Brücke Baustelle

Die Leitmedien sind die Stütze des Systems – auch durch uns.


Wenn es einer zunehmend aufgeklärten und sich kritisch informierenden Öffentlichkeit gelingt, die wahre Rolle der Leitmedien zu erkennen, fällt auch deren Glaubwürdigkeit in sich zusammen. Allerdings noch lange nicht das System. Es hängt eben durchaus auch von uns ab, ob Menschen den Mut finden, die Systemzwänge – zuallererst mal für sich – aufzubrechen, oder ob sie in Angst gefangen weitermachen, weil sie für sich klar und deutlich Feinde „da draußen“ wahrnehmen. Ruben Schattevoy hat sich in einem weiteren Beitrag dieses Themas angenommen.


Prolog

Die meisten Journalisten und Reporter hatten gewiss hehre Ziele, als sie sich in jungen Jahren dafür entschieden haben, ihr (Berufs)leben der vierten Gewalt zu widmen. Im Laufe der Jahre mussten sie sich dem System der Systemmedien allerdings anpassen, um von ihm nicht wieder herausgeeitert zu werden (Noam Chomsky „Herstellung von Zustimmung“).

Dreiste Systemlügen müssen mit immer neuen und immer noch dreisteren Systemlügen zugekleistert werden. Die Systemmedien haben ihre Glaubwürdigkeit und Legitimation bereits weitgehend verloren. Das Ansehen des Berufsstands der Medienschaffenden befindet sich auf Talfahrt. Innerhalb der Systemmedien herrscht Kadavergehorsam. Die Systemmedien verströmen entsprechenden auch einen Kadavergeruch.

Der täglich erlebte Widerspruch zwischen Selbstanspruch und Wirklichkeit zerreißt viele Medienschaffende innerlich. Sie sind von Selbstzweifeln geplagt und schaffen es nur mit viel Autosuggestion, sich ihre Situation schönzureden. Sie mussten ihre ursprünglichen und ureigenen Ziele im Keller ihrer Seele einmauern, um in dem System überleben zu können.

Die Systemmedien sind vermutlich die empfindlichste Schwachstelle des Systems. Um das System zu reparieren, sollten wir verstärkt hier ansetzen. Wir sollten den Medienschaffenden die Gelegenheit bieten, aus dem System auszubrechen. Sobald die ersten das System verlassen und Zeugnis davon geben, wie gut sich das anfühlt, wird eine Lawine in Gang kommen. Die vierte Gewalt wird sich selbst reparieren.

Causa „Uli Gack“

Ich beziehe mich im Folgenden auf diese vier Artikel aus der Propagandaschau (1,2), dem Rubikon (3) und den Nachdenkseiten (4). Man wird in den „Freien Medien“ sicher viele weitere mit einem ähnlichen Tenor finden. In diesen vier Artikeln wird davon berichtet, dass Uli Gack in der Nachrichtensendung „heute“ vom 20. April von seinen persönlichen Erlebnissen aus der Stadt Douma berichtete. Uli Gack hatte dort mit Augenzeugen des angeblichen Giftgasangriffs gesprochen. Er sprach in einer Live-Schalte davon, dass seine Gesprächspartner das offizielle Narrativ nicht bestätigen konnten bzw. dem widersprechende Aussagen gemacht hätten.

In den genannten Artikeln wird weiter davon berichtet, wie das System auf diese nicht ins Narrativ passenden Aussagen reagierte, Uli Gack unter Druck setze und Uli Gack diesem Druck scheinbar auch nachgegeben hat, indem er seine Aussagen später relativierte.

Dann erschien aber der folgende Artikel in der Propagandaschau. Hier ein Auszug aus dem Artikel:

„Nur weil ZDF-Korrespondent Uli Gack in einem Fall allzu offensichtlicher Widersprüche die westliche Propagandafront für einen waghalsigen Moment verlassen hat, sollte niemand auf die Idee kommen, es handele sich um einen seriösen Journalisten, der sich prinzipiell bemüht, objektiv, unparteilich und unvoreingenommen zu berichten. Dass Gack kein unabhängiger Beobachter ist, haben wir hier im Blog in der Vergangenheit mehrfach gezeigt und sein aktuellster Kommentar in den gestrigen »Nachrichten« des Mainzer Staatssenders macht dies noch einmal deutlich.“ (5)

Die unmissverständliche Botschaft, die dieser Artikel ausstrahlt lautet: „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns“ und schlimmer noch „Einmal Feind, immer Feind“. Durch solche Artikel pflegen wir unsere Feindschaften und erzeugen immer noch neue Feinde. Wer so emotional aufgeladen schreibt, geht in den Kampf und gibt damit dem Kampf auch das Primat vor dem gemeinsamen Ringen um eine friedliche Zukunft (a1).

Ich befürchte zudem, dass wir auch in unseren eigenen Reihen genügend verkappte Psychopathen haben, die sich im Kampf um die gute Sache wähnen und insgeheim nach der Macht sehnen. Der Macht, die wir ihnen geben sollen.

Analyse

Vielleicht ist bei Uli Gack ein Fass übergelaufen, als er durch Douma gestreift ist und mit den Menschen gesprochen hat. Vielleicht hat ihn sein Gewissen geplant. Vielleicht ist ihm auch angst und bange um die Zukunft seiner Lieben geworden. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man mit zunehmendem Alter die Verantwortung für die Zukunft seiner Kinder- und Enkelgeneration immer stärker spürt.

Was Uli Gack an jenem Abend tatsächlich angetrieben hat, weiß ich natürlich nicht. Was ich aber weiß, ist, dass wir Brücken zu den Journalisten und Reportern der Systempresse brauchen, über die besonders die Zweifelnden mit uns in einen ehrlichen Dialog eintreten und eventuell sogar zu uns herüber kommen können.

Das System der Systemmedien ist fragil geworden und zunehmend instabil. Der Druck im Innern steigt. Leider stabilisieren wir das System derzeit noch von außen, indem wir einen Druckausgleich verhindern. Wenn wir aber die Zweifelnden gewinnen können, kann das System durch den Dominoeffekt schnell und gründlich und trotzdem absolut gewaltfrei von innen heraus zum Einsturz gebracht werden.

Jeder, der zwischen den beiden Hemisphären wandelt oder schon zu uns hinüber gewechselt ist, verfügt über gewachsene informelle Kontakte zu den Menschen in der anderen Hemisphäre, bildet also eine zusätzliche und besonders tragfähige Brücke. Diese Brücken müssen unbedingt erhalten bleiben.

Jeder weitere, der dann in unsere Hemisphäre gewechselt ist, verfügt über reichlich Insiderinformationen, die er gerne endlich mit uns teilen will. Diese Informationen aus dem Innern der Redaktionsstuben können wir wiederum nutzen, um weiteren Medienschaffenden, die derzeit noch schwanken, Mut zu machen und dem Druck zu widerstehen, der auf sie ausgeübt wird.

Solange es keine belastbaren Brücken gibt, bleibt einem Uli Gack jedoch nichts anderes übrig, als Kreide zu schlucken. Seine Zunft lernt daraus, wie es einem ergeht, der mit dem Feind „kollaboriert“. Die Journalisten der Systemmedien müssen sich daher – alleine schon aus Gründen des Selbstschutzes und zur Wahrung der inneren Kohärenz – weiter einigeln und ihrerseits eine Wagenburg bilden.

An diesem aktuellen Beispiel wird deutlich, was ich damit meine, wenn ich sage, dass wir das System stabilisieren, solange wir es bekämpfen. Unser Energiefluss ist derzeit noch ins System gerichtet. Wir müssen den Energiefluss stoppen oder besser noch umkehren.

Handlungsanleitung

Wir sollten endlich damit anfangen, Gräben zuzuschütten und Brücken zu bauen. Wir haben auf unserer Seite doch schon einige Medienschaffende, die ihren Weg „von der anderen Seite“ zu uns gefunden haben. Da sollten noch Netzwerke bestehen, die (re)aktiviert werden können. Dazu müsste man freilich aufhören, die Wunden zu lecken und die ehemaligen Kollegen zu verteufeln. Auch müsste man sich wieder auf die Sachebene begeben, über Fakten sprechen und – davon getrennt – unterschiedliche Interpretationen dieser Fakten zulassen, ohne dem anderen Böses zu unterstellen und ihn zum Objekt seiner Bewertung zu machen.

Ich glaube, dass insbesondere viele ältere Medienschaffenden die geistige und finanzielle Unabhängigkeit besitzen, um aus dem System aussteigen zu können. Sie tun es derzeit aber nicht, weil wir ihnen statt eines sicheren Hafens nur einen Platz zwischen allen Stühlen anbieten. Wir können diesen Menschen zwar kein gesichertes Einkommen bieten, aber einen sicheren Hafen, in dem sie sich geborgen fühlen und Anerkennung finden können. Wir können ihnen eine Plattform bieten, auf der sie nochmal zeigen können, was in ihnen steckt.

Was können die, die nicht selbst aus der Medienbrache kommen konkret tun?

Zunächst einmal sollte jeder, der bei dem oben aufgedeckten Spiel mitmacht in sich gehen und sich fragen, was da drinnen wohl los ist, dass er so gegen sein eigentliches Anliegen handelt.

Jeder von uns kann Autoren, die die Würde anderer Menschen verletzen auf diesen Kardinalfehler hinweisen. Wenn wir uns so gegenseitig in würdevollem Verhalten trainieren, wäre schon viel gewonnen.

Den Psychopathen in den eigenen Reihen müssen wir klar machen, dass wir ihr Spiel durchschaut haben. Wir sollten mit ihnen zusammen überlegen, wie wir unsere zukünftige Zusammenarbeit auf unser gemeinsames Anliegen hin ausrichten können. Wir können ihnen anbieten, dass wir ihre besonderen Fähigkeiten gerne nutzen und anerkennen wollen. Wir müssen ihnen aber auch unmissverständlich klar machen, dass sie von uns keine weitere Macht mehr erhalten werden und dass sie nicht in unserem Namen handeln, wenn sie weiter ihre Feindbilder pflegen.

Wir können darauf drängen, dass die Artikel in den „Freien Medien“ auf eine von drei Kategorien ausgerichtet werden.

  • Die erste Kategorie würde ich als „Aufwachzimmer“ titulieren. Dort werden gut belegte Fakten beschrieben, die im Widerspruch zu einem offiziellen Narrativ stehen.
  • Als „Laborzimmer“ ließe sich die zweite Kategorie bezeichnen. In diesem werden gut belegte Methoden beschrieben, wie Manipulation funktioniert (Metaebene).
  • Die dritte Kategorie schließlich können wir als „Handlungszimmer“ benennen. Dort lassen sich auf der Grundlage der Erkenntnisse, die in den ersten beiden „Zimmern“ gewonnen wurden, möglichst konkrete Handlungsanleitungen präsentieren.

Vermutlich brauchen wir auch ein paar „Nebenzimmer„. Ein „Nebenzimmer“ wäre das „Meinungszimmer“, ein anderes das „Thesenzimmer“ und ein weiteres das „Polterzimmer“. Wichtig wäre meines Erachtens aber, die „Zimmer“ und „Nebenzimmer“ getrennt zu halten. Fakten, Methoden und Maßnahmen mit Meinungen, Thesen und Provokationen zu mischen, halte ich für einen strategischen Fehler.

Menschen, die zu uns stoßen, würden sich von „Zimmer“ zu „Zimmer“ vorarbeiten. Dabei ist es wichtig, dass sie nicht der Versuchung unterliegen, zu lange in einem „Zimmer“ verweilen. Die unteren beiden „Zimmer“ dienen der Erkenntnis, der Sensibilisierung und der Bewusstseinsschärfung. Sich überlang in den ersten beiden „Zimmern“ aufzuhalten entspricht einer Energievernichtung im Sinne von „Brot und Spiele“. Erst das dritte „Zimmer“ ermöglicht die Umlenkung des Energieflusses in die Reparatur des Systems.

Egal um welches „Zimmer“ es sich handelt, müssen die Artikel aber immer so geschrieben sein, dass auch die Menschen, die sich derzeit noch in der anderen Hemisphäre befinden, diese lesen und sich auf der Sachebene damit auseinander setzen können. Die Artikel dürfen nicht die Würde anderer Menschen verletzen, dürfen andere Menschen nicht zum Objekt von Unterstellung und Bewertung machen.

Nach meiner persönlichen Erfahrung hilft es, wenn man sich schon beim Verfassen eines Artikels vorstellt, man würde einen Inhalt der betreffenden Person unter vier Augen auf einer Wanderung zu Kenntnis bringen müssen, bevor man ihn veröffentlicht.

Epilog

Die vierte Gewalt genießt in der Verfassung verbriefte Sonderrechte. Diese Sonderrechte leiten sich aus ihrer besonderen Verantwortung ab:

  • Herstellung von Informations- und Meinungsvielfalt,
  • Ermöglichung eines breiten gesellschaftlichen Diskurses,
  • kritische Beobachtung der anderen drei Staatsgewalten (und so weiter).

Unser gemeinsames Anliegen sollte sein, die vierte Gewalt wieder in die ihr zugedachte Rolle zu bringen. Wenn uns dieses Anliegen eint, werden wir es schaffen unsere Energie – ohne die Lenkung durch eine neue zentrale Macht – so fließen zu lassen, dass sich die vierte Gewalt selbst reparieren kann. Dabei müssen wir freilich auch bereit sein, die Leistungen und Meinungen andere anzuerkennen und unsere eigene Weltsicht in Frage zu stellen.

Mitmachen

Ich freue mich, wenn interessierte Leser mit mir über Diaspora in Kontakt treten (dazu einfach bei diasp.org ein Konto anlegen und cyberzaurus@diasp.org ansprechen). Dort besteht bereits eine geschlossene Benutzergruppe, in der wir die hier entwickelten Ansätze und Argumente gemeinsam weiterentwickeln und auch über konkrete persönliche Handlungsoptionen nachdenken können.


Anmerkungen

(a1) Anmerkung von Peds Ansichten: Kritisch beleuchtet Ruben Schattevoy im obigen Artikel die Art und Weise der Präsentation von Kritik an den Massenmedien und deren Protagonisten und führt dabei ein Beispiel aus dem Blog Propagandaschau auf. Diese Kritik teile ich. Es liegt mir jedoch sehr daran, meine Wertschätzung gegenüber diesem Blog auszudrücken. Was das Aufdecken und Dokumentieren von zum Krieg treibender Propaganda – ganz besonders im Hinblick jener der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten betrifft – hat Dok (als verantwortlicher Betreiber) dort unschätzbare Arbeit geleistet und tut das bis heute.

Die hohe Reichweite von bis zu 100.000 Lesern pro Tag zeigt, dass Propagandaschau eine wichtige Lücke im Sinne von Aufklärung und breiter Medienkompetenz ausfüllt. Nicht zuletzt gibt dieses Blog anderen (auch kleinen) unabhängigen Online-Plattformen und Blogs eine Bühne, um deren Gedanken einem breiteren Publikum zur Verfügung zu stellen.

Die oft sehr emotionale Art und Weise, mit der Dok seine Artikel garniert, lässt sich gut verstehen, wenn man im Artikel oben zum „Aufwachzimmer“ geht. Dort vor allem hält sich Dok auf und muss damit (zwangsläufig) den ganzen propagandistischen Dreck, der sich über ihm ergießt, auf irgendeine Weise ventilieren, sprich in den Kampf gehen. Das Blog Propagandaschau ist also wertvoll und somit an dieser Stelle nochmals ausdrücklich – im Sinne der Aufgabe eines „Aufwachzimmers“ – empfohlen.

(a2) (Allgemein) Dieses Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen kann es weiterverbreitet und vervielfältigt werden.

Quellen

(1) 25.4.2018; https://propagandaschau.wordpress.com/2018/04/25/so-funktioniert-gleichschaltung-focus-attackiert-zdf-korrespondent-uli-gack/

(2) 23.4.2018; https://propagandaschau.wordpress.com/2018/04/23/zdf-uli-gack-als-giftgasbombenentschaerfer-in-syrien-unterwegs/

(3) 25.4.2018; https://www.rubikon.news/artikel/vorsicht-realitat

(4) 26.4.2018; https://www.nachdenkseiten.de/?p=43682

(5) 26.4.2018; https://propagandaschau.wordpress.com/2018/04/26/bevor-jetzt-jemand-uli-gack-fuer-einen-serioesen-journalisten-haelt/

(Titelbild) Brückenbaustelle; Autor: hpgruesse (Pixabay); Datum: 10.5.2015; https://pixabay.com/de/br%C3%BCckenbau-donaubr%C3%BCcke-novi-sad-1327350/; Lizenz: CC0 Creative Commons

30 Gedanken zu „Brücken bauen“
  1. Prolog:
    „Die meisten Journalisten und Reporter hatten gewiss hehre Ziele, als sie sich in jungen Jahren dafür entschieden haben, ihr (Berufs)leben der vierten Gewalt zu widmen.“
    Nein. Journalisten wie Politiker sind ein berufsstand, die aus dem privaten gekauft und danach selktiert werden, dass sie dummes geschwaetz und luegen verbreiten.

    „Um das System zu reparieren..“ muessen wir es in seinen grundfunktionen wirkungslos machen und nicht „reparieren“.

    Zu Uli Gauck
    „Die unmissverständliche Botschaft, die dieser Artikel ausstrahlt lautet: „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns“.
    Nein, das ist nicht die Botschaft. Sondern dass Uli Gauck manchmal oder oft voellig anders agiert.

    Zu Journalisten
    „Diese Informationen aus dem Innern der Redaktionsstuben können wir wiederum nutzen, um weiteren Medienschaffenden, die derzeit noch schwanken, Mut zu machen und dem Druck zu widerstehen, der auf sie ausgeübt wird.“
    Unter bezug auf den Prolog ist das nicht moeglich. Journalismus, also dokumentation, ein Journal fuehren, ist nur moeglich ausserhalb existenzieller abhaengigkeiten, die auf das tun einwirken. Es kann also nur jene gemeinschaft ermoeglichn, die den wirkungsraum definiert.

    Epilog
    „Unser gemeinsames Anliegen sollte sein, die vierte Gewalt wieder in die ihr zugedachte Rolle zu bringen.“
    Nein, wir brauchen keine Gewalt. Gewalt ist immer schaedlich. Wir brauchen kooperative, der allgemeinheit verpflichtete akteure. Und damit handlungsraeume, damit keine selektionsprozesse wirken koennen, die die gemeinschaft aushebeln.

    Lieber Ruben, mit diesem text zeigst du, wie tief du in dem milieu von illusionen verankert bist und die einfachsten gesetze, nach denen sich die akteure der systemerhaltung ausrichten, nicht realisieren willst.

    Wenn es um offene informationsfluessen geht, dann kann das nur die bevoelkerung gemeinsam erreichen. Ohne privat und ohne staat.

    Zum berufsstand der Journalisten hat sich schon John Swinton „in the rooms of the Twilight Club in the Mills Building, New York City, on April 12, 1883“ geaeussert:
    „There is no such a thing in America as an independent press, unless it is out in country towns. You are all slaves. You know it, and I know it. There is not one of you who dares to express an honest opinion. If you expressed it, you would know beforehand that it would never appear in print. I am paid $150 for keeping honest opinions out of the paper I am connected with. Others of you are paid similar salaries for doing similar things. If I should allow honest opinions to be printed in one issue of my paper, I would be like Othello before twenty-four hours: my occupation would be gone. The man who would be so foolish as to write honest opinions would be out on the street hunting for another job. The business of a New York journalist is to distort the truth, to lie outright, to pervert, to villify, to fawn at the feet of Mammon, and to sell his country and his race for his daily bread, or for what is about the same — his salary. You know this, and I know it; and what foolery to be toasting an „Independent Press“! We are the tools and vassals of rich men behind the scenes. We are jumping-jacks. They pull the string and we dance. Our time, our talents, our lives, our possibilities, are all the property of other men. We are intellectual prostitutes.“
    John Swinton
    https://en.wikiquote.org/wiki/John_Swinton
    https://en.wikipedia.org/wiki/John_Swinton_%28journalist%29

    Und, war das im deutsch-sprachigen raum jemals anders? Jedes medium, das anders agiert, wird aufgeloest oder uebernommen.

    Irgendwann muessen wir es doch begreifen, oder? So schwierig ist es doch nicht.

    1. @Willi:
      Bei allem, was ich an Deinen wichtigen Gedanken teile:
      Ermahnung!
      Auch wenn ich weiß, dass Ruben damit umgehen kann, der nochmalige Hinweis von mir, dass ich überhebende, Achtung vermissende Passagen nicht akzeptiere und diese hier nicht an Raum gewinnen werden. Das nächste Mal entferne ich sie – bis hin zum kompletten Beitrag. Um welche Passagen es sich handelt, das bekommst Du selbst heraus.

      LG, Ped

    2. Lieber Willi,

      in unserem Auftaktartikel »Was jeder von uns für eine bessere Welt tun kann« haben wir unsere Grundidee vorgestellt, wie wir alle zusammen das System reparieren können. Der Artikel kommt im Grunde ziemlich unscheinbar daher. Unsere Analyse der Situation und unserer Beschreibung der Handlungsmöglichkeiten war notwendigerweise noch ziemlich abstrakt. Es war noch leicht, unsere Idee durch den persönlichen Wahrnehmungsfilter zu betrachten und seine persönliche Weltsicht bestätigt zu sehen. Ich war mir ziemlich sicher, dass sich das ändern würde, sobald wir mit unser Idee ernst machen und in Folgeartikeln konkreter werden würden.

      Insofern bin ich Dir dankbar für Deine deutliche Reaktion. Damit gibt Du uns, Dir und unseren anderen Lesern die Möglichkeit etwaige Missverständnisse aufzuklären, den persönliche Wahrnehmungsfilter zu erkennen und eventuell auch zu hinterfragen.

      Wir haben in unserem Auftaktartikel die These aufgestellt, dass kein Mensch bewusst böse ist, sondern im Gegenteil sogar alle Menschen der Meinung sind, gut zu sein. Wir haben einer Überhöhung über andere Menschen, einer Bewertung anderer Menschen und auch ganz allgemein der Gewalt ein Absage erteilt. Du scheinst den einen oder anderen Punkt anders zu sehen. Du wirst Deine Gründe haben. Das finde ich bedauerlich, habe das aber nicht zu bewerten. Ich stehe jedenfalls weiter fest zu unseren ursprünglichen Annahmen.

      Wir brauchen keine Gewalt. Gewalt ist immer schädlich. Wir brauchen kooperative, der Allgemeinheit verpflichtete Akteure.

      Du beziehst Dich hier auf den von mir verwendeten Begriff der »Vierten Gewalt«. Du hast das in diesem stehenden Begriff enthaltene Wort »Gewalt« herausgezogen und mir vorgeworfen, auf »Gewalt« im ursprünglichen Sinn des Wortes zu setzen. Wie weiter oben bereits festgestellt, lehnen wir Gewalt in jeder Form ab (außer im Falle einer individuellen Notwehrsituation, um die es hier aber wahrlich nicht geht).

      Wieso setzt Du den Begriff »Vierte Gewalt« mit »Gewalt« gleich? Stellst Du Dir eine Welt ohne einen Journalismus vor, der die anderen Akteure überwacht und die Menschen (das Volk) informiert?

      Mit diesem Text zeigst du, wie tief du in dem Milieu von Illusionen verankert bist und die einfachsten Gesetze, nach denen sich die Akteure der Systemerhaltung ausrichten, nicht realisieren willst.

      Du wirfst mir hier vor, dass ich selbst »einfachste Gesetze nicht realisieren will«. Damit sagst Du aus, dass Du im Besitz der Wahrheit bist. Dadurch, dass Du betonst, dass diese Gesetze besonders einfach zu verstehen sind, wirkt Dein Vorwurf »nicht zu wollen« fast schon so, als ob Du mir eine tiefere Absicht unterstellen würdest. Damit fühle ich mich in meiner Würde verletzt.

      Welche Gesetze meinst Du eigentlich genau? Wieso bist Du Dir so sicher, dass diese Gesetze wahr sind? Unterstellst Du mir tatsächlich, dass ich etwas bewusst nicht verstehen will?

      Mein größtes Problem mit Deiner Antwort ist aber ein anderes. Ich vermisse irgendeinen konstruktiv-handlungsleitenden Ansatz. Was ist denn Deine Vorstellung, was wir im nächsten Jahr konkret tun sollen, um danach einen Schritt weiter zu sein und worin bestünde dieser Fortschritt? Solange Du hierauf keine Antwort hast, aber meine Vorschläge torpedierst, stabilisierst Du in meinen Augen das System. Ich bin mir sicher, dass Du das nicht willst.

      Viele Grüße

      Ruben

  2. Ja, das was Ruben über die Art und Weise wie wir mit einem friedlichen und wahrscheinlich einzigen produktiven Weg „zueinander“ finden schreibt, ist sehr zu begrüßen.
    Leider kann ich aus eigener Erfahrung sagen dass die aller meisten Mitarbeiter bei den Medien nicht „für“ ihre Mitmenschen schreiben, sondern „für“ ihre Arbeitgeber, egal um welche Art von Medien es sich dabei handelt. Ich persönlich zum Beispiel wurde im Jahr 1994 von einem mir bis dahin unbekanntem Mann beim Billard spielen angesprochen ob ich und mein Mitspieler Jugoslawen wären? Als ich das bejate und und er fragte aus welchem Teil Jugoslawiens wir den abstammen, meinte mein Freund auf ironisch- zynischer Weise dass wir die Kinderfresser, Frauenvergewaltiger und die wären die dem von der deutschen Presse ausgemachen neuem Hitler Milosevic nachlaufen.
    Er schüttelte nur den Kopf und meinte dass man ihm nix darüber erzählen könnte was genau in Jugoslawien los wäre, denn er ist vom Fernsehn, genau gesagt vom ZDF.
    Wie unterbrachen unser Spiel sogleich und setzten uns zu ihm um zu erfahren was er damit meinte. Als ich ihn fragte bei welche Sparte er den Arbeite meinte er das er Redakteur bei der „Volksmusik“ sein, was dazu führte dass mein Freund seinen Kaffee vor Lachen wieder ausspucken musste, was eigentlich sehr respektlos war. Wie und vor allem warum glaubte er dass er wisse was wirklich in unserer Heimat vorginge wenn er doch absolut nichts mit Nachrichten zu tun hätte fragte ich ihn? Er selber hat Jugoslawien selber mehr als 20 mal beruflich besucht und kenne zu Einem alle Mensche und Ethnien dort und zu Anderem habe er so viel Bildmaterial von seinen Kollegen Nachrichtereportern mit eigenen Augen gesehen die niemals in Deuschland über den Sender gehen werden und er dadurch genau weis was dort abgehen würde, wer die treibende Kraft dahinter ist und wer Täter und wer Opfer ist.
    Als ich ihn, angetrieben von innerer Hoffnung auf das Verbreiten der Wahrheit über den sogenannten Bürgerkrieg fragte warum sie es zuließen und selber daran mitarbeiten würden den Krieg anzuheizen, zu verschleiern und für die Zukunft zu verfälschen und dass deswegen so viele unschuldige Menschen ihr Leben lassen würden, antwortete er komplett emotionslos dass er noch ca. 15 Jahre arbeiten müsste um sein Haus abzuzahlen und seine 2 Kinder auf den Weg zu bringen. Außer dem habe er oder seine Kollegen keine Chance eigenständig auch nur ein einziges eigenes Wort in den Berichten unterzubringen ohne damit mit ihre berufliche Karriere aufs Spiel zu setzen denn es wird alles, aber auch alles einer gründlichen Kontrolle unterzogen ob es über den Sender laufen darf. Wer gegen die von oben gesetzten Noremen verstößt wird zum Gespräch gebeten und er selbst war schon zu so einem Gespräch gebeten worden und auch wenn es ihm eigenlich alles so leid tun würde dass so viele Menschen mit so viel Leid überzogen würden und sie bei den Medien ihre eigenen Mitmenschen darüber nicht wahrhaftig informieren dürften so sieht er sich nach diesem Gespräch doch mehr dazu gezwungen sich anzupassen um seine Existenz nicht aufs Spiel zu setzen.
    Das habe ich schon vor 24 Jahren erlebt und es hat mir auf furchtbar schmerzhafte Weise die Augen geöffnet wie und für wen die Medien und alle ihre Mitarbeiter funktionieren und arbeiten und dass ist bestimmt nicht für „uns“!
    Wie der Zufall es will habe ich vor ca. 2 Monaten wieder eine junge studierte Redaktuerinn vom ZDF kennengernt und habe natürlich in Erinnerung an die geschilderte Begegnung vor 24 Jahren, nachfragt und nachgebohrt wie es den jetzt mit dem Versuch stehen würde doch etwas Wahrheit und Realität zu verbreiten? „Verstehe deine Frage nicht“ wurde mir ziehmlich verwundert entgegen gebracht. Selbst nach einigen Erläuterungen von meiner Seite was ich damit meinte, wurde nur abgewunken und mit erklärt dasss das heute ganz anders beim Fernsehen ablaufen würde und das Meiste nur noch am PC von einer Person zurecht geschnitten, von einer anderen Person Kommentiert und von einer ganz anderen Person weiter oben abgesegnet oder auch nicht wird. Die Inhalte, Aussagen oder gar die Wirkung auf den Medienkonsumenten dürfen dabei bei den daran mitwirkenden Mitarbeitern keine Rolle spielen, und nach eigener Aussage meiner Bekannten tut es das bei den aller meisten auch nicht.
    Also? Wem können wir einen Raum bieten? Doch nur dem der emphatisch, realistisch und mutig genug ist der Matrix- Maschine zu entsagen und sein Wirken doch dem Wohl der Allgemeinheit zu widmen und diese sind zum einem sehr rar gesäth und zu Anderem ehe schon bei den Blogs und Seiten die sich an diesem mörderischen Verbrechen an der Menschheit nicht beteiligen wollen.
    Zum Kommentar von Willi möchte ich nur anmerken dass man ihm auf Grund seiner durch den Schmerz den er offenkundig in sich trägt, geschuldenten Wortwahl, nicht drohen sollte ihn zu verbannen sondern ihm einen Weg weisen sollte wie er lernt diesen Schmerz den die Massenmörder- Medien verbreiten kontrollieren kann und dass es eher kontraproduktiv ist genau die Emotionen in seinen Kommentar einfließen zu lassen die auch von diesen vielfach nachgeweisenen „Maulmördern“ gewünscht sind. Es ist für betroffene und mitfühlende Menschen sehr schwer sich immer und überall an alle Kommentar- Regeln zu halten und für vieles Verständnis aufzubringen und ich kann aus eigener Erfahrung sagen dass es nicht immer möglich ist und man sollte min. genau so viel Verständnis für Wortwahl der „Opfer“ aufbringen wie man hier auf diesem Blog auch den Tätern entgegenbringt.
    LG an alle!

    1. Hallo Boban,

      vielen Dank für den interessanten Erfahrungsbericht.

      Wie die Medien ticken, das ist nicht neu: „So etwas wie eine unabhängige Presse gibt es in Amerika nicht, außer in abgelegenen Kleinstädten auf dem Land. Ihr seid alle Sklaven. Ihr wisst es und ich weiß es. Nicht ein einziger von euch wagt es, eine ehrliche Meinung auszudrücken. Wenn ihr sie zum Ausdruck brächtet, würdet ihr schon im Voraus wissen, dass sie niemals im Druck erscheinen würde. Ich bekomme 150 Dollar dafür bezahlt, dass ich ehrliche Meinungen aus der Zeitung heraushalte, mit der ich verbunden bin. Andere von euch bekommen ähnliche Gehälter um ähnliche Dinge zu tun. Wenn ich erlauben würde, dass in einer Ausgabe meiner Zeitung ehrliche Meinungen abgedruckt würden, wäre ich vor Ablauf von 24 Stunden wie Othello: Meine Anstellung wäre weg. Derjenige, der so verrückt wäre, ehrliche Meinungen zu schreiben, wäre auf der Straße um einen neuen Job zu suchen. Das Geschäft des Journalisten in New York ist es, die Wahrheit zu verdrehen, unverblümt zu lügen, sie zu pervertieren, zu schmähen, zu Füßen des Mammon zu katzbuckeln und das eigene Land und Volk für sein tägliches Brot zu verkaufen, oder, was dasselbe ist, für sein Gehalt. Ihr wisst es und ich weiß es; Was für ein Unsinn, einen Toast auf die ‚Unabhängigkeit der Presse‘ auszubringen! Wir sind Werkzeuge und Dienstleute reicher Männer hinter der Bühne. Wir sind Hampelmänner. Sie ziehen die Fäden und wir tanzen. Unsere Zeit, unsere Fähigkeiten, unser Leben, unsere Möglichkeiten sind alle das Eigentum anderer Menschen. Wir sind intellektuelle Prostituierte.“ John Swinton, US-amerikanischer Journalist, Zeitungspublizist und Redner am 12. April 1883 im D’Orville’s Restaurant im Mills Building in New York.

      Traurig finde ich, das sich im 21. jahrhundert nichts geändert hat.

      Viel Glück!
      Thomas

    2. Lieber Boban,

      Wem können wir einen Raum bieten? Doch nur dem der emphatisch, realistisch und mutig genug ist, der Matrix-Maschine zu entsagen und sein Wirken doch dem Wohl der Allgemeinheit zu widmen.

      Das neue bayerische Polizeiaufgabengesetz zielt im Namen von Sicherheit und Freiheit darauf ab, Menschen schon aufgrund einer subjektiven Vermutung hinsichtlich ihres zukünftigen Verhaltens massiv in der Ausübung ihrer Grundrecht einzuschränken. Dieses mit Recht kritisierte Gesetz, das meines Erachtens gegen die Verfassung verstößt und wohl auch irgendwann vom Bundesverfassungsgericht einkassiert werden wird, basiert auf der unmenschlichen Annahme, es sei einem Menschen möglich, das zukünftige Verhalten eines (anderen) Menschen vorherzusagen.

      Ich vermute mal, dass Du das Polizeiaufgabengesetz aus ähnlichen Gründen ablehnst wie ich. Woher weißt Du, welchem Journalisten wir diesen Raum bieten sollen und wem nicht? Ich meine, wir sollten diesen Raum allen Journalisten anbieten. Wer kommen will, ist willkommen. Wer sich nur mal umsehen will, auch. Wer wieder gehen will, soll wieder gehen – vielleicht bleibt er beim nächsten Mal und zumindest ist ein neuer Faden im Netz geknüpft.

      Ich persönlich zum Beispiel wurde im Jahr 1994 von einem mir bis dahin unbekanntem Mann beim Billard spielen angesprochen, ob ich und mein Mitspieler Jugoslawen wären? […] (Der Mann) antwortete komplett emotionslos, dass er noch ca. 15 Jahre arbeiten müsste, um sein Haus abzuzahlen und seine 2 Kinder auf den Weg zu bringen. […] Wie der Zufall es will, habe ich vor ca. 2 Monaten wieder eine junge studierte Redakteurin vom ZDF kennengelernt und habe natürlich in Erinnerung an die geschilderte Begegnung vor 24 Jahren, nachfragt und nachgebohrt wie es den jetzt mit dem Versuch stehen würde, doch etwas Wahrheit und Realität zu verbreiten.

      Da hast Du doch zwei wertvolle Kontakte! Diese Kontakte könntest Du gut nutzen, um Brücken zu bauen. Kannst Du zu dem Mann, der Euch 1994 beim Billard angesprochen hat, noch einen Kontakt herstellen? Nachdem er damals noch 15 Jahre bis zur Rente hatte, sollte er heute nicht mehr abhängig von den Systemmedien sein und seine Kinder sollten mittlerweile auch selbständig sein. Vielleicht ist er heute frei genug, um auszupacken? Vielleicht will er seinen Teil dazu beitragen, das System zu reparieren, bevor es ihn und seine Kinder mit in den Abgrund reißt? Und dann die junge Redakteurin vom ZDF. Sprich sie doch nochmal an und zeige ihr meinen Artikel. Vielleicht könnt Ihr beide darauf basierend ein gutes Gespräch führen, indem ihr darüber sprecht, was der Text in Euch ausgelöst hat.

      Das wären zwei ganz konkrete Beispiele für konstruktives Handeln, ausgerichtet am Kompass unseres gemeinsamen Anliegens. Diese beiden Maßnahmen umzusetzen, verlangt nicht mehr und nicht weniger, als den eigenen Schatten zu überspringen und sich auf das Abenteuer einzulassen, mit Andersdenkenden würdevoll zu interagieren – also auf Augenhöhe und dabei anerkennend, dass niemand im Besitz der Wahrheit ist. Um solche Maßnahmen umzusetzen, braucht es zweifelsohne Mut vor der eigenen Courage.

      Viele Grüße

      Ruben

  3. Wieder mal ein ganz großer Artikel von Ruben über die Machenschaften unserer Machteliten und ihrer Handlanger.

    Vielen Dank für diesen aufschlussreichen Text. Neu ist die Situation allerdings nicht. Wir alle sind uns des Systems bewusst. Und tatsächlich akzeptieren wir dieses auch. Bis auf ein paar Ausnahmen. Was könnten wir daran auch ändern?
    In den Parlamenten sitzen die bezahlten Marionetten der Machteliten. In den Gerichten sitzen mit den Machteliten kooperierende Richter. Und die Polizei erweist sich immer mehr als Leibgarde der organisierten Neoliberalen. (Das zur Gewaltenteilung!!!) Und die s.g. 4. Gewalt gehört den Machteliten sowieso!

    Also was soll man machen? Die Machteliten aus Spitzenpolitikern und Konzernbossen halten alle Werkzeuge (Waffen) der Macht in ihren Händen. Ihre Propaganda, ihre Indoktrination der Massen (eine große Menge) nach ihrem Sinne sind unglaublich erfolgreich.

    Es gibt, bis auf einige wenige, völlig harmlose Widersacher eigentlich keinen ernstzunehmenden Gegenpol. Weil sich die einzelnen Protagonisten viel zu wichtig nehmen, als dass sie ihren Mitstreiter solidarisch unterstützen würden. Sie alle sehen sich als Konkurrenten und wollen der Führer/die Führerin sein, anstatt gemeinsam zielführend zusammenzuarbeiten. Menschlich halt!

    Die Besitzer der großen Medien, die Eigentümer der Versicherungen, der Banken, der Konzerne, hohe Militärs sind vereinigt in der Bilderberger Organisation. Und was dringt davon an die Öffentlichkeit? Wer diskutiert diese ungesunde Konzentration der Macht in der Öffentlichkeit?

    Man sollte den Menschen endlich ehrlich sagen, dass wir keine Demokratie sondern eine lupenreine Plutokratie als Regierungsform haben. Wir unterwerfen uns der Diktatur des Geldadels. Und dazu gehört auch die Freiheit der Reichen, ihre persönliche Meinung über ihre persönlichen Massenmedien zu verbreiten.

    Wir dürfen dankbar sein, dass wir ungestraft hier unsere Meinung verbreiten dürfen. Ungestraft nur deshalb, weil wir völlig unwichtig sind, und für die Machteliten völlig harmlos.

    Weiterhin viel Erfolg und viel Glück!
    Thomas

    1. @Thomas H.

      Wir dürfen dankbar sein, dass wir ungestraft hier unsere Meinung verbreiten dürfen. Ungestraft nur deshalb, weil wir völlig unwichtig sind, und für die Machteliten völlig harmlos.

      Sie sehen sich ausschließlich in der Filterblase eines Macht- und Herrschaftssystems, so ist mein Eindruck. In diesem haben Sie zwei Freiheitsgrade: Herrschen oder beherrscht werden. Damit haben Sie – wieder meine Sicht – das System vollständig verinnerlicht, aber sein Wesen nicht erkannt.

      Ich möchte Ihnen dazu einen Vergleich anbieten:

      Stellen wir uns vor, eine Ameise könnte nur eindimensional denken. Bewegt Sie sich auf einer Linie, gibt es für sie zwei Möglichkeiten: vor oder zurück laufen. Sie wagt nicht den Blick über die Eindimensionalität und wagt es so auch nicht, zu erkennen, dass die Linie einen Kreis bildet. Der Kreis aber schließt eine Fläche ein, die zweite Dimension.
      Der Blick über den Tellerrand, das Erkennen der zweiten Dimension, ist mit einer notwendigen, keinesfalls trivialen Leistung des Bewusstseins und nur mit einem großen Herz möglich. Gelingt er, erfährt die Ameise eine ganz neue Dimension von Freiheit und damit neue Perspektiven. Der Kampf, den sie dafür führen musste, hat ausschließlich in ihr selbst stattgefunden.

      Und das hört nicht auf.
      Vielleicht erkennt nämlich die Ameise irgendwann, dass hinter dem Universum der Fläche eine weitere Dimension wartet, entdeckt zu werden. Und wieder braucht es Mut, Vertrauen und positives Denken. Dann erkennt sie die Kugel …

      Vielleicht gibt es ja noch ein anderes Wesen des Menschen, eines das viel größer und faszinierender ist, als das von Herrschaft und Unterwerfung? Nicht in einem hässlichen, psychopathischen Spiel – mit Unterwerfung unter die psychopathischen Spielregeln (!) – müssen wir die Lösung suchen. Ein Spiel, das nicht auf Ängsten sondern auf Vertrauen (zuerst an unser Ich) basiert, kann es nicht geben? Aus dem aktuellen Spiel auszusteigen – das ist die Herausforderung.

      Liebe Grüße, Ped

      1. @Ped

        Sind die Zwänge der Gesellschaft nicht zu stark, um einfach aus diesem Spiel auszusteigen? Sind die tatsächlich vorhandenen Hemmnisse, nicht einfach zu fordernd, und kaum zu überwinden? Vor allem, wenn man Verantwortung für Frau und Kinder hat?

        Schule, Arbeit – der Zwang, Geld verdienen zu müssen, um in diesem Wahnsinn gut überleben zu können? Was sagt man seinen Kindern, wenn man einfach aus dem Hamsterrad aussteigt, und plötzlich keine Mittel mehr vorhanden sind, um die geschürten Bedürfnisse zu erfüllen?

        Wäre ich alleine, wäre ich schon längst ausgestiegen. Meine Bedürfnisse sind sehr gering: Wasser, Brot, ein Dach über dem Kopf. Beschützen muss ich mich selber.

        Durch den Konsumzwang macht man sich erpressbar. Aber selbst HartzIV-Empfänger stehen unter dem Druck, sanktioniert zu werden, wenn sie den Forderungen der Handlanger des Systems nicht Folge leisten. Es ist gar nicht so einfach, sich dem ausgeklügelten System der Herrschaft und Unterwerfung gefahrlos zu entziehen.

        Ich glaube, dass ich durch mein persönliches Verhalten, dem System bereits viel Energie vorenthalte. Aber ich will das nicht von meinen Kindern verlangen.

        1. @Thomas H.:

          Dass von heute auf morgen ein Wunder geschieht, das glaubt hier sicher keiner. Es geht auch nicht um das NICHT Machbare, sondern um das Machbare. Das stellt sich für jeden einzelnen Menschen anders dar. Zuvor aber ist es erforderlich, dass die Diskussion, die hier geführt wird (und die gibt es mit Sicherheit tausendfach im Land), immer mehr in eine öffentliche Diskussion überführt wird. Dass die Menschen Mut finden – so sie Erkenntnisse wie Sie, Thomas, erlangt haben – über die Herausforderungen zu sprechen.
          Lassen wir uns nicht von der Fülle an Problemen erschlagen, die uns auch absichtsvoll ständig untergeschoben werden, gerade damit wir eben verzagen. Suchen wir lieber nach den Herausforderungen, die wir meistern können und entwickeln Wachheit für Verbündete. Denn davon gibt es vielmehr, als Sie es vielleicht derzeit wahrnehmen.

          Es ist gar nicht so einfach, sich dem ausgeklügelten System der Herrschaft und Unterwerfung gefahrlos zu entziehen.

          Völlig richtig. Also reden wir über so etwas. Aber schmeißen nicht gleich die Flinte ins Korn. Ideen, viele Ideen sind gefragt. DIE Lösung wird es nicht geben, für keine der durch uns erkannten Herausforderungen.

          Ich glaube, dass ich durch mein persönliches Verhalten, dem System bereits viel Energie vorenthalte.

          Super! Außerdem sprechen Sie bereits darüber und Sie sind zudem noch offen für Vernetzung. Auch wenn Ihre Vorstellungen dazu vielleicht noch nicht konkret sind. Aber das macht gar nichts.

          Aber ich will das nicht von meinen Kindern verlangen.

          Wozu auch? Vertrauen Sie Ihren Kindern und leben Sie Ihnen das, an was sie selbst zutiefst glauben vor. Leben Sie Ihnen vor allem Ihr eigenes positives Denken und den Glauben an Veränderung vor. So etwas steckt an. 😉

          Herzliche Grüße, Ped

    2. Lieber Thomas,

      In den Parlamenten sitzen die bezahlten Marionetten der Machteliten. In den Gerichten sitzen mit den Machteliten kooperierende Richter. Und die Polizei erweist sich immer mehr als Leibgarde der organisierten Neoliberalen und die s.g. 4. Gewalt gehört den Machteliten sowieso! […] Also was soll man machen?

      der Tenor in Ihren Kommentare ist – in immer neuen Worten zwar, aber – eigentlich immer ähnlich: »Es ist alles so schrecklich, aber wir können ja nichts tun.«.

      Ich bin Ihnen wirklich dankbar dafür, dass Sie die Sache immer wieder so auf den Punkt bringen, gibt mir das doch die Gelegenheit, mit immer größerer Klarheit herauszuarbeiten, was wir mit unserem Artikel eigentlich aussagen wollen. Wir sind der Meinung, dass nicht die Menschen das Problem sind sondern das menschengemachte System. Als Menschheit können wir dieses System mit einem Fingerschnippen ändern, wenn wir nur wollen. Dazu müssten wir unsere individuelle Energie nur endlich in die richtigen Bahnen lenken.

      Wenn Sie so wollen, lautet der Tenor unseres Artikels und aller meiner Kommentare hier im Forum: »Wir haben es uns schrecklich eingerichtet, lasst es uns nun endlich richten.«

      Ich fühle mich mit unserem Ansatz ehrlich gesagt ziemlich gut. Wenn ich mich gedanklich in Sie hineinversetze, fühle ich mich hingegen ziemlich schlecht. Ihre Sichtweise führt Sie meiner Meinung nach in eine Abwärtsspirale. Sie kennen das Sprichwort der »Selbsterfüllenden Prophezeiungen«? So, wie Sie derzeit drauf sind, stabilisieren Sie das apokalyptische System. Ich möchte Sie ermuntern, sich von Ihrer Sichtweise zu lösen. Meiner Erfahrung nach, werden Sie sich danach erheblich besser fühlen. Was haben Sie zu verlieren?

      Am Ende eines jeden Kommentars stelle ich mir die immer gleiche Frage: Wird der Absender nun eine konkrete Handlung vornehmen, die sich am Kompass unseres Anliegens orientiert? Bisher war die Antwort eigentlich immer negativ. Ich versuche dann den konkreten psychologischen Ausweichmechanismus zu identifizieren. Mal ist sowieso alles aussichtslos, mal sind die anderen böse, mal sind die anderen dumm, mal verliert man sich in Aktionismus, mal will man zurück zur Natur, mal macht man die Sache so groß, dass man nicht weiß, wie und wo man anfangen soll, mal muss man zuerst eine Theorie aufstellen oder Begriffe klären, bevor man los legen kann usw. Jeder hat da seine ganz persönlichen Präferenzen. Ich spiegele das dann, in der Hoffnung, dass der Absender des Pudels Kern erkennt. Ich lege meinen Leser ans Herz, den oben beschriebenen Lackmustest auf die eigenen Beiträge anzuwenden. Endet der Artikel mit einem Heureka oder mit einer Ausflucht, um sich nicht mit dem inneren Selbst auseinandersetzen zu müssen? Wer, wenn nicht Sie selbst, soll das denn tun?

      Viele Grüße

      Ruben

      1. Lieber Ruben,

        vielen Dank für Ihren Return!

        Sie sagen: „Dazu müssten wir unsere individuelle Energie nur endlich in die richtigen Bahnen lenken.“ Welche genau schweben Ihnen da vor?

        »Wir haben es uns schrecklich eingerichtet, lasst es uns nun endlich richten.«
        In welche Richtung?

        Lieber Ruben, Sie deuten immer an, aber aus mir nicht ersichtlichen Gründen konkretisieren Sie nicht. Wir alle wissen, es läuft etwas falsch. Aber wir wissen nicht, was wir machen können, um es in die richtigen Bahnen zu lenken. Wenn Sie es wissen, dann teilen Sie Ihr Wissen mit uns (wenn sie denn möchten).

        „Ich möchte Sie ermuntern, sich von Ihrer Sichtweise zu lösen.“ Aber egal von welcher Perspektive ich einen Haufen Kot betrachte, es bleibt ein Haufen Kot.

        Gefühlstechnisch mag es stimmen, dass die eigene Sichtweise auf die Dinge das eigene Wohlbefinden beeinflusst. Aber dadurch wird das Problem nicht gelöst. (Und das „Ding“ nicht geändert!)

        „Ich fühle mich mit unserem Ansatz ehrlich gesagt ziemlich gut.“ Wenn das das Ziel war, dann freut es mich für Sie. Herzlichen Glückwunsch!

        „Ihre Sichtweise führt Sie meiner Meinung nach in eine Abwärtsspirale.“
        Nun, ich sehe sie eher positiv. Wenn ich vor mir einen Sumpf erkenne, dann suche ich einen Weg, diesen zu umgehen. Warum sollte ich so tun, als wenn ich diesen ohne Probleme durchschreiten könnte, um nach wenigen Schritten mit positiven Gedanken und von grenzenlosem Optimismus beseelt, fröhlich lächelnd zu versinken?

        „Wird der Absender nun eine konkrete Handlung vornehmen, die sich am Kompass unseres Anliegens orientiert?“ Was wäre eine konkrete Handlung zum Beispiel?

        Oh ja, da ich sehr begrenzt gebildet bin, genieße ich des Öfteren ein Heureka! Aber es geht weniger um mich. Es geht um das große Ganze.

        Und genau aus diesem Grunde würde mich eine Art Handlungsanleitung interessieren.

        Viele Grüße,
        Thomas

      2. Lieber Thomas,

        »Wir haben es uns schrecklich eingerichtet, lasst es uns nun endlich richten.« In welche Richtung? […] Sie deuten immer an, aber aus mir nicht ersichtlichen Gründen konkretisieren Sie nicht.

        also ich meine, dass der Artikel, den wir hier diskutieren, ziemlich klare Botschaften enthält, wie Sie und ich die Welt besser machen können. Unsere Kernbotschaft lautet: »Brücken bauen, statt Gräben auszuheben«. Das kann meiner Meinung nach übrigens jeder, dafür braucht es weder eine akademische Ausbildung noch Wohlstand.

        Bei den vielen hundert Mikroentscheidungen und den wenigen großen Entscheidungen, die Sie täglich treffen müssen, können Sie sich an unserem Bild mit dem Energiefluss orientieren. Wenn Sie sich kurz bewusst machen, wohin Ihre Energie bei den verschiedenen Handlungsoptionen fließen wird, haben sie einen guten Kompass.

        In meiner Antwort auf den Kommentar von Boban Rovcanin habe ich zwei ganz konkrete Maßnahmen skizziert. Diese beiden Maßnahmen sind allerdings so konkret, dass sie für Sie vermutlich nicht passen werden. Ich meine aber, dass Sie mit unserer Kernbotschaft und unserem Kompass leicht konkrete Maßnahmen finden können, die auf Ihren spezifischen Kontext passen.

        »Ich fühle mich mit unserem Ansatz ehrlich gesagt ziemlich gut.« Wenn das das Ziel war, dann freut es mich für Sie.

        Nun ja, ich freue mich tatsächlich, dass es mir gut geht. Aber um in Ihrem Bild zu bleiben: Ich wollte Ihnen mit dieser Aussage Mut machen. Ich wollte Ihnen sagen, dass es in dem vor Ihnen liegenden Sumpf bereits ein paar Trampelpfade gibt und dass das Gras auf der anderen Seite des Sumpfs grüner ist.

        »Ihre Sichtweise führt Sie meiner Meinung nach in eine Abwärtsspirale.« Nun, ich sehe sie eher positiv. Wenn ich vor mir einen Sumpf erkenne, dann suche ich einen Weg, diesen zu umgehen. Warum sollte ich so tun, als wenn ich diesen ohne Probleme durchschreiten könnte, um nach wenigen Schritten mit positiven Gedanken und von grenzenlosem Optimismus beseelt, fröhlich lächelnd zu versinken?

        Um in Ihrem Bild zu bleiben: Mir stellt sich die Situation eher so dar, dass es hinter Ihnen erkennbar brennt und Sie statt endlich loszulaufen immer noch mit dem Schicksal hadern, dass es ihnen einen Sumpf vor die Nase gesetzt hat. Derweil nimmt Ihnen der Rauch langsam die Luft und den letzten Rest an Sicht, so dass Sie bald halb erstickt und blind in den offen Sumpf rennen werden.

        Viele Grüße

        Ruben

  4. Das richtige thema fuer diesen text habe ich nicht gefunden. Aber er passt auch hier sehr gut zu unserer diskussion um hierarchie/heterarchie/anarchie.

    Tabus und Sprachmanipulationen
    Serena Nebo. 13.05.2018
    https://neue-debatte.com/2018/05/13/tabus-und-sprachmanipulationen/

    Serena Nebo nimmt den begriff Anarchie und schaut nach, was damit alles so passiert. Neben Demokratie ist der begriff Anarchie der meist verunstaltete begriff in unserer sprache ueberhaupt. Behaupte ich jetzt einfach mal so. Und, diese verunstaltung hat einen tiefen grund.

    1. Lieber Willi,

      ich habe den Artikel gelesen. Der war diesmal auch gar nicht so lang 😉

      Allerdings erklärt der Artikel nach meinem Verständnis eher, was Anarchie nicht ist. So weit war das prinzipiell schon klar. Insofern hat mir der Artikel leider auch nicht wirklich weitergeholfen.

      Stand heute kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass ein Verzicht auf jede Art von Führung zu einer Ordnung führen könnte, die ich mit einem „Gelingenden Leben“ in Verbindung bringen kann. Wenn mehrere Milliarden Menschen auf diesem Planten zusammenleben sollen, fehlt mir die Phantasie, wie das ohne jede Art von Führung gehen soll. Insofern liegt mit der Ansatz einer Heterarchie gedanklich deutlich näher. Was spricht dagegen, es zuerst mit einzelnen Elementen einer Heterarchie zu probieren und sich dann langsam voran zu robben, immer entlang eines Weges, der sich gut anfühlt?

      Viele Grüße

      Ruben

  5. @Ped, 14. Mai 2018 um 12:47 Uhr

    Ihre Anregungen sind höchst motivierend!
    Also packen wir es an! Ich werde mein Bestes tun!

    Herzliche Grüße,
    Thomas

  6. Und wieder ein eigentlich sehr guter Gedankenaustausch zwischen allen Kommentatoren/innen und wieder die alles überschattende und zentrale Frage: Was kann ein Einzelner oder einige kritische und erwachte den machen um den so ersehnten Wandel zu ermöglichen oder zu beschleunigen?
    Die einzige Antwort die mir bisher bewusst geworden ist und für die ich bei 99% meiner mich umgebenden Mitmenschen in Ungnade falle ist: „Ganz offen und überall auf diesem Planeten die Realität aus.- und ansprechen! Egal wieviele ungläubige, verärgerte, hasserfüllte Blicke man im Freundes.- oder Kollegenkreis, im Bus, am Arbeitsplatz, auf der Strasse erntet, das einzige was jeder Einzelne von uns momentan machen kann, soll und „muss“ ist ein Vorbild dafür sein, dass man die so oft beschworene und momentan als Kriegsvorsatz Nr.1 entwürdigte „freie Meinungsäußerung“ jeden Tag, an jedem Ort und vor allem vor jedem Mitmenschen auslebt, so dass die Menschen endlich lernen, das zu kommunizieren, was in ihrem Inneren so schwer wiegt, ohne sich an den Reaktionen der Anderen zu stören oder sogar wegen ihnen und den gesellschaftlichen (künstlich erzeugten) Normen zu schweigen.
    Erst wenn eine Mehrheit der Menschen dieses Grund- und Naturgesetz verinnerlicht und umgesetzt hat oder haben sollte, werden wir uns aus der komplett Raum und lebensfüllenden Matrix dieses uns als Humanresource benutzenden Systems befreien können.
    Wir können und dürfen nicht tatsächlich glauben, dass es möglich ist ein System welches fast seit Anbeginn des modernen Menschen auf uns einwirkt und uns im tiefsten Inneren steuert, auf Grund der Erfindung des Internets einfach mal so durch Erfahrungs.- und Informationsaustausch geändert wird.
    Wenn den freien Gedanken und dem eigenem freien Charakter/ Seele nicht die Umsetzung in die Realität folgt, ist jeder Gedanke und jede Emotion die wir durchleben, nur ein Bestandteil unserer eigenen inneren Matrix der die aller meisten Menschen in ihrem Leben nie entkommen.
    Jede Kommunikation muss auch nach außen getragen werden zu denen, die sich nicht aus eigenen Stücken damit befassen, egal ob sie im Überlebenskampf keine Zeit dafür finden, ob sie der Reaktion der Gesellschaft ängstlich sind, ob sie den Repressalien am Arbeitsplatz ängstlich sind oder ob es einfach nicht ihren Werten oder inneren Einstellungen entspricht, das alles darf uns nicht davon abhalten den wichtigsten ersten aller Schritte zu einer wirklich freien Meinungsäußerung und den damit erst möglichen Wandel der Gesellschaft und des vorherrschenden Systems zu machen!
    LG an alle!

    1. Lieber Boban,

      da haben sich unsere Beiträge wohl überkreuzt 😉

      Unter freier Meinungsäußerung verstehe ich übrigens nicht, dem Anderen meine Meinung so lange zu geigen, bis der endlich einsieht, dass ich Recht habe. Die Freiheit der Meinungsäußerung ist auch in diesem Fall eher die Freiheit des Anderen, seine Meinung äußern zu dürfen. Wenn er sie dann hören will, darf ich sicher auch meine Meinung äußern. Wenn es richtig gut läuft, entsteht dabei gegenseitiges Verständnis und eventuell entwickelt sich meine Meinung sogar weiter. Das wäre das größte Geschenk, was mir der Andere machen kann.

      Viele Grüße

      Ruben

  7. Werter Ruben, geschätzter Ped, liebe Mitkommentatoren,

    erst einmal allgemein vielen Dank für den Artikel und die Kommentare. Mein Gefühl sagt mir, dass sich auf dieser Plattform ein toller Gedankenaustausch entwickelt.
    Ich hoffe sehr, dass Ped sein Hausrecht nicht allzu streng auslebt, denn vieles was beispielsweise Willi oder Thomas schreiben ist absolut nachvollziehbar und teils selbst so empfunden. (Auch wenn Willis Orthografie manchmal Augenkrebs macht ;))

    Zum aktuellen Artikel folgende Anmerkung von mir.

    „Brücken bauen“, „Gräben zuschütten“ … Klasse!
    Die einzelnen Zimmer… ein tolles Bildnis!

    Für mich nicht nachzuvollziehen ist allerdings die Kritik an „Der Propagandaschau“ und „Ped sei Dank“ durch seine besonders wertvolle, ergänzende Anmerkung a1 relativiert.

    Natürlich ist Uli Gack ein Verbrecher! Seine Lügen und Auslassungen und nicht nur seine, sondern aller anderen Protagonisten der Staatsmedien sind feindselig und nicht entschuldbar. Und das beim Namen zu nennen ist der erste Schritt und tut gut, verbindet.

    Frei nach Volker Pispers: „Erst wenn man weiß, wer der Feind ist, hat der Tag Struktur…“

    Und ja, die Botschaft ist: „Wer uns belügt und betrügt, der ist gegen uns!“
    Wir sind gegen Faschisten und zwar in der ursächlichen Bedeutung; Faschist ist man eben nicht, wenn man was gegen Ausländer hat, sondern, wenn man politische Macht mit wirtschaftlicher, militärischer und ideologischer (hier insbesondere die Medien) bündelt oder dazu beiträgt sie zu bündeln- Fascia = Rutenbündel.
    Ich verweise in diesem Zusammenhang nochmal auf meinen Kommentar zu „Frieden leben-wie geht das“ vom 27. April 2018 um 12:22 Uhr.
    Dort habe ich anhand von 3 Beispielen versucht aufzuzeigen , dass Theorie und Realität noch zu sehr divergieren.
    Weder der Hedge-Fonds-Manager, noch Kai Gniffke, Schlomo oder der hier genannte Ulli Gack wähnen sich auf der Seite der unredlichen Menschen.

    Wir brauchen Blog´s wie diese, sie sind nicht nur das Aufwachzimmer, sie sollten das Portal sein. Die hohe Reichweite weiter ausbauen, auch oder grade wegen populistischer Inhalte. Hier sollte man ansetzen, sich besser vernetzen, die Menschen abholen nachdem ihnen die Augen geöffnet wurden, sie die perfiden Propagandamethoden in all ihren Facetten kennengelernt haben. Noch zu wenige beherrschen die „Kampfkunst“ um das „Nichtkampfprinzip“ anzuwenden.
    So war es bei mir, so bin ich hier gelandet.
    Ein kleiner Link gefunden bei „Der Propagandaschau“.

    Und jetzt will ich lernen, wie man Brücken baut.

    „Wenn dich das erste Mal einer Ochse nennt, hau ihm auf die Nase, wenn dich das zweite Mal einer Ochse nennt, nenne ihn Idiot, wenn dich das dritte mal einer Ochse nennt, dann wird es Zeit sich nach einem Kuhstall umzusehen.“

    Mit größtem Respekt und bewundernder Hochachtung verbleibe ich in demütiger Hoffnung

    Himbeertoni

    1. Lieber Himbeertoni,

      Erst einmal allgemein vielen Dank für den Artikel und die Kommentare. Mein Gefühl sagt mir, dass sich auf dieser Plattform ein toller Gedankenaustausch entwickelt. Ich hoffe sehr, dass Ped sein Hausrecht nicht allzu streng auslebt, denn vieles was beispielsweise Willi oder Thomas schreiben ist absolut nachvollziehbar und teils selbst so empfunden.

      dem kann ich mich nur anschließen. Ich finde auch, dass wir uns hier einen offenen Raum geschaffen haben, in dem die Gedanken und Gefühle frei aber immer noch am Thema entlang fließen können. Wie Ped selbst schon angemerkt hat, komme ich auch mit Gefühlsausbrüchen ganz gut zurecht. Insofern nehme ich auch hitzige Kommentar als Chance wahr, meine Gedanken weiterzuentwickeln oder weiter zu präzisieren.

      »Brücken bauen«, »Gräben zuschütten« … Klasse! / Die einzelnen Zimmer … ein tolles Bildnis!

      Vielen Dank! Ich finde solche Bilder auch wichtig. Sie helfen, die Gedanken zu sortieren aber auch zu bahnen. Letzteres könnte man freilich – je nach Standpunkt – auch als »Framing« bezeichnen…

      Für mich nicht nachzuvollziehen ist allerdings die Kritik an „Der Propagandaschau“.

      Mit dieser Kritik geben Sie mir Gelegenheit, einen wichtigen Punkt aufzuklären, der in dem ursprünglichen Artikel noch nicht so klar herauskommt. Und zwar geht es mir überhaupt nicht um die Person Uli Gack oder das Pseudonym »Dok«. Ich kenne keinen der beiden persönlich und überhaupt, steht es mir nicht an, über andere Menschen zu richten. Ich nutze diese beiden Protagonisten als Repräsentanten für vielen Medienschaffenden diesseits und jenseits des Grabens. Ich kann nicht wissen, wie es um den Wesenskern dieser beiden Repräsentanten steht, was sie wirklich denken oder wie sie zukünftig handeln werden. Dieses Unvermögen hängt eng mit dem Menschsein und der Würde eines jeden Menschen zusammen.

      Worüber ich mir aber schon eine Meinung bilden kann und darf, ist das Kollektiv aller Medienschaffenden diesseits und jenseits des Grabens. Meine Kritik zielt auf diese Kollektive. Innerhalb des einen Kollektivs wird es Menschen geben, die zweifeln. Innerhalb des anderen Kollektivs wird es Menschen geben, die ihre Psychopathie verkappt ausleben, im Kampf um die »Gute Sache«.

      Ich nehme mir das Recht, das Handeln auch von Individuen zu bewerten, weil es Auswirkung auf ihre Mitmenschen und somit auch auf mich und mein Umfeld hat. Insofern äußere ich Kritik am Verhalten von »Dok« – nicht aber an seiner Person. Ich hätte an seiner Stelle auch Ken Jebsen oder sicher ein Dutzend weiterer Autoren als Repräsentant dieses Kollektivs ansprechen können. Wir Ped schon geschrieben hat, sind besonders jene Autoren, die sich im »Aufwachzimmer« tummeln gefährdet, in einen »Gegenkampf« zu gehen.

      Mein Anliegen ist, meinen Lesern Anregungen für ihr alltägliches Entscheiden und Handeln zu geben, damit sie ihren Teil dazu beitragen können, das System zu reparieren. Mein Anliegen ist auch, den vielen geschätzten Autoren der »Freien Medien« einen Blick von Außen auf ihr Handeln zu ermöglichen. In diesem Sinne manipulierend auf andere Menschen einzuwirken sehe ich mich dadurch berechtigt, dass meine und mehr noch meiner Kinder Zukunft davon abhängt, dass wir das System endlich repariert kriegen.

      Mein Rat an meine Leser ist, klar zwischen (möglichst gut belegten) Fakten einerseits sowie Interpretationen und Meinungen anderseits zu unterscheiden. Alleine die Fakten sind der Beobachtung zugänglich und zulässige Objekte unserer Bewertung. Interpretationen und Meinungen laufen stets Gefahr, Menschen zum Objekt fremder Bewertung zu machen. Das verletzt nicht nur schnell deren Würde, es verhindert auch einen Energiefluss in Richtung Reparatur des Systems. Genau diesen Zusammenhang wollte ich anhand des – zugegebenermaßen etwas stilisierten – Beispiels »Gack vs. Dok« deutlich machen.

      Mein zweiter Rat an meine Leser ist, nicht zu lange im »Aufwachzimmer« zu verweilen, sondern sich möglichst bald ins »Laborzimmer« zu begeben, um schließlich ins »Handlungszimmer« zu gelangen. Erst dort wird nämlich ein Zustand erreicht, in dem deren individuelle Energie ins Reparieren des Systems fließt. Die beiden Zimmer davor sind in meinen Augen lediglich notwendige Zwischenstationen.

      Mir persönlich fällt es übrigens zunehmend schwerer, meine Energie in diesen beiden Vorzimmern zu lassen. Zu ähnlich sind sich die Geschichten und Methoden, wenn man erstmal vom Einzelfall abstrahiert.

      Ohne das jetzt im Detail auszuführen, möchte ich den Hinweis geben, dass meiner Meinung nach die meisten (Dauer-)Autoren und (Dauer-)Leser des »Aufwachzimmers« nicht zufällig dorthin geraten sind. Ich glaube, dass ihre Ängste und Defizite sie dorthin getrieben haben, weil sie im »Aufwachzimmer« einen subjektiv erlebten Mangel ersatzweise befriedigen können. Insofern stimme ich nicht ganz mit Peds Interpretation überein, dass die Milieu des »Aufwachzimmers« auf die Autoren abfärbt. Meiner Meinung sind die Autoren und Leser die Subjekte und nicht die Objekte in dieser Geschichte.

      Der Wandel fängt stets bei mir selbst an: Warum schreibe bzw. lese ich immer wieder solche »Aufwachgeschichten«? Was treibt mich dazu? Warum treibe ich als Leser die Autoren immer weiter an, solche »Aufwachgeschichten« zu schreiben? Warum honoriere ich es als Leser, wenn Autoren mit Unterstellungen hantieren, Gräben ausheben oder sich einfach nur auskotzen? Warum helfe ich den Autoren nicht, sich auf die nächste Stufe zu entwickeln, so dass sie irgendwann für das »Handlungszimmer« schreiben können? Dafür müsste ich den Autoren freilich respektvolle Rückmeldungen geben. Dafür müsste ich die Bedürfnisse der Autoren freilich auf andere Weise stillen helfen. Ich käme schließlich an den Punkt, mich zu fragen, wieso ich nicht an der Verwirklichung meines Anliegens, sondern an dessen Verhinderung mitwirke! Darüber würde es sich wahrlich lohnen nachzudenken und auch zu sprechen! Wenn wir wollen, können wir mit diesem Ansatz unsere jeweiligen Ego ein Schnippchen schlagen und alle seine Tricks, die uns daran hindern sollen, mit unserem Selbst ins Kontakt zu kommen ausmanövrieren.

      Noch zu wenige beherrschen die »Kampfkunst«, um das »Nichtkampfprinzip« anzuwenden.

      Für mich bedeutet das »Nichtkampfprinzip«, Energie, die von außen auf mich einwirkt dankbar aufzunehmen, um der Realisierung meines Anliegens wieder ein Stück näher zu kommen. Untaugliche Alternativen im Sinne des »Nichtkampfprinzips« wären dem Energiefluss meine eigene Energie entgegenzustellen, meine Schutzschirme hochzufahren oder dem Energiefluss auszuweichen. Nachdem sich im Forum eine gute und produktive Stimmung ausgebreitet hat, können wir doch feststellen, dass das »Nichtkampfprinzip« live und in Farbe ganz hervorragend funktioniert und unser Forum als praktische Anschauungsmaterial dafür dienen kann.

      Viele Grüße

      Ruben

  8. Liebe freunde, ich beteilige mich an der erweiterten diskussion. Meinen grossen dank an Boban, Thomas und Himbeertoni. Ja, ich folge der kleinschreibung nach Duden mit dem ersten buchstaben im satz gross. Es entspricht meiner einstellung zur gleichwertigkeit aller Subjekte.

    Meinen dank auch an Ruben. Er hat mein energisches schreiben (der elefant im porzellanladen) sanft aufgenommen. Das erinnert mich an freunde in unserem diskurskreis, die sagten, wir werden wie das wasser, dass die harten und schweren gegenkraefte so einfach umspuelt. Das ist auch sehr nah zu Tai Chi, wo gelernt ird, die entgegenkommende energie sanft umzuleiten und sich ihr nicht entgegen zu stellen.

    Thomas und Boban und Himbeertoni wie ich auch reiben sich an der vorstellung, das System zu reparieren.

    Ganz etwas anderes ist dies von dir, lieber Ruben:
    „Wir haben es uns schrecklich eingerichtet, lasst es uns nun endlich richten.“

    Da bin ich sofort mit dabei. Wenn das unsere perspektive wird, weil wir auch unsere eigenverantwortung fuer das, was geschieht oder wir geschehen lassen, annehmen, dann wird es einfach.

    Boban beschreibt ja immer in einer extremen klarheit, und dazu noch sanft und locker, in welchen destruktiven verhaeltnissen wir uns eingenistet haben. Thomas sieht es genauso. Wie wir herauskommen?

    Boban hat den wohl wichtigsten hinweis gegeben. Die ehrlichkeit, die genauigkeit, der mut, das auszusprechen, was wir denken. Direkt. Ohne „political correctness“. Ohne ein kalkuel, dass wir uns etwas dadurch herausnehmen und zum Feind-Objekt erklaert werden.

    Himbeertoni hat wieder auf den begriff Faschismus hingewiesen. Zu recht referenziert er das lateinische wort „fascicere“. oder „fascia“. Meine ihm sehr nahe definition ist: buendeln und ausgrenzen. Die JA-sagerInnen buendeln, die NICHT-JA-sagerInnen ausgrenzen. Hier geht es nicht um die NEIN-sagerInnen. Sie sind teil der NICHT-JA-sagerInnen.

    Dieses prinzip diktiert und dominiert unsere geschichte seit mehr als 3 tausend jahren. Und sie hat damit zu tun, dass elitaere, parasitaere, hierarchische strukturen gebaut werden sollten und wurden. Und heute stecken wir tief drin.

    Bauen wir Bruecken oder sollen wir sie bauen? Diese vorstellung konzentriert sich auf die taeter. Wir konzentrieren uns auf die opfer. Muessen wir uns und fuer uns bruecken bauen? Nein, was wir brauchen, sind feste untergruende, weil wir gemeinsam im sumpf stecken und bekanntlich wir uns so nicht gegenseitig helfen koennen. Wenn aber einige sich einen festen grund schaffen koennen oder finden, koennen sie auch den anderen helfen.

    Lieber Ruben, in deinem letzten kommentar hast diu wieder in die falsche richtung gezeigt:
    „Wenn mehrere Milliarden Menschen auf diesem Planten zusammenleben sollen ..“

    Wir leben nicht zusammen. Wir leben nicht uf einem haufen. Hier orientieren wir uns an der natur, die sowohl die einzelnen subjekte als autonome systeme hat entstehen lassen, die sich lokal zu biosphaeren zusammen schliessen. Das gibt es auch keine „Fuehrung“, sonst waere die natur schon laengst am ende.

    Es gibt immer unterschiedliche wirkungsakteure. Und die nicht sichtbaren sind dabei meist die wichtigsten. Bakterien und kleinstwesen. Hier insbesondere die pilze, weil sie die meralien aufschliessen koennen. Diese vielfalt der faehigkeiten und potentiale laesst die starken biotope entstehen, die wir dann von aussen erkennen, meist ohne die tiefen kleinen prozesse zu erkennen.

    Wenn wir dem folgen, wenden wir uns notwendig den lokalen lebensgemeinschaften zu. Betrachten regionale sphaeren als ein netzwerk lokaler „Bio-Tope“.

    Und hier kommt meine orientierung auf freie technologie ins spiel. Ihr wichtigster teil ist die telekommunikation, die auf diesen lokalen knotenpunkten aufsetzt. Da gibt es auch keine „Fuehrung“, keine zentrale instanz. Nur verbindungen eigenstaendiger lokaler netzwerke, den bio-topen.

    Die kraft der Subjekte kann sich nur in dezentralen strukturen entfalten. Wir brauchen ueberschaubare raeume, wo wir unsere sozialen interaktionen fliessen lassen koennen.

    Mit der telekommunikation gelingt uns das, was wir als „global denken, lokal handeln“ kennen. Ich fuege noch hinzu“ „Wissen ist immer Welterbe“. Auch das verstehen wir sofort, wenn wir uns fragen, wie wir zum „Wissen“ kommen.

    Wie nun die menschen in ihren hoch unterschiedlichen raeumen ihr leben getalten, ist ausschliesslich ihre sache. Das fuehrt dazu, dass die kette der rechtskonstrukte EU-Bund-Land-Bezirk-Kreis-Gemeinde auf den kopf gestellt wird und die gemeinden immer an erster stelle stehen. Sie bestimmen, was bei ihnen gilt.

    Ob dann weitere regionale strukturen existieren, ist ausschliesslich angelegenheit der gemeinden in diesem geografischen raum.

    Das ist teil meiner philosophie, also meiner ideellen grundlage. Da entsteht erst mal nichts zum essen und trinken. Es liegt davor. So wie fuer dich die notwendigkeit der hierarchie mit fuehrerInnen, die das ganze lenken und fuehren sollen. Damit entwertest du dich und deine umgebung selbst.

    Wir kennen ja auch eine voellig andere perspektive und philosophie:
    „Die Einheit in der Vielfalt.“

    In den gemeinsamen dingen, hier im wesentlichen des verstehens der gesetze der natur, um unsere materiellen lebensgrundlagen entstehen zu lassen, wirken wir notwendig, mit oder ohne wollen, gemeinsam. Diese gesetze gelten universal und so auch unsere anforderungen.

    Hoch unterschiedlich sind die topologischen und klimatischen bedingungen, also die uspraegung der gesetze der natur im lokalen und regionalen. Ganz anders ist es mit unseren sozialen beziehungen und spirituellen orientierungen. Da gilt die Vielfalt.

    Wenn ich mir auf dieser grundlage deinen vorschlag an Boban zuwende, dann frage ich mich, warum sollte er diesem folgen? Ich wuerde das nie tun. Jeder Journalist, der sich verkauft und seine kaeufer schreibt, muss das selbst entscheiden. Wir lassen sie links liegen. Sie interessieren uns nicht. Und wir brauchen sie auch nicht und insbesondere dann, wenn wir unsere eigenen informationsfluesse selbst organisieren.

    Das gleiche gilt fuer die monstroese produktion von schwachsinn wie militaer, paramilitaer (kasernierte polizei, geheimdienste, staatsschutz und dergleichen) und deren infrastrukturen wie ruestungsproduktion und -forschung. Ebenso fuer den mostroesen parasitaeren buerokratischen apparat. Das ist alles ueberfluessig, zeit- und ressourcenverschwendung. Himbeertoni oder Thomas (?) hat es angedeutet.

    Es gibt aus der Lao Tse schule vor 8000 jahren einen sehr guten hinweis:
    „Es ist besser, nichts zu tun, als mit viel Aufwand nichts zu schaffen“.

    Oder Paul Lafargue, der schwiegersohn von Karl Marx mit seiner schrift:
    „Das Recht auf Faulheit“. Hier geht es nicht um die glorifizierung von Parasitentum, sondern um Vernunft gegen das duemmliche geschwaetz von „Recht auf Arbeit“ von Ferdinand Lasalle und seine parasitaeren kumpels.

    Das quantum an Arbeit, das wir fuer unsere materiellen lebensgrundlagen erbringen muessen, haengt davon ab, wieviel parasitaere instanzen wir erhalten und maesten und wie wir die herstellungsprozesse organisieren fuer das, was wir tatsaechlich brauchen.

    „Wir haben es uns schrecklich eingerichtet, lasst es uns nun endlich richten.“ Ja, da stimme ich dir sehr zu. Aber nicht, wie du das vollziehen willst.

    1. Lieber Willi,

      Meinen Dank auch an Ruben. Er hat mein energisches Schreiben (der Elefant im Porzellanladen) sanft aufgenommen.

      ich nehme jeden, wie er ist. Sein Handeln ist Ausdruck seiner selbst. Insofern neige ich nicht dazu, energisches Auftreten anderer mit meiner Person in Verbindung zu bringen. Aber es ist doch schon mal gut, dass Du weißt, wie so manche Deiner Aktionen hier draußen ankommt 😉

      Das ist Teil meiner Philosophie, also meiner ideellen Grundlage. Da entsteht erst mal nichts zum Essen und Trinken. Es liegt davor. So wie für Dich die Notwendigkeit der Hierarchie mit FührerInnen, die das Ganze lenken und führen sollen. Damit entwertest Du Dich und Deine Umgebung selbst.

      In diesem Absatz verstehe ich gleich zwei Dinge nicht. Erstens, woher kommt denn in Deiner Vorstellung all das, was wir so zum Leben brauchen? Wenn Dir nicht nur das Überleben wichtig ist (zurück zur Zeit der Jäger und Sammler, was bei 8 Milliarden Menschen mit nur einem Planeten auch etwas schwer werden dürfte), brauchen wir, wie Du ja selbst schreibt, auch bestimmte Technologien. Zweitens weiß ich gar nicht, wo Du in meinem Ausführungen einen Beleg dafür gefunden hast, dass ich mir jenseits des bestehenden hierarchischen Ansatzes nichts vorstellen kann. Ich meine, dass der Tenor meiner Ausführungen doch klar in eine andere Richtung geht.

      Ich sehe in der Frage, welche Organisationsform wir uns zukünftig geben wollen allerdings nicht die Kernfrage und meine, wir könnten uns in dieser Frage eher von den Ereignissen und Erkenntnissen treiben lassen, die sich einstellen, während wir das System reparieren.

      Das bringt mich zurück zur Frage aller Fragen: Was willst Du im nächsten Jahr ganz konkret tun, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen? Was erwartest Du, wird sich dadurch in einem Jahr konkret verbessert haben? Wann fängst Du damit an?

      Viele Grüße

      Ruben

      1. Lieber Ruben.

        „Ich sehe in der Frage, welche Organisationsform wir uns zukünftig geben wollen allerdings nicht die Kernfrage..“

        „allerdings nicht“ laesst sich interpretieren, als wuerden es deiner meinung nach andere in unserem kreis hier tun. Daran zweifle ich sehr.

        Die frage von Hierarchie und Fuehrung habe nicht ich hier eingebracht. Es waren dies du selbst in deinen/euren texten und Juergen. In euren texten sind auch keine hinweise enthalten, die auf unsere materiellen lebensgrundlagen zeigen. Es bewegt sich also mehr im raum des „eingerichtet sein“.

        Fuer mich gibt es eigentlich nur ein kern-prinzip unserer handlungen: die radikale dezentralisierung, die uns den raum fuer autonome selbstbestimmung oeffnet.

        Ich will mich auch nicht an den gekauften Journalisten und Politikern und sonstigen apparatschiks abarbeiten. Meine einzige perspektive ist darauf ausgerichtet, wie die menschen in den lokalen geografischen raeumen sich aus der „Matrix“ der egoismen, der konkurrenz, des gegenseitigen bekaempfens heraus nehmen koennen. Und niemals werde ich eine organisationsstruktur vorschlagen oder einfordern, wie ihr das getan habt.

        Ich habe ganz bewusst meinen hinweis daruf gegeben, dass wir alle noch im „sumpf“ stecken, ohne festen grund, und uns um „Bruecken bauen“ keine gedanken machen muessen, weil uns hierfuer der feste grund fehlt.

        „Das bringt mich zurück zur Frage aller Fragen: Was willst Du im nächsten Jahr ganz konkret tun, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen?“

        Nein, lieber Ruben, diese frage steht so nicht im zentrum in unserem diskurs-raum. Fuer mich steht die frage im ausserhalb von mir im mittelpunkt: „Wie wollen wir leben“.

        Fuer mich selbst, weil ich mich schon lange damit beschaeftige, steht im mittelpunkt die stabilisierung der materiellen lebensgrundlagen fuer alle auf diesem planeten. Die bedingung dafuer ist die freie technologie mit ihrem ersten teil, der selbstorganisierten telekommunikation. Wasser, thermische und elektrische Energie, natuerliche Architektur, natuerliche Landwirtschaft, materielle Transportsysteme u.s.w. ruhen alle auf unseren technischen infrastrukturen.

        Genauso gilt dies fuer unser freies studium an jedem ort auf diesem planeten von „kind auf“ an bis zu unserem lebensende. Weil ohne das Wissen um die Gesetze der Natur sind wir nicht in der lage, fuer uns stabile lebensgrundlagen zu erzeugen. Auch die abwendung von religioesen Dogmen ist teil dessen, die wir nicht nur in den sogenannten Theologien finden, sondern noch viel mehr in den „politischen“ und „oekonomischen“ Theorien. und selbst in bereichen der Physik.

        Dass diese diskurse heute und in den letzten 2 jahrzehnten so massiv aufbrechen, hat viel damit zu tun, dass mit dem „schrott“ von InterNet zumindest partiell schon direkte verbindungen zwischen den menschen ohne filter und repraesentative zwischenstufen entstanden. Die gegenmassnahmen liessen nicht lange auf sich warten, Die elitaeren akteure, die dieses system nur fuer ihr marketing benutzen wollten, wurden ueberrollt und ziehen jetzt die notbremse.

        Ich habe ganz praktisch dieses ringen um freie oder kontrollierte informationsfluesse in Latein Amerika massiv erlebt. Und ich weiss, ohne dort seit 8 jahren selbst zu leben, dass dies im deutsch-sprachigen raum und West-Mittel-Europa ebenso der fall ist. Verkleidet, nicht so offen und plump wie in Latein Anerika.

        Wenn wir akteure uns nicht verbinden, wie es unser „GegenPol“ tut ueber ihre strategischen netzwerke, dann haben wir keine chance. Und in diesem feld sind heute unsere hauptprobleme angesiedelt. Sowohl von uns selbst als auch von jenen, die gezielt eingeschleust werden.

        Aber wir arbeiten nicht fuer machtzentren und machtpole, sondern fuer offene raeume der gestaltung einer lebenswerten zukunft, die immer nur auf der freien kooperation fussen kann.

  9. Ruben sagt: 14. Mai 2018 um 17:16 Uhr

    „also ich meine, dass der Artikel, den wir hier diskutieren, ziemlich klare Botschaften enthält, wie Sie und ich die Welt besser machen können. Unsere Kernbotschaft lautet: »Brücken bauen, statt Gräben auszuheben«. Das kann meiner Meinung nach übrigens jeder, dafür braucht es weder eine akademische Ausbildung noch Wohlstand.“

    »Brücken bauen, statt Gräben auszuheben«, das soll für jedermann klar sein?

    oder das: „Wenn Sie sich kurz bewusst machen, wohin Ihre Energie bei den verschiedenen Handlungsoptionen fließen wird, haben sie einen guten Kompass.“???

    „In meiner Antwort auf den Kommentar von Boban Rovcanin habe ich zwei ganz konkrete Maßnahmen skizziert.“ Das ist mir auch aufgefallen. Damit kann man arbeiten.

    Insgesamt fällt mir auf, dass unsere Sender-Empfänger-Masten meilenweit auseinander liegen, obwohl wir offensichtlich das gleiche Ziel verfolgen. Und ich denke genau dort liegt der Hase im Pfeffer:
    Wenn die intellektuelle Elite nicht bereit ist, die Sprache der normalen Menschen zu sprechen, dann werden die Menschen ihnen nicht folgen, weil sie sie gar nicht verstehen.

    Herzliche Grüße und viel Glück!
    Thomas

    1. Lieber Thomas,

      Wenn die intellektuelle Elite nicht bereit ist, die Sprache der normalen Menschen zu sprechen, dann werden die Menschen ihnen nicht folgen, weil sie sie gar nicht verstehen.

      tatsächlich habe ich den Eindruck, als würden Sie mich ganz wunderbar verstehen! Ich vermute eher, dass sich in Ihnen etwas sperrt, das Verstandene an sich heranzulassen. Wenn meine Vermutung richtig ist, wäre der Versuch weitere Erklärungen nachzuschieben sogar kontraproduktiv. Jeder weitere Versuch wären lediglich frische Energie für Ihr Ego, um Sie weiter mit dem Nichtverstehen zu beschäftigen.

      »In meiner Antwort auf den Kommentar von Boban Rovcanin habe ich zwei ganz konkrete Maßnahmen skizziert.« Das ist mir auch aufgefallen. Damit kann man arbeiten.

      Ich konnte Boban Rovcanin diesen Rat geben, weil er offen über seine Erlebnisse und Ängste gesprochen hat und weil wir beide auch schon mal telefoniert haben. Ein solcher Rat ist immer spezifisch für die konkrete Lebenswirklichkeit der handelnden Person. Ich kann bestenfalls Beispiele geben und das auch erst dann, wenn sich jemand – so wie Boban Rovcanin es getan hat – öffentlich offenbart hat. Daher haben wir das Bildnis mit der Brücke und unseren Energiekompass entwickelt. Sie müssen diesen Kompass auf Ihre konkrete Situation anwenden und dann endlich entscheiden und handeln. Das kann und will Ihnen niemand abnehmen.

      Viele Grüße

      Ruben

      1. Lieber Ruben,

        vielen Dank!

        Ich neige dazu, meine Meinung übertrieben darzustellen, weil ich glaube, dass man mich so besser versteht. Ich war der falschen Ansicht erlegen, dass eine gewisse Überspitzung zu einem klareren Verständnis führen würde. Und ich meine Absicht nachdrücklich untermauern könnte.

        Wie bereits angekündigt werde ich tatsächlich die gewonnenen Erkenntnisse im Alltag umsetzen. Auch wenn mir mein Charakter oft im Weg steht, werde ich mein Bestes tun, um meine Energie in positive Bahnen zu lenken, und Brücken zu bauen. Immer wird mir das nicht gelingen.

        Trotzdem behalte ich im Unterbewusstsein meine Zweifel, ob es gelingt durch meine Verhaltensänderung, die Machteliten dazu zu bewegen, weniger Kriege zu führen, weniger Menschen auszubeuten, mehr Fakten in ihren Medien zuzulassen und allgemein den Menschen ein friedlicheres Leben zu erlauben.

        Aber es klappt schon. Ich muss nur daran glauben!

        In diesem Sinne viel Erfolg und viel Glück!
        Thomas

      2. Lieber Thomas,

        Trotzdem behalte ich im Unterbewusstsein meine Zweifel, ob es gelingt durch meine Verhaltensänderung, die Machteliten dazu zu bewegen, weniger Kriege zu führen, weniger Menschen auszubeuten, mehr Fakten in ihren Medien zuzulassen und allgemein den Menschen ein friedlicheres Leben zu erlauben.

        ich sage mir immer, ich bin einer von 8 Milliarden Menschen. Die Idee, man sei befugt, mehr zu bewirken, als es seinem Anteil entspricht, halte ich für undemokratisch, da ein Mehr bei dem einen automatisch ein Weniger bei den anderen Menschen bedeutet. Die Idee, man sei gar berufen, mehr zu bewirken, als es seinem Anteil entspricht, halte ich für psychopathisch, da hierdurch ein Führungsanspruch legitimiert wird. Mir, wie jedem anderen Menschen auch, bleibt nichts anderes übrig, als sich zu bemühen und anderen ein Beispiel zu sein. Wenn es richtig gut läuft, kann man vielleicht noch den einen oder anderen ermutigen und unterstützen, sich ebenfalls auf seinen Weg zu machen.

        Viele Grüße

        Ruben

      3. „Die Idee, man sei befugt, mehr zu bewirken, als es seinem Anteil entspricht, halte ich für undemokratisch, da ein Mehr bei dem einen automatisch ein Weniger bei den anderen Menschen bedeutet.“

        Nein, Ruben, das ist nicht notwendig richtig. Das gilt nur dann, wenn alle ihren moeglichen anteil erbringen. Solange die vielen nicht mal ihren anteil einbringen, ist ein individuelles „mehr“ nicht notwendig zuviel.

        Das ganze ruht jetzt auf einer statischen quantitaet. Unter qualitativen aspekten koennen wir sowieso nie zuviel erbringen, weil es niemals anderen etwas wegnimmt.

        Die primitiven „Markt“-mechanismen gelten hier nicht.

    2. Lieber Willi,

      Das gilt nur dann, wenn alle ihren möglichen Anteil erbringen. Solange die vielen nicht mal ihren Anteil einbringen, ist ein individuelles »Mehr« nicht notwendig zu viel. Das Ganze ruht jetzt auf einer statischen Quantität. Unter qualitativen Aspekten können wir sowieso nie zu viel erbringen, weil es niemals anderen etwas wegnimmt.

      ich lerne offenbar nie aus! Was Du das schreibst, klingt für mich irgendwie nach Meritokratie. Und das aus Deiner Feder… 😉

      Ich sehe es so, dass niemand das Recht hat, einem anderen Menschen seine Lernchancen zu nehmen. Nur aus selbst gemachten Fehler entsteht ein tiefes Verständnis und nur daraus eine innere Motivation und wiederum nur dadurch kann ein Mensch lernen und seine schöpferische Kraft entwickeln. Andere Menschen daran zu hindern, Fehler zu machen, macht sie unmündig und hindert sie daran, ihre Potentiale zu entfalten. Das ist oft nicht leicht.

      Im privaten Umfeld kenne ich das Dilemma beispielsweise aus der »Erziehung« meiner Kinder.

      Im globalen Maßstab stehen wir, die wir durch die Aufklärung und die Freiheits- und Menschenrechte geprägt wurden, vor dem Dilemma, zusehen zu müssen, wie es in anderen Gesellschaften zugeht. Wir unterliegen schnell der Versuchung, dort einzugreifen, um zumindest das Schlimmste zu verhindern. Mit entsprechenden Folgen.

      Ich frage mich immer mal wieder, wie es wohl in Europa aussähe, wenn irgendeine fremde Macht im Mittelalter eingegriffen hätte. Ich glaube nicht, dass uns dann die Aufklärung gelungen wäre. Entweder wären wir dann immer noch im Mittelalter verhaftet oder diese fremde Macht müsste uns permanent daran hindern, in die Barbarei zurückzufallen.

      Um nochmal auf Deinen Einwand zurückzukommen: Ich sehe es nicht als irgendjemandens Aufgabe an, andere Menschen daran zu hindern ihre Fehler zu machen. Ein solches Eingreifen ist am Ende auch immer kontraproduktiv. Ich habe volles Vertrauen, dass eine kritische Masse der Menschen am Ende lernen wird und dann eine schöpferische Kraft entwickeln wird, von deren Ausmaß wir uns heute noch keine rechte Vorstellung machen können. Und wenn nicht, dann eben nicht. Dann ist das eben so.

      Viele Grüße

      Ruben

      1. Lieber Ruben, deinem ersten teil stimme ich dir sehr zu. Insbesondere zu den kindern.

        Deine betrachtung zur aufklaerung lehne ich strikt ab. Sie fand nie statt. Die keimlinge, auch einzelne weit verstreute junge pflanzen, entstanden. Aber sie hatten nie die kraft, eine wirkliche aufklaerung ingang zu setzen. Und, streng genommen, leben wir immer noch im Mittelalter, wenn wir uns die zugrunde liegenden strukturen ansehen. Da wurden nur die kulissen etwas ausgetauscht und anders angemalt.

        Aber es geht ja mehr um das wirken der einzelnen, weil das hat ja Thomas thematisiert. und der beschreibt, dass er die widersprueche und den unsinn sichtbar machen will. Auch dann, wenn die menschen um ihn herum sich dagegen wehren. Und ohne diese spannungsfelder, die von einzelnen ausgehen, wird sich sowieso nichts tun.

        Vielleicht meinst du ja etwas ganz anderes. Das belehrende verhalten, das dann oft mit eigener passivitaet und beobachter position kombiniert ist. In diesem fall entsteht dann tatsaechlich eine kontra-produktive wirkung.

Kommentare sind geschlossen.