Die UNO als Werkzeug zur endgültigen Internationalisierung des Korea-Konflikts.
Wir schreiben das Jahr 1948. Das in zwei Besatzungszonen geteilte Korea ist nach weniger als drei Jahren hochgradig polarisiert. Hunderttausende Menschen sind aus der Südhälfte des Landes in den Norden geströmt und das Gleiche ist in umgekehrter Richtung geschehen. Die Besatzungsmacht USA hatte diesen Prozess immer weiter vorangetrieben, um die eigenen geopolitischen Interessen im Fernen Osten umzusetzen.
Im Jahre 1948 gipfelte die Polarisierung in der Spaltung der koreanischen Nation. In der Folge gab es zwei Völkerrechtssubjekte und der Konflikt zwischen ihnen würde zu einem internationalen Konflikt werden. Es würde ein Konflikt werden, bei welchem man die „Völkergemeinschaft“ dazu bringen konnte, den auf die Spitze getriebenen innerkoreanischen Zwist als Aggression des einen Landes gegen das benachbarte Land zu verurteilen. Dadurch war sie, die „Völkergemeinschaft“ nun „gezwungen“ eine „humanitäre Katastrophe“ zu verhindern und „gebrochenes Völkerrecht“ galt es zu bestrafen.
Sie erkennen das System wieder?
Die „Völkergemeinschaft“ setze ich in Anführungszeichen, weil es eine solche damals überhaupt nicht gab – und übrigens auch bis heute nicht gibt. Fassen wir noch einmal die Entstehung und Rolle der „Völkergemeinschaft“, welche sich schließlich in den Vereinten Nationen institutionalisierte, zusammen. Das natürlich an dieser Stelle mit dem Fokus auf Korea und China (a1).
Die Rolle der Völkergemeinschaft in Korea und China bis 1948
Bereits im Völkerbund (ab den 1920ger Jahren) wurde der Favorit des Westens für Korea, Syngman Rhee, als „offizieller politischer Vertreter der Republik Korea“ faktisch „warm gehalten“.
Bei der Konferenz von Kairo (22. bis 26. November 1943) trafen sich die Regierungschefs dreier Staaten; der USA, Großbritanniens und der Republik China. Das waren Franklin D. Roosevelt, Winston Churchill und Tschiang Kai-shek (1). Das Umwerben des Führers der chinesischen Quomindang durch die USA – um ihn politisch hoffähig zu machen – würde sich bis über das Kriegsende hinaus fortsetzen. Spätestens in Kairo nahm das von den Westmächten geplante Unheil seinen Lauf. Sang Man Lee, Wirtschaftswissenschaftler an der Chung Ang Universität in Seoul sagte dazu:
„Der Fehler begann ja schon bei der Konferenz in Kairo, als Präsident Roosevelt der Meinung war, wenn die Kolonialherrschaft Japans über Korea beendet wird, können die Koreaner, sie seien dann gar nicht in der Lage, einen eigenen Staat zu führen. Sie wären dazu einfach noch zu unreif. Ähnlich wie Indochina, Vietnam und auch wie die Philippinen müsse eine Treuhandverwaltung sein.“ (2)
In diesem Zusammenhang ist noch etwas zu sowjetischen Verhandlungsführung anzumerken. Man sagte Joseph Stalin eine ausgeprägte Reiseangst nach. Doch ist es auffällig, dass er und seine Regierung jeden direkten Kontakt mit den chinesischen Quomindang-Vertretern auf offiziellem politischem Parkett unverblümt aus dem Wege gingen. Wichtig ist die Nuance beim Völkerrechtssubjekt. Das der USA für China nannte sich „Republik China“ und das spiegelte sich auch in der Kairoer Erklärung wieder, die unter anderem sagt:
„all the territories Japan has stolen from the Chinese, including Manchuria, Formosa, and the Pescadores, shall be restored to the Republic of China“ (3)
Damit sprachen die USA indirekt den Chinesen jedes Recht ab, eine andere Staats- und Regierungsform zu wählen. Die USA selbst, als Hegemon, bestimmten, dass nur „ihr“ Kai-shek-Konstrukt (REPUBLIK China) das Recht hatte, China auf der Weltbühne zu vertreten. In jenem Dokument ist bezeichnenderweise auch von einem „Krieg der Vereinten Nationen gegen Japan“ (4) die Rede. Die Sowjetunion nahm also an der Kairoer Konferenz nicht teil.
Vom 1. bis 22. Juli 1944 fand die Konferenz von Bretton Woods statt, welche das finanztechnische Äquivalent zum politischen System der Vereinten Nationen beschloss.
Die Konferenz, welche ein weltweit vernetztes Finanzsystem unter Dominanz des US-Dollar vereinbarte, sah auch zwei Vertreter der Republik China (5). Der eine, H.H.Kung als Vertreter des chinesischen Bankenkartells und Chef der chinesischen Zentralbank, der andere Tsiang Tingfu als direkter Gesandter der Kai-shek-Regierung. Beide waren ausgesucht. Sie hatten jahrelang in den USA studiert, waren dort zu Methodisten konvertiert, hatten enge Kontakte zu Wirtschafts- und Politikeliten der USA (6,7), H.H.Kung sogar zu Harry Hopkins, dem damaligen Berater des US-Präsidenten Roosevelt (8). Sie waren somit hervorragend geeignet, US-amerikanische Interessen in China zu vertreten.
Wenig später, im Herbst 1944, trafen sich Vertreter von vier Staaten zur Konferenz von Dumbarton Oaks, um weiter über die Schaffung einer internationalen Nachfolgeorganisation für den Völkerbund zu beraten. Das waren die Sowjetunion, Großbritannien, die USA und – die Republik China! (9) Der spätere Teilnehmer der UNO-Gründungskonferenz und zuvor im Völkerbund für die Republik China sitzende Wellington Koo verdankte auch sein Beisein in Dumbarton Oaks dem immensen Interesse der USA an China.
Für sie, die US-Amerikaner, ging es darum, sich einen riesigen Markt im Fernen Osten zu sichern. Was interessierte es da, dass Kai-sheks Quomindang zuvor offen mit Hitler-Deutschland gekungelt hatte, was zu Bildern wie dem eines Zeltlagers der Hitlerjugend in China führte (b1):
Die Sowjetunion war über diesen Gast wenig amüsiert. Schließlich hatte diese Quomindang-Regierung ein Jahrzehnt zuvor auch einen jahrelangen Vernichtungsfeldzug gegen die Kommunisten in China geführt. Daher lehnte die UdSSR direkte Verhandlungen mit der Republik China auch diesmal ab (10).
Im Februar 1945, bei der Konferenz von Jalta, ersuchten die Führer der USA und Großbritanniens die Sowjetunion inständig, in den Krieg im Fernen Osten einzutreten und die Japaner aus der Mandschurei (im Nordosten Chinas) zu werfen. Die UdSSR entsprach diesem Bitten. Das noch einmal festzuhalten, ist daher so wichtig, weil nur aus diesem Grund überhaupt sowjetische Truppen nach Korea kamen!
Im April schließlich begann die Gründungskonferenz der UNO. Zu dieser waren die mit zweifelhaften – oder ohne Mandat ihrer Bevölkerungen „gewählten“ Chiang Kai-shek und Tsiang Tingfu (Republik China) (a2) und Syngman Rhee (Korea) eingeladen. Nur (militärische) Alliierte der künftigen Siegermächte hatten zu jener Zeit die Möglichkeit, als Mitglieder der Vereinten Nationen aufgenommen zu werden. Auch damals schon gab es eine „Koalition der Willigen“. Bereits das zeigte die der UNO zugedachte Rolle.
Die in Jalta beschlossene Bildung eines UN-Sicherheitsrates wurde nun umgesetzt. Er bestand aus den westlichen Siegermächten USA, GB und Frankreich, dazu der Sowjetunion und schließlich der Republik China (und nur der). Für das Riesenland im Osten konnte von US-amerikanischer Seite nur eine chinesische Regierung nach westlichem Gutdünken legitimiert werden. Wer legitimer Vertreter der Chinesen in der neuen Institution der „Völkergemeinschaft“ sein durfte, das legten also die Westmächte fest und nicht das chinesische Volk.
Mitten in die Gründung der Vereinten Nationen hinein zündeten die USA – faktisch in Sichtweite zur Mandschurei – zwei Atombomben und töteten damit „nebenbei“ zehntausende koreanische Zwangsarbeiter. Das passierte in genau jenen Tagen, als die Sowjetunion, wie vereinbart, die Mandschurische Operation startete. Einen Protest in den Vereinten Nationen gab es nicht, was sehr logisch ist. Denn ihre Gründung erfolgte aus einem gleichnamigen Kriegsbündnis heraus!
Zwei Tage später zogen die USA einseitig eine „Demarkationslinie“ längs des 38. Breitengrades mitten durch Korea. Sie besetzten gegen jedes Völkerrecht und ohne militärische Notwendigkeit Korea. Die Sowjetunion erkannte diese Linie nachträglich an, um eine Konfrontation zu vermeiden. Die neu gegründete UNO blieb ganz, ganz still; dabei war der Rechtsbruch offensichtlich.
Die US-Amerikaner etablierten umgehend eine Militärdiktatur mit Entmachtung der sich spontan und in Eigenverantwortung gebildeten koreanischen Machtstrukturen (Volkskomitees). Das, ohne dass die Koreaner in irgendeiner Weise Grenzen verletzt oder ein wie auch immer geartetes Völkerrecht gebrochen hatten (11). Die Opfer einer jahrzehntelangen japanischen Kolonialherrschaft wurden erneut unterworfen. Diesmal taten es die USA und die junge UNO rührte auch diesmal keinen Finger. Halten wir noch fest, dass sich die Vorgänge in Südkorea diesbezüglich deutlich von denen in Nordkorea unterschieden.
Der status quo eines von den beiden großen Siegermächten des Zweiten Weltkrieges besetzten Korea wurde auf der Moskauer Konferenz vom Dezember 1945 festgeschrieben. Über die Köpfe der Koreaner hinweg wurde das sogenanntes Treuhand-Abkommen (Trusteeship Agreement) geschlossen (12). Die Vereinten Nationen hatten dazu nichts zu sagen. Annexionen sind nur dann böse, wenn sie nicht von den Guten begangen werden.
Die USA statteten ihren Kandidaten Syngman Rhee Schritt für Schritt mit Machtbefugnissen aus; sehr wohl wissend, dass es sich dabei um einen extrem rechten Politiker handelte (13). Das gesellschaftliche Leben wurde umfassend kontrolliert und landesweite Repressalien gegen linke gesellschaftliche Strömungen durch die USMAIK (US Militäradministration in Korea) setzten ein. Das war nichts anderes als eine Fremdherrschaft. Von Seiten der UNO hörte man dazu keinen Laut.
Doch als die USA selbst beschlossen, dass eine „Friedensregelung“ für Korea unbedingt durch die UNO herbeizuführen war, da plötzlich wurde die Weltorganisation aktiv.
Und so beschloss die UNO-Vollversammlung Im November 1947 auf Betreiben der USA eine „Provisorische Kommission für Korea“. Diese wurde beauftragt, Wahlen in Korea unter Hoheit der Vereinten Nationen zu planen und zu beaufsichtigen (14). Damit übernahm die UNO – wie gewünscht – die völkerrechtliche Legitimation für die Einmischung (der USA) in die innerkoreanischen Belange.
Die UNO als Pate einer Farce
Die Sowjetunion nahm an der Abstimmung zu den beiden Resolutionen nicht teil. Sie lehnte sie als Entmündigung des koreanischen Volkes ab und verwies darauf, dass die Koreaner selbst über ihren Vereinigungsprozess entscheiden können. Zwar hatte sich die UdSSR auf der Moskauer Konferenz im Dezember 1945 für eine rasche Unabhängigkeit Koreas eingesetzt, schließlich aber doch den Vorschlägen der USA und Großbritanniens, dies in einem fünfjährigen Prozess zu begleiten, zugestimmt (15). Zwei Jahre später begriffen die sowjetischen Vertreter, welch faule Frucht sie da angenommen hatten.
Im Januar 1948 wurden die ersten Mitglieder der UN-Kommission nach Korea entsandt. Der Zutritt auf nordkoreanisches Gebiet wurde ihnen jedoch von der sowjetischen Militäradministration untersagt (16). Die UdSSR sah das Treiben der UN-Kontrolleure als Einmischung in innerkoreanische Belange an. Dieser von den USA entfaltete Aktivismus der Vereinten Nationen hatte ja auch ganz andere Gründe, wie ein weiterer Blick in Dokumente der Truman Library verrät (b2):
Es war die pure Angst vor der kommunistischen Gefahr, welche die US-Führung umtrieb. Kommunistische Gefahr insofern, dass die Koreaner einen anderen gesellschaftlichen Weg gehen könnten, als den vom treusorgenden Aufsichtspersonal aus den USA für sie bestimmten. Dabei warfen sie der sowjetischen Führung all das vor, was sie seit 1945 in Korea selbst betrieben, nämlich (siehe auch Skript oben):
„das Anstreben einer Dominanz über das gesamte Land [Korea]“ (17)
oder auch:
„die Etablierung eines Satellitenstaates mit dem Anspruch für ganz Korea zu sprechen“ (18)
Vergessen wir nicht, dass dies alles Selbstbetrug war. Die wachsende Paranoia der US-Amerikaner trieb die Spaltung Koreas voran, aber mit Sicherheit KEINE, wie auch immer geartete, kommunistische Gefahr. Daher würde es den Staat Südkorea, dessen Gründung die USA vorantrieben, auch eher geben als den Staat Nordkorea.
Deshalb wurde auch in Deutschland zur gleichen Zeit die Teilung Berlins von den USA vorangetrieben und NICHT von der Sowjetunion. Und aus dem gleichen Grund wurde im Folgejahr der Staat Deutsche Demokratische Republik erst gegründet, NACHDEM die Spaltung Deutschlands mit Gründung der Bundesrepublik Deutschland vollzogen war.
Die USA sahen die UNO von Beginn an als ihre UNO und sie sahen im Frühjahr 1948 in die Zukunft. Sie skizzierten bereits das Szenario, was sie als B-Geschichte unter die Leute bringen würden, um die UNO als brutales Machtinstrument zu benutzen. Der Bericht des Nationalen Sicherheitsrates (der USA) vom April jenen Jahres sagte auch:
„The overthrow by Soviet-dominated forces of a regime established in south Korea under the aegis of the UN would, moreover, constitute a severe blow to the prestige and influence of the UN; in this respect the interests of the U.S. parallel to, if not identical with, those of the UN.“ (19)
Was so viel heißt wie:
„Der Sturz einer unter UNO-Aufsicht etablierten südkoreanischen Regierung durch von der Sowjetunion gesteuerte Streitkräfte würde zudem einen schweren Rückschlag für das Ansehen und den Einfluss der Vereinten Nationen darstellen; diesbezüglich gehen die Interessen der Vereinigten Staaten parallel, wenn sie nicht gar identisch mit denen der Vereinten Nationen sind.“
Da steht er bereits, der Vorwand, den die USA benötigten, um ihre UNO zweieinhalb Jahre später in einen „Kampf der demokratischen Welt gegen die nordkoreanischen Invasoren“ zu werfen. Sie lesen in einem Satz exakt das Geschichtsbild, das ihnen bis zum heutigen Tag über die damaligen Ereignisse in Korea aufgetischt wird. Wie heißt es so schön? Geschichte wird geschrieben …
Bedenken Sie. Als dieser Report geschrieben wurde, gab es den Staat Südkorea noch gar nicht. Er musste erst geschaffen werden, um obiges Szenario aufführen zu können.
Die USA machten die Wahlen in Südkorea dem internationalen Publikum auch damit schmackhaft, dass sie ihre Militärs nach Bildung einer Regierung aus dem Lande abziehen wollten. Im April 1948 hatten die US-Besatzer allerdings bereits über 100.000 Sicherheitskräfte ausgewählt, ausgebildet und einsatzfähig gemacht (20). Diese wachsende Truppe aus Militärs, Paramilitärs und Polizei achtete mit rabiaten Mitteln darauf, dass die südkoreanische Politik auch ja den richtigen Weg einschlug (21-24). Da interessierte es auch nicht, dass gerade die Arbeiterschaft Südkoreas sich vehement gegen diese Farce der UNO-geführten Wahlen wandte und es so im Februar 1948 zum Ausbruch von Generalstreiks kam (25).
Viele populäre koreanische Politiker – unter anderem der bereits mehrfach erwähnte Kim Koo und Kim Kyu-sik – boykottierten die Scheinwahlen bereits im Vorfeld öffentlich. Im April trafen sich Organisationen aus ganz Korea in Pjöngjang, um über ein zukünftiges ungeteiltes und souveränes Korea zu beraten. Die Konferenz rief zur Bildung einer einheitlichen Regierung und dem unverzüglichen Rückzug aller ausländischen Truppen auf (26,27).
Gerade diese Menschen, welche ein friedlich vereinigtes, demokratisches Korea anstrebten, fielen in jener Zeit Mordanschlägen zum Opfer. So Kim Koo 1949 und Lyuh Woon Hyung 1947. Letzterer war im September 1945 zum Vizepräsidenten der ersten Koreanischen Volksrepublik gewählt worden, die von den US-Besatzern umgehend wieder aufgelöst wurde (28).
Wenn man berücksichtigt, welch diktatorisches System bereits die Militäradministration der US-Amerikaner darstellte, lässt sich erahnen, was für ein Wesen der ausgesuchte „Demokrat“ Syngman Rhee verinnerlichte. Rhee war ein Mensch, der nicht nur Kommunisten hasste, sondern alle Formen von Pluralismus. Dieser Mann war mit dem Alter völlig verbohrt geworden und das wussten die Spitzen in den USA. So beschwerte sich Rhee bereits im Sommer 1947, dass US-General Hodge eine Zusammenarbeit mit Kommunisten anstrebte:
„If we were to get the cooperation of the Communist leaders all plans will be reduced into nothing. But General Hodge’s only policy is to obtain the Communist leaders’ cooperation, which is impossible.“ (29)
was zu deutsch in etwa heißt:
„Wenn wir uns auf eine Zusammenarbeit mit den kommunistischen Führern einlassen, werden sich all unsere Pläne in Luft auflösen. Aber General Hodges einzige Politik ist die, mit den Kommunistenführern zu kooperieren, was unmöglich ist.“
Das ist völlig absurd und lässt sich aber damit erklären, dass für Rhee grundsätzlich all Jene, die seine politische Agenda nicht teilten, mehr oder weniger als Kommunisten galten. Das ist wie heute, wo es auch zum probaten Mittel der Ausgrenzung gehört, dem politischen Gegner einfach ein Kainsmal anzuheften (Stichwort Kontaktschuld), damit Menschen in Angst zu bringen und ihnen Feindbilder einzuhämmern. Rhee war völlig paranoid und durfte unter der Obhut der US-Militäradministration beizeiten fast nach Belieben schalten und walten. Seine Diktatur kam nicht auf leisen Sohlen, sondern Schritt für Schritt, mit Terror, Blut und stetiger Zuarbeit der Besatzer. Hodge selbst berichtete an das US-Außenministerium:
„His actions are a part of his campaign to break up the Joint Commission and establish a separate government in South Korea which he hopes to head.“ (30)
also in etwa:
„Seine [Syngman Rhees] Politik ist Teil einer Kampagne, die gemeinsame Kommission [zur Bildung einer einheitlichen koreanischen Regierung] aufzubrechen und einen südkoreanischen Separatstaat unter seiner Führung zu etablieren.“
Das war im Sommer 1947.
Nur wenig später, im September, wurde der aussichtsreichste politische Rivale Rhees, Lyuh Woon Hyung umgebracht. Im gleichen Monat fand ein letztes Treffen der gemeinsamen Kommission zur Vorbereitung der koreanischen Unabhängigkeit, gebildet durch Vertreter der USA und der Sowjetunion statt. Dort schlug der sowjetische Vertreter Terentij Stuikow den unverzüglichen Rückzug aller Besatzungstruppen vor, um so den Koreanern die Möglichkeit einer selbstverantworteten Enscheidung zur Regierungsbildung zu geben (31).
Die Vereinigten Staaten von Amerika lehnten das ab.
Warum? Weil sich damit sowohl deren Einflussnahme, als auch die Bildung eines Separatstaates, wie auch das Hineinziehen der Vereinten Nationen in den Prozess der Gründung eines einheitlichen, souveränen Korea erübrigt hätte.
Die Wahlen im südlichen Teil Koreas fanden schließlich am 10. Mai 1948 unter vermeintlicher Aufsicht der UNO statt. Doch gab es mitnichten eine auch nur ansatzweise Überwachung des Wahlprozederes. Sage und schreibe drei Dutzend Wahlbeobachter der Vereinten Nationen gingen an jenem Tag in ganz Südkorea ihrer Tätigkeit nach. Die Wahlen waren von Gewalt, Betrug und Benachteiligung oppositioneller Parteien geprägt. Die meisten Südkoreaner boykottierten die Wahl.
Während UN-Beobachter später eine demokratische Wahl konstatierten, wurden zu eben jener Zeit im Land zu Tausenden Menschen abgeschlachtet. Seit April eskalierte die Gewalt, was sowohl den US-Besatzern als auch der UNO bekannt war. Diese Menschen warteten im Mai 1948 auf ihre Hinrichtung (b3):
Entsprechend waren UN-Beamte, die ihren Auftrag, nämlich freie demokratische Wahlen zu gewährleisten beziehungsweise zu beaufsichtigen, wörtlich nahmen, besorgt. Das wiederum trübte die Minen der Verantwortlichen in der Truman-Regierung. Sie verstanden ja ihre Paranoia als normal und alternativlos. Fehlende Paranoia, noch dazu gegenüber der Sowjetunion, war dementsprechend mindestens gleichzusetzen mit mangelndem politischen Verständnis. Eine (damals) geheime Korrespondenz von William Draper, Staatssekretär in der Truman- und später auch in der Eisenhower-Regierung (32) an den damaligen stellvertretenden US-Außenminister (und im Korea-Krieg US-Verteidigungsminister) Robert Lovett (33) belegt das sehr schön.
„In the first place, I am sure you have also noted the marked inclination of the United Nations Temporary Commission on Korea (UNTCOK) to misjudge the realities of the situation in Korea in considering an idealistic application of the UN resolutions. This inclination evidently stems as much from an utter lack of understanding of Soviet motives and intentions as from an unsound appreciation of the difficulties faced by American occupation authorities in maintaining law and order during this critical time.“ (34)
zu deutsch in etwa:
Einleitend, ich bin mir sicher, auch sie haben Kenntnis bekommen von dem ausgeprägten Hang der UN-Interimskommission für Korea, in Missdeutung der wahren Situation in Korea, die Anwendung der UN-Resolutionen in idealistischer Weise anzugehen. Dieser Hang lässt sich offensichtlich erklären, sowohl durch eine völlige Unkenntnis über die Motive und Absichten der Sowjets, als auch die ungenügende Beurteilung angesichts der Schwierigkeiten für die [US-]amerikanischen Besatzungsbehörden in Bezug auf die Einhaltung von Recht und Ordnung während der kritischen Phase. (Übers. PA)
Das geschah am 3. Mai 1948. Recht und Ordnung hatte es in Südkorea seit dem Einzug der US-Besatzer nie gegeben und es starben gerade täglich Menschen gewaltsam durch den Terror gegen alle wahren und vermeintlichen Feinde der in Entstehung begriffenen Syngman Rhee – Diktatur. Damit diese Diktatur einen Völkerrechts-Blankoschein erhalten konnte, mussten allerdings zuvor unter allen Umständen Wahlen in Südkorea durchgezogen werden – wie fragwürdig sie auch immer sein würden.
Am 8./9. März des Jahres hatten vier der neun für die UN-Interimskommission ausgewählten Staaten, nämlich Australien, Kanada, Indien und Syrien (a3) beträchtliche Zweifel daran geäußert, dass sich im Wahlergebnis tatsächlich der Volkswillen der Koreaner ausdrücken würde und gefordert, die Wahl zurückzunehmen. Auch sie begründeten das vor allem mit der Gewalt, welche in Südkorea Einzug gehalten hatte. Allein zwischen April und Mai waren 600 Menschen – politisch motiviert – ermordet worden (35). In Korea populäre Politiker wie Kim Ku (oder Kim Koo) wiesen zu Recht darauf hin, dass diese Wahl für lange Zeit alle Hoffnungen auf ein vereinigtes, demokratisches Korea begraben würden (36).
Vor allem auf jene Zweifler bezog sich die obige Korrespondenz zwischen Draper und Lovett (37). Die Teilnahme der UNO am nach außen propagierten weltweiten Friedensprozess war nun einmal im Sinne des Herrschaftsanspruchs der Vereinigten Staaten von Amerika angelegt und genau so betrachtete William Draper in besagter Korrespondenz logischerweise die Ergebnisse der UNO-Rolle in Korea – nämlich ausgesprochen positiv: (b4)
„Die Armeeführung ist davon überzeugt, dass, ungeachtet dieser Schwierigkeiten [siehe weiter oben], durch die Einbeziehung der Vereinten Nationen in das Korea-Problem und das Befolgen des Vorschlag zur Durchführung von Wahlen unter Aufsicht einer Interimskommission der größte Nutzen für die US-Interessen erreicht wurde. […]“
Das Weitere ergibt sich von selbst.
Am 15. August 1948 wurde die Republik Korea gegründet.
Also fanden im gleichen Monat im Norden der Halbinsel Wahlen zur Volksversammlung statt. Bei aller zunehmend ideologischen Ausrichtung, die nun dort Einzug hielt, wollen wir nicht vergessen, dass die Wurzeln dieser Volksversammlung in den flächendeckend aktiven Volkskomitees Nordkoreas zu finden waren. Im Folgemonat zog Nordkorea am 9. September 1948 mit der Gründung der Koreanischen Volksrepublik endgültig nach (38). Entscheidend für den Erfolg der zunehmend kommunistisch geprägten Politik Nordkorea waren dabei nicht etwa die Steuerung durch die Sowjetunion, sondern zwei andere Faktoren.
Erstens wurde das wichtigste Versprechen für die bis dahin entrechtete wie landlose Bevölkerung in Nordkorea seit März 1946 konsequent und in Gänze umgesetzt – und das ohne Blutvergießen, wie selbst westliche Quellen attestierten:
„From all accounts, the former village leaders were eliminated as a political force without resort to bloodshed, but extreme care was taken to preclude their return to power.“ (39)
Was in etwas heißt:
„Vor allen Dingen die Beseitigung der ländlichen Machtstrukturen als politischer Kraft; ohne Blutvergießen, aber extrem sorgfältig, verhinderte [wirksam] deren Rückkehr [der Großgrundbesitzer] an die Macht.“
Die neue Regierung hatte also breiten Rückhalt vor allem durch die Landbevölkerung. Zweitens entging den Nordkoreanern natürlich nicht, was sich im Süden der Halbinsel abspielte. Denn – wie schon erwähnt – erzeugte die Polarisierung in Korea Wanderungsbewegungen in beiden Richtungen und die politische und soziale Entrechtung gerade der ärmeren Bevölkerungsschichten im Süden, kam als Information im Norden wie eine Drohung zur Rückkehr in alte koloniale Verhältnisse an.
Auch was die nun gegründete Volksdemokratischen Republik Korea angeht, ist Ursache und Wirkung klar zu benennen. Mit Gründung des Separat-Staates im Süden der Halbinsel wurde bereits im Namen „Republik Korea“ ein Alleinvertretungsanspruch für ganz Korea hinterlegt. Das Prinzip, welches man in China mit der „Republik China“ anwendete, fand hier seine Kopie. Der Staat „Koreanische Volksrepublik“ im Norden war daher auch die Ansage, dass man den Alleinvertretungsanspruch einer „Republik Korea“ nicht hinnehmen würde.
Und wieder können Sie die Parallelen zu Europa, zum Nachkriegs-Deutschland ziehen. Nur wenig später wurde dort ein Separat-Staat „Bundesrepublik Deutschland“ gegründet, der sich anmaßte, für alle Deutschen zu sprechen. Was zur Folge hatte, dass sich die „Deutsche Demokratische Republik“ gründete, die den Alleinvertretungsanspruch auch in ihrer Namensgebung zurückwies.
Im Dezember 1948 segnete die UNO-Vollversammlung die Farce einer angeblich demokratisch herbeigeführten Staatsgründung im Süden Koreas (40) mit der Begründung ab, dass:
„die Regierung Rhee Syngman gesetzmäßig ist, die über den Teil Koreas, den die Provisorische Kommission zu inspizieren imstande war, wirksame Machtbefugnisse ausübt, dass diese Regierung aus Wahlen hervorgegangen ist, die einen gültigen Ausdruck des freien Willens der Wähler in jenem Teil Koreas darstellen, und dies die einzige derartige – das heißt: gesetzmäßige und frei gewählte – Regierung in Korea ist.“ (41,42)
Am 1. Januar 1949 erkannten die USA Südkorea als Staat an und konnten sich komfortablerweise auf die „Völkergemeinschaft“ berufen, die in ihrem Auftrag – dem der USA – die Drecksarbeit in Korea verrichtet hatte (43). Die UNO hatte sich als absolut tauglich erwiesen, im Dienste von Macht zu agieren. Die Macht selbst wurde in die gewünschte Lage gebracht, auf diese Weise hinter der Weltorganisation zu verschwinden und mit einer Sprache, welche die wahren Interessen von Macht umkehrt, diese für die eigenen Zwecke zu benutzen.
Während die USA die von den Vereinten Nationen „beaufsichtigten“ und für gut befundenen Scheinwahlen in Südkorea als Sieg der Demokratie bejubelten, waren auf der koreanischen Insel Jeju noch immer Todesschwadronen unterwegs und wurden Dörfer dem Erdboden gleichgemacht. Die Bewohner hatten es sich erlaubt, gegen die fremdbestimmten Wahlen aufzubegehren (44,b5).
Als im Oktober 1948 zweitausend Soldaten auf dem südwestlichen Festland gegen die Barbarei auf Jeju opponierten, dehnte sich das Morden auch auf diese Gebiete aus. So wurden in den Dörfern Yeosu und Suncheon mindestens 439 Zivilisten von Armee und Paramilitärs abgeschlachtet. Bis zu zweitausend Zivilisten kostete die Repression des gerade etablierten Syngman Rhee – Regimes allein im Herbst 1948 und nur in dieser Gegend das Leben (45). All das geschah unter der Führung von US-Beratern und in jenem Zeitraum, in dem die UNO Korea freie und demokratische Wahlen „nachwies“.
Die UNO hatte auch dafür gesorgt, die Verbrechen am koreanischen Volk unsichtbar – und dafür einer illusionären demokratischen heilen südkoreanischen Welt für die Bücher westlicher Geschichtsschreibung Platz zu machen.
Zur gleichen Zeit brach im Nachbarland China das völlig korrupte und nur durch Geld und Waffen der USA sich haltende Quomindang-Regime des Chiang Kai-shek mehr ins sich selbst zusammen, als das es von der Roten Armee Mao Tsetungs besiegt wurde. Kai-sheks Regierung hatte jede Unterstützung der Bevölkerung verloren und dessen Paten bereiteten seinen Rückzug auf die Insel Taiwan (damals Formosa) vor (46).
Bis zum Ausbruch des Korea-Krieges sollten noch gerade einmal 18 Monate vergehen.
Hier die bisherigen Artikel zur Korea-Reihe:
- Teil 1: Ereignisse im Spätsommer und Herbst 1945, Parallelen zur Gegenwart
- Teil 2: Schindluder mit Völkerrechtsbegriffen, Volkskomitees und ihre Entmachtung durch die neuen Besatzer
- Teil 3: Polarisierung der Gesellschaft als Voraussetzung zur Spaltung des Landes; Rolle westlicher Missionare
- Teil 4: Internationalisierung des Korea-Konflikts mittels der UNO und zunehmende Gewalt
Bleiben Sie bitte schön aufmerksam.
Anmerkungen
(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen kann er – einschließlich der Primärquelle – gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die externen Quellen, mit denen die Aussagen im aktuellen Text belegt werden.
(a1) Die Umstände, welche zur Gründung der Vereinten Nationen führten, werden in einem weiteren Artikel noch ausführlich behandelt.
(a2) Interessant ist die Doppelrolle des Chinesen Tsiang Tingfu, der sowohl in Bretton Woods als auch in San Francisco zur UN-Gründungskonferenz eingeladen war.
(a3) Dieses Engagement Syriens für eine tatsächliche koreanische Unabhängigkeit kann gut aus der eigenen leidvollen Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte (bis zum Jahr 1948) herrühren. Schon damals hatte Syrien versucht, sich dem unverhohlen ausgeübten Einfluss der US-Amerikaner zu entziehen und im Vorjahr hatten die Syrer ihre Regierung nicht „wunschgemäß“ gewählt. Die USA „bestraften“ das im Folgejahr, in dem sie mit einem CIA-organisierten Putsch die im Vorjahr demokratisch gewählte syrische Regierung stürzten (47).
Quellen
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(2,11) 26.7.2013; http://www.deutschlandfunk.de/kalkulierte-spannungen.724.de.html?dram:article_id=255439
(3,4) 1.12.1943; http://www.ndl.go.jp/constitution/e/shiryo/01/002_46/002_46tx.html
(5) 13.5.2018; https://en.wikipedia.org/wiki/Bretton_Woods_Conference#Negotiators[12]
(6) 13.5.2018; https://en.wikipedia.org/wiki/H._H._Kung
(7) 13.5.2018; https://en.wikipedia.org/wiki/Tsiang_Tingfu
(8) 24.2.2013; http://www.republicanchina.org/US-CCP-v0.pdf; S. 12
(9,10) 13.5.2018; https://en.wikipedia.org/wiki/Dumbarton_Oaks_Conference
(12) Interim Meeting of Foreign Ministers, Moscow; 27.12.1945; http://avalon.law.yale.edu/20th_century/decade19.asp
(13) 17.1.1945; https://www.trumanlibrary.org/whistlestop/study_collections/koreanwar/documents/index.php?documentid=kr-4-8&pagenumber=4
(14) 14.11.2018; https://documents-dds-ny.un.org/doc/RESOLUTION/GEN/NR0/038/19/IMG/NR003819.pdf?OpenElement
(15) 21.6.2012; http://www.columbia.edu/~hauben/UN-Role-in-Korea.doc
(16) 2.4.1948; https://www.trumanlibrary.org/whistlestop/study_collections/koreanwar/documents/index.php?documentid=kr-7-1&pagenumber=5
(17,18) dito; pagenumber=9
(19) dito; pagenumber=6
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(21) 22.9.2011; http://www.zeit.de/2011/39/Aus-der-Welt-Suedkorea
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(23) 21.10.2004; Jacob Strobel y Stern, Frankfurter Allgemeine Zeitung, S. R2
(24) 24.3.2018; https://de.wikipedia.org/wiki/Jeju-Aufstand
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(27) Brothers at War – The Unending Conflict in Korea; Jager, Sheila Miyoshi; 2013; London, Profile Books; S. 47-48; ISBN 978-1-84668-067-0
(28) 17.6.2018; https://en.wikipedia.org/wiki/Lyuh_Woon-hyung#Life
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(31) Korea: Where the American Century Began; Michael Pembroke; 2018; Melbourne: Hardie Grant; S. 43; ISBN 978-1-74379-393-0
(32) 13.11.2007; http://www.arlingtoncemetery.net/whdraperjr.htm
(33) 10.6.2018; http://history.defense.gov/Multimedia/Biographies/Article-View/Article/571267/robert-a-lovett/
(34,37) 3.5.1948; https://www.trumanlibrary.org/whistlestop/study_collections/koreanwar/documents/index.php?documentdate=1948-05-03&documentid=kr-6-2&pagenumber=1
(35) 10.6.2018; https://en.wikipedia.org/wiki/South_Korean_Constitutional_Assembly_election,_1948#Background
(36) Syngman Rhee and American Involvement in Korea, 1942_1960; 1978; Panmun Book Company LTD, Seoul South Korea; S. 149
(38,40) 31.8.2017; https://www.nachdenkseiten.de/?p=39861
(39) The Origins of the Korean War: Liberation and the Emergence of Separate Regimes, 1945–1947; Cumings, Bruce; Princeton University Press, 1981; ISBN 0-691-09383-0; entnommen, 13.6.2018; https://en.wikipedia.org/wiki/Division_of_Korea#Soviet_occupation_of_North_Korea
(41) 12.12.1948; http://www.un.org/en/ga/search/view_doc.asp?symbol=A/RES/195%28III%29
(42) 11.12.1948: http://www.un.org/ga/search/view_doc.asp?symbol=a/810
(43) 1.1.1949; https://www.trumanlibrary.org/publicpapers/index.php?pid=1011&st=korea&st1=
(44) 10.6.2018; https://en.wikipedia.org/wiki/Jeju_uprising
(45) 8.1.2009; http://english.hani.co.kr/arti/english_edition/e_national/332032.html
(47) 10.6.2018; https://en.wikipedia.org/wiki/March_1949_Syrian_coup_d’%C3%A9tat
(b1) Hitlerjugend in China, invited by the Kuomintang government. Quelle: Deutsches Bundesarchiv; Lizenz: CC BY-SA 3.0 de; entnommen aus: https://www.warhistoryonline.com/guest-bloggers/unexpected-partnership-nazi-germany-republic_china-x.html
(b2) The Position of the United States With Respect to Korea,“ National Security Council Report 8, April 2, 1948. Truman Papers, President’s Secretary’s Files. (Screenshot); Datum: 2.4.1948; Quelle: https://www.trumanlibrary.org/whistlestop/study_collections/koreanwar/documents/index.php?documentid=kr-7-1&pagenumber=9; Lizenz: Public Domain
(b3) Menschen die verdächtigt werden, mit Kommunisten zu symphatisieren, warten auf ihre Hinrichtung; Datum: Mai 1948; Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/File:Jeju_Massacre.jpg; https://web.archive.org/web/20110727181314/http://koreanhistoria2005.blogsome.com/images/cheju_13.jpg; Lizenz: Public Domain
(b4) Screenshot aus: William Draper to Robert Lovett, May 3, 1948. Truman Papers, Korean War File. Documents on the Withdrawal of U.S. Troops From Korea.; unterer Teil von S. 1; Lizenz: Public Domain
(b5) Freigelegtes Massengrab auf der südkoreanischen Insel Jeju; Datum: 11.3.2010; Originalquelle: http://earthw.tistory.com/229; Lizenz: Creative Commons CC2.0 Korea
(Titelbild) Titel: A map of the Korean demilitarized zone (DMZ), produced by the CIA in 1969. Relief shown by contours and spot heights. Depths shown by contours. Oriented with north toward the upper right. Scale 1:250,000.; Datum: 1.1.1969; Autor: CIA (http://hdl.loc.gov/loc.gmd/g7901f.ct000578); Datei und Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Demilitarisierte_Zone_%28Korea%29#/media/File:Korea_demilitarized_zone_map_-_1969.jpg; Lizenz: Gemeinfrei
@PED
Vielen Dank für den Teil 5 zu Korea & UN. Er bringt wiederum präzise auf den Punkt und kann für den Geschichtsunterrichtgenutzt werden. Zum Glück bröckelt der Putz bereits, an der so menschenrechtlichen UN, und zwar gleich an mehreren Stellen, wie es sich für echte Ruinen gehört. –
„Im Februar 1945, bei der Konferenz von Jalta, ersuchten die Führer der USA und Großbritanniens die Sowjetunion inständig, in den Krieg im Fernen Osten einzutreten und die Japaner aus der Mandschurei (im Nordosten Chinas) zu werfen. Die UdSSR entsprach diesem Bitten. Das noch einmal festzuhalten, ist daher so wichtig, weil nur aus diesem Grund überhaupt sowjetische Truppen nach Korea kamen!“
Die weitere Entwicklung der SU ist bekannt, Stalin verstand die Realsymbolik der beiden Atombomben. Wäre das ‚Manhattan-Projekt‘ nur 1 Jahr eher fertig geworden, Dresden und weitere Städte wären verstrahlte Ruinen geworden und die SBZ hätte es in dieser Form nicht geben können. Die russischen Truppen wurden wieder zur Elbe zurückgesandt, Torgau stand nur als Ost-West-Begegnungssymbol in den Geschichtsbüchern. –
Ein weiteres Mal ließen sich die Sowjets aber nicht hereinlegen. Korea und die Folgen, plus Hiroshima/ Nagasaki änderten alles, wirklich A L L E S:
https://www.youtube.com/watch?v=5aDrsd6fLJ4
Natürlich war es die blanke, berechnende Systemkonkurrenz, nicht nur: „Angst vor der kommunistischen Gefahr“, zumindest auf der Ebene des Imperialismus, die nur wenig später die Weichen in DE umlegten, in direktem Kontext mit Korea und der UN. Der Westen, genauer die USA, forcierten die Gründung eines unabhängigen Westdeutschen Rumpfstaates, zunächst als Bi-, dann als Tri-Zone, mit eigener Währung. Daraus entstand dann die kalkulierte Krise von Berlin 1948, siehe dazu:
https://de.sputniknews.com/politik/20180722321646824-berliner-luftbruecke-ddr-brd/
Auch die Deutschen sollten auf keinen Fall einen: „[…] anderen gesellschaftlichen Weg gehen […], als den vom treusorgenden Aufsichtspersonal aus den USA für sie bestimmten.“
„Deshalb wurde auch in Deutschland zur gleichen Zeit die Teilung Berlins von den USA vorangetrieben und NICHT von der Sowjetunion. Und aus dem gleichen Grund wurde im Folgejahr der Staat Deutsche Demokratische Republik erst gegründet, NACHDEM die Spaltung Deutschlands mit Gründung der Bundesrepublik Deutschland vollzogen war.“
Und nun ergibt sich die Frage, wird diese neue Weltlage von Merkel genutzt werden oder verschläft sie A L L E S, gilt für sie in größter ‚Transformationsnot‘ auch Hölderlins Maxime: „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch“?
29 Jahre nach der Wende, 19 Jahre nach Beginn des Jugoslawienkrieges, nun am Ende des Syrienkrieges und zur Wende in Korea und zu einem Neubeginn der UNO und weiterer Breton-Wood-Institutionen??
BK-Dorothea ist nicht dumm, aber hat sie der jahrelange Machtkampf abgestumpft, ist ihr überhaupt noch deutlich, welches Gewicht eine neue ‚Neutralitäts-Friedenspolitik‘ in DE für die ganze Welt hätte/ hat?
Oder wird sie wirklich weiterhin nur die monströsen ‚Vereinigten Staaten von Europa‘ in der Visierlinie haben? Vielleicht wartet sie ja mit gutem Instinkt den optimalen Zeitpunkt für einen Großschwenk ab, den rechtzeitigen ‚K A I R O S‘, der ihr diesmal einen ‚Salto Mortale‘ abfordert, größer als Fukushima und der 9. November 89, zusammengenommen!?
Es ist nur mein innigster Wunsch, ja, sie könnte diesen Sprung wagen. Noch deckt sie der Schatten dieser EU-Agenda. Aber sie kann aus diesem Schatten plötzlich heraustreten, wie in einem klassischen Drama. Auch dies wird sie dann, nach außen, eher mit ‚Understatement‘ rüberbringen, als überwiegende Interessenspolitik eben des Standortes, ‚b u n t k o s t ü m i e r t‘, aber die Weiche müsste sie umlegen und der Sprung gilt dann nicht dem Ausgangsort (als erfolgloses Rückfallen), sondern ganz dem rettenden Ufer!
„There is a shadow of a man in hiroshima .“ Sind wir alle nur noch lebende Schatten im großen Mackinder-Weltinsel-Drama, wenn sich nicht bald etwas ändert, hier im Lande? –
„die Regierung Rhee Syngman gesetzmäßig ist, die über den Teil Koreas, den die Provisorische Kommission zu inspizieren imstande war, wirksame Machtbefugnisse ausübt, dass diese Regierung aus Wahlen hervorgegangen ist, die einen gültigen Ausdruck des freien Willens der Wähler in jenem Teil Koreas darstellen, und dies die einzige derartige – das heißt: gesetzmäßige und frei gewählte – Regierung in Korea ist.“
auch dafür gibt es in der heutigen Zeit Parallelen, in der Ukraine wurde die Putsch-Regierung Poroschenkos „international“ anerkannt, obwohl Teile der Bevölkerung nicht in der Lage war an den Wahlen teilzunehmen. Anders wiederum in Syrien, dort konnten aufgrund des inszenierten Bürgerkrieges ebenfalls Teile der Bevölkerung nicht wählen, was als Grund ausreichte um die Wahl Assads 2016 nicht anzuerkennen.
Wobei Assad 2014 als Präsident wiedergewählt wurde. 2016 war es die Parlamentswahl.
Herzliche Grüße, Ped