Schicksale außerhalb der Filterblase.
Mit Kindern haben Massenmedien schon immer sehr wirksam Propaganda zur Interessendurchsetzung praktiziert. Da es in dem Sinne natürlich auch eine Unterscheidung zwischen wertvollen Kindern und minderjährigen Kollateralschäden gibt, erfahren wir durch diese Medien eher nichts von den Letzteren. Reden wir also vom US-Ghetto (a1) al-Rukban, einem Ghetto, in dem die Menschen übrigens nicht freiwillig ausharren.
Die Arbeit syrischer und russischer Behörden und Organisationen, die in Syrien aktiv sind, ist transparent. Sie beziehen dabei intensiv internationale Organisationen, wie zum Beispiel die UNO sowie die ihr anhängige Weltgesundheitsorganisation und UNICEF ein. Sie und andere geben auch all jene Informationen des „anderen Parts“ nach außen, die so allen Massenmedien und Politikern zur weiteren Verbreitung offen stehen. Es hängt vom Wollen ab, diese Daten dem breiten Publikum zur Verfügung zu stellen (1).
Doch genau dieses Wollen fehlt, weil Parteinahme eben auch blind macht. Unter anderem der folgende Artikel sei dem ZDF ans Herz gelegt, dass in einer lapidaren dpa-Meldung vom Februar 2019 „Streitigkeiten mit der syrischen Regierung“ für die katastrophale Lage in al-Rukban als Grund fest machte (2). Was das für „Streitigkeiten“ sein sollen, verschwieg es uns – so funktioniert Propaganda. Suchen wir uns daher fleißig andere Quellen.
Arabische Medien berichten, dass etwa 80 Prozent der in al-Rukban festgehaltenen Menschen Frauen und Kinder sind. Das wäre doch mal etwas, um ordentlich auf die Tränendrüsen zu drücken. Was meinen die findigen und aus allen Perspektiven berichtenden Journalisten und Redakteure unserer öffentlich-rechtlichen Medien dazu (3)? Der UN-Generalsekretär fordert inständig den Schutz der Zivilbevölkerung in der syrischen Provinz Idlib ein, aber in Bezug auf Ostsyrien oder eben al-Tanf hält er sich vornehm zurück – Einäugige sind auch gespalten (4).
Zu guter Letzt: Es gibt natürlich handfeste Interessen seitens der schwächelnden Weltmacht, sich wehrlose Zivilisten in einem völkerrechtswidrig besetzten Land als Faustpfand vorzuhalten.
Syrisch-russisches Komitee: USA verantwortlich für den Tod von Kindern im Lager al-Rukban
von Gh.A.Hassoun; 16.3.2019; https://sana.sy/en/?p=161032
Das gemeinsame syrisch-russische Koordinierungs-Komitee zur Rückführung vertriebener Syrer hat die USA für den Tod von Kindern im Lager al-Rukban verantwortlich gemacht.
Vor zwei Tagen starben zwei Kinder im Lager an Unterernährung und Infektionen aufgrund der schlechten sanitären Bedingungen sowie an der destruktiven Haltung Washingtons und seiner Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben unschuldiger kleiner Bewohner dieses Lagers.
Die beiden Ausschüsse bestätigten am Samstag in einer gemeinsamen Erklärung, dass sich die Situation im Lager, die dem eines „Ghettos“ ähnelt, weiter verschlechtert und die derzeitige gefährliche Gesundheitssituation Anlass zu großer Sorge gibt.
Nach Angaben der Vertreterin der Weltgesundheitsorganisation in Syrien, Elizabeth Hoff, gibt es keinen Arzt im Lager und es breiten sich zunehmend lebensbedrohliche Infektionskrankheiten aus. Außer dem Tod von zwei Kindern durch Unterernährung wurde zahlreiche Fälle von Durchfall, Hepatitis und Hautkrankheiten festgestellt, die auf Infektionen durch die schlechten sanitären Verhältnisse zurückzuführen sind, sagte die Sprecherin.
In seiner Erklärung stellte das Komitee klar, dass die USA die al-Tanf-Zone illegal besetzt halten und die Aktivitäten internationaler und nichtstaatlicher humanitärer Organisation auf diesem Gebiet behindern, in dem sie Terroristen der Gruppe Maghawir al-Thawra benutzen.
In der Erklärung wurde bekräftigt, dass die syrische Regierung seit langem bereit ist, das Lager aufzulösen und seine Bewohner in den von ihnen gewählten Gebieten aufzunehmen. Für die Unterbringung wurde eine ausreichende Anzahl von Unterkünften vorbereitet. Der notwendige Vorrat an Lebensmitteln, Trinkwasser, Bettwäsche und Medikamenten wurde bereitgestellt.
Die syrischen Behörden haben nach der Aussage sechs Autokolonnen komfortabler Busse vorbereitet und sind jederzeit bereit, zum Lager al-Rukban zu fahren, um die Vertriebenen zu evakuieren.
Die Ausschüsse forderten die US-Seite erneut auf, Barmherzigkeit zu zeigen und schließlich den Zugang zur besetzten al-Tanf-Zone zu öffnen, den leidenden Bewohnern des Lagers Rukban die Möglichkeit zu geben, ihr Leid zu beenden und frei an ihren Heimatorten zu leben, was der raschen Wiederherstellung eines friedlichen Lebens in Syrien dient.
Am Freitag bestätigten die Ausschüsse, dass die US-Besatzungstruppen durch ihre terroristischen Söldner weiterhin die Ankunft von Konvois zur Evakuierung von Vertriebenen aus dem Lager al-Rukban verhindern.
(sinngemäße Übersetzung durch Peds Ansichten)
Gemeinsame Erklärung der gemeinsamen Koordinierungsstellen der Russischen Föderation und der Arabischen Republik Syrien „Zur Notlage der Flüchtlinge im Lager al-Rukban“
Seit 1.779 Tagen leiden syrische Bürger unter ihrer willkürlichen Festhaltung im Flüchtlingslager al-Rukban durch von den USA kontrollierte bewaffnete Gruppen in der besetzten Zone von al-Tanf. Wir begrüßen den Standpunkt der Vereinten Nationen, der in den Ergebnissen des Besuchs von Filippo Grandi, dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen in der Syrien-Arabischen Republik, zum Ausdruck kommt.
Ihm zufolge ist in der Tätigkeit der lokalen Behörden bei der Wiederherstellung der Wirtschaft des Landes, sowie der Schaffung menschenwürdiger Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Bürger, die in die Republik zurückkehren, eine stetige positive Entwicklung feststellbar. In den Bereichen Sicherheit, Wiederherstellung der Eigentumsrechte, Ausstellung von Ausweispapieren, Zugang zu Bildung, Gesundheit und Ernährung sowie der Lösung des Problems der Wehrpflicht sind weitere Anstrengungen erforderlich.
Dies stärkt jedoch nur das Verständnis dafür, dass das Land durch den Kampf gegen den Terrorismus erschöpft ist, und es weiterer finanzieller und sonstiger Unterstützung für die Arabische Republik Syrien bedarf.
Um auf das Thema des Lagers der Binnenvertriebenen in al-Rukban zurückzukommen, können wir mit Sicherheit sagen, dass trotz der noch immer unruhigen Verhältnisse die Sicherheit für die syrischen Bürger durch die syrischen Behörden gewährleistet wird, Arbeitsplätze in einem beschleunigten Tempo geschaffen werden, was es Jedem ermöglicht, in seine Heimat zurückzukehren und dem Land mit eigenen Händen bei der Schaffung angemessener Lebensbedingungen, wie dem Bau und der Wiederherstellung von Wohnungen zu helfen.
Und es ist definitiv viel besser, als in den alten Zelten zu leben, die mit Müll und mit Gräberfeldern des Lagers al-Rukban übersät und umrahmt sind.
Grandi stattete auch dem Libanon einen Besuch ab, woraufhin er feststellte, dass etwa 89 Prozent der syrischen Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren wollen, da die Lebensbedingungen in Syrien viel besser sind als in den libanesischen Lagern. Was können wir dann über al-Rukban sagen, wo die Lebensbedingungen schlechter sind als in den Lagern im Libanon!
Aktuell hat die Verwaltung der Provinz Latakia eine weitere Unterkunft für 500 Syrer vorbereitet. Wir laden Vertreter des UNHCR, des UN-Flüchtlingshilfswerks ein, die Provinz zu besuchen, um zu sehen, ob diese Einrichtungen für die Aufnahme von Rückkehrern existieren. Die in Latakia sowie Khalidiyah, al-Amara, Homs, Mhine, al-Qaryatayn, Palmyra und in den Vororten von Damaskus und Aleppo geschaffenen Bedingungen bieten heute mehr als 35.000 Menschen eine angemessene Unterkunft. Und wir sprechen da von den Menschen, die sich in der al-Tanf-Zone befinden, die von der US-amerikanischen Seite besetzt gehalten wird.
Die syrische Regierung hält nach wie vor sechs Konvois mit komfortablen Bussen vor, die jederzeit bereit sind, direkt ins Lager Rukban zu fahren und gleichzeitig bis zu 2.400 Menschen an ihren Wohnort zu evakuieren.
Wir fordern die US-Seite nachdrücklich auf, den vollständigen Zugang und die sichere Durchfahrt humanitärer Konvois in der al-Tanf-Zone sowie die ungehinderte Arbeit des syrisch-arabischen Roten Halbmonds im Lager al-Rukban zu gewährleisten, das nach wie vor von bewaffneten Milizen der Magavir Al-Saura kontrolliert wird.
Leiter des Gemeinsamen Koordinierungsausschusses Russlands für die Rückführung syrischer Flüchtlinge – Leiter des Nationalen Zentrums für die staatliche Verteidigungskontrolle der Russischen Föderation
Mizintsev M.
Leiter des Gemeinsamen Koordinierungsausschusses für die Rückführung syrischer Flüchtlinge – Lokaler Verwaltungsminister der Arabischen Republik Syrien
Makhlouf H.
Quelle: russisches Kriegsministerium; 15.3.2019; http://eng.mil.ru/en/news_page/country/more.htm?id=12221637@egNews
(sinngemäße Übersetzung durch Peds Ansichten, mit Unterstützung von www.DeepL.com/Translator)
Bitte bleiben Sie schön aufmerksam.
(a1) Von einem Flüchtlingslager kann in al-Rukban schon lange keine Rede sein. Schließlich verdient ein solches seinen Namen durch die vorübergehende, ersatzweise Herstellung von Sicherheit und Bereitstellung von Lebensnotwendigen. Die Menschen dort wollen aber nichts anderes, als umgehend dieses Lager zu verlassen.
(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden.
(1) 10.10.2018; https://www.alaraby.co.uk/english/news/2018/10/10/unicef-demands-aid-access-to-syrians-on-jordan-border
(2) 9.2.2019; https://www.zdf.de/nachrichten/heute/fluechtlingslager-rukban-un-berichtet-von-extremer-not-100.html
(3) 9.2.2019; https://www.aljazeera.com/news/2019/02/rukban-camp-syria-receives-aid-3-months-190207175321262.html
(4) 16.3.2019; https://news.un.org/en/story/2019/03/1034841
(Titelbild) 15-jähriger syrischer Flüchtling in jordanischem Flüchtlingslager; 2015; Quelle: UNO / UNICEF; https://news.un.org/en/story/2015/12/517562-un-agency-urges-jordan-allow-12000-desperate-syrian-refugees-stranded-border