Marcus Bornheim erläutert die Syrien-Berichterstattung der ARD.
Offene Briefe an Politiker und Medien sind mittlerweile ein traditionelles Format bei Peds Ansichten. Im Februar des Jahres erreichte ein weiterer Brief die Chefredaktion der ARD-Tagesschau und es stellt sich die Frage, ob sich etwas in der Art und Weise der Befassung mit diesen offenen Briefen beim reichweitenstärksten deutschen Nachrichtenmedium geändert hat. Ja, das hat es.
Bekanntermaßen steht seit dem vergangenen Jahr Marcus Bornheim – statt zuvor Kai Gniffke – der ARD-Tagesschau vor. Unter Letzterem reagierte zwar das Haus ebenfalls auf meine Briefe, was grundsätzlich begrüßenswert ist. Allerdings strahlten die Inhalte der Antworten wenig ernsthafte, vor allem reflektierende Befassung mit den von mir vorgebrachten Kritiken aus. Es waren in der Regel Antworten „von der Stange“, die jede – wirklich jede (!) – Kritik zurückwiesen. Diese Antworten gingen in der Regel Monate später ein und sie waren anonym. Es wurden Stellungnahmen von Jenen übermittelt, mit denen ich direkt versuchte, in eine produktive Diskussion zu kommen. Unterzeichnet wurde mit Namen von Behörden.
Eine erste Änderung dieses Gebarens erfuhr ich in Reaktion auf einen offenen Brief an den Vorsitzenden des Rundfunkrates, Lorenz Wolf vom Bayerischen Rundfunk. So etwas möchte ich nicht als Bagatelle betrachten. Wenn Menschen in Reaktion auf meine Schreiben – die ihre Arbeit durchaus scharf kritisiert – Zeit und Arbeit investieren, ist Wertschätzung von ihrer Seite aus erkennbar. Das möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich würdigen!
Nun hat auch Marcus Bornheim – kaum zwei Wochen nach Erhalt meines an ihn gesendeten Briefes – geantwortet. Ein Chefredakteur hat sicher reichlich zu tun und trotzdem bekam ich eine zeitnahe Antwort. Ich vertraue an dieser Stelle Marcus Bornheim, dass die Zeilen des Briefes tatsächlich persönliche Zeilen sind und nicht im Auftrag verfasst wurden! Kommt doch hinzu, dass die Ernsthaftigkeit und Tiefe dieser Antwort, aus meiner Sicht, eine andere Qualität und damit möglicherweise auch eine im vorsichtigen Wandel befindliche Einstellung der Redaktion zu den Kritiken der Tagesschau-Konsumenten sichtbar macht.
Das bedeutet nun nicht, dass bei der ARD-Tagesschau die eingebrannten Narrative über Bord geworfen worden wären und eine umwälzende Änderung in der Art und Weise der Berichterstattung stattgefunden hätte. Die gibt bis zum heutigen Tag genug Futter für weitere offene Briefe. Aber die Ernsthaftigkeit mit der Bornheim auf meine Kritik eingegangen ist, öffnet neue Perspektiven auf eine ehrliche, achtungsvolle und allen Seiten nützende Diskussion.
In diese Diskussion möchte ich die Leser dieser Plattform einbeziehen. Vor allem möchte ich jene Leser motivieren, welche die Phase des „Was hat denn das für einen Sinn, es ändert sich ja doch nichts.“ verlassen haben. Es ändert sich hundertprozentig zumindest bei einem Menschen. Nämlich immer genau bei jenem, der ins Handeln kommt und damit völlig neue Sichten des Verstehens und Veränderns zu erfahren in der Lage ist. Der feststellt, dass wahre Achtung und Respekt vor Anderen auch zu einer veränderten Wahrnehmung des Selbst führen. Das lässt uns die große wie kleine Welt positiver und damit realitätsnaher sehen, als sie uns derzeit medial vorgezeichnet wird.
Um diesen offenen Brief ging es:
Der Brief hatte ein erhöhtes Interesse geweckt und wurde – die begrenzte Reichweite dieses Blogs hier berücksichtigend – immerhin über 8.000 mal aufgerufen. So Sie in eine tatsächlich ernsthafte Diskussion mit Marcus Bornheim kommen möchten, kommt Arbeit auf Sie zu, die mit der genauen Kenntnis über den Inhalt der vorgetragenen Kritik beginnt. Danach können Sie sich an die Antwort des Chefredakteurs von ARD-Aktuell wagen:
Die Gedanken der Leser möchte ich – innerhalb der kommenden zwei Wochen – gern in meine in Arbeit befindliche Antwort an Marcus Bornheim einfließen lassen. Ihre Gedanken, liebe Leser, werden umso präziser und klarer, je mehr Sie sich über die emotionale Verfasstheit im Klaren sind, in welcher Sie Ihre Gedanken zu formulieren versuchen. Auch kann der Ansatz interessant sein, sich vorzustellen, diese Gedanken direkt vor dem Adressaten – praktisch Auge in Auge gegenüberstehend – vorzubringen.
Es handelt sich hier tatsächlich und im wahrsten Sinne des Wortes um Übungen in Achtung und Respekt und außerdem um Übungen, die uns lernen lassen, auf der zuerst genannten Ebene klare, schlüssige und trotzdem möglichst viele Sichten berücksichtigende Argumentationen zu entwickeln. Auf diesem Weg können wir zudem Erfahrungen sammeln, wen wir mit unseren Argumenten erreichen und wen nicht – und natürlich, darauf aufbauend, untersuchen, warum das so ist.
Nicht zuletzt sind wir gefordert zu dem, was wir auch von anderen fordern: Die eigene Argumentation ehrlich zu hinterfragen.
Bitte bleiben Sie auch weiterhin schön aufmerksam.
Anmerkungen
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(Kurzbrief an Marcus Bornheim, gesendet über publikumsservice@tageschau.de, zum Erhalt von dessen Antwortbrief)
Sehr geehrter Herr Bornheim,
an dieser Stelle mein ausdrücklicher Dank für Ihre Antwort auf meinen offenen Brief vom 18. Februar. Das schließt sowohl die Zeitnähe als auch die erkennbare, ehrliche Ernsthaftigkeit der Befassung mit meiner Kritik ein.
So wie ich das bei allen offenen Briefen praktiziere, habe ich auch Ihre Antwort den Lesern zugänglich gemacht:
und diese eingeladen, sich mit Ihrer Argumentation zu befassen:
https://peds-ansichten.de/2020/03/ard-tagesschau-marcus-bornheim-offener-brief/
Aufgrund der von Ihnen gezeigten Ernsthaftigkeit bieten sich hier eine ganze Reihe von Möglichkeiten, zu verstehen, warum Ihre und nicht nur Ihre Sicht der Dinge so ist, wie sie ist. Es ist eine Welt von Selbstverständlichkeiten, die nicht mehr hinterfragt wird. Gerade dieser Herausforderung müssen sich aber Journalisten und Redakteure stellen, wenn sie die von Ihnen, Herr Bornheim, postulierten Qualitätsansprüche auch tatsächlich leben möchten.
In meiner Antwort werde ich auf eine Reihe dieser Selbstverständlichkeiten näher eingehen. In den folgenden beiden Wochen haben jedoch erst einmal die Leser meiner Online-Plattform das Wort.
Mit achtungsvollen Grüßen,
(Titelbild) Teaser der ARD-Tagesschau; entnommen: 6.1.2019; https://www.tagesschau.de/
Was soll man zu dieser Antwort noch sagen? Das diese Typen in ihrem medialen Propagandadauerfeuer auch mal die „andere Seite“ beleuchten ist „journalistischer Standard“.
Genau dazu dienen ja diese Beiträge, als Feigenblätter. Sowohl vor Kritikern als auch vor sich selbst.
Um die behauptete Ausgewogenheit zu belegen wäre eine Aufstellung nötig wie viele Beiträge jeweils in die eine oder andere Richtung tendieren. Das zitieren von Beiträgen mit Exotenstatus widerlegt eigene Behauptungen, Die „Machthaberdefinition“ des Antwortbriefes ist schlichtweg lächerlich (Assad wurde auch in Friedenszeiten von allen Syrern gewählt) und eine Beleidigung der Intelligenz des/der Adressaten.
Da hier ja zu Achtung aufgerufen wird den Respekt vor diesen …. zu wahren gibt es nichts mehr zu schreiben. Außer vielleicht eine Definition: Lügenmedien sind keine Strukturen die Unwahrheiten produzieren sondern diese verbreiten.
Danke, Trebon!
Sie haben da schon einmal – auch aus meiner Sicht – zwei wichtige Aspekte angesprochen.
Meine Kritik an Herrn Bornheim unterlegte ich mit Meldungen der ARD-Tagesschau aus einem Zeitraum weniger Tage und diese Meldungen waren nicht selektiert, sondern es waren genau jene, die das Haus zu bieten hatte. Der Alltag der Nachrichten macht das Tendenziöse aus, nicht ein paar herausgepickte „Perlen“ aus acht Jahren Syrien-Berichterstattung der ARD-Tagesschau.
Der zweite von Ihnen angesprochene Punkt, der auf die Präsidentschaftswahlen von 2014 zielt, geht noch viel tiefer und die Argumentation von Herrn Bornheim verstrickt sich diesbezüglich auffällig in den eigenen Vorurteilen. Dort ist so eine „Selbstverständlichkeit“ erkennbar.
Herzlich, Ped
Schön, dass Dein Bemühen um einen Dialog von Herrn Bornheim honoriert wird und auch, dass Du das anerkennst und den Dialog um des Dialoges willen fortsetzen willst.
Meiner Meinung nach führt der einzige Weg zu einem zivilisatorischen Fortschritt über die Selbstreflexion. Eine Methode, die Selbstreflexion in einem kollaborativen Prozess zu befördern hatte ich vor einer Weile zusammen mit Elisa Gratias hier im Blog vorgestellt. Im folgenden Absatz beschreibe ich wie diese Methode auf Euren Dialog übertragen werden könnte.
Du und Herr Bornheim einigt Euch auf ein aktuelle Ereignis in Syrien. Anschließend schreibst Du einen Artikel über dieses Ereignis so, wie Du ihn von Herrn Bornheim erwarten würdest und Herr Bornheim schreibt einen Artikel über das gleiche Ereignis, wie er ihn von Dir erwarten würde. Hinterher sprecht Ihr darüber, inwieweit Ihr Euch in dem Artikel des anderen wiederfindet. Danach schreibt Ihr die nächste Version des Artikels des anderen und wiederholt diesen Vorgang bis beide Varianten des Artikels nicht mehr als fremdartig empfunden werden.
Wenn Ihr es schafft, diesen Prozess in einem entspannten Kontext ablaufen zu lassen, bin ich mir sicher, dass Euer beider Sichtweise am Ende dieses Experiments nicht mehr die gleiche ist und die Zukunft einen völlig anderen Verlauf nimmt.
Nur zu, Ruben, leg los 😉
Herzlich, Ped
Lieber Ped,
das war ein Vorschlag »zu Lasten« Dritter – stimmt! Ich will gerne mitmachen, weiß nur gerade nicht wie, da ich ja kein Beteiligter bin.
Viele Grüße
Ruben
Zunächst vielen Dank an Ped für die Mühe, die sich viele anderen nicht mehr machen wollen, weil es einem Kampf gegen Windmühlen gleicht.
Ja, ok, es ist schon mal etwas, wenn der Herr Bornheim ein Mal anders antwortet als mit einem automatisierten Antwortschreiben. Inhaltlich ist das aber immer wieder das selbe und kann übersetzt werden mit „wir bieten Qualität, wir berichten umfassend, objektiv, machen höchstens mal kleine Fehlerchen und sind ansonsten über jeden Zweifel erhaben“.
In Wahrheit muss man sich ja nur mal die Links anschauen, die Bornheim da anführt: Der erste führt zu einem Interview mit Guido Steinberg, „Nahost-Experte“ der „Stiftung für Wissenschaft und Politik“ (SWP). Interessierte wissen, was die SWP ist und wofür sie steht. Lobbypedia schreibt dazu: „Die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) ist eine regierungsnahe Stiftung, die den Think Tank „Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit“ unterhält. Die SWP berät mit ihrem Think Tank die Bundesregierung und den Bundestag, ebenso wie Wirtschaft und Medien in außenpolitischen Fragen. Die SWP ist personell eng mit Ministerien, Parteien und der deutschen Privatwirtschaft verbunden. Sie gilt als eine der einflussreichsten politikberatenden Institutionen in außenpolitischen Fragen in Deutschland und weltweit.“
Mehr will ich dazu auch nicht mehr sagen, nur so viel, dass ein solches Interview nicht etwa eine andere Seite zeigt oder eine andere Weltsicht, sondern exakt die von Nundesregierung und EU und NATO und der Großkonzerne und Mainstreammedien.
Die anderen Links zeichnen sich wie der erste vor allem dadurch aus, dass die Tagesschau niemals auch nur auf die Idee kommt, einmal zu erklären, wie sich das alles völkerrechtlich darstellt. Der Begriff „Machthaber“ für Assad wird ja vor allem deshalb benutzt, um Assad das Recht abzusprechen, im Sinne seines Landes und für dieses zu handeln. Er ist für die Tagesschau eben kein Präsident, der den Auftrag hat, die Einheit Syriens zu bewahren und zu diesem Zweck u.a. Terroristen („moderate Rebellen“) zu bekämpfen. Vielmehr ist er einer, der einfach die Macht an sich gerissen hat (a la Hitler, mit dem politische Führer gewisser Länder ja immer gerne verglichen werden) und daher zurecht von ausländischen Kräften bekämpft wird, wozu ja insbesondere die USA gehören. In diesem Zusammenhang wird dann auch nie klargestellt, dass Russland sich vollkommen im Rahmen des internationalen Rechts in Syrien aufhält. Vielmehr kommen ständig Artikel, in denen z.B. die Empörung deutscher Politiker über Putin und Russland wegen ihres Handelns in Syrien verbreitet oder den Forderungen nach immer weiteren Sanktionen gegen Russland und den Iran Vorschub geleistet wird.
Irgendwo lustig (obwohl eigentlich traurig) ist, dass Bornheim bei den Vorwürfen gegen Assad in Hińblick auf die ständig behaupteten Menschenrechtsverletzungen recht schwammig daherkommt. Er hat nur Links zu NGOs zu bieten und macht „auch Streitkräfte Assads“ verantwortlich. „Streitkräfte Assads“ ist sachon wieder Propaganda – es handelt sich um die syrische Armee, die offizielle und einzig legitime Syriens. Diese Armee befindet sich in einem Krieg – wer würde nicht glauben, dass es dort auch seitens syrischer Soldaten zu Gewalt kommt. Das, was die Tagesschau ihren Zuschauern/Hörern/Lesern aber ständig vermittelt, ist der böse Diktator Assad, der seine Bevölkerung abschlachtet. Natürlich gibt es dafür keine Belege, so wie es keine für z.B. die angeblichen Giftgasangriffe gibt. Bornheim weiß das und windet sich daher herum.
Auch hinsichtlich der „Rebellen“ weiß Bornheim natürlich ganz genau, dass es völlig irrelevant ist, was der Duden schreibt. Es kommt alleine darauf an, wie das Wording beim Publikum ankommt. Und da auch die Tagesschau ganz ähnliche Gruppierungen sonst gerne als „Terroristen“ bezeichnet, ist klar, dass hier ganz gezielt mit Begrifflichkeiten gespielt wird. Er bestätigt das alles ja selber und weiß, dass es islamistische Terroristen in Syrien gibt. Er labert herum, dass zu den „Rebellen“ auch „moderate Gegner des Assad-Regimes“ zählten, jedenfalls würden sie als solche „gelten“, und er benutzt hier auch gleich den Begriff „Regime“, um diesen „moderaten Rebellen“ den nötigen Anstrich zu verleihen. Der Mann versteht sein Handwerk oder hat entsprechende Zuarbeiter. Jedenfalls könnte, wenn es so wäre, die Tagesschau ja entsprechend differenzieren, was sie aber nicht tut und was Bornheim bestätigt und rechtfertigt („Wir unterscheiden in der Berichterstattung über die Lage in Syrien auch nicht zwischen „guten“ und „bösen“ Rebellen“).
„Insofern ist die Redaktion davon überzeugt, in der Gesamtschau ein detailliertes und
nachrichtlich sehr ausgewogenes Bild der Situation in Syrien zu liefern.“ Sollen wir eigentlich hoffen, dass das stimmt und diese Leute wirklich daran glauben, was sie da tagtäglich verbrechen? Oder sollen wir hoffen, dass Bornheim lügt? Ich bin mir nicht sicher, vermutlich ist beides gleich schlimm.
Sehr geehrter Ped,
mir ist aufgefallen, dass sich leider bei weitem nicht so viele Leser an diesem Aufruf beteiligen, wie ich und wahrscheinlich auch Sie sich erhoffen.
Ich würde gerne, aber ich erkenne ich bin nicht in der Lage.
Ich habe Ihr Interview bei KenFm gesehen, und kenne damit mehr oder wenigere Ihren Lebenslauf. Und mir ist es unverständlich, wie Sie immer auf solche Schlussflolgerungen kommen, die mir niemals auch nur andeutungsweise einfallen würden. (ich meine hauptsächlich die psychologische Richtung. Die Mechanismen der Propaganda usw sind mir klar.) Ich stamme aus „einfachen“ Verhältnissen, habe meine Hauptschule abeschlossen und mein Leben als Arbeiter verbracht. Dennoch halte ich mich selber für „belesen“ und denke ich habe eine gute für meinen Bildungsgrad eher überdruchschnittliche Allgemeinbildung.
Trotzdem staune ich immer wieder über jeden Ihrer Artikel, finde alles absolut nachvollziehbar und logisch, käme aber auch nach langem Nachdenken nicht auf diese, für Sie scheinbar einfachen Dinge.
Ich denke, dass es mehr Leser wie mich gibt, die gerne teilnehmen würden, aber einfach nichts wirklich konstruktives zusammenbringen.
Daher meine Ermunterung: Machen Sie weiter so, auch wenn die Beteiligung für sie enttäuschen sein sollte, Ihre Artikel geben mir und bestimmt auch anderen viel.
und auch vielen Dank an die, die sich beteiligen.
LG
Günther
Vielen Dank, Günther,
Die Mechanismen der Propaganda sind rein psychologisch. Deshalb ist es – neben dem Wissen – wichtig, Fähigkeiten zu entwickeln oder wieder zu erlernen, die in uns hineinhören, um zu erfahren, was eine Botschaft gerade mit uns tut. Fühlen wir uns plötzlich schlechter? Sind wir verunsichert? Verlangt man etwas von uns, was uns eigentlich gegen den Strich geht? Ohne dieses Wiederentdecken unserer Gefühle und ihre Beachtung stehen wir bei Propaganda auf verlorenem Posten.
Herzlich, Ped
Hallo Ped… am Worte liegt so manches Missverständnis begraben 🙂
Ich habe mich leider nicht korrekt genug ausgedrückt, da mir in dem Kommentar etwas anderes wichtig war.
Natürlich ist Popaganda rein psychologisch. Daher muss ich sagen, dieser Teil der Psychologie ist mir mittlerweile bekannt, ich kann das nachvollziehen, und auch Propaganda (zum Teil?) erkennen.
Was mich bei Ihren Beiträgen meist ratlos zurücklässt sind das eindringen in die psychischen Gedanken bestimmter Individuen.
zB die Folgen von „Lesen in einem verbotenen Buch“. Aber auch speziell hier, mit dem Brief von der ARD. Zu ergründen „warum“ jemand so und so reagiert, und wie es jemand gelingen könnte, mit diesen Menschen zu einem Konsen zu kommen, davon rede ich. Ich weiss, wie Trigger bedient werden, und was sie in mir machen. Aber diejenigen, die diese Trigger benutzen, evtl erfinden, deren Gedanken zu ergründen, und dabei nicht eine „Schuld“ zu suchen, diese Gedanken sind mir noch so fern.
Ich bekomme einfach einen Hass auf diese leute, und da sagen Sie dann: Das ist ein Mensch– Ergo Kein Feindbild aufbauen.
Solche Gedanken, auf die wäre ich im Leben nicht gekommen. Ein Leben ohne schwarz weiss, gut-böse. Für mich sind das zwei Seiten: Diejenigen die Propaganda machen= böse. Diejenigen, die versuchen sich dagegen zu wehren… gut, die verteidigen sich ja nur.
Also bin ich trotz allem ein Opfer der Propaganda, da sie, auch wenn ich die Mechanismen wie sie auf mich wirken verstehe, ein Feindbild in mir erzeugen. Das meine ich. Und ich kann mich diesen Gedanken noch nicht wirklich öffnen, vielleicht weil ich innerlich nicht will. Einen Feind zu haben, macht viele Dinge einfacher.
Aber Sie helfen mir, wenn auch in kleinen Schritten (und das liegt an mir, nicht an Ihnen) doch weiter. Das war der eigentliche Grund meines Postings.
LG Günther
Ah, das eröffnet mir tatsächlich ein anderes Verständnis, zu dem was Sie ausdrücken möchten.
Danke für die Klarstellung!
Herzlich, Ped