Immer schön auf Kosten der Anderen.


Wenn Egoismus – als Antreiber unternehmerischer, geldverdienender Tätigkeit – zur allgemein anerkannten Tugend geworden ist, dann löst man interne, hausgemachte Probleme nicht über intelligente, langfristig tragbare Lösungen zum Nutzen aller. Nein, man sucht sich nach dem Kosten-Nutzen-Prinzip einen Dritten, den man bequem schröpfen kann. Als Nebeneffekt kann man dann sogar noch die Verlierer des gelebten Wachstumsmodells gegeneinander ausspielen und die globale Marktöffnung forcieren.


An der Sprache sollt ihr sie erkennen. Sprachkonstrukte, welche die bittere Wirklichkeit verdecken und so gezielt die Bevölkerung betrügen, um die eigenen bequemen Lösungen umsetzen zu können, sind gängig im Gleichklang der Wortmeldungen aus Regierung und Massenmedien.

Das zum Beispiel ist ein vorsätzlicher Betrug:

Fachkräftezuwanderungsgesetz (1).

Es ist typisches Merkmal von Bürokratien, dass sie das Unrecht und das damit verbundene Leid, hinter emotionslosen, harmlos gutartigen Wortungetümen verstecken.

Was kann schon schlimm sein, wenn wir Ausländer aufnehmen, die fleißig sind, ihren Arbeitspflichten gegenüber der Gesellschaft nachkommen und ihre Steuern zahlen. Solche Ausländer sind in Deutschland immer willkommen.

Das ist der Tenor, den die Bevölkerung mittragen soll und manipuliert wie sie es ist, tut sie das auch. Es sind diese allgemeinen, unreflektierten Haltungen, die ich als Teil der Matrix verstehe.

Denn hinter dem Fachkräftezuwanderungsgesetz steckt ein Unrecht erster Güte und außerdem hat es einen aktuellen politischen Kontext, in dem Deutschland eine beschämende Mitverantwortung trägt.

Fachkräftezuwanderung wird auch Brain Gain genannt oder Talentzuwanderung. Brain Drain ist das unvermeidliche Gegenstück. Die deutsche Wikipedia nennt es Talentabwanderung:

„Talentabwanderung […] ist die teilweise Abwanderung des Humankapitals (beispielsweise Wissenschaftler und allgemeiner Akademiker, Unternehmer, Erfinder oder Facharbeiter) einer Gesellschaft oder Volkswirtschaft. Die Emigration besonders ausgebildeter oder talentierter Menschen aus einem Land bedeutet für das gebende Land volkswirtschaftliche Verluste, wogegen das aufnehmende Land von der Talentzuwanderung (englisch brain gain) profitiert.“ (2)

In einer durchkapitalisierten Gesellschaft, in der man Menschen ja in Geschäftsbüchern berechnen kann, nennt man das also „Abwanderung des Humankapitals“. Oh, wie menschlich. Wikipedia bringt es jedoch zusätzlich fertig, das Phänomen des Brain Drain so zu beschreiben, dass die wahren Verlierer – und das ist seit Jahrzehnten so – schlicht ungenannt bleiben (3).

Wir bereichern uns halt „hinten herum“ in vielerlei Hinsicht auf Kosten der Dritten Welt.

Um auf der anderen Seite mit „Hilfspaketen“, „Strukturhilfen“, „Hilfsprogrammen“ und – nicht zu vergessen – „offenen toleranten Gesellschaften“, welche sich als uneigennützig feiern, unsere tolle Ethik und Moral hervorzuheben.

Brain Drain kombiniert rein kapitalistische Kosten-Nutzen-Effekte mit machtpolitischen Ansprüchen, was für die betroffenen Länder katastrophale Auswirkungen hat. Wenn wir im Folgenden über Jamaika und Grenada lesen, können wir es ohne weiteres auf die Gegenwart im Irak, vor allem aber in Syrien übertragen:

„[…] Wenn Ärzte, Lehrer, Wissenschaftler und Unternehmer abwandern, hat ein Land kaum eine Chance, sich zu entwickeln und im internationalen Wettbewerb Anschluss zu finden. Es fehlt an Personal in strategisch wichtigen Sektoren wie bei der Gesundheit und Bildung, an den Steuern der besser Verdienenden, und auch an Innovation und volkswirtschaftlichen Investitionen. Besonders dramatisch ist die Lage im Gesundheitssektor. Das meist unter enormem finanziellem Aufwand ausgebildete medizinische Personal steht der Bevölkerung schlichtweg nicht zur Verfügung, wenn es einmal ausgewandert ist. Vier von fünf ausgebildeten Ärzten verlassen Jamaika; in Grenada bleibt nur einer von 22 Ärzten in der Heimat.“ (4)

Ausgebliebene Kosten-Nutzen-Effekte und Machtwahn waren auch der Grund, Syrien in den Krieg zu stürzen. Dabei genügt es nicht, die Betrachtung dieses Krieges auf den rein militärischen Aspekt zu beschränken (5). In Syrien wird beim Brain Drain kräftig nachgeholfen. Der Wirtschaftskrieg gegen das Land ist mindestens ebenso katastrophal wie der auf militärischer Ebene. Vor allem gut ausgebildete Facharbeiter und Akademiker sehen, angesichts der angespannten Lebensverhältnisse im eigenen Land, Perspektiven in den westlichen Staaten. Die Propaganda, welche von den westlichen Massenmedien über das Land verbreitet wird, schürt Ängste und damit den Weggang oder die Nichtrückkehr von Syrern aus und in ihre Heimat.

Jetzt, wo in großen Teilen dieses Landes wieder Frieden eingekehrt ist und der Wiederaufbau beginnen kann; jetzt – und das natürlich rein zufällig – wird in Deutschland ein Gesetz aufgelegt, dass Fachkräften mit Status eines Migranten, Exklusivrechte für einen Verbleib in Deutschland einräumt, statt ihnen die Wiederkehr in ihr Land zu ermöglichen, wo sie dringend benötigt werden (6). Kurz gesagt, müssen sie hierfür nur gut ausgebildet und damit für den deutschen Arbeitsmarkt attraktiv sein. Auch das ist Krieg und wir sehen beide Aspekte seines Wesens: Drang zu politischer Macht einerseits und zu materiellem Gewinn andererseits, also Gier auf der ideologischen wie materiellen Ebene.

So sind inzwischen tausende syrische Mediziner in Deutschland wohnhaft und beruflich tätig, was umgekehrt mit einer enormen Belastung für das syrische Gesundheitswesen verbunden ist (7). Syrien hat seit Beginn des Krieges die Hälfte seiner Ärzteschaft verloren! In den vergangenen zehn Jahren sind dagegen über 30.000 Ärzte aus dem Ausland in Deutschland eingestellt wurden, in dem inzwischen die gigantische Zahl von über 385.000 Medizinern praktiziert (8).

Dieser Verlust an Menschen, die für das Funktionieren einer Gesellschaft existenziell sind, beschränkt sich aber nicht auf den Gesundheitssektor. Syrien hatte einen für die Region überdurchschnittlich großen Anteil von Akademikern und gut ausgebildeten Facharbeitern. Gerade diesen wird seit Jahren eine berufliche Karriere in Europa schmackhaft gemacht: Anwälten, Lehrern, IT-Spezialisten und qualifizierten Handwerkern (9).

Macht- und Herrschaftssprache möchte der Bevölkerung weismachen, dass es im gemeinsamen Interesse aller ist, sich der wertvollen Ressourcen anderer Gesellschaften zu bedienen. Schließlich hängt da ja auch unsere soziale Sicherheit dran, nicht wahr?:

„Wenn wir wettbewerbsfähig bleiben und einen starken Wirtschaftsstandort Deutschland erhalten wollen, müssen wir uns gemeinsam mit der Wirtschaft um die Fachkräfte bemühen, die der Arbeitsmarkt braucht: Hochschulabsolventinnen und -absolventen sowie Personen mit qualifizierter Berufsausbildung. Auch die Stabilität unserer sozialen Sicherungssysteme ist eng daran gekoppelt.“ (10)

Da es unserer sozialen Sicherheit zuträglich ist, bedienen wir uns also faltenlos anderswo? Empathielosigkeit zeigt sich mannigfaltig und sie bestraft, denn die soziale Sicherheit wird dadurch nicht erhöht, der soziale Friede aber gefährdet, weil einer konkurrierenden Ellbogenmentalität Vorschub gewährt wird.

Gerade in Staaten der Dritten Welt, tragen meistens die öffentlichen Kassen die Kosten eines Studiums. Sie tun es auf die Zukunft gerichtet, weil es im Land selbst einen Bedarf für Spezialisten im jeweiligen Sektor gibt. Meistens sind es Bereiche der Infrastruktur (Energiewirtschaft, Verkehrsinfrastruktur) und des Sozialwesens (Gesundheit, Bildung). Diese vergleichsweise armen Staaten werden durch Brain Drain um diese Investitionen betrogen.

Wenn das Sozialwesen eines Staates nicht funktioniert, generiert das schlüssigerweise soziale Unruhen. Oft sind die dann auch an politische Forderungen gebunden und führen zur Destabilisierung der ganzen Gesellschaft. Das machen sich Machteliten westlicher Staaten zunutze, um gewünschte gesellschaftliche Veränderungen zu erzwingen. Soziale Unruhen waren es, die in Syrien als Sprengstoff für den „Volksaufstand“ im Jahre 2011 ausgenutzt wurden. Während Politik und Medien hierzulande ständig über die Belastung der Sozialsysteme jammern, verheimlichen sie die Belastung der Sozialsysteme anderswo, die wir entscheidend mit zu verantworten haben (11).

Wenn Sie, liebe Leser, in Ihrem Kollegen- oder Bekanntenkreis Kontakte zu Menschen aus diesen Staaten – insbesondere aber Syrien – pflegen, ist es vielleicht keine schlechte Idee, diese mal, ohne jeden Vorwurf, auf den beschriebenen Aspekt anzusprechen (a1).

Um zurück auf Deutschland und das Gesetz mit dem unsäglichen Namen zu kommen: Im Rahmen des existierenden Systems, in dem das Funktionieren öffentlicher Haushalte von Steuern abhängig ist, die ausschließlich aus Geldern von Wirtschaftstätigkeiten stammen können, die wiederum zuvor durch Kredite privater Geschäftsbanken generiert wurden, gibt es keine Lösung für den Fachkräftebedarf. Der Kostendruck wird die Unternehmen immerfort dazu inspirieren, „Synergieeffekte mit Humankapital“ zu erzielen.

Unverändert läuft alles nach der neoliberalen Agenda des „Hamsterrades“. Milliarden Überstunden werden geleistet, um eben dieses „Humankapital“ ordentlich auszuquetschen, was das „Humankapital“ auch unwidersprochen mit sich tun lässt (12). So werden durch Wachstum Einnahmen generiert, was wiederum „Wohlstand“ garantiert. Die Art und Weise dieses „Wohlstandes“ wird nicht kritisiert, dessen Kosten – und zwar die wahren Kosten statt der monetären – nicht betrachtet; schon gar nicht die anderswo. So, wie die Bürokratie – völlig egal ob nun behördliche oder private – halt tut, was sie tun muss. Selbst dann, wenn sie längst weiß, wie schäbig und auch langfristig gefährlich ein solches Wirtschaften ist.

Noch etwas wird hier sichtbar: Auch in den Elitenschichten gibt es Differenzen darüber, wie man das System in der Zukunft betreibt. Die deutsche Regierung, die sich diesbezüglich längst mit der AfD einig ist, was auch subtil von den Medien unters Volk gestreut wird, grenzt sich mit ihrer „Zuwanderungspolitik“ deutlich vom Prinzip offener Grenzen ab, wie es immer wieder durch die Open Society – Netzwerke (anhängig große Teile der Partei „Die Grünen“ und „Die Linke“) angestrebt wird (a2).

Kaum hat das Open Society – Institut seinen Umzug von Budapest nach Berlin abgeschlossen, haben wir auch schon – nach Anti-Racism in Hamburg – eine weitere Duftmarke ihrer Agenda mit der Großveranstaltung unter dem Hashtag „#Unteilbar“. Und so ziemlich alle Medien, Politiker und Organisationen machen mit, beim unsinnigen, nichts, aber auch gar nichts verändernden „Protest“ gegen einen angeblichen Rassismus, „Rechtsruck“, Angriff auf die Demokratie und vorgeschobener Fremdenfeindlichkeit. Es ist, also ob man Lemminge rief – und alle kommen (13,14,15,16,17).

Nicht Eines der „von oben“ gereichten und massenhaft unreflektierten Konzepte ist in Selbstlosigkeit erwachsen, sondern es bedient jeweils sehr profane Eigeninteressen. Die wahren Ursachen, warum Menschen die Heimat verlassen, erfahren wir von keiner dieser Fraktionen. Pedantisch achten sie darauf, dass es erst gar nicht zur Sprache kommt.


Brain Drain ist zweifellos fremdenfeindlich – so viel ist sicher. Es ist extrem fremdenfeindlich gegenüber vielen Millionen Menschen in der Fremde.


Aber gegen die Fremdenfeindlichkeit des Brain Drain steht keiner auf in Deutschland – oder doch?

Die Gleichen jedenfalls, welche das Fachkräftezuwanderungsgesetz beklatschen – völlig egal, ob sie einer Soros-Strategie folgen wollen oder nicht – werden sicher in vorderster Reihe des Bündnisses Unteilbar mitmarschieren. Weil nämlich beide Ereignisse in Wahrheit egoistische Geschäftskonzepte wie Spiele im Machtsystem abbilden und schon deshalb miteinander verbunden sind.

Bitte bleiben Sie schön aufmerksam.


Anmerkung

(a1) Unter „Was können wir tun?“ verstehe ich auch die Überwindung von Bequemlichkeit und ein wenig Mut, um sich mit anderen Menschen offen und achtungsvoll über erkannte Probleme auszutauschen.

(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Letzte Aktualisierung am 12.10.2018.

Quellen

(1) 2.10.2018; https://www.sueddeutsche.de/politik/koalitionsgipfel-union-und-spd-verstaendigen-sich-auf-eckpunkte-fuer-neues-einwanderungsgesetz-1.4153802

(2,3) 7.10.2018, 10:49 Uhr; https://de.wikipedia.org/wiki/Talentabwanderung

(6) 2009; https://www.berlin-institut.org/online-handbuchdemografie/entwicklungspolitik/von-brain-drain-zu-brain-circulation.html

(5) 4.9.2018; https://deutsch.rt.com/meinung/75504-werte-westen-als-geiselgangster-in-syrien/

(6) 17.8.2018; https://www.deutschlandfunk.de/fachkraeftezuwanderungsgesetz-die-wirtschaft-braucht.720.de.html?dram:article_id=425807

(7) 26.5.2017; https://www.tagesspiegel.de/politik/vor-allem-syrer-und-rumaenen-durch-zuwanderung-deutlich-mehr-aerzte-in-deutschland/19857002.html

(8) 2018; https://de.statista.com/statistik/daten/studie/158869/umfrage/anzahl-der-aerzte-in-deutschland-seit-1990/

(9) 8.12.2015; https://www.welt.de/politik/ausland/article149755032/Syrische-Fluechtlinge-ueberdurchschnittlich-gebildet.html

(10) 2.10.2018; https://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/Thema-Arbeitsmarkt/eckpunktepapier-fachkraefteeinwanderung.pdf;jsessionid=9644B0717DE7F1824B155855ED6B1AD3?__blob=publicationFile&v=1

(11) 28.4.2017; https://www.rubikon.news/artikel/der-leise-tod

(12) 8.2.2018; https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-01/ueberstunden-zahlen-aussage-statistiken-statistisches-bundsamt/komplettansicht

(13) 10.10.2018; https://www.bund.net/service/termine/detail/event/demonstration-unteilbar-fuer-eine-offene-und-freie-gesellschaft-solidaritaet-statt-ausgrenzung/

(14) 26.9.2018; https://www.bundesjugendwerk.de/unteilbar-aufruf-solidaritaet

(15) 29.8.2018; https://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/grossdemonstration-unteilbar-in-berlin-menschenrechte-sind-unteilbar/22971044.html

(16) 10.10.2018; https://www.vdk.de/berlin-brandenburg/pages/75487/unteilbar_demo_solidarit%C3%A4t_statt_ausgrenzung

(17) 6.9.2018; https://dielinke.berlin/start/presse/detail/news/die-linke-berlin-unterstuetzt-unteilbar/

(Titelbild) Flüchtlinge auf Boot; Datum: 23.10.2015; Autor: geralt (Pixabay); Quelle: https://pixabay.com/de/boot-wasser-fl%C3%BCchtling-flucht-asyl-998966/; Lizenz: CC0 Creative Commons; Bild durch PA zugeschnitten

Von Ped

19 Gedanken zu „Fachkräftezuwanderung nach Orwell“
  1. Gut aufgebröselt und dargestellt, bei „Unteilbar“
    geht es vor Allem um Solidarität, Frieden und Völkerverständigung – GEGEN RECHTS und dessen Populismus.
    Seien wir nicht so engstirnig und unterstützen die positive Seite der Medaille.

    1. Also in den 70ern bezeichnete man so etwas wie #unteilbar mit dem Sponti Spruch „Keiner weiss was, aber alle machen mit“. Besonders wenn ich dann lese „Solidarität, Frieden und Völkerverständigung“, sprich es geht um ein Miteinander, auf der anderen Seite dann aber doch wieder mit „GEGEN RECHTS“ ein Gegeneinander.

    2. Illustrieren möchte ich Ihre Schlussfolgerung mit der Attitüde einer Teilnehmerin an diesem Event:
      „Liebe zeigen“ wollte auch die seit drei Jahren in Berlin lebende japanische Erzieherin Maana Sasaki (29). Sie kam mit einem Plakat, auf dem ein aus lauter bunten Fischen gebildeter Fisch einen braunen Fisch im Maul hat. Offenen Rassismus hat sie noch nicht erlebt, „aber ich habe oft das Gefühl, so angesehen zu werden, als ob ich anders sei.“
      Mehr davon
      https://www.berliner-zeitung.de/berlin/-unteilbar-demo-240-000-demonstranten-setzen-zeichen-gegen-rassismus-31436364

      Und wenn Sie mal eine ganz andere Perspektive auf die SOROS-Parade erheischen wollen dann empfehle ich noch:
      https://daskalteherz.blog/2018/10/12/aufbruch-ins-ungefaehre/

      Und jetzt klau ich noch bei Ped: „Bleiben Sie schön aufmerksam!“

      1. Saksmus bietet die Möglichkeit zu beißen ohne Anzugreifen.
        Ich bin jedenfalls der Ansicht, dass Bündnisse und Interessengruppen die gegen Nationalismus (nicht Patriotismus) und Faschismus und ALLES was sich in diese Richtung begibt, wenn sie gemeinsam agieren, etwas in die Richtige Richtung bewegen.
        Da sehe ich schon den Rufer in der Wüste: „Bewegung ist alles, das Ziel ist nichts“. Meinetwegen auch das, Hauptsache gegen Rechts!

        1. Sind Sie auch das Wahrheitsministerium und definieren das Rechts? Oder finden Sie es einfach nur bequem, mit diesem schwammigen Begriff hausieren zu gehen?
          Der Artikel mahnt an, dass wir Brain Drain im Rahmen von Kriegen betreiben und damit fremdenfeindlich sind. Also sind Sie und ich – im Rahmen unseres Systems – auch fremdenfeindlich – und nach ihrem Gustus beide auch Rechts. Haben Sie denn irgendwann jemals gegen Brain Drain, also die ohne Zweifel fremdenfeindliche, geistige Ausbeutung anderer Nationen aufbegehrt? Haben Sie überhaupt etwas konkret zum Thema zu sagen? Was ist denn „die richtige Richtung“? Also bitte: Wie verhindern wir, dass weiterhin Menschen zu Flüchtlingen werden?

          Sie jonglieren mit Worthülsen und werden eben nicht konkret. Genauso wenig konkret wie #Unteilbar. Was hat dieses „Bündnis“ bewirkt, außer medialer Aufmerksamkeit und dem Gefühl – wieder einmal – „gegen Rechts“ Position bezogen zu haben? Alle haben sich wohlgefühlt und alles geht nun so weiter. Ihr letzter Satz spricht Bände und dort sprechen Sie auch aus, was gewollt ist: „Hauptsache gegen“. Da freuen sich die Etablierten, wenn ihr „Teile und Herrsche“-Sud gierig aufgeschleckert wird.

          Grüße, Ped

        2. Lieber Uwe Pohle,

          Sarkasmus wäre, hätte ich geschrieben :

          „Bei Harz4, prekärer Beschäftigung und Bankenrettung, bei völkerrechtswidrigen Angriffskriegen gegen Jugoslawien, Irak, Libyen, Jemen und Syrien, bei der Dämonisierung und Diffamierung von Russland, bekommen diese „Linken“ nicht den Arsch aus den Couchfalten, aber zur angeblichen Loveparade 3.0. – Aua!“

          Machen Sie sich die Mühe, folgen Sie dem Geld!

          Sie werden erkennen, dass die Demonstranten bei dieser Parade ihre Verbundenheit mit der Staatsführung und deren Politik bekundet und den Kritikern derselben gezeigt haben, dass diese nicht zu dieser „unteilbaren“ Bevölkerung gehören, wenn sie nicht bereit sind, so zu „denken“, wie sie es tun.
          Was sich hier an „Unteilbar“ ungeteilt zeigt, ist die Dreistigkeit, mit der von Leuten, die (höchstwahrscheinlich) nicht explizit von Menschenrechtsverletzungen und sozialer Ungerechtigkeit tangiert werden, dergleichen als bloße Prätention überhaupt eingefordert wird.

          In diesem Sinne, viel Erfolg!

          1. Warum so bissig? Wahrheitsministerium?
            Wenn Sie meine Ansichten nicht ertragen, publizieren Sie mich doch einfach nicht weiter.
            Rechts ist kein schwammiger Begriff und schon gar nicht eine Worthülse. Rechts ist Rechts, Punkt! Jeder politisch denkende Mensch kann diesen Begriff zuordnen und weiß was Faschismus bedeutet, ausser die rechten Faschisten selbst.
            Wann trägt man etwas substanzielles dazu bei, dass Flüchtursachen beseitigt werden? Jedenfalls nicht indem man sich in endlosen Debatten verliert und herumtheoretisiert. Diese Demonstranten haben etwas konkretes getan, haben Standpunt bezogen, sind auf die Straße gegangen, haben sich artikuliert, gegen RECHTS und auch gegen den herrschenden Mainstreamin. Sie haben erreicht, dass sie öffentlich wargenommen wurden.
            Ich habe nicht die Absicht mit Ihnen in eine tiefe politische Debatte einzutreten. Schon garnicht wenn mir unterstellt wird, dass ich nichts dazu beitragen kann, etwas zu verändern. Verändert werden kann nur etwas, wenn das Gesellschaftssystem verändert wird und ich möchte nicht, dass es sich nach Rechts verändert. Das ist meine Richtung, die für mich und viele Andere die „Richtige“ ist. Alles ist besser als Krieg und Faschismus!!!

          2. Ach, Herr Pohle,

            geben Sie sich etwas mehr Mühe.

            „Rechts ist Rechts, Punkt!“

            Das ist eine Tautologie, eine sich selbstrefenzerierende, sich durch sich selbst beweisen wollende Aussage, mehr nicht. Und natürlich Ihre Emotion.
            Interessant auch Ihre Differenzierung in rechte und linke Faschisten.

            „Jeder politisch denkende Mensch kann diesen Begriff zuordnen und weiß was Faschismus bedeutet“

            Hm. Ich weiß nicht so recht. Trollen Sie?

            „Wann trägt man etwas substanzielles dazu bei, dass Flüchtursachen beseitigt werden?“

            „Wann“ greift vor. Vor allem WAS ist das Substanzielle und WER wird es umsetzen. Meinten Sie das?

            Was haben die #Unteilbar-Demonstranten (die ich übrigens überhaupt nicht verteufele) denn ganz konkret in Bezug auf die Ursachen von Flüchtlingsbewegungen getan? Sie meinen, in diesem Kontext ist ein Positionieren gegen Rechts konkret? Wo Sie doch selbst nicht einmal in der Lage sind Rechts sauber zu definieren. Ich übrigens auch nicht, ich mach mir auch schon langen nicht mehr die Mühe. Denn es hält vom erforderlichen Konkreten ab – wie Sie es richtig bemerkt haben.

            „Ich habe nicht die Absicht mit Ihnen in eine tiefe politische Debatte einzutreten.“

            Welche Absicht verfolgen Sie dann? Denn die tiefe politische Debatte ist eines der Ansinnen dieses Blogs.

            „Schon garnicht wenn mir unterstellt wird, dass ich nichts dazu beitragen kann, etwas zu verändern.“

            Das hat Ihnen hier niemand unterstellt. Allerdings haben Sie selbst auch nichts Konkretes in dieser Richtung vorgebracht. Und gegen Rechts zu sein, ist nun einmal nicht konkret sondern – Sie erinnern sich – populistisch.

            „Verändert werden kann nur etwas, wenn das Gesellschaftssystem verändert wird und ich möchte nicht, dass es sich nach Rechts verändert.“

            Ja, bitte, welche sind Ihre Ideen, wie SIE das Gesellschaftssystem verändern wollen?
            Und noch einmal: Der Artikel weist darauf hin, dass unser Land als Ganzes fremdenfeindlich ist, weil es nämlich eine große Aktie an der Erzeugung von Flüchtlingsströmen hat, hier ganz speziell vorgebracht die jahrzehntelang betriebene Masche mit Brain Drain.
            Wie also lauten Ihre ganz konkreten Vorschläge? Gegen Rechts zu sein, ist kein Vorschlag, das genannte Problem zu lösen.

            Freundliche Grüße, Ped

          3. Himbeertoni, ich gebe Ihnen in der Sache mit dem „Arsch aus den Chouchfalten“ teilweise Recht.
            Aber: vieles was die Linke fordert und artikuliert wird entweder togeschwiegen oder dämonisiert. Die Kommunismus fressende Chlique hat das fest im Griff.
            Aber gerade darum ist es doch so wichtig breite Bündnisse in dieser Sache zu unterstützen. Doch allemal besser als nichts zu tun, auch wenn man der Ansicht ist, durch NGO’s hinters Licht geführt zu werden.
            Breite Bündnisse bekommt man nur durch Kompromissbereitschaft. Was ist denn Ihre Alternative? Polemisieren? Abstrahieren? Konstatieren?

        3. Ich verstehe nicht warum rechts im Vergleich zu links keine Existenzberechtigung haben darf. Wohlgemerkt ich meine keine Extreme!
          Vor 10 Jahren war rechts einfach nur eine sehr konservative Gesinnung. Heute ist Rechts der Inbegriff allen bösen dem man „keine Plattform“ geben darf und bei dem jegliche Gewalt erlaubt ist.
          Dass diese Vorstellung nichts anderes ist als das Öffnen der Büchse der Pandora und einmal in die Welt gesetzte akzeptierte Verhaltensweisen ganz schnell sich gegen die ursprünglichen Emitenten wenden kommt offensichtlich keinem in den Sinn.

  2. Lieber Uwe Pohle!

    „Rechts ist kein schwammiger Begriff und schon gar nicht eine Worthülse. Rechts ist Rechts, Punkt! Jeder politisch denkende Mensch kann diesen Begriff zuordnen und weiß was Faschismus bedeutet, ausser die rechten Faschisten selbst.“

    Ich glaube nicht, dass Sie wissen was Faschismus bedeutet.
    Aber ich möchte Ihnen etwas helfen. An Hand Ihrer eher schlichten Aussagen meine ich zu erkennen, dass bestimmte Begrifflichkeiten Sie zu überfordern scheinen.

    Anders als Sie, verorte ich faschistische Umtriebe bei allen Systemparteien und nicht nur bei der AfD, CDU/CSU (Zentrumspartei) – sondern in totalitärem Gedankengut auch und gerade bei der SPD und den Olivgrünen (gerade was Political Correctness, Querfront-Denunzierung und Kungelei mit Wirtschaft und Militärmacht betrifft).

    Faschist ist man eben nicht, wenn man was gegen Ausländer hat, sondern, wenn man politische Macht mit wirtschaftlicher, militärischer und ideologischer (da gehören die Medien mit dazu) bündelt.

    Fascia = Rutenbündel

    Dass sich Linke eben so gut aufhetzen lassen und (insbesondere durch dialektische Ideologie) spalten lassen – ist für eine Gesellschaft nicht minder gefährlich, wie das Aufhetzen der rechten „Dumpfbacken“…auf beiden Seiten geschieht das durch externe Führung/Manipulation!

    Denken Sie mal darüber nach, es sei denn Sie trollen tatsächlich.

    Und das Sie hier weiter publiziert werden zeigt doch eher das dieser Blog und sein Betreiber an einem ehrlichen politischen Diskurs interessiert ist.

  3. Ped, Sie Oberlehrer, der jeden Flattersatz auseinander nimmt?



    Ich verstehe den Faschismus so:
    „Faschismus ist die offene terroristische Diktatur der am meisten reaktionären, chauvinistischen und imperialistischen Elemente des Finzanzkapitals“.

    Und ich bekenne mich damit eindeutig auf welcher Seite ich stehe.

    In unserer gewaltsam beigebrachten globalisierten Welt, kann nur durch radikale Umwälzung der gesellschaftlichen Verhältnisse auch nur irgendeine Veränderung herbeigeführt werden. Egal ob es um die Situation der Flüchtlinge und ihrer geschundenen Länder und Regime geht oder um die Perversität der imperialistischen Machenschaften.
    Konkretes kann ich als Einzelner leider nicht einbringen, ich gehöre keiner politischen Partei oder Sekte an.

    ABER: ICH BIN GEGEN RECHTS!

    1. Als erstes: Werden Sie bitte nicht persönlich (siehe die drei Punkte in Ihrem veröffentlichten Kommentar).

      Sie zitierten eine Definition von Faschismus, die mir wohlbekannt ist, um dann zu sagen:

      „Und ich bekenne mich damit eindeutig auf welcher Seite ich stehe.“

      Und wieder werden sie nicht konkret. Bekennen, das kenne ich. In unserer Gesellschaft bekennen sich ständig alle möglichen Leute dazu, auf irgendeiner Seite zu stehen, um dann zu sagen, dass sie keinerlei Ideen haben, wie sie selbst in irgendeiner Weise kritisierte Zustände ändern können. Sie selbst, also auch SIE selbst. Aber am großen Rad drehen, „radikale Veränderungen“ fordern, da sind alle schnell dabei. Natürlich ohne konkret zu werden.

      Ihre systemische Betrachtung teile ich, wobei das natürlich nur eine auf der Metaebene ist, sehr abstrakt. Aber das ist in Ordnung, das gehört zur Analyse. Aber Handeln, lieber Uwe, Handeln ist immer konkret. „Politische Parteien oder Sekten“ können ganz offensichtlich dieses konkrete Handeln nicht bewirken. Handeln bedarf keiner ideologischen Überzeugung, sondern der unserer ureigenen und tatsächlich durch eigenes Reflektieren erarbeiteten Überzeugung. Also fällt die Verantwortung auf uns selbst zurück und das ist gut so – und ich bin mir sicher, dass Sie zu Konkretem fähig sind.

      Dass Sie gegen Rechts sind, habe ich verstanden. Doch auch die Wiederholung macht es nicht konkret.

      Freundliche Grüße, Ped

  4. Hallo,
    anlässlich einer aktuellen Love-Parade 3.0 #unheilbar Verzeihung teilbar muss es wohl heißen, hier mal eine tolle Checkliste zur Einordnung des Ganzen:

    Woran erkenne ich, dass meine linke Bewegung gehijackt wurde?

    Dazu ein kleines Astroturfing-Bingo:

    #Facebook sperrt mich nicht wegen hatespeech, reduziert nicht mal meine Reichweite, Twitter wendet auch keinen silent-ban an —> check!

    #in den sozialen Netzwerken geht mein Hashtag sogar viral —> check!

    #in den großen überregionalen Medien wird für meine politische Bewegung geworben –> check!

    #auf der Bundespressekonferenz wird zu meiner Demonstration aufgerufen —> check!

    #prominente Musiker und Fernsehclowns, sowie der deutsche Außenminister höchstpersönlich, sprechen ihre Unterstützung für meine Sache aus —> check!

    #den musikalischen TopAct stellt der linksintellektuelle Systemkritiker Herbert Grönemeyer —> check!

    #auf meiner Demo ist die Polizei mal weder vermummt, noch wirklich präsent; der gewaltbereite schwarze Block ist wegen Omas Geburtstag zu Hause geblieben —> check!

    #meine Demo ist Aufmacher und Topthema im Heute-Journal, Claus Kleber voll des Lobes —> check!

    #die maximale Demo-Teilnehmerzahl laut Veranstalter wird von Mainstreammedien überwiegend übernommen und nicht kleingeschrieben —> check!

    #meine Bewegung verschafft mir das Gefühl moralischer Überlegenheit und verschont mich vor unangenehmer Ursachenforschung und tiefergehender Analyse —> check!

    #meine Bewegung schafft es mal wieder, eine andere linke Bewegung zu schwächen und die Spaltung im eigenen Lager zu vertiefen —> check!

    #meine Bewegung sorgt dafür, dass der Diskurs inhaltlich verflacht, sich politisch nichts ändert – und die gesellschaftliche Polarisierung eher verschärft wird —> check!

    #meine Bewegung schweißt mich paradoxer- und klebrigerweise mit Regierungsparteien, Krisenverursachern und -profiteuren zusammen —> Bingo!

    #Der Weg zur Hölle ist ja bekanntlich gepflastert mit guten Absichten…

    Mit freundlichen Grüßen …
    Axel F.
    Danke Beverly Hills Cop für diesen Kommentar, mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

  5. Jan Lolling, rechts, links,schwarz, weiß – sicher sehr abstrak, da gebe ich Ihnen Recht!
    Zum Glück gibt es auch etwas dazwischen und wenn es „nur grau“ ist.
    Ich denke, dass die Rechten die Sie meinen (Konservative), das Rechte in der Form wie es heute existiert, selbst hervor gebracht haben!
    Insofern gibt es Unterschiede, denke ich.

  6. Rechts und Links, gibt’s das noch ? Kann sich doch wohl nur um die Frage handeln, auf welcher Seite des Atlantik man lebt ?

    Aber zum brain drain:

    Zwischen den so genannten Weltkriegen befanden wir uns in einer Überproduktionskrise, der Fotograf, der den Schönen und Reichen im Zeppelin Luftschiff beigegeben war, konnte in Brasilien brillante Aufnahmen machen von Arbeitern, die dafür bezahlt wurden, Kaffee ins Meer zu schaufeln. Schon 1921 gab es in ganz Amerika Rekordernten, aber weil die SU ein Papierchen der Bankster beim Völkerbund in Genf nicht unterschreiben wollte, waren 10 mio Menschen dem Hungertode geweiht. Dank des Engagements Nansen’s waren es dann ’nur‘ 5 mio.

    Heute sind wir einen Schritt weiter, wir stecken in einer Übereffizienzkrise. Jede Produktion läßt sich heute an jedem Ort der Welt aus dem Boden stampfen, wenn (der Absatz und) der Profit da sind, gibt es den Kredit, die Produktionsgeheimnisse kennt die zu 80% privat finanzierte NSA. Übrigens gilt das auch für jeden Krieg.

    Es braucht also gar keinen Libyen Überfall, um ‚Entwicklung‘ zu zerstören, die ganze Idee von der nachgeholten ‚Entwicklung‘, der Hilfe dazu, ist absurd. Um den Bedarf der Menschheit zu decken, bedarf es vielleicht 40 Stunden Arbeit, im Monat, für jeden. Die Mehrarbeit dient z.T. unmittelbar der Entwertung, der Destruktion und zum größten Teil macht sie die Menschheit zu Sklaven des ‚Arbeitsmarltes‘

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