Wie militärische Ereignisse im Informationskrieg wirken
Wenn uns beim Thema Ukraine-Konflikt Neuigkeiten, Überlegungen oder Planungen zur westlicherseits betriebenen Kriegsführung gegen Russland berichtet werden, sind die Dinge längst schon weit gediehen. Das ist das Eine. Das Andere beschreibt sich durch die Tatsache, dass man im Westen offenbar der Meinung ist, dass es besser ist, die Realität der sich ankündigenden Niederlage auf dem ukrainischen Schlachtfeld zu ignorieren und weiter fleißig eskalierend für den Endsieg Krieg zu führen.
Alle Diskussionen, welche in den Massenmedien zu leistungsfähigeren Waffen geführt werden, die man glaubt, gegen Russland ins Feld führen zu müssen, sind Scheindiskussionen. Weder die von den Medien abgebildete Öffentlichkeit noch die dort präsentierten Politdarsteller sind in der Lage, solche Dinge zu entscheiden. Es ist reines Theater. Zum Theater gehört nicht nur, dass Entscheidungen bereits gefällt, sondern oft auch bereits umgesetzt wurden. Was im Sinne der Kriegsführung auch nachvollziehbar ist. Schließlich möchte man ja einen maximalen Effekt neuer Waffen und Strategien erzielen. Also wird man nicht groß Aufhebens um die Eskalation machen.
Irgendwann werden die Dinge natürlich bekannt — natürlich vor allem beim Kriegsgegner. Sie werden bekannt durch den Einsatz der Waffensysteme und sie werden bekannt, weil bestimmte Strategien der Kriegsführung offensichtlich werden. Aber auch verdächtige Aktivitäten in der Logistik und beim Bau militärisch bedeutsamer Objekte werden einem erfahrenen Gegner, wie Russland einer ist, beizeiten auffallen.
Wenn stundenlang US-amerikanische Global-Hawk-Drohnen, teilweise mit abgeschaltetem Transponder, über dem Schwarzen Meer kreisen und kurz darauf kombinierte NATO-Angriffe mit westlichen Marschflugkörpern auf Ziele in Russland geführt werden, dann wird dieser Zusammenhang irgendwann nicht mehr als Korrelation, sondern als kausal zusammenhängend erkannt (1). Ja, das sind NATO-Angriffe und nicht etwa solche der ukrainischen Armee. Deren Teilhabe reduziert sich darauf, Infrastruktur und Trägersysteme bereitzustellen. Aber die Entscheidungen für Angriffe mit modernsten NATO-Systemen liegen natürlich auch dort, bei der NATO. Das Gleiche gilt für die Zielauswahl, Planung, Zielkoordination, Personal- und Datenbereitstellung.
Wenn die ersten F-16-Kampfflugzeuge von ukrainischen Flugfeldern abheben, wird das davor mit Sicherheit nicht offiziell bekannt gegeben werden. Eher wird es dem Publikum tröpfchenweise durch die Medien verabreicht. Nun gibt es bereits seit über einem Jahr sehr ernsthafte Projekte, die Rüstungsindustrie der Ukraine auf ein neues Niveau zu heben. Und auch da stellt sich die Frage, welche neue Nachricht nur neu im Informationsraum, dagegen veraltet in der Realität ist.
Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG:
„Mit dieser Vereinbarung bekräftigen wir unsere Absicht zur Zusammenarbeit auch in den kommenden Jahren und schaffen einen entsprechenden Rahmen. Konkret sind wir bereits in Gesprächen zur Gründung eines Joint Ventures zur Herstellung von Artilleriemunition in der Ukraine. Zudem wollen wir dem Land noch in diesem Jahr erste Lynx-Schützenpanzer übergeben und zeitnah in die Fertigung dieser Systeme in der Ukraine einsteigen.“ (2)
Diese Sache mit der Artilleriemunition ist nun nicht so neu:
„Bereits im Februar 2024 hatten die beiden Partner erklärt, künftig in einem »Ukrainischen Kompetenzzentrum für Munition« eine sechsstellige Anzahl an 155mm-Geschossen, inklusive entsprechender Treibladungen pro Jahr fertigen zu wollen. An dem Gemeinschaftsunternehmen soll Rheinmetall 51 Prozent der Anteile halten, 49 Prozent sollen auf den ukrainischen Partner entfallen.“ (2i)
Sechsstellig bedeutet, dass Rheinmetall eine Produktionsstätte für jährlich Hunderttausende von Granaten mit NATO-Kaliber in der Ukraine plant. Plant? Wie weit werden diese Planungen inzwischen gediehen sein? Nun, betrachten wir die andere Nachricht aus westlichen Qualitätsmedien — ob es reiner Zufall oder doch mehr ist, untersuchen wir danach. Die Nachricht ist vom 11. Juni 2024:
„Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall und die Ukraine haben nach Angaben aus Kiew einen ersten gemeinsamen Panzer-Reparaturbetrieb und eine Produktionsstätte eröffnet. Es seien die Schlüssel zur Werkstatt für die Reparatur und Wartung des Schützenpanzers Marder übergeben worden, teilte das ukrainische Ministerium für strategische Industriezweige in Kiew mit.“ (3)
Mal ganz egal, ob der im Weiteren untersuchte, mögliche Zusammenhang nun auch den Realitäten entspricht: Glaubt man im Westen tatsächlich ernsthaft, dass Russland diesem Treiben tatenlos zusieht?
Es sei noch einmal betont, dass laut westlichen Medien dieser Panzer-Reparaturbetrieb in Kiew eröffnet wurde (3i). Das nur als kleine Erinnerung, abzurufen, wenn westliche Medien wieder einmal moralinsauer tönen, dass russische Drohnen und Raketen zivile Infrastruktur in der ukrainischen Hauptstadt angegriffen hätten. Wofür genau werden also Patriot-Luftabwehrsysteme benötigt?
Als nächstes eine Meldung vom Folgetag, dem 12. Juni 2024 — Quelle ist die Militärverwaltung des Gebietes Kiew:
„Die ukrainische Luftwaffe hat in der Nacht auf Mittwoch einen schweren russischen Luftangriff auf die Hauptstadt Kiew abgewehrt. Demnach setzte die russische Armee nach ukrainischen Angaben Marschflugkörper, Raketen und Drohnen ein. Zweimal wurde Luftalarm ausgerufen mit einer Dauer von insgesamt zwei Stunden.“ (4)
Was die Schäden betrifft, wollte die Militärverwaltung nicht allzu transparent berichten. Was sehr nachvollziehbar ist, wenn militärische Infrastruktur in Mitleidenschaft gezogen worden sein sollte (Hervorhebung durch Autor):
„Durch herabstürzende Raketenteile seien außerhalb der Stadt mehrere Brände entstanden […]. So ging ein nicht näher bezeichnetes Industriegebäude in Flammen auf. Auch eine Tankstelle, Garagen und einige private Gebäude seien beschädigt worden. Ein Mensch sei verletzt worden.“ (4i)
Die menschlichen Verluste beschränken sich auf einen — nochmal in Worten und groß geschrieben: EINEN — Verletzten. „Tankstelle, Garagen und einige private Gebäude“ dürften sich mit großer Wahrscheinlichkeit in der Nähe „des nicht näher bezeichneten Industriegebäudes“ befinden. Ziviler Infrastruktur scheinen die Angriffe wohl eher nicht gegolten zu haben. Erst recht dann nicht, wenn man erfährt, welchen Aufwand die russischen Luft- und Raketenstreitkräfte da betrieben haben:
„Der Luftwaffe zufolge wurden auf Kiew vier Marschflugkörper der Typen Ch-101 und Ch-555 sowie eine Hyperschallrakete Kinschal abgefeuert. Sie seien alle abgeschossen worden, teilte Luftwaffenkommandeur Mykola Oleschtschuk mit.“ (4ii)
Nun ja, die ukrainische Propaganda ist inzwischen hinlänglich dafür bekannt, dass ihre Luftabwehr regelmäßig mehr Raketen und Drohnen abschießt, als überhaupt von den russischen Streitkräften gestartet wurden. Aber das soll kein Vorwurf sein und auch nicht belustigend klingen. Es ist Krieg und der wird nun einmal auch an der Informationsfront geführt. Wir können aber trotzdem einiges aus der Tagesschau-Meldung entnehmen.
Laut den zitierten Kiewer Behörden wurden eine Reihe von Drohnen, vier Marschflugkörper und eine Hyperschallrakete auf ein Ziel im Raum Kiew angesetzt. Angriffe dieser Art sind komplex. Drohnen und Marschflugkörper dienen vor allem dazu, die gegnerische Luftabwehr „aufzuwecken“, sie sichtbar zu machen und dann „zu beschäftigen“ beziehungsweise zu zerstören. Hyperschallraketen mit ihrer enormen kinetischen Energie sollen Hochwertziele treffen. Hochwertziele, die so wertvoll sind, dass sie bevorzugt mit Luftabwehrsystemen gesichert werden. Hyperschallraketen hat die ukrainische Luftabwehr seit vielen Monaten regelmäßig abgeschossen. Allerdings nur im Informationsraum, denn es hat nie seriöse Belege für die Behauptungen gegeben.
Der Angriff wurde übrigens von verschiedenen Plattformen auf russischer Seite bestätigt:
„In der Nacht führten die russischen Streitkräfte Angriffe mit ‚Geran‘-UAVs und luftgestützten Raketen von vier Tu-95ms sowie MiG-31 durch, einschließlich des Einsatzes von Hyperschall-‚Dolchen‘. In der feindlichen Hauptstadt, in den Regionen Poltawa, Dnepropetrowsk, Winniza und Sumy waren Explosionen zu hören. Die Kiewer Stadtverwaltung gab an, dass Marschflugkörper vom Typ Ch-101/Ch-555/Ch-55 eingesetzt wurden, die sich Kiew in mehreren Wellen von Süden her näherten. Fast zeitgleich mit den Raketen bewegten sich auch Angriffsdrohnen aus südlicher Richtung auf Kiew zu. Der Feind berichtete auch über den Einsatz ballistischer Raketen durch die russischen Streitkräfte.“ (5, a1)
Das russische Kriegsministerium informierte in seinem üblichen Tagesbericht über den Angriff:
„Der Angriff, bei dem »luft- und bodengestützte Präzisionswaffen mit großer Reichweite und unbemannte Luftfahrzeuge« zum Einsatz kamen, zielte auf die Fluglinien und die Infrastruktur eines Stützpunktes der ukrainischen Luftwaffe, teilte das Ministerium in einem Briefing mit und fügte hinzu, dass auch ein vorübergehendes Aufmarschgebiet ausländischer Söldner, Vorbereitungsplätze für unbemannte Überwasserfahrzeuge sowie Munitions- und Sprengstoffdepots getroffen worden seien.“ (6)
Was aber hat das Ganze mit den Unternehmungen von Rheinmetall in der Ukraine zu tun? Ist die hier beobachtete zeitliche Abfolge von Ereignissen tatsächlich reiner Zufall? Schauen wir also noch etwas genauer hin.
Am 12. Juni veröffentlichte Rheinmetall eine Pressemitteilung über die Inbetriebnahme eines Reparaturbetriebes für Panzertechnik in Kiew. In die Massenmedien wurde diese Nachricht bereits einen Tag zuvor kolportiert. Diesen zeitlichen Versatz zu berücksichtigen, ist wichtig für das Gesamtverständnis. Rheinmetall lässt uns in seiner Veröffentlichung außerdem wissen, dass seit dem Februar Planungen für den Bau einer Produktionsstätte für Artilleriemunition mit Kaliber 155 Millimeter auf ukrainischem Boden im Gange sind. 24 Stunden nach Bekanntwerden dieser Informationen erfolgt ein komplexer, groß angelegter Angriff russischer Drohnen und Raketen auf militärische Objekte in der Ukraine.
Der durch die hiesige Propaganda gehirngewaschene Konsument wird an dieser Stelle möglicherweise nicht mehr folgen können. Aber er sollte es wenigstens versuchen.
Wie immer wieder betont, sind russische Angriffe auf ukrainische Infrastruktur mit militärischer Relevanz sehr komplex. Daher müssen diese zuvor sorgfältig geplant werden. Der Einsatz selbst wird sich nach militärischen Erfordernissen richten, aber — so die Überzeugung des Autors — nicht ausschließlich danach. Russland und die NATO führen auch einen Informationskrieg gegeneinander. Und außerdem können und werden militärische Operationen wie eben diese komplexen Luftangriffe auch einen politischen Zweck verfolgen. Damit werden Botschaften gesendet. Botschaften, die dem Gegner weh tun sollen — um Änderungen seines politischen Vorgehens zu fördern. Wie heißt es so schön: Lernen durch Schmerz. Das ist keine feine, aber sehr wohl wirksame Methode.
Und noch etwas: Hunderttausende Ukrainer versuchen sich auf jede mögliche und unmögliche Art und Weise diesem NATO-Krieg zu entziehen. Das sind nicht ein paar wenige „Vaterlandsverrräter“, sondern der Spiegel der ukrainischen Gesellschaft. Die Mehrheit der Ukrainer ist des Krieges samt der hysterisch aufgeblasenen Russophobie längst müde. So, wie sie sich darüber im Klaren sind, dass sie als Kanonenfutter verfeuert werden sollen. Diese Stimmung in der ukrainischen Gesellschaft befördert auch die Bereitschaft, den Krieg der eigenen Regierung zu sabotieren, in dem man der russischen Seite gewisse Informationen über den Standort und Betrieb militärischer Einrichtungen zukommen lässt.
Kommen wir damit erneut zurück zu den russischen Raketenangriffen auf ukrainische Ziele in der Nacht vom 11. auf den 12. Juni des Jahres. Eines der Angriffsziele war ein Objekt im Süden der ukrainischen Hauptstadt. Er forderte keine Toten. Die getroffene Einrichtung hatte zudem und offensichtlich keine Jutematten, Kinderspielzeug oder ähnliches hergestellt. Denn laut der Regionalabteilung des staatlichen ukrainischen Katastrophenschutzes hatten mehr als 110 Einsatzwagen und bis zu 300 Feuerwehrleute auch 48 Stunden später die durch den Angriff ausgebrochenen Brände nicht unter Kontrolle bringen können (7). Was also könnte da so infernalisch gebrannt haben? Russische Quellen haben da eine sehr plausible Erklärung:
„Es handelt sich um ein Unternehmen, in dem militärische Produkte hergestellt wurden und in dem eine Produktionslinie für die industrielle Herstellung von Munition im NATO-Kaliber geplant war. Einigen Berichten zufolge handelt es sich um eine Anlage in der Region Vasilkov, südlich von Kiew. Das Kiewer Regime setzte darauf, dass ein großer Industriebetrieb des militärisch-industriellen Komplexes unter dem Schutzschirm der von den NATO-Ländern gelieferten Luftabwehrsysteme arbeiten würde. Russische Drohnen und Raketen haben jedoch, wie es heißt, diese Pläne durchkreuzt, indem sie zunächst die Luftabwehr zerstörten.“ (8)
Erst danach erfolgte der Einschlag — wahrscheinlich der einer Hyperschallrakete — mitten in den Industriekomplex und zerstörte diesen, auch durch die danach ausgebrochenen riesigen Brände, total (b1).
Fällt dem Leser beim Betrachten dieses Bildes etwas auf?
Das komplette Bildmaterial zur Bekämpfung des Brandes — und es gibt dazu eine Reihe von Bildern — wurde nachträglich bearbeitet. Die zu löschenden Objekte wurden unscharf gemacht. Was den Verdacht erhärtet, dass hier kein Kinderspielzeug und auch nicht Jutematten produziert wurden oder produziert werden sollten. Russische Plattformen verfolgen aufmerksam die Veröffentlichungen ukrainischer Behörden und so ist ihnen dieses bemerkenswerte Detail auch umgehend aufgefallen (7i, 9). Dort, wo es außer Feuer nichts zu sehen gab, wurde auf die nachträgliche Bildmanipulation denn auch verzichtet (b1i):
Der durchschnittliche westliche Medienkonsument „weiß“, dass „die Russen“, weil imperial und brutal, einfach so Fabriken für Kinderspielzeug bombardieren, wenn es schon keine Krankenhäuser und Kindergärten sind. Der westliche Medienkonsument glaubt damit implizit, dass „die Russen“ auch dumm wären und ihre eigene Ethnie, die russische eben, in der Ukraine ohne Sinn und Verstand abschlachten würden. Der durchschnittliche westliche Medienkonsument ist nicht für den Zugang zum Gedanken offen, dass die russische Kriegsführung gewissermaßen intelligent und abgestimmt sein könnte.
Eines aber ist klar. Diejenigen, die den Bau einer Munitionsfabrik in der Ukraine entschieden haben, die wissen auch, wie es aktuell um diese steht. Auch jene, die den Bau des Objekts projektiert, beauftragt und überwacht haben, wissen das. Einmal ganz abgesehen davon, dass hiermit das Potenzial der ukrainischen Kriegswirtschaft systematisch untergraben wird, ist der Effekt noch viel weitreichender. Er ist auch emotional schwerwiegend und der eigenen Moral nicht gerade zuträglich.
Nehmen wir die Perspektive Jener ein, welche ernsthaft glaubten, man könnte folgenlos leistungsfähige militärische Infrastruktur in der Ukraine hochziehen. Jene, die noch immer überzeugt davon sind, dass westliche Technologie, auch bei Luftabwehrsystemen, der russischen noch allemal Paroli bieten und so die Rüstungskapazitäten auf ukrainischem Boden absichern könnten. Die Überzeugten stellen nunmehr fest, dass sie permanent unter Beobachtung standen und das Objekt der kriegstreibenden Begierde genau dann warm abgetragen wurde, als es kurz vor der Inbetriebnahme stand.
Es ist an dieser Stelle zweitrangig, ob dieses Objekt eines von Rheinmetall war. Aber die Verantwortlichen für den Rheinmetall-Deal in der Ukraine wissen trotzdem, dass es sich um eine Botschaft an eben genau sie handelt.
Um die Dimensionen etwas deutlicher zu machen, was für ein Projekt Rheinmetall in der Ukraine plant oder plante: Die gesamte Rüstungsindustrie der USA produzierte bis einschließlich 2022 jährlich maximal 300.000 Artilleriegranaten vom Kaliber 155 Millimeter (10). Rheinmetall hat(te) vor, nur in der Ukraine Hunderttausende dieser Granaten herzustellen. Wie gesagt, hinkt die „Informationswahrheit“ der Realität gerade im Krieg oft hinterher. Aber auch wenn der zerstörte Industriekomplex (siehe oben) nicht direkt mit Rheinmetall in Verbindung stehen sollte, so hat doch der Konzern die Zukunft seines Projekts in der Ukraine nun endgültig wie bildgewaltig klar vor Augen.
Eine Frage hätte ich aber noch: Wer versichert eigentlich Rheinmetall? Nun, es ist sicher keine Überraschung, dass bereits bei den Investitionen für den Krieg die öffentliche Hand bereitwillig spendet. Im Vorjahr beschloss die Europäische Union, allein die Munitionsproduktion mit einer halben Milliarde Euro zu bezuschussen (11).
Bitte bleiben Sie schön aufmerksam, liebe Leser.
Anmerkungen und Quellen
(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung — Nicht kommerziell — Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen — insbesondere der deutlich sichtbaren Verlinkung zum Blog des Autors — kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei internen Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die externen Quellen, mit denen die Aussagen im aktuellen Text belegt werden. Letzte Bearbeitung: 24. Juni 2024.
(a1) Übersetzungen unter Zuhilfenahme von DeepL.com.
(1) 15.03.2023; ZDF; Was ist zur US-Drohne bekannt? Was sagt Kiew?; https://www.zdf.de/nachrichten/politik/drohne-absturz-luftraum-ukraine-krieg-russland-100.html
(2, 2i) 12.06.2024; Rheinmetall; Rheinmetall und Ukraine zeichnen Vereinbarung zum Ausbau ihrer strategischen Zusammenarbeit; https://www.rheinmetall.com/de/media/news-watch/news/2024/06/2024-06-12-strategische-kooperation-zwischen-rheinmetall-und-ukraine
(3, 3i) 11.06.2024; ntv; Rheinmetall eröffnet Reparaturbetrieb in der Ukraine; https://www.n-tv.de/wirtschaft/Rheinmetall-eroeffnet-Reparaturbetrieb-in-Ukraine-article25007039.html
(4 bis 4ii) 12.06.2024; ARD-Tagesschau; Ukraine-Liveblog; Ukraine wehrt schweren Luftangriff auf Kiew ab; https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-mittwoch-370.html#Luftangriff
(5) 13.06.2024; Telegram; Two Majors; https://t.me/vicktop55/24919
(6) 12.06.2024; RUSSIAN GROUP STRIKE HIT UKRAINIAN AIR FORCE FACILITIES, OTHER MILITARY TARGETS; https://southfront.press/russian-group-strike-hit-ukrainian-air-force-facilities-other-military-targets-videos/
(7, 7i) 15.06.2024; Reporter; A fire raged for three days at an industrial facility in the Kyiv region after an attack by the Russian Aerospace Forces; https://en.topcor.ru/48519-troe-sutok-busheval-pozhar-na-promyshlennom-obekte-v-kievskoj-oblasti-posle-ataki-vks-rf.html
(8) 13.06.2024; Top War; The fire that broke out after the strike destroyed a military plant near Kiev within 24 hours; https://en.topwar.ru/244244-vspyhnuvshij-posle-udara-pozhar-za-sutki-unichtozhil-voennyj-zavod-pod-kievom-ne-pomogli-i-bolee-sotni-edinic-pozharnoj-spectehniki.html
(9) 13.06.2024; Top War; In the Kyiv region, a strike by the Russian Armed Forces destroyed an industrial enterprise for military purposes; https://en.topwar.ru/244199-v-kievskoj-oblasti-udarom-vs-rf-unichtozheno-promyshlennoe-predprijatie-voennogo-naznachenija.html
(10) 12.08.2023; Merkur; Bettina Menzel; 80.000 Artillerie-Geschosse im Monat: USA fassen Plan für Granatenhunger der Ukraine; https://www.merkur.de/politik/plan-granatenhunger-ukraine-ukraine-krieg-80-000-artillerie-geschosse-monat-usa-92450479.html
(11) 13.07.2023; Europäische Sicherheit & Technik (esut); EU fördert Munitionsproduktion mit 500 Millionen Euro; https://esut.de/2023/07/meldungen/43337/eu-foerdert-munitionsproduktion-mit-500-millionen-euro/
(b1, b1i) siehe (7, 7i)
(Titelbild) NATO, Rüstung, Munition; Autor: danzig_hamburg (Pixabay); https://pixabay.com/de/photos/munition-nato-flagge-7063574/; 15.03.2022; Lizenz: Pixabay License
Als informierter Leser erinnert man sich bei Bekanntgabe des Projektes an die Meldung, dass eventuelle Verluste von Rheinmetall in der Ukraine von der Bundesregierung abgesichert werden. Selbstverständlich mit Steuergeldern, womit denn sonst!?
Eine win-win Situation für Papperger: Produziert er in der Ukraine, läuft das Geschäft. Wird seine Fabrik wie zu erwarten zusammengeschossen, sorgt der deutsche Steuerzahler für’s Geschäft. Diesen cleveren Deal hat wohl kaum der Olaf eingefädelt. Es lohnt sich, mal über die Finanzströme nachzudenken, das bringt viel Licht ins Dunkel.
Der Olaf hat es vielleicht nicht eingefädelt, aber er hat mindestens die Nadel gehalten!
Zitat: „und das Objekt der kriegstreibenden Begierde genau dann warm abgetragen wurde, als es kurz vor der Inbetriebnahme stand.“
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Aber, aber, lieber Ped, Sie können ja richtig gehässig sein… 🙂
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Ich finde übrigens, dass man als kleinen Denkzettel an Rheinmetall vielleicht noch einige von deren Produktionsstätten in Deutschland „warm abtragen“ sollte.
Man kann ja dann behaupten, dass die Ukrainer eine der neuen, weitreichenden Raketen testen wollten, und dabei aus Versehen Ost und West verwechselt hätten…
Das muss jetzt einfach raus:
Julian Assange wurde aus dem Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh entlassen und hat das Vereinigte Königreich verlassen. Julian Assange ist frei. Er ist auf dem Weg zu seiner Frau und seinen Kindern nach Australien.
Es ist ein guter Tag heute!
Vielleicht, wenn es erlaubt ist, dies noch als Ergänzung:
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Assange habe einem erpresserischen Deal zugestimmt, wonach er sich auf die unter US-Kontrollen stehenden Marianeninseln begeben muss, um sich dort vor einem US-Gericht schuldig zu bekennen, vertrauliches Material der US-Regierung veröffentlicht zu haben.
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Die Staatsanwaltschaft wird dann eine 62-monatige Haftstrafe beantragen, was der bereits von Assange in GB verbüßten Auslieferungs- bzw. Untersuchungshaft entspricht. Assange soll dann nach Australien ausreisen dürfen…
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https://www.morgenpost.de/politik/article242656840/Assange-bekennt-sich-schuldig-und-muss-nicht-in-Haft.html
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Dass Assange auf diesen für die US-Regierung irgendwie gesichtswahrenden, aber auf Erpressung beruhenden Deal eingegangen ist, scheint verständlich.
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Theoretisch könnte er von Russland aus weitermachen. Die große Frage ist, was wird er tun? Kämpft er weiter gegen das Unrecht, oder wurde er gebrochenen und will nur noch sein Leben leben? Beides wäre absolut verständlich.
Ich möchte Werbung gegen das Wort „Gehirnwäsche“ und stattdessen für das Wort „Gehirnverschmutzung“ machen. Die Ergebnisse zeigen das klar, metaphorisch als auch in echt.