Russland löst die sich früher selbst angelegten Fesseln und der Westen höchstselbst liefert die Legitimation.


In den vergangenen Jahren haben westliche Medien und Politiker Russland regelmäßig vorgeworfen, Militärtechnik aus Nordkorea, der Demokratischen Volksrepublik Korea, zu beziehen. Obwohl doch die UN-Sanktionen gegen den fernöstlichen Staat solche Transfers verbieten würden. Das sind UN-Sanktionen, denen sich Russland bislang auch in seinen Beziehungen zu Nordkorea unterworfen hatte. Nun aber erscheint es Moskau sinnvoller, die Einhaltung der vom Westen definierten Regeln der sogenannten regelbasierten Ordnung aufzugeben.


Das Eskalationsmanagement, welches vorrangig von Washington und London aus im Ukraine-Konflikt vorangetrieben wird, geht davon aus, dass die gegnerische Seite sich den Spielregeln dieser angedachten Eskalation unterwirft. Man glaubt, dass das Spiel und dessen Regeln alternativlos wären. Und staunt, wenn die Gegenseite Maßnahmen ergreift, die im Spielfluss gar nicht vorkommen dürften. Obwohl Russland klar signalisiert hat, dass es sich nicht mehr an diese Spielregeln gebunden fühlt, sehr wohl aber Antworten auf die Eskalationen der anderen Seite zu geben vermag.

Nicht nur das: Russland ist auch sehr transparent darin, seine nächsten strategischen Züge anzukündigen. Niemand kann daher eigentlich überrascht sein, wenn Moskau traditionelle Partnerschaften auf ein neues Niveau hebt und andere neu auflegt.

Während einer internationalen Pressekonferenz in St.Petersburg am 5. Juni des Jahres stellte der italienische Korrespondent Stefano Polli dem russischen Präsidenten Wladimir Putin die folgende Frage:

„NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg schlug vor, der Ukraine die Möglichkeit zu geben, mit aus Europa gelieferten Waffen Ziele auf russischem Gebiet zu treffen. Die europäischen Länder und die Vereinigten Staaten waren mit dieser Idee einverstanden. Nicht alle, aber die Vereinigten Staaten stimmten zu. Gleichzeitig wird in einigen Ländern über die Entsendung von Militärberatern und Ausbildern diskutiert. Ich möchte Sie bitten, zu diesen beiden Entscheidungen Stellung zu nehmen und zu erläutern, wie Russland darauf reagieren wird.“ (a1, 1)

Hier die ausführliche Antwort Putins:

„Es ist nichts Neues, dass es Berater und Ausbilder gibt. Sie sind in der Ukraine präsent. Leider müssen sie Verluste hinnehmen. Das ist sicher. Das geschieht nicht absichtlich, aber bei Feindseligkeiten gibt es Verluste. Die europäischen Länder und die Vereinigten Staaten ziehen es jedoch vor, dies geheim zu halten. Das ist der erste Punkt. Zweitens, was die Präzisionswaffen mit großer Reichweite betrifft. Wir müssen dieses Thema in zwei Teile unterteilen.

Erstens, konventionelle Waffen: Nehmen wir ein Mehrfachraketen-System mit einer Reichweite von 70 Kilometern oder Vergleichbares. Diese Waffen werden bereits seit langem eingesetzt. Die ukrainischen Militärangehörigen können dies sogar selbst tun. Doch was fortschrittliche Hightech-, Hochpräzisions- und Langstreckenwaffen wie die britische Storm Shadow oder die amerikanische ATACMS oder französische Raketen angeht, was soll man dazu sagen? […]

ATACMS: 300 Kilometer Reichweite. Wie werden sie eingesetzt und wie werden sie transportiert? Sie (das Pentagon, die US-Amerikaner) haben ein Raketensystem übergeben. Aber wie wird es eingesetzt? Die ukrainischen Militärs können nicht alles selbst machen und mit dieser Rakete einfach Angriffe starten. Dazu sind sie technologisch einfach nicht in der Lage, denn es bedarf der Satellitenaufklärung; dann wird auf der Grundlage der Satellitenaufklärungsdaten (jener der USA) eine Flugmission konfiguriert und dann in das Raketensystem eingegeben. Und dann macht der Soldat, der daneben steht, das einfach automatisch: Er drückt die Knöpfe. Er muss nicht einmal wissen, was daraufhin geschehen wird.

Was können die ukrainischen Militärs — nicht die, die nur dasitzen und Knöpfe drücken, sondern die höheren Ränge — tun, wenn es um die Zuweisung von Zielen geht? Sie können ein Ziel identifizieren, das für sie Priorität hat. Aber sie sind nicht diejenigen, die entscheiden, ob ein bestimmtes Ziel getroffen werden soll, denn, um es noch einmal zu sagen, eine WTA (Weapon Target Assignment, zu deutsch Waffenzielzuweisung) wird nur von denen vorgenommen und effektiv eingegeben, die die Waffen liefern. Wenn es sich um ATACMS handelt, dann ist das Pentagon dafür zuständig. Wenn es sich um Storm Shadows handelt, dann sind es die Briten. Im Falle der Storm Shadows ist es sogar noch einfacher, denn die Zielzuweisung wird automatisch eingegeben, ohne dass das militärische Personal vor Ort daran beteiligt ist. Die Briten machen das, das ist alles.

Und wenn die Bundeswehrsoldaten über einen Angriff auf die Krim-Brücke oder andere Ziele nachdachten, dann taten sie das selbst. Niemand anderes hat es für sie getan, richtig? Sie wollten es tun. Das Gleiche gilt für die französischen Spezialisten. Westliche Spezialisten tun es.“ (1i)

Es ist unmissverständlich: Der Einsatz fortschrittlicher NATO-Waffensysteme in der Ukraine ist genau das, nach was es aussieht: ein waschechter NATO-Einsatz. Eingebettet in einen Krieg der NATO und nichts anderes. Das erkennt und sagt Putin klar und deutlich. Nur dem sedierten Medienkonsumenten im Westen, samt der in Teilen verstrahlten Politikerkaste über ihm, kann man noch weismachen, dass es die Ukraine wäre, die diesen Krieg auf strategischer Ebene steuern würde.

Im westlichen Informationsraum werden Eskalationen publiziert, die längst vorgenommen wurden. Die Kommunikation darüber wird inszeniert. Bereits Vollzogenes wird nachgestellt. Das ist politisches Theater. Russland spürt die Eskalationen physisch, es muss darüber nicht durch westliche Medien informiert werden. Das sind auch keine Inszenierungen für Russland, sondern für die informelle Glaskugel im Wertewesten.

Die ideologische Blindheit eines großen Teiles der politischen Führer und ihrer medialen Hofschranzen hierzulande ist wirklich bemerkenswert. Diese Blindheit verbietet es auch anzuerkennen, dass Russland auf Eskalationen reagiert — und zwar angemessen und keinesfalls nur symmetrisch. Russland wird nicht einfach so — in Form einer symmetrischen Antwort, nach dem Prinzip des „Wie du mir, so ich dir“ — ebenfalls mit weitreichenden Raketen NATO-Hinterland angreifen.

Das wäre auch infantil. Es wäre billig. Es wäre genau die Reaktion, von der das Eskalationsmanagement in Washington und London so hoffnungsvoll träumt: den Frosch im Wasserbad erhitzen, bis er verbrüht. Russlands Antworten auf die Eskalationen sind viel tiefgreifender. Sie begnügen sich nicht mit taktischen Spielereien oder operativen Maßnahmen. Sie sind strategischer Natur. Aber lassen wir Putin in seiner Antwort fortfahren:

„Wir machen uns da keine Illusionen. Wie sollen wir darauf reagieren? Zunächst werden wir natürlich unsere Luftabwehrsysteme verbessern. Wir werden ihre Raketen zerstören. Zweitens sind wir der Ansicht, dass, wenn jemand davon überzeugt ist, dass es möglich sei, solche Waffen in ein Kriegsgebiet zu liefern, um Angriffe auf unser Territorium durchzuführen, um uns Probleme zu bereiten, warum können wir dann nicht unsere Waffen derselben Klasse in die Regionen der Welt liefern, wo sie auf sensible Einrichtungen der Länder zielen, die Russland dies antun? Die Antwort könnte symmetrisch sein. Wir werden darüber nachdenken.

Drittens: Sicherlich werden solche Aktionen die internationalen Beziehungen, die bereits einen Tiefpunkt erreicht haben, zerstören und die internationale Sicherheit untergraben. Wenn wir schließlich feststellen, dass diese Länder in einen Krieg gegen uns verwickelt werden, und dies ihre direkte Beteiligung am Krieg gegen die Russische Föderation darstellt, behalten wir uns das Recht vor, in gleicher Weise zu reagieren. Generell kann dieser Weg zu ernsten Problemen führen. Ich denke, damit ist alles gesagt. […].“ (1ii)

Was also können wir unter strategischen Maßnahmen verstehen?

Schauen Sie doch einmal nach Afrika, liebe Leser. Dort schwimmen Frankreich gerade die Felle davon, den Europäern als solches ebenso und den US-Amerikanern blüht ähnliches. Statt dessen schmieden afrikanische Staaten Bündnisse mit China und Russland (2 bis 4). Das sind echte strategische Veränderungen. Und dann gibt es noch den Paria westlicher moralisch versiffter Wertepolitik schlechthin: Nordkorea. Ein Land, das man „aus der Völkergemeinschaft“ ausschloss, wirtschaftlich drangsalierte und sanktionierte. Sich dabei des Apparates der Vereinten Nationen, dem sozusagen Werkzeug der „regelbasierten Ordnung“, bedienend.

Wie sagte doch Putin in seiner Antwort an den italienischen Korrespondenten zur NATO-Eskalation im Krieg auf ukrainischem und russischem Territorium?

„Sicherlich werden solche Aktionen die internationalen Beziehungen, die bereits einen Tiefpunkt erreicht haben, zerstören und die internationale Sicherheit untergraben.“ (1iii)

Was damit gleichzeitig vonstatten geht, schlägt allerdings auf die Drahtzieher zurück, die Auflösung der „regelbasierten Ordnung“. Hinter dieser Orwellschen Verzerrung steht nichts anderes als eine US-geführte, unipolare Weltordnung, die zunehmend und vor allem aus sich selbst heraus erodiert. Die vom Hegemon aufgestellten „Regeln“ gelten nicht mehr universell, und das schlicht deshalb, weil sie aufgrund stetigen Machtverlustes nicht mehr umsetzbar sind.

Eine der strategischen Entscheidungen Russlands auf die fortwährende Eskalation des Krieges gegen das Land besteht im Fallenlassen der (freiwilligen) Einhaltung bisher für Russland verbindlicher Regeln und gleichzeitig einer Neufassung seiner strategischen Beziehungen, zum Beispiel mit Nordkorea.

„In Wirklichkeit scheint der jüngste Politikwechsel der Biden-Regierung, der es der Ukraine erlaubt, amerikanische Waffen für Angriffe auf Russland einzusetzen — mit der Unterstützung und Anleitung von NATO-Personal, das durch Satellitendaten und westliche Geheimdienstinformationen unterstützt wird — der sprichwörtliche letzte Strohhalm gewesen zu sein, der Russlands traditionelle Zurückhaltung gebrochen hat. Der Vertragsentwurf wird bekanntlich seit September 2023 diskutiert.“ (5)

Russland hat sich selbst langsam, also im Verlauf von mindestens einem Dutzend von Jahren, wohlüberlegt die Hände losgebunden. Und in gewisser Weise hat die „wertewestliche“ Politik dafür gesorgt. Eine Politik, die Russland seiner Illusionen beraubt hat, gleichberechtigter Teilnehmer einer „regelbasierten Ordnung“ werden zu können. Ob nun die daraus resultierenden strategischen Entscheidungen symmetrischer oder asymmetrischer Natur sind, mögen Akademiker entscheiden.

Nordkorea: Russland versetzt den USA einen asymmetrischen Schlag in Asien

von Kirill Strelnikow, veröffentlicht am 19. Juni 2024 bei RIA Nowosti; Übersetzung übernommen von RT deutsch

Der auf seine Fortschrittlichkeit und Einzigartigkeit so stolze kollektive Westen leidet in Wirklichkeit an zunehmender Blindheit. Wieder und immer wieder warnt Russland direkt und konkret, dass es im Eintrittsfall des Ereignisses A den Schritt B unternehmen werde und erklärt, wie dessen Folgen aussehen werden. Die Warnung wird in gewohnter Manier ignoriert, Ereignis A tritt ein, Schritt B wird ausgeführt, und die vorausgesagten Folgen rufen im Westen Gezeter und Hysterie hervor.

Vor diesem Hintergrund warnt Russland wieder in einfachen Worten, die keine Doppeldeutigkeiten zulassen, dass Ereignis C vermieden werden müsse, weil es sonst den Schritt D mit entsprechenden – für den Westen noch schlimmeren Folgen — unternehmen werde. Doch die Bewohner des blühenden Gartens treten weiterhin auf ihren Lieblingsrechen, kaufen literweise Salbe gegen blaue Flecken ein und folgen dennoch fest dem Prinzip: „Den Feinden zum Trotz verkaufe ich meine Ziege — sollen meine Kinder keine Milch trinken!“

Auf dem St.Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum warnte Russlands Präsident Wladimir Putin die EU, die USA und die NATO in möglichst einfachen Ausdrücken, dass sich Russland als Reaktion auf weiteres Aufpumpen des Kiewer Regimes mit westlichen Waffen und Geldern das Recht vorbehalte, seine Präzisionswaffen und Waffen mit großer Reichweite, darunter die modernsten Typen, die keine Entsprechungen im Westen haben, allen zur Verfügung zu stellen, die mit seinen Gegnern eine Rechnung offen haben, sowie weitere asymmetrische Maßnahmen zu ergreifen.

Westliche Waffenlieferungen an Kiew gingen weiter, dazu kamen neue antirussische Initiativen. Russland sagte: „Nun gut“.

Am 19. Juni traf in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang eine große und hochrangige russische Delegation mit Präsident Putin an der Spitze zu einem historischen Besuch ein. Die Visite erfolgt auf die Einladung des Vorsitzenden des Komitees für Staatsangelegenheiten der Demokratischen Volksrepublik Korea, Kim Jong-un. Während der gesamten Geschichte der bilateralen Beziehungen ist das erst der zweite Besuch eines russischen Staatschefs in der DVRK.

Vor dem Eintreffen des russischen Präsidenten in Pjöngjang begannen westliche Mainstream-Medien genüsslich und detailliert die Vorbereitungen auf eine gigantische Militärparade, das landesweite Auswendiglernen der russischen Hymne (angefangen von Säuglingen) und fast schon das Einfärben von Tauben in die Farben der russischen Trikolore zu beschreiben. Große und kleine Publikationen übten sich in Sarkasmus und Ironie anlässlich eines „absolut unbedeutenden Treffens von zwei Ausgestoßenen“, die in den Pausen zwischen gespielten Manövern westliche Chips aus hölzernen Waschmaschinen herausbohren.

Doch die funkelnde Freude und der umwerfende Humor nahmen ein abruptes Ende. Russlands Präsident Wladimir Putin ordnete an, den Vertrag über eine umfassende strategische Partnerschaft zwischen der Russischen Föderation und der Demokratischen Volksrepublik Korea zu unterzeichnen.

Der neue Vertrag wird alle früheren „großen“ zwischenstaatlichen Abkommen zwischen Russland und der DVRK aus den Jahren 1961, 2000 und 2001 ersetzen.  Laut einer Erklärung des Assistenten des russischen Präsidenten Juri Uschakow ist der Vertrag „durch die umfassende Evolution der geopolitischen Lage in der Welt und in der Region sowie durch die jüngsten qualitativen Änderungen in den bilateralen Beziehungen“ bedingt.

Für besonders Begriffsstutzige sei betont: Der neue Vertrag ist umfassend und schreibt auf höchster Ebene eine strategische Partnerschaft zwischen den beiden Staaten „in allen Bereichen, darunter in Sicherheitsfragen“, fest. Nochmals: in allen Bereichen.

Diese Bereiche werden sowohl in der Zusammensetzung der russischen Delegation, bei der sämtliche Schlüsselbehörden, darunter das Verteidigungsministerium in der Person seines Oberhaupts Andrei Beloussow, vertreten sind, als auch in Wladimir Putins programmatischen Artikel „Russland und die DVRK: Traditionen der Freundschaft und Zusammenarbeit über Jahre hinweg“, der im Vorfeld seines Besuchs in der nordkoreanischen Zeitung Rodong Sinmun veröffentlicht wurde, reflektiert.

Filtert man alle üblichen Höflichkeitsfloskeln heraus, besteht die Kernaussage von Putins Artikel in der Erklärung, dass „Pjöngjang für Russland ein überzeugter gleich gesinnter Partner und Unterstützer war und bleibt, der bereit ist, sich dem Wunsch des kollektiven Westens, die Errichtung einer multipolaren Weltordnung auf der Grundlage von Gerechtigkeit, gegenseitiger Achtung der Souveränität und Rücksichtnahme auf die Interessen des anderen zu verhindern, entschlossen entgegenzustellen“.

Unter anderen Umständen und in anderen Zeiten, etwa in den „heiligen“ 1990er-Jahren, als Russland im Versuch, dem Westen zu gefallen, die DVRK faktisch verraten hatte, hätte das alles möglicherweise keine Bedeutung, doch heute bedeutet das wenn schon nicht alles, so doch sehr vieles.

Erstens stellt Russland durch die Unterzeichnung eines neuen großen Vertrags mit der DVRK den Westen, vor allem die USA, vor eine äußerst unangenehme und unumkehrbare Tatsache: Langfristig erhält es einen gigantischen unsinkbaren Flugzeugträger mit einem nuklearen Arsenal, der die militärische Lage in der Region vollständig kontrollieren und sowohl US-Stützpunkte in Asien, als auch einen Teil des Territoriums der USA im Visier halten kann. Vor dem Hintergrund von Kim Jong-uns Erklärung, dass Nordkorea die Idee der „Vereinigung der beiden Koreas“ endgültig aufgegeben habe, nivelliert es alle Träume Washingtons, die DVRK durch die „Möhre der Wiedervereinigung“ zu entwaffnen oder zu befrieden.

Zweitens öffnet Russland anscheinend sämtliche Brücken, Schleusen und Klappen, die seinerzeit durch die UNO-Sanktionen geschlossen wurden, die es den USA und ihren Verbündeten zur Freude gewissenhaft eingehalten hat. Insbesondere legte Russland ein Veto auf die Fortsetzung der Tätigkeit einer Gruppe von UNO-Experten, die die Einhaltung der internationalen Sanktionen durch Nordkorea überwachten, ein, und erklärte, dass es die bilateralen Beziehungen zur DVRK in Eigenregie entwickeln werde. Und das bedeutet, dass auf die Wirtschaft der DVRK eine Feiertagsstimmung wie am 1. Mai wartet, während die russische Wirtschaft ein unberührter Markt erwartet.

Eigentlich hat sie sich schon verstärkt.

Reuters schreibt, dass die USA und ihre Verbündeten über die „Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen der DVRK und Russland äußerst besorgt“ seien. Der Sprecher des US-Außenministeriums rief, nervös blinzelnd, die beiden Seiten auf, „die feindseligen Handlungen umgehend einzustellen“. Bloomberg publizierte gar einen Artikel unter dem Titel „Warum Russlands Verbindung zu Nordkorea eine Gefahr für die ganze Welt darstellt“. Darin wird eingeräumt, dass die neue Stufe der Zusammenarbeit der beiden Staaten den Sinn von erneuerten Lieferungen von US-amerikanischen Waffen an Kiew zunichtemache, das heißt, dass all die Pakete und Milliarden im Nichts verschwunden seien, und dass es kaum gelingen werde, neue Hilfe im bisherigen Maßstab aufzubringen.

Wie die Klassiker es einmal schrieben: Wenn sich der Feind beschwert, bedeutet es, dass wir alles richtig machen. Außerhalb des Zauns, hinter dem die „goldene Milliarde“ grast, ändert sich die Welt rapide und unumkehrbar. Und eines Morgens werden jene, die von „Außenseiterstaaten“ sprachen, selbst in einem Staat aufwachen, der seine Legitimität, seinen Einfluss und seine Möglichkeit, anderen seinen Willen zu diktieren, verloren hat (6).

Bitte bleiben Sie schön aufmerksam, liebe Leser.


Anmerkungen und Quellen

(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung — Nicht kommerziell — Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen — insbesondere der deutlich sichtbaren Verlinkung zum Blog des Autors — kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei internen Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die externen Quellen, mit denen die Aussagen im aktuellen Text belegt werden. Letzte Bearbeitung: 29. Juni 2024.

(a1) Die Übersetzungen erfolgten unter Zuhilfenahme von DeepL.com.

(1 bis 1iii) 05.06.2024; President of Russia; St.Petersburg; Meeting with heads of international news agencies; http://en.kremlin.ru/events/president/news/74223

(2) 29.09.2023; Deutsche Welle; Martina Schwikowski, Philipp Sandner; Uran für Europa: Niger diskutiert den Lieferstopp; https://www.dw.com/de/uran-f%C3%BCr-europa-niger-diskutiert-den-lieferstopp/a-66695891

(3) 21.06.2024; Al Jazeera; Niger revokes French nuclear group’s licence at major uranium mine; https://www.aljazeera.com/news/2024/6/21/niger-revokes-french-nuclear-groups-licence-at-major-uranium-mine

(4) 23.06.2024; The Hindu; Internal security crisis, diplomatic tussle threaten to stop Niger’s push to becom an oil-exporting country; https://www.thehindu.com/news/international/internal-security-crisis-diplomatic-tussle-threaten-to-stop-nigers-push-to-become-an-oil-exporting-country/article68323363.ece

(5) 21.06.2024; Indian Punchline; M. K. Bhadrakumar; Russia and DPRK rustle up an alliance; https://www.indianpunchline.com/russia-and-dprk-rustle-up-an-alliance/

(6) 20.06.2024; Nordkorea: Russland versetzt den USA einen asymmetrischen Schlag in Asien; https://pressefreiheit.rtde.live/meinung/209669-russland-versetzt-usa-asymmetrischen-schlag/; übernommen und übersetzt aus: 19.06.2024; RIA Nowosti; https://ria.ru/20240619/putin-1953806217.html

Nordkorea, Pjöngjang, Dragon Palace Hotel, Dämmerung, Abend; Autor: jeremy888 (Pixabay); 13.10.2019; https://pixabay.com/de/photos/dragon-palace-hotel-geb%C3%A4ude-city-4534092/; Lizenz: Pixabay License

Von Ped

6 Gedanken zu „Aus A folgt B — falls ignoriert, folgt C…“
  1. Thomas Röper stellt in seiner Einschätzung zum Vertrag zwischen Rußland und Nordkorea u. a. fest, daß eine Wiedervereinigung der beiden Koreas im Vergleich zu den Vertragstexten von 1961 und 2000 keine Erwähnung mehr findet; auch habe Kim Jong Un kürzlich gesagt, eine Vereinigung mit dem Süden sei unmöglich.
    Das erinnert an die Aussage von Erich Honecker zu Anfang der 80er Jahre: „Die beiden deutschen Staaten lassen sich nicht vereinigen. Sie sind wie Feuer und Wasser.“
    Offenbar wurde die deutsche Wiedervereinigung erst dann möglich, als jegliche diesbezügliche Zielsetzungen unter den DDR- Politikern aufgegeben wurden, wie sie etwa noch unter Walter Ulbricht vorhanden waren, und als im Westen spiegelbildlich die Wiedervereinigung allenfalls noch in Sonntagsreden vorkam, als aber auch in der westdeutschen Bevölkerung immer weniger dazu der Wunsch noch bestand, Wohlstandsverluste fürchtend.
    Gerade in Beziehungsfragen, ob auf persönlicher oder zwischenstaatlicher Ebene, entzieht sich das unmittelbar angestrebte oftmals der Realisierung; erst, wenn die Zielsetzung tatsächlich aufgegeben wurde, kann es ganz unverhofft eintreten (oftmals will man es dann gar nicht mehr haben).
    Herzlich, Steffen Duck!

  2. Die Meldung über die vertraglich vereinbarte künftige Zusammenarbeit Russlands und Nordkoreas, und dabei insbesondere die gegenseitige militärische Unterstützung, nicht nur im Falle eines Angriffs durch Dritte, hatte mich zunächst an den wirklich gelungenen letzten Aprilscherz von Thomas Röper erinnert.
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    Thomas Röper hatte am 01. April 2024 behauptet, es gäbe geheime Dokumente, dass die BRICS-Staaten in ein Militärbündnis umgewandelt würden…
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    https://anti-spiegel.com/2024/geheime-dokumente-zum-brics-gipfel-im-oktober-geleakt/#comment-264720
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    Dass ich zunächst darauf hereingefallen war, schreibe ich dem offenbar fest in mir verankerten Wunsch zu, Russland möge es endlich gelingen, dem von Westen betriebenen Kriegs-Wahnsinn zu beenden und gleichzeitig die überbordende Macht der Oligarchen zu brechen, die den Menschen überall auf der Welt so viele Probleme bereiten.
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    Nun ist dieses Militärbündnis, wenn auch nicht den BRICS oder dem Warschauer Vertrag vergleichbar, Realität geworden und ich denke, dass das erst der Anfang ist. Ich meine, wenn Russland wollte, könne es wahrscheinlich ein Militärbündnis aufbauen, dass der Nato vielleicht 1:10 überlegen ist. Die Ressourcen dafür hat Russland. Vielleicht würde das die WEF-Globalisten-Oligarchie endlich zur Einsicht bewegen, dass sie die Weltherrschaft nicht bekommen werden.
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    Sie würden gerne die globale Macht übernehmen, aber sie können nicht, weil Russland, und auch China, im Wege stehen. Möge das immer so bleiben.

  3. „Schauen Sie doch einmal nach Afrika, liebe Leser. Dort schwimmen Frankreich gerade die Felle davon, den Europäern als solches ebenso und den US-Amerikanern blüht ähnliches. Statt dessen schmieden afrikanische Staaten Bündnisse mit China und Russland (2 bis 4). Das sind echte strategische Veränderungen.“

    Ja, aaaaber: https://gela-news.de/alarmstufe-rot-in-den-laendern-der-sahelstaaten-allianz
    Die Allianz der Sahel-Staaten mit Russland und China steht vor einer militärischen Bewährungsprobe. „Eine gesprengte Ölpipeline und Terrorangriffe auf Militärposten im Niger zeigen, dass das Sahelgebiet aufgrund seines Ressourcenreichtums zum großen Krisengebiet geworden ist. (…) Der Juni 2024 entwickelt sich für Westafrika zum Terror-Monat. In der Nacht zum 16. Juni 2024 verübte eine sogenannte Patriotische Befreiungsfront (Front Patriotique de Libération/FPL) einen Terrorangriff auf die nigrische Infrastruktur, indem sie einen wichtigen Abschnitt der Ölpipeline, die vom Agadem Rift-Becken im Osten Nigers zum Atlantik Hafen Seme-Kpodji in Benin führt, sprengte. [1] Für den bettelarmen Niger bedeutet der Ausfall dieser Ölpipeline, die erstmals nigrisches Öl auf den Weltmarkt bringen soll, eine wirtschaftliche Katastrophe. [2] (…) Mit der Sprengung der Niger-Benin-Pipeline ist vorerst auch der Weg zum Atlantik versperrt. (…)“

  4. OFF TOPIC – *** Das Rätsel um die von Macon vorgezogenen Neuwahlen ***
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    Zitat: „Frankreich ist deswegen anders (als z.B. Deutschland), weil es sein Parlament nach einem Mehrheitswahlrecht mit zwei Wahlgängen in Einpersonenwahlkreisen wählt. Auch wenn die wichtigste Oppositionspartei, das Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen, im ersten Wahlgang stark abschneidet, werden seine Kandidaten in nur wenigen Wahlkreisen sofort die erforderliche absolute Mehrheit erlangen. Im zweiten Wahlgang haben alle anderen Parteien bislang immer eine „Barrage“ gebildet: eine Zweckkoalition, bei der alle den jeweils stärksten nicht zum RN gehörenden Kandidaten unterstützt und so die Wahl des RN-Kandidaten verhindert haben.
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    Auf die Wiederholung dieser Praxis setzt Emmanuel Macron. Nur deshalb hat er das Parlament aufgelöst und für dieses Wochenende vorgezogene Neuwahlen angesetzt, weil er denkt, dass dies die letzte Möglichkeit ist, die Machtergreifung durch das immer stärker werdende Rassemblement National noch zu verhindern. Ob das Kalkül aufgeht, wird sich in zwei Wochen, wenn die Ergebnisse des zweiten Wahlgangs ausgezählt sind, zeigen.“
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    ganzen Artikel lesen…
    https://freedert.online/meinung/210695-zerbricht-ampelkoalition-nein-da-klammern/
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    Vielleicht kann hier jemand das oben Zitierte bestätigen oder widerlegen.
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    Auch der folgende Artikel dürfte das Interesse vieler Leser wecken:
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    Scholz, Merz und Habeck bereit für Diktatur, mit Rückendeckung aus Washington?…
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    https://freedert.online/meinung/210422-deutschland-ist-heute-zu-verbrechen-bereit/

  5. OFF TOPIC – *** Der moderne Krieg Teil I *** Von Hans-Jürgen Geese
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    Wie die hehre Idee, Sanktionen als Rechtsmittel einzusetzen, ins Gegenteil verkehrt wurde
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    Zitat: „Der in der Schweiz geborene Franzose Leon Bollack (1859 – 1925) war in vielfacher Hinsicht ein fürwahr bemerkenswerter Mann. Unter anderem erfand er nicht nur seine eigene Sprache („Bolak“), sondern er hatte auch die für die damalige Zeit revolutionäre Idee, „den Krieg zu töten“ („tuer la guerre“). Die Welt horchte auf.“

    ganzen Artikel lesen…

    https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-20241/der-moderne-krieg-teil-i/

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