecherin mit großer Emphase (Hervorhebung durch Autor)?

„Das Kinderkrankenhaus der Stadt, eines der größten Europas, ist schwer getroffen.“ (1ii)

Dazu zeigte man also immer wieder das obige Gebäude. Die Zerstörung durch die Rakete betraf ganz offensichtlich im Wesentlichen dieses, doch recht unauffällige Haus. Das Ausmaß bestätigt einerseits die These einer fehlgelenkten Flugabwehrrakete. Ein Marschflugkörper von Sorte eines Kh-101, der genau an dieser Stelle solch ein Haus träfe, würde keinen Stein auf dem anderen, vor allem aber einen Krater hinterlassen (v4i).

Die andere bohrende Frage lautet, ob das tatsächlich „eines der größten Kinderkrankenhäuser Europas“ sein soll. Sicherlich nicht, allenfalls handelt es sich hier um ein Nebengebäude. Der zentrale Bau blieb nämlich — im ARD-Filmbeitrag gelegentlich im Hintergrund zu sehen — als solcher vollständig intakt (1iii). Wenngleich freilich auch Fenster barsten und die Fassade in Mitleidenschaft gezogen wurde.

„Der Einschlag auf dem Krankenhausgelände erfolgte in einen zweigeschossigen nicht-armierten Ziegelbau aus dem Jahre 1894, als das Krankenhaus gegründet wurde. Dieses Gebäude war 20 Meter breit und 33 Meter lang. (Koordinaten 50.450662069879016, 30.48193267675631 – einfach in Google-Maps kopieren).“ (16)

All diese Aspekte halten die öffentlich-rechtlichen „Qualitätsmedien“ mitnichten davon ab, von der aktiv vertretenen Position eines Kriegsteilnehmers — der des kollektiven Wertewestens mit der Ukraine als Mittel zum Zweck — auch nur einen Millimeter abzurücken. Entgegen allen vorliegenden Erkenntnissen wird die Behauptung von gezielt zivile Infrastruktur angreifenden Russen unbeirrt aufrecht erhalten (17).

Und so sind die beauftragten, sich aber längst selbst delegitimierten „Faktenchecker“ wie der ARD-Faktenfinder mit Pascal Siggelkow und das von den Massenmedien, Geheimdiensten und Regierungsbehörden mitfinanzierte und gepamperte Bellingcat (18 bis 20) umgehend wieder aus ihren Löchern gekrochen, um — untermauert durch scheininvestigative und auf Modellen basierenden Analysen — die Hymne von russischer Desinformation anzustimmen (21). Das nenne ich Propaganda, in der die Verbreitung von Halbwahrheiten und Lügen zum alltäglichen Handwerkszeug gehört. In der selbstverantworteten Blase dieser Medienlandschaft hat längst die pure Charakterlosigkeit Einzug gehalten.

Aber noch einmal:

Entscheidend ist nicht, welche Rakete da in das Gebäude eines Krankenhauskomplexes eingeschlagen ist. Entscheidend ist die im Gleichklang verbreitete, aber nicht zu beweisende Behauptung von gezielten russischen Angriffen auf ukrainische Krankenhäuser, während man die zur gleichen Zeit erfolgreich durchgeführten, gezielten Angriffe auf Infrastruktur des ukrainischen militärisch-industriellen Komplexes mitten in Kiew gezielt ausblendet. Bei diesen Angriffen kamen sehr wohl Marschflugkörper vom Typ Kh-101 zum Einsatz.

Zu guter Letzt: Die Doppelmoral der Regierenden und ihrer assistierenden Massenmedien lässt sich tagtäglich und ohne Mühe entlarven.

„Bei einem israelischen Luftangriff auf eine Schule im südlichen Gazastreifen, die zu einer Notunterkunft umfunktioniert wurde, sind nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen mindestens 29 Palästinenser getötet worden.“ (22)

Von Schnappatmung und „Entsetzen“ hat das Empörungs-Management des allgegenwärtigen in den Köpfen zementierten Ministeriums der zu veröffentlichenden Wahrheit in diesem Falle Abstand genommen. Und es ist kein Einzelfall. Wie auch nie rechtfertigend vergessen wird, dass im Gaza-Streifen zivile Einrichtungen militärisch durch die „Hamas-Terroristen“ genutzt würden (23, 24). Es ist die praktisch inverse Berichterstattung zu der im Ukraine-Konflikt. Was eine wildgewordene israelische Soldateska tun darf, das darf russisches Militär noch lange nicht. Und dann, wenn Letztere es ja gar nicht tun, dann wird es ihnen eben durch eine gesteuerte Meinungsmaschine untergeschoben.

Noch eine Anmerkung:

Dieser Beitrag wurde nach Veröffentlichung ohne weiteren Kommentar als offener Brief an die ARD gesendet (publikumsservice’at’tagesschau.de, gremienbuero-beschwerden’at’ndr.de) — unter anderem mit der Aufforderung um Weiterleitung an die ARD-Korrespondentin Birgit Virnich und den „Faktenchecker“ Pascal Siggelkow. Lediglich zur Kenntnisnahme und ohne Kommentar deshalb, weil der Autor zu der Ansicht gelangt ist, dass von Seiten des Hauses sowohl die Fähigkeit als auch überhaupt die Bereitschaft zu einer Diskussion in der Sache — und das betrifft selbstredend nicht nur den Ukraine-Konflikt — schlicht nicht vorhanden sind:

„Guten Tag,

anbei sende ich Ihnen eine ausführliche Kritik zu ihrer mangelhaften, tendenziösen Berichterstattung im Falle der Beschädigung eines Gebäudes im Gelände des Kiewer Kinderkrankenhauses und damit einhergehenden Opfern am 8. Juli zu. Betrachten Sie bitte das Schreiben als offenen Brief.

Bitte leiten Sie das Schreiben an Birgit Virnich (ARD-Korrespondentin in Kiew) und Pascal Siggelkow (ARD-Faktenfinder) weiter.

Die Kritik finden Sie unter: [Link zu diesem Artikel]

Eine Stellungnahme Ihrerseits wird von mir nicht erwartet. Es sei denn, Sie möchten Aufklärung in der Sache leisten.

Freundliche Grüße

Bitte bleiben Sie schön aufmerksam, liebe Leser.


Anmerkungen und Quellen

(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell — Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen — insbesondere der deutlich sichtbaren Verlinkung zum Blog des Autors — kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei internen Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die externen Quellen, mit denen die Aussagen im aktuellen Text belegt werden. Letzte Bearbeitung: 13. Juli 2024.

(a1) Russischen Quellen zufolge ist der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU dem Amateurfilmer auf den Fersen, der den Flug der Luftabwehrrakete, samt nachfolgenden Einschlag ins Internet gestellt hat.

(1 bis 1iii) 09.07.2024; ARD-Tagesschau, tagesschau24; Nach russischen Angriffen: Mehr als 30 Tote und viele Verletzte in der Ukraine; https://www.tagesschau.de/multimedia/video/schnell_informiert/video-1356876.html

(2) 09.05.2019; ARD-Tagesschau; EU verurteilt Angriffe auf Schulen; https://www.tagesschau.de/ausland/eu-idlib-101.html

(3) 09.07.2024; ARD-Tagesschau; Weltweites Entsetzen nach Angriffen auf Kiew; https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-angriff-klinik-100.html

(4, 4i) 08.07.2024; ARD-Tagesschau; „Es ist ein Angriff mitten im Zentrum von Kiew“, Birgit Virnich, ARD Kiew, über russischen Angriff auf ukrainisches Kinderkrankenhaus; https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-1356634.html

(5) 17.05.2023; Reuters; Can Ukraine use Patriot defense systems to knock out Russian hypersonic missiles?; https://www.reuters.com/world/europe/can-ukraine-use-patriot-defense-systems-knock-out-russian-hypersonic-missiles-2023-05-17/; mit Cookie-Sperre

(6) 18.05.2023; WiWo; Thomas Stölzel; Patriot-System taugt nur bedingt gegen Putins Hyperschallraketen; https://www.wiwo.de/technologie/forschung/abschuss-von-kinschal-raketen-patriot-system-taugt-nur-bedingt-gegen-putins-hyperschallraketen/29157904.html

(7) 12.05.2023; Business Insider; Ryan Pickrell; Russlands Kinschal war nie eine unaufhaltbare Hyperschallrakete, aber ein Abschuss mit US-Waffen sei dennoch „beeindruckend“, sagt ein Experte; https://www.businessinsider.de/politik/russlands-kinzhal-war-nie-eine-unaufhaltsame-hyperschallrakete-aber-ein-abschuss-mit-us-waffen-ist-dennoch-beeindruckend-sagt-experte/

(8) Trümmer von Drohnen und Raketen, präsentiert von Vitali Klitschko (Kiewer Oberbürgermeister); 12.05.2023; herausgegeben von Kiewer Stadtverwaltung; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Remains_of_Russian_missiles_and_drones_in_Kyiv_(2023-05-12)_08.jpg?uselang=de; Lizenz: Creative Commons CC4.0; übernommen von: https://www.pravda.com.ua/eng/news/2023/05/10/7401565/; 10.05.2023

(9) 09.07.2024; zdf heute; Weltsicherheitsrat: Klinik-Angriff wird Thema; https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/weltsicherheitsrat-raketen-kiew-kinderkrankenhaus-ukraine-krieg-russland-100.html

(10) 09.07.2024; Telegram; Julian Röpcke; https://t.me/OstashkoNews/143645

(11, v1) 08.07.2024; X; Julian Röpcke; https://x.com/JulianRoepcke/status/1810335366248903122

(12) 08.07.2024; Top War; Zakharova: the strike of the Ukrainian NASAMS air defense system on a children’s hospital in Kyiv is a proven fact; https://en.topwar.ru/245952-zaharova-udar-ukrainskoj-zrk-nasams-po-detskoj-bolnice-v-kieve-dokazannyj-fakt.html

(13) 23.04.2024; MissileThreat; Kh-101 / Kh-102; https://missilethreat.csis.org/missile/kh-101-kh-102/

(14) 08.07.2024; Top War; Footage filmed by a resident of Kyivian makes it clear that a rocket from the Norwegian NASAMS Ukrainian Armed Forces complex could have fallen on a hospital in the Ukrainian capital; https://en.topwar.ru/245904-zasnjatye-kievljaninom-kadry-dajut-ponjat-chto-na-bolnicu-v-ukrainskoj-stolice-mogla-upast-raketa-norvezhskogo-kompleksa-nasams-vsu.html

(15) Global Security; AIM-120 AMRAAM Slammer; https://www.globalsecurity.org/military/systems/munitions/aim-120.htm; abgerufen: 09.07.2024

(16) 12.07.2024; Overton-Magazin; Jürgen Hübschen; Ein Kinderkrankenhaus und vier Szenarien; Kommentar eines Foristen; https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/ein-kinderkrankenhaus-und-vier-szenarien/#comment-141920

(17) 09.07.2024; ARD-Tagesschau; Scharfe Kritik an Russland nach Angriff auf Klinik; https://www.tagesschau.de/ausland/sicherheitsrat-un-russland-100.html

(18) 17.12.2020; Foreign Policy; Amy Mackinnon; Bellingcat Can Say What U.S. Intelligence Can’t; https://foreignpolicy.com/2020/12/17/bellingcat-can-say-what-u-s-intelligence-cant/

(19) 09.10.2021; The Grayzone; Kit Klarenberg; Bellingcat funded by US and UK intelligence contractors that aided extremists in Syria; https://thegrayzone.com/2021/10/09/bellingcat-intelligence-contractors-extremists-syria/

(20) 21.05.2023; The Greanville Post; Glenn Greenwald, Max Blumenthal; BELLINGCAT — Who Funds the Favorite Outlet of NBC & the CIA?; https://www.greanvillepost.com/2023/05/21/bellingcat-who-funds-the-favorite-outlet-of-nbc-the-cia-founded-by-the-cia-and-mi6-it-pretends-to-be-an-impartial-news-source/

(21) 10.07.2024; ARD-Tagesschau; Pascal Siggelkow; UN sprechen von direktem Angriff aus Russland; https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-angriff-klinik-102.html

(22) 10.07.2024; Euronews, AP; Gaza: Israelischer Luftangriff auf eine Schule tötet mindestens 29 Palästinenser; https://de.euronews.com/2024/07/10/gaza-israelischer-luftangriff-auf-eine-schule-totet-mindestens-29-palastinenser

(23) 07.07.2024; ARD-Tagesschau; 16 Tote bei Angriff auf Schulgebäude; https://www.tagesschau.de/ausland/gaza-angriff-schule-100.html

(24) 06.06.2024; ARD-Tagesschau; Zahlreiche Todesopfer bei Angriff auf Schulgebäude; https://www.tagesschau.de/ausland/asien/israel-gaza-angriff-schule-hamas-100.html

(v2) 08.07.2024; Southfront; https://s5.cdnstatic.space/wp-content/uploads/2024/07/kyiv-9.mp4?_=8; https://southfront.press/detailed-overview-of-massive-russian-strikes-across-ukraine-on-july-8-2024/

(v3) 08.07.2024; Southfront; https://s5.cdnstatic.space/wp-content/uploads/2024/07/nasams.mp4?_=3; https://southfront.press/evidences-ruined-kyivs-lies/

(v4, v4i) Juni 2024; Youtube, Militärfernsehen; The Russian Kh-101 Missile Now Packs a Double Punch; https://www.youtube.com/watch?v=Z3sQTcZJAk8&ab_channel=MilitaryTV

(v5) September 2023; Youtube, Der Spiegel; Taurus-Marschflugkörper: Die Waffe, die Stockwerke zählen…; https://www.youtube.com/watch?v=Bs3s9Mmv8Us&ab_channel=DERSPIEGEL

(b1) Rakete, Marschflugkörper, Kh-101, Ukraine; 29.01.2023; Autor: Air Force Command of Ukrainian Armed Forces; Lizenz: Creative Commons 4.0; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Russian_Kh-101_missile_shot_in_Vinnytsia_Oblast,_2023-01-26_(01).jpg?uselang=de

(b2) NASAMS, Rakete, Luftabwehr; 20.06.2014; Autor: Boevaya mashina (Wikimedia); https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b6/NASAMS_NL_Gilze-Rijen_AB_2014.jpg/1024px-NASAMS_NL_Gilze-Rijen_AB_2014.jpg; Lizenz: Creative Commons 3.0

(b3) Kiew, Krankenhaus, Rakete, Einschlag; 09.07.2024; ARD-Tagesschau; Weltweites Entsetzen nach Angriffen auf Kiew; https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-angriff-klinik-100.html;

(Titelbild) 09.05.2018; Hyperschall-Raketensystem X-47M2 „Kinschal“. Militärparade auf dem Roten Platz anlässlich des 73. Jahrestages des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg 1941-1945; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:2018_Moscow_Victory_Day_Parade_66.jpg; Lizenz: Creative Commons 4.0

Von Ped

13 Gedanken zu „Angriff auf Kiewer Kinderkrankenhaus?“
  1. Thomas Röper analysiert scharf und kommt zu einem weiter gehenden Schluss: Er spricht von einem bewussten Beschuss von Seiten der Ukraine. Mal wieder „zur richtigen Zeit“, eben vor dem Jubiläums-NATO-Gipfel. Und weiter: In Kenntnis der Komplexität der zu bedienenden Steuerungs- und Abschussanlagen muss davon ausgegangen werden, dass nicht zwangsrekrutierte und in einer Schnellbleiche ausgebildete ukrainische Soldaten „die entsprechenden Knöpfe drückten“, sondern Fachpersonal der NATO, USA und/oder Norwegen??? als Hersteller und Lieferant der NASAMS (Norwegian surface-to-air missile system).
    https://anti-spiegel.ru/2024/das-krankenhaus-in-kiew-wurde-von-einer-us-rakete-getroffen/

    1. Obwohl ich das von Röper skizzierte Szenario nicht ausschließe, habe ich es bewusst nicht in den Artikel eingearbeitet. Nach meinen Recherchen ist ein „Unfall“ naheliegend. Insbesondere wegen der zeitlichen Überschneidung mit dem russischen Angriff. Der Filmer hat uns einen großen Gefallen getan, er hatte einen Zufallstreffer, als er die im Hintergrund rauchende Munitionsfabrik filmte. Da der Text auch als offener Brief an die entsprechenden Medien gesendet wird, halte ich mit enthaltende Spekulationen für nicht zielführend.

      Herzlich, Ped

  2. Wie immer sauber recherchiert und gut verständlich erklärt.

    Der Artikel sollte möglicherweise bei einigen Lesern vorhandene Zweifel an der Unschuld Russlands restlos abräumen, und dabei helfen, die angewendeten Propagandatechniken besser zu verstehen.

    Vielen Dank für Ihre Arbeit!

    PS: Das mit dem beschädigten Gebäude, das ständig in den Medien gezeigt wird, hatte ich so noch gar nicht auf dem Schirm. Und ich glaube damit stehe ich nicht alleine. Nochmals danke.

    siehe auch: https://www.budapester.hu/ausland/orban-auf-der-suche-nach-frieden-in-peking/#comment-22889

  3. Ich danke Ped für seine Aufklärung.
    Ich bekam hier zunächst Einblick in die Propaganda, dann las ich, was wirklich geschehen war. Weil ich Letzteres schon wusste, konnte ich leicht der Markierung Propaganda folgen.
    Wie geht es aber jemanden, der entweder nichts von all dem wusste, oder aber bereits durch die allgegenwärtige Propaganda glaubte, „informiert“ zu sein?
    Ich kann mich nicht in eine solche Lage einfühlen, halte es aber für schwer, in dem Falle der Markierung Propaganda zu folgen.
    Wie wäre es umgekehrt? Es ist ohnehin die vornehmste Aufgabe (des Revolutionärs), zu sagen oder hier zu schreiben, was ist. Also – zunächst – kühl und sachlich beschreiben, was tatsächlich passierte, soweit es dem Autor bekannt ist, bestenfalls mit Datum, Uhrzeit und genauem Ort.
    Damit ist das zweifelsfrei Wichtige an den Anfang(!) gesetzt. Danach muss es gar nicht wirklich als Propaganda bezeichnet werden, was denn die MSM verlauten lassen. Der – verständige – Leser wird wenigstens, aber eben selbst und nicht bevormundet erkennen, dass es zumindest unwahr ist, was wiederholt verlautet wurde.
    Der Autor hier hätte dann ein einfaches Resümee mit der rhetorischen Frage, warum wird unwahr, unvollständig oder auch nur nebulös berichtet, erstaunlicherweise sogar auf allen MSM-Kanälen unisono!?
    Minderte meine vorgeschlagene Struktur etwa die Wirkung der Propagandaentlarvung, weil diese nunmehr an letzte Stelle tritt? Kann gut sein, darüber will ich nicht den Stab brechen. Jedoch bin ich überzeugt, dass so mehr von der – anderen – Seite ins Boot geholt werden kann, als durch das umgekehrte, hier gewählte Herangehen.

        1. @Dian C.
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          Ich halte Ihre Argumentation für berechtigt, sehe aber auch die Notwendigkeit der Aufklärung über die angewendeten Propagandamethoden, was den Leser in die Lage versetzen soll, Parallelen der immer wieder angewendeten Propagandatechniken zu erkennen.
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          Das scheint mir besonders dann wichtig, wenn es sich um weitgehend un- oder desinformierte Leser handelt, die z.B. über keine jahrelange Erfahrung über die westliche „Tradition der Lügen“ haben, bzw. über keine oder wenig Kenntnisse der Geopolitik verfügen und deshalb zu Beginn eines Ereignisses gar nicht wissen können, was wahr und was Lüge ist.
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          Wenn Sie oder ich, und Ped sowieso, beispielsweise eine Schlagzeile lesen wie „Russland hat ein Krankenhaus bombardiert“ oder „Assad hat ein Krankenhaus bombardiert“, läuten bei uns sofort die Alarmglocken und wir beginnen zu recherchieren, was wirklich passiert ist. Bei mir ist das jedenfalls so.
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          Bei einem Leser, der diese Erfahrung nicht hat, fehlt die „Schablone“, oder wie man das nennen will, um zu erkennen, dass es sich bei solchen Meldungen höchstwahrscheinlich um Lügen handelt.
          Ich meine, dass es in solch einem Fall hilfreich sein kann, die verwendeten Propagandatechniken zu kennen, um über so etwas wie eine Erkennungsmuster zu verfügen, die zumindest erst mal misstrauisch macht und den Leser veranlasst, weiter zu recherchieren. Mit fällt allerdings auch kein Grund ein, warum man die Lektion über Propagandatechniken nicht ans Ende des Artikels setzen sollte.
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          Den Artikel von Catlin Johnstone finde ich insofern bemerkenswert, dass er die unterschiedliche Bewertung, bzw. das Messen mit zweierlei Maß eines im Grunde gleichen Vorgangs zum Leitmotiv des Artikels macht.
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          Wenn Russland (angeblich) ein Krankenhaus in der Ukraine bombardiert, ist das im Westen ein schreckliches Kriegsverbrechen.
          Wenn Israel (erwiesenermaßen) ein Krankenhaus in Gaza bombardiert, ist es dem Westen nicht mal der Erwähnung wert.
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          Die Bigotterie als psychologische Kriegswaffe.

          1. Selbstredend auch dieses mal wieder eine Meisterleistung i.S. investigativer Propaganda-Entlarvung.

            Wenn der „pöhse Russe“ aus gegebenem Anlass mal wieder eine der ganz, ganz wenigen NATO-Tafeln vorort verklappt, so muß das natürlich den letztendlichen „Investoren“ (Steuerzahler in Europa) wenn nicht gar so manch einem urplötzlich trauernd Hinterbliebenen anderweitig „verkauft“ werden. Wer die diesbezügliche „Sondersendung“ verfolgen durfte bzw. mußte wie es meiner Wenigkeit widerfuhr, (die bösartig und mutwillig vom Russen verwursteten dreißig armen Kinder auf der eindrucksvoll und rechtzeitig her- bzw. zugerichteten Kinder-Krebsstation zu Kiew), dem mußte es wahrlich übel werden. Zumal jene seltenen Besserinformierten hierzulande doch gleich noch die einmalige Gelegenheit am Schopf ergriffen haben dürften und auch jene anderen Beulchen, die andernorts – dieses Mal von geschätzten Helden unter der Maßgabe der Selbstverteidigung entleibt werden mußten – rein zahlenmäßig mutmaßlich mindestens up to date (!) das Sechshundertfache – mit in ihr Gebet mit aufnehmen haben dürften.
            Widerlich und nicht mehr zu toppen, diese total unmenschliche Vorgehensweise, um das dumme Volk am Nasenring an den Sautrog der Kriegswütigkeit zu führen,

  4. Leider wird die Wahrheit von der Masse nicht wahrgenommen. Aus diesem Grund wird alles versucht Informationen der russischen Seite garnicht erst zuzulassen. Schon im 2. Weltkrieg eine beliebte Strategie der Faschisten. https://www.was-konnten-sie-tun.de/themen/th/feindsender-hoeren/ Angesichts der Schandtaten Deutschlands frage ich mich, warum Deutschland überhaupt eine Angriffsarmee führen und Rüstungsgüter herstellen darf. Die Weltgemeinschaft hat offenbar nichts gelernt und das Fiasko vor 100 Jahren scheint sich zu wiederholen. Zumindest weisen die Entwicklungen gewisse Parallelen auf. Die Ignoranz und Bequemlichkeit der Menschen wird dieselben noch teuer zu stehen bekommen. Abschließen möcht ich noch auf eine Demonstration hinweisen: https://presse.querdenken-711.de/pressemitteilungen/michael-ballweg-kuendigt-grossdemonstration-am-03-08-2024-in-berlin-an/

    PS: Lieber PED, ich habe meine Mailadresse geändert und sämtliche meiner Gmail-Aliasaccounts gelöscht. Ggf. können Sie mir an die neue Adresse eine Verifikationsfrage senden aber ich denke, Sie kennen mich einordnen. Beste Grüße 😉

  5. Hallo Ped, das Thema ist ja mittlerweile wieder aus den Medien verschwunden, ohne dass tatsächliche Aufklärung erfolgt wäre. Ich weiß nicht, was das für eine Rakete war, aber eine AIM-120 war es sicher nicht, und zwar – ausgehend davon, dass das Video von der anfliegenden Rakete authentisch ist, was bisher nirgends angezweifelt wurde – kann man die Länge der Rakete ganz einfach mit Abständen an Gebäuden in gleicher Entfernung vom Filmenden vergleichen. Das ist in diesem Fall die Südseite des Hauptgebäudes der Kinderklinik („Haus 6“) in spätsowjetischer Architektur. Die Länge der Rakete entspricht ziemlich genau der Höhe von 2 Etagen, also mindesten 5…6 m. Damit ist die 3,6 m lange AMRAAM sicher ausgeschlossen. Getroffen wurde Haus 3, die Toxikologie, anscheinend nur Labor ohne Patienten (sonst wäre die zivile Opferzahl weitaus höher gewesen), was den Gedanken an B/C Labor oder die Unterbringung von Personal im Schutze des KH nicht ganz abwegig erscheinen lässt, sodass man die Idee, dass genau das anvisierte Ziel getroffen wurde auch nicht apriori von der Hand weisen kann. Die Idee von John Helmer, dass das Trafohäuschen Ziel der Aktion war, ist hingegen technisch abwegig. Das ist nur eine 10 kV Station, vermutlich mit integrierten Notstromaggregaten.
    LG
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    Hm, also wenn Sie das Bild (im Vollbild) im Zeitraffer des Videos (v3) stoppen, und zwar genau bevor die Rakete nur wenige Meter hinter dem Hochhaus verschwindet, ist erkennbar, dass diese deutlich kürzer als zwei Stockwerke hoch ist. Bei solchen Stahlbetonkonstruktionen, kann ein Stockwerk auch gern mal nur 2,5 Meter hoch sein. Was auch noch zu klären wäre, ist, ob bei der sehr hohen Geschwindigkeit einer solchen Rakete, aufgrund der Belichtung in der Aufnahme die Länge etwas verfälscht, sprich vergrößert erscheint.
    Herzlich, Ped

    1. Sie müssen nicht mit den Etagen im Vordergrund (Gebäude des Ministeriums für Infrastruktur) vergleichen, da dieses viel näher (~1400 m) am Filmenden ist als die Rakete. Nahezu im gleichen Abstand wie die Rakete (etwas näher, 2900 m) ist die südliche Stirnseite von Haus 6, allerdings verschleiert da die Architektur, die Etagen sind nicht betont. Sehr gut geeignet sind hiingegen die Fenster der SO-Seite des Hauptgebäudes (Haus 4), das etwas weiter entfernt (3600 m) ist als die Rakete (~3100 m) – diese Fenster sind ganz normal und durch das Design ungestört angeordnet und erkennbar.
      DDR Wohnneubauten in den 80ern hatten eine Raumhöhe von 2,65 m, dazu kommt die Höhe der Zwischendecke+Schalldämpfung+Fußboden. Nicht anders sah das in der SU aus. Öffentliche Gebäude sind mit höheren Räumen ausgestattet, bei den Decken kommen oft abgehängte Decken zum Einsatz, gerade auch in medizinischen Einrichtungen, vermutlich haben sie ja mal eine DDR Schule oder Poliklinik von innen gesehen. Als Etagenhöhe muss man hier mindestens 3 m ansetzen.

    2. „Was auch noch zu klären wäre, ist, ob bei der sehr hohen Geschwindigkeit einer solchen Rakete, aufgrund der Belichtung in der Aufnahme die Länge etwas verfälscht, sprich vergrößert erscheint.“ Prinzipiell ein Argument das zu erwägen ist.
      Die Rakete hat dreieckige Flossen mit einer Spitze außen. Käme es zu einer Verlängerung des Objekts aufgrund Bewegung der Rakete innerhalb der Verschlusszeit der Kamera, so würden diese Dreiecke zu Trapezen mutieren und es wäre keine Spitze mehr zu erkennen, sondern eine Kante. Da die Flossen dreieckig und kurz sind, muss dieses Argument als hier nicht zutreffend angesehen werden.
      LG

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