Es wird Zeit, dem rechtswidrigen Verordnungswahn das Wasser abzugraben.


Dafür dürfen wir uns aber nicht der Illusion hingeben, dass „oben“ in irgendeiner Weise „Einsicht“ gezeigt werden wird. Es muss Druck aufgebaut werden, das Unrecht darf nicht widerspruchslos mitgetragen werden, und Menschen die man mit Willkürmaßnahmen zu brechen sucht, benötigen Unterstützung. Außerdem ist für all das Engagement im Kleinen die Schaffung von Öffentlichkeit notwendig. Das verschafft den Menschen ein realistischeres Bild und macht ihnen ihrerseits Mut, ins Handeln zu kommen.


Wenn der Autor an dieser Stelle offen dafür plädiert, die „Coronamaßnahmen“ zu untergraben, dann tut er das im vollen Bewusstsein, auf dem Boden des Grundgesetzes, des höchsten rechtlichen Gutes der Bundesrepublik Deutschland zu stehen. Er handelt also verfassungstreu und bricht eben NICHT das Recht. Sollte der Tag kommen, das geschriebenes und jahrzehntelang als unumstößlich geltendes Recht — Recht an das sich Regierungen strikt zu halten hatten — plötzlich zu Unrecht wird, dann Gnade uns Gott.

Wohl eher unfreiwillig — und regelmäßig auch mit moralisierendem Unterton — infomieren uns die Massenmedien regelmäßig über den Mut, den Menschen im Alltag, abseits der hohen Politik zeigen. Wir sind eben nicht ein Land gleichgeschalteter Menschen. Auch wenn viele unserer Mitbürger bis heute in großen Ängsten gefangen sind, und damit nur bedingt die Fähigkeit zum souveränen Handeln besitzen. Diese Menschen gilt es nicht zu bekämpfen, ja nicht einmal zu überzeugen, sondern vor allem zu verstehen. Man muss ihnen Zeit geben und Angebote machen. Das ist mühselig, keine Frage. Es kann deshalb sehr motivierend sein, jene Menschen zu unterstützen, welche längst die unbequemen Wege gehen, also vorangehen.

Daher frage ich nun: Was ist eigentlich mit jener Mitarbeiterin, die sich dem völlig sinnlosen PCR-Test verweigerte?

Ein Senioren- und Pflegeheim im schleswig-holsteinischen Itzstedt hat einer Mitarbeiterin fristlos gekündigt, weil sie nach der Teilnahme an der Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Berlin einen Coronatest verweigert hatte. Der Pflegedienstleiter der privaten Einrichtung bestätigte die Kündigung am Mittwoch. In einem Pflegeheim seien besonders strenge Vorsichtsmaßnahmen erforderlich, an die sich alle Mitarbeiter halten müssten, sagte er zur Begründung. Dazu gehöre unter anderem ein Corona-Test bei entsprechenden Krankheitssymptomen.
Die Mitarbeiterin hatte am Wochenende an der Großdemonstration in Berlin gegen die Corona-Auflagen teilgenommen und sich anschließend wegen Erkältungssymptomen krank gemeldet. Zuvor hatten Medien berichtet. Unter Arbeitsrechtlern ist umstritten, ob die Kündigung wirksam ist (dpa). (1)

Meine Frage: Sind da Menschen in Itzstedt oder anderswo, welche sich jetzt um diese Frau kümmern, ihr Unterstützung und Kraft geben? Die Frau hat sich verordnetem Blödsinn widersetzt. So sie zum Arzt gegangen ist, der dann logischerweise auch auf Atemwegsinfektionen getestet hätte, was hätte man wohl finden können — SARS-CoV-2? Das ist mit fast absoluter Sicherheit auszuschließen. Komisch nur, dass der ganze Maskenzauber offenbar gegen das Coronavirus aber nicht gegen Rhinoviren schützt (2,b1):

Da Masken keinen „Coronafilter“ besitzen, ist das natürlich Humbug. Nur, wenn das so ist, dann ist es auch Humbug, uns zu erzählen, Masken würden einen wirksamen Schutz gegen Viren darstellen. Anders und richtiger gesagt/gefragt: Müssen wir uns eigentlich vor diesen Viren tatsächlich im Alltagsleben schützen? Die Antwort liegt auf der Hand.

Im Sentinelbericht zu Atemwegserkrankungen (siehe obige Tabelle) wurden bis zur Kalenderwoche 27 zwar 541 Influenzafälle diagnostiziert, danach aber nicht ein einziger Fall, auch keiner mit SARS-CoV-2, ja auch keinerlei Fälle mit irgendwelchen anderen Coronaviren (3,a1). Geht es noch deutlicher? Die Frage muss immer öfter und vor allem lauter gestellt werden: Was misst eigentlich der PCR-Test, was messen die auf den Markt geworfenen Antikörpertests?

Im brandenburgischen Rathenow besaß ein Schulleiter die Courage, sich über die Maskenpflicht — Ich wiederhole: Dafür gibt es auch keine gesetzliche Grundlage — im Interesse der Schüler hinwegzusetzen. Die Begründung war so einfach wie plausibel. Sie entsprang gesundem Menschenverstand und schaute nicht unterwürfig auf „neueste Studien“:

Das Tragen einer Maske hilft nachgewiesenermaßen nicht. Die Atmung der Kinder wird beeinträchtigt und im feuchten Milieu der Maske entsteht unter der gegenwärtigen Hitze ein Brutraum für Bakterien und Pilze, die von den Kindern aufgenommen werden und Schaden anrichten können.“ (4,5)

Der Schulleiter verbot die Maske keinesfalls, nein er setzte auf Selbstverantwortung und überließ seinen Schülern die Entscheidung, eine Maske zu benutzen. Der Mainstream verkauft ein solches Verhalten gern als „unsolidarisch“, ich nenne es wahrhaft empathisch. Solche Menschen haben mit Sicherheit lange vorher über ihre Entscheidung nachgedacht, haben sich gründlich zum Thema informiert und ehrlich die dadurch im eigenen Ich entstehenden Konflikte ausgetragen. Sie sind Vorbilder!

Was ist mit diesem Schulleiter heute? Welche Menschen in Rathenow — vor allem Eltern der Schüler — haben sich mit ihm solidarisiert, ihm Hilfe angeboten? Wurde der Rechtsweg eingeschlagen? Es ist hohe Zeit, den Mut zu belohnen statt die Ängste, und zwar am besten mit dem eigenen Mut.

In Bayern wurde ein Bus angehalten und die Insassen allesamt zu Geldstrafen verdonnert — insgesamt 8.500€. Haben die Insassen diesen Schwachsinn akzeptiert und tatsächlich die „Strafe“ gezahlt? Gibt es Unterstützung für den Busunternehmer, der allein 5.000€ abdrücken soll? Wie gesagt: Die Coronaverordnungen sind größtenteils nicht durch Gesetze gedeckt, der Maskenzwang nicht einmal durch das Infektionsschutzgesetz. Es sind die Behörden, welche Gesetze brechen, nicht die „Maskenverweigerer“ (6). Anwälte, die sich aus ihrer Starre lösen möchten, finden hier ein reiches Betätigungsfeld.

Ähnliches gilt für Polizisten, die ihren Berufsethos nicht mehr mit den angetragenen Vollzugsbefehlen vereinbaren können. Es gilt gleichermaßen für Mitarbeiter in Behörden und Ministerien, die große Gewissenskonflikte mit sich austragen, sich wohl aber auch oft alleingelassen fühlen. Was ist mit dem kalt gestellten Mitarbeiter aus dem Bundesministerium des Innern (BMI), Stephan Kohn, der eine nicht überraschende aber trotzdem bestürzende interne Analyse über die dramatischen Folgen der „Corona-Maßnahmen“ öffentlich machte (7)?

Es gibt also auch ganz konkrete Handlungsmöglichkeiten, um die innere Ohnmacht aufzulösen, nutzen wir sie!

Meine spezielle Bitte an die Leser: Informieren Sie mich über Fälle (auch aus Medien) von Einzelschicksalen, von Whistleblowern, Menschen die Engagement und Mut zur Bewahrung des Rechtsstaates und echte wahrhaftige Solidarität mit ihren Mitmenschen zeigen, die verantwortlich handeln, aber diffamiert und schikaniert werden, und unserer Hilfe bedürfen. So dies auf breitere Füße gestellt wird, kann es viel, viel mehr in unserem Land bewirken, als wir das heute noch glauben mögen, danke!

Bitte bleiben Sie schön aufmerksam.


Anmerkungen und Quellen

(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die externen Quellen, mit denen die Aussagen im aktuellen Text belegt werden.

(a1) Danke dem Foristen Sebastian Domschke für den Hinweis auf den Fehler bei den Erläuterungen zu den Influenza-Fällen. Natürlich traten  die 541 Fälle BIS zur 27. Kalenderwoche, und nicht danach auf. Seit der 27. Kalenderwoche wurden einzig Rhinoviren festgestellt. Der entsprechende Abschnitt im Artikel wurde korrigiert.

(1) 02.09.2020; Welt; Pflegeheim-Mitarbeiterin verweigert Corona-Test — und wird entlassen; https://www.welt.de/politik/deutschland/article214848840/Pflegeheim-Itzstedt-entlaesst-Frau-die-Corona-Test-nach-Demo-verweigert.html

(2) 03.09.2020; DocCheck Flexikon; Rhinovirus; https://flexikon.doccheck.com/de/Rhinovirus

(3) RKI, S. Buda, R. Dürrwald, B. Biere und weitere; Influenza-Monatsbericht; S. 1; https://influenza.rki.de/Wochenberichte/2019_2020/2020-32.pdf

(4) 16.08.2020; https://www.maz-online.de/Lokales/Havelland/Rathenow/Rathenow-Schulleiter-will-Maskenpflicht-nicht-umsetzen-und-wird-auf-Xavier-Naidoos-Telegram-Account-gefeiert

(5) 17.08.2020; Malte Schindel; Brandenburg/Rathenow: Schulleiter hebt Maskenpflicht auf — und wird entlassen; https://web.de/magazine/news/coronavirus/brandenburg-schulleiter-hebt-maskenpflicht-entlassen-34995098

(6) 03.09.2020; https://www.tagesspiegel.de/wissen/coronavirus-in-deutschland-und-der-welt-berlusconi-nach-positivem-test-vorsichtshalber-in-klinik/25560996.html?liveblog._id=urn:newsml:localhost:2020-09-03T17:57:15.642611:e5ba2dcf-0c4d-46f9-9040-4857d136710c__newest_first

(7) 2020-05; BMI, Referat KM4 — Schutz kritischer Infrastrukturen; Stephan Kohn; https://www.achgut.com/images/uploads/afqktxhppam7qh5d/200508_Versendung_Bericht_an_Krisenstab_01.pdf

(b1) RKI, S. Buda, R. Dürrwald, B. Biere und weitere; Influenza-Monatsbericht; S. 4; https://influenza.rki.de/Wochenberichte/2019_2020/2020-32.pdf

(Titelbild) Hand, Solidarität, Hilfe; Autor: Ria Sopala (Pixabay); 06.03.2020; https://pixabay.com/de/photos/h%C3%A4nde-zaun-freiheit-grenze-draht-4906663/; Lizenz: Pixabay License

Von Ped

55 Gedanken zu „Ziviler Ungehorsam statt Unterwerfung“
  1. Aktuell kann ich keine solche Geschichten beisteuern. Ich biete aber gerne an, Menschen in meinem Umfeld (München), denen solche Geschichten widerfahren sind zu helfen.

  2. Dazu paßt sehr gut mein Erlebnis von gestern:

    Ich wollte in der Drogerie einkaufen, kam aber an der Kasse schon nicht vorbei, weil der Kassierer (von hinter seinem Plexiglasschutz) mich nach Maske fragte.
    Als er fragte, ob er mein Attest sehen könnte, holte ich es zwar heraus, sagte aber gleichzeitig: »eigentlich nicht« (AGG, Datenschutz), woraufhin sich zwei Kunden einmischten (Belästigung). Einer beugte sich sogar vor, um mein Attest zu sehen (Anmaßung?) und sagte, Ich würde sie alle gefährden! (Verleumdung)
    Nachdem er mein Attest gesehen hatte, sagte der Kassierer: »und jetzt bitte noch Ihren Ausweis«. (Amtsanmaßung?)

    Wenn die penetranten Kunden (rechts und links von mir, es hatte etwas einkesselndes) nicht gewesen wären, hätte ich das vor Ort mit dem Kassierer und/oder der Filialleitung ausdiskutiert. So weigerte ich mich einfach nur und bin ich gegangen, woraufhin einer der Kunden laut sagte: »Gut so!« (Was ist das, juristisch? Spott und Häme?), werde aber der Drogerie ein Schreiben schicken.

    Und ja, ich kann nur sagen und betonen: danach braucht man jemand nettes zum Reden, Umarmen wäre auch gut. Auf jeden Fall menschliche Nähe und Fürsorge. Und ich bin kein Weichei.

    1. Liebe Helene!
      Ohne Ihr Erlebnis ubd Ihre Gefühle schmälern zu wollen, möchte ich für Ihre nächsten Begegnungen in Geschäften doch gern darauf hinweisen, dass zu solchen Begegnungen immer mehrere Seiten gehören.

      Meine frühen Erfahrungen ohne Maske ähnelten den Ihrigen, bis mir eines Tages auffiel, wie sehr ich selbst dazu beitrug, dass eine aggressive Spannung bei diesen Begegnungen entstand. Ich wartete förmlich darauf, dass mir jemand „dumm“ kam und habe entsprechend reagiert.

      Seither habe ich von meiner Seite aus den Druck rausgenommen. Nach der Maske gefragt, antworte ich mit engelssüßer, sanfter Stimme „Nein, habe/ trage ich nicht.“ und schaue der/dem Fragebden sehr freubdlich und liebevoll in die Augen. Wenn dann soetwas kommt wie „Ah, Sie haben ein Attest!“ antworte ich in ähnlicher Manier sehr ruhig „Ja“. Was meistens mit einem freundlichen Lächeln und „alles klar“ beantwortet wird.
      Ende der Szene und beide Seiten konnten ihr Gesicht wahren (wichtig!)

      Oft lächle ich bereits beim Betreten eines Geschäftes das Personal offensiv freundlich an, was gelegentlich direkt zu der Frage „Sie haben ein Attest?“ führt. Antwort und weiterer Verlauf siehe oben.

      Fazit: Ich verstecke mich nicht und setze mich auch nicht selbst ins Recht, und schon fehlt der Situation mein Anteil zur Aggression. 😉

      Und was die sich engagierenden Kunden angeht, so habe ich auch dort mit einem freundlichem Lächeln und ggf. einem ermunternden Spruch („Sorgen Sie sich nicht, in Lübeck sind lt. Veröffentlichung der Stadt weniger als ….% (tagesaktuelle Zahl) positiv getestet..“ nur gute Erfahrungen gemacht. Auch hier gilt: ohne eigenen Anteil keine aggressive Situation.

      Herzlichst,
      Kirsten

      1. > hier gilt: ohne eigenen Anteil keine aggressive Situation.

        Sehr geehrte Kirsten,

        vielen Dank für’s Victim Blaming.
        Danke, brauche ich nicht.

        Mit freundlichen Grüßen,
        Helene

        P.S. wenn Sie mir sagen, wo Sie sitzen, schicke ich Ihnen die nächsten lynchgeilen Mitmenschen gerne vorbei.

      2. Mit Verlaub, bei allem Rebellentum ihrerseits, ist die Maskenverweigerung mittels Attest nicht das Gleiche, als würde ein Glatzkopf keine Badekappe, in einem Hallenbad mit Bademützenzwang, aufsetzen?

      3. Hallo Kirsten, Sie haben völlig recht – nur – wir sind alle Menschen. Warum muss ich (oder in Ihrer Erzählung Sie, bzw. Helen) diese Last der Pazifizierung tragen? Warum scheinen Sie zu akzeptieren, dass die anderen Leute sich mies aufführen dürfen, weil ich vielleicht nicht mit nettem Lächeln daher kommen – aber völlig im Rahmen normaler Umgangsformen im öffentlichen Leben?

        Ich weiß auch, dass wenn ich gut drauf bin, ich mit dem ganzen Elend (und den dazu gehörigen, leider oft genug elendlichen Mitmenschen) gut zurecht kommen – aber ich bin nun einmal nicht immer gut drauf, himmelherrgottzack. Und dann kommt noch so ein Superversteher daher und erzählt mir, dass es ja an mir läge? Überlegen Sie sich mal, ob das einem anderen Menschen in diesem beschädigten Leben wirklich hilft. Etwas mehr Mitgefühl mit dem anderen (und das ist hier die Helen, nicht diese Deppen im Drogeriemarkt) könnte schon helfen. Und ich weiß, das es ja von Ihnen gut gemeint ist … trotzdem

        1. Hallo Albrecht Storz!
          Vielen Dank für Ihre einfühlsame Antwort auf meinen Kommentar, mit der Sie mir das Gefühl geben, dass Sie meine Situation, die ich in meinem Kommentar ja schildere, zu respektieren. Das freut mich sehr.

          Selbstverständlich sind wir alle mal nicht gut drauf und fühlen uns mies. Und klar sind nicht selten äußere Begebenheiten der Anlass dafür.
          Ich stand irgendwann vor der Frage, ob ich ein solches Leben will? Ob ich mich und mein Wohlergehen fernsteuern lassen will von äußeren Ereignissen und fremden Menschen.?

          Ich hatte schwerwiegenden Anlass zu dieser Überlegung:
          Einen Verkehrsunfall, von dem 5 Gutachter feststellten, dass der Unfallverursacher 100% Schuld an ihm war. Ich wurde an der Unfallstelle reanimiert, lag im Koma und anschließend ein halbes Jahr mit einem Polytrauma und diversen Knochenbrüchen (u.a. alle Lendenwirbel angebrochen) sowie vielfältigen schweren inneren Verletzungen im Krankenhaus.
          Bis ich begriff, dass ich mit meiner Wut und Verachtung für den Unfallfahrer und das Selbstmitleid über meine durch den Unfall bedingte neue Lebenssituation genau -nirgendwo- hinkomme.

          Es war ein harter Prozess, die Verantwortung für mein Leben zurückzuholen. Aber er hat mir letztlich die Kraft gegeben, mich mit anderthalbjährigem täglichen Aufbautraining aus dem Rollstuhl herauszuarbeiten. Heute bewege ich mich im Alltag halbwegs normal, und ich danke mir selbst jeden Tag, dass ich damals den Absprung aus meiner Opferhaltung geschafft habe.
          (Und nur, falls das ein Einwand wäre:: Nein, der mir zustehende Schadensersatz hat mir diesen Schritt weiß Gott nicht leichter gemacht, denn die gegnerische Versicherung zog den Prozess 7 Jahre lang hin und hat mir dann Seelenfrieden für 1/7 des in vergleichbaren Fällen gezahlten Betrages gewährt.)

          Ja, das ist ein extremes Erlebnis und man kann von Menschen, die niemals in einer solchen Grenzsituation waren, nicht erwarten, dass sie diese Einsicht selbst gewinnen.

          Man kann aber auch von Menschen wie mir, die diese Erlebnisse und die damit einhergehenden Erkenntnisse hatten, nicht erwarten darauf zu verzichten, auf den unweigerlich jeder Situation innewohnenden Anteil der Selbstverantwortung hinzuweisen.
          Auch wenn wir deswegen sicher nicht perfekt sind, denn wie man an meinem ersten Kommentar hierzu sieht, lerne auch ich nach Jahren noch täglich hinzu.

          Gerade deswegen bin ich überzeugt, dass diejenigen, die sich auf die Überlegung der Selbstverantwortung einlassen können, mit einem entsprechenden Impuls für ihr Leben weitaus mehr gewinnen können als von einem mitfühlenden, die Opferhaltung bestätigenden Kommentar.

          1. »Gerade deswegen bin ich überzeugt, dass diejenigen, die sich auf die Überlegung der Selbstverantwortung einlassen können, mit einem entsprechenden Impuls für ihr Leben weitaus mehr gewinnen können als von einem mitfühlenden, die Opferhaltung bestätigenden Kommentar.«

            Zu diesem Zitat und Ihrem vorherigen Kommentar an mich:

            \1. Woher nehmen Sie die Gewissheit, daß ich aggressiv gewesen bin?

            \2. Woher nehmen Sie die Dreistigkeit, mir zu sagen, ich sei schuld, wenn ich von zwei Seiten in die Mangel genommen werde, obwohl ich mit diesen Menschen gar keine Kommunikation begonnen habe?

            \3. Wenn Sie der Meinung sind, jemand, der gerade ungerechtfertigterweise zurückgewiesen wurde (in diesem Fall: Unmöglichmachung eines Einkaufes), brauche keinen Trost, weil das die Opferhaltung bestätigt, dann kann man nur hoffen, daß Sie nicht irgendwo mit Menschen zu tun haben.

            \4. Was ist falsch daran, wenn ich mir mein mir zustehendes Recht nehme, also den Kassierer darauf hinweise, daß ich ihm mein Attest nicht zeigen muß (vor allem, wenn ich genau dies gleichzeitig tue) und dies mit hocherhobenem Kopf? Wenn Sie kriecherisch und unterwürfig ihr Attest vorzeigen möchten — gerne. Ich habe da etwas mehr Stolz.

            Was Sie tun, trägt in keinster Weise dazu bei, das uns angetane Unrecht aufzuheben, im Gegenteil. Würden sich alle verhalten wie Sie, dann hätten wir die Maskenpflicht in drei Jahren noch.

          2. Ich bin mir keinesfalls sicher, dass Sie das Anliegen der Foristin verstanden haben. Helene, Sie hatten Ihre Ohnmacht signalisiert, die Sie beim täglichen Gang nach „draußen“ erleben. Das ist repräsentativ und es ist auch mir nicht fremd. Daraufhin bekamen Sie ein Angebot, diese Ohnmacht zu überwinden und das innere negative, niederziehende Empfinden in etwas Positives zu verwandeln. Das müssen Sie nicht annehmen. Aber Sie greifen es, mehr noch sie, die Foristin persönlich an, unterstellen ihr eine unterwürfige Haltung und machen also einen Vorwurf daraus. Paleene hat doch sehr authentisch die Umstände erläutert, aus denen diese, ihre Haltung geboren ist. Wir sind schon wieder mal in der Dialektik gefangen, nach der die Entscheidung rein alternierend ist, was es unmöglich macht, zusätzliche Freiheitsgrade im (eben nicht Gegen-)vorschlag zu erkennen, geschweige denn anzunehmen.
            Herzlich, Ped

          3. @Ped:
            Nein.

            In ihrem ersten Kommentar hat die Foristin mir (ohne dies aus meinem Kommentar herauslesen zu können) vorgeworfen, aggressiv und an dem, was passierte, selber schuld gewesen zu sein.
            Daraufhin habe ich höflich und kurz darauf hingewiesen, daß ich diese Sicht der Dinge nicht teile und daß es Menschen gibt, die — egal, wie man sich verhält — Leute ohne Maske gerne lynchen würden. Und glauben Sie mir: die gibt es.

            Dann hat sie noch einmal nachgetreten (obwohl eine weitere Antwort nicht erwünscht war) und sich erdreistet, zu sagen, daß jemand, der nach einer unangenehmen Situation trostbedürftig ist, sich in seiner Opferhaltung bestätigen lassen möchte.
            Das empfinde ich als Unverschämtheit, und es ist lediglich der Tatsache geschuldet, daß wir uns hier in Ihrem Wohnzimmer befinden und Sie da (zu recht) empfindlich sind, daß ich nicht unhöflich geworden bin.

            Und die Erzählung ihrer eigenen (Kranken-)Geschichte hat mit meinem Erlebnis nichts, aber auch gar nichts zu tun. Falls Sie damit kein Problem haben, bezeichne ich das als Erpressung durch Mitleidheischen. Die Foristin ist nicht ich, also kann sie das, was für sie selber vielleicht die Lösung allen Übels ist, mir auch nicht überstülpen.

            Danke.

          4. @Ped

            Victim blaming oder blaming the victim, deutsch Täter-Opfer-Umkehr und Opferbeschuldigung ist die Beschreibung für ein Vorgehen, das die Schuld für einen Übergriff beim Opfer selbst sucht.

            Deshalb ist Helene sauer.


            Ist klar, und es ist gleichzeitig auch das Problem, wenn man in Opfer-Täter-Kategorien verharrt. Nehmen wir mal extreme Soziopathen aus dieser Nummer heraus, wird kein Mensch für sich die Täter-Kategorie annehmen, und sich daher als Opfer betrachten. Täter sind schuldig, Opfer unschuldig – immer. Der verängstigte Maskenträger, der Helene als Bedrohung ansieht, sieht sich genau so, als Opfer, und genau daraus speist sich auch sein emotionaler Auftritt. Daher meine ich, wir müssen Wege heraus aus diesem Denken finden. Großes Thema, ich weiß.
            Herzlich, Ped

          5. @Ped
            Der Täter befindet sich aber nicht im Recht. Er darf nicht Hilfssheriff spielen. Noch nicht mal, wenn die Corona-Regeln legitim wären. Das subjektive Rechtsempfinden ermächtigt einem nicht zur Selbstjustiz. Und, sorry, jeder Erwachsene kann das wissen.
            Nicht Helene ist also anzugehen, sondern der Aggressor.

            Natürlich kann man jetzt so empathisch sein wie sie und sich sagen: Der Mann fühlt sich bedroht.
            Richtig, vielleicht tut er das. (Ich habe übrigens verdammt viele Wichtigtuer erlebt, die in solchen Fällen nur den dicken Willi raushängen lassen wollen).
            Dann erwarte ich von so jemanden aber auch, dass er sich bei einer so angeblich lebensbedrohlichen Gefahr (wie dem Gang in den Supermarkt) doch bitteschön qualifiziert vorher informiert. Das hat er offensichtlich nicht getan.

            Nötigung ist übrigens nach wie vor als Straftat zu sehen. Helene ist ganz klar im Recht. Auch der Supermarkt (+Angestellte) darf sich nicht als Exekutive aufspielen.

          6. Ganz ehrlich, Ped?
            Ich glaube nicht, daß diese Männer wirklich verängstigt waren.
            Ich glaube, die gehören zu der Kategorie derer, die so etwas als Entschuldigung dafür nehmen, (vermeintlich) im Recht zu sein. Und das zeigen sie gerne, dann scheinen sie nämlich als starke Männer, die wissen, wo’s langgeht.

            In diesem hervorragenden Artikel beschreibt Hans-Joachim Maaz das ganz gut. Und auf die beiden Männer vorgestern in der Drogerie trifft das hier (und der Rest vom bei Reitschuster veröffentlichten Text) ganz sicherlich zu:

            »Bezogen auf die Maskenpflicht müssen wir leider davon ausgehen, dass sehr viele Menschen diese Maßnahme nicht als Unterwerfung erleben, sondern als befreiende Hilfe, um nicht „Gesicht zeigen“ zu müssen, nicht reden und lebendig kommunizieren zu müssen, nicht frei aufatmen zu können und vom Ausdruck der Gefühle entlastet zu sein. Alle sozial phobischen, alle gehemmten und selbstunsicheren, alle schizoid-misstrauischen Menschen können in der Maskenpflicht eine erhebliche Entlastung ihrer Persönlichkeitsschwäche erfahren. Die Unterwerfung wird als relative Befreiung erlebt!
            […]
            Jetzt endlich kann man einen konkreten Feind benennen gegen die unkonkrete innere Belastung und darf sich einbilden, sich schützen zu können und wirksam gegen einen äußeren Feind kämpfen und auch siegen zu können.
            […]
            das schon fast fanatische Benutzen einer vermeindlichen Schutzmaßnahme wird zum Placebo-Therapeutikum für innerseelische Not und prekäre soziale Verhältnisse. Der Mensch wird unter Kontrolle gebracht und lässt seine vielfachen Beunruhigungen hinter einer Maske verschwinden.
            Das erklärt auch den Hass auf die Kritiker, die die angeblich schützenden Maßnahmen infrage stellen.«

            Nicht verängstigt, sondern voller Haß — das trifft es deutlich besser.

            P.S. daß da möglicherweise tief drinnen eine zarte Seele schlummern mag — geschenkt. Wenn man darauf herumreitet, verbietet das quasi mir, wütend zu sein, und das empfinde ich als ungerecht. Wer sich unangemessen, aggressiv und brutal verhält, sollte nicht auch noch dafür gehätschelt werden.
            Gründe sind keine Entschuldigungen.

          7. Ich sehe mich da auch eher auf der Seite von Helene und meine, dass ped hier daneben liegt. Die jetzt wieder überall sichtbar werdende Blockwartmentalität hatten wir in diesem Land zuletzt im 3. Reich. Überall kommen sie jetzt wieder aus ihren Löchern gekrochen und spielen sich zugleich als Richter und Polizisten auf.

            Ich bin selbst von solchen Leuten angegriffen und auf übelste beschimpft worden. Großkotz und Dreckskerl waren da noch die harmloseren Ausdrücke, die ich mir anhören musste und ich schwöre bei Gott, dass ich kurz davor war zuzuschlagen, obwohl ich eigentlich ein friedlicher und sogar eher harmoniebedürftiger Mensch bin.

            Ich habe kein Verständnis für solche Leute und meine, dass man nicht alles tolerieren muss, nur um den Ball flach zu halten. Mit solchen Leuten kann man nicht diskutieren, da muss man einfach Grenzen setzen, auch wenn es unbequem ist.

          8. @ leo

            Wenn niemand „den Ball flach hält“: wie soll ein zukünftiges gedeihliches Miteinander sonst gelingen?

          9. @Paleene

            Es gibt eben Situationen, wo Nachgeben genau das falsche Signal setzt. Wenn wir bei der Maskenpflicht nachgeben, haben wir schon verloren. Wollen Sie das?

            Ihr Weg mag der bequeme sein, aber er verrät unsere Freiheit und die unserer Kinder.

            DIE MASKENPFLICHT IST für mich NICHT VERHANDELBAR!


            Es ist für mich ganz erstaunlich, wie – nicht nur durch Sie – die Intention einer Foristin systematisch verdreht wird, garniert mit suggestiven Unterstellungen und Abwertungen. Spaltung hat viele Gesichter. Und ob Paleenes Weg bequemer ist, das wage ich mal, schwer zu bezweifeln.
            Grüße, Ped

          10. @ped

            „die Intention einer Foristin systematisch verdreht wird“

            Wird sie das wirklich?

            Ich kann nun wirklich nicht erkennen, warum unser gedeihliches Miteinander davon abhängen sollte, dass ich den Ball flach halte, wenn ich wegen der fehlenden Maske übel angepöbelt werde.

            Nicht ich untergrabe das gedeihliche Miteinander, wenn ich meine Bürgerrechte verteidige, indem ich die Maske nicht trage, sondern es sind die Maskenträger, die mit ihrem Verhalten diese Coronadiktatur stützen und damit das gedeihliche Miteinander zerstören. Wenn diese Leute nicht den Verstand haben, zu begreifen welchen Schaden sie mit ihrem Verhalten anrichten, ist das doch nicht die Schuld derer, die versuchen, das Grundgesetz zu verteidigen.

            Ich kann mir nicht helfen, aber aus meiner Sicht riecht es hier wieder nach ANTIFA.


            Bitte, bleiben Sie achtsam!
            Ped

          11. @ped

            Ich will mal versuchen den Vorfall aufzudröseln.

            Ich schrieb: „Ich habe kein Verständnis für solche Leute und meine, dass man nicht alles tolerieren muss, nur um den Ball flach zu halten.“

            Zum besseren Verständnis verkürzen wir das: „Ich meine, dass man nicht alles tolerieren muss, nur um den Ball flach zu halten.“

            Paleenes Antwort: „Wenn niemand “den Ball flach hält”: wie soll ein zukünftiges gedeihliches Miteinander sonst gelingen?“

            Das ist eine unzulässig sinnentstellende Verkürzung.

            Wenn Paleene geantwortet hätte: „“Wenn niemand alles toleriert, um den Ball flach zu halten“, wie soll ein zukünftiges gedeihliches Miteinander sonst gelingen.“

            … dann wäre es eine faire Antwort gewesen. Da hätte man dann auch gar nicht drauf antworten müssen. Ich meine man kann sehr schon die in Antifa-Kreisen übliche Technik erkennen.

            Das ich darauf dann etwas scharf geantwortet habe, bin ich mir irgendwie auch selbst schuldig. Schließlich hatte nicht ich den Disput entzündet. Ich hatte mich lediglich auf die Seite von Helene gestellt und von eigenen Erfahrungen berichtet, ohne Paleene überhaupt anzusprechen, auch nicht indirekt.

          12. Sehr geehrte Kirstin,

            da scheint eine Verwechslung vorliegen.
            „Vielen Dank für Ihre einfühlsame Antwort auf meinen Kommentar, mit der Sie mir das Gefühl geben, dass Sie meine Situation, die ich in meinem Kommentar ja schildere, zu respektieren“
            Ich habe Ihre Situation überhaupt nicht respektiert, da ich Ihre Situation gar nicht auf dem Schirm habe. Ich habe Helenes und MEINE (und all derer, die im Leben stehen, und eben nicht dauernd nur „gut drauf“ sein können) Situation auf dem Schirm gehabt. Und das ist ja wohl völlig legitim.

            Ihr „die Opferhaltung bestätigen“ ist ja wohl das allerletzte. Was Sie da machen ist die Unterminierung jeglicher Solidarität untereinander.

          13. So, Kirstin, jetzt habe ich mal „Ihre Situation“ mir angeschaut. Und ich sage Ihnen eines: das tut mir für Sie sehr leid, dass Sie so etwas durchmachen mussten.

            Aber nicht nur Sie kennen „Grenzsituationen“. Sie hatten eine „mit sich selbst“ (Verletzung Ringen um den Tod, Ringen um Gesundung) andere haben solche Grenzsituationen mit anderen Menschen (sehen, wie sie auf die schiefe Bahn geraten, nichts machen können, psychische Störungen bei Menschen die man liebt, Drogen, Kriminalität, zusehen bei einem Menschen den man liebt bei langer, unheilbarer Krankheit, … das Leben hat da viel auf Lager).

            Also ich bitte Sie: bei allem Mitleid, das ich für Sie empfinde: aber sehen Sie mal statt Ihrem Leid auch das Leid und die Sorgen und Nöte anderer, auch wenn die das vielleicht nicht so wortreich schildern. Nein. Sie sind gar nicht besonders. Wir leiden alle mehr oder weniger am Leben. Das ist so, Das gehört dazu. Das ist es, was man zB mit dem „ins Leben geworfen sein“ meint: keiner hat uns gefragt. Niemand hat uns eine Lebensversicherung aufs Glücklichsein mitgegeben.

          14. @ Paleene

            Vielen Dank für Ihre Sichtweise auf die Schilderungen von Helene und die offenen Worte zu Ihrem eigenen Erfahrungshintergrund. Wie Sie mit dem Thema Maskenbefreiung umgehen, demonstriert für mich eindrucksvoll, was es heißt, sich Selbstwirksamkeit zu erarbeiten.

            Ich sehe es so ähnlich wie Sie, hatte hier im Forum bei früherer Gelegenheit auch schon Andeutungen in diese Richtung gemacht und ähnliche Reaktionen geerntet.

            Auch ich habe bestimmte neuralgische Schlüsselereignisse in meinem Leben, die immer wiederkehren und zwar in völlig unabhängigen Kontexten mit völlig anderen Menschen. Die natürliche Reaktion ist, in die Opferrolle zu gehen: »Der böse andere und ich armer!« Nachdem ich im Rahmen meiner Selbstreflexion erkannt hatte, dass ich diese Schlüsselereignisse scheinbar anziehe, wie Scheiße die Fliegen, bin ich ins Grübeln gekommen. Seither halte ich gezielt Ausschau nach solchen Schlüsselereignissen. Wann immer ich solche entdecke, suche ich in meinem eigenen Verantwortungsbereich nach Handlungsoptionen, um sie endlich loszuwerden statt sie immer wieder aufs neue heraufzubeschwören.

            Natürlich ist diese Erkenntnis nur der erste Schritt aus der Opferrolle in die Selbstverantwortung. Das Erkennen der in uns selbst angelegten Ursachen, das Handeln gegen die eigenen affektiven Handlungsimpulse und das »Umprogrammieren« unseres »Schnellen Denkens« sind damit noch lange nicht geschafft.

        2. Guten Morgen, Albrecht Storz!
          Danke für Ihre heutigen Kommentare.
          In diesen Verneinen Sie, meine Sicht der Sache zu respektieren.

          Hm.
          Wie hätte ich den Satz „Hallo Kirsten, Sie haben völlig recht – nur – wir sind alle Menschen.(…)“ richtig verstanden,, wenn er offenbar keinen Respekt bezeugen sollte?

      4. Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie mein freundliches Lächeln aussieht, wenn ich mich wieder mal völlig angepisst dazu überwinden muss, ohne Maske in den Supermarkt zu gehen, mit den besten Aussichten, vom Personal und/oder anderen Kunden angepöbelt zu werden und mich nervenaufreibend verteidigen zu müssen…

        https://media.istockphoto.com/illustrations/wicked-face-illustration-id1053046452

        Ein ganz entscheidendes Problem sind tatsächlich die Gerichte, die z.B. bezüglich der Maskenpflicht offenbar komplett gegen die Bevölkerung entscheiden. Lediglich bei der Maskenpflicht im Schulunterricht scheint die Lage nicht so einseitig zu sein. Vielleicht fürchtet man (noch) den Zorn der Eltern, sollte unseren Kindern solche Qualen auferlegt werden.

        Bei ETL-Rechtsanwälte sind über 190 Urteile zur Maßnahmenproblematik mit der angeblichen Coronabedrohung verzeichnet. Davon 18 allein zur Maskenpflicht, die alle für die Maskenpflicht und gegen die Bevölkerung entschieden wurden:

        https://www.etl-rechtsanwaelte.de/aktuelles/erste-gerichtsentscheidungen-zum-coronavirus

        VG Gera lehnt Eilantrag gegen Maskenpflicht in Jena ab
        Maskenpflicht in Rheinland-Pfalz rechtmäßig
        Verfassungsbeschwerden gegen Maskenpflicht in Rheinland-Pfalz erfolglos
        Verwaltungsgericht Gera kippt Maskenpflicht im Schulunterricht
        Sog. Maskenpflicht wird nicht außer Vollzug gesetzt
        Keine Außervollzugsetzung der Maskenpflicht beim Einkauf und im ÖPNV
        Keine Außervollzugsetzung der Maskenpflicht in Bayern
        Eilantrag gegen Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen scheitert
        Rechtmäßige Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen im Saarland
        Maskenpflicht für den öffentlichen Personenverkehr und Verkaufsstätten in Sachsen-Anhalt rechtmäßig
        Maskenpflicht in Thüringen bestätigt
        Weiterhin Maskenpflicht in Rheinland-Pfalz
        Maskenpflicht bei Klausur an der Uni Köln rechtmäßig
        Maskenpflicht („Alltagsmaske“) in NRW weiterhin rechtmäßig
        Bundesverfassungsgericht beanstandet Maskenpflicht im Saarland nicht!
        Eilantrag gegen „Maskenpflicht“ im Unterricht in NRW bleibt erfolglos
        Erfolgloser Antrag gegen die Maskenpflicht in Ladengeschäften in Sachsen-Anhalt
        Maskenpflicht auf dem Schulgelände verletzt Erziehungsrecht nicht
        Maskenpflicht im Saarland ist verfassungsgemäß / Kontaktnachverfolgung wird beanstandet

        1. Damit konnten bisher alle Klagen abgeschmettert werden:
          Der Rechtsbegriff, der dem aktuellen politischen Ausnahmezustand zugrunde liegt, ist die vom Bundestag am 25. März 2020 beschlossene „epidemische Lage nationaler Tragweite“, sie ist zwar sachlich nicht klar definiert, aber eine Ausarbeitung des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags kommt zum Ergebnis, dass die einzige im Infektionsschutzgesetz formulierte Voraussetzung für eine „epidemische Lage“ ein Beschluss der Abgeordneten sei:
          „Weitere materielle Voraussetzungen bestehen nach dem Gesetzeswortlaut nicht. Auch der Gesetzesbegründung sind keine konkreten Kriterien zur Definition des Begriffs zu entnehmen. (…) Der Beschluss des Bundestages ist also maßgebend, unabhängig davon, ob tatsächlich eine epidemische Lage angenommen werden kann.“
          Mit anderen Worten: EINE EPIDEMISCHE NOTLAGE KANN BESCHLOSSEN WERDEN UND SOLANGE BESTEHEN BLEIBEN, WIE ES IM BUNDESTAG EINE MEHRHEIT DAFÜR GIBT, UNABHÄNGIG VON DEN EPIDEMISCHEN FAKTEN.

          1. @Rookhuis

            Mit anderen Worten: EINE EPIDEMISCHE NOTLAGE KANN BESCHLOSSEN WERDEN UND SOLANGE BESTEHEN BLEIBEN, WIE ES IM BUNDESTAG EINE MEHRHEIT DAFÜR GIBT, UNABHÄNGIG VON DEN EPIDEMISCHEN FAKTEN.

            Das ist die korrupte Rechtsauffassung der Regierung. Dummerweise entstehen Grundrechtseingriffe durch die zugehörigen Infektionsschutzbestimmungen. Und diese Eingriffe müssen verhältnismäßig sein:

            Verhältnismäßigkeit verlangt, dass jede Maßnahme, die in Grundrechte eingreift, einen legitimen öffentlichen Zweck verfolgt und überdies geeignet, erforderlich und verhältnismäßig im engeren Sinn („angemessen“) ist. Eine Maßnahme, die diesen Anforderungen nicht entspricht, ist rechtswidrig.

            Also, die Maskenpflicht ist bspw nicht geeignet um einen Virus aufzuhalten. Da es in Deutschland keine Epidemie gibt, ist sie auch nicht erforderlich. Und verhältnismäßig ist sie überhaupt nicht, da sie keinen nachweisbaren Nutzen hat. (man kann sich bspw auch eine Unterhose um den Mund hängen nach den geltenden Verordnungen).
            => verfassungswidrig

            Man beachte auch die Formulierung »verhältnismäßig im engeren Sinne«.

            Unser Problem ist: Den Gerichten ist das alles scheißegal.

          2. „Der Rechtsbegriff, der dem aktuellen politischen Ausnahmezustand zugrunde liegt, ist die vom Bundestag am 25. März 2020 beschlossene „epidemische Lage nationaler Tragweite““

            Erinnert mich an das in den USA immer wieder bemühte „Nationale Interesse“ mit dem die eigenartigsten Beschlüsse und Vorgehensweisen legitimiert werden. Besonders beliebt ist dieses „Interesse“ z.B. bei US-Behörden wie CIA oder NSA. Da heißt es dann: „Das müssen wir tun, weil das im Nationalen Interesse ist.“ Kein Gericht in den USA würde solche Beschlüsse jemals in Frage stellen.

            Diese US-Verhältnisse haben wir jetzt auch bei uns, und es fühlt sich gar nicht gut an!

      5. Guten Morgen Ruben
        und herzlichen Dank für Ihren Kommentar, der gut getan hat!

        Ihr Hinweis, dass Sie selbst früher ebenfalls einen Kommentar mit ähnlichem Tenor gepostet und vergleichbare Reaktionen „geerntet“ haben, hat mich sehr nachdenklich gemacht.

        Die noch nicht abgeschlossene Überlegung ist, ob nicht wir, die wir „Ändere dich selbst und die Welt ändert sich.“ zumindest ansatzweise verstanden haben (auch wenn es immer wieder neue Herausforderungen dafür gibt, es auch zu leben), nicht öfter präsent sein in denjenigen Kommentarspalten, deren Stimmung von Schuldzuweisungen und Opferhaltungen bestimmt werden? Um stillen Mitlesern zu zeigen, dass sie auf ihrer Suche nach Selbstwirksamkeit und Selbstverantwortung Gefährten haben und ihre Haltung Unterstützung erfährt?

        Wie denken Sie darüber?

        1. @Ped
          Wenn das passiert, dann müssen Sie auf mich verzichten.
          Noch öfters ertrage ich das nicht.
          Sage ich hier klar und deutlich.

        2. “Ändere dich selbst und die Welt ändert sich.”

          Der Biedermeier lässt schön grüßen. Alle Probleme sind angeblich gelöst, wenn man sich ändert. Die dümmliche Philosophie der Selbstoptimierung wird zum Programm. Aber wohin kann man sich genau ändern in dem engen Korsett der strukturellen Gewalt? Ja, wohin denn?

          Meine Beobachtung dazu: Wenn sie sich selbst ändern, dann ändert sich sonst weiter überhaupt nichts. Sofern sie sich überhaupt selbst ändern können. Der Rahmen der strukturellen Gewalt gibt einem hier sehr wenig Bewegungsspielraum. Und der Bewegungsspielraum wird kleiner.

          Ach ja, und sonst noch. Wenn sie sich selbst ändern und die strukturelle Gewalt so bleibt wie sie ist, dann ernten sie bestenfalls Gelächter. Mehr wird es nicht.

          Zum Mitschreiben: Politik hat etwas mit Macht zu tun. Nur wer Macht hat, der kann wirklich etwas ändern. Und Macht bekommt man nicht mittels esoterischer Selbstbeschäftigung. Macht muß man sich erkämpfen. Macht bedeutet Krieg. So Scheiße ist die Welt.

          Aufwachen, meine sehr verehrten Damen und Herren, und aufmerksam bleiben. 😉

        3. @ Ruben

          Je länger ich darüber nachdenke, desto sinnvoller erscheint mir unsere erhöhte Präsens..
          Denn sind nicht Selbstwirksamkeit und Selbstverantwortung die Grundlage allen Zivilen Ungehorsams? Kann man Zivilcourage zeigen und Zivilen Ungehorsam ausüben, wenn man nicht von der eigenen Selbstwirksamkeit überzeugt ist? Ist die Wahrnehmung der eigenen Selbstwirksamkeit nicht eigentlich die Grundlage jeder selbstbestimmten Tat?

          Freue mich auf Ihre Einschätzung!

  3. Lieber Ped,
    endlich!
    Endlich der Schritt weg vom theoretischen Ausleuchten der vielfältigen Aspekte des gegenwärtigen Unrechts, weg vom „Informieren“ und „Überzeugen“ wollen, hin zum konkreten Handeln im kleinen, unmittelbaren Umfeld. Aus dem sich, da bin ich ebenfalls überzeugt von, ein mächtiger Sog entfalten wird, wenn all diese kleinen Handlungen gebündelt öffentlich werden!

    Ganz herzlichen Dank dafür.

    Hätte ich die Möglichkeit, würde ich jetzt einen Blog namens „demokratieretter.de“ eröffnen, auf dem nur ermutigende Beispiele und Geschichten erscheinen könnten, die ich vor Veröffentlichung auf Plausibilität und Echtheit prüfen würde (mein Beitrag), um sie unangreifbar zu machen.


    Letzteres findet sicher auch hier einen angemessenen Platz. Es gibt ja die Rubrik „Was können wir tun“. Die können wir vielleicht gemeinsam mit Leben füllen. Und auch ich möchte nochmal auf die „Klagepaten“ verweisen, die im juristischen Bereich bereits eine großartige Arbeit leisten.
    Herzlich, Ped

    1. Ja, es gibt hier EINE Rubrik („Was können wir tun“) in der AUCH solche Beispiele gesammelt und veröffentlicht werden können.

      Ist es nicht trotzdem etwas anderes, einen monothematischen Blog ausschließlich diesem Zweck zu widmen?
      Auf den ersten Blick gleich beim Thema zu sein kann bei der Empfehlung von Verlinkungen einen Unterschied machen, schötze ich.

  4. Lieber Ped, ihr Artikel ist genau der richtige Ansatz! Das Zauberwort heißt SOLIDARITÄT!

    In dem Zusammenhang möchte ich daran erinnern, wie 1956 die Lohnfortzahlung für alle abhängig Beschäftigten durch einen Monatelangen Streik der Schleswig-Holsteiner Metallarbeiter erkämpft wurde. Der Streik begann am 24. Okt. 1956 und endete am 15. Feb. 1957. Streikdauer: 114 Tage.

    Auch damals schon, stellte sich der bürgerliche Teil der Presse gegen die Streikenden und auch die Politik versuchte die Gewerkschaften unter Druck zu setzen und die Unternehmer hetzten gegen Streikteilnehmer. Schließlich war es eine beispiellose Solidaritätswelle aus der Bevölkerung in ganz Deutschland, die es den Streikenden ermöglicht hatte, den Streik solange durchzuhalten, bis die Arbeitgeber einknickten.

    Damals gab es unter den Metallern einen gewerkschaftlichen Organisationsgrad von über 90%. Der heutige Anteil der Organisierten liegt bei knapp 15%. Fazit: Heute wäre solch ein Streik nicht mehr zu wiederholen.

    Jeder kann hier klar erkennen, wo das Problem liegt!

    Auch der Versuch von Teilnehmern auf der Bühne der Großdemo vom 1. August, den Polizisten, der die Demo für Beendet erklären sollte, von seinem Vorhaben mit den Argumenten abzubringen, dass man, falls er Existenzängste wegen seines Jobs und seines Einkommens hätte, für ihn sammeln werde, und wenn jeder Demo-Teilnehmer 10 Euro gibt, leicht 10 Millionen Euro zusammengekommen wären und er reich werden könne, fand ich sehr beeindruckend. Solidarität kann Berge versetzen.

    Wir könnten beispielsweise zunächst versuchen, wie Ped das schon angedeutet hat, mit den Mutigen, die dieses Corona-Schmierentheater nicht mitspielen, Kontakt aufzunehmen, ihnen Anerkennung und Mut zuzusprechen und unsere Solidarität und Hilfe anzubieten. Das wäre schon ein großer Schritt und würde vielleicht / hoffentlich eine Solidaritätswelle lostreten, die diesen mutigen Menschen wirklich hilft und Weitere ermutigt, ebenfalls Zivilen Ungehorsam zu wagen.

  5. Liebe Kommentatoren,

    auch mir graust es vor Montag. Mir wurde schon mitgeteilt, am Montag C-Test!
    Ich arbeite in einer kleinen Privatklinik als Haustechniker, habe keinen direkten Patientenkontakt. Das Haus in Kurzarbeit, soll nun wieder öffnen. Ich habe keine Krankheitssymptome und war nicht im Urlaub.
    Wie nun verhalten, mit der Geschäftsleitung ist eh schon ein angespanntes Verhältnis? Die warten nur darauf, sich von selbstbewußtem, langjährigem Personal zu trennen.
    Realistische Vorschläge?

    LG Leser Jochen

    1. Soweit ich das bei den Klagepaten beurteilen kann, darf nur ein Gesundheitsamt einen Test anordnen.
      Vielleicht erstmal höflich schriftlich Widerspruch einlegen (mit Hinweis genau darauf) und dann, nun ja, ggf. krankmelden? (Macht ja durchaus krank, die Angst vor so was.)
      Und (ggf. wieder über Klagepaten) einen Anwalt kontaktieren, der sich mit sowas auskennt.

    2. Lieber Jochen,
      realistsisch betrachtet bleibt Ihnen vermutlich nicht viel anderes übrig, als Ihre eigene Kampfbereitschaft und die Höhe des Preises, den Sie zu zahlen bereit sind, als Maßstab für Ihre Reaktion zu nehmen. Denn einerlei wie Ihre rechtliche Position ist, der Arbeitgeber sitzt solange am längeren Hebel, wie diese Ihre rechtliche Position nicht auch gerichtlich bestätigt ist. Bis dahin kann er Sie nach Gusto abgemahnt, freigestellt oder am Ende sogar entlassen haben.
      Haben Sie vor Gericht Recht bekommen, Ihr AG ist aber uneinsichtig, müssen Sie auf „Wiedereinsetzung in den alten Stand“ klagen, also auf die Wiederherstellung des Arbeitsverhältnisses. Nicht selten schlagen die Arbeitsgerichte die Beibehaltung der Beendigung gegen Zahlung einer Abfindung vor. Über diese sollte man sich keine Illusionen machen: Zum einen wird dafür das gesamte Arbeitsverhältnis betrachtet, sie fällt also eher gering aus und zum anderen wird das Arbeitslosengeld 1 (!) dagegen gerechnet.

      Wollen Sie Ihren Arbeitsplatz gern behalten, gäbe es die Möglichkeit, dem Test nur zuzustimmen, wenn der Arbeitgeber eine (vorher von Ihnen vorbereitete) Vorbehaltserklärung unterzeichnet, in der er bestätigt, dass ihm die Unzulänglichkeiten der Testmethode und die Hinweise der Testhersteller auf den eingeschränkten Einsatzbereich des Tests bekannt sind und er deshalb darauf verzichtet, aufgrund des Testergebnisses weitere Maßnahmen zu ergreifen.

      Der renommierte Anwalt Raier Füllmich hat auf einer Demo dargelegt, wie es sich mit den PCR-Tests verhält:
      https://m.youtube.com/watch?v=d3I_p_fo2CE

      Und der Arbeitsrechtler Elmar Becker äußert sich im untenstehenden Link, allerdings nicht direkt zu Tests. Trotzdem hörenswert!

      https://klagepaten.eu/2020/09/04/juristische-analyse-abmahnungen-kuendigungen-sind-rechtswidrig-von-elmar-becker-ehem-fachanwalt-fuer-arbeitsrecht/

    3. So lange Tests wiederholen lassen bis negativ 😉

      (Da der Test wie würfeln ist, kann es nicht viele Tests dazu erfordern)

  6. Ich denke, die Verantwortlichen in der Bundesregierung und in den Landesregierungen wissen um die Nutzlosigkeit der „Masken“.
    Die „Masken“ sollen (m.M.n.) andere Zwecke erfüllen: Den Menschen das Wort zu verbieten, die Menschen auseinanderzutreiben.
    Die Strategie der Gegenseite (Medien, Bundesregierung und Landesregierungen) scheint geglückt zu sein: Die Beschäftigung der Kritiker/innen und Gegner/innen der „Maskerei“ mit den Masken. Ablenkung von dem, was die Bundesregierung und die Landesregierungen „hinter dem Rücken“ der Bevölkerung aktuell durchpeitschen.

  7. Die konkrete Aufforderung ‚Mund/Nasenschutz‘ zu tragen geht ja jeweils von demjenigen aus, der das Hausrecht hat. Er könnte eigentlich sogar undurchsichtige Augenklappen verlangen, um Zutritt zu gewähren.
    Ich setzte dort zwar eine Maske auf, habe sie aber gut sichtbar mit der Aufschrift versehen „Durchlässig für alle Viren“.
    Eigentlich sollten alle Masken diesen Warnhinweis tragen, damit niemand glaubt damit gegen Viren geschützt zu sein.

  8. Rechtsnormen sind erst einmal nichts anderes, als Texte. Jeder ist grundsätzlich frei, jene Texte individuell zu interpretieren. Die Exekutive hat (auch wenn sie ständig das Gegenteil behauptet bzw. vorlebt) dbzgl. kein Monopol; über die Auslegung dieser Normen entscheiden letzten Endes die Gerichte. Die – und das ist gerade derzeit leider das Hauptproblem – sich oftmals völlig unkritisch dem „Zeitgeist“ bzw. der Exekutive unterwerfen und wie neulich leider auch der saarländische VerfGH himmelschreienden Blödsinn wie die „Maskenpflicht“ immer wieder unkritisch bestätigen.

    Der sehr engagierte Rechtsanwalt Ralf Ludwig weist bspw. immer wieder darauf hin, dass es in Deutschland nirgends eine wirklich „wasserdichte“ Maulkorbpflicht gibt. Wenn ich persönlich bspw. zum Schluss komme, dass in Rheinland-Pfalz überhaupt keine „Maskenpflicht“ existiert, weil jene nach § 1 (3) CoBeLVO nur im öffentlichen Raum gilt, dann kann ich mir selber noch nicht einmal einen revoluzzerhaften Aufruf zum zivilen Ungehorsam attestieren. 😉 Das fängt doch schon damit an: Wer von uns schaut in diese Verordnungen überhaupt mal höchstpersönlich rein? Niemand. Die meisten glauben auch in diesem Fall das, was die Medien transportieren bzw. was alle zu wissen glauben. Das gilt auch für viele Polizisten oder Behördenmitarbeiter.

    Auch in Sachen „Strafen“ baut eigentlich alles auf simpler Angstmacherei auf. Die Geschichte mit dem Bus in Bayern passt da gut rein; ich gehe jede Wette ein, dass diejenigen, die nicht so (sorry, aber) doof waren, gleich vor Ort ein Verwarnungsgeld zu bezahlen, noch nicht einmal einen Bußgeldbescheid erhalten werden. Obrigkeitshörigkeit trifft auch hier vorauseilenden Gehorsam.

    Im Rahmen der Querdenken-Bewegung wurde inzwischen doch einiges an Hilfsorganisationen aufgebaut; seien es die Anwälte / Ärzte für Aufklärung, Klagepaten, Eltern / Lehrer stehen auf, die Mutigmacher (speziell für Whistleblower) und viele andere. Ein Hauptproblem ist derzeit vermutlich das deutliche personelle Ungleichgewicht zwischen Helfenden und Hilfsbedürftigen – und damit verbunden auch Mängeln in der Organisation (ich habe bspw. den Juristen meine Mitarbeit z. B. in Sachen Recherchen / Text angeboten, aber bis heute keine Rückmeldung erhalten). Die Spendenbereitschaft scheint (zumindest bei den Größeren und Bekannteren, weniger bei den kleinen Bloggern) auch grundsätzlich vorhanden zu sein. Samuel Eckert bspw. erhält (so überschlage ich das zumindest) pro Livestream mehrere Tausend Euro an Spenden.

  9. Kurz von mir, dir ist im Text ein Faux Pax unterlaufen:
    Die 541 Influenza Fälle ereigneten sich seit der 40. KW 2019, nicht seit der 27. KW diesen jahres, und sie ereigneten sich ausnahmslos VOR der 27. KW, denn seit der 27. KW misst der Sentinel genau garnichts mehr, mit Ausnahme eben der Rhinoviren, die selten so massiv durch die Decke gingen, wie dieses Jahr.

    btw. man kann im Sentinel sehr gut die Wirksamkeit des LOCKDOWN ablesen, in Bezug auf Atemwegserkrankungen die tatsächlich EXISTIEREN. Dafür muss man sich an die rote Kurve in Abb. 2 des Influenza-Wochenberichts halten. Das sind die 0-4 jährigen, also eine Bevölkerungsgruppe, die man tatsächlich ernsthaft isolieren konnte. Deren Arzkonsultationen wegen Lungenerkrankungen ist in diesem Frühjahr weit über das übliche Maß hinaus zurück gegangen – eine Gruppe übrigens, die darauf angewiesen ist, durch Ansteckung das eigene Immunsystem erst aufzubauen, denkt lieber nicht länger drüber nach – auch die anderen Are-Konsultationen sind sichtbar über das Jahreszeitliche Vorjahresniveau hinaus zurück gegangen – ich sage über das Vorjahresniveau hinaus, weil sie eh, wie üblich eingebrochen sind. Nur Sars-Cov-2 ist nicht in der selben Art und Weise massiv zurückgegangen (Vorjahresvergleiche gibt es ja nicht), wenn man die Zahlen aus den Massentests zugrundelegt, sondern vergleichsweise langsam abgeklungen.

    Das muss wohl ein Supervirus sein, der sich von Kontaktmangel kaum beirren lässt, außerdem nicht nur die Atemwege sondern auch noch die inneren Organe sowie das Herz-Kreislaufsystem befällt, völlig unspezifische Symptome generiert und direkt aus Russland gesteuert den amerikanischen Wahlkampf manipuliert. Wahrscheinlich kann der auch E-Mail Accounts des Bundestages hacken.

    (glaubt bloß nicht an eine Testpandemie eines nichtzugelassenen, prinzipiell ungeeigneten und darüber hinaus auch noch schlampig gemachten Tests, das ist absolut unglaubwürdig, und wehr was anderes sagt ist besser informiert)


    Danke Sebastian! Die entsprechende Passage habe ich korrigiert.
    Herzlich, Ped

    1. @Sebastian Domschke

      Das sind die 0-4 jährigen, also eine Bevölkerungsgruppe, die man tatsächlich ernsthaft isolieren konnte. Deren Arzkonsultationen wegen Lungenerkrankungen ist in diesem Frühjahr weit über das übliche Maß hinaus zurück gegangen…

      Über den Rückgang der Arztbesuche wurde viel spekuliert. Eine Spekulation dazu: Die Menschen sind aus Angst vor Ansteckung nicht mehr zum Arzt.
      Ich würde also aus der Anzahl der Arztbesuche keine voreiligen Schlüsse ziehen.

      Auch die Zahl der Krankenhausbesuche ist bekanntlich zurückgegangen. Weswegen? Nun, Operationen et cetera wurden verschoben, damit Betten freigehalten werden konnten für die nichtexistierende Corona-Seuche.

      Wir können es bei dem allen also schlicht auch mit Panikfolgen zu tun haben.

    2. Nein. massiver Widerspruch, Herr Domschke

      „btw. man kann im Sentinel sehr gut die Wirksamkeit des LOCKDOWN ablesen, …“

      Das ist die übliche Verwechslung von Korrelation und ursächlichem Zusammenhang.

      Und diese Behauptung ist ja schon wirklich sehr bedenklich: „Das sind die 0-4 jährigen, also eine Bevölkerungsgruppe, die man tatsächlich ernsthaft isolieren konnte. “

      Das wird doch nicht ihr ernst sein? Denken Sie bitte mal noch einen Moment nach. Sie meinen vielleicht, dass man die Kinder „untereinander“ voneinander isolieren kann – halte ich auch schon für so bedenklich, dass man nicht einmal darüber (als Mittel für irgendwas) nachdenken sollte – aber ganz gewiss kann man die Kinder nicht vor Kontakten isolieren. Und die Eltern haben nun einmal auch wieder Kontakte …
      Ich finde es wirklich bedenklich, wie schon hier bei uns praktisch faschistoides Denken Einzug hält. Bitte mal innehalten und überlegen, wo man mit solchen „Argumentationen“ und Gedanken hingelangt.

  10. @Ped (ich setze das hier mal nach oben, der Thread ist schon so lange)

    Wissen Sie, warum ich mein Erlebnis in der Drogerie überhaupt gepostet hatte? Weil Sie das hier geschrieben hatten:

    »Es kann deshalb sehr motivierend sein, jene Menschen zu unterstützen, welche längst die unbequemen Wege gehen, also vorangehen.«

    Und ich will überhaupt nicht behaupten, mit meiner Maskenlosigkeit (die ich glücklicherweise — denn das kostet auch so schon genug Energie — einem Attest verdanke) jetzt großartig die Corona-Maßnahmen unterlaufe.

    Was ich zeigen wollte, war, wie man sich fühlt, wenn man gegen den (Corona-)Mainstream angeht und dafür angefeindet wird. Und daß man dann Trost und menschliche Zuwendung braucht. Also genau das, was Sie in Ihrem Artikel ansprechen.

    Mehr war gar nicht, und ich wollte auch überhaupt nicht den Eindruck erwecken, hier rumzuheulen. Ich bin schon groß und überlebe so etwas. Nur Spaß hat es eben keinen gemacht.

    Jetzt klarer? (Sorry, aber ich hatte von Anfang an gedacht, das wäre selbsterklärend.)

    1. @ Helene

      In dem von Ihnen weiter unten verlinkten Artikel schreibt Hans Joachim Maasz u.a. auch: „In der zerstörten Zukunft spiegelt sich dann unsere psychische und soziale Realität. So müssen wir die Gesichtsmaske als Symbol verzweifelter Regression – als einen grundsätzlichen Gesichtsverlust – begreifen, der von vielen als Kotau vollzogen wird, getragen von einer illusionären Rettungshoffnung. Unsere bisherige Lebensform hat eine kritische Grenze überschritten und macht die hochnotpeinliche Unterwerfung unter ein Symbol als Rettungsphantasie verständlich.“

      Er verurteilt die Maskenträger nicht, sondern zeigt sogar noch Verständnis und findet Erklärungsmodelle.

      Der von Ihnen zitierte Satz: „Das erklärt auch den Hass auf die Kritiker, die die angeblich schützenden Maßnahmen infrage stellen.“ ist der Beginn eines Absatzes, der wie folgt fortfährt: “ Die unsäglichen Folgen wahnhafter politischer Entscheidungen dürfen nicht als sehr bedrohliche Lebens-Zerstörung realisiert werden, sondern werden als Rettung vor dem Tod eingeschätzt, ohne noch erkennen zu können, dass es sich nur um einen Phantomkampf handelt, der die inneren Verletzungen in keinster Weise vermindert, aber mit der Externalisierung der verborgenen seelischen Entfremdung zur destruktiven sozialen Realität ausformt.“

      Bei ihm steht der Hass also nicht an exponierter Stelle, sondern ist Teil einer Beschreibung, die auch eine Erklärung für die Hintergründe des Verhaltens von Maskenträgern ist.

      Ich erkenne in dem Artikel kein Entweder-Oder, keine Bewertungen, kein Aufruf sondern eine elaborierte Zustandsbeschreibung.
      Zum Abschluss des Artikels heißt es bei Maasz, dass „die Masken fallen und wir Gesicht zeigen müssen, um keine „neue Normalität“ verordnet zu gekommen, sondern sie mitzugestalten.“
      Darüber, wie wir dazu kommen, dass die Masken fallen, schreibt Maas in dem von Ihnen verlinkten Artikel nichts. Er schafft mit ihm durch seine Beschreibungen aber eine Grundlage dafür, dies mit Verständnis und gegenseitigem Respekt zu tun.

    2. Liebe Helene,

      Ihr Erlebnis in der Drogerie habe ich auch des öfiteren erleben müssen. Leider auch haargenau so. Mein Puls ist dann immer sofort auf 180 und ich werde dann dummerweise auch manchmal ausfällig weil ich mich massiv angegriffen fühle.
      Um ein „Lächeln“ meinen mich angreifenden Gegenüber entgegen zu bringen bin ich in dieser Situation einfach nicht in der Lage.
      Erst heute früh wurde ich in der S-Bahn von einer Reisenden angegangen weil ich keine Madke trug. Ich sagte ihr, dass ich aus gesundheitlichen Gründen keine tragen könne. Ihre Antwort war dann: „Dann können sie auch nicht mit dem Zug fahren“, und setzte sich ein paar Plätze weiter weg um ja nicht von mir angesteckt zu werden.

      Ehrlich, ich bin für jeden Tipp im Umgang mit der selbsternannten Coronapolizei dankbar. Aber bitte nicht „lächeln“ als Tipp. Das kann ich wirklich nicht. 🙂

      Viele Grüße aus Halle, Frank

      1. @ Frank Hoffmann

        Was fehlt, sind Menschen, die ausreichend Zivilcourage haben und diese zeigen, indem sie sich auf die Seite von so angegangenen Menschen — in Ihrem und meinem Falle: also uns — stellen.
        Das können und dürfen sehr gerne MaskenträgerInnen sein. Es geht dann ja nicht darum, die Maskenfreiheit zu verteidigen, sondern daß der zwischenmenschliche Umgang miteinander, nun: menschlich bleibt.
        Wenn jemand sich so selbstgerecht in Szene setzt (wie die Dame im Zug, ich hatte dasselbe vor Monaten mal im Supermarkt) und damit Leute ohne Maske abwertend behandelt, muß genau in dem Moment jemand einschreiten, der sich auf die Seite der Geächteten stellt. Sie (und ich) selber können da nämlich nicht viel machen. Das ist Gruppendynamik, eineR alleine ist hilflos, wenn alle auf ihn oder sie einhacken. Da hilft Flucht oder Gegenwehr, was nicht hilft, sind Dinge wie… genau, z. B. Lächeln.
        Nicht mehr alleine einkaufen oder zugfahren wäre auch eine Lösung, aber eher nicht so praktikabel. (Bitte jetzt nicht diskutieren, daß das eine Art von sich-fügen ist, ich halte es trotzdem für eine mögliche Art der Gegenwehr, wenn anderes nicht hilft.)

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