mit dem „Killervirus“? Nein, doch dafür mit Lebensfreude und damit Lebensmut.


Letzteres kann jedoch nicht gelingen, wenn man sich asozial voneinander distanziert. Asozial deshalb, weil wir Menschen soziale Wesen sind und dauerhaft auch nur in sozialen Gemeinschaften überleben können. Hierfür wiederum bedarf es eines Urvertrauens in unsere Mitmenschen, eines welches die herrschende Macht systematisch zu untergraben versucht. So etwas spaltet die Menschen, befördert deren Ängste und zieht sie in die Einsamkeit.


Einsamkeit seinerseits macht uns krank, krank in der Seele und nachfolgend krank in unserer Physis. Angst und Einsamkeit lassen uns misstrauisch werden, schütten unsere soziale Kompetenz zu, lassen unsere Empathie verkümmern. Wer Menschen in die Angst und Einsamkeit — eben das steckt tatsächlich hinter asozialer Distanzierung — zu zwingen sucht, ist selbst in Ängsten gefangen. Statt sich diesen Ängsten zu stellen, sucht er Schuldige und damit den Kampf im Außen.

Die Angst vor dem Coronavirus ist eine Angst vor dem Leben, und somit gleichzeitig ein Tod auf Raten. Ob es dieses Virus gibt oder nicht, tut nichts zur Sache. Es gibt genug weitere Beispiele, die uns zeigen, wie man versucht, die Menschen permanent in Angst zu halten. Beispielhaft seien die von der Macht inszenierte „drohende Klimakatastrophe“ und der Kampf gegen den „internationalen Terrorismus“ genannt. Menschen in Angst sind gut lenkbar, geistig passiv, unfähig zur Selbstermächtigung und statt dessen auf die, nur vermeintlich schützende Hand der Macht angewiesen.

Erst recht haben die vergangenen 18 Monate gezeigt, dass es keinen triftigen Grund gibt, sich vor dem „neuartigen Virus“ zu fürchten, gar vor ihm zu flüchten oder als Gipfel der Angst um eine zweifelhafte Injektion zu betteln, statt dem in Millionen von Jahren geübten, wie phänomenal wirkenden eigenen Immunsystem zu vertrauen (1). Eines, dass auch ganz und gar nicht vorrangig für den Kampf gegen Erreger „da draußen“ aufgestellt ist. Weil wir nicht abgetrennt und isoliert von der Natur leben. Weil wir Teil derselben sind. Wir sind eins mit unserer Umwelt und Millionen von Erregern empfangen wir Tag für Tag. In gleicher Weise bringen wir diese und andere dafür wieder aus unserem Organismus heraus.

Sich zurückzuziehen ist also ein nur auf den ersten Blick bequemer Weg, denn er führt in die Einsamkeit, verstärkt die Ängste und beraubt uns unserer sozialen Fähigkeiten. Das Gegenteil tut Not und zwar dringender denn je. Das ist mit Überwindung von Bequemlichkeit und Ängsten verbunden, aber ein Hohelied auf das Leben. Das Ja zum Leben, das selbstredend eines in sozialen Gemeinschaften ist, habe ich als Kernbotschaft von Kurt Kopfs Denkschrift verstanden, die auf dieser Plattform vor einigen Wochen veröffentlicht wurde (2). Kurt Kopf ist auf die Suche nach echter, erfüllender wie befreiender Kollektivität gegangen — und fündig geworden.


Von einem, der auszog, von Keimen zu lernen und dabei die Kraft der Netzwerke entdeckt hat

von Kurt Kopf

Seit meine Denkschrift veröffentlicht wurde, warte ich gespannt, was sich wohl daraus ergibt. Im Folgenden möchte ich von meinen Erlebnissen und Erfahrungen berichten, die sich über einen Kontakt ergeben haben.

Dieser Kontakt ist aktiv in einem Netzwerk in Bayern und ich hatte die Gelegenheit, Einblick in die Aktivitäten und — noch wichtiger — in das soziale Miteinander zu gewinnen.

Dieses Netzwerk versucht seit Sommer des vorigen Jahres all jene Menschen in der Region, die den Maßnahmen und deren Folgen kritisch gegenüber stehen, miteinander in Verbindung zu bringen. Einerseits gilt es, der immer stärker werdenden Tendenz zur Vereinzelung der Menschen entgegenzuwirken. Anderseits geht es aber auch darum, eine starke Gemeinschaft jenseits der offiziellen und zunehmend korrumpierten Strukturen des überkommenden Altsystems aufzubauen.

Die Menschen in dem Netzwerk bemühen sich um einen Geist der Verständigung und Toleranz, was trotz eines maximal breiten Spektrums an politischen Grundhaltungen erstaunlich gut gelingt. Die Grundidee dabei ist, dass die Menschen wieder lernen, von Angesicht zu Angesicht ins Gespräch zu kommen und abweichende Meinungen nicht nur aushalten, sondern als inspirierend und lustvoll zu empfinden.

Das Netzwerk umfasst inzwischen über fünfhundert Menschen. Es bestehen enge Kontakte zu örtlichen Unternehmern, Handwerksbetrieben, Ärzten, Rechtsanwälten usw. und auch in den örtlichen Verwaltungsapparat hinein, einschließlich der operativen Einheiten wie beispielsweise der Polizei. Ziel ist es, dass sich das Netzwerk in Krisenzeiten soweit selbst versorgen kann, dass es den Menschen ein Überleben in der Gemeinschaft ermöglicht.

In dem Netzwerk sind apolitische Menschen vertreten ebenso wie Menschen, die ihre politische Heimat im gesamten demokratischen, politischen Spektrum haben bzw. hatten. Viele sind religiös (überwiegend christlich bzw. katholisch) oder spirituell unterwegs. Die Altersstruktur in diesem Netzwerk ist ähnlich wie die in der Bewegung der Maßnahmenkritiker insgesamt. Das heißt, die junge Generation ist deutlich unterrepräsentiert. Das Geschlechterverhältnis ist ausgeglichen, eventuell besteht ein leichter Frauenüberschuss. Deutlich überrepräsentiert sind Querköpfe, Selbständige und Unternehmer. Wenn allen Mitgliedern des Netzwerks eins gemein ist, dann deren Unterschiedlichkeit und Individualität.

Das Netzwerk bündelt die kritischen Kräfte in der Region, so dass sich diese geschlossen artikulieren und dadurch ein Gegengewicht zum allgemeinen Zeitgeist und den über die Massenmedien transportierten Haltungen bilden können. Durch diesen Zusammenschluss wird beispielsweise den Verantwortlichen im örtlichen Verwaltungsapparat deutlich, dass es in der Bevölkerung auch andere Meinungen zu den Maßnahmen gibt, die sie auch berücksichtigen sollten bzw. auf die sie sich im Zweifelsfall auch berufen oder stützen können.

In unregelmäßigen Abständen trifft man sich in der ländlichen Region, organisiert öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen oder hilft sich gegenseitig aus. Das Netzwerk wächst, indem Teilnehmer, die sich auf dem Treffen wohlgefühlt haben, die Möglichkeit haben, beim nächsten Treffen ein oder zwei neue Teilnehmer mitzubringen. Es gibt einen Newsletter, in dem über solche Veranstaltungen informiert und zur aktuellen Entwicklung sachlich fundiert Stellung bezogen wird.

Ich hatte die Gelegenheit an einem solchen Netzwerktreffen teilzunehmen. Das Treffen fand auf einem einsam gelegenen Bauernhof statt, ganz wie sich ein »Norddeutscher« einen Bauernhof in Bayern vorstellt. Der Bauernhof wird naturnah bewirtschaftet und ist seit Generationen in einer Hand. Es waren etwa 40 Menschen anwesend. Alle haben etwas zum Buffet beigesteuert, so dass die Gastgeber nicht über Gebühr belastet wurden.

Wir hatten ein paar schöne Stunden. Es ergaben sich immer wieder neue Gelegenheiten für Gespräche. Das Reizthema hatte den Stellenwert, der ihm zukommt und nicht mehr. Oberflächlich betrachtet schien alles wie in der guten alten Zeit zu sein. Die Menschen sind wieder näher aneinander herangerückt, es war Herzenswärme zu spüren. Bei genauerem Hinsehen meine ich erkannt zu haben, dass sich die Menschen in diesem Netzwerk gar nicht auf dem Weg zurück in die alte Welt, sondern bereits auf dem Weg in eine neue Welt befinden.

Mich hat das Treffen inspiriert, auch in meiner lokalen Umgebung Gelegenheiten zu schaffen, dass sich ein Netzwerk bilden kann. Wobei ich denke, dass das in einer ländlichen Region alleine schon wegen des Selbstversorgungsgedankens und der schwieriger zu kontrollierenden Bewegungsfreiheiten einfacher ist. Ich werde sehen…

P.S. Leider hat es mit dem Anstecken auch diesmal nicht geklappt. Wie auch, die Menschen sind alle viel isolierter und damit keimfreier als früher. Damit ist die Chance, sich auf einer Feier anzustecken viel schlechter als noch vor zwei Jahren.

Vielen Dank Kurt!

Letztgenanntes ist eine interessante Hypothese, der ich gegenüber stellen mag, dass wir es in der Regel kaum wahrnehmen, ob und wann wir uns „angesteckt“ haben. Erst recht, wenn wir in echter geistiger und körperlicher Hygiene mit einem intakten Immunsystem ausgestattet sind. Denn wie bereits in der Einführung des Textes angemerkt, „infizieren“ wir uns schließlich pausenlos und auch nur dadurch sind wir überhaupt lebensfähig. Dies sei nur als Gedankensplitter hinzugefügt.

Bitte bleiben sie aufmerksam und werden mutig, liebe Leser.


Anmerkungen und Quellen

(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die externen Quellen, mit denen die Aussagen im aktuellen Text belegt werden. Letzte Bearbeitung: 7. Juli 2021.

(1) 20.11.2020; Nature; Shiyi Cao, Yong Gan, Chao Wang, Max Bachmann und weitere; Post-lockdown SARS-CoV-2 nucleic acid screening in nearly ten million residents of Wuhan, China; https://www.nature.com/articles/s41467-020-19802-w

(2) 11.06.2021; Peds Ansichten; Von einem der auszog, von Keimen zu lernen; https://peds-ansichten.de/2021/06/immunsystem-erreger-asoziale-distanzierung/

(Titelbild) Menschen, Glück, Gruppe, Gemeinsamkeit; Autor: Sheila Santillan (Pixabay); 03.03.2016; https://pixabay.com/de/photos/menschen-gl%c3%bccklich-1230872/; Lizenz: Pixabay License

Von Ped

13 Gedanken zu „Erfolgreich infiziert …“
  1. Genau dieser Rückzug ins Private (Biedermeier-Style auf dem Bauernhof) ist ein Fehler. Der Aufbau von eigenen Strukturen ist ja noch zu begrüßen, aktuell ist aber nach wie vor die Mobilisierung der Menschen erstrangig. Die Flucht ins Private wird ohnehin nicht möglich sein, da der Staat diese bei erstbester Gelegenheit sabotieren wird.

    Deshalb muß man sich um die Schlafschafe kümmern, nicht zentral um die „Aufgeklärten“.

    Aus meinen vielen Gesprächen mit den Leutchen da draußen weiß ich: Die wissen immer noch nicht was vor sich geht. Die vertrauen immer noch den verlogenen Leitmedien und der betrügerischen Politik.

    Wenn es nicht gelingt bis zur Bundestagswahl (26. Sept. 2021) eine nennenswerte Zahl an Menschen aufzuklären, dann werden wir einen weiteren Schub der Entpolitisierung erleben.
    Das wäre der nächste Meilenstein der Neofaschisten.

    Ich frage mich manchmal schon, warum im verbliebenen oppositionellen Bereich derart viele unfähige Leute unterwegs sind. Da gibt es zwischenzeitlich (glücklicherweise) Personal mit finanziellen Mitteln, aber man weiß offensichtlich nicht wie man diese Ressourcen sinnvoll nutzen soll.
    Es macht schlicht keinen Sinn ständig geistige Inzucht auf Community-Treffen (sei es auf Demos oder auf dem Bauernhof) zu betreiben. Stattdessen muß man raus zu den Leuten und diese ansprechen. Nach Möglichkeit in Situationen wo die eh gerade gelangweilt sind (Warteschlangen vor dem Supermarkt, vor Behörden, vor dem Schwimmbad etc). Und dabei Flyer mit knallharten Fakten verteilen. Ich hatte dazu schon etwas geschrieben. DAFÜR kann man sinnvoll Ressourcen nutzen. Und auch dafür das man die Austräger bezahlt, und eben nicht die völlig ineffizienten Rechtsanwälte. Letztere haben eigtl bisher nichts gebracht.

    Man gibt unsinnig Geld für unnütze Demos und den damit verbundenen rechtlichen Streitigkeiten aus. Die zugehörige Strategie (Einklagen des hohen Rechtsguts Versammlungsfreiheit) ist dabei doch längst gescheitert.
    Gleichzeitig muß man sich dann auf den erklagten Demos noch vom Staat widerrechtlich demütigen und vorführen lassen. Das soll Menschen mobilisieren? Nein, das demobilisiert Menschen.

    Wir haben eine letzte Chance im September! All unsere Strategien müssen sich darauf ausrichten. Nicht die Demo am 1.8. ist irgendein Ziel, sondern die Bundestagswahl im September und die dortige Sanktionierung der verfassungsfeindlichen Bundespolitik. Bei dieser Wahl kann man die Betrüger im Parlament (CDU/CSU/SPD/Grüne/Linkspartei) konsequent abstrafen.

    Wenn man die aktuelle gescheiterte Strategie weiterfährt, dann werden die Großbetrüger unsanktioniert davonkommen.
    Im Ergebnis werden wir dann noch mehr Betrug und noch mehr „Tote durch Kollateralschäden“ bekommen. Und das in einer Konstellation wo der Staat ohnehin schon abgrundtief ins Kriminelle abgedriftet ist.
    Dieser kriminelle Staat trifft zunehmend auf eine totalverblödete infantilisierte Bevölkerung. Wahrlich ein teuflisches Gebräu.

    1. Flyer mit knallharten Fakten ? Kannste vergessen, man muß die Menschen da abholen, wo sie stehen, Quatschen auf der Strasse, auch mit der Kassiererin, mach ich, viel gelacht dabei, in der Regel freuen sich die Menschen, wenn man mit ihnen quatscht, mehr als früher. Aber heute morgen klappt ein Hunde Frauchen den Schirm runter: ‚komm mir nicht zu nah‘ kannste nix machen.

      Aber deshalb andere Aktivitäten als falsch zu diffamieren ? Bitte nicht !

      1. @Stefan Boehnke
        Ja, genau, die Flyer funktionieren. Eben weil die Menschen komplett desinformiert sind. Die kennen wichtige Fakten überhaupt nicht. Ich hatte entsprechend auch schon spürbare Erfolge im Gespräch. Man muß sich auf wichtige Fakten konzentrieren.
        s. bspw hier https://peds-ansichten.de/2021/04/corona-untersuchungsausschuss-pflegeheime-impfzwang/#comment-23827

        Die Demos hingegen funktionieren aktuell nicht und kosten Zeit und Ressourcen. Warum? Das Framing ist bereits zu stark (Nazis, Spinner, Verschwörungstheoretiker, Sektierer …) und die politische Verfolgung schreckt viele ab.
        Erst wenn wieder genügend Menschen entwirrt sind, erst dann werden die Demos funktionieren. Bis dahin muß man für Aufklärung sorgen.

        Ihr obiges Beispiel mit „komm mir nicht zu nah“ kann ich nicht ganz nachvollziehen. Es gibt keine hundertprozentige Erfolgsgarantie. Welche Erwartungshaltung hatten sie? Das ihnen jeder gleich um den Hals fällt?
        Man sollte schon etwas Gespür dafür haben, wer gerade aufnahmefähig ist und wer nicht. Wie wollen sie denn sonst „die Menschen da abholen wo die sind“?

    2. @Horst Meine Kontaktperson hat mich gebeten, die folgende Replik zu posten:

      Es gibt immer viele Wege etwas zu erreichen und diese Wege schließen sich nicht aus. Außerdem unterstellen Sie einen Rückzug ins Private, was nicht der Fall ist. Das Netzwerk ist natürlich auch öffentlich wirksam tätig in verschiedenen Aktionen, aber es ist eben auch wichtig, die Gemeinschaft und das Sozialempfinden zu pflegen. Von diesem wichtigen Teilaspekt handelt der Artikel.
      Welche der von Ihnen genannten Aktivitäten, die Sie gerne einem „man“ oder einem „wir“ überantworten würden, haben Sie selbst initiiert oder wenigstens dabei mitgemacht?


      Zu Letzterem: In welcher Art und Weise Horst aktiv ist, hat er auf dieser Plattform mehrfach und aus meiner Sicht auch sehr glaubwürdig zum Ausdruck gebracht.
      Herzliche Grüße, Ped

  2. Anstecken geht jetzt so:

    https://www.bitchute.com/video/xNdFftpEC6HM/

    per Spritze und by law.

    Ich habe in letzer Zeit Larry Romanoff studiert (moonofshanghai & bluemoonofshanghai, zum Index über ‚english‘),

    und habe den Eindruck gewonnen, daß Corona in China ein weiterer Bio Angriff des Pentagon war und der Corona Angriff gegen uns eine Kopie von Chinas Abwehr ist, ohne daß es ein besonderes Virus gibt.

    Für den Überblick sein gunsandbutter Interview und seine Ausführungen über die Spanische Grippe, Zika und Ebola besonders empfohlen.


  3. Was dem Menschen da noch bleibt,
    ist der Rückzug ins Private;
    scheinbar hält es sich sehr leicht
    Ordnung in der Kemenate.

    Kommt dann der Weltuntergang,
    ist man nicht mehr allzu bang.
    Die Gedanken werden seicht,
    ihr Sinn ja nicht mehr sehr weit reicht;
    nur bis zum finalen Blitz,
    Apokalypse – das ist Kitsch!

    Lieber Horst,
    ich will Ihren Ausführungen gar nicht widersprechen, vielmehr möchte ich eine Synthese versuchen: Nicht entweder oder, sondern sowohl als auch!
    Man kann durchaus den Widerstand als von den Internationalen Geldeliten einkalkuliert betrachten, dann spielt man deren Spiel mit, anstatt auszusteigen, wie es Paul Watzlawick in „Anleitung zum Unglücklichsein“ empfohlen hat.
    Wer die Kraft und Energie aufbringt, zu demonstrieren, der sollte es unbedingt tun, denn die Macht liegt letztlich immer auf der Straße, und der Souverän muß sie nur aufheben – das geht schwerlich ohne Demo.
    Wer vom Regime zunehmend zermürbt ist – und ich denke, das wird vielen so gehen, der sollte unbedingt zur eigenen physischen und psychischen Erhaltung das Kino verlassen, in welchem dieser schlechte Film gezeigt wird – wenn das auch vielen nur zeitweise möglich ist. Dazu sind Peds Vorschläge, Anregungen und Berichte bestens geeignet – und selbst wenn es für den einzelnen bedeuten kann, in biedermeierlicher Idylle zu versinken – manchmal ist auch solches unverzichtbar.
    Die Bundestagswahl ist sicherlich eine wichtige Chance, aber wenn es schief geht, und vieles spricht dafür, daß es keinen Politikwechsel geben wird, so ist sie mitnichten die letzte Chance (und alternativlos schon gar nicht).
    In der Offenb. des Johannes ist von dreieinhalb Zeiten die Rede (42 Monate) während dieser eine Pseudostabilisierung der Gesellschaft erfolgt. Liest man diese Texte nicht religiös, sondern kulturhistorisch, so kann man feststellen und vermuten, daß in der Menschheitsgeschichte ähnliche Prozesse wohl immer wieder abgelaufen sind – die Apokalypse ist hierbei nicht das Ende der Welt, sondern ein Neuanfang, nachdem man ein altes System hinter sich gelassen hat, einen verhaßten Herrscher etc..
    Bevor sich dann wieder ein neues System etabliert, gibt es eine Phase eines Nichtsystems, in welcher es dann vermutlich etwas menschlicher zugeht (z. B. nach dem Ende des Weströmischen Reiches). (Solche Abläufe erklären möglicherweise auch die derzeit zu beobachtende Entwicklung der Grünen, die einst als Protestpartei und Weltverbesserer angetreten waren – alle derartigen Bewegungen von Weltverbesserern nahmen letztlich diesen Weg.)
    Warum „dreieinhalb Zeiten“? Vermutlich, weil es dem Menschen eigene Zyklen gibt, die nicht geändert werden können, z. B. die 7- Tage- Woche. Das Jahr ist ja immerhin an die Erdumlaufbahn gebunden, aber für die 7- Tage- Woche gibt es eine solche Erklärung nicht. Alle Versuche, dies zu ändern, sind gescheitert, z. B. die 10- Tage- Woche zur Zeit der Französischen Revolution und zur Oktoberrevolution (auch die Stunde zu 100 Minuten konnte sich nicht durchsetzen).
    Natürlich wird sich die bessere Welt nicht im Selbstlauf durchsetzen, das bedarf des Handelns der Menschen, doch mehr, als der einzelne zu leisten vermag, wird nicht von ihm erwartet. Daher: Niemand braucht ein schlechtes Gewissen zu haben, der sich ins biedermeierliche Idyll flüchtet – er wird auch damit seinen persönlichen Beitrag leisten.
    Unerbittlich geht die Apokalypse ihren Gang, werden die Sieben Siegel des Buches geöffnet, stoßen die Engel in die Sieben Posaunen, ergießen sich die Sieben Schalen des Zorns . Wer vermag sie aufzuhalten, vor allem aber: Wer kann da bestehen?
    Herzlich, Steffen Duck

    1. Ich möchte Herrn Duck zustimmen und darauf hinweisen, dass ich in früheren Postings die Thematik bereits dargelegt habe.
      Auch in Diskussionen begegnet mir immer wieder die Haltung, dass eine Gruppe eine bestimmte Maßnahme favorisiert und eine andere Gruppe eine andere, aber dies jeweils mit einer ausschliesslichen Attitüde, also mit dem Tenor, dass die Idee der anderen Gruppe nicht zielführend sei. Diese Diskussionshaltung scheint mir weit verbreitet zu sein, wie ich auch an Ihrer Argumentationslinie, werter Horst, zu erkennen glaube.
      Es kostet immer wieder Mühe, diese Diskussionshaltung explizit zu machen und den Diskutanten vor Augen zu halten. In diesem Augenblick löst sich dann das implizite „entweder – oder“ in der Regel auf und man hat die Möglichkeit, über eine Synthese, ein „sowohl – als auch“ zu diskutieren.
      Um dieses sehr zeitraubende Miß-Verständnis erst gar nicht aufkommen zu lassen, haben wir das Denkmodell von Wirkwegen entwickelt. Ein Wirkweg ist nichts anderes, als die explizite Beschreibung und dann auch Umsetzung einer Maßnahme, wobei neben der Maßnahme selbst die ausführenden Akteure, die Zielgruppe und vor allem die zu erreichenden Wirkungen beschrieben werden. Das mag jetzt trivial klingen, ist es vielleicht auch, aber es ist ein sehr effektives Mittel, um ermüdenden „entweder-oder“ Diskussionen von vornherein zu begegnen.
      Nun ist man in der Lage, über die zu erzielenden Wirkungen zu reden. Und hier möchte ich an Herrn Duck anschliessen und betonen, dass die unterschiedlichen Maßnahmen in ihrer Vielfalt und der Vielfalt ihrer Wirkungen sogar nötig sind, aber auch der jeweiligen Situation angemessen sein müssen.
      Nehmen wir die von Herrn Kopf exemplarisch beschriebenen und hier kritisierten Biedermeier-Treffen. Diese dienen vor allem dem sozialen Miteinander. Die Wirkung ist, dass die einzelne Person in ihrer Haltung bestärkt und motiviert wird. Als weiterer Effekt können in solchen Treffen auch gegenseitige Unterstützung sowie die Anfangsplanung von Aktionen, bspw. Demonstrationen, Mahnwachen, Infoständen, Flyerentwürfen stattfinden.
      Nehmen wir die von Herrn Horst zurecht kritisierten Demonstrationen. Diese sollen laut allgemeiner Meinung der Aufklärung von „Schlafschafen“ dienen. Meine Erfahrung ist aber eine ganz andere. Zu Demonstrationen, gerade auch unter dem aktuellen Polizeidruck, gehen nur die Hardcore-Aktivisten, aber garantiert kein „Schlafschaf“, auch kein „Wachschaf“. Die Demonstrationen haben das Ziel, die Gemeinschaft der Widerständigen auch überregional zu versammeln (insofern unterscheiden sie sich nicht prinzipiell von den Biedermeier-Treffen, nur unter erschwerten Bedingungen) und ggf. Öffentlichkeit zu schaffen in dem Sinne, dass die Lokalmedien über das Event berichten müssen, was sie dann auch i.d.R. extrem negativ konnotiert auch tun. Trotzdem haben auch Demonstrationen ihren Zweck, nur in der richtigen Form zur richtigen Zeit. Unser Ansatz seit Anfang des Jahres ist hier, weg von den Großdemonstrationen zu kommen, und vor Ort, möglichst bürgernah, kleinere Informationsveranstaltungen mit Event-Charakter auszurichten. Und hier sollen auch nur die Leute vor Ort, also aus der Gemeinde, teilnehmen. Über diesen Weg erreicht man eher noch zumindest die „Wachschafe“ und hat dann wieder die Chance, diese ins Netzwerk zu integrieren.
      Um Teile der Bevölkerung zu erreichen, die nicht zur „Community“ gehören, gibt es mangels systemmedialer Vertretung einige wenige Wege, die Horst auch schon angesprochen hat:
      – In Briefkästen Flyer verteilen
      – Infostände an belebten Plätzen abhalten
      – Zeitungsanzeigen schalten
      Alle diese Maßnahmen haben wir in unserem Netzwerk schon gemacht und machen sie aktuell. Um dies umzusetzen braucht es aber eine gewisse Anzahl Menschen, die auch die innere Kraft und Überzeugung haben, dieses zu tun. Und diese Kraft und Überzeugung wiederum holen sich die Menschen aus den sozialen Kontakten und der Gemeinschaft, die wiederum in solchen Biedermeier-Treffen entsteht.
      So schliesst sich der Kreis.

      1. Schön wärs ja, was sie da erzählen. Tatsächlich wird weiterhin (mMn unbeabsichtigt) geistige Inzucht betrieben. Ich habe ein schönes Beispiel von einer kürzlichen Demo in Berlin.
        Am 4.7.2021 fand in Berlin die „erste Geburtstagsfeier der Basispartei“ statt.
        Eine wirklich sehr gut organisierte Event (Hüpfburg für kleine/große Kinder, brillanter Host, prominente Redner Wodarg, Füllmich, VivFischer ua) mit mehreren Infoständen. Dummerweise war das Marketing sehr schlecht. Eigentlich hat niemand gewußt, dass die Sache stattfindet.

        In der Nähe des Veranstaltungsgeländes befindet sich ein Schwimmbad. Die etwa 100meter lange Warteschlange dort hat man nicht genutzt. Kein einziger hat sich um diese Menschen gekümmert. DAS wäre eine naheliegende Zielgruppe gewesen. DIE hätte man ansprechen müssen wenn schon niemand freiwillig zur Veranstaltung kommt.
        Die Veranstaltung selbst war sehr schwach besucht. (etwa 100-200 Teilnehmer; die meisten davon waren Eventausrichter (Künstler, Redner, Parteimitglieder an Infoständen etc.))

        => Man versagt ohne es zu wollen. Man hält sich lieber im „inneren Zirkel“ auf. Das „sektiererische“ Verhalten verstärkt das Problem und verhindert die notwendige Verbreitung von Fakten. Dadurch verschärft sich die gesellschaftliche Gemengelage. Immer mehr Menschen werden dadurch unfreiwillig zu Komplizen im größten Menschheitsverbrechen seit dem 2ten WK.

        Ihre Botschaft weiter oben („Weiter so!“) ist genau die falsche. Man wird den Kahn komplett umlenken, die wenigen Truppen von der Demofront weitestgehend abziehen und dafür viel massiver in die Kärnerarbeit gehen müssen (Flyer, Fakten via persönlichem Gespräch verbreiten, Alternativen anbieten (statt Opferhaltung => Abwahl der Verfassungsfeinde bei der Bundestagswahl))

        Berlin Online TV Livestream
        https://odysee.com/@Berlin_Online_TV:ac/04.07.2021-%F0%9F%9B%91Livestream%F0%9F%9B%91Berlin—Olympia-Platz-Veranstaltung-von-Die-Basis:6?
        (Warteschlange vor dem Olympiabad ab Minute 23m10s !muß man gesehen haben)

        P.S. Die staatliche Repression ist auch sehr schön zu beobachten. Fast jeder maskenlose Teilnehmer dürfte am Ende wohl kontrolliert worden sein. Viele „Tickets“ wurden ausgestellt. So kostet die „Eventteilnahme“ zum Schluß auch noch ne Menge Geld. Der „Staat“ verdient hier noch mal am Coronabetrug.
        P.P.S. auch übers Internet erreicht man die Menschen nicht. Die Zensur ist hier nur ein Problem. Auch vor der Einführung der weltweiten Zensurmaßnahmen hatte man schon sehr geringe Clickzahlen. Das obige Video hat bei Odysee lediglich ~100 Clicks (stand 8.7.2021)

        1. Hallo Herr Horst,
          ich erzähle nicht, sondern berichte. Wenn Sie dies anzweifeln, dann bezichtigen Sie mich indirekt der Lüge.
          Falls Sie andere Wahrnehmungen haben, liegt dies vielleicht auch an Ihrer persönlichen Konstitution und dem Umfeld, in dem Sie sich bewegen.
          Die Probleme, die Sie beschreiben haben, sehe ich auch so. Wie von mir erwähnt, gibt es im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes die Chance, eine alternative soziale Bewegung aufzubauen und dabei diejenigen Menschen, die ansprechbar sind, auch mitzunehmen. Dies wird in der Tat auch bereits praktiziert, zumindest in meinem Netzwerk. Wie dies in Ihrem Netzwerk oder in dem von Herrn Kopf aussieht, kann ich allerdings nicht beurteilen.


          Was den zweiten Satz Ihres Posts betrifft, ist der nicht zielführend.
          Horst ist in seiner Kritik immer sehr geradlinig gewesen, hält seinerseits aber Kritik auch stand.
          Ich meine, dass seine Argumentation sehr ernst zu nehmen ist und er trotzdem Ihr Projekt ernst nimmt.
          Meine bescheidene Sicht.
          Herzliche Grüße, Ped

          1. @ped
            besten Dank für den Support. Tatsächlich ist es so wie sie sagen. Ich lehne die weitere Organisierung der Coronabetrugskritiker überhaupt nicht ab.

            @alle
            Aktuell sehe ich stattdessen eine falsche strategische Ausrichtung, die die sich bietenden Chancen der Bundestagswahl weitestgehend verspielt. In der Folge riskiert man einen neuerlichen Schub der Entpolitisierung. Und letztere hat ohnehin schon ungeheuerliche Dimensionen in Dtl erreicht.

            Deshalb: Strategie umstellen und die wenigen vorhandenen Truppen für den Bundestagswahlkampf ausrichten. Man wird sich in diesem Zshg auch Gedanken darüber machen müssen, ob man konzentriert eine Partei unterstützen will (die mit den besten Chancen in den Bundestag zu kommen; aktuell AfD) oder ob man die Kräfte aufspalten möchte in Abhängigkeit von privaten Präferenzen.
            Bei der BW-Wahl hat das kürzlich dazu geführt, dass die Coronaopposition zwischen WIR2020 und Basispartei zerflettert worden ist (jeweils circa 0.9x%). Die nicht erreichte 1%-Hürde führte dann auch zu ausbleibenden Geldern bzgl der staatlichen Parteienfinanzierung.
            Gleichzeitig hatte die AfD mehrere Prozentpunkte verloren. (lt. https://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/baden-wuerttemberg.htm)
            => Man hat offensichtlich nicht so klug gewählt.

          2. Hallo Herr Horst,
            der Wirkweg der politischen Aktivität ist aktuell durchaus sinnvoll. Viele der Netzwerk-Aktiven sind auch politisch aktiv. Allerdings hat sich in meinen Augen das installierte poltische System überlebt, deswegen ja der Ansatz des Regionalkonzeptes, das ein zentral machtbasiertes politisches System überflüssig machen soll.
            Aber trotzdem, gerade jetzt im Wahlkampf bietet sich die Gelegenheit, Inhalte über Wahlkampfaktivitäten auch ausnahmsweise im Mainstream zu platzieren. Falls es eine der neuen Parteien in das Parlament schaffen sollte, dann wird man beobachten können, wie diese systematisch unterwandert und auf Linie gebracht wird.
            Bedauerlich und völlig unnötig finde ich die Aufsplitterung des kritischen Wählerpotentials in Kleinparteien. Dabei sehe ich weniger eine Konkurrenz zwischen AfD und Basis-Wählern, sondern innerhalb des „linken“ Spektrums. (Basis, Wir2020, Wir-Partei …). AfD und Basis könnten sich hervorragend ergänzen, da sie verschiedene Grundcharaktäre ansprechen.
            Aber wie ich schon zu erklären versuchte, auch die politische Aktivität ist ein Wirkweg unter vielen, die beschritten werden können und sollten. Erst der Kanon der vielfältigen Aktivitäten schiebt eine gesellschaftliche Weiterentwicklung an.

          3. …schiebt eine gesellschaftliche Weiterentwicklung an.

            Nur leider gibt es keine Weiterentwicklung. Wir erleben aktuell reaktionäre neofaschistische Politik die sich in Windeseile etabliert. Viele sind sich offensichtlich der dramatischen Lage immer noch nicht so ganz bewusst. Neofaschismus macht auch vor dem Bauernhof nicht halt. Ich muß jetzt hoffentlich nicht auf historische Beispiele verweisen.

            Kleine Anekdote am Rande dazu:
            Ich musste neulich jemandem erklären was Menschenrechte/Grundrechte sind und welche Bedeutung diese haben. Nein, der Gesprächspartner war weder Kind noch geistig behindert(!)

            TLDR: Uns läuft die Zeit davon. Da ist kein Spielraum mehr für Traumtänzereien.

  4. Auch wenn der oben geführte Disput der Beste war den ich bisher in verschiedenen Foren gelesen habe, fehlt doch noch die Einsicht in der kurzen Frist bis zur Btw genügend Schlafschafe kritisch zu machen. Denn wenn jeder Aufwecker vielleicht eine Hundertschaft interessieren könnte den Flyer nicht wegzuwerfen, sondern zu lesen, bräuchte man wohl mindetens eine Million solcher Aufwecker, besser 5 davon, weil es ein hohe Rate an Mißerfolgen gibt. Gemeint sind Leute die, wenn überhaupt, dann weiter die alten A..l.. wieder wählen.

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