Warum wird im Rahmen der „Energiewende“ noch immer auf das ökologisch bedenkliche Lithium gesetzt?
Haben Sie schon einmal von wiederaufladbaren Natrium-Ionen-Batterien gehört oder gelesen? Diese Akkumulatoren (kurz Akkus) funktionieren grundsätzlich wie Lithium-Ionen-Akkus, zeichnen sich jedoch trotz einiger noch bestehender Nachteile durch eine Reihe von schwergewichtigen Vorteilen aus. Eine strategische Ausrichtung der Energiespeicher weg vom Lithium, hin zum Natrium, wird damit eigentlich zum Muss. Aber die Praxis hierzulande sieht anders aus.
Der folgenden Betrachtung möchte der Autor voranstellen, dass er den politisch-ideologisch angetriebenen Ausstieg aus Antriebsmethoden, die mit Kohlenwasserstoffen (Benzin, Diesel etc.) gespeist werden, als umweltpolitischen Sündenfall erster Güte betrachtet. Eine Ideologie von der „Klimaerhitzung durch Treibhausgase“, welche sich als vermeintliche Wissenschaft zu präsentieren versucht, sowie die Suche nach Renditemöglichkeiten für transnationale Konzerne hat diesbezüglich die Politik vor sich hergetrieben. Der Umstieg oder Verzicht auf andere Speichertechnologien statt Lithium-Ionen stellt daher einen sekundären und trotzdem bedeutsamen Aspekt dar.
Doch kommen wir nun zur Sache — mit einem recht aktuellen Hilferuf von Forschern:
„Auch die Natrium-Ionen-Technologie ist deutlich preiswerter als die Lithium-Ionen-Akkus. Umso geschockter ist jetzt die Forschungsbranche, dass die Bundesregierung beschlossen hat, die Gelder für die Batterieforschung ab 2025 drastisch zu kürzen — eine Folge des Milliardenlochs im Klima- und Transformationsfond.“ (1)
Tja, wenn man es genau betrachtet, ist das nur folgerichtig. Denn ein „Klima- und Transformationsfond“ enthält nicht das Wort Umwelt und es geht bei der Verwaltung dieses Fonds auch nicht um die Umwelt. Es geht — unter Ausnutzung einer ideologischen Agenda — vor allem ums Geschäft. Womit der Autor schon etwas vorgreift.
Ums Geschäft geht es natürlich auch, wenn man stur an Lithium-Ionen-Akkus festhält. Man möchte halt nicht auf hohe Renditen, im durch die Politik für große Konzerne regulierten Markt, verzichten. Ein regulierter Markt, in den Milliarden an Subventionen geflossen sind (2). Auf Lithium als primären Rohstoff für Batterietechnologien zu setzen, führt volkswirtschaftlich jedoch in eine Sackgasse:
„Trotz politischer Initiativen, die bis ins Jahr 2008 zurückreichen, ist die Batteriewertschöpfungskette der EU nach wie vor stark von Lieferungen aus Drittländern abhängig. Ab 2030 droht den EU-Herstellern eine Verknappung der Batterierohstoffe. Dies ist auf die kombinierten Auswirkungen eines Anstiegs der weltweiten Nachfrage, vor allem aufgrund der Elektrifizierung des Straßenverkehrs, und der begrenzten inländischen Rohstoffversorgung in der EU, zurückzuführen, die sowohl knapp als auch unflexibel ist.“ (3)
Dieses Fazit zieht die Rechnungsbehörde der Europäischen Union, also jene Behörde, über die ein Großteil der Subventionen zu den Konzernen geflossen ist. Was eine Weiterführung des Lithium-Konzepts allerdings bedeutet, liegt auf der Hand. Entweder man forciert umweltpolitisch höchst riskante Projekte in den EU-Staaten (4 bis 8) oder man setzt verstärkt auf die Ausbeutung von Menschen, Ressourcen und Natur in anderen Gegenden der Welt (9 bis 13). Das ist nicht auf Lithium beschränkt (14 bis 21) und führt ein neokoloniales Konzept weiter (22).
Die EU-Technokraten in Brüssel sind eben nicht Volksvertreter, sondern Konzernvertreter. Sie organisieren sozusagen Rentabilität, in dem sie öffentliche Mittel auf der Investitionsseite zuschießen. Der Kapitalismus ist auch nicht das gleichberechtigte Spiel freier Kräfte, in dem die beste Idee gewinnt. Es ist ein durch Geld und Macht gesteuertes System, in dessen Natur es liegt, diese Faktoren — eben Geld und Macht — in immer weniger Händen zu konzentrieren.
Was ist aber nun tatsächlich so anders bei Natrium-Ionen-Akkus? Wie schon erwähnt, ist das verwendete technische Prinzip grundsätzlich das gleiche wie bei Lithium-Ionen-Akkus. Die Grafik sollte das ausreichend verständlich abbilden (b1):
Was macht Natrium nun gegenüber Lithium so attraktiv?
Das ist zum Ersten die Menge. Lithium belegt in der Erdkruste einen Anteil von 0,006 Prozent, Natrium einen von 2,36 Prozent. Ungleich mehr Natrium als Lithium ist auch im Meerwasser enthalten. Bei beiden handelt es sich um Leichtmetalle. Sie sind also äußerst reaktionsfreudig und die natürlichen Vorkommen liegen in gebundener Form vor. Im Meerwasser sind es Natrium-Ionen, in fester Form finden wir es im Natriumchlorid.
Die reine Menge ist jedoch nicht das Entscheidende. Es geht vielmehr um den Zugriff, der bei Lithium exponiert ist, dagegen bei Natrium im Allgemeinen nicht. Es kann aus dem Meer oder aus Salzlagerstätten gewonnen werden. Über Beides verfügt Deutschland. Die Gewinnung von Natrium ist also kostengünstiger im wirtschaftlichen Sinne, vor allem aber auch umweltfreundlicher. Zudem benötigt ein Natrium-Ionen-Akku auch weniger von anderen umweltkritischen und gleichermaßen strategischen Rohstoffen, wie zum Beispiel Kupfer, Kobalt und Nickel (23).
Natrium-Ionen-Akkus sind deutlich sicherer. Die verwendeten Materialien sind weniger reaktionsfreudig und nicht so temperaturempfindlich. Das macht diese Akkus viel unkritischer in Bezug auf die Brandgefahr, als das bei Lithium-Ionen-Akkus der Fall ist. Die Robustheit gegenüber positiven und negativen Temperaturschwankungen wirkt sich positiv auf die verfügbare Kapazität des Akkus aus und erlaubt ungleich schnellere Ladeverfahren, was dem Einsatz in Fahrzeugen entgegenkommt (24).
Ist ein Natrium-Ionen-Akku als sogenannte Salzwasserbatterie, also mit flüssigem Elektrolyt gebaut, kann er sogar komplett entladen, ohne dabei zerstört zu werden. Er ist also, im Gegensatz zu den Akkus mit Lithium-Ionen, resistent gegen Tiefentladung. Überhaupt besitzen diese Akkus eine längere Lebensdauer, verkraften sie doch mindestens fünfmal so viele Ladezyklen wie die mit Lithium hergestellten (24i).
Noch etwas spricht für die Natrium-Technologie in Akkus: Sie ist auch deshalb umweltfreundlicher, weil die Wiederaufbereitung einer solchen Batterie unkritischer und kostengünstiger ist. Was auch damit zu tun hat, dass sie ohne Kupfer und Kobalt hergestellt werden können (25).
Einzig bei der Energiedichte hinken Natrium-Ionen-Akkus noch hinterher, weshalb sie größer und schwerer sind als das Lithium-Ionen-Pendant. So beträgt die Energiedichte beim Erstgenannten 160 Wh/kg (Wattstunden pro Kilogramm) gegenüber 260 Wh/kg bei Letzterem. Doch holt man bei der Entwicklung der erstgenannten Technologie auch hier zusehends auf (24ii).
An Natrium-Ionen-Akkus wird weltweit seit Langem und mit Erfolg geforscht, auch in Deutschland (26):
„Dank ihrer einzigartigen Eigenschaften lässt sich mit einer Natrium-Ionen-Batterie sozusagen der Reset-Knopf für die herkömmliche Denk- und Einsatzweise von Batterien drücken. Bei Natrium-Batterien können wir uns plötzlich einer einheimischen Rohstoffbasis bedienen, die unabhängig von strategischen, ja kritischen Importen ist. Auch die benötigte technologische Infrastruktur ist vorhanden. Das ist die Chance für Wertschöpfung in Deutschland!“ (25i)
Am in Dresden ansässigen Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) hat man inzwischen eine Natrium-Ionen-Batterie zur Serienreife entwickelt, die im kommenden Jahr industriell gefertigt werden könnte. Eine Pilotanlage in Dresden steht bereits und eine Batteriefabrik im sächsischen Industriepark Schwarze Pumpe ist im Bau (27).
Wird diese Chance auch von den politisch Verantwortlichen so gesehen?
Im März wurden der deutsche Bundeskanzler und sein Wirtschaftsminister zum Spatenstich für eine Batteriefabrik des schwedischen Unternehmens Northvolt nach Schleswig-Holstein eingeladen. Ab dem Jahr 2026 sollten dort jährlich über eine Million Batterien hergestellt werden. Was weder in den Medien noch auf der Webseite von Northvolt zu erfahren war, ist die Technologie, welche in den Batterien verbaut wird (28, 29). Das ist ein brisante Frage — und warum?
Stellen Sie sich vor, liebe Leser, dass China in absehbarer Zeit Elektroautos mit Natrium-Ionen-Akkus auf dem europäischen Markt anbietet. Autos, die billiger sind als jene in Europa mit auf Lithium-Basis hergestellten Akkus. Billigere Autos, deren Akkus annähernd die Leistung von „Lithium-Autos“ erreichen, sich dabei viel schneller aufladen lassen, robuster gegen niedrige und hohe Temperaturen sind und sich am Ende ihrer Laufzeit günstiger wiederaufbereiten lassen.
Dann könnte man schlussfolgern, dass die chinesische Wirtschaft auch im Bereich der Elektrofahrzeuge wettbewerbsfähiger ist als die europäischen Konkurrenten. Aber wie weiter oben schon einmal erwähnt, ist Kapitalismus nicht fair und der Wettbewerb nicht frei. Es ist ein durch Geld und Macht gesteuertes System, in dessen Natur es liegt, diese Faktoren, Geld und Macht, in immer weniger Händen zu konzentrieren.
Wer gewohnheitsmäßig über Jahrzehnte hinweg seine wirtschaftliche und politische Macht ausspielen konnte, hat allerdings später ein Problem. Vor allem dann, wenn er nicht in der Lage ist, zu reflektieren, dass er diese Macht zwischenzeitlich verloren hat. China ist kein Land mehr, dem man in bewährter kolonialer oder neokolonialer Manier vorschreiben kann, was es zu tun und was es zu lassen hat. Von außen wirkt es ziemlich albern, wenn man dem technologisch-wirtschaftlichen Konkurrenten aus Fernost mit der folgenden dünnen Argumentation glaubt, drohen zu können:
„Die Europäische Union vermutet, dass die chinesische Regierung ihren Autobauern übermäßige Subventionen zahlt und ihnen so einen Wettbewerbsvorteil verschafft. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte im September deshalb eine Untersuchung eingeleitet, die klären soll, ob China gegen die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) verstößt.“ (30)
Was sind „übermäßige Subventionen“? Sind 900 Millionen Euro Zuschüsse der EU für eine Batteriefabrik in Deutschland — worauf man in der deutschen Bundesregierung auch ganz stolz ist — „übermäßige Subventionen“ (28i, 31)?
Obwohl Northvolt selbst aktiv zu Natrium-Ionen-Akkus forscht (32), ist zu befürchten, dass die Fabrik im deutschen Norden auf eine Technologie setzt, die nicht nur einen Umweltfrevel darstellt, sondern deren mittelfristiges Auslaufen auch absehbar ist (33) — und das könnte einen simplen Grund haben. Wie lange dürfte es dauern, bis sich der Bau einer Batteriefabrik wie der von Northvolt amortisiert hat? Wem gehört Northvolt? Heben wir uns das noch einen Moment auf.
Fakt ist, dass China im Bereich der Batterie-Technologien immer mehr zum technologischen Vorreiter avanciert. 90 Prozent der Patente in Bezug auf Natrium-Ionen-Akkus werden von China gehalten (32i). Das ist das Eine. Das Andere ist, dass große europäische Konzerne gern von Standortvorteilen in China profitieren. Einerseits, um von den fortgeschrittenen Technologien vor Ort zu profitieren. Andererseits, um dann die dort produzierten Fahrzeuge zu konkurrenzfähigen Preisen in Europa zu verkaufen. Da wäre zum Beispiel der Volkswagen-Konzern:
„JAC und Volkswagen haben mit dem Hua Xianzi das erste Elektroauto mit Natriumbatterie auf den Markt gebracht. Es handelt sich um ein kleines Stadtauto, dessen Batterie eine Dichte von 140 Wh/kg hat. Die Kapazität liegt bei 25 Kilowattstunden. Für die Reichweite von 250 Kilometern sorgt die Batterie von HiNa Battery Technologies — das Unternehmen aus Peking, das auch das Fahrzeug der Marke Sehol ausstattet.“ (34, 35)
Da gibt es noch mehr chinesische Hersteller, gegen die sich die EU mit protektionistischen Methoden erwehren zu müssen glaubt. Handelsbeschränkungen aufzuheben, freie, offene Märkte anzubieten, das verlangt eine neokolonial tickende Behörde freilich stets von den ausländischen Partnern — Partnern?
Intelligenterweise haben die chinesischen Hersteller ihre Natrium-Ionen-Akkus ausgiebigen Feldtests unterzogen. Einfach, in dem sie diese in kleineren Dimensionen durchführten, das gilt sowohl für die Größe als auch die Leistungsparameter. Der chinesische Konzern TAILG verkauft seit diesem Jahr E-Bikes mit Natrium-gefüllten Batterien. Diese halten mehr als 2.000 Ladezyklen, verfügen über eine hohe Leistung auch bei Temperaturen nahe am Gefrierpunkt und halten selbst bei minus 20 Grad Celsius 93 Prozent ihrer Kapazität (36).
Der inzwischen weltgrößte Hersteller von Elektroautos heißt auch nicht mehr Tesla, sondern BYD — und kommt aus China. BYD hat im April des Jahres einen Kleinwagen mit Elektroantrieb auf den Markt gebracht, der umgerechnet etwa 10.000 Euro kostet (34i, 37). Der geneigte Leser darf dreimal raten, was für ein Akku in diesem Fahrzeug verbaut wird. Der kommt von CATL aus China, führend bei der Herstellung von Akkus für Elektrofahrzeuge im Allgemeinen und mitführend im Segment der Natrium-Ionen-Akkus (38, 39). Interessanterweise produziert CATL auch in Deutschland, in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt (34ii).
In den USA hat das Unternehmen Natron Energy mit der Massenproduktion von Natrium-Ionen-Akkus begonnen, die sich sage und schreibe 50.000 mal aufladen lassen (40). Auch wenn hier der Fokus (noch?) nicht auf Automobilen liegt, so ist doch der Trend hin zu Natrium unverkennbar, einfach schon deshalb, weil man damit vielen politischen und umwelttechnischen Komplikationen, die mit Lithium verbunden sind, sehr elegant aus dem Wege gehen kann.
Kommen wir zurück zum milliardenschweren Bau der Northvolt-Batteriefabrik in Schleswig-Holstein. Von der ich annehme, dass sie Lithium-Ionen-Akkus produzieren wird.
Northvolt scheint weniger eine Gründung findiger Bastler als ein durchgeplantes Großprojekt zu sein. Es wurde von Peter Mikael Carlsson gegründet, und das unmittelbar nach seinem Weggang als leitender Manager von Tesla. Diese Vernetzung hat natürlich sehr geholfen, Kapital zu sammeln. Und dieses Kapital kommt mehrheitlich von — wie man so schön sagt — Investoren. Mindestens 4,6 Milliarden Euro sind es geworden (28ii, 32ii).
Ein namhafter Investor sitzt in den USA und heißt BlackRock. Vermögensverwalter benötigen Banken und wo man BlackRock trifft, ist GoldmanSachs, ebenfalls in den USA logierend, nicht weit. Dazu kommen einer der weltweit größten Pensionsfonds, der kanadische CPP, sowie der ebenfalls kanadische Investmentkonzern IMCO (41).
Northvolt ist letztlich eine Beteiligungsgesellschaft großer europäischer Autokonzerne und Technologieunternehmen wie Volkswagen, BMW, Scania, Volvo und Siemens (28iii, 32iii).
In Northvolt stecken 8,25 Milliarden Euro an Kapital und das meiste davon ist Fremdkapital. Einerseits das von BlackRock und Co., andererseits das von Beteiligungen der Autokonzerne, die gleichzeitig Kunden sind. Nach Angaben von Northvolt liegen Aufträge in Höhe von 50 Milliarden Euro vor, für Lithium-Ionen-Akkus (42).
Alle wollen glücklich sein. Die Investoren hinter BlackRock sowie weitere Investmentriesen erwarten ihre Renditen. Die Autokonzerne wollen ihre Autos verkaufen, mit Gewinn versteht sich. Aber diese Gewinne stehen auf wackligen Füßen, und das trotz der üppigen öffentlichen Zuschüsse. Weil die chinesischen Batterie- und Autobauer immer bessere Technologie zu günstigen Preisen auf den Markt werfen.
Also muss die Politik als Garant fetter Gewinne für mächtige Konzerne aus Wirtschaft und Finanzen intervenieren. Ob ein Robert Habeck in seiner ideologischen Blase überhaupt versteht, warum er nach China entsandt wurde? Glaubt man in der EU allen Ernstes, sich auf diese Art und Weise mit der inzwischen weltgrößten Wirtschaftsmacht, die schon lange keine verlängerte Werkbank des Westens mehr ist, anlegen zu können?
„Die chinesische Regierung kritisierte die Ankündigung der EU-Kommission. Sie warf Brüssel Protektionismus vor. Die Pläne verstießen gegen internationale Handelsregeln, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking. China hatte bereits im Vorfeld der Brüsseler Entscheidung angekündigt, höhere Zölle der EU nicht hinzunehmen, und mit Gegenmaßnahmen gedroht.“ (43)
Derweil planen die führenden chinesischen Konzerne im Batteriebereich den zeitnahen Beginn der Massenproduktion von Natrium-Ionen-Akkus (44).
Aber hüten wir uns bei der Betrachtung einer attraktiven Alternative zu Lithium-Ionen-Akkus vor Augenwischerei. Denn so sinnvoll der Einsatz von Natrium-Ionen-Akkus im Speziellen auch sein mag, ändert es nichts an der Tatsache, dass der Strom dafür im wahrsten Sinne des Wortes aus der Steckdose kommt. Es ändert auch nichts daran, dass die politisch vorangetriebene „Energiewende“ ein Geschäftsmodell ist, das mit ideologischem Wahn und desaströsen ökologischen wie sozialen Folgen politisch vorangetrieben wird.
Bitte bleiben Sie auch diesbezüglich schön aufmerksam, liebe Leser.
Anmerkungen und Quellen
(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung — Nicht kommerziell — Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen — insbesondere der deutlich sichtbaren Verlinkung zum Blog des Autors — kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei internen Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die externen Quellen, mit denen die Aussagen im aktuellen Text belegt werden. Letzte Bearbeitung: 28. Juli 2024.
(1) 06.03.2024; rbb24; Maren Schibilsky; Berliner Forscher entwickeln Batterien für die Zukunft; https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2024/03/nachhaltig-batterien-natrium-ionen-zink-forschung-tu-berlin-adle.html
(2) 09.12.2019; ARD-Tagesschau; Milliarden für europäische Batteriezellen; https://www.tagesschau.de/wirtschaft/batteriezellen-produktion-staatshilfen-101.html
(3) 2023; Europäischer Rechnungshof; EU-Industriepolitik im Bereich Batterien; https://www.eca.europa.eu/ECAPublications/SR-2023-15/SR-2023-15_DE.pdf; S. 6
(4) 14.09.2023; Deutsche Welle; Lubos Palata; Größtes Vorkommen in Europa: Tschechien im Lithium-Rausch; https://www.dw.com/de/gr%C3%B6%C3%9Ftes-vorkommen-in-europa-tschechien-im-lithium-rausch/a-66808176
(5) Zinnwald Lithium plc; Bedeutende Gesellschafter; https://zinnwaldlithium.com/de/investors/aim-rule-26/sharehoders/; abgerufen: 04.04.2024
(6) 16.10.2023; ZDF heute; Thomas Bärsch; Wer hebt den Milliardenschatz in Sachsen?; https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/erzgebirge-lithium-bergwerk-100.html
(7) 07.03.2021; ARD-Tagesschau; Ingrid Bertram; Batterie-Rohstoff aus Grubenwasser; https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/lithium-gewinnung-grubenwasser-nrw-101.html
(8) 26.03.2022; ARD-Tagesschau; Mirela Delić, Sascha Mache; Lithium-Streit am Oberrhein; https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/lithium-abbau-geothermie-101.html; Sicherung im Internet-Archiv: https://web.archive.org/web/20231020114011/https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/lithium-abbau-geothermie-101.html
(9) 30.04.2019; Deutschlandfunk; Susanne Götze; Kehrseite der Energiewende; https://www.deutschlandfunk.de/lithium-abbau-in-suedamerika-kehrseite-der-energiewende-100.html
(10) 24.11.2022; ARD-Tagesschau; Lutz Ackermann, Stefan Borghardt, Sebastian Friedrich und weitere; Der Traum vom sauberen Auto; https://www.tagesschau.de/investigativ/panorama/bmw-lithium-abbau-argentinien-101.html
(11) 04.02.2022; Euronews; Maeve Campbell; Lithium-Felder in Südamerika: Fotos der dunklen Seite der Elektro-Zukunft; https://de.euronews.com/green/2022/02/04/lithium-felder-in-sudamerika-fotos-der-dunklen-seite-der-elektro-zukunft
(12) 2019; Gesellschaft für bedrohte Völker; Jennifer Barbara Hutchings; Lithiumabbau in Südamerika: Das neue „weiße Gold“; https://www.gfbv.de/de/zeitschriftfuervielfalt/archiv/311-digitalisierung-chancen-und-gefahren/lithiumabbau-in-suedamerika-das-neue-weisse-gold/
(13) 2013; Friends of the Earth; Astrid Breit, Stella Haller, Hannes Hofbauer und weitere; LITHIUM; https://www.foeeurope.org/sites/default/files/publications/13_factsheet-lithium-gb.pdf
(14) 03.01.2022; Forschung und Wissen; Robert Klatt; Kobaltabbau für Elektroautos und Co. folgt Wildwest-Mentalität; https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/umwelt/kobaltabbau-fuer-elektroautos-und-co.-folgt-wildwest-mentalitaet-13375704
(15) 30.12.2019; BASIC thinking; Marinela Potor; Wie problematisch ist Kobalt in Elektroautos?; https://www.basicthinking.de/blog/2019/12/30/kobalt-elektroautos/
(16) 04.05.2023; Deutsche Welle; Sophia Boddenberg; Der Stoff für die Energiewende: Kupfer aus Peru; https://www.dw.com/de/der-stoff-f%C3%BCr-die-energiewende-kupfer-aus-peru/a-65481502
(17) 10.03.2023; Deutsche Welle; Schmutziges Kupfer — Die dunkle Seite der Energiewende; https://www.dw.com/de/schmutziges-kupfer-die-dunkle-seite-der-energiewende/a-64565844
(18) 26.01.2024; taz; Karl Kaufmann; Schmutziges Allerweltsmetall; https://taz.de/Studie-ueber-Abbau-von-Kupfer/!5375233/
(19) 05.04.2024; ARD, mdr; Abbau von Energiewende-Rohstoffen bedroht Menschenaffen in Afrika; https://www.mdr.de/wissen/umwelt-klima/menschenaffen-afrika-bergbau-kobalt-energiewende-bonobo-gorilla-schimpanse-100.html
(20) 2016; Umwelt Bundesamt, adelphi, Montanuniversität Leoben; Lukas Rüttinger, Robert Treimer, Günter Tiess, Laura Griestop; Fallstudien zu Umwelt- und Sozialauswirkungen der Bauxitgewinnung und Aluminiumherstellung in Pará, Brasilien; https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/dokumente/umsoress_fallstudie_bauxit_brasilien_finale_version.pdf
(21) Rettet Regenwald e.V.; 5-Minuten-Info über Aluminium; https://www.regenwald.org/themen/aluminium; abgerufen: 08.04.2024
(22) 01.03.2024; Deutschlandfunk Kultur; Annette Jensen; Ein neokoloniales Konzept; https://www.deutschlandfunkkultur.de/gruenes-wachstum-ein-neokoloniales-konzept-100.html
(23) 26.01.2024; Vattenfall; Natrium-Ionen-Akkus als Alternative für Elektroautos; https://www.vattenfall.de/infowelt-energie/e-mobility/natrium-ionen-batterie
(24 bis 24ii) akkuline; Natrium-Ionen Akku als Konkurrenz der Lithium-Ionen-Akkus?; https://www.akkuline.de/blog/natrium-ionen-akku-konkurrenz-fuer-lithium-ionen-akkus; abgerufen: 25.06.2024
(25, 25i) 07.08.2023; Fraunhofer IKTS; Fanny Pohontsch; Wann kommt der Natrium-Akku in Deutschland?; https://www.ikts.fraunhofer.de/de/blog/wann-kommt-der-natrium-akku-in-deutschland.html
(26) 05.12.2012; Wissenschaft aktuell; Jan Oliver Löfken; Natrium statt Lithium: Neuartige Metall-Luft-Akkus versprechen lange Lebensdauer; https://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Natrium_statt_Lithium__Neuartige_Metall_Luft_Akkus_versprechen_lange_Lebensdauer1771015588827.html
(27) 19.06.2024; energieheld; Nina Grimmeiß; Salz — der neue Hoffnungsträger der Energiewende?; https://www.energieheld.de/blog/energie/salz-der-neue-hoffnungstraeger-der-energiewende
(28 bis 28iii) 25.03.2024; zdf heute; Northvolt: „Gamechanger“ aus dem hohen Norden; https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/unternehmen/northvolt-batterie-fabrik-e-auto-deutschland-spatenstich-100.html
(29) 25.03.2024; northvolt; German Chancellor and Vice Chancellor celebrate the start of construction at Northvolt Drei; https://northvolt.com/articles/start-of-construction-at-northvolt-drei/
(30) 29.05.2024; ARD-Tagesschau; Werden E-Autos aus China durch Strafzölle teurer?; https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/importzoelle-e-autos-china-100.html
(31) 25.03.2024; Bundesregierung; Northvolt baut Giga-Batteriezellfabrik; https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/northvolt-batterie-gigafabrik-2267104
(32 bis 32iii) 21.11.2023; ARD-Tagesschau; Erfolg bei neuer Batterietechnologie; https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/northvolt-natrium-ionen-batterien-energiewende-nachhaltigkeit-elektroautos-100.html
(33) 21.11.2023; electrive; Northvolt stellt eigene Natrium-Ionen-Batteriezelle vor; https://www.electrive.net/2023/11/21/northvolt-stellt-eigene-natrium-ionen-batteriezelle-vor/
(34 bis 34ii) 19.03.2023; Cleanthinking; Natrium-Batterie: Vorteile und Nachteile gegenüber Lithium-Ionen-Akkus; https://www.cleanthinking.de/natrium-batterie-vorteile-und-nachteile/
(35) 23.02.2023; CNEVPOST; Lei Kang; Hina Battery becomes 1st battery maker to put sodium-ion batteries in EVs in China; https://cnevpost.com/2023/02/23/hina-battery-puts-sodium-ion-batteries-in-sehol-e10x/
(36) 18.12.2023; finanzen.net; TAILG führt fortschrittliche Natrium-Ionen-Batterietechnologie in China ein; https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/tailg-fuehrt-fortschrittliche-natrium-ionen-batterietechnologie-in-china-ein-13124451
(37) 03.01.2024; ARD-Tagesschau; Der größte E-Autobauer der Welt ist chinesisch; https://www.tagesschau.de/wirtschaft/byd-tesla-elektroautos-marktfuehrer-100.html
(38) 26.04.2024; auto motor sport; Markus Schönfeld; Neue CATL-Batterie lädt 600 km in 10 Minuten; https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/catl-batterie-akku-rekord-leistungsdichte-schnellladen-v3/
(39) 29.07.2021; CATL; CATL Unveils Its Latest Breakthrough Technology by Releasing Its First Generation of Sodium-ion Batteries; https://www.catl.com/en/news/665.html
(40) Natron Energy; Natron Energy Batteries; https://natron.energy/products
(41) 22.08.2023; Northvolt sammelt weitere 1,2 Milliarden Dollar ein; https://www.manager-magazin.de/unternehmen/northvolt-sammelt-weitere-1-2-milliarden-dollar-ein-a-f48f3f9b-2e0d-4fb5-9025-df2c07836d10
(42) 22.08.2023; Northvolt sammelt weitere Milliarde bei Blackrock und Co.; https://investrends.ch/aktuell/news/northvolt-sammelt-weitere-milliarden-bei-blackrock-und-co/
(43) 12.06.2024; Deutschlandfunk; Habeck setzt bei geplanten Strafzöllen auf Gespräch mit China; https://www.deutschlandfunk.de/habeck-setzt-bei-geplanten-strafzoellen-auf-gespraech-mit-china-100.html
(44) 11.03.2024; Energie-Experten; Natrium-Ionen-Akku — Hersteller im Überblick; https://www.energie-experten.org/erneuerbare-energien/photovoltaik/stromspeicher/natrium-ionen-akku#c51154
(b1) Batterie, Prinzip, Natrium-Ionen-Akku, Lithium-Ionen-Akku; Quelle: Vattenfall; https://www.vattenfall.de/infowelt-energie/e-mobility/natrium-ionen-batterie; entnommen: 25.06.2024
(Titelbild) Elektroauto, Ladestation, Straße; Autor: distelAPPArath (Pixabay); 27.04.2019; https://pixabay.com/de/photos/elektromobilit%C3%A4t-elektroauto-4158595/; Lizenz: Pixabay License
Danke PED für den aufschlußreichen Artikel. Die Entwicklung dieser Technologie ist mir bisher entgangen und es ist interessant, auch mal etwas Neues von technischer Seite zu erfahren. 😉
„Die Europäische Union vermutet, dass die chinesische Regierung ihren Autobauern übermäßige Subventionen zahlt und ihnen so einen Wettbewerbsvorteil verschafft.“
Abgesehen vom im Artikel angeführten Beispiel werden sämtliche großen deutschen Konzerne schon seit Gedenken mit übermäßigen Subventionen gepimpt. Wohlgemerkt aus Steuergeldern. Wer also im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen. Im Übrigen ist Wettbewerb (gegenseitiges Übervorteilen) für mich an sich der Systemfehler. Konfrontation statt gegenseitige Zusammenarbeit. Nichts anderes haben deutsche Politiker in den „Bildungs“stuben des WEF gelernt. Sie propagieren wirtschaftliche Abhängigkeit durch Russland, um uns im gleichen Atemzug in eine vielfach teurere Abhängigkeit von amerikanischen schmutzigen Ressourcen (LNG) zu treiben. Das geopolitische Spiel des Kapitals wird in allen Bereichen immer aggressiver und die Gesellschaft schläft. Ich frage mich ernsthaft, wie (falls dafür noch Zeit bleibt) das Erwachen aussieht, denn momentan sind es nur stete Tropfen, welchen keine Zeit für Höhlen bleibt.
Es gibt natürlich wesentlich mehr verschiedene Batterie- und Akkutypen. Das Problem ist nur dass es für jeden Zweck andere Batterietypen benötigt, eine kleine Taschenlampe braucht eine andere Batterie als ein PKW, je nach Stromabgabe und Ladegeschwindigkeit, und anderen Sachen. Und dann ist da natürlich noch die Sache mit dem Kapital : Wenn es ein StartUp mit einem neuen Batterietyp gibt steht die Konkurrenz sofort Gewehr bei Fuss. Meistens wird dann das StartUp aufgekauft und die gute Idee verschwindet in der Versenkung, auf diese Weise hat die Konkurrenz auch keine Chance mehr, die Patente wurden dann ja mitgekauft.
Ein Beispiel für (noch) vielversprechende Batterien sind nicht wiederaufladbare Aluminium-Luft-Akkus, sie werden zur Zeit nur im Militär eingesetzt, da die Herstellung etwas teuer ist. Das Letzte was ich darüber gehört habe, kam vom israelischen StartUp Phinergy.
Für Selbstbau-Bastelfreunde : https://www.leifiphysik.de/elektrizitaetslehre/elektrische-grundgroessen/versuche/strom-aus-der-dose