Alexej Nawalny wurde zum Helden und Opfer stilisiert. Aber kennen Sie Gonzalo Lira?


Nawalny starb im Februar 2024 in russischer, Lira einen Monat zuvor in ukrainischer Haft. Die Scheinheiligkeit, mit der die westliche Medienmaschine Nawalnys Tod betrauerte, erkennen wir, wenn wir nach deren Berichterstattung zu Lira suchen. Recherchiert man bei der öffentlich-rechtlichen ARD in deren Format „Tagesschau“ nach dem Namen Gonzalo Lira, dann erhält man die Antwort: „Für Ihre Suche konnten keine Ergebnisse gefunden werden […]“.


Die Suche auf der Plattform Reporter ohne Grenzen kommt zu einem ähnlichen Ergebnis: „Ihre Suche ergab leider keine Treffer“ (1). Oder etwas salopp ausgedrückt: Bei Reporter ohne Grenzen hat Alexej Nawalny den virtuellen Wettbewerb gegen Gonzalo Lira haushoch mit 18 zu 0 gewonnen (1i). Das ist erstaunlich wie erhellend: Eine Organisation, die sich den Schutz von Journalisten/Reportern auf die Fahnen geschrieben hat, lässt den Nicht-Reporter Nawalny in ihren eigenen Berichten 18 zu 0 gegen einen Reporter gewinnen.

Gonzalo Lira berichtete aus der Ukraine. Das ist das Aufgabenfeld eines Reporters: von etwas berichten. Liras Berichterstattung war den Machthabern in Kiew ein Dorn im Auge. Lira wurde aufgrund der gegenüber der ukrainischen Führung kritischen Art und Weise seiner Berichterstattung verfolgt. Dafür wurde der Reporter Gonzalo Lira schließlich eingesperrt und starb später in der Haft.

Alexej Nawalny war ein vom Westen getätschelter Politiker. Entsprechend gestaltete sich sein Arbeitsfeld. Er strebte nach Macht und bekämpfte die in Russland etablierte Macht (2). Weil er das mit aktiver Unterstützung und im ausdrücklichen Interesse westlicher Politik betrieb, galt er als ausländischer Agent und wurde schließlich eingesperrt. Später starb er in der Haft. Alexej Nawalny war weder Journalist, noch war er ein Reporter. Er war ein machthungriger Politiker und Propagandist.

Der Rassist Alexej Nawalny ist physisch tot und lebt medial weiter. Sein Schicksal lässt sich ausschlachten. Der Journalist Gonzalo Lira war medial immer tot. Er wurde totgeschwiegen. Vielleicht ist das sogar eine Voraussetzung für sein physisches Ableben gewesen.

Ja, der gefeierte und schließlich zum Märtyrer geschlagene Alexej Nawalny war ein unverbesserlicher extremer Nationalist und Rassist. Er war einer von den Menschen, die dazu berufen schienen, Russland nach dem Vorbild der Ukraine von innen heraus zu zerstören.

„[…] Nawalny muss Fragen zu seinen nationalistischen Ansichten beantworten. Vor einigen Jahren veröffentlichte er eine Reihe beunruhigender Videos, darunter eines, in dem er als Zahnarzt verkleidet ist und sich darüber beschwert, dass Karies gesunde Zähne ruiniert, während Clips von Wanderarbeitern gezeigt werden. In einem anderen Video spricht er sich für eine Lockerung der Waffenkontrollen aus, in einem Monolog, in dem er Migranten mit Kakerlaken zu vergleichen scheint.“ (3)

Migranten mit Kakerlaken zu vergleichen war für Nawalny ein Ausdruck „künstlerischer Freiheit“. Ausdrücklich hat er sich auch in späteren Jahren zu diesen „künstlerischen Stellungnahmen“ bekannt (3i). Während in den Gleichstrommedien ausschweifend vor einem „wachsenden Populismus“ gewarnt wird, hatte man mit dem nationalistischen wie rassistischen Populismus des Alexej Nawalny keine Probleme. Der englische Guardian gab vor Jahren auch einen Fingerzeig:

„Vielleicht glaubt er auf zynische Weise, dass die Anti-Migranten-Rhetorik ihm helfen könnte, ein breiteres Publikum anzusprechen, wenn er die Unterstützung der liberalen Elite sicher hat. Sicherlich sind sich die meisten Oppositionspolitiker, auch wenn sie Nawalny nicht besonders mögen, bewusst, dass er die beste Hoffnung ist, die Anti-Putin-Stimmung anzufachen.“ (3ii)

Die Fokussierung auf Putin verbirgt den eigentlichen Zweck, der mit der Installation von Nawalny als Oppositionellen verfolgt wurde: eine nachhaltige Spaltung der multiethnischen Gesellschaft Russlands.

Nawalny war ein Rassist (4, 5), aber er war kein Oppositionsführer in Russland. Seine Rolle wurde im westlichen Informationsraum völlig übertrieben dargestellt (6). Er hatte nie eine reelle Chance, selbst eine wenigstens nennenswerte Minderheit der russischen Gesellschaft auf seine Seite zu ziehen. Auch sind die tatsächlichen Gründe seiner teilweisen Entzauberung im Westen, wie auch seiner Rückkehr nach Russland — er musste sich im Klaren darüber sein, dort bei der Einreise sofort festgenommen zu werden — nicht transparent (7, a1).

Nawalny hat eine viel extremere Rolle in Russland gespielt, als dies Lira in der Ukraine tat. Nawalny hatte sich dazu benutzen lassen, als Führer einer von westlichen Kuratoren umfassend unterstützten Fünften Kolonne Russland zu destabilisieren. Lira hat sich darauf beschränkt, die ukrainische Regierung im englischsprachigen Raum offen zu kritisieren. Man kann es drehen und wenden wie man will, und doch bleibt es dabei: Der Russe Nawalny hat als Agent fremde Interessen vertreten, um eine Gesellschaft zu destabilisieren (7i). Von etwas Ähnlichem kann bei dem US-Bürger Lira keine Rede sein.

Wie eingangs erwähnt, starb Gonzalo Lira im Januar 2024 in ukrainischer Haft — unter welchen Umständen genau es geschah, das ist bis heute nicht geklärt. Lira ist Staatsbürger der USA und Chiles gewesen. Auch deshalb ist es bemerkenswert, mit welchem Desinteresse sein Schicksal in den hiesigen Massenmedien verfolgt wurde. Wäre es ihm in Russland passiert — das anzunehmen, bedarf weiß Gott keiner großen Fantasie —, hätte das massenmediale Echo ganz anders ausgesehen.

Meinungsfreiheit zu vertreten, misst sich nicht daran, andere Menschen, die die eigene Meinung vertreten, zu verteidigen. Vielmehr ist es so, wie es Kit Klarenberg formulierte, als er vom Tod des Journalisten Gonzalo Lira erfuhr (8):

„In fast keinem Punkt stimmte ich mit ihm überein, aber er hätte nicht in einem ukrainischen Gefängnis sterben sollen!“

Immerhin: Der Chefredakteur der Berliner Zeitung, Tomasz Kurianowicz — früher bei Zeit Online tätig —, fühlte sich vor einiger Zeit bemüßigt, Stellung zum Fall Lira zu beziehen. In seinem Beitrag fällt im Kontext zu Gonzalo Lira der Begriff Journalist genau einmal, und zwar wertend als „umstrittener Journalist“ (9). Glaubt Kurianowicz, er selbst sei kein „umstrittener Journalist“? Wie auch immer und wenn auch mit negativem Einschlag behaftet, so erkennt Kurianowicz doch an, dass Lira als Journalist in der Ukraine tätig war. Dass er diesen Journalismus über einen eigenen Blog betrieb, ist kein Widerspruch.

Die Berliner Zeitung war letztlich auch das einzige dem Autor bekannte Massenmedium, welches in einem Beitrag die Angriffe auf regierungskritische Journalisten in der Ukraine, wenn auch nur in einem Text hinter einer Bezahlschranke, aufgriff. Wobei damit, wohlgemerkt, keine etwaigen russischen Angriffe gemeint waren (10).

In seinem Beitrag vom 10. Dezember 2023 fuhr Kurianowicz vollständig die Linie der Kiewer Behörden und garnierte deren ungeprüfte Behauptungen mit eigenen Falschbehauptungen. So etwas nennt man gewöhnlich Desinformation (Hervorhebungen durch Autor):

„Lira war im Mai 2023 vorgeworfen worden, das ukrainische Militär diskreditiert zu haben. Er soll gesagt haben, dass das Massaker von Butscha, das von russischen Soldaten verübt wurde, eine Tat Kiews gewesen sein soll. Die BBC und andere Medien wie die New York Times haben diese Version der Ereignisse als Fake News enttarnt. Der ukrainische Geheimdienst SBU warf Lira vor, die Falschbehauptungen über Butscha zu verbreiten, um Propaganda für den Kreml zu betreiben.“ (9i)

Nun ja, wem die zivilen Toten in Butscha Anfang April 2022 nachweislich anzulasten sind, steht nach wie vor aus. Insofern bleibt Liras Behauptung, dass es „eine Tat Kiews gewesen sein soll“, tatsächlich genau das: eine Behauptung. Eine Behauptung, die es zu widerlegen gilt. Wurde diese Behauptung widerlegt? Kurianowicz lehnte sich weit, viel zu weit aus dem Fenster, in dem er sich westliche Massenmedien als vorgeblich vertrauenswürdige Ermittler heranzog.

Die BBC, New York Times und Co haben jedoch zu Butscha rein gar nichts enttarnt. Sie und eben auch Kurianowicz sind weder willens noch fähig, die von Kiew in die Welt gesetzte Propaganda zu Butscha einer investigativen Prüfung zu unterziehen. Statt dessen strapazieren sie sich darin, die russlandfeindliche Erzählung gegen alles, was diese in Frage stellt, vehement zu verteidigen. Leute, die sich so betätigen, sind keine Journalisten, sondern Schreibtischkrieger.

Gehen wir etwas zurück und schauen kurz, was Gonzalo in der Ukraine tat und ihm bis zum August 2023 widerfahren war. Geben wir dazu den offiziellen Standpunkt der ukrainischen Behörden wieder, hier vertreten durch das Center for Strategic Communication and Information Security (Ukrainisches Zentrum für Strategische Kommunikation und Informationssicherheit):

„[Es] wird Gonzalo Lira vorgeworfen, nicht »Zelensky zu kritisieren«, sondern die russische Aggression gegen die Ukraine zu rechtfertigen (Artikel 436-2 des Strafgesetzbuchs der Ukraine). Die Untersuchung ergab, dass Lira:

  • öffentlich die russische Invasion mit der Behauptung rechtfertigte, in der Ukraine sei angeblich ein ‚Neonazi-Regime‘ aufgebaut worden;
  • die Fakten über russische Raketenangriffe auf ukrainische Städte, Massaker an zivilen Ukrainern durch russische Invasoren in Butscha und anderen Städten leugnete;
  • im Frühjahr 2022 Lira persönlich das ukrainische Militär filmte, versuchte, ihre Gesichter freizulegen und die Soldaten beleidigte. Er veröffentlichte das Video auf YouTube, Telegram und dem damaligen Twitter.“ (11, a2)

Das ist die Stellungnahme eines in den Konflikt involvierten Teilnehmers. Diese Stellungnahme ist nachvollziehbar. Etwas nachzuvollziehen, etwas zu verstehen, bedeutet nicht, den Inhalten zuzustimmen. Aber wenn wir Obiges gründlich lesen, finden wir rasch heraus, was in der Ukraine Phase ist: Dort gibt es kein Recht mehr auf freie Meinungsäußerung.

Natürlich hat das Kiewer Regime längst faschistoide Züge angenommen, in denen der Gegner entmenscht und als solcher behandelt wird (12 bis 16). Natürlich kann man unter einem solchen Regime keine grundlegende Kritik an Machthabern äußern, und natürlich sind kritische Journalisten in einem solchen System gefährdet (17 bis 27) und werden unter anderem auf von offizieller Seite unterstützten Todeslisten geführt (28). Ebenso wie eine ganze Reihe von gerade in westlichen Medien ausgeschlachteten angeblichen Massakern „russischer Invasoren an zivilen Ukrainern“ bis zum heutigen Tage in keiner Weise seriös unterlegt sind.

Daher ist es keine „Leugnung“, die Behauptung eines Kriegsteilnehmers in Zweifel zu ziehen. Ganz im Gegenteil ist es genau das, was seriösen, ernsthaften, wahrhaftigen Journalismus überhaupt ausmacht! Ob Lira dabei nun alles „richtig“ gemacht hat, ist nicht relevant.

Lira berichtete von Charkow aus. Mehr oder weniger ist das ein Frontgebiet, ein Kriegsgebiet, ein heikles und auch für Journalisten immer gefährliches Gebiet. Dort wurde Lira auch über Monate hinweg, mit Unterbrechungen, inhaftiert oder mit Hausarrest belegt (29). Seinen Aussagen zufolge wurde er während seiner Haft systematisch misshandelt. Sein Tod ist auf eine Nichtbehandlung eines Lungenleidens zurückzuführen. Sich nun über das Vorgehen ukrainischer Behörden auszulassen, halte ich allerdings nicht für zielführend.

Das zu erklären, dazu möchte die folgende Episode beitragen.

Gonzalo Lira war Ausländer, ein Ausländer der „Verbündeten“ Kiews. Ohne diese „Verbündeten“ Kiews wären die militärischen Auseinandersetzungen im Ukraine-Konflikt längst Geschichte. Es ist also nicht wirklich, sagen wir es so, Kiews Krieg. Die Kiewer Regierung führt einen Krieg, der nicht den Interessen der Ukrainer dient, sondern fremden Interessen. Es sind die Interessen der „Verbündeten“, die zum Krieg führten, und es sind die Interessen der „Verbündeten“, auf denen die Fortführung des Krieges beruht.

Gonzalo Lira war chilenischer Staatsbürger und die chilenische Botschaft bemühte sich um seine Freilassung. Allerdings ist Chile nur eingeschränkt zu den „Verbündeten“ des ukrainischen Regimes zu zählen, wie auch der Einfluss limitiert ist. Was die USA betrifft, sieht das schon anders aus. Die Möglichkeiten an Einflussnahme auf die Kiewer Regierung durch die US-Behörden sind enorm, auch wenn es um Personalien geht. Washington hat schon vor Jahren von Kiew die Absetzung des ukrainischen Generalstaatsanwaltes gefordert — mit Erfolg (30, 31). Denn es hatte starke Argumente. Die schlicht darin bestanden, das insolvente Finanzsystem der Ukraine bei Zuwiderhandlung einfach durch Liebesentzug kollabieren zu lassen. Diese Möglichkeiten stehen Washington selbstverständlich bis zum heutigen Tage zur Verfügung.

Es wäre ein Leichtes gewesen, auch diplomatisch verklausuliert und ohne Kiew zu düpieren, die Entlassung und Ausreise Liras zu bewirken. Das US-Außenministerium war über den Fall auch im Bilde, Liras Familie hatte sich direkt an die Behörde gewandt. Aber es tat nichts — warum? Schließlich ist Gonzalo Lira US-Bürger und auch in den USA geboren. Warum nützte ihm sein US-Pass nichts?

Die Antwort wurde bereits gegeben. US-Bürger werden geschützt, wenn sie die Machtinteressen der politischen Eliten in den USA vertreten, und das unabhängig davon, ob sie das aktiv tun oder ob sie dafür benutzt werden. Gonzalo Lira hat aber in seiner Berichterstattung vom Ukraine-Konflikt auch sehr deutlich die interessengetriebene Einflussnahme auf den Konflikt durch die USA kritisiert.

Der Wert eines Menschen scheint hier daran gemessen zu werden, inwieweit er Interessen anderer dienlich ist. Da auch der Inhalt des öffentlichen Informationsraumes insgesamt nach wie vor von Machtinteressen bestimmt wird, spiegelt dieser logischerweise die realen Machtverhältnisse. Deshalb war Lira den westlichen Massenmedien, gleich den Politikern, kaum eine Träne wert.

Als Lira noch lebte, er also als Mensch und Journalist noch hätte gerettet werden können, ist mir ein einziger diesbezüglicher Hilferuf bekannt — und der kam von einem Bundestagsabgeordneten der „bösen, rechtsextremen, antisemitischen, bla, bla, bla…“ AfD — sein Name: Petr Bystron (32). Der ansonsten in Moral ersaufende Rest des Politspektrums hatte kein Interesse. Denn die (nicht eigenen) Interessen, die jener zu vertreten hat, sahen in Gonzalo Lira keinen besonderen Wert, weder als Menschen noch als Journalisten.

Aber die Dinge sind perfider, weshalb die Anfrage Petr Bystrons bedeutsamer ist, als es den Anschein hat. Bystron bezog sich auf Berichte, nach denen Gonzalo Lira im Juli 2023 aus der Haft entlassen, allerdings unter Hausarrest gestellt wurde. Wohl ganz bewusst, machte Lira publik, dass er die Ukraine verlassen wolle und dass er Folterungen ausgesetzt worden sei (33). Warum hatte er das getan? Weil er wahrscheinlich gehofft hatte, dass die Aufmerksamkeit jenseits der Ukraine ihn bei seinem Unterfangen Schutz geben würde. Er täuschte sich.

Weiter oben gab ich die offizielle Darstellung der ukrainischen Behörden zu den Vorwürfen gegenüber Gonzalo Lira wieder. Der Plattform Ukrinform, der ich die Informationen entnahm, entnahm ich noch etwas:

„Darüber hinaus versuchte Lira, [US-]amerikanische Journalisten, die über den Krieg in der Ukraine berichteten, auszuspionieren und ihre Adressen zu veröffentlichen. Dies brachte US-Bürger in Gefahr, da Hunderte von Verbrechen des russischen Militärs gegen Journalisten in der Ukraine registriert wurden, darunter gezielte Angriffe, Ermordungen und Entführungen.“ (11i)

Worauf beruhten diese Vorwürfe? Liebe Leser, der Kreis schließt sich. Die Vorwürfe beruhten auf den Aussagen eines Agenten. Agenten sind ausländische Bürger, welche bestimmte Machtinteressen des Heimatstaates im Ausland vertreten. Ein Agent lieferte Gonzalo Lira ans Messer und dieser Agent war ein US-Bürger und wirkte, so wie Lira, in Charkow:

„Die Aussage im Fall Gonzalo Lira wurde von der [US-]amerikanischen Journalistin Sarah Ashton-Cirillo gemacht, die seit Frühjahr 2022 über die Feindseligkeiten in der Ukraine berichtet und jetzt bei den Territorialverteidigungskräften der Ukraine dient.“ (11ii)

Sarah Ashton-Cirillo hat ein starkes Geltungsbedürfnis und einen Hang zum Manipulieren. Als Agent hatte sie bereits in ihrem Heimatland gearbeitet, als sie an einem Buch über Rechtsextremismus — was immer sie auch darunter verstehen mag — schrieb und sich dafür in eine militante Miliz in den USA einschlich (34).

In die Ukraine kam Ashton-Cirillo im Jahre 2022 offiziell als Korrespondent, als Journalist (35, 36). Sarah Ashton-Cirillo musste als „Journalist“ nichts von den Behörden der Ukraine befürchten. Schließlich war und ist sie ja auch kein echter Journalist, sondern erfüllt — wie bereits erwähnt — die Rolle eines Agenten. Und außerdem ist sie ein Propagandist. Sie arbeitet in beiden Rollen für die „richtige“ Seite. Und deshalb ist für sie der Journalist Gonzalo Lira auch ein erklärter Feind gewesen.

Inzwischen ist Ashton-Cirillo auch ganz offiziell zum Propagandisten gekürt worden. Sie wurde nämlich im Juli 2023 zum offiziellen Sprecher der ukrainischen Verteidigungskräfte ernannt (36i). Als dieser verkündete sie am 1. August 2023, also unmittelbar nach der fehlgeschlagenen Ausreise von Lira, dessen Verhaftung (37). Ihr Hass auf den Journalisten scheint persönlicher Natur zu sein, es wäre sicher hilfreich, zu wissen, worauf dieser persönliche Hass zurückzuführen ist:

„So meldete [sie] sich bezeichnenderweise jedes Mal, als der Ex-Schriftsteller und Blogger und — ebenso wie [sie] selbst — US-Bürger Gonzalo Lira vom ukrainischen Geheimdienst SBU verhaftet wurde: Im Mai 2022, im Mai 2023 und zuletzt am 1. August, nur acht Stunden nachdem Lira seinen Grenzübertritt nach Ungarn zwecks Asylantrag angekündigt hatte. Die Agenten des SBU, die zu den »besten der Welt« gehörten, wüssten, wo Gonzalo Lira zu finden sei, teilte »Sarah« in einer offiziell daherkommenden Videobotschaft auf Twitter mit.“ (37i)

Ashton-Cirillo zieht keine private Nummer in der Ukraine ab. Sie kann das, was sie da tut, nur deshalb umsetzen, weil es ihr gestattet ist. Mehr noch: Sie wurde genau dafür entsandt. Sie erfüllt aktiv ihre Aufgabe als Agent eines fremden Staates. Das bedeutet aber auch, dass die US-Administration über jeden Schritt, der gegen Lira unternommen wurde, bestens im Bilde war. Lira wurde von Washington ganz bewusst zum Abschuss freigegeben (38).

Am 11. Januar 2024 starb Gonzalo Lira nach offizieller Darstellung an den nichtbehandelten Folgen einer Lungenentzündung in einer Klinik in Charkow (39 bis 41). Was wirklich geschehen ist, bleibt nach wie vor offen (42).

Weder deutsche Behörden noch Politiker noch die Massenmedien fassten den Fall Gonzalo Lira danach je an. Oder doch, aber eher indirekt. Weiter oben lasen Sie von der Anfrage des AfD-Politikers und Bundestagsabgeordneten Petr Bystron, in der er auf das Schicksal Liras hinwies und nachfragte, inwiefern sich die Bundesregierung für dessen Freilassung einsetzen würde. Die Antwort der Bundesregierung, gegeben durch deren Staatssekretär Thomas Bagger, lautete:

„Die Bundesregierung hat die Medienberichte zu dem genannten Fall zur Kenntnis genommen. Darüber hinausgehende eigene Kenntnisse im Sinne der Fragestellung liegen der Bundesregierung nicht vor.“ (32i)

Das lautet in Klartext übersetzt: „Wir sind informiert, aber wir tun nichts“.

Darüber hinaus tun wir aber etwas anderes. Wir befassen uns mit dem unangenehmen Fragesteller einer unangenehmen Partei. Im Dreigespann von Politikern, Geheimdiensten und Medien setzen wir zur Hatz auf Petr Bystron an. Hier dürfen die Gleichstrommedien dann auch mal „mutig“ sein, und „mutig“ recherchieren sie mit Hilfe zutragender Behörden, um den Politiker so viel wie möglich mit Dreck zu bewerfen. Womit er schließlich aus dem politischen Zirkus geworfen werden kann (43).

Zumal der AfD-Politiker den Politdarstellern der Einheitsparteienkoalition schon zuvor unangenehm aufgefallen war — zum Beispiel durch im höchsten deutschen Parlament vorgetragene, konkrete Vorschläge zur friedlichen Lösung des Ukraine-Konflikts (44).

Weiter oben ist einigen Lesern möglicherweise bereits eine Unkorrektheit aufgefallen: „Weder deutsche Behörden noch Politiker noch die Massenmedien fassten den Fall Gonzalo Lira danach je an.“

Das stimmt nicht. Denn ein Politiker hat sich am 17. Januar 2024 im deutschen Bundestag zu Wort gemeldet. Er heißt Bernhard Zimniok und forderte an jenem Tage eine unabhängige Untersuchung zum Tode des US-Journalisten Gonzalo Lira. Bernhard Zimniok ist Bundestagsabgeordneter der AfD (45).

Bitte bleiben Sie achtsam, liebe Leser.


Anmerkungen und Quellen

(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung — Nicht kommerziell — Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen – insbesondere der deutlich sichtbaren Verlinkung zum Blog des Autors — kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei internen Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die externen Quellen, mit denen die Aussagen im aktuellen Text belegt werden. Letzte Bearbeitung: 9. September 2024.

(a1) Einen ähnlichen Fall der Einreise in ein Land, dessen russische Regierung sich ein Oppositioneller (Nawalny) zum erklärten Feind erklärt hat, erleben wir im August 2024: „Er sei gegen seinen Willen und im Verstoß gegen die russische Verfassung aus Russland deportiert worden, sagte Jaschin. Nun plant er, in Deutschland statt Asyl eine Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen [und versucht, nach Russland zurückzukehren]. Sein Ziel sei, sich in Europa für eine Ausweitung der Sanktionen gegen Russland starkzumachen. Statt bisher 2000 müssten mindestens 20.000 Personen aus dem russischen Machtapparat sanktioniert werden. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes lehnte eine Stellungnahme ab. Jaschin war im Dezember 2022 zu einer langjährigen Haftstrafe wegen Verleumdung der russischen Armee verurteilt worden. Unter anderem hat er die russische Armee für die Gräueltaten von Butscha verantwortlich gemacht.“ (46)

(a2) Die Übersetzungen erfolgten unter Zuhilfenahme von DeepL.com und Translate.Yandex.com.

(0) 16.01.2024; ARD-Tagesschau; https://www.tagesschau.de/suche#/?searchText=Gonzalo+Lira

(1, 1i) Reporter ohne Grenzen; Suchergebnis nach Gonzalo Lira: „Ihre Suche ergab leider keine Treffer“; https://www.reporter-ohne-grenzen.de/suche/; Suchergebnis nach Alexej Nawalny: https://www.reporter-ohne-grenzen.de/suche?tx_solr%5Bq%5D=Alexej+Nawalny; Abfragen: 21.08.2024

(2) 16.02.2024; Deutsche Welle; Roman Goncharenko; Alexej Nawalny: Ein Netzwerker gegen Putins Propaganda; https://www.dw.com/de/alexej-nawalny-ein-netzwerker-gegen-putins-propaganda/a-68276385

(3 bis 3ii) 29.04.2017; The Guardian; Shaun Walker; Alexei Navalny on Putin’s Russia: ‚All autocratic regimes come to an end‘; https://www.theguardian.com/world/2017/apr/29/alexei-navalny-on-putins-russia-all-autocratic-regimes-come-to-an-end

(4) 2008; Narod, Alexey Navalny; https://www.youtube.com/watch?v=oVNJiO10SWw

(5) 25.02.2021; Deutsche Welle; Roman Goncharenko; Amnesty-Streit: Das Gestern holt Nawalny ein; https://www.dw.com/de/amnesty-streit-vergangenheit-holt-nawalny-ein/a-56703769

(6) 04.08.2023; Amnesty International; Russland: Kreml-Kritiker Alexej Nawalny zu 19 Jahren Haft verurteilt; https://www.amnesty.de/informieren/aktuell/russland-alexej-nawalny-verurteilung-haft-strafkolonie

(7, 7i) 18.02.2024; RT deutsch; Rainer Rupp; Nawalny — Heiligsprechung eines unverbesserlichen Rassisten; https://fromrussiawithlove.rtde.life/meinung/196542-nawalny-heiligsprechung-unverbesserlichen-rassisten/

(8) 17.01.2024; Nachdenkseiten; Gábor Stier; Der Tod eines US-amerikanischen Bloggers im Gefängnis und die Doppelmoral; https://www.nachdenkseiten.de/?p=109594; Primärquelle: https://moszkvater.com/gonzalo-lira-es-az-amerikai-kettos-merce/

(9, 9i) 10.12.2023; Berliner Zeitung; Tomasz Kurianowicz; Amerikanischer Blogger in ukrainischer Haft: Elon Musk reagiert; https://www.berliner-zeitung.de/news/amerikanischer-blogger-in-ukrainischer-haft-elon-musk-reagiert-li.2167207

(10) 23.01.2024; Berliner Zeitung; Franz Becchi; Ukraine: Medienverband beklagt Angriffe auf Journalisten; https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/journalisten-in-der-ukraine-gefoltert-erpresst-gestorben-li.2179436; Artikel hinter Bezahlschranke

(11 bis 11ii) 12.12.2023; Ukrinform; What’s wrong with pro-Russian blogger Gonzalo Lira; https://www.ukrinform.net/rubric-society/3798964-whats-wrong-with-prorussian-blogger-gonzalo-lira.html

(12) 07.10.2022; Ukrinform; Cherson: Russen wohnten in Schweinestall mit Schweinen; https://www.ukrinform.de/rubric-ato/3587944-cherson-russen-wohnten-in-schweinestall-mit-schweinen.html

(13) 05.10.2022; Mail Online; Ian Birrell; ‚We’re hunting them down and shooting them like pigs‘: How the Ukrainians are taking brutal revenge on the collaborators who’ve betrayed their neighbours – and country – to the Russians; https://www.dailymail.co.uk/news/article-11284819/How-Ukrainian-intelligence-chiefs-tracking-collaborators-worked-Russians.html

(14) 09.10.2022; Anti-Spiegel; Thoma Röper; Kiew über Zivilisten: „Wir jagen sie und erschießen sie wie Schweine“; https://www.anti-spiegel.ru/2022/kiew-ueber-zivilisten-wir-jagen-und-erschiessen-sie-wie-schweine/

(15) 15.09.2022; Franziska Schwarz; „Sie lebten wie Schweine“: Ukrainer berichten von russischer Besatzung — schwerer Winter droht; Merkur; https://www.merkur.de/politik/ukraine-krieg-gegenoffensive-news-putin-militaer-zustand-soldaten-isjum-besatzer-einwohner-91787731.html

(16) 29.09.2022; oe24; Russischer Kommandant wird von Schweinen gegessen — Ukrainische Soldaten teilen Video; https://www.oe24.at/buzz24/russischer-kommandant-wird-von-schweinen-gegessen-ukrainische-soldaten-teilen-video/531650141

(17) 16.05.2017; Ostexperte.de; Thorsten Gutmann; Ukraine erweitert Russland-Sanktionen im Internet; https://ostexperte.de/ukraine-internet-sperre/

(18) 03.02.2021; ORF; Drei oppositionelle Nachrichtensender in Ukraine verboten; https://orf.at/stories/3200001/

(19) 05.03.2021; Youtube заблокував трансляцію каналу Медведчука; https://www.pravda.com.ua/news/2021/03/5/7285709/

(20) 25.02.2021; tass; На Украине заблокируют более 400 сайтов, включая LiveJournal и РБК; https://tass.ru/mezhdunarodnaya-panorama/10780711; siehe auch: https://www.anti-spiegel.ru/2021/diktatur-in-der-ukraine-weitere-426-internetseiten-gesperrt-haftbefehl-gegen-regierungskritiker/

(21) 30.01.2023; НАЦІОНАЛЬНИЙ ЦЕНТР ОПЕРАТИВНО-ТЕХНІЧНОГО УПРАВЛІНРІЯ
МЕРЕЖАМИ ТЕЛЕКОМУНІКАЦІЙ; Dekret Nr. 67/850; https://nkrzi.gov.ua/images/news/11/2580/67_30012023.pdf

(22) 13.07.2019; Deutsche Welle, dpa; Ukrainischer Sender mit Granatwerfer beschossen; https://www.dw.com/de/ukrainischer-fernsehsender-mit-granatwerfer-beschossen/a-49580901

(23) 30.08.2017; OSZE; OSCE media freedom representative calls on Ukraine to respect the work of foreign journalists; https://www.osce.org/fom/337366

(24) 31.08.2017; Freitag; Ulrich Heyden; Ukraine weist fünf Journalisten aus; https://www.freitag.de/autoren/ulrich-heyden/ukraine-weist-fuenf-journalisten-aus

(25) 01.11.2018; OSZE; OSCE Representative disappointed after third extension to Kirill Vyshinsky’s pre-trial detention in Ukraine, reiterates call for his release; https://www.osce.org/representative-on-freedom-of-media/401867

(26) 21.03.2022; Al Jazeera; Wolodymyr Ischtschenko; Why did Ukraine suspend 11 ‘pro-Russia’ parties?; https://www.aljazeera.com/opinions/2022/3/21/why-did-ukraine-suspend-11-pro-russia-parties

(27) 03.12.2023; dpa, Berliner Zeitung; Tomasz Kurianowicz; Klitschko greift Selenskyj an und sieht die Ukraine auf dem Weg in den Autoritarismus; https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/klitschko-greift-selenskyj-an-und-sieht-die-ukraine-auf-dem-weg-in-den-autoritarismus-li.2164773

(28) 09.09.2022; Anti-Spiegel; Thomas Röper; Viele Journalisten und über 300 Minderjährige auf Todesliste der ukrainischen Regierung; https://anti-spiegel.ru/2022/viele-journalisten-und-ueber-300-minderjaehrige-auf-todesliste-der-ukrainischen-regierung/; Link zur Webseite der Todesliste (Vorsicht! extreme, traumatisierende Propaganda!): https://myrotvorets.center/

(29) 05.05.2023; Daily Beast; Julia Davis; ‘Red Pill’ Dating Coach Gonzalo Lira, Accused of Shilling for Putin, Is Arrested in Ukraine; https://www.thedailybeast.com/gonzalo-lira-red-pill-dating-coach-who-is-accused-of-shilling-for-putin-is-arrested-in-ukraine

(30) 23.01.2018; Council on Foreign Relations; Foreign Affais Issue Launch With Former Vice President Joe Biden; https://www.cfr.org/event/foreign-affairs-issue-launch-former-vice-president-joe-biden; siehe auch: https://youtu.be/urTk6O4c0mU

(31) 11.07.2019; Front News; The General Prosecutor’s seat the price of $1 billion: Shokin’s replacement; https://web.archive.org/web/20190707130952/http://frontnews.eu/news/en/4052/The-General-Prosecutors-seat-at-the-price-of-1-billion-Shokins-replacement

(32, 32i) 25.08.2024; Deutscher Bundestag; Drucksache 20/8109; https://dserver.bundestag.de/btd/20/081/2008109.pdf; S. 28

(33) 05.08.2023; Chris Tomlinson; The European Conservative; Chilean-American Blogger Gonzalo Lira Allegedly Caught Trying To Flee Ukraine; http://europeanconservative.com/articles/news/chilean-american-blogger-gonzalo-lira-allegedly-caught-trying-to-flee-ukraine/

(34) 03.06.2021; Daily Best; Roger Sollenberger; This Undercover Operative Says She Recruited the Proud Boys for the GOP; https://www.thedailybeast.com/this-undercover-operative-says-she-recruited-the-proud-boys-for-the-gop

(35) 16.01.2023; USA Today; Cady Stanton; ‚Crazy shift in my perception‘: How first transgender war correspondent is now fighting with Ukraine; https://eu.usatoday.com/story/news/nation/2023/01/16/first-transgender-war-journalist-ukraine-russia/10882487002/

(36, 36i) 03.08.2023; OBOZ; Maryna Pohorilko; Russians threw a tantrum over the American transgender woman in the ranks of the AFU: who is Sarah Ashton-Cirillo and what she really does; https://eng.obozrevatel.com/section-war/news-russians-threw-a-tantrum-over-the-american-transgender-woman-in-the-ranks-of-the-afu-who-is-sarah-ashton-cirillo-and-what-she-really-does-photo-03-08-2023.html

(37, 37i) 03.08.2023; RT deutsch; Wladislaw Sankin; Militanter Transaktivist, der Gonzalo Lira drohte, ist neues Gesicht der ukrainischen Streitkräfte; https://freedert.online/meinung/176850-militanter-transaktivist-gonzalo-lira-drohte/

(38) 20.09.2023; cf.org; Citizen Frank; American Citizen Journalist Sitting in Ukraine Prison, State Dept. Confirms; https://www.cf.org/news/american-citizen-journalist-sitting-in-ukraine-prison-state-dept-confirms/

(39) 15.01.2024; Southfront; Lucas Leiroz; Kiev Regime Kills American Journalist; https://southfront.press/kiev-regime-kills-american-journalist/

(40) 12.01.2024; RT englisch; State Dept confirms death of US journalist jailed by Ukraine – TASS; https://www.rt.com/news/590559-gonzalo-lira-dead/

(41) 12.01.2024; The Grayzone; Alexander Rubinstein; American Citizen Gonzalo Lira dies from neglect in Ukrainian prison; https://thegrayzone.com/2024/01/12/gonzalo-lira-dies-ukrainian-prison/

(42) 16.01.2024; Telegram; Alina Lipp; Ungeheuerliches bekannt geworden zum Mord an dem Journalisten Gonzalo Lira; https://t.me/neuesausrussland/17654

(43) 05.06.2024; ARD-Tagesschau; Petra Blum, Katja Riedl; Neue Spuren im Fall Bystron; https://www.tagesschau.de/investigativ/wdr/razzia-afd-bystron-100.html

(44) 25.07.2022; Deutscher Bundestag, 20. Wahlperiode, Drucksache 20/2891; Große Anfrage; Alexander Gauland, Tino Chrupalla, Matthias Moosdorf und weitere sowie der AfD-Fraktion; Die Annäherung der Ukraine an die NATO; https://dserver.bundestag.de/btd/20/028/2002891.pdf

(45) 17.01.2024; RT deutsch; Deutscher EU-Abgeordneter fordert Antworten zum Tod des US-Journalisten Lira in der Ukraine; https://pressefreiheit.rtde.live/europa/193037-deutsches-mdep-fordert-antworten-zum/

(46) 21.08.2024; RT deutsch; Ausgetauschter russischer Oppositionspolitiker lehnt Asyl in Deutschland ab; https://pressefreiheit.rtde.live/inland/216414-ausgetauschter-russischer-oppositionspolitiker-lehnt-asyl/

(Titelbild) Kamera, Linse, Objektiv; Medien; Autor: PhotoMIX-Company (Pixabay); 16.02.2018; https://pixabay.com/de/photos/objektiv-ausr%c3%bcstung-film-3143893/; Lizenz: Pixabay License

Von Ped

2 Gedanken zu „Der Wert von Journalisten im kontrollierten Informationsraum“
  1. Der Chefredakteur der Berliner Zeitung, Tomasz Kurianowicz, könnte einem leid tun. Erst kriegt er die Hucke voll vom Bayerischen Landesamts für Verfassungsschutz und jetzt hacken Sie, Ped, auch noch auf ihm rum.
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    https://rtnewsde.pro/inland/218671-russenpropaganda-berliner-zeitung-reagiert-auf/
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    Der arme Tomasz und alle seine Kollegen könnten etwas daraus lernen. Sind doch alle diese schreibenden Müllmänner und -Frauen Opfer ihres eigenen Versagens, das hier nicht weiter erklärt werden muss. Lakaientum zahlt sich langfristig nie aus und es könnte einfach beendet werden: Wann wurde in der schreibenden Zunft letztmals gestreikt? Na also….
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    Mit seinem hilflosen Versuch der Rechtfertigung läuft Kurianowicz bei den Angesprochenen absehbar ins Leere. Er hat scheinbar nicht begriffen, dass es zu diesem Thema rein gar nichts zu rechtfertigen gibt. Der eine Satz reicht: „Auch der Bayerische Verfassungsschutz steht nicht über dem Grundgesetz.“
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    Die schreibenden Vasallen machen weiter in ihrer Blase und zeigen sich immer mutiger. Illegal einreisen um vor russischen Ortsschildern im Gebiet Kursk zu posieren gehört neuerdings zum „guten Image“. Italiener, Engländer und sogar eine Schweizerin geben sich dort die Hand. Dieses oberdämliche Gesockse ist sich seines Tuns scheinbar nicht ansatzweise bewusst. Oder sie waren gerade MIT dem Einverständnis aus obersten Etagen dort. Wir werden es irgendwann erfahren. Die Leute vom FSB sind hoffentlich erfolgreich, sie haben Zeit.
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    Gonzalo Lira habe ich regelmässig gelesen und ihm galt mein Respekt. Völlig unverständlich seine Ankündigung, nach Ungarn auszureisen zu wollen. Seine Beweggründe werden sein Geheimnis bleiben, R.I.P.

  2. „Aber kennen Sie Gonzalo Lira?“

    Kennen tue ich ihn nicht, doch konnte ich seine Geschichte über den Antispiegel und RT mitverfolgen;
    https://gegenzensur.rtde.world/kurzclips/video/176765-im-ukrainischen-gefaengnis-geschlagen-und-ausgepluendert/
    https://gegenzensur.rtde.world/europa/176834-journalist-bestaetigt-festnahme-von-gonzalo/
    https://anti-spiegel.com/2022/ukraine-journalisten-werden-erschossen-oder-verschwinden-opposition-wurde-verboten/
    https://anti-spiegel.ru/2024/die-usa-haben-den-us-amerikanischen-journalisten-gonzalo-lira-in-der-ukraine-verrecken-lassen/

    „Am 15. April 2022 wurde Lira vom ukrainischen Geheimdienst SBU festgenommen, auch damals wurden sein Computer und sein Mobiltelefon beschlagnahmt. Am 22. April 2022 gab es dann wieder ein Lebenszeichen von ihm, als er nach seiner Entlassung ein Videointerview gab. Er gab damals an, die „offizielle Seite“ habe ihm ausdrücklich untersagt, Charkow zu verlassen. “

    Meiner Meinung nach, ist sein Tod insbesondere den eigenen Fehlern geschuldet;
    „Im Thread unter seinem Tweet hat er erklärt, warum Lira sein Video vor dem Grenzübertritt im Internet gepostet hat. Denn damit habe er sicherlich die Aufmerksamkeit der Spitzel auf sich gezogen habe und seinen Plan gefährdet, schrieb einer der Kommentatoren. Dieses Risiko habe Lira bewusst in Kauf genommen, denn er wusste nicht, ob er es schaffen würde, die Grenze zu passieren, erwiderte Sleboda. „Er wollte nicht einfach verschwinden, ohne dass die Leute wussten, was passiert war.““
    https://gegenzensur.rtde.world/europa/176834-journalist-bestaetigt-festnahme-von-gonzalo/

    Ich hatte mich nach Bekanntwerden seines Fluchtplanes schon gewundert. Einem Journalisten sollte doch bekannt sein, daß (bereits einmal festgenommen) jede seiner Aktivitäten akribisch verfolgt würde. Und dann gibt er nicht nur seinen Fluchtplan bekannt, sondern nutzt dafür auch noch mit eigener Identität nachverfolgbare Medien. Naiver und verantwortungsloser geht es nicht. Dennoch tun mir seine Angehörigen und Freunde leid. Er hat ihnen mit seiner Unbedachtheit einen großen Schaden zugefügt. Möge seine Seele in Frieden ruhen.

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