Liest man Berichte der Massenmedien über Venezuela, dann fällt rasch auf, dass die Begriffe stark an die vergangene und gelebte Berichterstattung zu anderen Staaten erinnern; z.B. Hongkong (Regenschirm-Proteste), die Ukraine (Maidan), Russland und Weißrussland über die Jahre hinweg, natürlich Syrien und gern auch die Ereignisse auf dem Tienanmen-Platz im China des Jahres 1989. Und nicht nur die Begrifflichkeiten, auch die Parteinahme für eine Seite des Konflikts war offensichtlich – was im völligen Gegensatz zum Anspruch an eine objektive Berichterstattung steht.


Wie die tagesschau der ARD den Begriff Nachrichten definiert, weiß ich nicht. Auf jeden Fall ist DAS hier keine Nachricht sondern ein – Gerücht. Warum, das sehen Sie an den Hervorhebungen. Das Dumme – und bewusst Ausgenutzte – ist nur, dass auch Gerüchte in unserem Unterbewussten als Wahrheiten abgespeichert werden. Oder wie man so schön sagt: Ein bisschen was bleibt immer hängen. Und was das sein soll, daran arbeitet die tagesschau in Bezug auf das Thema Venezuela genau so impertinent wie bei den anderen durch Gerüchte, Halbwahrheiten und Lügen hoch gekochten Themen (siehe Einleitung) [b1].

Also: Das ist keine Nachricht. Die tagesschau kann es aber noch viel dreister und in ihrer einseitigen Verblendung (diesmal ist die Regierung Maduro auf der Seite der Bösen) merkt sie offensichtlich nicht, wie weit sie sich beim Polarisieren aus dem Fenster lehnt und ungewollt brutale Wahrheiten heraus posaunt. Aber wie schon oft gesagt, das müssen Sie reflektieren, wenn Sie das hier nur konsumieren, gehen sie auch dieser wüsten wie plumpen Propaganda auf den Leim. [b2]

Ist das nicht ein brutales Regime, dass einfach mit Panzerwagen in Gruppen von unschuldigen Demonstranten hinein fährt? Welcher Redakteur ist eigentlich für diese Überschrift verantwortlich? Denn die und der einleitende Text haben die größte wie beabsichtigte Wirkung auf den Leser – zusammen mit dem Bild. Im Text darunter kann man schon erkennen, warum dieser „Panzerwagen“ mglw. in die Menge fuhr:

„Die Unruhen in Venezuela finden kein Ende. Auf den Straßen kam es wieder zu heftigen Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten. In der Hauptstadt Caracas fuhr ein von Protestierenden in Brand gesteckter Panzerwagen in die Menge und verletzte mehrere Menschen teils schwer.“ [1]

Und betrachten Sie das Foto genauer, erkennen Sie schon gewisse Merkwürdigkeiten. Der „Panzerwagen“ ist ein gepanzertes Polizeifahrzeug. So etwas wird in deutschen Landen auch eingesetzt aber den Begriff „Panzerwagen“, der ganz andere Assoziationen bei uns hervor ruft, habe ich in diesem Zusammenhang von unseren Medien auch noch nicht gehört. Und dieser Panzerwagen, ja der brennt. Schon an der Art der Flammen können Sie gut sehen, dass es sich hier nicht um einen Motorbrand handelt. Das sind die typischen Flammbilder, wenn man Brandflaschen, meist mit Benzin gefüllt auf die Zielobjekte geworfen hat.

Und die Leute vor dem Fahrzeug sind daher auch keine Bauarbeiter. Die ARD nennt sie „Protestierende“. Wie würden Sie die nennen? Die „friedliche Opposition“, „Regimegegner“ oder „regierungskritische Demonstranten“ oder „Aktivisten“, „Regierungskritiker“ oder vielleicht nur „Opposition“? Wir kennen das Wording. Ich würde sie einfach Kriminelle nennen; junge in ihrer Unzufriedenheit missbrauchte Menschen, die man für Aktionen auch solcher Art, rasch begeistern kann.

Diese Leute tragen die typische Kluft von „Aktivisten“, wenn es darum geht, die Demokratie im Sinne einer Farbenrevolution auf die Straße zu tragen. Helme und Vermummung sind die passende Ausrüstung und dabei bleibt es nicht. Solche Bilder gab es auch zu Hauf in den Tagen des Maidan zwischen dem Dezember 2013 bis Ende Februar 2014. Glauben Sie, dass die Menschen, welche die Gewalt auf die Straße trugen, Demokratie und Menschenrechte im Kopf hatten? Und vor allem, wer hat deren Wut kanalisiert, denn die erforderlichen Emotionen müssen geweckt und befördert werden – und das wurden sie.

Das Muster ist allzu bekannt. Auf Venezuela wird enormer und vielfältiger wirtschaftlicher und politischer Druck ausgeübt. Die fünfte Kolonne des Hegemons ist auch auf deren Hinterhof (wie sie Südamerika einmal selbst benannte) nicht untätig und nutzt genau die Werkzeuge, die auch in anderen Staaten angewandt wurden, wenn deren Politik emanzipatorisch wurde. Wie in anderen Staaten auch nutzt man selbstredend die Schwachstellen im Land gezielt aus und entzündet an ihnen künstlich Konflikte.

Wir können uns über den Weg den Venezuela geht, gern streiten – mit Achtung und Respekt vor diesem Land und seinen Menschen. Und dazu gehört nun einmal, alle Seiten anzuhören und wenigstens den Versuch zu wagen, zu verstehen. Aber es ist ihr Weg und eine anmaßende Gut-Böse-Plakatierung steht uns nicht zu. Sie steht uns nirgends zu! Was uns von den Straßen von Caracas derzeit vermittelt wird, ist also genauso wenig eine Volksbewegung wie es der Maidan war. Hier wie da wurden die Menschen in ihren Träumen nach einem besseren Leben skrupellos ausgenutzt.

Nicht zu vergessen, ist es auch kein vollständiges Bild der Lage in dem südamerikanischen Staat. Nicht ansatzweise kann davon die Rede sein, dass in Venezuela ein ganzes Land gegen seine Regierung aufbegehrt. Zudem wird die Opposition ungeniert aus dem Ausland unterstützt und das beileibe nicht nur medial – auch das kennen wir vom Maidan in Kiew. [2]

Bilder sind starke Boten und an dieser Stelle möchte ich Ihnen ein paar Bilder zeigen, die durch die deutsche Botschaft Venezuelas online gestellt wurden und Ihnen die „Opposition und die Aktivisten, welche dort für demokratische Reformen kämpfen“, etwas näher bringen.

Aus meiner Sicht sind die schlimmsten Täter die machtgierigen, von ihrem Ego getriebenen „Alten“ aus Politik und Ideologie, die ihre mit der Erfahrung des Lebens geschliffenen Werkzeuge der Verführung und Manipulation anderer Menschen ausspielen und sich darüber identifizieren. Sie sind die Kriegstreiber im Hintergrund, denn auch der Krieg auf der Straße ist eben Krieg. Und so machte z.B. die Opposition (nein, das ist keine Opposition!) in Venezuela gegen die Regierung Stimmung [b3]:

Fliegende Blumentöpfe waren es dann nicht, Der „Oppositionelle“ Tulio Hernandez hat es halt drauf, das Aufhetzen von Menschen humorig auf zu hübschen. Die „friedlichen Demonstranten“ wurden anderweitig fündig. [b4]

Wer karrt Paletten mit Sperrmüll zu einer Demonstration, um friedlich für Reformen ein zu treten? Dazu maskiert? Und glauben Sie, dass dieser Reformwillige Bananen und Pausenbrote in seinem Rucksack rum schleppt? Und wer mag zweifeln, dass hier gerade eine Willenskundgebung für Demokratie und Menschenrechte statt findet? [b5]

Und hier sehen Sie doch ganz deutlich, wie ein Panzerwagen brutal gegen „friedliche Demonstranten“ vorgeht. Ja, richtig, das ist Zynismus. Genau diesen Zynismus senden Ihnen deutsche Massenmedien; ist es Ihnen bisher aufgefallen? Es ist kein Selbstläufer, das zu erkennen. [b6]

Und hier ganz deutlich erkennbar. Die Büttel des Regimes schlagen auf „wehrlose, friedliche Demonstranten“ ein. Rechts im Bild sehen Sie übrigens eine Polizistin. Wie kann man solch „friedliche Demonstranten“ dann auch noch verhaften. Was ist das doch für ein unmenschliches Regime. [b7]

Auch hier können Sie eindeutig erkennen, dass ein Anhänger der „Opposition“ auf dem Weg zum Versammlungsort ist, um friedlich für Reformen zu protestieren. Stellen Sie sich einfach vor, Sie sind Polizist und so ein „friedlicher Demonstrant“ kommt Ihnen entgegen. Vielleicht gehört er ja später dann zu den „moderaten Aufständischen“? [b8]

Noch ein paar weitere „moderate Oppositionelle“ die mit Leidenschaft für ein besseres demokratisches Venezuela einstehen. Zuvor muss halt noch richtig aufgeräumt werden. Lachen Sie nicht. So denken auch in Deutschland eine Menge Menschen, die von einem besseren Land träumen. Wir leben nicht auf der Insel der Seeligen und das Potenzial für Gewalt ist in Deutschland mehr als genug vorhanden; wunderbare Manövriermasse für Machteliten. [b9]

Der „moderate Oppositionelle“ im nächsten Bild ist ebenfalls ganz sicher ein echter Vorkämpfer der Demokratie. Sein Argumentations-Werkzeug für den friedlichen Diskurs dürfte er in seinem Rucksack mit gebracht haben. Das sind Waffen, die Menschen schwer verletzen können, sie durchschlagen z.B. Visiere von Polizeihelmen. Etwas besonders perfides meine ich auf dem Helm des „friedlichen Demonstranten“ aus zu machen. Man mag mich korrigieren, aber ich sehe da eine Kamera! Das hat doppelten Nutzen. Der Provokateur kann die Provozierten (also die Sicherheitsbeamten) dabei aufnehmen, wenn sie mit Härte gegen die „unschuldigen friedlichen Demonstranten“ antworten. [b10]

Und er kann seine getroffenen Opfer filmen. Die deutschen Medien sind voller solidarischer Gefühle für die „friedliche Opposition“ in Venezuela. Und auch die Berichterstattung über dieses südamerikanische Land ist Teil dessen, was SIE (hier in Deutschland!) unfähig machen soll, selbständig Probleme zu erkennen und konstruktiv wie kollektiv zu lösen.

Haben Sie noch die Twitter-Sprüche des „Oppositionellen“ Tulio Hernandez (s.w.o.) im Kopf? Er redet – und zwar für mich unzweifelhaft in der Denkweise eines Psychopathen – erst von Frieden und missbraucht skrupellos dessen Symbole, um gleichzeitig die (selbst ernannten) Gegner zu kriminalisieren [Hervorh. PA]:

„Morgen, wenn ein Krimineller der Regierung auf dich schießt, dann denke an Mandela, Gandhi, Luther King, aber hör nicht auf.“ [3]

nimmt so die Menschen für sich ein – um dann im nächsten Tweet ebenso skrupellos Demokratie und Gewalt in einen Topf zu werfen und so seine Adressaten für die Gewalt zu begeistern:

„Wenn jeder demokratische Venezolaner ein Mitglied des Plan Zamora neutralisiert, werden sie militärisch am Boden liegen. Sogar Blumentöpfe bringen etwas.“ [4]

Seine Botschaft dahinter lautet: Alles ist erlaubt, denn wir sind die Guten. Das ist antisoziales Verhalten. Und dort, liebe Leser, dort beginnt er – der Krieg!

Wenn Sie das erkennen, wird Ihnen auch klar, dass dies hier keine objektive Berichterstattung aus Venezuela ist [b11]:

Wann wird wohl das erste Mal ein Kommentar zu Venezuela erscheinen, der überschrieben ist mit: „Gewalt in Venezuela – und der Westen schaut zu“? Er schaut nicht zu, er ist aktiv an der Destabilisierung des Landes beteiligt. Vielleicht schauen Sie ja das nächste Mal etwas kritischer auf die Berichterstattung der ARD, wenn das Thema Venezuela zur Sprache kommt.

Zum Abschluss noch ein weiteres Beispiel parteiischer, tendenziöser Berichterstattung der ARD, welche „ihre friedliche Opposition“ in leuchtenden Farben schildert und dabei die in Sichtweite stattfindende Gewalt dem Zuschauer bewusst verschweigt:

Bleiben Sie bitte schön aufmerksam.

PS1: Zur „moderaten Opposition in Venezuela“ sowie der einseitigen und parteiischen wie konfliktfördernden Berichterstattung der deutschen Leitmedien gibt es inzwischen einen Nachfolgeartikel.

PS2: Wie ich mir Informationen vorstelle; vielschichtig, differenziert und gern auch streitbar – kann vielleicht dieser weitere Artikel zu Venezuela aufzeigen.


Quellen

[1] 6.5.2017; https://www.tagesschau.de/ausland/venezuela-375.html

[2] Marta Andujo; 5.4.2017; https://amerika21.de/2017/04/173304/opposition-venezuela-internati

[3][4] April 2017; Publikation der Botschaft Venezuelas in Deutschland; http://de.botschaft-venezuela.de/images/pdf/Was%20wirklich%20in%20Venezuela%20geschieht.pdf

[b1] Screenshot aus tagesschau.de vom 6.5.2017; https://www.tagesschau.de/ausland/venezuela-375.html

[b2] Screenshot aus tagesschau.de vom 4.5.2017; https://www.tagesschau.de/ausland/venezuela-371.html

[b3-b10] Screenshots aus Publikation der Botschaft Venezuelas in Deutschland; April 2017; http://de.botschaft-venezuela.de/images/pdf/Was%20wirklich%20in%20Venezuela%20geschieht.pdf

[b11] Screenshot aus tagesschau vom 9.5.2017; https://www.tagesschau.de/ausland/venezuela-proteste-119.html

[Titelbild] Mitglieder der bolivarischen Armee bewachen einem Protestmarsch gegen die Regierung; Quelle: AP; https://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/proteste-venezuela-101~_v-modPremium.jpg; Artikel: https://www.tagesschau.de/ausland/venezuela-375.html

Von Ped

12 Gedanken zu „Der Maidan als Konzept für Venezuela“
  1. Hey, es sind immer die gleichen Muster, siehe Libyen, Irak, Syrien, Tunis, Maidan,
    egal wo man hinschaut, immer stehen die Kriegstreiber als Heckenschützen dahinter.
    Auffällig ist immer dort wo Öl oder andere Werte vorliegen.Da spielt Geld keine Rolle
    um die Leute zu kaufen für einen Putsch. Wie die Monster vorgehen könnt ihr nachlesen auf: http://www.infowars.com/ soros -admits- responsibility-for-co
    Da kann man lesen wie die arbeiten. Sie gehen über Leichen. Möge sie alle der
    Teufel holen. MfG

  2. Und was soll das jetzt? Ein Lob auf die demokratische, humanistische, volksnahe Regierung von Venezuela? Eine Zurechtweisung der undankbaren Demonstranten die einen beneidenswerten Lebensstandard in ihrem Paradies haben? Oder was?

    1. @John
      Für Ihre drei Fragen zwei Gegenfragen und eine Antwort:
      Warum lesen Sie nicht richtig? Und warum glänzen Sie mit Zynismus?
      Bitte lesen Sie den Artikel noch einmal und Sie finden die Antworten.
      Freundliche Grüße, Ped

  3. Ob diese jungen Leute Analphabeten sind? Fernsehen werden sie doch wohl haben. Sonst müssten sie doch gesehen haben wie die „Befreier“ aus den USA nach ihrer „Hilfe für die „Unterdrückten“ deren Länder in Schutt und Asche gebombt haben. Was glauben sie geschieht mit dem vom „Diktator, Schlächter etc. “ befreiten Volk? Siehe Naher Osten.

  4. Lieber Ped,
    ein Freund aus Jena hat mir deinen Artikel gerade geschickt, weil ich schon viel zu Venezuela gearbeitet war (fünf große Reportagen von meiner Reise liegen auch auf
    meinem Blog). Du hast völlig Recht – alles ein déjà vu! MAIDAN! etc pp

    Auf eine Sache möchte ich dich gerne aufmerksam machen: Das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens hat nie stattgefunden. Wir wussten das schon lange, aber vor einiger Zeit hat ein US-Journalist zugegeben, dass er und andere Kollegen, die alle in Beijing waren, die wahrheit gesehen, aber trotzdem geschwiegen haben. Ich will dir den link zu meinem Artikel darüber noch raussuchen. Aber erst einmal schicke ich das schon los, weil ich hier gerade großen trouble mit meinem Provider habe. Also wundere dich bitte nicht, wenn du nichts hörst. Dann musst du auf meiner Seite suchen.
    Ciao
    Beste grüße
    Einar

    1. Sowohl Ihr Blog als auch „Hinter der Fichte“ sind mir wohl bekannt – und von mir geschätzt.
      Und was den Tienanmen-Platz betrifft – genau darauf wollte ich hinaus. Die Fotos der misshandelten und gelynchten Soldaten, wie auch der brennenden Militärfahrzeuge gingen um die Welt – wurden aber tot geschwiegen.
      Herzliche Grüße, Ped

  5. Einige wenige, wahllos zusammengeklaubt Bilder sollen hier nun suggerieren, dass die venezolanische Opposition extrem gewalttätig, kriminell und von außen gesteuert ist?! So lässt sich natürlich spielend ein „Maidan“ für alle Regierungen/Diktaturen, die mit Gewalt gegen Demonstranten vorgehen, herbeizaubern.

    Diese Art der tendenziösen Berichterstattung kennen wir nur zu gut aus den deutschsprachigen Mainstreammedien, dort allerdings exakt in die andere Richtung. Was bleibt ist ein katastrophal einseitiger Artikel und die Tatsache, dass eine beginnende Maduro-Militärdiktatur da schon wesentlich glaubhafter „schöngeschrieben“ wurde.

    1. @OWO
      Auch Sie haben nicht verstanden, worum es in diesem Artikel geht. Und Ihre Argumentation ist wirklich dünn, denn auf der sachlichen Ebene lässt sich nichts entdecken.
      Stattdessen projizieren Sie Ihr eigenes Freund-Feind-Bild. Denn SIE sind offensichtlich ausgezeichnet über Land und Leute in Venezuela informiert – von wem? Jedenfalls wissen Sie ganz genau, dass es eine „böse“ Diktatur und eine „gute“ Opposition in diesem Land gibt. Wieso sind Sie sich so sicher? Ich bin es nicht. Gut und böse gibt es – im Märchen. Die Realität sieht aber etwas anders aus.

      Und so ist es Ihnen auch entgangen, dass ich weder die politischen Programme der Regierungsgegner noch die der Regierung bewertet habe. SIE aber schon und das ist der Unterschied.
      Und ich kritisiere ausdrücklich jede Aufforderung zum Krieg, gerade durch unsere Politik und Medien. Und dass Oppositionelle in Venezuela (sind jene das?) zur Gewalt hetzen, ist in dem Artikel belegt – was Sie ausblenden.
      Was ich von unseren Öffentlich-Rechtlichen Medien fordere, ist eine objektive, sachliche Berichterstattung. Die ist nicht gegeben. Statt dessen werden Stimmungen in der Bevölkerung befördert, Feindbilder produziert.
      Wie im Falle des Irak, Iran, Syrien, Libyen, Ukraine, Russland, Nordkorea, Weißrussland usw. Und von all diesen Ländern haben die Leute ein extrem einseitiges Bild und meinen trotzdem ausreichend informiert zu sein.

      Noch zur Art Ihrer Reflektion und als Info für die Leser:

      Was bleibt ist ein katastrophal einseitiger Artikel und die Tatsache, dass eine beginnende Maduro-Militärdiktatur da schon wesentlich glaubhafter „schöngeschrieben“ wurde.

      Das ist eine oft geübte Manipulation. Sie bringen ausschließlich Aspekte in die Diskussion, die gar nicht zum Thema standen. Und dann bewerten Sie eben das, was nicht zur Diskussion stand und klatschen einfach Ihre Behauptung (die SIE natürlich weder belegen können und auch gar nicht wollen, denn dafür benötigt man schon etwas mehr Zeit) in Ihren Kommentar. Über dieses Werkzeug versuchen Sie die Glaubwürdigkeit des Autors in den Augen der Leser zu unterminieren und außerdem vom Thema weg zu lenken. Und Sie emotionalisieren. Damit wird der Diskurs in den Kampf gelenkt und so zerstört.

      Freundliche Grüße, Ped

      1. Ich weiss aus erster Hand wie „gut“ das Maduro-Regime ist, weil mein Vater seit über 40 Jahren dort lebt. Es ist nicht gut. Was immer sich dort noch bewegt, die Kommunisten killen es und nehmen der Bevölkerung jede Möglichkeit eines eigenständigen Lebens. Die Inkompetenz dieses Busführers der nun der Führer des Landes ist, ist grenzenlos.

        Es mag Antifa-artige Elemente in der Opposition geben, die Beispiele in diesem Blog-Eintrag sind jedoch alle feinsäuberlichst herausgeklaubt worden.

        Ich nehme an, der Author sieht Nordkorea als blühendes Beispiel für eine „Alternative“ zum bösen Kapitalismus.

        1. @John

          Was immer Ihr Vater in Venezuela erlebt hat – es sind seine eigenen subjektiven Erfahrungen. Welche Rolle er selbst beim Sammeln dieser Erfahrungen gespielt hat und wie seine eigene Persönlichkeit das sich daraus ergebende Weltbild bestimmen – dazu maße ich mir kein Urteil an. Für ihn sind die Erfahrungen und seine Wertung authentisch und an Sie hat er es weiter gegeben. Wichtig das zu akzeptieren und zu respektieren.
          Aber es ist eben mitnichten die absolute Wahrheit. Und diese Pauschalisierung sollten Sie – aus meiner Sicht – nicht mittragen. „Die Kommunisten“ – wer soll das sein? Wo haben Sie Ihre Informationen über die Inkompetenz von Maduro her? Kennt Ihr Vater Maduro persönlich?
          Sie brauchen das nur mit der politischen Situation in Deutschland vergleichen. Und Sie sehen die gleiche Generalisierung und Pauschalisierung. Das Hochloben der Alternativen (oder in Umkehrung der Alternativlosigkeit) und das Niedermachen der politischen Gegner. Das ist Krieg in den Köpfen.

          Es mag Antifa-artige Elemente in der Opposition geben, die Beispiele in diesem Blog-Eintrag sind jedoch alle feinsäuberlichst herausgeklaubt worden.

          Ja, natürlich, sind diese Beispiele „heraus geklaubt“ worden, das andere Bild wird doch zur Genüge in den Medien gebracht. Und zwar nur das eine Bild, eine Verzerrung der Wirklichkeit. Das sind übrigens keine Elemente, sondern junge missbrauchte Menschen. Und es geht hier nicht darum, zu entscheiden, wie gut oder schlecht die sind, sondern dass es zur Wahrheit in Venezuela gehört. Das zu sehen, passt Ihnen nicht. Das kann ich verstehen.

          Ich nehme an, der Author sieht Nordkorea als blühendes Beispiel für eine „Alternative“ zum bösen Kapitalismus.

          Ihre Mutter kommt aus Nordkorea? Ich frage das nur, weil es DAS Argument im Eingangsteil Ihres Posts war. Woher haben Sie ihre detaillierten Kenntnisse aus Nordkorea, dass Sie sich ein dermaßen vernichtendes Urteil über das Land anmaßen können? Wagen Sie ein Aufbrechen Ihres zementierten Weltbildes; das kann etwas sehr Befreiendes sein.

          Freundliche Grüße, Ped

          PS: Schauen Sie John. Dieser Blog zensiert nicht. Aber er hat eine Freischaltungsfunktion; aus gutem Grund (suchen Sie nach dem Unterschied). Der Vorteil ist, dass man Spiele, so wie Sie die spielen, nicht mitspielen muss. Und Ihr letzter – nun nicht freigeschalteter Post – zeigt mir sehr deutlich, dass es Ihnen gar nicht um Venezuela geht. Was ich außerdem nun weiß, ist, dass Ihre Mutter NICHT aus Nordkorea kommt (das war adäquat Ihr einziges Argument im Falle Venezuelas). Sie wenden sehr interessante Methoden des Diskurses, genauer gesagt von Propaganda an; fast meine ich eine gewisse Professionalität heraus zu lesen. Dazu gehört auch, dass Sie nonchalant immer wieder neue Schauplätze des Kampfes eröffnen und ganz gezielt vom eigentlichen Thema weg führen. Sie kritisieren nicht offen (auch Ihnen selbst gegenüber), nein, Sie entziehen sich der achtungsvollen Diskussion, mehr noch zersetzen Sie die Diskussion. Und wissen Sie was? Das genau brauche ich hier nicht.
          Aber ich meine auch, Sie sollten Ihre Fähigkeiten auf einer schöpferischen und kooperativen Ebene anwenden.
          Eventuell sind Sie mir noch einen Artikel wert, mal sehen.

  6. Es gibt immer wieder Zeitgenossen, die eine völlig falsche Vorstellung von Freiheit haben. Was Owo und John hier bieten, hat mit einer freien Meinungsäußerung nichts zu tun. Es ist entweder die Ungezogenheit, sich in Gespräche von ‚Erwachsenen‘ einzumengen, von den man nichts versteht bzw. mit deren Stil man nichts anfangen kann oder es ist eine absichtliche Provokation. Ich unterstütze es, wenn Ped uns solcherart Beiträge nicht zumutet, weil ich das Vertrauen habe, daß er in meinem Sinne richtig zensieren wird. Wir alle verlieren nur unnötige Lebenszeit, uns mit derartigen Gassenjargon und Unsachlichkeiten auseinander zu setzen. Ich beim Lesen und Ped beim Kommentieren.

    Ein Gedankenaustausch bei Meinungsverschiedenheiten, die auch im Beispiel der Bemühungen, eine linksorientierte Regierung gegen eine benachteiligte Opposition am Leben zu halten, verständlicher Weise auftraten, habe ich nichts einzuwenden. Dann gilt es jedoch Argument für Argument sachlich darzulegen und zur Diskussion zu stellen.

    Johns Vater lebt seit 40 Jahren in Venezuela und hat bis 1998, also die Hälfte dieser Zeit, die Herrschaft solcher Leute wie Carlos Andrés Pérez mit erlebt. Das fand er offensichtlich eine gute Zeit. Seitdem hat sich im Land für die Mehrzahl der Bevölkerung, insbesondere für die Armen, sehr viel zum Positiven entwickelt. Natürlich im harten Kampf gegen diejenigen, welche so eine Entwicklung mit allen rechtlichen und illegalen Mitteln bekämpften, sabotierten und die Nation in eine Notlage manipulierten. Dabei erhielten sie internationale Hilfe von Gleichgesinnten-Gleichinteressierten, wie den USA-Geheimdiensten und wie sie sich alle nennen, die immer dabei sind, wenn eine ihnen nicht genehme Regierung Alternativen zum neoliberalen Kapitalismus praktiziert und sich auch noch mit Rußland, dem Iran, mit China und Kuba u.a. ‚geächteten‘ Staaten verbindet. Und das gefällt ihm also nicht.
    Damit kommen wir auf des Pudels Kern.
    Wenn wir etwas dazu diskutieren möchten, dann nicht, daß der Vater 40 Jahre dort lebte, sondern was er zu beanstanden hat und aus welcher Sicht er dies beurteilt. Ist er ein Benachteiligter des Regierung? Und warum?
    Ich bin mir sicher, daß für derartigen Gedankenaustausch Ped’s Seiten immer offen stehen.

    Bisher fand ich die Atmosphäre bei Ped’s Ansichten fair und anspruchsvoll. In Zukunft sollten wir Kommentare, wie von den zwei Genannten, durch Schweigen ignorieren und bestrafen. Meint adolfkurt

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