Die globalen Kriege und die Mär vom Krieg gegen das Coronavirus


Im März 2020 wurde durch eine eng vernetzte Riege hochrangiger Vertreter aus Politik, internationalen Organisationen, Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen, im Gleichklang mit den Massenmedien ein weiterer globaler Krieg ausgerufen, hinter dem sich eine nicht minder globale Lüge versteckt. Beide – der erklärte Krieg und die tatsächlichen Kriege – spiegeln universelle Prinzipien. Die damit konstruierte „Coronakrise“ bietet uns die wohl bisher beste Gelegenheit in der Menschheitsgeschichte, um Systematiken zu erkennen, die bereits bei früheren, hausgemachten Katastrophen der Menschheitsgeschichte die tragende Rolle spielten. Dies kann uns lehren, nunmehr wirklich ernsthaft über die Strukturen und Prozesse nachzudenken, in und mit denen wir im Großen wie im Kleinen leben.


Im Jahre 2020 brach angeblich ein neuer, weltweiter Krieg aus. Die Meinungsführer aus Politik und Massenmedien wollten die Menschen glauben lassen, dass dieser weltweite Krieg wie ein Schicksalsschlag über die Menscheit gekommen wäre – diesmal in Form eines angeblich tückischen, tödlichen Virus.

Doch wird dieser Krieg unter dem Vorwand und ganz in der Tradition jener großen Kriege geführt, welche die Menschheit bereits in den vergangenen Jahrzehnten heimsuchte. Immer wurden, aus der Überhebung des sich selbst so sehenden Wertewestens, ethisch-moralische Verpflichtungen als Muss vorgeschoben, um Kriege lostreten „zu müssen“. Der „Kampf gegen den Kommunismus“ und der „Krieg gegen den Terrorismus“ sind dafür schillernde Beispiele. Im Rahmen dieser globalen Kriege wurden unzählige regionale und lokale Konflikte losgetreten, Völker und Gesellschaften in Katastrophen gestürzt und – ganz und gar nicht nebenbei, sondern als wichtigster Teil der Agenda – glänzende Geschäfte generiert.

Globale Kriege ruft man stets mit der Absicht aus, diese endlos führen zu können. Dafür wird im Vorfeld durch die herrschende Macht ein ehernes Feindbild in den Köpfen der Menschen manifestiert. Ein Feindbild, das immer wirkt und sich jederzeit abrufen lässt, um die Objekte – Sie und ich – in die Spur zu bringen, zu instrumentalisieren für die Kriege, die unter dem Dach des ausgerufenen, globalen Krieges geführt werden. Der „Kommunismus“ und der „Internationale Terrorismus“ sind bis heute solch tiefsitzende Feindbilder geblieben.

Ist nun mit dem „gefährlichen Virus“ ein neues, globales Feindbild hinzugekommen? Das ist es nicht, das Feld ist lange bestellt. Das Feindbild gefährlicher Bakterien und Viren wurde über viele Jahrzehnte aufgebaut und gepflegt. Jetzt findet seine globale Aktivierung, mitsamt der Erweckung unserer Urängste statt, um ein totes Pferd weiterreiten zu können. Das ist jenes eines zerstörerischen, neoliberalen, Werte- und Wirtschaftssystems, das den Blauen Planeten für die Menschen auf Dauer unbewohnbar machen wird.

Globale Kriege nutzen Strukturen und Mechanismen, die im entstehenden Buch immer wieder zur Sprache kommen werden, zum Beispiel dieses:

Schaffe ein Problem und biete umgehend die Lösung an.

Im Hintergrund gilt für die „Kreativen Zerstörer“ (1) wie auch für die Menschen, denen das Problem mit Macht aufgetischt wird:

  • Vermeide es unter allen Umständen, Dich auf das tatsächliche, fundamentale Problem einzulassen.
  • Verkaufe statt dessen das künstlich erschaffene Problem als Naturkatastrophe, welche scheinbar über uns – „die Guten“ (2) – hereinbrach, was geeignet ist, unser Opferbewusstsein zu stärken.

Jeder Krieg beginnt mit einer Lüge. Das gilt auch für den Krieg gegen das Coronavirus. Der Gegner wird erschaffen und über flächendeckende Propaganda diabolisiert. All das, was er ist und tut, wird zu einem monströsen Horrorgebilde aufgebauscht. Das ist der große Rahmen und unterhalb dessen werden die Fähigkeiten der Menschen, konstruktiv und kollektiv zu handeln desorganisiert:

Spalte, schaffe Misstrauen und Angst, schaffe künstliche Fronten, um Menschen gegeneinander aufzubringen. Mache aus Subjekten Objekte. Lenke diese ab vom Wesentlichen. Schaffe Chaos in ihren Köpfen, welche diese schließlich nach einer von außen wirkenden Führung betteln lässt.

Diese drei universellen Prinzipien globaler Kriegführung werden sich wie ein roter Faden durch dieses Buch ziehen (a1). Dabei werde zwei weitere Aspekte immer wieder gewürdigt: die systemische, groß aufgestellte gesellschaftliche Ebene und die unter dieser Metaebene liegenden Ebenen kollektiven Zusammenwirkens oder auch Gegeneinanders, bis hin zu unserem selbstverantworteten, individuellen Denken und Handeln.

Der sogenannte Krieg gegen das Coronavirus ist – gleich seinem prominenten Vorgänger, dem Krieg gegen den Terrorismus – letztlich eine Fiktion. Er wurde ausgerufen, um mehr oder weniger verdeckt andere Kriege führen, teilweise weiterführen zu können. Die schiere Anzahl der Kriege kann erstaunen und alle werden eine Rolle in dieser Artikelreihe spielen:

  1. der weltweite Krieg der Reichen gegen die Armen,
  2. der Krieg der Ersten Welt – unter Führung des schwächelnden Hegemons des Wertewestens – gegen die Dritte Welt,
  3. der Krieg um Ressourcen,
  4. der Krieg des Hegemons und seiner Vasallen gegen die aufstrebenden Staaten China und Russland,
  5. der Krieg der Eliten in den USA untereinander.

Neben diesen Kriegen wurden mit Ingangsetzung der Coronahysterie eine ganze Reihe weiterer Agenden in Angriff genommen, die sich dadurch auszeichnen, dass sie private, statt gemeinnützige Interessen bedienen. Dazu gehören gigantische Investitionsprogramme, welche insbesondere jenen Unternehmen zuteil werden dürften, die besonders gut in die Netzwerke einflussreicher Superreicher eingebunden sind. Neben dem Pharmasektor sind das Internetkonzerne und solche in der Informationstechnik. Dazu kommen Ausrüster und Technologiekonzerne sowie Kreditkartenunternehmen, verbunden mit Online-Händlern.

Die schwindelerregende Höhe der Investitionen dient gleichzeitig dazu, ein weiteres Mal den Bankensektor zu sanieren und dessen Kreditfähigkeit wieder herzustellen. Hinter den Banken wiederum stehen die großen Vermögensverwalter, Hedgefonds und Private Equity – Unternehmen sowie Versicherungskonzerne. Sie alle bedürfen des Weiterbetriebs der – eben daher – systemrelevanten Kreditanstalten, um weiterhin profitabel operieren zu können.

Eine weitere Agenda besteht in der umfassenden Durchdringung der Gesellschaften mit umfassenden Kontrollmechanismen. Gesellschaften werden nach diesem Konzept, und ganz wie in der bisherigen Geschichte des sich weltweit durchgesetzten kapitalistischen Systems, als zu optimierender Markt aufgefasst. Die immer weiter geführte Digitalisierung der Gesellschaften und die globale Einführung des neuen Kommunikationsstandards 5G sind dafür geeignet, diese Kontrolle technisch umzusetzen. Aber außerdem erzeugen sie einen weiteren, gigantischen Investitionsschub und garantieren glänzende Geschäfte. Damit ergibt sich jedoch auch ein wachsender Bedarf an knappen Ressourcen, was ein entscheidender Grund für die weiter oben aufgeführten Kriege ist.

Es geht also um die globale wie totale Durchdringung des Marktes – ein „wir machen einfach weiter wie bisher“. Das kann nur gelingen, wenn man die Bevölkerungen nicht nur technisch immer perfekter überwacht, sondern sie auch weiterhin wirkungsvoll in Unwissenheit über gesellschaftliche Zusammenhänge hält. Gerade diesbezüglich wurde bei der sogenannten Coronakrise ein bisher nicht für möglich gehaltenes Maß an Desinformation und psychologischer Bearbeitung der Menschen erreicht, um ihnen jeden Willen zu nehmen, gegen die weltweit losgetretenen Maßnahmen zur „Bekämpfung des tödlichen Virus“ aufzubegehren, ja diese überhaupt in Frage zu stellen.

Die „Coronakrise“ setzt dem vor vier Jahrzehnten in Gang gekommenen Neoliberalismus – im wahrsten Sinne des Wortes – die Krone auf. Die Auflösungserscheinungen in den parlamentarisch-demokratischen Staaten des Westens nehmen rasant zu. Die Verquickung privater Interessen mit den Vertretern demokratisch gewählter Regierungen tritt immer unverblümter zu Tage. Politische Programme werden inzwischen von den Experten aus Beratungsunternehmen entwickelt, die eng an den privaten Bankensektor oder unternehmensgebundene Stiftungen und sogenannte Nichtregierungsorganisationen (NRO) gekoppelt sind. Demokratische Institutionen sind zwischenzeitlich in bedenklichem Ausmaß von der Finanzierung durch die Privatwirtschaft abhängig, was auf das nach wie vor nicht gelöste Problem des auf Zins und Zinseszins beruhenden, in privaten Händen befindlichen und noch immer von den USA geführten, weltweiten Finanzsystems hinweist.

Gesetzesänderungen und -einführungen zur Überwachung der Bürger sowie der Einschränkungen ihrer demokratischen Grundrechte waren schon beim Krieg gegen den Terrorismus wirksam geworden. Mit Ausrufung einer Pandemie durch die Weltgesundheitsorganisation WHO im März 2020 (3) wurden in vielen Staaten „testweise“ pure Diktaturen eingeführt. In allen Fällen geschah das unter der Begründung, die Bevölkerung schützen zu müssen. Das riefen die gleichen Politiker aus, welche in den Jahrzehnten zuvor einer Preisgabe ihrer Gesundheitssysteme für private Renditen das Wort redeten. Wie sich zeigen wird, war diese Begründung aber auch wissenschaftlich niemals untersetzt. Statt Verhältnismäßigkeit und der Hinzuziehung kompetenter Fachleute aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Leben, wurden handverlesene Experten zu Weissagern für das Führen ganzer Gesellschaften.

Echte Wissenschaft, Augenmaß und ruhiges Handeln – unabdingbar für die Bewältigung einer Katastrophe – führten ein Nischendasein. Das war kein Unfall und es war auch kein Dilettantismus. Nein, die Katastrophe war so gewollt und zumindest in Teilen auch geplant. Die Katastrophe war vor allem deshalb gewollt, weil sie es erlaubte, ein überwältigendes psychologisches Moment in den Menschen dauerhaft zu manifestieren, was unabdingbar für die Kriegführung ist: die Angst. Ganze Gesellschaften wurden regelrecht in Schockstarre versetzt, um sie anschließend dauerhaft in Angst und Schrecken zu halten. Keine politische Führung mit Verantwortungsbewusstsein darf so handeln, aber das war der Normalfall, nachdem das „gefährliche Virus“ auf die Bühne gehoben wurde.

Staaten die sich der angstgetriebenen Agenda, des Wegschließens ihrer Bevölkerung, der Entmündigung und Gängelung nicht anschlossen, wurden durch einen in unfassbarer Weise gleichgeschalteten Medienapparat konzertiert unter Druck gesetzt. Überhaupt zeichneten sich die Medien dadurch aus, dass sie die gesellschaftlich entfachten Ängste mit allen Mitteln aufrecht zu erhalten suchten. Bilder mit Särgen und Menschen in Schutzanzügen wurden zum Alltag der Medienberichterstattung, einer Medienberichterstattung die einer Kriegsberichterstattung gleichkam.

Doch verstärkt sich der Eindruck, dass man beim „Krieg gegen das Virus“ den Bogen überspannt hat. Wir leben inzwischen in einer weltweit vernetzten Informationsgesellschaft und haben Zugriffe auf Daten, die für Normalbürger in früheren Jahrzehnten undenkbar oder nur mit größtem Aufwand zu beschaffen waren. Aufklärung zu Lügen und Desinformationen erfolgt dieser Tage umgehend. Wer sucht, der findet. Genau das fürchten jene, welche des Krieges – welcher Art auch immer – bedürfen, und deshalb werden die Überbringer unangenehmer Wahrheiten auch so vehement angegriffen. Andererseits haben all diese Geschehnisse vielen Menschen die Augen geöffnet und die Gesellschaft als Ganzes verändert, was freilich von der Meinungshoheit aus nachvollziehbaren Gründen versucht wird, unter den Tisch zu kehren.

Geschichte war und ist auch immer eine von Widersprüchen. Nicht alles ist rational erklärbar. Das gilt auch für die Geschehnisse um die globale Coronahysterie. Bündnisse und Gegnerschaften in dieser globalen, vielschichtigen Welt sind nicht immer klar ausgeprägt. Das, was wir erfahren, ist oft genau dafür als Information geschaffen worden, damit wir es erfahren. In Umkehrung dessen werden uns Informationen vorenthalten, die wir als Puzzleteilchen benötigten, um bestimmte politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Prozesse durchdringen zu können. Geschichte wird von Menschen geschrieben, deren Natur grundsätzlich emotional, oft sprunghaft, in wechselnden Abhängigkeiten und damit durchaus unberechenbar ist.

Es fasziniert und erschreckt gleichermaßen, in welcher Art und Weise die eingangs genannten universellen Prinzipien und Strukturen im Falle der „Coronakrise“ eingesetzt und gelebt werden, wie stark wir sie annehmen und mittragen. Das kann auch mutlos machen. Mutlosigkeit ist ganz im Sinne der „kreativen Zerstörer“, jener von Macht und Überhebung Besessenen, die meinen, über ganze Gesellschaften hinweg, Konzepte von Zerschlagung und Neuaufbau durchsetzen zu können. Mutlosigkeit – also die Gefangenschaft in der Angst – machen uns gut führbar durch andere, statt durch uns selbst. Aber diese Mutlosigkeit lässt sich aufbrechen und das möchte letztlich die Essenz am Ende des Buches sein.

Die „Coronakrise“ legt – so man die unter ihrem Deckmantel geführten globalen Kriege betrachtet – Strukturen und Mechanismen offen. Das sind die politischen Institutionen von Staaten, das Rechtswesen, die Verquickung und Durchsetzung privater Interessen, der Apparat des weltweiten Finanzsystems, samt seiner – in diesem immanent abhängigen – Mitglieder. Die „Coronakrise“ zeigt uns, wie Macht und Herrschaft funktionieren, wie maßlos deren Streben und wie skrupellos deren Handeln ist.

Mit der „Coronakrise“ bekommen wir die Gelegenheit, den Krieg hier – im seit Jahrzehnten von keinem heißen Krieg betroffenen Mitteleuropa – am eigenen Leibe zu spüren. Wir sind zunehmend persönlich betroffen. Das kann uns motivieren, über die Dinge – einschließlich unserer eigenen Rolle – nachzudenken und ins Handeln zu kommen. Die von den Herrschenden ausgesprochene „neue Normalität“ (4) ist eine Manipulation, damit wir zukünftig Gängelung und Entmündigung als normal auffassen, ja fühlen. Doch steckt hinter dieser „neuen Normalität“ eine tiefe Wahrheit.

Denn eine Rückkehr zur „alten Normalität“ würde nichts weiter bedeuten als das „weiter so“. Es wäre das fortgesetzte, kollektive Mittragen eines ausbeutenden, Kriege schaffenden Systems. Die gigantische Plünderung natürlicher, einschließlich menschlicher Ressourcen und der maßlose Raubbau der Natur, der einer Zerstörung unserer Lebensgrundlagen gleichkommt, kann keine Alternative für die Zukunft sein, wenn wir Menschen diesen Planeten noch längere Zeit bewohnen wollen.

Was die Schieflagen unserer Gesellschaften betrifft, sind diese eben nicht naturgegeben und schicksalhaft. Wir Menschen haben immer das Potenzial, die Dinge zu verändern. Der Titel „Das Kaninchen und die Schlange“ weist auf die uns zugedachte Rolle hin, die für jede Kriegführung unbedingt erforderlich ist. Um uns dafür gefügig zu machen, platziert man vor das, was wir sehen wollen, Konstrukte aus Angst und Misstrauen, die wir unbedingt und ausschließlich sehen sollen.

Erst wenn wir vollständig und starr auf ein Feindbild fokussiert sind, wenn wir nicht mehr in der Lage sind zu differenzieren beziehungsweise ein Geschehen in komplexen Zusammenhängen einzuordnen, erst dann sind wir „reif“ für den Krieg. Bevor es soweit kommt, sind wir gut beraten zu hinterfragen, warum uns wer ein ganz bestimmtes Feindbild unterschieben möchte. Zum Abschluss der Artikelreihe wird der Verfasser ausführlich auf die beiden letztgenannten Aspekte eingehen.

Bitte bleiben Sie schön aufmerksam.

Alle bisher erschienenen Teile der Artikelreihe Das Kaninchen und die Schlange:


Anmerkungen und Quellen

(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen – insbesondere der deutlich sichtbaren Verlinkung zum Blog des Autors – kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei internen Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die externen Quellen, mit denen die Aussagen im aktuellen Text belegt werden. Letzte Bearbeitung: 11. Februar 2021.

(a1) Die hier in Entstehung begriffene Artikelreihe ist als Grundlage für ein Buch mit dem gleichnamigen Titel (Das Kaninchen und die Schlange) konzipiert.

(1) Michael A. Ledeen; Creative Destruction; 20.9.2001; National Review Online; abgerufen bei: http://www.aei.org/publication/creative-destruction-2/; 3.8.2019; Michael Ledeen arbeitete Jahrzehnte in großen Denkfabriken und für die Regierung der USA. Er war maßgeblich in das Project For A New American Century (PNAC) eingebunden, bei dem das Konzept der Kreativen Zerstörung eine große Rolle spielte. So führte Ledeen bei einer Rede am American Enterprise Institute aus: „[…] wir sollten keine Zweifel an unseren Fähigkeit hegen, Tyranneien zu zerstören. Das ist es, was wir am besten können. Es ist für uns selbstverständlich, denn wir sind das einzige wirklich revolutionäre Land der Welt, wie wir es seit mehr als 200 Jahren sind. Kreative Zerstörung ist unser zweiter Vorname. Wir tun es automatisch und genau deshalb hassen uns die Tyrannen und werden gezwungen, uns anzugreifen.“ (Quelle ebda)

(2) 2014; Mathias Bröckers, Paul Schreyer; Wir sind die Guten – Ansichten eines Putinverstehers oder wie uns die Medien manipulieren; Westend-Verlag; https://www.westendverlag.de/buch/wir-sind-die-guten/; ISBN: 978-38648-9080-2; Die „Guten“ beschreibt die Rollen herrschender Macht und der eng mit dieser liierten Medien, deren selbstverständliche Eigenwahrnehmung sich in einer moralisch fleckenlosen Überhebung über andere, „nicht so Gute“ ausdrückt. So hat zum Beispiel im Juni 2020 die größte Fraktion der Republikaner im US-Repräsentantenhaus, das Republican Study Committee (RSC), einen Entwurf eingebracht, in dem es unter anderem heißt: „Es ist an der Zeit, dass Amerika wieder vollständig seine Rolle als die größte Macht des Guten einnimmt, die die Welt je gesehen hat.“; siehe: https://rsc-johnson.house.gov/news/press-releases/johnson-wilson-unveil-rsc-national-security-strategy; 10.06.2020

(3) 12.03.2020; WHO erklärt COVID-19-Ausbruch zur Pandemie; https://www.euro.who.int/de/health-topics/health-emergencies/coronavirus-covid-19/news/news/2020/3/who-announces-covid-19-outbreak-a-pandemic; Die Pandemie (weltweite Epidemie) wurde ausgerufen, nachdem weltweit 20.000 Menschen mittels des in der Berliner Charité entwickelten Testverfahrens positiv auf das SARS-CoV-2-Virus getestet worden waren. Von Anfang an galt zudem die Regel, dass mit einem solchen Positivtest jeder Verstorbene der Sterbebilanz von Covid-19 zugerechnet wird.

(4) 20.04.2020; Vizekanzler Olaf Scholz in einer Pressekonferenz nach dem Treffen der Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder über die Verlängerung von Maßnahmen, die im Zuge der Corona-Pandemie getroffen wurden: „Wir bewegen uns in eine neue Normalität – eine Normalität, die nicht kurz sein wird, sondern die längere Zeit anhalten wird„; https://www.bundeskanzlerin.de/bkin-de/aktuelles/bund-laender-corona-1744306

(Titelbild) Auge, Magie, Suggestion; Autor: Stefan Keller (Pixabay); 04.04.2019; https://pixabay.com/de/photos/auge-leuchten-sehen-beobachten-4435191/; Lizenz: Pixabay License

Von Ped

61 Gedanken zu „Das Kaninchen und die Schlange“
  1. Lieber Ped,

    bitte diese Rechtschreibfehler beheben:
    Schaffe ein Problem und bitte umgehend die Lösung an.
    (biete)
    Dilletantismus.
    (Dilettantismus).

    Herzliche Grüße
    Achim


    Vielen Dank!
    Herzlich, Ped

  2. Ein vielversprechender Anfang – ich bin gespannt, wie es mit der Artikelserie weitergeht!

    Obwohl in dem Artikel auch von systemischen Effekten die Rede ist (»Systematiken erkennen«, »Die systemische, groß aufgestellte gesellschaftliche Ebene und die unter dieser Metaebene liegenden Ebenen kollektiven Zusammenwirkens…«), drängt sich nach meiner Wahrnehmung immer wieder der Gedanke in den Vordergrund, dass hinter allem ein zentraler und von langer Hand gesteuerter Plan steckt (»Agenda«, »Jeder Krieg beginnt mit einer Lüge.«, »Die Katastrophe war so gewollt und zumindest in Teilen auch geplant.«, »Globale Kriege ruft man stets mit der Absicht aus, diese endlos führen zu können.«).

    Ich bin bisher gut durchs Leben gekommen, ohne auf die Annahme einer großen zentralen Agenda zurückzugreifen. Ich glaube daran, dass der Mensch gut ist und dass kein Mensch anderen Menschen vorsätzlich etwas Böses antut. Ich glaube aber auch daran, dass der Mensch weit weniger reflektiert und bewusst handelt, als wir uns das gemeinhin einbilden. Ich glaube daran, dass das System, das wir geschaffen haben, seine eigene Dynamik entfaltet und systemische Effekte am Werk sind, die kollektive Handlungen bewirken, die aus der Ferne betrachtet so aussehen, als ob hinter allem ein großer zentraler Plan stecken würde.

    Jetzt könnte man meinen, dass es eigentlich egal wäre, ob hinter allem eine große zentrale Agenda steckt oder ob das nur scheinbar der Fall ist. Das ist aber ein fataler Irrtum! Die Schlüsse die man aus den Beobachtungen zieht und die Maßnahmen, die man ergreift, sind nämlich deutlich andere.

    Man wird immer wieder ins Leere stoßen, wenn man versucht, sich dem Zentrum der Macht zu nähern. Umso näher man diesem Zentrum kommt, umso »durchscheinender« wird es. Ist man schließlich bei einzelnen mutmaßlich im Zentrum des Zentrums stehenden Menschen angekommen, erkennt man, dass auch diese nur von besten Absichten beseelt sind und unfähig sind, die Welt nach ihrem Plan zu steuern. Wenn man sich dem Zentrum der Macht zu sehr nähert, löst sich alles auf. Man erkennt dann die systemischen Zusammenhänge nicht mehr. Dabei liegt genau dort der Schlüssel für eine Veränderung zum Besseren.


    Da sind wir näher beieinander, als Du es im ersten Augenblick vielleicht glauben magst 😉
    Herzlich, Ped

    1. »Ist man schließlich bei einzelnen mutmaßlich im Zentrum des Zentrums stehenden Menschen angekommen, erkennt man, dass auch diese nur von besten Absichten beseelt sind«

      Werter Ruben: glauben Sie das tatsächlich?! Jetzt ganz ernsthaft, auch beim nochmaldrübernachdenken? Sie glauben, all diese Menschen meinen es gut , nein, hätten sogar die besten Absichten ? Äh, und Sie leben jetzt auf welchem Planeten nochmal? Weil hier auf Erde in Merkelland sehe ich das so gar nicht, nicht mal (mehr) im Ansatz. Und wie man das jetzt in der Coronakrise behaupten kann, erschließt sich mir schon mal so überhaupt nicht.

      Aber interessanterweise habe auch ich heute vormittag über die Macht sinniert und bin zu folgender Erkenntnis gekommen: In vorderster Reihe unserer PolitikerInnen stehen Machtmenschen. Diejenigen unter uns, die an Macht kein oder wenig Interesse habe, haben bislang diesen Menschen das Regieren überlassen. Es sieht aber so aus, als müßten wir Nicht-Macht-Menschen uns daran beteiligen, eben weil unsere »Agenda« (börks, ich mag dieses Wort nicht) andere Dinge für wichtig(er) erachtet: Gemeinschaftssinn, mehr oder weniger friedliches Zusammenleben, echte Solidarität, eine im kleinen gut funktionierende Wirtschaft, Menschlichkeit, das Wissen darum, daß so »unsinnige« Dinge wie persönlich einkaufen, Bargeld, nicht digitalisierter Unterricht und andere »altmodische« Dinge mehr möglicherweise unsere (im positiven Sinne) humansten Eigenschaften sind bzw. hervorbringen. Das und vieles andere mehr.

      Aber so einfach ist es ja nicht. Machtmenschen zeichnen sich unter anderem dadurch aus, daß sie andere wegdrücken, wegmobben, klein machen – all das, was man in den vergangenen Jahrzehnten in der deutschen Politik (um mal zuhause zu bleiben) so wunderbar sehen konnte.
      Da würde also mehr dazu gehören als nur der Wille, sich auch mal dort oben zu tummeln. Es gab ja immer mal schlaue Köpfe, gute Leute, die angetreten und am Machtsystem gescheitert sind. Also alles neu? Na, wenn das Gros unter uns dazu mal nicht zu bequem (geworden) ist…
      Denn für lau ist sowas natürlich nicht zu haben, dazu gehört viel Arbeit, viel Mühe und das müßten schon mehr oder weniger alle gemeinsam angehen, weil es sonst ja doch wieder im Sande verläuft bzw. der oder die einzelne irgendwann – verständlicherweise – einfach nicht mehr mag.

      Und wenn ich mich dann so umsehe, wie wenig Widerstand sich gegen die jetzigen Maßnahmen, das jetzige Regieren bildet, dann kann ich mir das grade so gar nicht vorstellen. Aber damit das jetzt nicht wieder auf einer negativen Note endet: ich laß mich da gerne eines besseren belehren. 🙂

      1. Sie glauben, all diese Menschen meinen es gut, nein, hätten sogar die besten Absichten?

        DAS ist der Punkt! Wie naiv muß man eigentlich sein, wenn man jederman positive Intentionen unterstellt?
        Und, Helene, sie haben es absolut korrekt erkannt, zu den Motivationen vieler Menschen gehören auch destruktive. Diese Tatsache müsste man doch eigentlich nicht mal mehr großartig besprechen, wenn im Bereich des linken Spektrums nicht diese sozialromantischen naiven Mythen gepflegt werden würden.
        Natürlich, man könnte jetzt sagen, es gibt die Banalität des Bösen. Oder, wie ich es formulieren würde, die Banalität des Blöden. Das ist alles sicherlich richtig.

        Wichtig für die Gesellschaft ist und bleibt die Intention für eine Positivselektion zu sorgen. Und da haben sie, Helene, den entscheidenden Aspekt erkannt. Die Verantwortungslosigkeit der Masse führt dazu, dass die „dreckigen“ Charaktere in Führungspositionen kommen (Merkel&Konsorten).

        Das System funktioniert, so wie es ist, prinzipiell nicht. Die Masse ist doof und die intelligenteren schlechten Charaktere werden dadurch nach oben selektiert.

        Die Menschheit hat ein fundamentales Problem. Es ist Zeit für eine Thematisierung dieser Problematik.
        Es ist an der Zeit dieses Problem anzugehen, bevor die Menschheit sich selbst vom Erdball fegt.


        „Die Masse ist doof und die intelligenteren schlechten Charaktere werden dadurch nach oben selektiert.“

        Und wo sehen Sie sich, Horst?

      2. Liebe Helene!

        Ich habe über diesen Punkt schon viel nachgedacht und ich glaube das tatsächlich. Ich betrachte die Welt seit geraumer Zeit unter dieser Prämisse und finde sie viel besser erklärlich als zuvor. Ich versuche, so gut ich es schaffe, auch so zu handeln und erlebe dabei immer wieder schöne Erfolge.

        Ich frage mal zurück: Haben Sie in ihrem Leben jemals einen Menschen persönlich kennengelernt, der nicht in bester Absicht gehandelt hat? Ich meine nicht Menschen, die für Sie weit weg sind. Ich meine Menschen in Ihrer Nähe, Menschen die sie verstehen. Ist es nicht merkwürdig, dass keiner einen bösen Menschen persönlich kennt? Müssten die bösen Menschen nicht auch Menschen in ihrer Umgebung haben, die sie als ebensolche erkennen? Muss man daraus nicht den Schluss ziehen, dass der böse Mensch eine Fiktion, eine Projektion ist?

        Ich bin überzeugt, dass ich Angela Merkel, Christian Drosten, Bill Gates oder wie die Projektionsflächen für unsere Ängste aktuell auch immer heißen mögen verstehen könnte, wenn es mich mit einem von ihnen auf eine einsame Insel verschlagen würde. Ich würde verstehen, wie sich der jeweilige Mensch sein Handeln schön redet. Ich würde sogar verstehen, welche Handlungsimpulse dahinterstehen und unablässig darauf drängen, realisiert zu werden. Wenn ich noch tiefer in die Psyche eindringen würde, würde ich die Ängste sehen, die bestimmte individuelle Bewältigungsstrategien gebahnt haben, die sich wiederum in typischen individuellen Handlungsmustern entladen. Ich würde bestätigt finden, dass die meisten Menschen die meiste Zeit affektgesteuert sind und ihren Verstand selten bis nie einsetzen, um sich von ihren Affekten zu emanzipieren beziehungsweise ihre Affekte aktiv umzugestalten.

        Zu Ihren weiterführenden Gedanken zur Macht: Ich teile Ihre Auffassung, dass sich in jedem gereiften hierarchischen System »Machtmenschen« an dessen Spitze festsetzen und auch so handeln, wie Sie es beschreiben. Ich warne aber vor der Idee, man müsse nur einen »Marsch durch die Institutionen« antreten und könne, einmal oben angekommen, alles wieder reparieren. Diesen Marsch stehen genau nur »Machtmenschen« durch – das ist doch gerade der systemische Effekt, den es zu erkennen gilt.

        Wenn man sich mit diesem System beziehungsweise einzelnen systemischen Effekten nicht auf Dauer arrangieren will, muss man die Spielregeln, die in dem System gelten ändern. Diese ändert man, indem man bei sich anfängt.

        Hierzu kann man einmal in einer ruhigen Minute darüber nachdenken, wo man typischerweise projiziert, wo man Verantwortung abgibt, wo man sich dem Machtstreben anderer devot hingibt. Das wiederum kann man zum Anlass nehmen, über seine typischen Handlungsmuster, Bewältigungsstrategien und Ängste nachzudenken und dabei bis zu seinen tief verwurzelten und ziemlich fest verdrahteten Affekten vordringt.

        Wenn man am Ende dieser entspannt-kritischen Gesamtwürdigung des eigenen Selbst anfängt, seine Affekte aktiv umzugestalten, also die sie formenden Verdrahtungen abzuändern, dann – genau in diesem Moment – fängt man an, seinen Freien Willen zu leben. Dadurch ändert man dann auch die Spielregeln des Systems, jedenfalls den Anteil daran, für den man im Sinne der Aufklärung Verantwortung trägt.

        1. @Ruben

          »Ich warne aber vor der Idee, man müsse nur einen »Marsch durch die Institutionen« antreten und könne, einmal oben angekommen, alles wieder reparieren. Diesen Marsch stehen genau nur »Machtmenschen« durch – das ist doch gerade der systemische Effekt, den es zu erkennen gilt.«

          Nichts anderes habe ich geschrieben.

          Zum Thema »in bester Absicht« hätte bzw. habe ich auch eine Antwort, die will aber wohlformuliert sein (nicht wegen der Höflichkeit, sondern wegen der Komplexität des Themas) und das könnte noch dauern. Wenn ich soweit bin, komme ich damit wieder.

          1. @Ruben

            Hier ein ganz wunderbares Beispiel dafür, daß Jens Spahn ganz sicherlich nicht die besten Absichten hat, wenn er PatientInnen gegen ihren Willen ins Heim zwingen will

          2. Oh, nein! Muss ich jetzt auch noch mit Jens Spahn auf eine einsame Insel? Können wir uns nicht darauf einigen, dass er mir ganz bestimmt eine authentische Wohlfühlgeschichte erzählen kann? Diese Wohlfühlgeschichte braucht er doch alleine schon, um sich sein Handeln schönzureden…

            Die ganze Idee, dass wir auf der Basis dieser Wohlfühlgeschichten miteinander argumentieren und einander überzeugen könnten halte ich für einen Irrtum. Ein absolut sinnfreies Unterfangen, das nur wertvolle, weil abgezählte Aufmerksamkeitseinheiten frisst.

        2. »Haben Sie in ihrem Leben jemals einen Menschen persönlich kennengelernt, der nicht in bester Absicht gehandelt hat?«

          @Ruben

          Bevor ich jetzt einen fünfseitigen Essay über »in bester Absicht« schreibe (bei anderthalb Seiten war ich nämlich schon), sollten wir vielleicht erst mal klären, was genau Sie mit dem Begriff meinen.

          Lassen Sie uns das doch mal ganz kurz an einem einfachen Beispiel erläutern: Kitty und ihr kleiner Bruder Joe sind draußen im Garten. Ihre Mutter ruft sie herein, weil es für die beiden Kekse gibt. Joe geht erst noch aufs Klo, und als er in die Küche kommt, hat Kitty alle Kekse aufgegessen. Weitere Kekse gibt es nicht.

          Was an Kittys Tun ist jetzt »beste Absicht«? Daß Kitty meint, ihrem Bruder einen Gefallen zu tun, damit er nicht zu viele Kekse ißt? Oder doch eher, daß Kitty in erster Linie an sich gedacht hat und es in ihrem Interesse, sprich: ihrer ureigenen »besten Absicht« lag, alle Kekse selber zu mumpfen?

          Soviel Orientierung müßte schon sein, um das Thema diskutieren zu können. Wenn Sie uns also diesbezüglich mal aufklären könnten, wäre da – so meine ich – schon viel gewonnen. Wenn wir alle etwas anderes meinen, können wir uns auch nur mißverstehen.

          Mein kleines Beispiel verrät im übrigen auch: Menschen, die nicht in »bester Absicht« handeln, sind noch lange nicht »böse«. (Über eine Definition von »böse« müßte man sich dementsprechend natürlich auch noch einig werden.) Dazwischen ist wohl doch ein sehr weites Feld.

          1. @Helene

            Ich weiß natürlich nicht, was sich Kitty in Ihrer fiktiven Geschichte dabei gedacht hat, alle Kekse aufzufuttern. Aber einmal angenommen, die Geschichte geht folgendermaßen weiter: Der Vater der beiden Kinder, der nichts als Liebe für seine Kinder empfindet, fängt mit ihnen ein Gespräch an, um die missliche Situation zu reflektieren. Der Vater sorgt dafür, dass die Stimmung dabei so entspannt wie möglich bleibt und alle drei ihre Wahrnehmung der Situation schildern können, ohne das die jeweils anderen beiden diese kommentieren oder gar bewerten. Da es ja Ihre Geschichte ist: Wie ginge sie an dieser Stelle weiter?

          2. »Da es ja Ihre Geschichte ist: Wie ginge sie an dieser Stelle weiter?«

            @Ruben,
            Sie sind ein Schelm. Das möchte ich von Ihnen wissen, um zu erfahren, was Sie meinen, wenn Sie behaupten, daß jedeR alles »in bester Absicht« tue.
            Da es ja so scheint, daß Ihre Definition von meiner, Horsts und Albrecht Storzens abweicht (und ich befürchte, von der allgemein verwendeten ebenso), müssen Sie hier schon sagen, wie Sie das hier sehen.
            Sonst wird das nämlich auch mit einer Diskussion nichts.

          3. @Helene

            Dass Sie das Schelmische in meiner Antwort erkannt haben, hat mich sehr gefreut! Das dadurch bei mir bewirkte Schmunzeln war die Mühe des Schreibens alleine schon wert 😉 Nun aber zurück zur Sache…

            Mit meinem Schelmenstreich wollte ich einem Bewusstsein den Weg zu ebenen, dass Sie sich eine Geschichte ausgemalt haben, die eine Projektion Ihres Seelenlebens ist. Wenn ich die von Ihnen begonnene Geschichte nun weiterspinne, spannen wir auf Projektionen meines Seelenlebens um.

            Wir können das tun, müssen uns aber im klaren sein, dass diese Geschichte dann ein Mischmasch wird. Ich hätte den ersten Teil der Geschichte so schon nicht erdacht und möchte darum bitten, mir den Anfang der Geschichte im weiteren Verlauf nicht konkludent »anzuhängen«. Ich biete Ihnen im Folgenden zwei mir verstellbare Fortsetzungen Ihrer Geschichte an. Ob es sich dabei um eine mögliche Fortsetzung Ihrer Geschichte handelt, können nur Sie entschieden.

            Fortsetzung 1: Kitty erzählt, dass Joe ihr am Tag zuvor den von ihr zurückgelegten Schokoriegel weggefuttert hat. Kitty hat geweint. Papa war aber gerade unterwegs und hat von diesem bösen Übergriff nichts mitbekommen. Später war keine Gelegenheit mehr, das Thema aufzugreifen. Joe ist ja auch noch so klein. Aber als dann die Kekse auf dem Tisch standen, fand Kitty, dass das nun gerade die passende Gelegenheit wäre, um die Sache glattzuziehen. Papa, Kitty und der kleine Joe haben aus dieser Geschichte gelernt, dass solche Vorkommnisse unbedingt angesprochen werden müssen, um nicht als schlimmere Vorkommnisse wiedergeboren zu werden.

            Fortsetzung 2: Kitty erzählt, dass sie gar nicht wusste, dass die Kekse abgezählt waren. Als Joe dann von der Toilette kam und das Weinen anfing, habe ihr die Sache unendlich leid getan. Nachdem aber keine Kekse mehr da waren, habe sie die Situation auch nicht mehr retten können. Weil sie nun aber sähe, wie traurig Joe immer noch sei, nähme sie sich vor, ihm beim nächsten Mal von ihrem Teil abzugeben. Kitty bat Joe um Entschuldigung und nahm sich vor, künftig hinsichtlich möglicher Befindlichkeiten der anderen aufmerksamer zu sein.

          4. Lieber Ruben,
            vielen Dank für die Antwort mit Geschichtsfortführungsbeispielen. Diese haben mir gezeigt, was ich bislang nur vermutete, daß wir nämlich einem gegenseitigen Mißverständnis aufsitzen.

            Was Sie meinen, ist, daß jedeR einen (guten) Grund für sein oder ihr Tun hat. Eine These, mit der ich bis zu einem gewissen Grad konform gehe, die meiner Ansicht nach jedoch wenig bis nichts mit der Formulierung »etwas in bester Absicht tun« zu tun hat.

            Zwar haben Sie Kitty (schelmischerweise?) nur echte gute Gründe unterstellt (kennen Sie wirklich keine Kinder, die ohne Rücksicht auf Verluste und ohne »bewußten« Grund ihren Geschwistern die Bonbons oder Kekse wegessen? Ernsthaft nicht?), aber selbst in dieser, ich sage mal: konstruierten Version greift die allgemeingültige Definition von »etwas in bester Absicht tun« nicht. Damit bezeichnet man in aller Regel eine Tat mit möglichst positivem Ende für die Beteiligten, eben unter der Voraussetzung daß dies eine Auswirkung auf andere Menschen oder Dinge hat. Denn ob eine Absicht greifen wird, weiß man für sich selber ja, aber nicht für andere.

            Sie können z.B. für Ihren Besuch morgens um 8.00 Uhr den Frühstückstisch decken, frische Brötchen holen, Kaffee und Eier kochen und ihn dann wecken. Gute, ja allerbeste Absichten. Wenn Ihr Besuch aber gerne länger geschlafen hätte und vor 10.00 Uhr sowieso nichts ißt, dann waren es zwar die besten Absichten, aber geholfen hat es nicht. Denn statt eines dankbaren Gastes haben Sie einen grantigen. Die gute Absicht allerdings war da. Für Sie selber greift das Beispiel nicht, weil Sie ja wissen, um wieviel Uhr Sie gerne frühstücken.

            Auf Kitty bezogen: hätte sie jetzt glaubhaft vermitteln können, daß Joe ja von Keksen immer Bauchweh bekäme und sie ihn ganz ernsthaft davor retten wollte, und überhaupt wäre ihr von den zu vielen Keksen selber schlecht geworden, dann wäre das eine gute bis beste Absicht gewesen. Mit den Gründen, warum sie es tatsächlich tat (Aufrechnung, Rache, Erreichen fairer Zustände, nennen Sie es wie Sie mögen), hat das aber nichts zu tun.

            Und deswegen auch der quasi gemeinsame Aufschrei von Horst, Albrecht Storz und mir. Was wir meinen – und ich behaupte, das versteht so ziemlich jedeR unter dem Begriff – ist folgendes: Die gute Absicht impliziert, tatsächlich für andere etwas für diese Menschen Gutes tun zu wollen, nicht für sich selber. Und wenn Politiker, die ja einen Amtseid geschworen haben (unter anderem, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden), Dinge tun, die eher diametral entgegengesetzt dazu sind, dann mögen die Politiker dafür gute Gründe haben, wie tief auch immer die in ihrem Inneren versteckt sein mögen. Sie waren dann aber definitiv nicht von besten Absichten beseelt.

            Daß jede Tat eines jeden Menschen irgendwo im Bewußten oder Unbewußten begründet ist, ist schon fast eine Binsenweisheit. Ob man nun dem Glauben anhängt, im Kern habe dies auch immer einen guten, ja ehrenwerten Grund, das kann man wiederum diskutieren. Ist aber dann ein anderes Thema.

            @Horst, @Albrecht Storz: ich könnte mich natürlich irren. Falls ich also fälschlicherweise in Ihrer beider Namen gesprochen habe, bitte ich dies zu entschuldigen

          5. Liebe Helene,

            jetzt haben wir den Salat. Sie hatten den ersten Teil der Geschichte vorgegeben und mich gebeten, sie weiterzuerzählen. Ich hatte schon darauf hingewiesen, dass ich den ersten Teil so nicht erzählt hätte. Nun nehmen Sie mich aber doch auch für diesen Teil der Geschichte in die Pflicht.

            Der Anfang der Geschichte beschreibt eine Situation, an der ich gar nichts Erklärungsbedürftiges finden kann. Kinder lernen durch Versuch und Irrtum. In beiden Fortsetzungsgeschichten hat Kitty etwas getan, was ihr im Nachhinein Leid tut und Anlass für einen Lernvorgang ist. Wenn ihr Bilderbuchpapa so weitermacht, glaube ich übrigens tatsächlich nicht, dass Kitty und Joe jemals gegen andere vorsätzlich »ohne Rücksicht auf Verluste« handeln werden. Sie werden nämlich herausfinden, dass solch ein Verhalten hinterher immer arg im Gewissen zwickt und dem freudigen Zusammensein abträglich ist.

            Aber zurück zum Anfang der Geschichte. Sie haben eine Situation erdacht, in der es meiner Meinung nach gar nicht die Frage war, welche Absicht Kitty in Bezug auf Joe hatte. Meiner Meinung nach, wollte Kitty im Moment ihrer Handlung Joe weder Gutes noch Böses tun. Das ist meiner Meinung nach auch der Normalfall. Die meisten Handlungsimpulse, denen wir nachgehen, erklären wir uns mit einem inneren Grund. Wenn wir beispielsweise anderen gegenüber tunlichst nicht »ohne Rücksicht auf Verluste« handeln, erklären wir uns das mit inneren Beweggründen.

            Wenn ich aber ein Land in einen Lockdown schicke, um ein aktuelles und plakatives Beispiel zu bemühen, dann erkläre ich mir mein Verhalten nicht mit inneren Beweggründen, sondern damit, dass ich im Interesse einer höheren Sache so handeln muss – nicht wegen sondern unter Umständen sogar gegen meine inneren Beweggründe. Als ich davon sprach, dass Menschen stets von »bester Absicht beseelt« handeln, hatte ich Situationen dieser Art vor Augen.

        3. @Ruben
          Ich will mich da noch mal kurz einklinken.

          Haben Sie in ihrem Leben jemals einen Menschen persönlich kennengelernt, der nicht in bester Absicht gehandelt hat?

          Das habe ich sehr häufig erlebt. In modernen betrieblichen Strukturen bspw handeln Menschen systematisch gegen die eigene Überzeugung und gegen jegliche Vernunft/Ethik. Man passt sich an die Modalitäten an. Man läuft mit.
          In solch einem Umfeld würden die meisten auch gewissenlos Morden, wenn es von ihnen verlangt werden würde und durch strukturelle Gewalt abgesichert wäre. Die Karrieristen treten dabei übrigens am motiviertesten auf.
          Ja, solche Menschen kann man mit Fug und Recht als böse bezeichnen. Aber auch hierbei verschwimmen langsam immer mehr die Grenzen. Es entsteht eine neue Moral. Der „psychopathische Charakter“ wird immer mehr als Vorbild gesehen. Psychopathie wird langsam aber sicher zu einem positiven Wert.
          Umgangssprachlich nennt man ein solches Verhalten dann bereits positiv konnotiert „cool“.

          1. Was Sie da an persönlichen Erfahrungen schildern knüpft bei mir nicht an. Nachdem wir aber wohl doch beide auf dem gleichen Planeten leben, wäre zu überlegen, wieso wir die Welt so unterschiedlich wahrnehmen. Weil, an der Wahrnehmung der Welt muss es wohl liegen, wenn die Welt selbst die gleiche ist. Für die Wahrnehmung der Welt ist meiner Meinung nach jeder selbst verantwortlich. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und unterstelle, dass jeder mit seinem Menschenbild Einfluss auf das tatsächliche Geschehen in seinem Umfeld nimmt und sein Menschenbild auf diese Weise zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung macht.

          2. Vielleicht hilft dass dem gegenseitigen Verständnis zwischen Ruben und dem Rest der Welt:
            () https://www.youtube.com/watch?v=qC3Gh71no00
            Ich persönlich bin auch der Überzeugung dass Ruben den Ursprung der psychopatischen Handlungen vieler unserer Mitmenschen „verklärt“. So sehr ich seine Beiträge auch anhand ihrer Sachlichkeit schätze, so sehr tragen sie durch dieses Verklären auch die Gefahr in sich dass der Leser seiner Worte falsche Erkenntnis daraus ziehen und die notwendigen Handlungen die vom Menschen nötig sind um diesen momentanen Albtraum ein Ende zu setzen, unnötig durch Missverständnise hinausgezögert werden und somit das Leid welches viele unserer Mitmenschen durchleben, verlängert wird.
            Leider hat sich die Hoffnung dass Ruben über die Zeit die er im Austausch mit vielen Menschen in den letzten Jahren verbracht hat, sich eine Änderung in seiner Sicht und Argumentationsweise einstellt, nicht erfüllt. So hoffe ich weiter dass zu dem bemerkenswerten Sachlichem welches er im Stande ist zu definieren, irrgend wann auch das empathische im gleichen Maße dazukommt und er vielleicht auch zu der Erkenntnis kommt dass auch „nicht gute“ Absichten bei einigen Menschen der Antrieb ist und diese in ihrem zersetzenden Handeln aufgehalten werden müssen, mit oder ohne ihre Einsicht, denn darauf kommt es in erster Hinsicht nicht an sondern als Erstes auf den Schutz der Opfer und der Gesellschaft durch ihr Handeln. Egal aus welcher inneren Überzeugung sie handeln.
            Mir persönlich helfen solche Beiträge wie dieser immer wieder mich zu erden und zu reflektieren, auch wenn es nach dem Erkennen seiner selbst zum Umdenken kommt, welches auch hin und wieder schmerzhaft sein kann:
            () https://www.youtube.com/watch?v=7ZYiOXRGzOc
            LG an alle!

          3. @Boban

            Philosophische Schriften zu lesen ist nicht meins. Trotzdem gehe ich davon aus, dass die kantschen Schriften mich indirekt über den Geist der Aufklärung stark geprägt haben. Insofern bin ich natürlich froh, dass Immanuel Kant all das erdacht, aufgeschrieben und vor allem auch bewirkt hat.

            Ich würde den Aussagen in dem Erklärvideo aber weitgehend widersprechen wollen. Jetzt ist hier im Forum nicht der Ort, das auszudiskutieren, was ich aber dazu sagen möchte, ist, dass ich mir die Welt und das Phänomen Mensch tatsächlich entscheidend anders erkläre.

            Wie ich hier im Forum schon in dem einen oder andern Kommentar angemerkt habe, ist das bei mir kein rein theoretisches Wissen. Ich wende dieses Wissen täglich an und finde es regelmäßig durch meine Beobachtungen bestätigt. Es handelt sich also um empirisches Wissen und zunehmend auch um praktische Handlungskompetenz.

            Du thematisierst die Verantwortung, die Du für andere verspürst und welche Handlungen Du in kollektiven Notwehrsituationen für gerechtfertigt hältst. Ich fühle mich nicht berufen oder befugt, aus einer kollektiven Notwehrsituation heraus gewaltsam gegen andere vorzugehen. Gewalt gegen andere ist für mich nur in einer individuelle Notwehrsituation zulässig und auch das nur, wenn und so lange diese Gewalt zum Abwenden der konkreten und akuten Notwehrsituation dient. Dieser Grundsatz ist für mich ein essentieller Teil unserer Zivilisation. Im übrigen bin ich der Meinung, dass individuelle Notwehrsituationen so selten sind, so dass wir ohnehin schon viel zu viel unserer wertvollen Aufmerksamkeit darauf verwendet haben.

            Was Du weiter schreibst, liest sich für mich, als ob Du meinen würdest, dass, wer bei anderen nicht wenigstens ab und zu eine »böse Absicht« erkennt, nicht empathisch sein könne. Meinst Du das so?

          4. @ Ruben
            Hallo Ruben,
            leider verklärst du die von dir so benannte gesellschaftliche Notwehr alleinig als Gewalt, was wahre Notwehr niemals ist, ansonsten würde es als Notgewalt benannt sein müssen.
            Notwehr ist oberste Direktive der Mutigen damit die ohne Mut nicht zu Opfern werden.
            Wie heißt es doch im Volksmund: Die Schwachen sind in der Gemeinschaft stark, doch der Mutige ist auch im Stande allein zu kämpfen! Egal wie es im Einzelfall ausgeht.
            Diese Art selbst Notwehr nur als Gewalt darzustellen ist ein sehr gutes Beispiel was ich in meinem Kommentar als verklärend und gefährlich halte in Sachen Aufklärung und ins Handeln zu kommen. Es verzehrt die Realität und nimmt den Lesern das Verstädnis warum sie ins Handeln kommen sollten und zwar so schnell wie möglich, wie es gerade dieser Beitrag von Ped wieder mal vor Augen führt, ist in dieser momentanen Zeit, Handeln angesagt!!
            Und ja, viele deiner Beiträge lassen zumindest eine empathiloses Herangehen an vielen Themen von dir vermuten und ich hoffe du verstehst meine Antwort nicht als Herabsetzung sondern als eine Wiederspiegelung dessen wie die meisten deiner Beiträge rüberkommen und verstanden werden.
            Das du eine große Portion Empathie in dir trägst beweist schon dein Einsatz auf diesem Blog, nur sollte man auch ab und zu sich die „Sprache“ der Anderen zum Teil aneignen um richtig verstanden zu werden. Es ist für uns alle sehr wichtig beide Sprachen zu sprechen, die der Sachlichkeit und die der Empathie um von allen Seiten so oft wie möglich verstanden zu werden. Mein persönliches Problem mit dem Vertanden werden liegt genau entgegengesetzt von deinem, ich habe lernen müssen bei vielen Themen die Sachlichkeit in Vordergrung stellen zu müssen, auch wenn meine Beweggründe überwiegend aus dem Emotionalen kamen.
            Hoffe mit meiner einfachen und nicht wissenschaftlichen Art und Weise dir etwas Verständnis vermittelt zu haben wie deine Worte teilweise wirken und (miss)verstanden werden und wie du auch aus unseren wenigen privaten Gesprächen gut wissen müsstes, beruhen meine Erfahrungen auch auf empirischem Wissen, auch wenn sie komplett anderer Natur sind wie deine und von mir emotional und empathisch verarbeitet werden.
            LG an alle!

      3. Nabend Helene. Ich stelle mir gerade die Frage, wie ein universelles, also allen schmackhaftes Regieren aussehen könnte. Gab es da schon Vorbilder, die weniger Missfallen auslösten ? Kaiser, König, Kirche ? Oder widerspricht es dem intelligenten Menschen allgemein, nach einer auferlegten Regie zu leben ? Das Gegenteil wäre Anarchismus, aber das wäre wieder verdammt viel Arbeit an sich selbst. Hat aber schonmal ganz gut geklappt, in der Urgesellschaft zum Beispiel. Da gab es keinen, der die Kappe aufhatte und es lief trotzdem. Bis dann irgendwann einer die Kappe aufhatte und meinte, für alle sprechen zu müssen. Sonst wären wohl alle bisherigen Kriege maximal in einer Dorfschlägerei geendet. Sozusagen …
        Ich kann den Hass auf Merkel nicht nachvollziehen. Wir leben in einer Klassengesellschaft. Jede Regierung ist das Machtinstrument der herrschenden Klasse. Garnicht so einfach, da wieder rauszukommen.

        1. @Atomino

          Prinzipiell kann ich mit unserer Regierungsform als solcher durchaus leben. Man müßte halt ein Auge auf die Machtmenschen haben bzw. sie in ein gutes Verhältnis zu Nicht-Macht-Menschen setzen, auf das was Gutes dabei herauskommt.
          Grundsätzlich halte ich das auch für möglich, aber wie das im Einzelnen auszusehen hätte, müßte wohl ausgearbeitet werden. Ob und wie und wo und wann…tja, das wird bzw. würde sich dann zeigen.

    2. Also Herr Rubens, das “ Ist man schließlich bei einzelnen mutmaßlich im Zentrum des Zentrums stehenden Menschen angekommen, erkennt man, dass auch diese nur von besten Absichten beseelt sind “ ist ja wohl in seiner Naivität nicht zu überbieten. Tut mir Leid für das harte Urteil, aber es ist mehr als gerechtfertigt.

      Nehmen Sie zwei Menschen, die haben beide hunger, und vor beiden liegt EIN Nahrungsmittel – NATÜRLICH sind beide Menschen nur von den besten Absichten beseelt!

      Oder nehmen Sie einen Psychopathen, der (vielleicht gerade weil er Psychopat ist) zu viel Geld gekommen ist. Dieser Psychopath wird mit seinem Geld natürlich nur beseelte Absichten umsetzen.

      Also mal im Ernst: wo leben Sie eigentlich?

      1. Albrecht, im Grunde geben Sie Ruben doch Recht. Ich kann in ihren Beispielen keine Bosheit erkennen.

        Im ersten geht es um die Erfüllung eines existenziellen Grundbedürfnisses zweier anscheinend im Elend lebenden Menschen. Muss ja so sein bei nur einem Lebensmittel. Wer von uns kann darüber urteilen? In unserer Gesellschaft scheint mir das jedenfalls weit hergeholt. Hier spricht man meiner Erfahrung nach eher vom Anstandshappen den man liegen lässt.

        Beim zweiten handelt es sich schlicht um einen schwer kranken Menschen. Bemitleidenswert, wenn auch gefährlich natürlich.

        Unterm Strich ist ein Gut und Böse denken einfach kreutzgefährlich. Das was wir heute als Böse ansehen wurde immer im Namen einer gerechten GUTEN Sache verübt. Jedes totalitäre System, jede Verfolgung Andersdenkender, jeder gewalttätige Umsturz, jeder Krieg und ausnahmslos jede Diktatur, richtet sich verteidigend gegen das Böse.

        Das ändert nichts daran, das man sie aufhalten muss, aber wer jemanden als Böse bezeichnet, hat schlicht den Versuch des Verstehens aufgegeben und driftet ins destruktive. Man verhärtet sich im fühlen und denken. Was im Endeffekt vielleicht das ursächlichste Problem der Verantwortlichen ist.

        1. Ich werde mich jetzt ziemlich „einfach“ äußern. Da Ruben hier ja von vielen verstanden wird. Ich bin erschüttert über Rubens Ansichten. Für mich ist seine Überheblichkeit und sein Darstellungs- und Sendungsbewusstsein kaum auszuhalten. Ein Rechthaber! Sollten ja alle im Zentrum der Macht nur das Gute wollen, warum schreibt dann ein Ped hier gegen dieses menschenfeindliche Bild? Was Ped hier immer wieder auszeichnet, ist sein enormes Wissen, sowie seine Reflektirtheit und Empathie. Rubens Artikelhoheit beschränkt sich nur auf seine Blase, andere Menschen, deren Handeln und darüber reflektieren geht nur soweit seine eigene Blase reicht.


          Leute, Leute, warum macht Ihr es mir nur so schwer.
          Die Herausforderung, andere Sichten, die einen in Widersprüche treiben, auszuhalten und in etwas Positives zu überführen, scheint himmelhoch zu sein. Statt dessen greift das „übliche“ Spiel, dass dann auch noch missverständlich für Dialektik gehalten wird: Solidarisierung mit den angeeigneten Denkbildern und Abwertung der fremden, störenden Bilder.
          Das ist eine für mich ziemlich ernüchternde Erkenntnis.
          Freundliche Grüße, Ped

          1. @Peter
            Ruben hatte (so weit ich das verfolgt habe) nur bei Ped entsprechende Zustimmung.

            Vermutlich treffen bei der angesprochenen Frage aber tatsächlich Weltbilder aufeinander. Das des radikalen Pazifismus (Ped&Ruben) und das Konzept vom „Notwehrrecht“. Ersteres Konzept sieht in der Gewaltanwendung eine Verstärkung der Gewaltspirale. (Man bekommt das „Gift“ dadurch aus der Gesellschaft nicht raus). Das „andere“ Konzept befürwortet Gewalt als Mittel der Selbstbehauptung.

            Das Thema ist leider ziemlich umfangreich. Wir sollten das wohl (gerade aus Rücksicht auf Ped) hier erst mal ad acta legen. Es besteht ohnehin auf Seiten des Volks keine Gewaltbereitschaft in Dtl.
            Insofern gesehen ist die zugehörige Diskussion aktuell rein akademischer Natur.
            Vielleicht wäre mal eine harte Diskussion unter einem Artikel zum Thema notwendig. Aktuell wäre das mMn aber wohl eher kontraproduktiv.

          2. Im Rubikon ist gerade heute ein Interview mit Rainer Mausfeld erschienen. Dort findet sich der nachfolgende Passus. Finden wir in diesem Passus eine gemeinsame Ausgangsbasis für den weiteren Gedankenaustausch?

            „Die abendländischen Kulturen, die heute in dem kulminieren, was sich selbst als »westliche Wertegemeinschaft« zelebriert, haben den Weg der Gewalt kultiviert. Sie haben von den Kreuzzügen über den Kolonialismus und seiner »Mission Civilisatrice« bis zum gegenwärtigen »Humanitären Imperialismus« die wohl größte Blutspur in der Geschichte des Menschen hinterlassen. Zugleich haben sie die ausgefeiltesten Formen von Doppelmoral und Heuchelei entwickelt, der zufolge selbst unsere größten Gräueltaten lediglich Ausdruck unserer gutwilligen und uneigennützigen Bemühungen um das Allgemeinwohl und den zivilisatorischen Fortschritt der Menschheit seien.“

          3. Lieber Ruben, ich danke Ihnen für den Hinweis auf Rainer Mausfeld. Ich wollte Sie keineswegs persönlich angehen, meine Worte waren schon sehr heftig. Ein paar Ihrer Aussagen habe ich wohl zu einseitig interpretiert, dafür meine Entschuldigung. Auf die von Ihnen vorgeschlagene Ausgangsbasis, für den weiteren Gedankenaustausch, gehe ich gerne ein.

          4. Lieber Peter: Schwamm drüber!

            Wenn Sie mit dem, was Rainer Mausfeld in dem von mir zitierten Passus sagt übereinstimmen, an welcher Stelle biegen Sie dann gedanklich anders ab als ich, wenn ich sage, dass sich Menschen ganz allgemein ihr Handeln mit den für sie passenden Argumenten schönreden? Oder biegen Sie erst später in meinem Gedankengang ab?

          5. Lieber Ruben, „ dass sich Menschen ganz allgemein ihr Handeln mit den für sie passenden Argumenten schönreden“ da bin ich ganz mit Ihnen einverstanden. Abgebogen bin ich wohl nach Ihrer Antwort an Horst bezüglich alle Menschen würden in bester Absicht handeln: „Was Sie da an persönlichen Erfahrungen schildern knüpft bei mir nicht an. Nachdem wir aber wohl doch beide auf dem gleichen Planeten leben, wäre zu überlegen, wieso wir die Welt so unterschiedlich wahrnehmen. Weil, an der Wahrnehmung der Welt muss es wohl liegen, wenn die Welt selbst die gleiche ist. Für die Wahrnehmung der Welt ist meiner Meinung nach jeder selbst verantwortlich. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und unterstelle, dass jeder mit seinem Menschenbild Einfluss auf das tatsächliche Geschehen in seinem Umfeld nimmt und sein Menschenbild auf diese Weise zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung macht.“ Vielleicht in folgende Worte gefasst: Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus. So wie man jemanden behandelt, reagiert dieser auch darauf. Meiner Meinung nach haben Sie aber mit Ihrer Reaktion nicht unbedingt empathisch in den Wald hinein gerufen. Horst’s eigene Wahrnehmung von Ungerechtigkeit wurde von Ihnen negiert oder nicht wahrgenommen. Sie sprechen ihm seine Form von Wahrnehmung ab und schreiben von Selbstverantwortlichkeit und selbsterfüllender Prophezeiung, was seine Argumentation noch mehr in Frage stellt. Weiter fahren Sie fort, dass solche Erfahrungen bei Ihnen nicht anknüpfen und sie doch beide auf dem gleichen Planeten leben würden. Dass das Menschenbild Einfluss auf das tatsächliche Geschehen im Umfeld nimmt, auch da bin ich mit Ihnen einig. Aber die Wahrnehmungen und Erfahrungen sind für jeden Menschen wohl individuell. Wichtig scheint mir der humanistische, friedliebende Gedanke in der Auseinandersetzung, den ich in meiner ersten Stellungnahme an Sie, verletzt habe.

  3. Nun habe ich drei Kommentare von drei geschätzten Foristen gelesen, die es allesamt nicht geschafft haben, sich ernsthaft und achtungsvoll auf eine sie in Dissonanz bringende Sicht einzulassen.

    Von jedem der Foristen ein Zitat, bei dem er sich vielleicht doch einmal am Kopf kratzen darf:

    Nummer 1: „Äh, und Sie leben jetzt auf welchem Planeten nochmal?

    Nummer 2: „Wie naiv muß man eigentlich sein, wenn man jederman positive Intentionen unterstellt?

    Nummer 3: „Also mal im Ernst: wo leben Sie eigentlich?

    Sehr schön zeigt sich zum Einen der Wunsch nach Selbstbestätigung im Außen. Allesamt sind diese Kommentare aber vor allem unpassend, abwertend und damit logischerweise selbstüberhebend. Und es spielt keine Rolle, ob der „Kritisierte“ die flache Erde oder Reptilien thematisiert hätte. Pauschalurteile zu fällen und so in der eigenen Blase zu verharren, sind halt immer die bequemere Lösung.

    Zukünftig werden diese Abwertungen, die ständig die Diskussion entwerten, nicht mehr das hiesige Licht der Forumswelt erblicken. Die Ansage des Blogs ist klar und deutlich: Achtung und Respekt vor Jedermann, und das beachtet, stärkt man gleich noch selbiges gegenüber dem eigenen Ich.

    Beste Grüße, Ped

    1. Sie sind aber streng, Ped. Und dabei haben ausgerechnet Sie zu Gertrude kürzlich was von »hässlich« geschrieben, was mich wiederum ziemlich verwundert hat. Da waren Sie nämlich selber nicht so… neutral, wie Sie das jetzt von uns fordern.

      Dabei hatte ich mich wirklich bemüht, nicht abwertend zu schreiben. Mein von Ihnen kritisierter Satz läuft bei mir noch unter, ähm, scherzhafte Kritik oder so? Anders wußte ich meine quasi Entgeisterung gerade nicht »nett« zu artikulieren.

      Aber gut, ich glaube ich sehe, was Sie meinen, und Sie haben ja nicht ganz unrecht. Falls das umsetzbar ist, will ich’s gerne versuchen. Wenn’s nicht klappen sollte, werden Sie wohl oder übel (und hoffentlich schweren Herzens!) auf eine geschätzte Foristin (dafür ganz herzlichen Dank) verzichten müssen.

      In diesem Sinne: auf das zukünftige Kommentieren.
      Helene


      Sie/wir bekommen das schon hin, Helene.
      BG, Ped

  4. nochmals zwei kleine Tippfehler:
    … ist … als Information geschaffen wurden, damit wir es erfahren.
    einmal „wurden“ statt „worden“ und
    … im im Sinn ..
    ein Doppel-im

    Guter Text
    LG Georg


    Diesmal ist aber einiges durch die Lappen gegangen. Da ist die Unterstützung der Foristen Gold wert. Nochmals danke dafür!
    Herzlich, Ped

    1. ehrlich jetzt ? Erbsenzählerei statt Diskurs ? Solange der Text von den anderen verstanden wird und keine Deutungsfragen aufwirft, finde ich diese Richtigstellungen typisch kleinbürgerlich. Etwas anderes wäre es, wenn der Autor zum Hochadel der deutschen Sprache gehörte und von unten dementsprechend genüsslich bekrittelt werden könnte. Dürfte hier aber nicht der Fall sein. Das spricht eher für zuviel Zeit statt einer eigenen Haltung. Nix für ungut …


      Für mich waren diese, Georgs, Korrekturhinweise einfach nur hilfreich und dafür bin ich schlicht dankbar.
      VG, Ped

  5. Ein eigentlich sehr guter Artikel, aber mit folgendem Satz kann ich nicht einverstanden sein: „Die gigantische Plünderung natürlicher, einschließlich menschlicher Ressourcen und der maßlose Raubbau der Natur, der einer Zerstörung unserer Lebensgrundlagen gleichkommt, kann keine Alternative für die Zukunft sein, wenn wir Menschen diesen Planeten noch längere Zeit bewohnen wollen.“
    Die Klimahysterie von 2019 war das Vorgängerereignis der Coronahysterie von 2020. Es wurden dieselben Techniken der Angsterzeugung und – damals noch – symbolischen Aufhebung von demokratischen Grundrechten angewandt, wie bei Corona.
    Es gäbe genug Techniken, auch um die ökologischen Probleme der Menschheit zu lösen, ohne das die Mehrheit der Menschen auf Wohlstand verzichten müsste. Wer im Namen des Klimas den Verzicht predigt, betreibt das Geschäft der Neoliberalen.

  6. Wow Herr Frey.
    Das war mal sehr direkt, passen Sie bloß auf sich auf, bis sich was rührt brauchen wir Menschen wie Sie.
    Hab jetzt die Kommentare noch nicht mal gelesen, Ihr Text beschäftigt und wird verbreitet.
    Wieder ein Dank für all die Mühe.
    Gruß aus Mainz an Dresden.

  7. Wie schade 🙁
    Wie schade dass dieser sehr, sehr gute und qualitativ sich deutlich abhebende Beitrag von dir Ped, in den Kommentarzeilen von den Meisten, und teilweise auch von dir selbst, wenig gewürdigt und in seinem Kern kommentiert wird. Stattdessen wird von deiner Seite aus anscheinend versucht nur emotionslose Kommentare zu vordern um wahrscheinlich den Glauben und Ansicht zu nähren dass diese dann auch niveauvoller seien??
    Das so ein guter und mitnehmender Text bei den meisten Lesern Emotionen auslöst ist mehr als verständlich und dass diese sich dann teilweise auch in den Kommentaren wiederspiegeln, sollte doch für dich mehr Zeichen sein das du mit ihm die Menschen dort erreicht hast wo auch etwas bewegt werden kann, nähmlich in ihrem Inneren und dort sind eben auch Emotionen wohnhaft und man ist nicht immer in der Lage sich dieser zu erwehren oder sie aus seinen Kommentaren raus zu halten, außer, man heißt „Ruben“ oder „Ped“ 😉 (Bevor du wieder scharf schießt: das war Sarkasmus!)
    So sehr ich deine und Rubens sachliche Art zu Schreiben schätze, muss ich mich auch dafür einsetzen dass etwas Platz und Respekt für „Emotionen“ bleiben, außer sie sind wirklich niveaulos oder verletzend, oder gar bla, bla…Nicht wahr Herr Storz?! 😉
    Zu deinem Beitrag kann ich aus persönlicher Sicht nur sagen dass er zumindest mich, und den anderen Kommentaren nach zu urteilen, sehr bewegt und geistig und seelisch wieder auf die richtige Spur führt. Was zugegebener Weise ein gutes Gefühl erzeugt, danke dafür!
    LG an alle!

    1. Der Titel des Beitrags lautet: Das Kaninchen und die Schlange.

      Man sieht förmlich vor sich, wie das Kaninchen in Schockstarre verfällt und die Schlange immer näher kommt.

      Was mich dabei interessieren würde: Was würde geschehen, wenn das Kaninchen die Schlange einfach ignoriert? Wenn es sich nicht hypnotisieren lässt und einfach weiterhüpft und seinen eigenen Intentionen folgt.

      Ist so ein Kaninchen vorstellbar?


      Aber ja 😉
      Herzlich, Ped

      1. Das Kaninchen kann Wegsehen, Ignorieren und Verleugnen wie es will aber die Gefahr und ihre Auswirkungen bleiben real! Zudem kann die Seele eines jeden Menschen der Empathisch ist nicht „weg sehen“ und er muss und wird das welches um ihn herum geschieht innerlich durchleben müssen.
        Wer von sich behauptet Empathie zu leben, der muss natürlich auch mitfühlen und dass ist genau die Stelle an der die Manipulation, Konditionierung und Steuerung des Humankapitals greift und ihre Wirkung entfalltet.
        Wegsehen und ignorieren als Heilmittel für dass welches wie in diesem Beitrag von Ped so trefflich geshildert und beschrieben, kann nicht nicht ziehlführen sein denn weder Augen, Ohren oder das Hirn des Kaninchen sind Auslöser für die von euch angesprochene Stockstarre, sondern die durch das handeln der Menschen selbst verletze Seele.
        LG an alle!

  8. Tja, die Reichen führen einen Krieg gegen uns – mit allen Mitteln. Dazu schicken Sie sogar Agenten und Trolle in solche Blogs wie hier. Aber sie nutzen auch Gewehre und Waffen wenn es sein muss. Echte Gewehre, tödliche Waffen.
    Aber wir, zB in so einem Blog wie hier, sollen ja unsere Worte brav wählen.
    Das ist die stärkste Waffe der Reichen: die Gedankenkontrolle. Und die Gedankenkontrolle erfolgt über die Kontrolle der Worte.
    Indem im Internet ein Kindergartenregime eingeführt wird, werden wir geknebelt und gebunden und hilflos gemacht. „Das sind aber böse Worte, so etwas sagt man nicht.“, das ist der Hintergedanke bei der Verfolgung von „Hate Speech“.
    Gut, jedem das Seine. Wer Kindergarten will kann Kindergarten haben.


    Was hat unsere, von mir betonte Art und Weise des achtungsvollen Umgangs miteinander mit den Reichen zu tun?
    Ped

    1. Albrecht Sie haben jedes Recht empört und wütend zu sein. Aber wem genau nützt es etwas wenn Sie andere Diskussionsteilnehmer angehen? Ist das der Widerstand? Ruben hat eine in „unseren Kreisen“ provozierende Sicht der Dinge dargelegt. Wenn etwas Kindergarten ist dann doch eher die Schnappatmung die er damit sofort auslöst. Ich bin auch nicht für Sprech-und Denkverbote, aber Sie haben ihn doch getadelt für das was er gesagt hat. Sie haben nicht gegenargumentiert und sind auf den Inhalt auch nicht eingegangen, sondern sind direkt persönlich geworden.

      Das ist politische Korrektheit mal andersrum. Die Verfolgung von hatespeech hat in der Tat das Ziel andere Meinungen diskussionslos abzuwürgen.

      Nochmal, DISKUSSIONSLOS ABZUWÜRGEN.

      Ich weiß es natürlich nicht aber ich behaupte mal, das eher das der Grund für Peds Missfallen war. Das unreflektierte „sowas sagt man nicht“ in Richtung Ruben.

    2. @Ped
      Wir alle achten Ruben, bspw hat er hier in der Vergangenheit auch sehr gute Sachen geschrieben. Seine Thesen über die angeblich grundsätzlich positiven Intentionen eines jeden Menschen sind aber schlicht naiv. Und darauf hat sich im Kern die Kritik einiger Foristen (auch von mir) bezogen.
      Ich denke, dass die Vertretung solcher (und ähnlicher) Thesen ganz entscheidend zur Paralysierung des linken Milieus beigetragen hat.
      Sprich, mit solch einer „Empathie“ für den „Feind“ stößt man eben den eigenen Leuten vor den Kopf. Und die sind von der ganzen gesellschaftlichen Repression immerhin betroffen, da sie Opfer sind. Wer sich mit den Tätern solidarisiert, der beleidigt die Opfer.
      Da ist eine Holocaust-Leugnung bspw dann auch technisch sehr nah dran an der „Ehrenrettung“ von Psychopathen (die ja angeblich nur positive Intentionen haben).

      zur Zensurdiskussion: Ihre Reaktion (die Drohung mit Zensur) war falsch.

      Ruben hätte seine Thesen selbst verteidigen können. Und er hat übrigens auch nicht nach Zensur geschrien oder sich gar selbst persönlich angegriffen gefühlt.

      1. Nein Horst, da irren Sie.

        Sie irren zum Ersten, dass hier Zensur greift. Zensur heißt Denkverbot, davon kann überhaupt keine Rede sein. Ich drohe auch nicht, sondern weise klar darauf hin, dass fehlende Achtung gegenüber anderen Diskussionteilnehmer hier keine Bühne findet und das wir uns allesamt bemühen, Achtung und Respekt gegenüber Jedermann zu leben. Feindbilder können auf unzähligen Plattformen gepflegt werden, hier darf man sie außen vor lassen.

        Finde den Splitter …, Horst, Sie versuchten eine Zensur bei einem anderen Foristen. Das fällt Ihnen nicht auf?

        Dieser Blog wurde über Jahre – mitsamt seiner Diskussionplattform – behutsam und mit großem Aufwand aufgebaut.

        Das Forum ist kein Freischwimmerbecken, in dem sich jeder respektlos austoben, quasi sein Mütchen kühlen kann. Das Forum hat eine Intention, die dem Ansinnen des kleinen und großen Friedens gerecht werden möchte. Durch Unachtsamkeit lässt sich das Klima einer solchen Plattform ganz schnell zerstören. Das werde ich nicht zulassen.

        Jeder, der in diesem Blog kommentiert, hat auch eine Verantwortung, für Qualität und gelebte Menschenwürde. Er repräsentiert den Blog und nimmt mit seinen Kommentaren an der Formung der Botschaften der Plattform für andere teil. Er betreibt mit seinen Posts – allein getragen durch Achtsamkeit – Werbung für eine Idee, die ich hier vertrete, zu stärken suche und selbstverständlich auch fortwährend zur Diskussion stelle.

        Das ist die Unterstützung, die ich mir wünsche: Kreative, konstruktive Mitarbeit, Friedensarbeit; ein für „Neuankömmlinge“ attraktives, einladendes, offenes Auftreten; ein Auftreten, das sich wohltuend von der beleidigenden und egogetriebenen Kultur anderer Foren abhebt und den Menschen vor allem Mut macht.

        Herzlich, Ped

        1. @Ped
          Ooops, da hab ich sie anscheinend ganz schön verunsichert. Nun, aber ich habe hier überhaupt nicht die Möglichkeit irgendjemanden zu zensieren.

          Lesen sie sich ihren obigen Kommentar in einer ruhigen Minute noch mal durch. Sie werden entsetzt sein.

  9. Lieber Ruben.

    Ich meine das nicht böse, wenn ich Ihre beiden Antworten jetzt mal unter »Sie weichen aus« subsummiere.
    Nach dieser langen Diskussion bringt es meiner Ansicht nach jedoch nichts, es noch einmal zu versuchen. Ich denke, ich weiß, wo Sie stehen, und habe auch gar nichts gegen diesen Ihren Standpunkt, finde ihn sogar durchaus interessant und diskussionswürdig. Sie wollen ihn aber als etwas komplett anderes an den Mann oder die Frau bringen, was mir zu anstrengend ist. Trotzdem weiterhin viel Spaß dabei.
    Wundern Sie sich aber nicht, wenn Sie erneut in Mißverständnisse geraten und Leute fassungslos auf Ihre Bemerkungen reagieren. (Was ich daran nicht verstehe: genau das entspricht so überhaupt nicht der von Ihnen geforderten friedlichen Kommunikation. Aber bitte: keine Diskussion darüber, nehmen Sie es einfach als kleinen Denkanstoß.)

    1. Und noch eine kleine Erläuterung dazu, um die Dinge vielleicht noch ein bißchen klarer zu machen:

      Der Grund für das Verhalten eines Menschen liegt in der Vergangenheit, die Absicht, die jemand bezüglich seines Tuns hat, bezieht sich auf die Zukunft.
      Man kann also diese beiden Dinge weder miteinander vergleichen, noch sie gleichsetzen, man darf sie aber auch nicht einfach wild durcheinandermischen.

  10. Das Virus kann noch so sehr in seinem Sommerloch verschwunden sein, bei den deutschen Regierenden wird weiter hysterisiert, was das Zeug hält.
    Ich bin froh, daß ich normalerweise absolut keine sogenannten »offiziellen Medien« mehr konsumiere. Von solchen Informationen wird mir nur schlecht.
    Aber wenn das so weitergeht, dann wird sich die Wahrheit wohl merkwürdige Bahnen brechen. Man kann ein Volk doch nicht ein komplettes Jahr unter einen Bann stellen, ohne Grund und Plan. Ach halt, a propos Pläne war da was (aus dem verlinkten Text, der Verschreiber ist original von der Website):

    »Abstandsregeln, Hygienemaßnahmen und die Tragepflicht von Mund-Nase-Bedeckungen bleiben bestehen. Erst wenn Medikament und Impfstoff bereit stünden, wolle man daran festhalten.«

    Da läßt er aber sowas von grüßen, der alte Freud…

  11. Ruben sagt an Helene gewandt
    17. Juni 2020 um 13:09 Uhr
    „Ich frage mal zurück: Haben Sie in ihrem Leben jemals einen Menschen persönlich kennengelernt, der nicht in bester Absicht gehandelt hat? Ich meine nicht Menschen, die für Sie weit weg sind. Ich meine Menschen in Ihrer Nähe, “

    und erlaube mir, aus meiner Sicht zu antworten. Und die Antwort lautet ganz klar: JA!

    Möglicherweise sind Sie noch sehr jung und haben noch sehr wenig Lebenserfahrung.

    Für weiter Einschätzungen und Vermutungen halte ich mich zurück, weil das offensichtlich hier nicht sagbar ist wenn schon ein völlig harmloser Satz, der Erstaunen über eine naive Weltsicht ausdrückt, hier inkriminiert wird.
    Unter solchen Bedingungen möchte ich mich nicht weiter äußern.

    Wenn ich in einem Kindergarten bin, verhalte ich mich wie in einem Kindergarten. Aber ich gehe nicht in einen Kindergarten um über Politik und Weltanschauung zu diskutieren.
    Vielleicht trage ich noch hier und da Infos bei. Aber ansonsten halte ich mich wohl besser raus.

  12. Zu „Der Krieg gegen das Virus“

    Mir fehlt in den Kriegsszenarien ein m.E.n. zu beachtender:

    Der tobende Krieg um die Weltordnung der zukünftigen Dekaden.

    Die unipolare Epoche, ich möchte sie die „anglo-amerikanische“ nennen, geht zu Ende und es beginnt eine neue, eine multipolare, jedoch durchaus chinesisch dominierte.
    Wir erleben in diesen Geburtswehen einer neuen Weltordnung sowohl Übernahme-, Abwehr- als auch „Mitnahme-„Schlachten.

    Wenn wir die geopolitischen Ereignisse und deren Ergebnisse sozusagen mit dem Blick des Historikers betrachten, so werden wir feststellen, dass die Inszenierung zwar in den USA erdacht wurde (LockStep, Event201, aktuell: https://norberthaering.de/die-regenten-der-welt/rockefeller-testing-plan/) – aber China taktisch schneller war und sie umgesetzt hat.

    „Bestimme dein Schlachtfeld selbst“, oder „Wei belagern, um Zhao zu retten“

    „Corona“ ist der Katalysator einer globalen Machtverschiebung, einerseits weg vom anglo-zentrischen „Wertewesten“ hin in Richtung China – aber andererseits weg von der neoliberalen „Unsichtbaren Hand“ des alles regulierenden Marktes eines Adam Smith hin zum kollaborativem Staat, dem „Zollverein“ eines Friedrich List – ein Ökonom, welcher in Asien, insbes. in China und Japan, hervorragend rezipiert wird.

    „Die Zikade wirft ihre goldglänzende Haut ab.“

    Womöglich werden wir bald Zeuge von Verstaatlichungen auch im Wertewesten, erste Zeichen einer wirtschaftlichen Umorientierung hin zu planvollerer Wirtschaft, erst damit ist eine Abkehr vom Raubtierkapitalismus überhaupt realisierbar.
    Natürlich immer im Namen des „Krieges gegen Corona“.

    „Die Akazie schelten, dabei aber auf den Maulbeerbaum zeigen“

    Die Abwehr und die „Mitnahmekriege“ sind vor allem die von Ped gut beschriebenen Verteilungs- und Unterdrückungskämpfe der alten, neoliberalen Machteliten.
    Bevor der Dollar fällt und am Ende die Rechnung gezahlt werden muss, wird ba jeglicher Rücksichten mitgenommen, was geht.

  13. Ich habe gerade das neue Gesprächsformat FairTalk von Jens Lehrich entdeckt. Auch wenn sich solche Talkrunden immer etwas hinziehen, so fand ich besonders die Schlussplädoyers ergiebig. Mein Resümee:

    Das »Alte Normal« ist mit der Krise unwiederbringlich untergegangen. Seine Zeit war ohnehin mehr oder weniger abgelaufen. Wir sollten die mit der Krise freigesetzte Energie nutzen, um dem Aufbau des »Neuen Normal« die notwendige Schubkraft und die richtige Richtung zu geben.

    Energieverluste drohen durch das Betrauern des Untergegangenen, das Ausmalen von Schreckensszenarien, das Analysieren der Krise, das Argumentieren mit den Werteträgern, das Suchen nach dem Bösen, das Entwickeln von Theorien, das Beklagen der Wirklichkeit oder das Vortragen von Bedenken. Energie, die dorthin fließt verpufft und fehlt für den angstfreien und explorativen Aufbau unseres »Neuen Normal«.

    1. Wir sollten die mit der Krise freigesetzte Energie nutzen, um dem Aufbau des »Neuen Normal« die notwendige Schubkraft und die richtige Richtung zu geben.

      Da hast du wohl zwischenzeitlich etwas verpasst. Uns fragt niemand. Für uns gibt es Befehle, Dekrete/Verordnungen. Du darfst dann gehorchen oder du bekommst vom Staat die Fresse poliert.

      1. Bekanntlich verstehe ich den menschlichen Geist so, dass dem Generieren wohlfeiler Argumente stets ein in tieferen Bewusstseinsschichten entstandener Handlungsimpuls vorausgeht, weshalb es sinnlos ist, sich einen Schlagabtausch auf der Ebene der Argumente zu liefern.

        Wenn sich jemand entschieden hat, nicht zu handeln und seine rationalisierten Argumente vor sich herträgt oder gar anfängt bei vorgetragenen Gegenargumenten wild um sich zu schlagen, ist es Zeit, weiterzuziehen. Andernfalls bereitet man dem Vermeidungsverhalten nur noch eine Bühne, mit entsprechender Energievergeudung auf beiden Seiten.

        Spannend wird es erst, wenn Menschen zusammenkommen, die bereits handeln oder zumindest unmittelbar davor stehen und in einen Wettstreit um die besten Aktionen eintreten. Menschen, die momentan nicht in der Verfassung sind, zu handeln, können diese Aktivisten trotzdem vielfältig unterstützen. Wenn sie die wenigen Aktivisten aber mit den in meinem letzten Kommentar aufgezählten Mechanismen auch noch auszubremsen, halte ich das für ein selbstsüchtiges Frönen im Vermeidungsverhalten.

        1. Ruben, du solltest dich langsam schon mal entscheiden. Entweder bist du bereit in den Konflikt mit dem Unrechtsstaat zu gehen (und da wird es dann auch gewalttätig, wie man anhand der Bilder von den letzten Demos sehr schön sehen konnte) oder du versuchst verzweifelt mit dem Unrechtsstaat zu kooperieren (und mit ihm die „neue Normalität“ gestalten zu wollen).
          Bei letzterem förderst du die eskalierende Repression der Bevölkerung und damit die strukturelle Gewalt. Du machst dich dann also zum Komplizen der Oberschichts-Gewalttäter und förderst die weitere Zersetzung dieser Gesellschaft (von der ohnehin nicht mehr allzuviel übrig ist).
          Welche Wurst hätten sie denn gerne? Ein bißchen schwanger geht nicht. Es läuft so oder so auf eskalierende Gewalttätigkeiten hinaus.

          1. Aber das Leben besteht – bezogen auf „ein bisschen schwanger“ – eben nicht nur aus dem Entweder-Oder. Sie geben zwei Lösungen vor, zwischen denen sich der Angesprochene entscheiden soll. Denn aus Ihrer Sicht gibt es nur diese zwei Lösungen. Das ist auch eine Art Alternativlosigkeit. Und weil sie selbst in dieser Alternativlosigkeit bereits eine Lösung präferieren, kommt halt auch nur immer das eine, „Ihr“ Ergebnis heraus.
            Aber so ist das Leben nicht. Der Weg, den Ruben andeutet und für sich entwickelt, passt nicht in die von Ihnen skizzierte Schablone. In dieser Schablone ist überhaupt kein Platz für Frieden, sondern es werden nur die Reaktionsmethoden der Angst vorgegeben: Rückzug (Flucht), Angriff oder Paralyse. Das ist in dem Sinne alles, uns gegebene und abgerufene, weil getriggerte Emotionalität im Kampfmodus.
            Weil Sie, Horst, nur „Ihr“ Entweder-Oder akzeptieren, können Sie auch nicht die Welt von Rubens ergreifen, können keinen Mut entwickeln, sich mit dieser Welt tatsächlich offen auseinander zu setzen. Sie wehren sich also dagegen, obwohl niemand von Ihnen verlangt, sich sklavisch dieser Idee zu unterwerfen.
            Die Welt ist eben nicht schwarz-weiß und viele Wege führen nach Rom. So ich Ruben richtig verstehe, hat er „Ihre“ Welt des Kampfes auch nicht abgewählt. Das können wir auch gar nicht. Schließlich geht es um Emotionen. Nein, er zeigt einen weiteren Weg auf, etwas das, da es hinzukommt, uns doch gewissermaßen nur gewinnen lassen kann. Diese Erkenntnis ist jedoch mit Dialektik schwer zu bekommen.

            Herzlich, Ped

          2. @Ped
            Nun, ich wollte noch mal pointiert den stattfindenden Angriff durch den Staat klarmachen. Natürlich befinden wir uns dann im „Krieg“, wenn der Staat uns ohne Not weitere Freiheiten wegnimmt. Sicherlich gibt es verschiedene Antworten auf solche Übergriffigkeiten.

            Ohne Radikalisierung im Bereich der Opfergruppe werden wir allerdings niemals einen entsprechenden Machtfaktor darstellen um unsere Interessen umsetzen zu können.
            Und dann läuft es eben wie immer: Die Lemminge passen sich an. Die Gesellschaft geht weiter den Bach runter. Letzteres sehe ich übrigens.
            Und die fatale Denkweise, die in diese Richtung führt, spiegelt sich mMn in Rubens Text weiter oben wieder.
            Ich will hier auch nicht den Eindruck erwecken unbedingt auf Ruben herumhacken zu wollen. Sein „friedensorientierter“ Text ist deshalb so interessant, weil er von vielen Menschen inhaltlich geteilt wird. Motto: Hauptsache gewaltfrei, Hauptsache friedlich.

            Diese Mentalität macht uns zu harmlosen schlachtreifen Schafen. Es handelt sich um verhängnisvolles Denken, das dem Täter ein gutes Gefühl beim Schafeschlachten gibt.
            Es gibt dem Täter ein Gefühl von Omnipotenz. Der Täter ist stark und seine Opfer sind schwach. Der Täter wird belohnt. Das motiviert ihn zu weiteren Unrechtstaten. Die Eskalationsspirale verstärkt sich. Der Täter lotet seine Grenzen weiter aus.
            Sich wie ein kleines Kind die Augen zuhalten und darauf hoffen, dass dadurch auch das gesehene Monster verschwindet, hilft nicht weiter. Diese Verhaltensweise ist infantil und verschlimmert das Problem.


            Es ist, als hätten Sie meinen Text nicht gelesen. Zumindest haben Sie es nicht gewagt, sich auf ihn auch nur ansatzweise einzulassen. Denn Sie haben einfach alles wiederholt, was Sie – ohne dass es falsch ist – stets wiederholen. Innerhalb dieses, Ihres Denkrahmens gibt es für mich überhaupt keinen Dissenz, aber mir ist dieser Denkrahmen schlicht zu klein, eingeengt, getrieben.
            Grüße, Ped

          3. @Ped
            Bei meinem obigen Kommentar ging es hauptsächlich um eine Reaktion auf Rubens Texte und den darin enthaltenen weitverbreiteten Mißverständnissen zum Thema Pazifismus.

            Wir haben übrigens in diesem Konlfikt auch nicht die Initiative. Diese ist schon vor Jahrzehnten auf den „Klassenfeind“ übergegangen. Wir befinden uns seit eben dieser Zeit in der Defensive. Wir reagieren nur noch. Aber auch für Rückzugsgefechte benötigt man eine kampfbereite und kampffähige Truppe. Die haben wir nicht.
            Da helfen uns auch die vielen Wege nach Rom nicht weiter.


            Ich sage Äpfel, betone es noch mal: ÄPFEL!
            Und Sie reden weiter von Birnen. Das lässt mich wirklich grübeln.
            Ped

          4. Wenn ich mich hier mal einklinken (und ggf. vermitteln) darf?
            Ich glaube, es geht hier um mindestens zwei Dinge.

            Erstens:

            • Peds Blog und was er sich von den Foristen, ich sag mal: stilistisch, wünscht: Man möge bitte friedlich und wohlwollend einander gegenübertreten, auch wenn man unterschiedlicher Meinung ist.
              Dem schließe ich mich voll und ganz an. Ich selber neige auch dazu, mal verbal heftig zu werden bzw. ironisch oder sarkastisch. Im Internet ist das alles schwierig, weil man die Leute weder sieht noch hört (und selten kennt). Selbst am Telefon ist man da besser dran, denn auch ein Schweigen läßt sich interpretieren.
              Meine Lösung:
            • Antworte nur so, wie du auch deinen besten Freunden, am besten den allerempfindlichsten, antworten würdest. Falls das nicht paßt: antworte so, wie du es (d)einem Vorgesetzten gegenüber tun würdest, wenn ihr nicht einer Meinung seid, du die deine aber unbedingt durchsetzen (und gleichzeitig weiterbeschäftigt werden) möchtest. Tatsächlich überlegt man sich dann manche Formulierung noch einmal, und ja, ich glaube, das hilft tatsächlich.

            • Überlege außerdem, ob man dich mißverstanden hat bzw. ob du selber gerade etwas mißverstanden hast (ging mir mit diesem Beitrag von Himbeertoni so, auf den ich fast unhöflich reagiert hätte. Bis mir klar war, daß es viel charmanter ist, auch Unhöflichkeiten zu beantworten, als wären sie eher Komplimente gewesen. Und siehe da, ich hatte mich anscheinend geirrt…) und antworte entsprechend.

            Zweitens:

            So sehr ich Ihre Art, diesen Blog zu betreiben, schätze, lieber Ped, reagieren Sie auf Kritik an Ruben stets, als hätte man Sie persönlich angegriffen. Damit spalten Sie aber auch wieder, so als gäbe es nur eine gute und richtige Art, zu diskutieren, und das sei Ihre und Rubens. Sie unterstellen Horst, er sehe nur zwei Möglichkeiten, dabei kritisiert Horst lediglich Ruben dafür, daß dieser nur eine einzige (angeblich gute) sieht.

            Ich finde Rubens These, den Menschen bezüglich ihrer Taten (und Worte?) immer einen für sie guten Grund zu unterstellen, durchaus interessant. Außerdem hat eine solche Herangehensweise an »andere Denkweisen« als die eigene sicherlich ihre Vorteile: man erweitert sein Denken, man wird – in Maßen – toleranter, und friedlicher ist es sicherlich oft auch. Demgegenüber steht nun die Meinung anderer Foristen, daß dies nicht alleine seligmachend ist, und das sehe ich ganz genauso. Damit kommt man nämlich a) nur soundso weit, und b) auch wenn ich (fast) nie sagen würde, daß irgendein Mensch wirklich »böse« ist (was man ja auch erst mal definieren müßte), so gibt es doch ausreichend Manipulateure, die sich einen Ast lachen, wenn man ihren Intrigen mit Verständnis kommt. Und es gibt die, die immer versuchen, einen Vorteil aus einer Sache zu ziehen, weil das nun mal so ihre Art ist. Denen kann man es so natürlich besonders leicht machen.

            Man kann gutgläubig sein und das Gute im Menschen sehen und darf irgendwann feststellen, daß das den meisten total egal ist. Die anderen sowie einige von der Egalfraktion nutzen das aus, und nur sehr, sehr wenige Menschen erkennen das an. Und dabei verliert man Dinge und Menschen, und das bekommt man nie wieder. Wer diesen Weg gehen möchte: bitte, gerne. Aber man kann das nicht von anderen verlangen. Und nein, man kommt, wenn man einen auf Mahatma Gandhi macht, nicht immer weiter und oft genug nicht ans Ziel. Das kann man akzeptieren als den Preis, den man für seine Friedfertigkeit bezahlt. Andere können das nicht, weswegen sie noch lange nicht alles nur mit Gewalt lösen wollen.

            Drittens:

            Die Sache mit der Gewalt;
            Ich glaube gar nicht, daß Horst nur auf Gewalt aus ist. Oder auch das Wort »Gewalt« wird hier von allen Beteiligten unterschiedlich definiert, das kann sein. Meinem Empfinden nach gibt es hier ausreichend ForistInnen, die schlicht und einfach die (s.o. unter 2.) Erfahrung gemacht haben, daß man auch mal konsequent sein muß bzw. daß man Ungerechtigkeiten nicht einfach schlucken muß, weil sie »gewalt«frei nicht aus der Welt zu schaffen sind.
            Horst hat doch insofern recht: wenn wir daran glauben, daß Legislative, Judikative und Exekutive derzeit mit friedlichen Mitteln zur Räson zu bringen sind, dann sind wir verloren. Denn sie erlauben uns ja gerade nicht beispielsweise friedlich zu demonstrieren. Die Schikanen, die Veranstalter sowie Teilnehmende der Demos über sich ergehen lassen müssen, sind Legion. Und da ja nur die (ich sag mal so) »Anti-Corona-League« dermaßen schikaniert wird, ist das ganz deutlich eine Kriegserklärung. Antirassisten dürfen ja demonstrieren, ohne sich Sorgen um ihr Bankkonto, ihre Gesundheit oder einen möglichen Psychiatrie- oder Gefängnisaufenthalt machen zu müssen.
            Und da sehe ich es wie Horst: wenn wir hier nicht irgendwo einhaken und etwas tun, dann sind wir bald mit Gesetzen zugemauert, die uns nicht mehr viel erlauben. Dann wird es zu spät sein. Da halte ich es mit diesem Zitat hier:

            Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht.

            Und vielleicht meint Horst einfach nur diesen Widerstand, wenn er Gewalt schreibt. Auf jeden Fall hat er, wie ich finde, das Recht, das so (und im Zweifel auch nur so) zu sehen. Ruben hat ja auch nur eine Sicht der Dinge, die er noch dazu uns allen als die einzig wahre verkaufen will. Man sollte doch auch der Meinung (!) sein dürfen, daß es manchmal nur mit Gewalt geht. Damit hat man noch niemanden den Schädel eingeschlagen. Oder haben alle Friedfertigen hier nur Phantasien davon, Merkel, Drosten und Spahn das Händchen zu halten, Eia zu machen und ihre Worte und Taten zu verstehen?! In dem Glauben, daß wir dann übermorgen wieder frei sind? Nö, oder? Da käme einem ja wirklich das Wörtchen »naiv« in den Sinn.

            Können wir uns vielleicht darauf einigen, daß wir alle möglichst nett und friedvoll kommunizieren (weil Ped das so will, weil es sein Blog ist und weil das tatsächlich gut für die Stimmung ist), aber daß jedeR seine oder ihre Meinung haben darf und daß man auch der Meinung sein darf, daß es zu Zeiten Gewalt bedarf? Meinungsfreiheit ist schließlich nicht nur ein schönes Wort.

            So. Ich hoffe, ich bin niemandem auf die Füße getreten. Zumindest hatte ich das in keinster Weise vor. Falls doch: sorry. Und falls ich irgendeine Regel verletzt haben sollte, Ped: schreiben Sie’s drunter, aber veröffentlich Sie bitte meinen Beitrag, ja? DANKE. 🙂

  14. Ruben sagt:
    20. Juni 2020 um 21:42 Uhr
    „Energieverluste drohen durch das Betrauern des Untergegangenen, das Ausmalen von Schreckensszenarien, das Analysieren der Krise, das Argumentieren mit den Werteträgern, das Suchen nach dem Bösen, das Entwickeln von Theorien, das Beklagen der Wirklichkeit oder das Vortragen von Bedenken. Energie, die dorthin fließt verpufft und fehlt für den angstfreien und explorativen Aufbau unseres »Neuen Normal«.“

    Das was Ruben da schreibt, lässt sich auf eine kurze Formel bringen:
    Überlasst das Handeln denen, die die Macht haben. Lasst das Kritisieren, Nachdenken, Theorien entwickeln, … reagiert einfach nur auf das, was Euch die Herrschenden einbrocken.

    „Seid braves, williges, dummes, folgsames, fügsames, gläubiges, frohes, hoffnungsvolles, dankbares. kritikloses, angstfreies Menschenvieh.“


    Ihre Schlussfolgerung, Ihre Formel, Albrecht, die Sie nun aber dem Foristen unterstellen. Es gehört auch Mut zu sich selbst dazu, überhaupt erst einmal den anderen Gedankenweg zu gehen, ohne ihn auf die eigenen festgefügten Muster zu projizieren.
    Grüße, Ped

  15. Ich weiß gar nicht, wo ich die positive Meldung der Freien Presse (FP) Chemnitz unterbringen könnte.
    „De Chemnitzer sin‘ helle:“
    Die Stadt Chemnitz schließt ihre einzige Corona-Ambulanz. Grund: Keine Neuerkrankungen.
    In Berlin nimmt Innensenator Geisel (der heißt tatsächlich so, seinem Namen aktuell die passende Gesichtskondom-Trage-Ehr‘) die Bevölkerung in Geiselhaft. Ab Samstag ist für die Gesichtskondom-Trage-Dissident/innen Straf-Zahltag.
    Der Geisel(nehmer, Innensenator) schreitet tur praktischen Taat. Übirgens, der Geisel(nehmer) Geisel ist von der spd. Ein Gefängniswärter der Wärterei des Berliner freien Vollzuges unter spd-Flagge. Sowas von schräg das.

    Link zu der Veröffentlichung der Freien Presse Chemnitz:
    https://www.freiepresse.de/chemnitz/corona-ambulanz-in-chemnitz-schliesst-ende-juni-artikel10902258

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