Ein wacher Blick auf die Geschehnisse der Gegenwart in Deutschland wie auch in anderen europäischen Staaten lässt mit Erschrecken feststellen, dass diese Gesellschaften mit ihren angewandten Verhaltensmustern auf dem Weg in den heißen Krieg sind. Ist damit der weitere Weg vorgezeichnet oder lassen sich hierzulande auch andere ermutigende Zeichen finden? Gehen wir in diesem Artikel auf Ursachenforschung und wagen einen trotzdem positiven Blick in die Zukunft, denn nur mit dieser Einstellung wird die Gesellschaft den verhängnisvollen Pfad zum Krieg verlassen können.


Bestandsaufnahme – Eine gespaltene Gesellschaft

Gruppen unserer Gesellschaft haben sich in Schützengräben positioniert und führen einen kompromisslosen Kampf um die Meinungsführerschaft. Politische – und ideologische Gegner werden stigmatisiert und rethorisch über die Grenzen der grundlegenden Regeln menschlichen Anstands weit hinaus niedergemacht. Es herrscht ein Klima tiefen Misstrauens, ein konfliktorientiertes Denken, in dem das eigene Ego an erster Stelle steht. Alle (!) Teilnehmer dieses geistigen Krieges nutzen dabei die Register der Propaganda. Woher kommt nur dieses das friedliche menschliche Zusammenleben gefährdende Klima?

Ein wichtiger Hinweis: Die im folgenden gezeigten Bilder haben nicht den Zweck meinen Standpunkt zu erläutern sondern sollen das in Deutschland herrschende vergiftete Klima des Umgangs miteinander emotional deutlich machen.

2016_RefugeesWellcome_linksunten_IndymediaWas auffällig ist, sind die Risse auch in den Schichten der Gesellschaft, die sich traditionell eigentlich eher verbunden fühlen müssten. Die Polarisierung findet auf allen möglichen Ebenen zwischen den Menschen statt, unversöhnlich und sich verstärkend. Ein weiterhin großer Bevölkerungsanteil der gesellschaftlich völlig inaktiv ist – nach dem Motto: „Ich möchte doch einfach nur mein Leben so weiterleben“ – wird von politisch Aktiveren dafür mit tiefer Verachtung bestraft. Die politischen Aktivisten dagegen vertreten mit Arroganz und Selbstüberhöhung die eigenen Forderungen.

Dabei ist es erst einmal unerheblich, wie ein Standpunkt rein inhaltlich bewertet wird, es geht mir hier – wie man so schön sagt – um die Kultur des Streits. Die empathiefreie Ellbogenmentalität dieser in den Neoliberalismus abgedrifteten Gesellschaft geht dabei weit über Wirtschaft und Politik hinaus. Sie steckt tief in den Köpfen der Menschen und bestimmt deren Handeln selbst im Alltagsleben.

2016_Fachkräfte-asylanten_marialourdesblogAktuell besonders auffällig sind diese emotional aufgeladenen Grabenkämpfe, wenn es um das Thema Flüchtlinge und Migranten geht. Während die eine Seite Flüchtlinge als unschuldige Opfer betrachtet, denen Hilfe und Verständnis entgegen gebracht werden muss, sieht die andere Seite in den Flüchtlingen eine Gefahr für den sozialen Frieden in Deutschland, weitergehend erkennt sie einen Großteil der Flüchtlinge in ihrem Wesen kriminell und aufgrund ihrer sozialen Herkunft unfähig, sich in Deutschland integrieren zu können. Beide Gruppen betrachten dabei die jeweils andere Seite als Gegner und bringen unverhüllt ihre moralische Verachtung für diesen zum Ausdruck.

Israel_FlaggenVerbrennung_TheEuropean_getty_imagesAber es gibt weitere Beispiele. Den schonungslosen Kritikern Israels als Landräuber palästinensischem Bodens und aggressiver Mittelmacht gegenüber Staaten, die sich dem alternativlos propagiertem Wertesystem des Westens verwehren, steht eine unversöhnliche Gruppe entgegen, die Israel als Staat der Juden angegriffen sieht und in ihrer Sicht damit ein Aufleben des Antisemitismus erkennt. Gleiches gilt für das Verhältnis zu den USA, deren Weltmacht als positiv und unerlässlich für den Erhalt der Demokratie gepriesen wird und diametral entgegen steht das Bild von einem verkommenen, ethisch-moralisch bankrotten Hegemon, dessen Menschen alle Tugenden abhanden gekommen sind, was erstere wiederum mit einem prinzipiellen Antiamerikanismus verbinden.

2016_MerkelZerst.Deu_open-speech.comUnd auch das Verhältnis zur deutschen Bundesregierung bildet sich ab in einem Lagerkampf zwischen denjenigen, die die Politik der Regierung in diesen schwierigen Zeiten mit Zustimmung behandeln und gewissermaßen alternativlos sehen (Kritiker werden von diesen Gruppen als Hetzer, als radikal und Demokratie gefährdend bewertet). Und diametral rufen Menschen, „Merkel muss weg“. Wobei jene den Politikern jegliche moralisch-ethische Integrität vollständig absprechen.

Und so geht es weiter. Besser Verdienende sehen mit Geringschätzung auf Hartz IV-Empfänger, die einfach nicht genug Willen zeigen, in’s Arbeitsleben einzusteigen. Mit gleicher Verachtung zeigt man auf den Obdachlosen, der vor dem Supermarkt seine Zeit mit Bier trinken verbringt. Banken sind der Hort des Bösen und müssen ausgemerzt werden. Und Gewerkschaften werden als Gefahr für die Wirtschaft und den durch sie erbrachten Wohlstand betrachtet.

Staaten die nicht Eins zu Eins das propagierte Wertesystem von Freiheit und Demokratie des Westens erfüllen, werden zu Diktaturen und Unrechtsstaaten herab gewürdigt. Menschen aus der Dritten Welt, gerade aus den ärmsten Staaten und Kriegsgebieten werden kulturell niedriger stehend eingestuft. Und überhaupt sehen die Menschen eine Menge Feindstaaten, welche Sicherheit und Wohlstand Deutschlands bedrohen.

StopptPutin_DerSpiegel_Foto_5_Copy_de.scott.netDie Menschen haben noch weitere Ängste und daraus resultierende Feindbilder. Das große Russland empfinden sie zunehmend aggressiv und unberechenbar, dagegen steht ein großer Teil der Bevölkerung solidarisch mit Russland und prangert mit großer Emotion das Russland-Bashing und dessen Propagandisten an. Aber selbst Teile der Friedensbewegung stehen sich unversöhnlich gegenüber und haben offenbar die Fähigkeit verloren, im Interesse ihrer großen heren Ideale, Bündnisse zu schließen.

Dazu kommen noch unaufhörlich genährte Ängste vor Terror, Kriminalität, Krankheiten (Ausbreitung von Seuchen), Arbeitslosigkeit und sozialem Abstieg einschließlich sozialer Ausgrenzung. Man kann unzählige weitere Aspekte nennen.

Deutlicher noch gilt inzwischen zudem das Paradigma von Unversöhnlichkeit und ausschließlicher Richtigkeit des eigenen Weltbildes. In breiter Front werden Schuldige gesucht – und gefunden. Gewalt als unausweichliche Methode, weil alle anderen Mittel versagt haben, ist dabei keinesfalls nur aus den Lautsprechern der Meinungshoheit zu vernehmen. Auch die Gesellschaftsschichten, die zunehmend ahnen, dass etwas grundsätzlich schief läuft, kommen sehr schnell, viel zu schnell zu dem Schluss, dass allein Gewalt eine Verbesserung der Umstände bewirken kann. Und diejenigen, welche einen konstruktiven Dialog anmahnen, haben einen schweren Stand. Dagmar Henn vom deutschen Saker hat in ihrem Artikel „Die große Falle“ die sich durch die Gesellschaft ziehende Spaltung hervorragend beschrieben. Aber wo nur kommt das her?

Geistiger Kriegsmodus

Eines muss man sich bewusst machen. Diese Unkultur des Streits, diese geistig-ideologische Auseinandersetzung im Kriegsmodus ist nicht normal. Dass die Menschen nicht die Kraft haben, andere Meinungen zuzulassen und sich in kultivierter Weise damit auseinander zu setzen – auch das ist nicht normal Die Köpfe der Menschen haben den Krieg schon verinnerlicht und das ist hoch gefährlich, denn damit ist die grundlegende Voraussetzung einen heißen Krieg zu führen, erfüllt!

Schaut man sich die Berichte wie auch die Art der Berichterstattung etablierter Leitmedien an, stellt man fest, dass auch diese ganz offensichtlich in einem permanenten Zustand von Gefahrenerkennung und -abwehr agieren. Immer und immer wieder wird die Bedrohung unserer Sicherheit thematisiert und eine beunruhigende Meldung jagt die Nächste. Und auch die große Politik benutzt die gleiche Sprache; Gefahr liegt immer und überall in der Luft. Um es anders auszudrücken: Medien und gleichermaßen Politik spielen intensiv auf der Klaviatur von Propaganda. Propaganda aber hat klare Ziele, ist sie doch darauf ausgerichtet, Menschen zu manipulieren. Diese Manipulation ist eine aus Macht und Herrschaftsstreben generierte.

Soll das heißen, dass die Menschen u.a. deshalb mental schon auf Krieg gebürstet sind, weil sie manipuliert werden? Ja, genau das soll es heißen! Damit nicht genug, wird über diese Grundkonditionierung durch Propaganda zusätzlich getriggert, vor wem und was man Angst haben muss. Der Volksmund sagt dazu auch: „Es wird jeden Tag eine andere Sau durch’s Dorf getrieben“.

Beide Formen der Propaganda, die allgemein Angst Erweckende, wie auch die eine spezielle Bedrohung Vermittelnde wirken – immer – bei jedem Menschen. Und das unabhängig davon, ob die Menschen die Propaganda erkennen oder nicht. Ohne Kenntnis dieser Tatsache findet man keine geeigneten Mittel, um sich vor Propaganda zu schützen. Zum Entrinnen aus dem geistigen Kriegsmodus ist ein wirksamer Schutz vor Propaganda jedoch unbedingt erforderlich!

Weiterhin: Gezielte Propaganda arbeitet selektiv. Sie bietet unserem Unterbewussten immer wieder ganz bestimmte (wohl ausgewählte) Themen an und das Unterbewusste ist gezwungen – denn so ist es konstruiert – JEDE ankommende Information zu verarbeiten.

Nochmal: Unser Unterbewusstes kann Propaganda nicht heraus filtern, es ist gezwungen sie zu verarbeiten. Deshalb ist es auch ein Irrglaube, man könnte bei Werbung „weg hören“. Das kann man natürlich nicht, Werbung ist auch nur eine (spezielle) Form von Propaganda.

Das Selektive der Propaganda führt aber zu weiteren Handicaps. Da sie unser Unterbewusstes zur Informationsverarbeitung spezieller getriggerter Inhalte zwingt, verhindert sie gleichzeitig, dass wir uns mit tatsächlich für uns wichtigen Themen auseinander setzen. Uns wird die Wahlfreiheit genommen! Mir stellt sich die Frage, wem diese gewaltige Macht der Propaganda wirklich bewusst ist.

Propaganda – und zwar jede, die uns erreicht – entwickelt eine Matrix in unserem Kopf, die dem ursächlichen Willen des Initiators der Propaganda entspricht. Aber auch ein Überträger von Propaganda (der durch Propaganda bereits Manipulierte) kann diese Rolle ohne weiteres ausfüllen.

Und schließlich: Setzen wir uns unentwegt Propaganda aus, dann leben wir dauerhaft im Stress (das macht nebenbei auch krank). Denn Propaganda stößt, wenn es unsere Emotionen (insb. Angst) anspricht, unser Alarmsystem an. Damit gelangen wir in einen Modus, der nichts mehr zu tun hat mit normalem Alltagsverhalten. Angst impliziert Gefahrenabwehr und damit Reaktion in Echtzeit. Da wird nicht mehr nachgedacht, es wird gehandelt. Dafür ist das System ja auch eingerichtet. Nur, leben die Menschen in diesem Modus andauernd – und in diesem Modus kommunizieren sie auch!

Weil eben Propaganda gezielt unser (unterbewusstes) Alarmsystem anspricht, können wir uns diesem erstens nicht entziehen und wir werden zudem gehindert zu reflektieren. Was das bedeutet? Unsere Diskussionskultur ist geprägt von Gefahrenabwehr, wir sind im Kampf! In einem solchen Zustand sind wir nicht in der Lage, uns in die Gefühle und Gedanken anderer Menschen hinein zu versetzen. Wir handeln hochgradig egotistisch [a1].

Machen wir uns also klar, dass Propaganda die Matrix gewisser Menschen transportiert, mit dem Ziel, dass wir deren Matrix verinnerlichen und nachfolgend so handeln, wie es der ursächliche Träger wünscht. Wir sollen also missbraucht werden und Dinge tun, die nicht von unseren eigenen und kooperativen Interessen geleitet sind. Diese Urheber der Matrix „gestalten“ natürlich auf vielen Ebenen, sie sind in ihrem extremen Machtdenken mit geradezu missionarischem Eifer unterwegs, die eigenen unfehlbar gehaltenen Gedanken in die Wirklichkeit zu überführen.

Und verabschieden wir uns von dem Irrglauben, Propaganda würde nur „von denen da oben“ betrieben. Auch wenn pathologisch geprägte Menschen in den oberen Stockwerken von Machthierarchien – davon kann man ausgehen – einen prozentual höheren Anteil ausmachen, ist es nicht so, dass sie „unten“ nicht vorhanden wären. In den Bann eines durch das System verbreiteten psychopathischen Machtspiels zu geraten ist nicht weniger katastrophal als einem Psychopathen als Menschen geistig ausgeliefert zu sein. Noch einmal sei auch daran erinnert, dass zum Propagandamedium prinzipiell jeder Mensch geeignet ist. Das klappt natürlich besonders gut, wenn eine Gesellschaft im Ganzen manipuliert ist. Einfach weil es dann sehr viele Menschen gibt, über die Propaganda – ähnlich einem Virus – weiter verbreitet werden kann.

Die größte Rolle bei der Verbreitung von Propaganda spielen aber ohne Zweifel die Medien. Man sollte dabei die Betrachtung nicht allein auf die etablierten Medien beschränken. Auch die „Gegenöffentlichkeit“ nutzt in breiter Front Propagandawerkzeuge, um die eigene Meinung mit Macht unter die Menschen zu bringen. Die Einen wie die Anderen wirken als Multiplikator und erreichen sehr viele Menschen gleichzeitig, vor allem erreichen sie Eines: eine dauerhafte Wirkung der Propaganda. Denn die muss permanent (und mit übrigens unverhältnismäßig hohem Aufwand) aufrecht erhalten werden, um die gewünschte Wirkung langfristig zu sichern. [a2]

Propaganda von heute

Wie sieht sie ganz konkret aus,  die aktuelle Propaganda?

Machen wir die Probe auf’s Exempel und schauen in eines der etablierten Leitmedien, die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Zwischen dem 1. – und 10.März 2016 fand ich die folgenden (Top-)Schlagzeilen beim Thema Politik:

+ + +  Weniger Terrorgefahr in Nigeria  + + +  Angst Essen Deutschland auf (Migranten)  + + +  Regierungssoldaten getötet (Ostukraine)  + + +  Unterschiede bei Löhnen werden nicht größer  + + +  Jugendlicher will nicht zur Schule und schießt (USA)   + + +  China bleibt das größte Risiko  + + +  Immer professionellere E-Mail-Attacken  + + +  Putins Untergrabungskrieg   + + +  Eine Atempause für Europa (Euro)  + + +  Wer denkt schon an Blutvergiftung  + + +  Eine sowjetische Dolchstoßlegende  + + +  Das Regime zeigt sich nur noch am Himmel (Syrien)  + + +  Eine Generalüberholung für den Euro  + + +

Versprochen: Es war mein erster Versuch und die Auswahl war nicht selektiv [1]). Wie griffig das Ergebnis war, überraschte mich umso mehr. Man darf nicht vergessen, dass gerade die Überschriften eine dominierende Rolle für die Wirkung von Propaganda spielen. BILD übertreibt es nicht zufällig mit den balkengroßen Überschriften, denn sie erzeugen den größten, nachhaltigsten Eindruck beim Leser.

Was die Titel der FAZ aus der ersten Märzdekade 2016 zum Leser tragen, ist eine Mischung aus Bedrohung und Sicherheit. Sicherheit wird bei den Löhnen und dem Euro suggeriert. Das sind grundsätzliche Themen, deren Wahrheit hier durch Propaganda völlig entstellt wird und so zur Ruhigstellung(!) der Menschen geeignet sind. Zumal der immer mehr anwachsende Unterschied zwischen Arm und Reich in einem ursächlichen Zusammenhang zum Geldsystem steht, bei dem die EZB derzeit Billionen(!) Euro’s an Zentralbankgeld (aus dem Nichts) schöpft, um private Banken zu sanieren. Dieses Gebaren ist Spiegel eines der fundamentalen Probleme unseres Systems – und – findet das sein Echo in einem lebendigen öffentlichen Diskurs? Es tut es nicht, warum?

Der Rest ist die Botschaft vielfältiger Gefahren, allgemein wie speziell. Speziell ist das (nicht überraschend) China, die Sowjetunion (was Russland impliziert), Russland selbst und Syrien. Vor allem sieht man sehr gut, dass die allseits durch den Mainstream verbreiteten Feindbilder ständig wieder kehren. Jede andere Recherche würde mit hoher Sicherheit ein ähnliches Ergebnis bringen. Diese penetrante Wiederholung von Bedrohungen, wirklicher und scheinbarer, auf jeden Fall aber gezielt und dem Zweck entsprechend Ausgewählter nehmen die Menschen auf. Und die ständige Aufrechterhaltung eines Klimas der Angst und Gefahrenabwehr machen sie sich unbewusst zu eigen, in ihrem Leben und als Rahmen zur Bewältigung kleiner oder größerer Konflikte.

Übrigens bleibt im Unterbewussten die Gefahr als Alarm auch hängen, wenn ihr ein „kein“ vorangestellt wurde. Das ist auch ein beliebter Propagandatrick. Man redet davon, dass keine Terrorgefahr besteht, aber in den Köpfen bleibt Terror hängen. Negationen kann unser Unterbewusstes nicht verarbeiten, das ist der schlichte Grund. Genauso perfide ist der Zusatz „nach unbestätigten Quellen“, der Schreiber erweckt den Anschein von Seriosität, hat aber die Propaganda erfolgreich „an den Mann“ gebracht.

Na ja, wirklich überrascht war ich nicht von diesem Ergebnis. Aber denken wir daran, dass selbst Aufgeklärte von dieser Propaganda beeinflusst werden. Ihre Ängste werden ständig neu geweckt und deren Unterbewusstes wird dadurch (und zwar ausdrücklich gewollt!) genötigt, die von der Propaganda verbreiteten Probleme als PRIMÄRPROBLEME anzusehen. Das für sich aufzulösen, ist mit einem gewissen Aufwand verbunden (s.w.u.).

Die größte Verantwortung für eine objektive Propaganda freie Informationsbereitstellung, denn es ist ihr im Staatsvertrag definierter Auftrag, haben selbstredend die Öffentlich-Rechtlichen Sendeanstalten. Auch hierzu habe ich einfach nur die aktuellen Neuigkeiten auf der Startseite der ARD aufgerufen [2]:

+ + +  Kampf gegen Terrorismus (Brüssel, Deutschland)  + + +  Der IS ist noch lange nicht besiegt  + + +  Pressefreiheit wie Erdogan sie sieht  + + +  Argentinien erinnert an Opfer der Militärdiktatur  + + +  Die Verbitterung bleibt (Karadzic)  + + +  Elektro-Chips statt Mindesthaltbarkeitsdatum  + + +  Weniger Pilger, mehr Polizei  + + +

Terror ist das alles beherrschende Thema – der Angst-Trigger schlechthin. Wer den Terror tatsächlich bekämpft und wer ihn unterstützt; wo also das Primärproblem liegt, wird verschwiegen. Der Fokus wird permanent und in großer Breite auf Anschläge in Europa gerichtet. Selektiv wird ausgeklammert, dass dieser Terror im Nahen – und Mittleren Osten – einhergehend mit tausenden und abertausenden Opfern – seit Jahrzehnten gang und gäbe ist. Nochmals: Auch wenn dieser Sachverhalt bekannt ist, wird jeder Empfänger dieser Propaganda (unbewusst) darauf gelenkt, sich nur mit den Sekundärproblemen zu beschäftigen.

Aber – wie sieht es auf der „anderen Seite“ aus? Verzichtet sie auf Propaganda? Nun gibt es inzwischen eine Füller alternativer Medien bis hin zu von vielen tausend Menschen besuchten Blogs. Meine Wahl ist also nach bestem Wissen und Gewissen aber natürlich trotzdem ohne Zweifel willkürlich. Zuerst schaute ich auf die Schlagzeilen einer sehr bekannten und gern unabhängig genannten Online-Plattform, die  mmnews (Sparte Politik) [3]:

+ + +  Merkel: Selfie mit Brüssel-Terrorist?  + + +  Mehrheit gegen Zeitumstellung  + + +  Sparkassen rechnen mit Rente über 70  + + +  ISIS-Karte zeigt Anschlagsziele in Berlin  + + +  ISIS-Bekennerschreiben deutsch  + + +  Drei Terrorverdächtige in Bayern festgenommen  + + +  USA geben Reisewarnung für Europa heraus  + + +  Paris, Brüssel und jetzt?   + + +  Belgisches Kernkraftwerk nach Anschlägen evakuiert   + + +

So wie ich regelmäßig die Online-Plattformen des Mainstreams aufsuche, schaue ich auch immer wieder auf Plattformen wie die von mmnews. Allerdings dürfte dem aufmerksamen Beobachter rasch auffallen – allein durch Auswertung der Top-Themen, dass mmnews eine ausgeprägte Propaganda betreibt. Hier wird sogar im Übermaß Angst getriggert; Angst vor Terror, dem IS, vor Altersarmut und auf diese Weise penetrant wie selektiv unser Unterbewusstes angesprochen. Erkennt hier ein Leser auch nur andeutungsweise die Beschäftigung mit einem tatsächlichen PRIMÄRPROBLEM?

Eine solche Plattform ist daher in meinen Augen aufgrund ihrer vermeintlichen Unabhängigkeit als besonders kritisch einzustufen. Die vermittelte Systemkritik ist nur eine Scheinbare und sie wirkt wie ein Honigtopf, an dem Menschen kleben bleiben, die auf der Suche nach tatsächlich unabhängigen Nachrichten sind. Dabei bedient sie recht simple Feindbilder. Umgekehrt arbeitet sich der Mainstream an dieser Plattform seinerseits diffamierend und verteufelnd ab. Da ist es wieder, das stetig auf diversen Ebenen gefütterte Klima des unversöhnlichen, aggressiven Kampfes – das von den Menschen ohne Zweifel aufgenommen wird.

mmnews ist aus dieser Sicht auch nur Teil eines großen Netzwerkes, das sicher stellt, die Menschen, die Gesellschaft auf unbestimmte Zeit im geistigen Kriegsmodus agieren zu lassen. Es ist davon auszugehen, dass einem Großteil der Besucher dieser Hintergrund verborgen bleibt. Diese, meine Anmerkungen – das möchte ich ausdrücklich betonen – sind nicht gleich zu setzen, mit der Aufforderung, mmnews zu meiden! Die Aufforderung geht vielmehr dahin, sich Medienkompetenz anzueignen und über eine gesunde reflektierend-kritische Grundeinstellung mit den dort angebotenen Informationen auseinander zu setzen.

Neopresse ist eine weitere Plattform, die mit dem Anspruch von Unabhängigkeit auftritt, kann sie im Vergleich zu mmnews punkten? [4]:

+ + +  Merkels Geheimplan: Deutschland nimmt hunderttausende Syrer auf  + + +  USA gestehen den Terroranschlag auf Krankenhaus in Afghanistan ein  + + +  US-Wahl – Die Zwei-Parteien-Illusion  + + +  Wusste Israel etwas über 9/11?  + + +  Ist der Pakt mit der Türkei Top oder Flop?  + + +  LINKE debattiert über richtigen Umgang mit AfD  + + +  Washington wütet gegen Brasilien  + + +  US-Bürgerin soll ukrainische Regierungschefin werden  + + +  Keine Annäherung bei den Syrien Friedensgesprächen  + + +  Zur Reform des deutschen Sexualstrafrechts  + + +

Da Propaganda etwas mit Egotismus zu tun hat, der jedem Menschen, was auch gut und richtig ist, inne wohnt, wird sie auch immer auftreten. Trotzdem: Der Ticker von Neopresse wirkt schon etwas anders, ausgewogener, sachlicher, mit einem größeren Spektrum an Themen. Dass die Auswahl trotzdem selektiv ist, lässt sich verschmerzen, denn die Möglichkeit sich umfassend zu informieren, sollte als Notwendigkeit aufgefasst werden. In welchem Kommunikationsmodus der Großteil der Menschen allerdings gefangen ist, lässt sich eindrucksvoll im Kommentarteil des Portals einsehen.

Und: Die Primärprobleme werden allerhöchstens – auch bei Neopresse – ansatzweise angesprochen, insgesamt aber durch Sekundärprobleme zugedeckt. Es geht dabei um die Wichtung, die entscheidet wo wir unsere Energien einsetzen, um positive Veränderungen zu erreichen. Dass auch Neopresse (stellvertretend für viele andere engagierte gleichartige Plattformen) der Herausforderung Propaganda zu entgehen, nicht vollständig gewachsen ist, hat gute Gründe (s.w.u.). Statt also die Lösung von Primärproblemen kooperativ zu lösen, werden vor allem Sekundärprobleme aus einer konfrontativen Sicht betrachtet und angegangen.

Künstlich geschaffene Realitäten

Gerade benannte Tatsache, das Verstecken und Umgehen, das Ausblenden primärer Probleme hat es erst möglich gemacht, dass die Akteure hinter der Propaganda mittels selbiger Fakten schaffen konnten, die das mit der Propaganda erschaffene Bild in den Köpfen der Opfer bestätigten und so die Matrix in ihren Köpfen verfestigten.

Leute, die sich Opfer für ihre Machtphantasien suchen, nutzen dabei ein weiteres uns innewohnendes Wesensmerkmal; die Bequemlichkeit. Diese Bequemlichkeit der Menschen macht sie u.a. auch empfänglich für eine Versorgungsmentalität, bei der sie ihre Verantwortung gegen die angebotene Bequemlichkeit (auch noch dankbar) eintauschen. Nun ist Bequemlichkeit (wie auch Egotismus) normal, sie ist nichts anderes als das Streben nach Vermeidung unangenehm gefühlter Zustände, eine Facette unseres Unterbewussten.

Immerfort unreflektiert sind die mittel- und langfristigen Wirkungen einer (durch Macht Anstrebende hofierten) Bequemlichkeit allerdings auch ein Weg in die Sicherheit; eine weitere Verlockung über die uns eingeflüstert wird, Verantwortung abzugeben. Denn vielen Menschen ist nicht bewusst, dass Sicherheit, das Vermeiden von Risiken (unter allen Umständen) eben auch ein Verlust von Freiheit bedeutet. Der Verlust von Freiheit verwirklicht sich aber zuallererst in unseren Köpfen!

Und das ist passiert. Die Menschen sind nicht mehr wirklich frei. Gedanken und Handlungen sind von der in ihnen implementierten Matrix bestimmt, deren Existenz sie sich aber nicht bewusst sind.

Primäre – und sekundäre Probleme

Ein kleine aber wichtige Vorbemerkung: Die von mir im Folgenden getätigten kritischen Anmerkungen, haben mitnichten den Zweck, mit dem Finger auf andere zu zeigen, also Schuld zu orten! Vielmehr sind sie ein positiv gemeinter Aufruf zur Wahrnehmung unserer Verantwortung und unserer Fähigkeiten, die Dinge zu reflektieren, was uns ermöglicht, unser tatsächliches schöpferisch-kollektives Potenzial zu entfalten.

Um zu konkreter Politik zurück zu kommen, ist bspw. festzustellen, dass Deutschlands Rolle als Kriegstreiber in den vergangenen Jahrzehnten nicht als Primärproblem benannt wurde. Wenn man es genauer betrachtet, hat es im öffentlichen Diskurs sogar überhaupt nicht stattgefunden. Das ist die Crux, wenn die Menschen in einer Matrix gefangen sind. Obwohl eigentlich ganz offensichtlich und ungeniert die Leitmedien für den Krieg trommeln, wird das von der Mehrheit der Bevölkerung nicht wirklich wahr genommen. Nichts hat sich in der jüngeren Vergangenheit geändert, unvermindert werden Ängste geschürt und Feindbilder kreiert. Allein diese mediale Kultur des Krieges zeigt schon, wo wir heute stehen.

Und das ganz alltägliche Leben geht einfach so weiter. Dort allerdings, ja im Alltagsleben steckt das eigentliche Problem – ein fundamentales Problem. Der zwanghafte Blick auf sekundäre Probleme entkoppelt vom komplexen Gesamtbild und verwischt auf bequeme Weise die eigene Verantwortung.

Letztlich kann jeder Mensch durch Reflexion und kritisches Nachdenken erkennen, dass unsere auf Konsum und Geldvermehrung gerichtete Lebensweise – dahinter steckend gesellschaftlich hoffähige Gier, Egotismus und Bequemlichkeit – das fundamentale Schlüsselproblem abbildet, welches alle anderen der großen Probleme unserer Gesellschaften hervor rufen muss. Das konfrontative Abarbeiten an den nun gehäuft auftretenden Sekundärproblemen wird folgerichtig NICHTS lösen.

Eine sehr bezeichnende Aussage habe ich in diesem Zusammenhang oft gehört:

„Ich verlange doch gar nichts, ich möchte einfach nur ganz normal [und hier füge ich hinzu: wie bisher] weiter leben.“

Eben, das ist es. Dieses weiter wie bisher ist übrigens das Angebot der Mächtigen an uns. Es ist das Ansprechen unserer Bequemlichkeit und die (gar nicht leere) Versprechung, dass andere (die Experten) den Überblick haben und sich schon um uns kümmern. Es ist der hintersinnige Angriff auf unser Unbewusstes, unsere Fähigkeit zur freien Entscheidung, zum freien kritischen, hinterfragenden Denken an der Garderobe der Eliten abzugeben, um dauerhaft im Saal der Unmündigkeit Platz zu nehmen.

Primär wird bis heute ein System, dass nur durch Wirtschaftswachstum lebensfähig bleibt, nicht zur Diskussion gestellt. Man muss überhaupt nicht Experte sein, um zu erkennen, dass so etwas krank ist. Beschäftigt man sich mit diesem grundlegenden Problem, stellt man fest, dass es zusammenhängt mit dem Finanzsystem, einem weiteren Grundpfeiler der nicht wirklich in einer öffentlichen Diskussion konstruktiv hinterfragt wird. Allerdings ist die Politik Deutschlands an genau diese primären Aspekte eng gekoppelt. Machen wir uns doch nichts vor, dieses System generiert unweigerlich immer auf’s Neue Ausbeutung und Krieg! Wir stützen tagtäglich ein krankes System, welches uns durch Gehirnwäsche (alltagstauglich gemacht durch Pseudowissenschaften, wie Volkswirtschaftslehre und Ideologien ganz im Sinne von Adam Smith und Friedrich von Hayek) indoktriniert wurde, aber auch bequem genug, das zu zulassen.

Dass wir primäre Probleme in letzter Konsequenz tatsächlich mit dem fundamentalen Problem: unserem eigenen unreflektierten Verhalten verbinden können, zeigt sehr schön unser eindeutiges Ja zu den in den letzten Jahrzehnten etablierten Supermarkt-Ketten. Das Prinzip der Supermärkte als Sinnbilder einer rücksichtslosen und empathiefreien Geiz ist Geil – Ideologie ist zwingend kriegstreibend. Und wir spielen darin eine entscheidende Rolle. Nicht irgend ein System, wir selbst haben die Globalisierung für uns entdeckt und egoistisch wie kurzsichtig ausgenutzt.

Wer stellt eine Verbindung der ganz eigenen Rolle im Einkaufsverhalten bezüglich dieser Supermärkte und das damit folgerichtige, völlig logische Gebaren der dahinter stehenden Konzerne zur Ausbeutung von Menschen, Staaten und Ressourcen her? Wem ist das als grundsätzliches Problem im Bezug auf unser Wirtschafts- und Finanzsystem, in Bezug auf Krieg und Frieden bewusst? Die Umsätze der Supermarkt-Ketten sprechen eine unmissverständliche Sprache.

Aber genau hier – in unserem Einkaufsverhalten – können wir in ganz eigener freier Entscheidung jederzeit eine Änderung herbei führen. Es liegt ganz allein an uns selbst. So drastisch es auch klingen mag, unser Einkaufsverhalten entscheidet über Krieg und Frieden!

Ja, es fällt (im Banne der Matrix) schwer, eine Verbindung zwischen dem Krieg in Syrien und unserem Einkauf im Supermarkt zu erkennen. Die gibt es aber ohne jeden Zweifel! Dass Deutschland so ist, wie es ist, beruht auf einem „Gemeinschaftswerk“. Könnte es nicht sein, dass Politiker letztlich unser Verhalten für ihre Entscheidungen schlicht einfach berücksichtigt haben? Wenn wir also nicht unser auf Konsum, Mehrbesitz und Aufstieg geprägtes Verhalten hinterfragen und dann auch ändern, wird sich auch im Bereich der sekundären Probleme selbstverständlich keine dauerhafte Lösung ergeben. Es wird immer so weiter gehen; mit all den tragischen Konsequenzen für die Beteiligten.

Was mir jedoch an dieser Stelle am Herzen liegt, geht über die benannten und durchaus bekannten Tatsachen hinaus und hinterfragt, warum wir ständig auf Andere zeigen und WIE wir mit erkannten Problemen umgehen.

Das WIE wird uns unweigerlich auf uns selbst zurück führen, auf unsere eigene Verantwortung die im kooperativen, konstruktiven Tun liegt. Das WIE, welches auch zur Debatte stellt, wo wir den größten Hebel zur Veränderung sehen. Das ist jedoch abhängig davon, wie viel Mut wir haben, in uns selbst hinein zu schauen. Zumal die sich daraus ergebenden Veränderungen zu den Mühen der Ebene führen, zur Aufgabe von Bequemlichkeit, zur Übernahme von Verantwortung, zum Zulassen der in uns ruhenden Empathie.

Das Spiel

Die Herausforderung ist nicht, Propaganda an Einzelbeispielen zu erfassen, sondern die durch sie erfolgte  komplette Durchdringung unserer Gesellschaften zu erkennen. Wie aber lässt sich diese Durchdringung wieder auflösen? Mit Sicherheit nicht über das Spielen der zugedachten Rollen in einem konkurrierenden Spiel – es wäre doch sinnvoller, ein solches Spiel als Teilnehmer zu verlassen, besser gar nicht erst zu beginnen, oder?

Im Sinne des Prinzips von „Teile und Herrsche“ sind konkurrierende Spiele eine äußerst wirksame Methode, um Menschen so zu beschäftigen, dass sie nicht auf falsche Gedanken kommen. Schauen wir uns also ein konkurrierendes Spiel und die den Teilnehmern zugedachten Rollen an – und außerdem nicht zu vergessen, die Spielregeln und die Spielmeister! In Anlehnung an das aktuelle Geschehen in Europa nenne ich es mal Flüchtlings-Terror-Spiel. Die Spielmeister haben im Vorfeld die Teilnehmer des Spieles ordentlich gebrieft und unter Missbrauch derer Ressourcen optimale Bedingungen geschaffen, um in das Spiel einzusteigen.

Die erste fundamentale Regel des Spiels kann man auch als Chance begreifen, sie lautet:

Legst Du Deinen Fokus auf konstruktive Überlegungen zur Ursachenbeseitigung von Flüchtlingsströmen, gehst Du nicht mehr richtig im Spiel auf und wirst deshalb ausgeschlossen.

Destruktive Überlegungen zur Lösung können dagegen durchaus für das weitere Spiel sinnvoll sein, denn hier könnten neue Varianten von Feindbildern erschaffen werden, die weitere Runden kreativer Zerstörung im Rahmen des Spiels erlauben. Alle Seiten im konkurrierenden Spiel müssen fortwährend in Angst gehalten werden; damit ist das Verhalten aller durch die Mechanismen (unterbewusster) Emotionen vorgegeben. Die weiteren Regeln:

Bekämpfe die Flüchtlinge oder bekämpfe die Unterstützer der Flüchtlinge oder bekämpfe die Gegner der Flüchtlinge. Folgende Spieler nehmen teil: Flüchtlingshelfer, Flüchtlingsbekämpfer, Flüchtlinge – und alle drei Gruppen werden auf ihre Emotionen (insb. Angst, Hass und Bequemlichkeit) reduziert. Eigentlich ist es sogar egal, wer gegen wen kämpft, wichtig ist allein der Kampf an sich und das Verhindern jedweder Reflexion. Sympathisanten der Gegenseite (sozusagen Gastspieler) durch Stigmatisierung und persönliche Angriffe aus dem Spiel zu kegeln, ist ein reizvoller Zusatz des Spieles. Aber wie gesagt; letztlich ist es eigentlich egal, denn die Gegner sind vorgegeben und werden den Spielern durch die Moderation präsentiert.

Die Spieler die Du als Gegner definierst, darfst Du nicht nach persönlichen Schicksalen hinterfragen. Vereinheitliche Sie zu einem konsistenten Feindbild, dass es Dir rechtfertigt, diese Gegner nicht mehr als Menschen zu sehen. Am besten ist es, sie als gesichtslose Masse zu betrachten und dieser einen markanten Gefahr signalisierenden Stempel aufzudrücken. Damit hast Du nun volle Handlungsfreiheit, Deine Unzufriedenheit und Deinen Hass gegen ein Ziel zu kanalisieren.

Bleibe für Propaganda offen, denn sie bietet Dir durch das Erschaffen ständig neuer Feindbilder diverse Joker an, wenn Dir selbst die Feindbilder ausgehen. Damit bist Du flexibel und kannst ohne mit Dir selbst kämpfen zu müssen, weiter äußere Gegner bekämpfen. Wenn das Spiel an Dynamik verliert, werden neue Anreize durch die Moderation (also Medien und Politik und die sogenannten Eliten als Meinungsführer und Träger der Propaganda) geschaffen, vergleichbar vielleicht mit den angebrachten Metallsporen beim Hahnenkampf in fernöstlichen Kulturen.

Solltest Du Dir aber bewusst werden, dass es sich um ein sogenanntes konkurrierendes Spiel, ein Spiel um der Macht willen handelt, bei der es nur einen Gewinner geben kann, dann solltest Du allerdings klug genug sein, aus dem Spiel auszusteigen. Denn die Moderation in diesem Spiel ist gleichzeitig die Bank – und nur die Bank gewinnt. Du selbst zahlst nur den Einsatz, der beinhaltet: Energien, Aufgabe von Empathie und Menschlichkeit, Aufgabe von Glück – und möglicherweise Deine Gesundheit und Dein Leben.

Jeder bislang am „Flüchtlings-Terror-Spiel“ Teilnehmende kann also jederzeit aussteigen. Auch wenn die Involvierung vielleicht sehr tief ist. Die Legitimität des Teilnehmenden am konkurrierenden Spiel wird hier auch nicht moralisch oder ethisch bewertet, das wäre sinnlos, denn die Legitimität ist gegeben(!). Das erkennt man, wenn man die (im eigenen Kopf herrschende) Gesichtslosigkeit des Teilnehmers in seine Menschlichkeit überführt. Vielmehr stellt sich doch nun die Frage, ob es Alternativen gibt – ich denke, die gibt es unbedingt!

Ein anderes Spiel?

Für ein alternatives Spiel gibt es natürlich auch ein paar Grundregeln und ganz am Anfang einen wichtigen Hinweis (um im Laufe des Spieles eventuell auftretendem Frust vorzubeugen):

Das sogenannte kooperative Spiel ist langfristig ausgelegt, bietet keine vorgefertigten Probleme und dazu gleich mit gelieferte vorgefertigte Lösungen und fordert somit zur Überwindung von Bequemlichkeit wie zur Wahrnehmung von Verantwortung.

Das klingt herausfordernd aber der Sinn des Spiels rechtfertigt – aus meiner Sicht – die Mühen, denn er lautet:

Sinn des kooperativen Spieles ist, dass es nur Sieger gibt.

Gibts nicht? Schauen Sie mal Kindern beim Spiel zu, sie werden sie bei konkurrierenden wie auch bei kooperativen Spielen „erwischen“… Bevor man in das Spiel einsteigt, empfehle ich eine grundlegende strategische Entscheidung:

Entziehe Dich der Propaganda, wo und wann immer es Dir auch möglich ist!

Jeder, der sich bewusst für diesen Schritt entscheidet, wird zwei Dinge rasch erfahren: Erstens ist das gar nicht so einfach und zweitens verändert es den Menschen selbst – in positiver, glücklich machender Weise (schon deshalb wünsche ich jedem Menschen, diesen Versuch zu wagen). Da auch Werbung eine Form von Propaganda ist, wird man außerdem feststellen, dass ein vollständiges Entgehen aus der Propaganda kaum möglich ist. Aber dieses Entziehen ist sehr wichtig, denn mehr als man glauben mag, wird für das kooperative Spiel noch eines benötigt: Mut – auch zu sich selbst. Dem steht der durch Propaganda aufrecht erhaltene Angst-Hass-Modus entgegen.

Schnelle große Erfolge sind in diesem Spiel im Prinzip ausgeschlossen. Teilnehmer des Spiels sind nicht: Verwaltete hierarchische Strukturen wie Institutionen, Parteien, Organisationen, die mittels etablierter demokratischer Prozeduren Spielzüge über Mehrheitsentscheidungen bestimmen. Die Teilnehmer des Spieles sehen sich vielmehr ausschließlich als Menschen. Aus dieser Sicht ist jeder Mensch einzigartig und seine Einzigartigkeit die Bereicherung der Gruppe (welcher auch immer).

An dieser Stelle nun werden mglw. ein paar Leser in Zweifel geraten, klingt das doch sehr nach heiler Welt – oder unterschätze ich die Leser 😉 ? Wie ich weiter oben schon sagte: Das kooperative Spiel fordert zur Überwindung von Bequemlichkeit und zur Übernahme von Verantwortung auf. Damit ist bereits klar gesagt, dass die Geschichte durchaus kein Selbstläufer ist. Die Herausforderung beginnt schon damit, den Grundgedanken dieses Spiels für sich selbst überhaupt zuzulassen!

Das ist überhaupt mein ganz persönlicher Minimalwunsch: Dass sich so viele Leser wie möglich, überhaupt erst einmal versuchen, sich diesen Gedanken vorzustellen.

Weil das Spiel auf Kooperation basiert, wird für Entscheidungen Macht auf ein notwendiges Mindestmaß reduziert. Weitere und nicht zu unterschätzende Herausforderung ist es – vom Grundsatz her, für sich selbst Feindbilder nicht zuzulassen. Lässt man sich darauf ein, wird rasch erkennbar, dass das erste Feindbild in unserer eigenen Persönlichkeit liegt. Überhaupt wird sich zeigen, dass es – obwohl ein kooperatives Spiel – letztlich immer um uns selbst geht.

Grundsätze des Spieles sind also das Loslassen von Feindbildern und das Entwickeln von Vertrauen. Das kann sich als eine hohe Hürde erweisen. Denn es kehrt Prinzipien um, die in dieser Gesellschaft propagiert werden. Im Großen wie im Kleinen heißt es doch: Das Maß ist voll, erst wenn der Andere das und das tut, werde ich tun. Oder: Weil der Andere das getan hat, muss ich darauf hin das Folgende tun. Müssen beinhaltet, ein „ich kann nicht anders“, ein Abgeben von Verantwortung, genau dahinter steckt die viel beschworene „Alternativlosigkeit“.

Wenn ich aber Vertrauen schaffen möchte, komme ich nicht umhin, eigene frei gewählte (!) Entscheidungen zu treffen – also in Vorleistung zu gehen. Diese Verantwortungsnahme beinhaltet natürlich auch Risiken, der Preis der in unserer Freiheit steckt. Wer die russische Syrien-Politik der ausgestreckten Hand vor allem auch gegenüber den USA aufmerksam rekapituliert, kann feststellen, dass dieses Prinzip Vertrauen zu schaffen auch Teil der großen Politik – und erfolgreich sein kann. Vor allem aber ist es glaubwürdig, wahrhaftig.

Wem dieses Spiel bislang fremd ist – darauf weise ich ausdrücklich hin – der wird es nicht an einem Tag erlernen. Das aber ist auch nicht notwendig, denn worum es geht, ist ein Einlassen auf eine neue Herangehensweise, welche den Kampf auf seinen Platz zurück stellt, auf den ihn die Natur sinnvoller Weise für uns vorgesehen hat: als das letzte Mittel um tatsächlich existierenden Bedrohungen entgehen oder begegnen zu können.

Gerade weil der Kampf nicht mehr die dominierende Rolle ausfüllt, wird einem nun ausreichend Platz gegeben: der Reflexion. Ohne Reflexion, ohne den Nachhall, ohne das Hineinfühlen in sich und andere ist Kooperation schwer umsetzbar. Denn die Gefahr andere zu verletzen, weil man ausschließlich pragmatisch und restlos vernünftig handelte, ist sehr groß.

Zusammenfassung

Mancher könnte etwas unzufrieden sein mit dem Ergebnis dieser Abhandlung. Die Probleme sind nun einmal vorhanden und sowohl die Primären als auch die Sekundären sind in keiner Weise banal. Und nun habe ich keine konkreten Handlungsvorschläge für ein „kooperatives Flüchtlingsspiel“ vorgegeben – aus einfachem Grund – weil das nämlich anmaßend gewesen wäre.

Denn eben darum geht es, dass jeder von uns in eigener Wahlfreiheit in Kollektiven, die sich dynamisch und in natürlicher Notwendigkeit heraus bilden, originäre mutige einzigartige Entscheidungen trifft. Das Team und seine Teilnehmer haben die Kompetenz und geben sich das Vertrauen, weil sie die Umstände kennen und Fähigkeiten besitzen, sich auf alle Seiten eines Problems einzulassen. In einem solchen Projekt zu scheitern ist keine Schande und Scheitern ist nicht mit Schuld gleich zu setzen, die Chance gemeinsam etwas menschlich Verbindendes zu erschaffen, ist ungleich höher. Ich wünsche jedem Menschen den Mut, einen solchen Weg zu gehen.

Damit haben wir eine Form, eine Kultur der Auseinandersetzung, der Suche nach Lösungen zur Problembewältigung betrachtet, die ohne Kampf auskommt – außer dem mit dem eigenen ich; dem einzigen Kampf der niemals mit Unterwerfung oder Herrschaft endet. Nun haben wir die Möglichkeit, den Schlamassel, den sich die Gesellschaften eingebrockt und zu dem wir maßgeblich beigetragen haben, aufzulösen.

Wir können zu jeder Zeit – heute noch und ohne dass die Menschen hierfür auf Vorleistungen anderer warten müssten, die Primärpobleme angehen, welche die sekundären Probleme befeuern und neu entfachen. Und wir sind gefordert, die sekundären Probleme – im Wissen ihrer wahren, tiefen Ursachen mit Achtung, mit Menschlichkeit anzugehen. Im Ergreifen der von uns selbst erkannten (statt vorgegebenen) Aufgaben nach diesen Prämissen liegt zwar die Schwierigkeit und das Risiko von Rückschlägen, doch viel mehr liegt darin auch eine große Chance positiver Veränderungen für die Gesellschaft und ihre Menschen.


Anmerkungen

[a1]Der Begriff Egotismus beschreibt die Motivation, für sich selbst nur positive Eigenschaften in den Vordergrund zu stellen und diese weitschweifig und verstärkt zu beschreiben. Dies kann zu Selbstüberschätzung und Realitätsverlust führen. In Bezug zur Umwelt kann sich Egotismus destruktiv auswirken und oft das Gegenteil von dem erreichen, was ursprünglich durch die Selbstdarstellung bezweckt werden sollte. Der Egotismus ist in diesem Sinne nahe verwandt mit dem Narzissmus, einem Begriff, der 1914 von Sigmund Freud als psychologischer Fachbegriff eingeführt worden ist.[5][6][7]

[a2] Das Wort Propaganda kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Ausbreiten oder Verbreiten.

Quellen

[1] FAZ, Suche nach Top-Themen zwischen dem 1.3. und 10.3.2016;  http://fazarchiv.faz.net/?q=&search_in=q&timeFilter=&timePeriod=dateFilter&DT_from=09.03.2016&DT_to=09.03.2016&KO=FAZ.NET&crxdefs=&NN=&CO=&CN=&BC=&submitSearch=Suchen&sext=1&maxHits=&sorting=&toggleFilter=&dosearch=new#hitlist

[2] ARD; Top-News auf Startseite vom 25.3.2016; http://www.tagesschau.de/index.html

[3] mmnews; Schlagzeilen – Politik; 25.3.2016; http://www.mmnews.de/index.php/politik

[4] Neopresse; Polit-Schlagzeilen vom 25.3.2016; http://www.neopresse.com/kategorie/politik/

[5] Sigmund Freud: Zur Einführung des Narzißmus. Internationaler Psychoanalytischer Verlag, Leipzig, Wien, Zürich 1924

[6] http://de.wikipedia.org/wiki/Egotismus#cite_note-2

[7] http://peds-ansichten.de/2015/04/die-angst-und-der-krieg/

[Titelbild] Autor: TimHaynes; Datum: 2016-04-17; Quelle: flickr.com_Lizenz: CreativeCommons

[b1] Refugees Wellcome; https://linksunten.indymedia.org/de/node/166902

[b2] Die Fachkräfte kommen; Quelle: http://marialourdesblog.com/tag/berichte-in-massenmedien/

[b3] Verbrennung Israel-Flagge; The European; http://www.theeuropean.de/harnasch-david/5517-die-deutsche-berichterstattung-zu-israel; Originalquelle: Gettyimages

[b4] Merkel zerstört Deutschland; https://open-speech.com/threads/702438-SPD-Politiker-Buschkowsky-Zehn-Millionen-Fl%C3%BCchtlinge-bis-2020-Der-Newsburger

[b5] Stoppt Putin Jetzt; Titelseite des Spiegle; 2014; Quelle: de.sott.net

Von Ped

6 Gedanken zu „Der Krieg in den Köpfen – Ursachen und Auswege“
  1. Wie immer, eine beweiskräftige, sehr wichtige Ausarbeitung.
    Um hierüber nachzudenken, muß ich den Inhalt einigermaßen begriffen haben. Und das ist nicht so leicht.

    Über die Rolle der Propaganda in ihrer Absicht und unbedingten Wirkung auf den Menschen habe ich keinen Zweifel, also Übereinstimmung.
    Dieser Hexenküche zu entfliehen, sehe ich auch nicht als das große Problem an. Es haben sich wahrscheinlich die Mehrheit der Menschen davon irgendwie schon lange befreit, indem sie folgendes tun: Hier rein dort raus = Abschalten. Der Fernseher läuft zwar in vielen Wohnungen und die Nachrichten und die Werbung, aber man unterhält sich über irgend es völlig anderes, man will die Propaganda, soweit man sie als solche erkennt, nicht wahrnehmen. Die Lügen doch alle … Sollen die doch machen was sie wollen … Ich kann sowieso nichts daran ändern …. usw. Im von Ped gemeinten Sinn unterliegen sie jedoch im Unterbewußtsein trotzdem der Argumente. Aber sie stellen sich tot und taub und reagieren nicht mehr darauf. Das sind die Nichtwähler und die Bequemlichkeits- / Angst- / das kleine Übel-Wähler. Für mich ist es die am meisten manipulierbare Wählerschar, die dermaßen unwissend ist, daß sie bei der entsprechenden Propaganda dieser sofort erliegt. Um diese unsicheren Kandidaten wird im Wahlkampf geworben und gekämpft. Und das mit primitivsten Methoden und Argumenten. Sie sind für Tiefgründiges ohnehin nicht ansprechbar.
    Diese Mehrheit der Menschheit, die nichts oder nicht viel mit Politik und Gesellschaft im Sinn hat, ist auch nicht bereit oder in der Lage, am ‚kooperativen Spiel‘ teilzunehmen. Leider.

    Mir scheinen die Methoden, sich der Propaganda zu entziehen und trotzdem etwas an den kritisierten Zuständen zu verändern, aus der Ecke von Mahatma Gandhi und anderen gewaltfreien Widerstand hergeholt. Man kann damit eine ungewollte Herrschaft zur Verzweiflung und zum Einlenken bringen, aber niemals etwas an dem praktizierten Wahnsinn des heutigen Kapitalismus ändern.
    Es wird nicht möglich sein, daß sich solche Massen an Konsumverweigerer aus einer Sklavenhalterproduktion finden, mit dem sich die Ungerechtigkeiten der kapitalistischen Produktionsverhältnisse beseitigen, nicht einmal begrenzen lassen. Denn ohne eine Propaganda, welche den Menschen einen Alternativweg zur Einkaufsgewohnheit aufzeigt, erfährt der Konsument auch nicht, in welchen Geschäften und bei welchen Produkten man mit gutem Gewissen einkaufen sollte. Wer soll auf diesem Gebiet unaufhörlich solche aktuelle Listen erstellen und begründen? Denn es werden vom Kommerz unentwegt neue Schlupflöscher gefunden werden. Auch bedarf es einer Aufklärung über den notwendigen Kostenausgleich (um wieviel werden die Lebenskosten damit teurer und wie begegnet man in der Unterschicht dieser Situation). Die heute üblichen Medien werden sich dieser Aufgabe nicht stellen und die Opposition bzw. die Veränderungswilligen verfügen – außer im Internet – über keine Medien für ihre Propaganda und Aufklärung.

    Also passiver Widerstand bringt auf die Dauer keine grundsätzlichen Erfolge. Es ist eine Methode der Zersplitterung der Kräfte, eine Nische im Klassenkampf, bei der uns die Mächtigen kaum stören werden.

    Um ein kooperatives Spiel kommen wir nicht umhin. Das sehe ich auch so. Die Spieldurchführung erfordert eine gegenüber heute völlig veränderte Ethik und Moral, in der von Ped beschrieben Art.
    Ich verstehe nur nicht, wie man sich von der kritisierten Propaganda der Mächtigen frei machen und trotzdem einen ausreichenden Diskussionshorizont aufrechterhalten will.
    Das kooperative Spiel sehe ich darin, daß man von der Propaganda und den damit verbunden Lügen, Verdrehungen, Halbwahrheiten und anderer Formen der Manipulierungen weiß und sich gegenseitig bei der Annäherung an eine Objektivität, eine Wahrheit, eine hilfreiche Erkenntnis unterstützt.
    Dazu kommt, daß wir dem Gegner nicht mit gleichen Waffen begegnen, also nicht in gleicher Weise zurückschlagen sollten. Das ähnelt einem Stellungskrieg. Wir müssen möglichst unangreifbar bleiben, ausweichen und dort und mit solchen Waffen zurückschlagen, wo und wie es nicht erwartet wird.
    Denn so friedlich, wie sich die Strategie in diesem Artikel auch liest, es ist eine Kampfart gegen die Auswüchse neoliberaler Politik. Ein relativ friedlicher Kampf. Das will ich jedenfalls herauslesen.

    Ich werde mich sicherlich weiter mit dem Inhalt und der Gedankenwelt Peds Artikel auseinandersetzen. Sowie vorerst eine Meinung, die aus dem Bauch heraus, aus der Lebenserfahrung kommt.
    Die Denkweise des Artikel deckt sich in einer Betrachtung unbedingt auch meiner Ansicht:
    Wir müssen viele Menschen bewegen, aktiv gegen die drohenden Entwicklungen einzuschreiten.
    Wir müssen längerfristige, komplexere Abwehrmaßnahmen ins Auge fassen.
    Dazu bedarf es eine breite Palette von Rechts bis Links der kooperativen Diskussion und Zusammenarbeit. Das geht nur in einem kooperativen Spiel.
    Und wir müssen Strategien finden, die unserem Gegner verunsichern, wenig Spielraum lassen, überraschen und lähmen. Wir müssen für ihn unberechenbarer sein. Kein ‚Pöbel‘ auf der Straße (das täuscht eine Ruhe, ein Zurückziehen der Veränderungswilligen vor), sondern eine kämpferische Opposition im Alltag, aus jeder nur denkbaren Ecke und Situation heraus .
    Zum Beispiel eine Woche Konsumentenstreik für bestimmte Läden und Waren. Mit Streikposten und Hilfe für sozial Benachteiligte. Das ist denkbar und sinnvoll, aber kein Daueraufruf dazu. Das halten wir nicht durch.
    Wir müssen uns eigene Medien zulegen. Gründung eines aus Mitgliederbeträgen bezahlten ;Volkssender‘.
    Dort müssen wir das Viertel bis Drittel unserer deutschen Produktion für den Militärischen Komplex zum Beispiel sichtbar machen und anprangern. Dort arbeiten 10 bis 15 Millionen Deutsche und Ausländer, von denen wir einige moralisch unter Druck setzen sollten.
    Die Multimillionäre und Milliardäre unter uns müssen sichtbar gemacht werden und es muß ihre Redlichkeit nachgefragt werden. Usw.

    Zum Krieg in den Köpfen noch ein anderer Gedankengang:
    Nach meiner Überzeugung wirken auf die Menschheit zwei Beeinflussungen:
    • Die technisch-wissenschaftliche Revolution, insbesondere die Informationsflut in der Tiefe und der Breite des Wissens und der Erkenntnisse bewirkt,
    – daß es keinen Menschen und auch keine Gruppe von Menschen mehr gibt, welche vom Menschen geschaffenen komplexe Zusammenhänge erkennen und beherrschen können. (Finanzoligarchie, Ökologie, was ist, wenn die Satelliten oder die Elektronik total zerstört werden, wie reagieren wir auf einen atomaren Gau usw.)
    – Und daß die Menge an Informationen den menschlichen Geist überfordert und deshalb zur Abstraktion oder zum Abschalten – Zurückfahren auf das menschlich mit unserem Gehirn noch Machbare führen. Das beinhaltet die Tendenz zur Verwirrung und Einseitigkeit.
    Diese Erscheinung wirkt auf den Menschen in einer noch nicht begriffenen Größenordnung, deren Auswirkungen auf die menschliche Intelligenz und Psyche noch unbekannt ist. Diese Beeinflussung und Verwirrung ist unabhängig vom menschlichen Willen.

    • Die Mächtigen dieser Erde nutzen dies und die Erkenntnisse der psychologischen Kriegsführung u.a. bewußt, um die Bevölkerung in ihren Wahrnehmungen, Interessen und Absichten in kleine, für den Machterhalt unschädliche Teile zu zerlegen, die sich möglichst auch noch gegenseitig bekämpfen. Und das ist der Krieg in den Köpfen entsprechend Peds Artikel.

    Danke dafür.

  2. Danke Jürgen, für Deinen ausführlichen Kommentar, der auch (wieder mal) hervorragend auf die Knackpunkte hinweist. Und es gibt – trotz unserer durchaus unterschiedlichen Sichtweiten – eine Fülle von Übereinstimmungen auf deren Basis man Gedanken und Handlungen weiter entwickeln kann. Letztlich hast Du gleich den „ganz großen Wurf“, Deine Sicht auf die Gesellschaft komplett dargelegt, gut so. Ich möchte an dieser Stelle trotzdem einige Deiner Gedanken hinterfragen.

    „Dieser Hexenküche [der Propaganda] zu entfliehen, sehe ich auch nicht als das große Problem an. Es haben sich wahrscheinlich die Mehrheit der Menschen davon irgendwie schon lange befreit.“

    Wirklich? Dein Satz impliziert u.a.: „Auch ich [also Du 😉 ] habe mich schon lange von der Propaganda befreit.“ Diese Auffassung teile ich nicht, auch nicht für mich selbst(!). Mechanismen von Propaganda wirken auf einer Ebene, auf der es uns nicht möglich ist, darüber zu entscheiden, ob wir diese Manipulation aufnehmen oder nicht. Man kann Propaganda bis zu einem gewissen Grad entfliehen, sich ihr entziehen, ihr dauerhaft auf allen Ebenen entgehen, geht nicht.

    Eine Differenzierung zwischen den passiven – und den aktiven Menschen ist – wohlgemerkt meine Sicht – bei dieser Betrachtung auch nicht zielführend. Die Unwissenheit, ja, das denke ich auch, ist ein natürlicher Verbündeter der Propaganda. Das Tückische ist nur, dass Wissen dagegen leider kein natürlicher Schutz vor Propaganda ist, denn die nutzt völlig andere Rezeptoren unseres Ichs. Jeder Mensch – aktiv oder passiv – ist politisch und ich glaube ein Trugschluss, dem Du unterliegst, ist die Annahme dass politisch aktive Menschen für Propaganda weniger affin wären. Im Gegenteil sind sie sogar unentbehrlich im Rahmen des konkurrierenden Spiels.

    Reden wir doch mal von den politisch Aktiven. Was sich für mich in vielfältigen Diskussionen immer wieder heraus kristallisiert, ist das Denken, dass es eben die Guten und die Bösen gibt. Die Guten haben das Recht ganze Gesellschaften eben zum Guten zu verändern und die Bösen haben das Recht nicht. Bei dieser Herangehensweise kann sich Dir eines offenbaren: Die Bösen sind immer die Anderen, die Guten sind wir, bin ich. Dieses Weltbild ist faktisch die Klammer so ziemlich aller politisch Aktiven. Bei dieser Sichtweise ist der Kampf gegen das Böse unvermeidlich.

    Jeder politische Aktive betreibt seine Aktivitäten mit dem Ziel globaler und systemischer Veränderungen. Und geht von einer absolut positiven Rolle seiner eigenen Persönlichkeit in diesem Spiel aus. Nochmal, das gilt für JEDEN politisch Aktiven. Mit einer solchen Denke bestimmt man über den Kopf der Massen hinweg, was gut für diese ist – und das aus einer subjektiven absolut positiven, für die Massen sich positiv auswirkenden Grundhaltung. In ihr enthalten ist die felsenfeste Überzeugung, das Richtige zu tun. Da es die Anderen nicht tun, schließt das beim jeweilig Aktiven auch den Standpunkt ein, es besser zu wissen und baut eine Überlegenheit über die Anderen auf.

    Die Anderen, damit meine ich die anderen Aktiven, welche mit der prinzipiell gleichen Überzeugung ihrerseits Ansichten vertreten, vor allem aber mit einer gewissen Bedingungslosigkeit, ja Rücksichtslosigkeit umsetzen wollen, sind schließlich nur ein Spiegel des erstgenannten Aktiven selbst. Die Aktiven reiben sich also aneinander – und bedienen auf beiden Seiten(!) ihren eigenen Egotismus. Das ist nichts anderes als ein konkurrierendes Spiel. Und beide Seiten versuchen in der eigenen Überlegenheit (sprich Arroganz) gefangen, die Passiven für die Erreichung der Ziele (und subjektiv IMMER zu derem besten) zu vereinnahmen. Wie macht man das? Genau; über Propaganda!

    Darum geht es mir. Es werden systemische Standpunkte vertreten, verteidigt und mit Macht versucht, durchzusetzen. Mit Macht! Dieses Systeme sind aber Matritzen, Denk- und Verhaltensmuster, die gewaltsam manipulativ in die Hirne der Menschen eingebaut werden.

    Du sprichst von Mahatma Gandhi und gewaltfreien Widerstand. Ich spreche – wohlgemerkt im Sinne eines natürlichen Zusammenlebens der Menschen und unter Anerkennung der Tatsache, dass es auch Situationen gibt, wo dieses Zusammenleben geschützt werden muss durch Kampf – doch eher von etwas anderem. Gewaltfreier Widerstand ist ein Widerspruch in sich, Widerstand ist immer mit Gewalt verbunden, es ist das Einlassen auf einen Kampf. Gandhi war beeindruckend in seinem Wesen und Wirken, aber er ist NICHT mein Vorbild. Die Frage lautet: WER bestimmt eigentlich, wann, wo und gegen wen wir kämpfen? Und wieder komme ich auf Propaganda zurück. Denn völlig unabhängig von deren im speziellen Fall getriggerten Inhalten tut sie eines IMMER: Uns in den Kampfmodus, den Verteidigungsmodus versetzen, denn sie geht immer über Nuancen der Angst (die Emotion aufdröseln in speziellere Emotionen kann gern jeder für sich vornehmen).

    Welche Möglichkeiten hat man, um ein System zu verändern. Um diese Frage zu beantworten, muss man sich erst einmal im Klaren sein, was ein System überhaupt ist. Und da stellt man fest, dass es eben kein Abstraktum ist, dass die Gesellschaften von außen betrachten und dann für sich nutzen – oder auch nicht. Sondern man kann heraus finden, dass das System eine Matrix ist, ein in unseren Köpfen verankertes Denkmuster. Unsere Unfreiheit im Denken begründet sich auf dem einfach Hinnehmen dieser Matrix.

    Diese Matrix oktruiert Kategorien wie diese: Massen, Widerstand, Abwehr, Kampf, Oben, Unten, Passive, Aktive, Gut, Böse, KRIEG. Und in dieser Matrix des Polarisierens, des Reduzierens der unendlichen Vielfalt von Leben auf 0 und 1, ist Propaganda unbedingt notwendig, nur durch die Propaganda lebt die Matrix überhaupt. Jürgen, versuche es einfach mal, versuche Dir vorzustellen, dass es ein Denk- und Verhaltensmuster AUßERHALB dieser Matrix geben könnte. In dem was Du kritisierst (meine Ansicht natürlich), steckst Du mittendrin, auch im Denken. Und bist in guter Gesellschaft mit unzähligen Menschen guten Willens. Der Witz ist nur: Rein subjektiv ist ausschließlich jeder Mensch guten Willens, ja selbst der Psychopath, man könnte verrückt werden, nicht wahr 😉 .

    „Ich verstehe nur nicht, wie man sich von der kritisierten Propaganda der Mächtigen frei machen und trotzdem einen ausreichenden Diskussionshorizont aufrechterhalten will.“

    Wie man sich ganz praktisch Propaganda entziehen kann, ich denke, da findest Du (und hast sicher auch schon) genug Möglichkeiten. Wie Du w.o. sinngemäß schon sagtest: ABSCHALTEN. Es ist faszinierend, dass man nach einiger Zeit erkennt, besser informiert zu sein als vor dem Abschalten 😉 . In diesem Zusammenhang weise ich darauf hin, dass auch solche doch eigentlich harmlos erscheinenden Sender wie Radio PSR (ich hab nichts gegen die Macher, aber es muss halt gesagt werden) auch Propagandaschleudern sind.

    Deine Replik (immer dazu gesagt, dass es MEINE Sicht ist) spiegelt wieder, wie Dich das System gefangen hält, Dich, als einen klugen, reflektierenden sich umfassend informierenden und suchenden Menschen. Was Menschen wie Dich dann einsam macht, ist das Scheitern an den Ansprüchen. Weil wir uns Verheben. Unsere Ansprüche werden umso größer, je größer und komplexer das System ist. Aber die Ansprüche an uns selbst zu hinterfragen unser eigenes Potenzial durch unbequeme Selbstreflexion zu aktivieren, davor scheuen wir zurück. Und das System bestärkt uns in der Furcht vor uns selbst. Diesen Gedanken möchte ich aber einfach mal so zur Reflexion stehen lassen, denn ansonsten sprengt mein Kommentar hier jeden Rahmen. Aber Du hast in mir schon wieder eine Fülle neuer Ideen erweckt, die ein Niederschreiben in neuen Artikeln wünschen…

    Übrigens ist die unbedingt empfehlenswerte Lebensmaxime:

    „Tue Gutes und rede drüber.“

    weit weg von jeder Propaganda und darüber hinaus vielmehr eines der Angebote, die ein kooperatives Spiel in Gang bringen…

    Ich habe mich jetzt natürlich auf Deine Überlegungen gestürzt, die im Sinne von Dialektik prädestiniert waren. Das soll nicht die vielen verbindenden Aspekte zudecken, aber ich denke, Du verstehst mich.

    Noch einmal einen ganz herzlichen Dank für Deine nachdenkenswerte Replik
    ped43z

  3. Ich mußte lange lesen, bevor du zum Kern gekommen bist – über den wir ja weitgehend einer Meinung sind, wenn ich an unsere vielen persönlichen Gespräche denke 😉
    Eines mißfällt mir an der Supermarkt-Analogie (die im Grunde natürlich zutrifft): obwohl uns das alle mehr oder weniger betrifft, weckt es doch allein aufgrund des Wortes „Supermarkt“ die falschen Assoziationen. Damit begibst du dich dann (ungewollt und unterschwellig -> letztlich auch Propaganda:-) ganz auf die Schiene der kritisierten Medien. Die eigentliche Gier findest du bei Leuten wie mir: Fonds, private Rentenversicherung, Einfamilienhaus (dann doch nicht), mehrere Autos (bei mir zum Glück ebenfalls nicht) etc. Da wird rein quantitativ viel mehr Porzellan zerbrochen, indem man Verantwortung an Institutionen wie die Deutsche Bank delegiert (de facto der „deutsche Kriegsherr“).
    Wenn wir also etwas bewegen wollen, dann wäre das die erste Zielgruppe. Aber da sind die Widerstände auch am größten: wer (vergleichsweise) viel hat, verliert auch viel (im Sinne der herrschenden Doktrin). Damit abzuschließen ist (erhebliche) Arbeit… Ganz zu schweigen davon, daß die ganze Sache extreme Kopfschmerzen bereitet, wenn man nicht nur für sich selbst unmittelbare Verantwortung trägt.
    Ich arbeite weiter dran 🙂

    1. Schön andi, dich in der Runde begrüßen zu können ;-).

      Was die propagandistische Wirkung des Wortes Supermarkt betrifft, da gibt es, was uns betrifft, keine zwei Meinungen. Der Name ist aus meiner Sicht Programm, ein emotionales Reizwort für mehr und billiger. So gesehen müsste ich es in meinem Artikel vielleicht in Anführungszeichen setzen (?) oder (dann aus meiner Sicht tatsächlich propagandistisch beabsichtigt, aber eben das will ich ja nicht) als Billigmärkte oder anders aber auf jeden Fall negativ konnotierten Begriff titulieren. Das Establishment nutzt den Begriff gern (z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Supermarkt ). Ich nutze den Begriff tatsächlich wertfrei, aber wir alle spiegeln, wenn wir reflektieren (eine Tautologie ich weiß 😉 ) und wer weiß, was Dir beim Lesen durch den Kopf geht.
      Ich habe eh vor, einen speziellen Artikel zu den Supermärkten und dahinter fungierenden Handelsketten zu schreiben. Weil sich bei Betrachtung beider herausstellt, dass sie komplex mit Wirtschaft, Finanzen und logischerweise Politik verwoben sind. Auch Deine Fonds sind selbstverständlich in den großen Handelsketten angelegt, die wiederum vernetzt sind mit globalen Nahrungsmittelkonzeren, um (an jeder Empathie vorbei) ordentlich zu hecken. Man braucht nur mal schauen, wo Blackrock (als weltgrößter Vermögensverwalter) überall seine Finger, besser Dein Geld (hust) drin hat. Supermärkte fungieren an einer enorm wichtigen Schlüsselstelle des kapitalistischen Systems, sie sind im Prinzip die letzte Instanz in der Geld-Waren-Kette (dort wo Geld nicht nur virtuell kreist) und spiegeln die Entscheidung der Menschen wieder, wie sie eigentlich gedenken leben zu wollen, voll versorgt oder frei…
      Es geht mir hier auch nicht darum – und darauf werde ich immer wieder hinweisen, schlechte Gefühle, Schuldgefühle zu erzeugen. Es geht mir um das Wecken von Empathie, die unsere Bequemlichkeit überwindet und so Dinge in positiver Weise verändert. Da ist kein mit dem Finger auf andere zeigen enthalten, ich selbst hebe mich da überhaupt nicht aus dem Kollektiv (beachte: ich sage nicht Masse 😉 ) heraus. Damit verbunden ist der Wunsch inne zu halten, wenn man gar zu schnell geneigt ist, aus der Sesselposition kompromisslos und hart andere zu kritisieren.

      Schönes Wochenende Dir noch und herzliche Grüße von Ped

  4. Verstärkte Verteilungskämpfe, verbissene Ideologen, intensivierte Propaganda, erhöhter Egotismus …, das sind die Symptome einer auslaufenden Kapitalismus-Periode.
    Geldbasierte WirtschaftsSysteme brauchen nach einer gewissen Laufzeit einen Reset – das wusste schon Moses (Bibel). Bis jetzt war der Reset fast immer Krieg – was Gescheiteres ist den Machthabern noch nicht eingefallen.
    Der Statistik nach
    http://www.members.aon.at/goedheinz/GOD_Deutsch/Archiv/Wirtschaft/WirtDatD.jpg
    nähern wir uns wieder dem üblichen Zusammenbruch des geldbasierten WirtschaftsSystems.
    Der Propaganda nach ist es wieder soweit.

    „Die Köpfe der Menschen haben den Krieg schon verinnerlicht und das ist hoch gefährlich, denn damit ist die grundlegende Voraussetzung einen heißen Krieg zu führen, erfüllt!“
    Wie viele Menschen den Krieg schon verinnerlichthaben, kann ich nicht beurteilen, aber dass die Propaganda zum Krieg trommelt, das ist unübersehbar: ‚Stoppt Putin jetzt‘ …

    „Wenn wir also nicht unser auf Konsum, Mehrbesitz und Aufstieg geprägtes Verhalten hinterfragen und dann auch ändern, wird sich auch im Bereich der sekundären Probleme selbstverständlich keine dauerhafte Lösung ergeben. Es wird immer so weiter gehen; mit all den tragischen Konsequenzen für die Beteiligten.“

    Das derzeitige WirtschaftsSystem steht unter ErzeugungsZwang und VerkaufsZwang, weil ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung damit seinen Lebensunterhalt verdient. Zu diesen Zwängen auch noch unter Wachstums(=Zuname)Zwang.
    Wenn alle Menschen ihren Konsum auf ein vernünftiges Maß zurückstutzen, so bricht die Wirtschaft ein – mit den aus den 1930-ern bekannten Folgen. Bei den jetzigen Verhältnissen könnten die Folgen sogar noch schlimmer sein – ‚konjunktion‘ sieht das in
    systemfrage-die-usa-als-zentrum-des-globalen-wirtschaftlichen-zusammenbruchs/
    m.E. durchaus richtig. Das Problem ist zumindest eine zeitlang beherrschbar, wenn alle die Nerven behalten und die Machthaber vernünftig entscheiden.

    Ein großflächig zusammengebrochener Kapitalismus kommt von selbst nicht mehr auf die Beine – das haben die 1930-er gezeigt.
    Die Entscheidung wird also wahrscheinlich heißen: Krieg oder ein anderes WirtschaftsSystem.
    Vorschläge für alternative Gesellschafts- und Wirtschafts-Systeme sind bereits seit einiger Zeit angedacht, eine Zusammenstellung auf
    http://members.aon.at/goedheinz/GOD_Deutsch/Zusammenarbeit/IQOAsD.html
    Damit aus diesen Ideen etwas werden kann,
    müsste allerdings die Bevölkerung in der Breite mitdenken und mitarbeiten und
    dazu müsste die Bevölkerung in der Breite informiert werden –
    – aber die Massenmedien sind in der Hand der Systemprofiteure -.
    Zudem sind die Menschen durch die heutigen Lebens- und Arbeits-Bedingungen unziemlich ausgezehrt und haben gerade noch die Kraft, den Fernseher einzuschalten….

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