Vielen Beobachtern erscheint das Verhalten der türkischen Regierung einschließlich ihres exzentrischen Führers Recep Tayyip Erdoğan sprunghaft und unberechenbar. Eine selektive und Interessen geprägte Informationspolitik der deutschen Leitmedien vermittelt zudem eine verzerrte Darstellung der dort vor sich gehenden Prozesse. Doch verbirgt sich dahinter sehr wohl Logik, denn auch in der Türkei geschieht nichts einfach so.


Die Türkei im August 2016

Beginnen wir mit einer Bestandsaufnahme. Die Regierung Erdogan hat im Juli 2016 einen durch das Militär versuchten Putsch nieder geschlagen. Dieses Militär ist Teil einer mehr als halbe Million Soldaten starken Armee, die dem NATO-Bündnis angehört. In Folge dessen kam es zu einer groß angelegten Verhaftungswelle und vieltausendfachen Säuberungen in öffentlichen Ämtern. Das Land wird außerdem innenpolitisch durch den Konflikt mit der kurdischen Minderheit im Osten des Landes erschüttert. Dort findet ein in den Medien eher wenig wahrgenommener Krieg statt.

Immer wieder verursachen terroristische Anschläge Tote und Verletzte, Angst und Schrecken. Hinter der südlichen Landesgrenze tobt im benachbarten Syrien ein brutaler Stellvertreterkrieg, der zu großen Teilen direkt von der Türkei aus befeuert wird. Über dessen Grenze sickern unaufhörlich Terroristen – einschließlich der des Islamischen Staates -, Waffen und Versorgungsgüter nach Syrien. Damit ist die Türkei bis zu diesem Tag aktiv an einer verdeckten internationalen Intervention in Syrien zum Sturz der dortigen Assad-Regierung beteiligt. Unter anderem in dessen Folge sind Hunderttausende Syrer auf der Flucht vor dem Krieg in die Türkei gekommen.

Die Türkei ist zudem ein Stützpunkt für eine Allianz von NATO-Staaten, bestehend aus den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland, die von dort aus völkerrechtswidrig Militäreinsätze in Syrien planen und durchführen. Südlich der türkischen Grenze hat sich im Zuge des Konflikts in Syrien eine kurdisch kontrollierte Zone gebildet, welche durch die türkische Politik als latente Gefahr für das eigene Land wahrgenommen wird.

Nach dem Abschuss eines russischen Kampfflugzeuges über syrischem Boden durch einen türkischen Jet im November 2015 kam es zu einer monatelangen Eiszeit zwischen der Türkei und Russland, was mit ernsthaften wirtschaftlichen Schwierigkeiten für die Türkei einher ging. Diese Eiszeit scheint nach einer öffentlichen Entschuldigung des türkischen Präsidenten bei der russischen Regierung und den Angehörigen des Piloten zu Ende zu sein. Ende August 2016 drang die türkische Armee auf syrisches Territorium vor.

Zweifelhafte Berichterstattung

Wenn der Mainstream über die Türkei berichtet, dann blendet er Eines konsequent aus: Die aktive Teilhabe der Türkei am Krieg in Syrien. Damit wird es natürlich für die Menschen hier schwer, zu verstehen, warum welche Dinge in der Türkei geschehen. Das gespannte Verhältnis zwischen der Türkei und Deutschland machten die Medien im Sommer 2016 an zwei Dingen fest: der vom Bundestag verabschiedeten Armenien-Resolution [1] und der aus türkischer Sicht mangelhaften Umsetzung des Flüchtlings-Deals mit der EU [2], insbesondere der Zahlung mehrerer Milliarden Euro zur Finanzierung der Flüchtlingskosten in der Türkei selbst. Daran arbeiten sich die Medien ab – an Sekundärproblemen, denn das Primärproblem bekommt keinen Platz in der großen gesellschaftlichen Diskussion.

Innerhalb dieser vorgetäuschten Diskussion auf Sekundärebene bekommen deutsche Politiker unterhalb der Regierungsspitze zunehmend eine Plattform in den Medien, auf der sie die Politik der Erdogan-Regierung verurteilen und die Verletzung demokratischer Prinzipien anprangern. Interessanterweise befinden sich darunter solche Demokratie-Verfechter wie der Transatlantiker und Maidan-Aktivist Elmar Brok. [3-5] Das ist insbesondere deshalb bemerkenswert, weil diese Vorwürfe in Richtung Türkei nach Niederschlagung eines Putsches erhoben werden. Und weil sich diese Politiker zuvor nie über die jahrelange verdeckte Unterstützung terroristischer Organisationen durch die Türkei empörten. Dieser Sachverhalt fand in den Medien so gut wie nicht statt.

Warum ist das so?

Weil nur so das Narrativ vom sogenannten Bürgerkrieg in Syrien aufrecht erhalten werden kann, in dem eine mehr oder weniger moderate Opposition gegen ein brutales Regime aufbegehrt. Diese große Lüge, mit der die Menschen hier in Deutschland mehr oder weniger für dumm verkauft werden, bedingt zwangsläufig weitere Lügen, in denen sich deren Protagonisten zunehmend verstricken.

Um die Lügen zum Krieg in Syrien soll es an dieser Stelle nicht vordergründig gehen. Interessierte verweise ich auf diese Artikel:

Die spannende Frage ist die des Warum. Warum ist die Türkei von einer jahrelangen partnerschaftlichen Verbindung zum südlichen Nachbarn umgeschwenkt und hat am Umsturzversuch der säkulären Regierung Baschar al-Assad mit gewirkt?

Der Neue Nahe Osten

Im Artikel „Ralph Peters und der Neue Nahe Osten“ stellte ich eine Karte vor, die aus Strategieplanungen des Pentagon resultiert [6-8]. 2006 wurde diese Karte bekannt. Und eben, im Juni 2006, als die Außenministerin  der USA Condoleeza Rice Israel besuchte, nahm auch sie den Begriff „Neuer Naher Osten“ in den Mund:

[…] was wir hier sehen [gemeint sind die israelischen Angriffe auf den Libanon], ist in gewisser Weise das Entstehen die Geburtswehen eines neuen Nahen Ostens, und was immer wir [die USA] tun, wir müssen sicher sein, dass wir auf einen neuen Nahen Osten hinarbeiten und nicht zum alten zurückkehren.“ [8]

Als die Karte des Oberstleutnants Ralph Peters an der NATO-Militärhochschule in Rom enthüllt wurde – was eine vorherige ausdrückliche Genehmigung durch die US National War Academy der USA einschloss -, waren die türkischen Offiziere erbost. Es kam zu offiziellen Protesten durch den türkischen Generalstabschef Buyukanit beim Vorsitzenden des Vereinten Generalstabes der USA, General Peter Pace [9]. Was nun hatte die türkischen Offiziere so aufgebracht? Schauen wir uns dafür die Karte noch einmal an und das was die Türken so empörte, habe ich etwas kenntlich gemacht:

2006-06_TheProjectForTheNewMiddleEast_RalphPeters_US-NWA_Kurdistan

Wer sich in Geographie etwas auskennt, stellt rasch fest, dass im Zuge der neuen Grenzziehungen die US-Strategen Gedanken hegten, das türkische Territorium „etwas zu stutzen“. Schaut man, für was dieses Staatsgebiet im Sinne der Gestalter der Welt zu opfern war, erscheint ein neuer Staat auf der Bildfläche, genannt „Freies Kurdistan“ (Free Kurdistan). Ein großer Staat, viel größer als Syrien und fast so groß wie die konzeptionierte Rest-Türkei. Planer in US-Stäben kalkulierten ernsthaft mit der Abspaltung der Osttürkei zugunsten eines Kurdenstaates. Das musste für Ankara wie ein rotes Tuch wirken. Gibt es doch einen immerfort schwelenden, bisweilen offen ausbrechenden Konflikt zwischen der Zentralregierung und der kurdischen Minderheit in der Osttürkei. Aber lassen wir diesen Konflikt vorerst beiseite und schauen uns noch eine weitere Karte an.

1992_Kurdish-inhabited_area_by_CIA1992

Diese Karte aus CIA-Quellen des Jahres 1992 unterstützt die Aussage, warum sowohl die Türkei als auch der Iran Regionalmächte verkörpern. Es sind die wirtschaftlich, politisch und militärisch stärksten und stabilsten Staaten der Region. Und: Bei Erkennung und Verfolgung gleicher Interessen können sie gemeinsam noch stärker und selbstbewusster auftreten.

Das kann einem Hegemon, dessen ordnende Hand, wie von einem Zwang getrieben, ständig über den Globus fährt – dazu auch noch gefangen in der Sorge um „seine Rohstoffe“ – nicht gefallen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Türkei und der Iran eine gemeinsame Grenze haben!

Der konzeptionierte Kurdenstaat würde einen Keil zwischen den Iran und die Türkei treiben, beide Staaten schwächen und voneinander entfernen. Daher meine Ansicht: Die Vereinigten Staaten von Amerika betreiben seit langer Zeit ein hinterhältiges Spiel zur Einflussgewinnung in der Region, in dem sie Stück für Stück den status quo eines Kurdenstaates zementieren. Damit haben sie im ersten Irak-Krieg begonnen, als ein faktisch vom Irak losgelöstes und kurdisch verwaltetes Gebiet entstand [10], dessen korrupte Führung vollständig von den USA abhängig ist und über die Inbesitznahme beispielsweise der Ölfelder von Kirkuk Einnahmequellen erhielten, welche in diesem Falle dem Irak verloren gängen [11]. Und die Massenmedien lancieren beständig den Eindruck der Wünsche ihrer ideologischen Strippenzieher, nämlich ein zerfallendes Syrien und einen zerfallenden Irak – als Voraussetzung für den Kurdenstaat (siehe oben) [12,13].

Dieses geostrategische Interesse spiegeln auch die Schriften Zbigniew Brzezinski’s wider, aus dessen Buch „The Great Chessboard“ ich eine Grafik entnommen habe. In ihr beschreibt der Geostratege ein Gebiet mit Natur gegebener – den Völkern dort quasi innewohnender – Instabilität, den sogenannten Eurasischen Balkan, an dessen Südwest-Flanke die Türkei und der Iran eine Schlüsselstellung einnehmen. Damit legen Leute wie Brzezinski ihren eigenen Rassismus bloß, die Überlegenheit einer wie auch immer zusammengesetzten Eliten-Schicht über die von „einfach gestrickten, des Friedens unfähigen Völkern“ [14].

GreatChessboard_Eurasian_Balkans

Die Behauptungen Brzezinskis, dass einzig die Rolle der USA als „Schiedsrichter“ über diese Region, das Chaos bändigen könne [15], ist eine bemerkenswerte Spiegelung der selbst betriebenen kreativen Zerstörung bislang funktionierender Gemeinschaften.

Mit der Unterstützung des kurdischen Separatismus erreichen die US-Strategen mehrere Ziele. Durch die kurdische Staatenbildung in der Nähe der Türkei selbst werden die Abspaltungsbestrebungen der türkischen Kurden befeuert und so die Türkei innenpolitisch unter permanenten Druck gesetzt. Damit verhindert man eine nachhaltige Konsolidierung, Demokratisierung und innere Befriedung des Landes und kann je nach Bedarf über die diversen Fünften Kolonnen des Ordnungshüters aus Übersee – einem Gemisch aus Institutionen, Geheimdiensten, NGOs oder auch einfach selbst gezüchtete Terroristen – die Konflikte eskalieren und so die Politiker des Landes disziplinieren. Funktioniert das nicht, kann man mit der türkischen Armee die Demokratie beliebig auflösen und nachfolgend neue Politiker „installieren“.

Dass sich die Einflussnahme der USA auf die türkische Politik nicht allein auf dem Wirken psychopathisch angehauchter Geostrategen aus „God’s own country“ begründet, sondern auf handfesten wirtschaftlichen Interessen – ja, das Beides sogar eng miteinander zusammen spielt -, darauf kommen wir im Weiteren noch zurück. Doch merken wir uns:

Diese Strategiekarten sind keine zu belächelnden, versponnenen Krakeleien von unbedeutenden Beamten, die mit ihrer Zeit nicht wissen wohin. Sie entspringen den Denkfabriken, welche die Politik der US-Neocons in den vergangenen Jahrzehnten bestimmten. Der Concil on Foreign Relations, Stratfor (auch Schatten-CIA genannt), PNAC (Project for the new American Century), RAND [16], die Erreichung totaler Kontrolle über die Welt mittels Konzepten wie der Offenen Gesellschaft, Full-spectrum dominance – das alles entspringt in großen Teilen den Machtfantasien von Leuten wie Brzezinski, Soros und Friedman. Und in Staaten wie der Türkei wird es exemplarisch umgesetzt, immer mit dem Blick auf die Achilles-Ferse des „Verbündeten“. Und das ist in der Türkei der Konfikt mit der kurdischen Minderheit, wobei die Forderungen kurdischer Bevölkerungsgruppen nach Autonomie gleich noch mit ausgenutzt werden, um beide Parteien gegeneinander auszuspielen.

Wem gehört die türkische Armee?

Die Militärs haben in der Vergangenheit mehrfach geputscht, ohne dass die westlichen Demokratien ob des Rechtsbruches jemals aufgeschrien hätten [17]. Warum auch, es waren ihre Interessen, die mit den Putschen verbunden waren. Eine große Anzahl türkischer Militärs ist fest eingebunden in die Netzwerke der US-Politik, Wirtschaft und deren Denkfabriken. Es dürfte eine reizvolle Aufgabe sein, die politischen Entscheidungen in der Türkei zu analysieren, bevor deren Träger weg geputscht wurden. Natürlich ist es letztendlich dem Staatsvolk des jeweiligen Landes vorbehalten, wie es seine politischen Prozesse gestaltet. Und deshalb maße ich mir auch nicht an, für die Rolle der Armee in der Türkei von außen her Veränderungen anzumahnen, mögen sie auch meinem Verständnis von Demokratie nicht entsprechen:

Die türkischen Streitkräfte sind nach ihrem Selbstverständnis seit der Ausrufung der Republik Türkei im Jahr 1923 auch Wächter der vom ehemaligen Offizier Mustafa Kemal (Atatürk) eingeführten laizistischen Staatsordnung. 1960, 1971, 1980 griffen die türkischen Generäle durch Staatsstreiche jeweils in das politische Geschehen ein. 1981 veranlasste das Militär die Ausarbeitung einer bis heute gültigen Verfassung und ließ dann über Neuwahlen wieder eine Regierung wählen, ohne sich ein Letztentscheidungsrecht in zentralen Fragen nehmen zu lassen. 1997 griff das türkische Militär erneut in das politische Geschehen ein, jedoch anders als in der Vergangenheit, indem es die Regierung unter Necmettin Erbakan durch steigenden Druck zum Rückzug zwang.“ [18]

In demokratischen Gesellschaften europäischer Staaten haben Armeen eine klar definierte Funktion, die sich hauptsächlich dem Schutz des Landes vor äußeren Feinden unterordnet. Jede kriegerische Handlung muss daher auf einem Mandat, gegeben durch demokratische Institutionen, wie dem Parlament, beruhen. Handlungen der Armee beruhen auf dem Willen und gegebenen Auftrag des Volkes. Als politischer Machtfaktor aufzutreten, ist für das Militär in der Demokratie tabu.

Davon kann in der Türkei keine Rede sein. Viermal hat das Militär bisher versucht, die Macht im Lande zu übernehmen, mindestestens zweimal erfolgreich. Man hätte nun erwarten dürfen, dass der Anschlag auf die Demokratie zu einer Solidarisierung und Unterstützung der türkischen Regierung führt. Das geschah umgehend aus Moskau und Teheran [19], aber aus westlichen Hauptstädten? Weit gefehlt! Zwar gab es die üblichen Statements der Spitzenpolitiker westlicher Staaten, aber es war schon erstaunlich, wie man der türkischen Regierung in dieser extrem kritischen Situation unverblümt Forderungen stellte, doch ja auf die Demokratie zu achten:

So forderte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier die Führung um Erdoğan und Yıldırım auf, den Ausnahmezustand auf möglichst kurze Zeit zu begrenzen. Der Ausnahmezustand müsse „auf die unbedingt notwendige Dauer beschränkt und dann unverzüglich beendet“ werden, sagte der SPD-Politiker bei einem Besuch in Washington. „Alles andere würde das Land zerreißen und die Türkei schwächen, nach innen wie nach außen.“ Er mahnte: „Bei allen Maßnahmen, die der Aufklärung des Putschversuchs dienen, müssen Rechtsstaatlichkeit, Augenmaß und Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben.“ [20]

Die ARD-Tagesschau überschrieb ihren Live-Blog aus der Türkei mit: „Tausende Festnahmen – Diskussion über Todesstrafe“ [21,a1]. Ein Kommentator im Ersten Deutschen Fernsehen unterstellte Erdogans Regierung noch am gleichen Tag, selbst Schuld am Putsch zu sein und schob ihm auch noch unter, unredlich zu handeln, weil er vom Putsch profitieren würde [22]. Julian Röpke, ein ganz besonders schlimmer Schmierer in der Massengazette Bild tönte: „Droht jetzt der Erdogan-Putin-Pakt?“ [23].

Die zur Demokratie auffordernde Geste des deutschen Außenministers Steinmeier gegenüber der Türkei unter Präsident Erdogan entlarvt ihre dahinter stehende Doppelzüngigkeit, wenn man sie mit seinem praktisch nicht vorhandenem Engagement bezüglich der Aufhebung des Ausnahmezustands beim Bündnispartner Frankreich vergleicht [a2].

Am Mittwoch früh um 4:53 Uhr stimmte die französische Nationalversammlung mit überwältigender Mehrheit für die vierte Verlängerung des Ausnahmezustands, der nach den Terroranschlägen in Paris vom 13. November letzten Jahres verhängt worden war. Er bleibt damit länger in Kraft als jeder frühere Ausnahmezustand seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und wird in seiner Dauer lediglich vom Vichy-Regime übertroffen, das mit den Nazis kollaboriert hatte.“ [24]

Man muss kein Anhänger des türkischen Präsidenten sein, um die orchestrierte, einseitige Gewichtung der Berichterstattung zu erkennen. Statt dessen wurde über eine Säuberungswelle in den höheren Dienstgraden der Armee geklagt – und nun wird es interessant:

Die CIA beklagt den Verlust von Informanten: Viel[e] Ansprechpartner der amerikanischen Nachrichtendienste in der Türkei sind offenbar entlassen oder verhaftet worden. [sic!] Das erschwere den Kampf gegen den IS, heißt es aus den USA. Die sogenannten Säuberungsaktionen der türkischen Regierung in der Armee behindern nach Ansicht der USA den Kampf gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS). „Viele unserer Gesprächspartner sind entlassen oder verhaftet worden“, beklagte Geheimdienstdirektor James Clapper am Donnerstag auf einer Sicherheitskonferenz in Aspen im US-Bundesstaat Colorado. Dies sei zweifellos ein Rückschlag und erschwere die Zusammenarbeit mit dem Nato-Staat. Betroffen sei der gesamte Sicherheitsapparat.“ [25]

Was hier ein US-Geheimdienstdirektor bedauert, sind verlorene, innige Kontakte zu Beamten eines fremden Landes, womit der Kampf gegen den IS beeinträchtigt wäre. Dahinter steckt eine Lüge und eine Wahrheit, was möglicherweise für viele Leser nicht erkennbar ist.

Erstens gibt es keinen wirklichen ernsthaften Kampf gegen den IS seitens der USA, eher ist das Gegenteil der Fall. Das ist also die Lüge. Und die Wahrheit? US-Geheimdienste infiltrieren ganz unverblümt die Institutionen anderer Staaten, um Politik für das eigene Establishment zu betreiben.

Könnte es nicht also sein, dass die Säuberungsaktion der Erdogan-Regierung in Militär und Justiz genau darauf hinzielt, die von dort aus betriebene Einflussnahme der USA zu brechen? Deren Armee – als per se nicht legitimierte politische Kraft – unterminiert jede Demokratie. Wie immer man auch Erdogans Demokratieverständnis bewerten mag, nachvollziehbar sind die Maßnahmen zur Einschränkung politischer Einflussnahme für die Militärs allemal. Im gerade zitierten Bericht des Zweiten Deutschen Fernsehens stecken doch äußerst wichtige entlarvende Informationen! Ich bin mir nicht sicher, ob sie dem Leser aufgefallen sind, daher noch mal die so wichtige Passage:

Viele unserer Gesprächspartner sind entlassen oder verhaftet worden“, beklagte Geheimdienstdirektor James Clapper am Donnerstag auf einer Sicherheitskonferenz in Aspen im US-Bundesstaat Colorado. Dies sei zweifellos ein Rückschlag und erschwere die Zusammenarbeit mit dem Nato-Staat. Betroffen sei der gesamte Sicherheitsapparat.“ [26]

Man ist schnell geneigt, auf die CIA  zu tippen, doch James Clapper vertritt mehr. Er ist der Director of National Intelligence (DNI) – also der Direktor für Nationale Sicherheit – und damit Chef der Institution zur Koordinierung der Aktivitäten von 16 US-amerikanischen Geheimdiensten, welche nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA vom damaligen US-Präsidenten George W. Bush eingerichtet wurde. Zu diesen Geheimdiensten zählt natürlich die CIA, aber auch der FBI, die Geheimdienste des Verteidigungsministeriums (einschließlich der NSA), des Heimatschutzes, des Energie- und des Finanzministeriums [27,28].

Auch General Votel beschwerte sich:

„US-General Joseph Votel, als Chef des „Central Command“ für alle US-Militäraktionen im Nahen Osten verantwortlich, beklagte, dass „alle unsere Ansprechpartner in der türkischen Armee verhaftet“ würden und „die Säuberung des gesamten türkischen Sicherheitsapparates ein schwerer Rückschlag für den Kampf gegen den IS ist““ [29]

Nun ließe sich einwenden, dass das CENTCOM (United States Central Command), als eines von sechs Regionalkommando-Zentren der weltweit operierenden US-Streitkräfte  ja kein Geheimdienst ist [30]. Allerdings gibt es innerhalb der US-Army (den Waffengattungen zugeordnet) vier Geheimdienste, zusammen gefasst in der Defense Intelligence Agency (DIA) [31]. Neben dem Schutz der eigenen Armee vor „äußeren Einflüssen“ haben diese Dienste seit den im Jahre 2001 beschlossenen Anti-Terromaßnahmen der Bush-Administration aber noch ganz andere Aufgaben.

Jede US-Geheimdienstbehörde musste danach ein sogenanntes „Rotes Team“ einrichten. In diesem beschäftigen sich Analysten mit Szenarien, die eigentlich undenkbar sind, aber eintreten können [a3]. Diese Szenarien werden in Planspielen geprobt und das geschah innerhalb des CENTCOM auch für den Fall „Neuer Naher Osten“ (andernorts auch „Neuer Mittlerer Osten“ bezeichnet). Das heißt (etwas ironisch): Analysten erdachten sich Geschichten und überführten diese, ihre eigenen Erfindungen, in die Wirklichkeit. Im Falle des Nahen Osten bedeutete es ganz konkret, Spannungen zwischen den verschiedenen arabischen Völkern und Konfessionen zu schüren, um eigene Machtansprüche durch zu setzen [32].

Inwieweit das im rechtsstaatlichen Sinne normal ist, dass die diversen Geheimdienste der USA so viele „Gesprächspartner“ in  Justiz und Sicherheitsapparat eines anderen Landes besitzen, soll an dieser Stelle gar nicht bewertet werden, ich würde ja sagen, dass es sich dabei schlicht um Spionage handelt. Aber ist es nicht sehr aufschlussreich, mit welcher Offenheit zum Beispiel James Clapper von „seinen Gesprächspartnern“ spricht? Und es sind viele „Gesprächspartner“ – und um mal die verschleiernde Begrifflichkeit aufzulösen, benennen wir sie doch offen nach ihrer Tätigkeit: Informanten, Spitzel, Agenten; Beamte (Staatsdiener!), die sich an eine fremde Macht verkauft haben. So also sieht der Umgang des Hohepriesters westlicher Demokratie mit seinen „Partnern“ in der „demokratischen Wertegemeinschaft“ aus.

Und die Durchdringung der türkischen Gesellschaft mit Agenten westlicher Geheimdienste, vornweg jener der USA, scheint beachtlich zu sein, denn James Capper äußerte ja, dass „der gesamte Sicherheitsapparat [der Türkei]“ betroffen sei, was die „Zusammenarbeit mit dem NATO-Staat erschwere“. Man staunt, was die Lenker aus Übersee so unter Zusammenarbeit mit Staaten verstehen. Aber man sollte nicht staunen, dass ein – aus meiner Sicht – äußerst machtbewusster Präsident wie Recep Erdogan sich schon seit einiger Zeit sehr im Klaren darüber war, welche Gefahr von dieser allumfassenden Infiltration der Türkei für eine souverän handeln wollende Regierung ausging.

Kommen da nicht weitere Fragen auf? Bei einer solchen geheimdienstlichen Durchdringung musste es doch für die Schlapphut-Armeen aus Übersee ein Leichtes sein, Putschpläne aufzudecken und die demokratisch gewählte Regierung der Türkei darüber aufzuklären? Warum aber geschah das nicht? Gerade in Incirlik, dem NATO-Luftwaffenstützpunkt auf türkischem Boden sind Keinem die – unvermeidlich offensichtlich werdenden – logistischen Vorbereitungen aufgefallen? Ein großer Teil militärischer Aktivitäten im Rahmen des Putschversuches ging von dort aus und deshalb auch wurde dessen Kommandeur, General Bekir Ercan Van, festgenommen [33] und der Stützpunkt tagelang von der Stromversorgung abgekoppelt.

Viel mehr sieht es ganz so aus, als ob die warnenden Signale aus Moskau, statt vom „Verbündeten“ aus Washington kamen. [34] Es ist schlicht absurd, dass die US-Geheimdienste nichts von den Putschplänen gewusst haben wollen. [35] Eher das Gegenteil ist der Fall und eine Stellungnahme des US-Präsidenten Barack Obama vom 22. Juli 2016,  die USA hätten vor dem Putschversuch in der Türkei über keine Geheimdiensterkenntnisse zu dem geplanten Umsturz verfügt,  halte ich persönlich für eine glatte (Not-)lüge [36].

Putsch von Dilettanten?

Warum der Putschversuch für manchen Beobachter dilettantisch wirkte, kann verschiedene Ursachen haben. Eine steckt in dieser – allerdings auch von Unwahrheiten strotzenden Meldung des Tagesspiegels (Richtigstellung meinerseits in eckigen Klammern):

„Der US-Geheimdienst CIA unterhält zudem einen Stützpunkt in der Türkei, von der aus er mutmaßlich gemäßigte syrische Aufständische [zur Aufklärung: gemeint sind schlicht Terroristen] unterstützt. Zudem gibt es amerikanische Horchposten in dem Land sowie ein Frühwarnradar für ein europäisches Raketenabwehrsystem. [vor wem?] Dennoch gibt es zwischen den beiden Staaten Spannungen: So haben US-Vertreter beklagt, dass die türkisch-syrische Grenze für IS-Kämpfer nicht geschlossen sei.“ [die türkisch-syrische Grenze ist für überhaupt keine terroristischen Kämpfer geschlossen!]“ [37]

Schauen wir auf das Wortungetüm: „mutmaßlich gemäßigte syrische Aufständische„. Erkennt der Leser die Propaganda? Das Konstrukt stellt eine bewusste Desinformation dar. Für diese ganz sicher, radikalen, in ihrer übergroßen Mehrheit nicht-syrischen Terroristen betreibt also der US-Geheimdienst CIA ungeniert Ausbildungslager in einem fremden Land, um ein weiteres fremdes Land zu destabilisieren und dessen Regierung zu stürzen. Um den gewaltigen logistischen Aufwand stemmen zu können, nutzt er ein Heer von Agenten in der Türkei. Ideologisch ergebene oder finanziell gekaufte Beamte erfüllen die Rolle eines Schattenstaates, mehr oder weniger an den offiziellen Prozessen der Institutionen vorbei. Kann der Leser ahnen, welchen Drahtseilakt die türkische Regierung seit Jahren begeht, wie sie sich windet, kaufen lässt, sich wieder versucht zu emanzipieren? Zumal die Türkei sich benutzen ließ und meinte, Extremisten könnten ihr eine Hilfe im Kampf gegen den militärischen Arm der Kurden sein. Das Spiel des Teile und Herrsche spielen immer mindestens zwei:

„Die treibende Kraft hinter den (türkischen) Bemühungen, die Rebellen zu bewaffnen“, nennt das Wall Street Journal den türkischen Geheimdienstchef Hakan Fidan. Für den US-Botschafter in der Türkei, James Jeffrey, ist er gar das „Gesicht des neuen Nahen Osten.“ 3 000 Kämpfer der Miliz ließ Fidan in der Türkei trainieren, bevor al-Baghdadi am 8. April 2013 „ISI“ zu „ISIS“ machte.“ [38,39]

Und diese Infrastruktur für terroristische Kämpfer auf türkischem Boden nahe der syrischen Grenze ist zwingend ein destabilisierender Faktor für die türkische Gesellschaft. Das dämmerte der türkischen Regierung längst. Wer also hatte ihr vor Jahren den Floh ins Ohr gesetzt, mit dem freundschaftlich verbundenen Partner im Süden zu brechen und sich stattdessen an einem Umsturz gegen ihn zu beteiligen? Der Traum vom Großosmanischen Reich, wurde er der türkischen Regierung vielleicht über einen längeren Zeitraum von interessierter Seite stetig eingeflüstert? Um es mal flapsig auszudrücken: Die türkische Spitze hatte Lunte gerochen. Die Unterwanderung durch fremde Dienste wurde ihrerseits unterwandert – und damit war der sorgfältig ausgearbeitete Putschplan nicht mehr reibungslos umsetzbar.

Erdogan war sich seit Langem bewusst, wie weit beispielsweise der Arm der CIA und anderer US-dominierter Institutionen in den türkischen Sicherheitsapparat hineinreichte, um seine Regierung zu untergraben. Einer derer Repräsentanten war der Anfang des Jahres überraschend verstorbene Mustafa V. Koc, der über sein Wirtschafts- und Finanzimperium Unicredit Türkei (Koc Holding) eng mit gleichgearteten Eliten des Westens verbunden war. Mustafa V. Koc war auch Gast bei der Bilderberg-Konferenz und gleichzeitig Unterstützer der Gezi-Park-Proteste [40,41,a4].

Ein Machtpolitiker wie Erdogan hat nicht wie das Kaninchen vor der Schlange gehockt. Statt dessen hat er ihm Ergebene bereits im Vorfeld an Schlüsselstellen der Armee bugsiert, beziehungsweise seine Administration hat Offiziere in der Armee „umdrehen“ können. Das könnte ihm den Fluss an Informationen gebracht haben, um einen Putschversuch im Keim zu ersticken. Der Dilettantismus der Putschisten könnte aber auch einen ganz anderen Grund gehabt haben: Sie hatten keine Zeit!

Denn wenige Wochen zuvor hatte Erdogan die Eiszeit mit Russland spektakulär beendet. [42] Warum? Eine Affektreaktion der „unberechenbaren“ Regierungsgilde um Erdogan? Das möchte man die Öffentlichkeit gern glauben lassen und genau so klangen daher auch die im Gleichklang tönenden gehässigen Kommentare im westlichen Blätterwald [43].

Doch es gibt eine Agenda der USA: Der Neue Nahe Osten (siehe oben). Niemand sollte so blauäugig sein, zu glauben, dass deren Vertreter einfach so eine Politikwende in einem Schlüsselstaat der Agenda zulassen. Eine Annäherung an Russland – im Widerspruch zu der durch die USA verordneten globalen Kampagne gegen das neu erstandene böse Putin-Reich im Osten – durfte durch die dahinter stehenden Machteliten als blanke Verweigerung des Gehorsams verstanden werden.

Wurden doch durch dieses Signal alle – eh schon gefährdeten – Ziele der USA für die Neugestaltung Syriens und des Irak in Frage gestellt. Ohne die Türkei als Helfer im Syrien-Krieg war die Legende von den Aufständischen, die sich dort gegen einen brutalen Diktator erhoben hätten, ausgeträumt. Das Imperium musste schnell handeln, um die Dinge wieder in den Griff zu bekommen. Und gerade weil die US-Administration vehement jede Beteiligung aber auch jedes Wissen über Putschpläne bestreitet – trotz der an anderer Stelle freimütig zugegebenen regelrechten Verseuchung des türkischen Sicherheitsapparates -, bin ich mir ziemlich sicher, dass dieser überhastete und daher auch vorzeitig aufgeflogene Putschversuch ein Kind der US-Geheimdienste war.

Diese meine Ansicht erhärtet sich noch durch den plötzlichen hektischen Aktionismus und die in den Massenmedien wie auf Kommando anklingende Sorge um die im Luftwaffenstützpunkt Incirlik gelagerten Atomwaffen, nachdem feststand, dass der Putsch misslungen war. Seit Jahren spazieren nach Neusprech sogenannte syrische Aufständische, in Wirklichkeit schlicht Terroristen durch die Türkei, um sich ausrüsten, aufmunitionieren und gesund pflegen zu lassen. Das hat die USA nicht gejuckt, denn es sind ihre eigenen Zöglinge. Aber die Niederschlagung eines Putsches stellt für die „Experten“ plötzlich ein Sicherheitsproblem dar [44].

In den USA mehren sich angesichts der Lage in der Türkei Stimmen, die einen Abtransport der Atombomben aus Incirlik fordern. Diese seien dort nicht mehr sicher, argumentiert Abrüstungsexperte Jeffrey Lewis im Magazin „Foreign Policy“.“ [45]

Der „Abrüstungsexperte“ Lewis muss es ja wissen, wenn er für das Hausblatt des Council on Foreign Relations schreiben darf. Genau von dort kommen die tollen Geostrategien zur ständigen Neuordnung der Welt.

Inwieweit man für diesen Coup Geld, Material und Mannschaften von den Proxies aus Saudi-Arabien oder Katar nutzte, ist ein anderes Thema. Die Frage aber „Wem nützt es?“ hilft beim Fokussieren. Und dass der Verdacht einer Verschwörung gegen die Regierung Erdogan keinesfalls weit her geholt ist, dafür soll Lawrence Wilkerson zu Wort kommen:

„CIA-Chef John Brennan hat „zweifellos“ etwas mit dem gescheiterten Staatsstreich in der Türkei zu tun, meint Lawrence Wilkerson, der frühere Leiter des Apparats des ehemaligen US-Außenministers Colin Powell. Dies erklärte er in einem Gespräch mit Sputnik. Die USA nutzten schon seit langer Zeit Staatsstreiche als politisches bzw. militärisches Instrument, um unerwünschte Regierungen in diesen oder jenen Ländern außer Gefecht zu setzen, zeigt sich Wilkerson überzeugt. Der Militärputsch war inszeniert In der Amtszeit von Ronald Reagan habe die CIA unter Bill Caseys Führung 58 geheime Operationen dieser Art durchgeführt, verriet Wilkerson, der von 2002 bis 2005 den Apparat des damaligen US-Chefdiplomaten Colin Powell geleitet hatte.“ [46]

Und so drängt sich der weitere Verdacht auf, dass auch der Abschuss der russischen Su-24 im November 2015 eine miese kleine Geheimdienstoperation mit großen Zielen war. Das setze ich in Beziehung zu Erdogans Verhalten seit 2011 und seinen Signalen an Moskau, wenige Wochen vor dem versuchten Putsch. Doch dazu mehr >>> in den weiteren Folgen dieser Artikelreihe.

Nachsatz

Nach Abschluss meiner Arbeit zur Türkei-Artikelreihe stieß ich bei Lars Schall auf ein paar aufschlussreiche Äußerungen des früheren kanadischen Diplomaten Peter Dale Scott, die meine Annahme, dass es in der Türkei einen Schattenstaat gibt, bestärken. Scott spricht vom Deep State (Tiefenstaat):

„Der „tiefe Staat“ wurde vom britischen Newsletter On Religion als „die eingebetteten antidemokratischen Machtstrukturen innerhalb einer Regierung“ definiert, „etwas, von dem nur sehr wenige Demokratien behaupten können, frei zu sein.“ Der Begriff entstand 1996 in der Türkei, um sich auf US-gestützte Elemente zu beziehen, vor allem in den Geheimdiensten und im Militär, die immer wieder Gewalt angewendet hatten, um den demokratischen politischen Prozess in der Türkei zu stören und neu auszurichten. Manchmal ist die Definition auf Elemente innerhalb der Regierung (oder „einen Staat im Staate“) eingeschränkt, aber häufiger wird der Begriff in der Türkei aus historischen Gründen erweitert benutzt, um „Mitglieder der türkischen Unterwelt“ miteinzubeziehen.“ [52,53]

Bleiben Sie bitte schön aufmerksam.


[überarbeitet am 11.9.2016; Thema CENTCOM und Geheimdienste erweitert]

[überarbeitet am 24.1.2017; Zitat von Peter Dale Scott am Artikelende]


Anmerkungen und Quellen

(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die externen Quellen, mit denen die Aussagen im aktuellen Text belegt werden. Letzte Bearbeitung: 1. März 2020.

[Allgemein] In diesem Artikel ist die Gülen-Bewegung und ihr Einfluss auf die offizielle türkische Politik und Militär sowie deren Infiltrierung des türkischen Schattenstaates nicht berücksichtigt, obwohl sie das sehr wohl verdient. Als ich den Artikel verfasste, war mein Wissensstand dazu ungenügend, also sparte ich das Thema aus. Fetulah Gülen und seine gewichtige Rolle für die türkische Gesellschaft wird in einem gesonderten Artikel zur Sprache kommen. [Ped, 4.11.2016]

[a1] Das Ausschlachten der Diskussion über die Wiedereinführung der Todesstrafe in der Türkei durch die deutschen Medien ist ein weiteres unrühmliches Beispiel für deren Zustand. Eine ähnlich engagierte Diskussion würde ich mir durch den Mainstream wünschen, wenn es um die praktizierte Todesstrafe im Hort der Demokratie, den Vereinigten Staaten von Amerika geht. Dort wurden seit dem Jahr 2000 etwa zweitausend Menschen hingerichtet. Ich konnte in den vergangenen Jahren nicht erkennen, dass dies nun ein Thema in den Massenmedien gewesen wäre. In Russland gibt es nebenbei gesagt, seit 20 Jahren keine Hinrichtungen mehr. [47][48]

[a2] Der Ausnahmezustand in Frankreich ist im Jahre 2017 – ein Jahr nach Veröffentlichung des vorliegenden Artikels – wieder aufgehoben wurde. Allerdings traten gleichzeitig mehrere Änderungen in der französischen Verfassung in Kraft, die mit Einschränkungen demokratischer Rechte und Freiheiten verbunden sind.

[a3] Der Begriff „Das undenkbare denken“ lässt sich weit zurück verfolgen. 1944 beauftragte der damalige britische Regierungs-Chef Winston Churchill seinen Stabschef Hastings einen Angriff auf die sowjetischen Truppen auszuarbeiten, der noch im Jahre 1945 durchgeführt werden sollte. [49]

[a4] Bei den Protesten im Istanbuler Gezi-Park ist zumindest ein kritischer Rückblick angebracht, wenn diese Proteste von schwerreichen Finanz- und Industrie-Magnaten unterstützt (oder sogar lanciert?) wurden, die kurz zuvor an den Tisch der Bilderberg-Konferenz geladen wurden. Die Proteste im Gezi-Park und die landesweite Verbreitung [50] zeigten viele Merkmale gleichartiger Proteste in anderen Ländern, insb. die Gewaltbereitschaft mit zwingender Gewalteskalation durch die Sicherheitskräfte und die einseitige Berichterstattung durch die Medien.

[1] http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/086/1808613.pdf

[2] EU-Türkei-Abkommen; 2.4.2016; http://www.sueddeutsche.de/politik/eu-tuerkei-abkommen-so-soll-das-tauschgeschaeft-mit-den-fluechtlingen-funktionieren-1.2931695

[3] Die EU ist nicht abhängig von der Türkei; Elmar Brok; http://www.faz.net/aktuell/politik/europaeische-union/fluechtlingsdeal-mit-der-tuerkei-die-eu-ist-nicht-abhaengig-von-der-tuerkei-14367312.html

[4] https://lobbypedia.de/wiki/Elmar_Brok

[5] 7.9.2016; https://peds-ansichten.de/2016/09/elmar-brok-vorkaempfer-der-demokratie/

[6] How a better Middle East Would Look; Ralph Peters; 2006; Armed Forces Journal; http://www.armedforcesjournal.com/blood-borders

[7] 2.10.2013; http://armedforcesjournal.com/peters-blood-borders-map/

[8] Kreative Zerstörung als revolutionäre Kraft; Mahdi Darius Nazemroaya; 27.11.2006; Zeit-Fragen; veröffentlicht am 5.2.2011 auf Globalresearch; http://www.globalresearch.ca/dem-projekt-eines-neuen-nahen-ostens-kreative-zerst-rung-als-revolution-re-kraft/23196

[9] Außenministerium der Vereinigten Staaten, «What the Secretary Has Been Saying; Special Briefing on the Travel to the Middle East and Europe of Secretary Condoleezza Rice» (Washington, D.C.), July 21, 2006: http://www.state.gov/secretary/rm/2006/69331.htm

[10]  Suleyman Kurt, «Carved-up Map of Turkey at Nato Prompts U.S. Apology, Zaman (Türkei), September 29, 2006.

[11] 9.9.2016; https://de.wikipedia.org/wiki/Kurdische_Staatsgr%C3%BCndungsbestrebungen#Irak

[12] Thomas Seibert; 26.11.2006; http://www.tagesspiegel.de/politik/angst-vor-terror-und-einem-kurdenstaat/779228.html

[13] Boris Kálnoky; 12.8.2014; Die Welt; http://www.welt.de/debatte/kommentare/article131157087/Kurden-werden-bald-ihren-eigenen-Staat-haben.html

[14] 15.10.2014; N-TV; http://www.n-tv.de/politik/Es-wird-einen-Kurdenstaat-geben-article13785796.html

[15][16] http://peds-ansichten.de/2015/09/brzezinskis-welt-ein-psychogramm/

[17] Die Spieletheorie und der Siegeszug des Neoliberalismus; http://peds-ansichten.de/2015/08/die-spieletheorie-und-der-siegeszug-des-neoliberalismus-1/

[18] Türkische Armee putscht nicht zum ersten Mal; 16.7.2016; Die Zeit; http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-07/militaerputsch-tuerkei-chronologie

[19] 8.9.2016; https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCrkische_Streitkr%C3%A4fte

[20][35] http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/07/21/russland-soll-erdogan-in-letzter-sekunde-vor-putsch-gewarnt-haben/

[21] Erdogan verhängt dreimonatigen Ausnahmezustand; 20.7.2016; http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-07/erdo-an-verhaengt-ausnahmezustand-in-der-tuerkei

[22] Live-Blog: Tausende Festnahmen – Diskussion über Todesstrafe; 17.7.2016; http://www.tagesschau.de/newsticker/tuerkei-putschversuch-101.html

[23] Türkische Demokratie im Sinkflug; Reinhard Baumgarten; 16.7.2016; http://www.tagesschau.de/ausland/putschversuch-tuerkei-kommentar-101.html

[24] 22.7.2016; http://www.bild.de/politik/ausland/militaer-putsch-tuerkei/erdogan-putin-pakt-46941744.bild.html

[25] http://www.wsws.org/de/articles/2016/07/22/pers-j22.html

[26][27] 29.7.2016; http://www.heute.de/ausnahmezustand-in-der-tuerkei-saeuberungswelle-trifft-amerikanischen-geheimdienst-44590346.html

[28] 8.9.2016; https://de.wikipedia.org/wiki/Director_of_National_Intelligence

[29] 8.9.2016; Offizielle Webseite des DNI; https://www.dni.gov/index.php

[30] http://www.webcitation.org/6jvVwBZDq?url=http://www.taz.de/Beziehungen-USA-und-Tuerkei/!5322859/

[31] 11.9.2016; https://de.wikipedia.org/wiki/United_States_Central_Command

[32] 11.9.2016; https://de.wikipedia.org/wiki/Defense_Intelligence_Agency

[33] Der schmutzige Krieg gegen Syrien; Tim Anderson, 2016; S.19; Liepsen-Verlag, Marburg; ISBN 978-3-9812703-9-6

[34] General der Luftwaffenbasis Incirlik fest genommen; 17.7.2016; Die Zeit (Reuters, dpa, mfh); http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-07/putschversuch-tuerkei-ankara-festnahmen-recep-tayyip-erdogan

[36][42] 20.7.2016; http://recentr.com/2016/07/20/tuerkischer-geheimdienst-leakte-putsch-plan-will-cia-jetzt-buergerkrieg/

[37] 8.9.2016; https://de.wikipedia.org/wiki/Putschversuch_in_der_T%C3%BCrkei_2016

[38] Nach dem türkischen Putschversuch; 29.7.2016; http://www.tagesspiegel.de/politik/nach-dem-tuerkischen-putschversuch-us-geheimdienst-saeuberungen-in-der-tuerkei-behindern-kampf-gegen-is/13944198.html

[39] Die unglaubliche Reise der verrückten Terrormiliz; Fabian Köhler; Hintergrund; 1.7.2014; http://www.hintergrund.de/201407013139/globales/terrorismus/die-unglaubliche-reise-der-verrueckten-terror-miliz.html

[40] http://www.wsj.de/article/SB10001424052702304066404579129442811094168.html

[41] https://peds-ansichten.de/2016/05/stippvisiten-bei-den-bilderbergern-1/

[43] Kreml: Erdoğan entschuldigt sich für Abschuss von russischem Kampfjet; 27.6.2016; http://www.sueddeutsche.de/politik/russland-kreml-erdoan-entschuldigt-sich-fuer-abschuss-von-russischem-kampfjet-1.3054161

[44] Macho bezwingt Macho; Benjamin Bidder; 28.6.2016; Spiegel-Online; http://www.spiegel.de/politik/ausland/russland-und-tuerkei-recep-tayyip-erdogan-knickt-vor-wladimir-putin-ein-a-1100323.html

[45] http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/8989514/bericht-stellt-sicherheit-von-us-atomwaffen-auf-tuerkischem-stuetzpunkt-in-frage.html

[46] Bert Eder; Der Standard; 21.7.2016; http://derstandard.at/2000041520852/Atombomben-in-Incirlik-beschaeftigen-Nato

[47] https://de.sputniknews.com/politik/20160720/311620050/us-diplomat-vermutet-cia-hinter-tuerkischem-putsch.html

[48] 9.9.2016; https://de.wikipedia.org/wiki/Todesstrafe_in_den_Vereinigten_Staaten

[49] Liste der Staaten mit und ohne Todesstrafe; Stand 16.6.2016; Amnesty International; http://www.amnesty-todesstrafe.de/files/reader_wenn-der-staat-toetet_laenderliste.pdf

[50] 11.9.2016; https://peds-ansichten.de/2016/05/paranoia-wahn-und-der-dritte-weltkrieg/

[51] 10.9.2011; https://de.wikipedia.org/wiki/Proteste_in_der_T%C3%BCrkei_2013#Zusammensetzung

[52] http://www.larsschall.com/2014/03/14/der-staat-der-tiefe-staat-und-die-wall-street-oberwelt-2/

[53]11 Gareth Jenkins, “Susurluk and the Legacy of Turkey’s Dirty War,” Terrorism Monitor, May 1, 2008; quoted in Peter Dale Scott, “9/11, Deep State Violence and the Hope of Internet Politics,“ Global Research, June 11, 2008. For the Susurluk incident, see also Scott, American War Machine, 19-20, etc.

Bilder:

[Titelbild] Antikabir; Grabstätte des Staatsgründers der Türkei Mustafa Kemal Atatürk; Datei: monument-471329_960_720_bearb.jpg (peds-ansichten.de); aus Originaldatei: monument-471329_960_720.jpg; Foto: Joakim Roubert (d97jro); Quelle: https://pixabay.com/p-471329/?no_redirect ; Lizenz: Public Domain

[b1] Blood borders: How a better Middle East Would Look; Ralph Peters; 2006; Armed Forces Journal; http://www.armedforcesjournal.com/blood-borders; Lizenz: k.A.

[b2]  File:Kurdish-inhabited area by CIA (1992).jpg; Erstellt: 1992 (oder früher); https://de.wikipedia.org/wiki/Kurden#/media/File:Kurdish-inhabited_area_by_CIA_%281992%29.jpg; Public Domain

[b3] Der Eurasische Balkan; The Great Chessboard; Zbigniew Brzezinski; 1997; S.137

[b4] Wappen des DNI; Seal of the Office of the Director of National Intelligence; Datei:The Office of the Director of National Intelligence.svg; Lizenz: Public Domain

Von Ped

7 Gedanken zu „Türkische Gratwanderungen (1)“
  1. Sehr aufschlussreich, meinen herzlichen Dank dafür!

    Kleine Ergänzung: Herrscht nicht auch im überseeischen „Hort der Demokratie“ seit 15 Jahren der Ausnahmezustand? Hat dies unser H.W.Steinmeier, als Aussenminister getarnt, je mal angesprochen?


    Danke für Ihren Kommentar!
    Sehen Sie mir bitte die leichte Entschärfung nach, auch wenn ich Ihren Unmut nachvollziehen kann.

    Freundliche Grüße von Ped

  2. Meisterhaft recherchiert, analysiert, in anschauliche Worte gebracht und mit anschaulichen Bildmaterial hintersetzt! Wie immer, aber hier besonders, eine hohe Qualität und Fleißarbeit. Ich wurde bestens informiert und zum Nachdenken gebracht. Große Verwunderung hatte ich z.B. über die umfangreiche Ausschaltung ausländischer Geheimdienste. Man kann sich nun vorstellen, wie es diesbezüglich in Deutschland aussehen würde, hätten wir auch eine Regierung, die sich von den falschen Verbündeten befreien wollte.
    Danke auch von mir.
    Vorschlag:
    Obige Zustimmungen und Danksagungen sind hier bei Ped sehr selten. Sie müßten eigentlich an allen Artikel und Analysen zu finden sein. Vielleicht scheuen viele Leser den dazu notwendigen Aufwand. Kann man stattdessen ein Punkt- oder Sternchensystem einführen, damit man als Leser auch einen Eindruck bekommt, wieviele Besucher die Artikel gelesen und bewertet haben? Die Ped’chen Ansichten sind derart nützlich, daß man sich eine breite Ressonance wünscht.
    Freundliche Grüße von adolfkurt

  3. Wie immer sehr erhellend. Das Kurden-Thema wirst du sicher noch mal näher beleuchten, da möchte ich fast drauf wetten 🙂
    Ich könnte das heulende Elend bekommen, wenn ich sehe, wie deren legitime Autonomiebestrebungen durch die Politik unserer transatlantischen „Freunde“ zerrieben werden…

    1. Das Kurden-Thema wirst du sicher noch mal näher beleuchten, da möchte ich fast drauf wetten

      Wette gewonnen ;-); je mehr man in das Thema eintaucht, desto größer wird es …
      Mit den Kurden ist es im Prinzip wie mit den Muslimbrüdern (die eine Würdigung zuvor erfahren). Sie hängen sich an die falschen „Freunde“ und meinen, der Preis ist es wert, um mal ein paar Ideale temporär in die Mülltonne zu werfen. Mit der einhergehenden Drecksarbeit für jene „Freunde“ schaden sie ihren eigenen Idealen/legitimen Zielen. Nachdem sie aber missbraucht wurden, was regelmäßig geschieht, landen sie darselbst in der Mülltonne – was auch regelmäßig geschieht. Die Strippenzieher beherrschen ihr Handwerk der kreativen Zerstörung, Jahrhunderte lang einstudiert, perfekt. So langsam müssten es eigentlich „die Anderen“ geschnallt haben – denkt man. Elend ist der Ausdruck, der mir dazu ebenfalls regelmäßig in den Sinn kommt.

      Herzliche Grüße von Ped

  4. Der Abschuss der Russischen Suchoi war eine gut geplante Aktion, um einen Keil zwischen die Türkei und Russland zu treiben.

    http://www.voltairenet.org/article189797.html

    Und da wir nach dem Abschuss der Russischen Iljuschin noch etwas schlauer sind, wie Luftabwehr funktioniert und wie man sie austrixen kann, sollten wir auch über mh-17 noch mal nachdenken.

    (Dazu noch folgender Hinweis: ein menschliches Phänomen scheint zu sein, im Streit um die ‚Wahrheit‘ die Richtigkeit einer These als Beweis der Falschheit einer anderen zu mißbrauchen. Beide könnten richtig sein ! Klassisches Beispiel: der Streit zwischen Neptunisten und Plutonisten)

    Also, mh-17 Anfangs ging der Streit um ‚Rakete oder Beschuß‘, dann tauchte die Frage auf: hitzesuchende Luft- Luft- Rakete oder Boden- Luft- BUK.

    Für R-73 und Beschuß durch Zwillingskanone gibt es unwiderlegbare Sachzeugen und Haisenko erklärt schlüssig, wie das zusammenpaßt.

    Aber auch für die BUK gibt es Indizien und: sowohl Ru als auch USA wissen Dinge, die sie der Öffentlichkeit, aus welchen Gründen auch immer, vorenthalten.

    Könnten alle drei Waffen zum Einsatz gekommen sein und in welchem Zusammenhang ?

    Am fraglichen Tag sind 3 Su- 25 aufgestiegen, aber nur die mit der ungewöhnlichen Bewaffnung R-73 ist zurückgekehrt mit einem blassen Piloten (‚ zur falschen Zeit am falschen Ort‘, ohne R-73), die anderen beiden sind also bei ’normalen‘ Missionen abgeschossen worden.

    Die Malaysische 777 wurde aus der Herde (die Strecke über die UKR ist DIE 777 Autobahn) isoliert, Malaysia hatte die 777 Flotte in der ‚Asienktrise‘ 1997 gekauft, als es sich weigerte (der zurückgekehrte Dr M), IWF Hilfe anzunehmen, es war auch eine Ohrfeige gegen Malaysia.

    Der mittlerweile durch ‚Suizid‘ verstorbene Su-25 Pilot wird also losgeschickt mit der Bewaffnung, dem Befehl und der Motivation, Putin abzuschießen, während die anderen beiden Su-25 die Luftabwehr für niedrige Höhen herausfordern. Unsere Su-25 fordert durch ihre Flughöhe die Luftabwehr für große Höhen heraus und während sich ihr die BUK nähert, nähert sich die Su-25 der 777, agiert dort gem Haisenko, die 777 dreht um, die BUK trifft das größere Ziel und der Su-25 Pilot wird blaß: Er war Lockvogel !

    Da die Flugrichtung der 777 zum Zeitpunkt des Treffers nicht bekannt ist, läßt sich eine Angabe zum Abschußort nicht machen, sie kann von Kiev- Truppen, von Kolomoiski- Truppen oder auch von Separatisten kommen. Die UKR hatte genug überlagerte BUK und der Waffen Schwarzmarkt floriert in der UKR.

    Und noch zu den Planern solcher ’special Operations‘

    Staaten, wie Ru, UK, F, D haben ein ‚Verteidigungs‘ Budget von ca 50 Mrd $ p.a.. Die USA haben ein ‚Verteidigungs‘ Budget von 600 Mrd $. Das gesamte Budget des US MIK wird auf 1000 Mrd $ taxiert (P.C. Roberts). In der Differenz ist u.a. das Schattenbudget der 16 US Geheimdienste von 50 Mrd $ + enthalten, wohlgemerkt, das ist ’nur‘ deren Schattenbudget !

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