Der Bayerische Rundfunk verteidigt seine Berichterstattung im Kontext Syrien.


Übermittelt durch Lorenz Wolf, den Vorsitzenden des Rundfunkrates beim Bayerischen Rundfunk, erhielt ich eine zweite Antwort zu meiner erweitert vorgetragenen Kritik an deren ARD-Beitrag vom 25. Juni 2019. Auch wenn dieser Brief präziser auf meine Kritik eingeht, so ist es doch ganz erstaunlich, wie er sich um die Beantwortung sehr klar formulierter Fragen herumwindet.


„Deutsche Chemikalien für Assads Giftgas?“ – so betitelte sich ein ARD-Bericht, der – sich beziehend auf einen Filmbeitrag – unter anderem von den Journalisten des Bayerischen Rundfunks, Philipp Grüll und Ahmet Senyurt, mitverfasst wurde.

Er ist derzeit abrufbar unter: https://www.tagesschau.de/investigativ/report-muenchen/syrien-giftgas-153.html

Eine erste, seitens der ARD gelieferte Antwort ging nicht wirklich auf die Kritik ein, sondern saugte sich an einem sogenannten Honeypot fest, was zu einer zweiten, erweiterten Kritik meinerseits führte.

Die Antwort zu dieser zweiten Kritik befasst sich deutlich ernsthafter mit den von mir vorgetragenen Kritikpunkten, was ich an dieser Stelle ausdrücklich würdige. Damit der interessierte Leser den Überblick behält, hier die bisherige Kommunikation in ihrer zeitlichen Abfolge (die aktuelle ARD-Antwort unter dem hervorgehobenen Punkt 4 als PDF):

  1. Vom Wirken eines Desinformationsnetzwerkes (Kritik von Peds Ansichten)
  2. Die ARD antwortet (Antwortschreiben des Bayerischen Rundfunks)
  3. Kritik zur Replik – Neue Post für die ARD (Replik von Peds Ansichten)
  4. Die ARD antwortet (zweites Antwortschreiben des Bayerischen Rundfunks)

Doch haben es die Betroffenen auch im zweiten Schreiben nicht fertig gebracht, präzise Fragen zu beantworten. Ohne zu belegen, wiederholten sie einfach Behauptungen, die ich ihnen sehr klar als Lügen vorhielt. Andererseits hat dieser Brief mein Verständnis erweitert – und teilweise bestätigt – wie Journalisten großer Leitmedien „ticken“.

Daher werde ich die Kommunikation weiter führen. Zuvor jedoch lade ich alle Leser des Blogs ein, die eigene Kompetenz und Kritikfähigkeit – bei Wahrung von Achtung und Respekt zu allen betroffenen Personen – aktiv zu schärfen. Es wird mich außerordentlich freuen, wenn in den kommenden Tagen Meinungen, Erkenntnisse, Kritiken und Vorschläge zu diesem Schreiben und gern auch der Kommunikation in ihrer Gänze den Kommentarbereich füllen.

Damit ist die Hoffnung verbunden, dass sich viel mehr Menschen in Medienkompetenz üben und sie dann vorbildwirkend in ihrer Umgebung vertreten. Womit zwar nicht der einzige, aber einer der wichtigsten Gründe benannt ist, warum ich den enormen Aufwand der offenen Briefe betreibe. Im hier vorliegenden Fall kann mir das „ganz nebenbei“ beim Verfassen des nächsten Schreibens an die ARD-Verantwortlichen nur hilfreich sein.

Bitte bleiben Sie schön aufmerksam.

5. November 2019 – Nachtrag in eigener Sache:

Wozu ich die Leser in Bezug auf die vorliegenden offenen Briefe eingeladen habe, ist – nur wenige Zeilen darüber – klar und deutlich formuliert. Wer diesbezüglich Ideen und Anregungen hat, sich also ernsthaft mit der Argumentation der Journalisten des Bayerischen Rundfunks auseinandersetzen und das anderen Lesern anbieten möchte, ist dazu selbstverständlich auch weiterhin ganz herzlich eingeladen. Doch bitte ich um Verständnis, wenn ich Grundsatzdiskussionen und neu eingebrachte Themen, die das hier formulierte Anliegen systematisch untergraben (absichtlich oder nicht spielt dabei keine Rolle), an dieser Stelle nicht mehr freischalte.

Dankeschön, Ped


Anmerkungen und Quellen

Wortlaut der Kurzantwort auf den Eingang des Schreiben von Herrn Lorenz Wolf vom Bayerischen Rundfunk:

Sehr geehrter Herr Wolf,

für die weitere Befassung mit meiner Kritik an der Art und Weise der Berichterstattung Ihres Hauses zum Thema Syrien – speziell untersucht an ihrer Dokumentation „Deutsche Chemikalien für Assads Giftgas?“ – bedanke ich mich an dieser Stelle ausdrücklich. 

Allerdings kann ich Ihre Stellungnahme weder für mich noch die Leser der Plattform Peds Ansichten unbeantwortet so stehen lassen. Nach angemessener Zeit zur Reflexion wird es daher einen weiteren offenen Brief an ihr Haus geben. Ihre Antwort wurde für die Leser unter dieser Adresse online gestellt: https://peds-ansichten.de/2019/11/syrien-berichterstattung-kritik-ard-br-offener-brief

Achtungsvoll,

Ped


(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die externen Quellen, mit denen die Aussagen im aktuellen Text belegt werden.

(Titelbild) München, Sendezentrale des Bayerischen Rundfunks; Autor: Masaya I; 2.3.2011; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Munich%E9%A7%85Sofitel%E3%81%A7%E4%B8%80%E6%B3%8A_-_panoramio.jpg?uselang=de; Lizenz: Creative Commons CC3.0

 

Von Ped

30 Gedanken zu „Die ARD antwortet“
  1. Es ist schon sehr Mühselig sich mit den öffentlich Rechtlichen auseinander zu setzen. Ich denke das liegt an mir weil ich auch gerne mal Haare spalte. Auch liegt es an Bräutigam/Klinghammer die so wunderbare Kritiken schreiben.
    Mir geht ja schon auf den Wecker wenn gesagt wird da (eine Bestimmte Meinung) nicht stehen gelassen werden kann. Ja wie, sie ist doch da und unverrückbar in meinem Hirn, wie will er da hin? Oder will er nur seinen Standpunkt gelten lassen und den anderen auslöschen, anstatt beide nebeneinander stehen lassen und der geneigte Leser bildet sich seine Meinung selbst. Aber dann wären wir nicht bei der ARD. Ich möchte noch eine „Sache“ verlinken die mir wichtig scheint, ist zu dem Thema. https://www.youtube.com/watch?v=hBZEJS32r8I

  2. Hallo Ped,
    ich hab jetzt nicht alles im Einzelnen verfolgt, aber zum Thema Giftgas, Syrien, Beweise fällt mir spontan die Meldung auf voltairenet. org ein
    „General Mattis gibt zu, dass Syrien nie chemische Waffen eingesetzt hat
    Voltaire Netzwerk | 11. Februar 2018….“
    https://www.voltairenet.org/article199691.html
    Dort bezieht man sich auf einen Artikel in der Newsweek vom 8. Feb. 2018, der dort auch verlinkt ist..
    Mattis war Verteidigungsminister von Januar 2017 bis Januar 2019.

  3. Hallo Ped,
    auch dem BR könnte man empfehlen, Prof. Günter Meyer anzuhören und ihm die Gelegenheit zu geben, die sog. „Giftgas-Angriffe“ des „Assad-Regimes“ als das zu entlarven, was sie sind: Fakes!

    „Ich behaupte, und kann das auch nachdrücklich belegen, das all die Chemiewaffeneinsätze die wir in Syrien erlebt haben,
    unter falscher Flagge durchgeführt worden sind, von den Assad-Gegnern, mit der Zielsetzung, nachdem Obama 2012 zum ersten Mal die rote Linie gezogen hat (…)

    https://www.youtube.com/watch?v=fxqsy-mQK0M#t=21m45s

    1. Danke Bernhard Moser,
      interessant in dem Zusammenhang ist auch der Bericht von Ray McGovern (CIA-Analyst a.D.), der die Hintergründe zum Giftgasangriff von Goutha im August 2013 beleuchtet (Obama: „moderate Rebellen“ sind reine Fantasie, Rote Linie, Zerstörung der Chemiewaffen Assads Armee durch die USA in 2013 etc) und warum es in Folge des Angriffs damals nicht zum offenen Krieg gegen Syrien kam, und welche entscheidende Rolle Putin dabei gespielt hat.
      https://www.youtube.com/watch?v=LGLDYDcQqWc
      Video mit deutscher Übersetzung.


      Danke RaS!
      Ich klemme mal diese beiden Links unten dran, da sie sehr gut zu Ihrer Empfehlung passen:
      https://peds-ansichten.de/2016/11/das-giftgas-von-ghouta-und-unser-krieg-gegen-syrien/
      https://peds-ansichten.de/2017/04/die-opcw-und-die-un-als-werkzeuge-der-globalisten-1/
      Herzlich, Ped

      1. Hallo Ped,
        ich möchte nochmal den Post von Bernhard Moser aufgreifen (s.o.).
        Vorschlag: Nehmen Sie doch mal Kontakt mit Prof. G. Meyer auf. Der weiß ja offensichtlich Bescheid (siehe obiges Video Min 21:47h), was die Faktenlage zu den Giftgasangriffen ist. Vielleicht hilft der weiter. Dem scheint die Sache ja auch sehr am Herzen zu liegen. Rufen Sie ihn an und/oder schreiben ihm (vorher) eine EMail, daß Sie mit ihm gerne Kontakt zum Thema aufnehmen würden. Solche Menschen sind oft hilfbereiter und freundlicher, als man glaubt. Mehr als ein nein riskiert man da nicht, aber der Erkenntnisgewinn kann enorm sein.
        Grüße RaS

        1. Vielen Dank für Ihren Vorschlag, RaS!
          Ja, Günter Meyer ist da seit Jahren mutig genug, gegen den Strom zu schwimmen. Blauer Bote, dem ich sehr verbunden bin, hat die ganzen Giftgasgeschichten – auch unter Zuhilfenahme der Expertisen von Günter Meyer – schön aufgearbeitet, hier ein Beispiel:
          http://blauerbote.com/2018/04/10/prof-meyer-im-ard-mittagsmagazin-duma-giftgasangriff-ist-faelschung-der-weisshelme/
          Natürlich ist eine Vernetzung mit Herrn Meyer auch immer eine Option, da denke ich mal drüber nach.
          Was aber das Wissen zum Thema Giftgas in Syrien angeht, bin ich da selbst inzwischen gut gerüstet und wurde zwecks Beratung und Aufklärung bereits meinerseits von Institutionen angesprochen. Ich verfüge ausreichend über Fakten, Primärquellen und Wissen zu den Zusammenhängen, um schlüssig argumentieren zu können. Leser, die diesen Blog bereits länger begleiten, wissen das. Wer suchend ist, dem helfen die Suchbegriffe „Syrien-Krieg“ und „Giftgas“ (ganz rechts oben eingegeben) weiter.
          Was mich sehr interessiert, ist, wie die Leser des Blogs gegenüber dem BR argumentieren würden.
          Herzliche Grüße, Ped

    1. Danke, Hans-Joachim,
      wenn es die Zeit zulässt, werde ich diesen Text noch übersetzen und hier online stellen. So wie ich das bereits bei einer früheren, ebenfalls ungemein wertvollen Analyse von Tim Hayward im August getan habe:
      https://peds-ansichten.de/2019/08/syrien-kriegsverbrechen-caesar-fotos-tim-hayward/
      Dieser weitere Text stellt eine wichtige Verbindung zu den Motiven her, WARUM man mit aller Macht Syrien diverse „humanitäre Verbrechen“ anzuhängen sucht.
      Herzlich, Ped

  4. die „offizielle“ tendenz und klar belegte primitivität der regierungsnahen medienrichtlinie läßt sich in der bundespressekonferenz und im wöchentlichen presseclub klar beobachten – als ergänzung dazu gibt es noch die talk-shows der gez finanzierten sender.
    besonders in der bpk wird der massive unwille zu umfassender information ganz offen demonstriert. für mich sind das ganz klare linien und eingeständnisse einer undemokratischen und einseitig interessengeleiten informationspolitik. PUNKT. die regierungsmacht spricht im sinne ihres machterhaltes. PUNKT.

    das dies alles nicht im interesse der immer regierungskritischeren bevölkerung entspricht, ist außerhalb ihrer geframten blase ganz offensichtlich. jedoch sitzen sie da allesamt mittendrin wie don quichotte.

    sollen sie sich der lächerlichkeit doch preisgeben … (hat vielleicht jemand sogar DIESEN „plan“ der lächerlichmachung und beförderung der unglaubwürdigkeit???) wahrscheinlich haben sie alle reflektionsfähigkeit verloren bzw. auf ihre eigenen (existenzsichernden) scheuklappen reduziert …

    peds klärungsversuche sind TROTZ dieser allgemein bekannten bestandsaufnahme ein wichtiges mittel … auch wenn er wohl selbst weiß, dass er sich damit auf ein spielfeld begibt, welches die mit macht gedopten akteure zum scheinbaren sieger macht – es geht nicht um wahrheit und interessen der bevölkerung … einzig zum machterhalt einer blasenerkrankung, die m.m.n. an ihren eigenen widersprüchen über kurz oder lang selbst zu grunde geht. das SOWIESO!

    doch wir leben nun mal in dieser spannenden umbruchsphase … können daran teilnehmer oder beobachter sein.

    es gibt auf allen gebieten immer wieder kritische stimmen der aufklärung, welche den einsatz von KAMPFBEGRIFFEN und diversen mitteln der bekämpfung von konkreten inhalten aufdecken.

    hier zum antisemitismus als konkretes beispiel der sogenannten „arbeitsgrundlagen“ von argumentation:

    https://www.heise.de/tp/features/Test-der-Arbeitsdefinition-Antisemitismus-Ergebnis-Mangelhaft-4574197.html

    1. Danke Marie!
      Trotzdem eine Bitte an Sie und die anderen Leser. Fokussieren Sie sich bitte auf die offenen Briefe und speziell den letzten Brief des BR. Wie würden Sie antworten? Welche Argumentationen würden Sie vorbringen, wie sie logisch begründen? Das ist die Herausforderung an die eigene Kompetenz, die ich mir wünsche. Diese Argumentationen sind nicht nur Lernhilfen für die Angeschriebenen sondern auch für alle Mitleser.
      Daher – so wertvoll der Artikel dahinter auch ist – gehört Ihr Link nicht mehr zum Thema, sondern macht eine „neue Baustelle“ auf.
      In gewisser Weise sind wir zudem gefordert ein Mindestmaß an Wissenschaftlichkeit zu leben, was auch eine moralisierende Abwertung der kritisierten Akteure verbietet.
      Herzlich, Ped

      1. lieber ped, ich habe natürlich ihr konkretes anliegen völlig richtig verstanden und kann es sehr gut nachvollziehen. bitte entschuldigen sie, dass ich meine antwort an sie verteidige, weil „giftgas“ nur eins von unendlich vielen symptom-lügen ist und von sehr vielen klugen seiten akribisch auf ALLE reagiert wird.

        doch es ändert sich an der praxis der ard nichts! es bindet wertvolle zeit und kraft – die für m.m.n. dringende offensive AKTION verloren ist. die gesamte deutsche medienlandschaft ist in pro + kontra verstrickt, wobei die aktive position bei der ard liegt – und wer weiß – vielleicht ist es auch eine taktik, die energie des widerstandes zu binden – also die eingebauten stöckchen zum stolpern bewußt zu platzieren? denn die leser und zuschauer stolpern ja zunehmend … und nur noch die sich selbst verstärkenden blasen-propagandisten werden (manchmal in besetzung mit prügelknaben) zur meinungsbeeinflussung vorgeführt … in EWIGER wiederholung aller gleichgeschalteter varianten mit den gleichen tabuisierten lücken (übrigens mit dem gleichen hinweis „beim thema zu bleiben“).

        m.m.n. wird das so nix … sondern wie ich schon erwähnte läuft es sich selbst tot >>> oder es wird eine neue sau für die unterhaltung im „dorf“ raus gelassen. nun sind sie alles kluge menschen … aber sind sie nicht auch in dieses spiel verhaftet und NICHT der tonangebende spielmacher von ganz EIGENEN interessen???

        denken sie, die ard-mitarbeiter möchten durch ehrlichkeit und sorgfaltspflicht arbeitslos werden??? ist es nicht, was sie letztendlich von ihnen verlangen? auch sie sind nur marionetten und dienen ihrem brötchengeber, der ihre existenz sichert …

        ich bin zutiefst der überzeugung, dass es an der zeit ist, sich gedanken zu leisten, die NICHT (nur) als korrigierendes echo … sondern als VÖLLIG NEUE TÖNE eine kraft ins „spiel“ bringen. vielleicht haben sie ja mal zeit und lust darüber nachzudenken … gute beispiele finden sie in frankreich, aber auch in chile und an anderen orten – der auslöser ist zwar der widerstand gegen maßnahmen … aber die kraft erweitert und verstärkt sich, weil sie über die „konkrete“ preiserhöhung weit hinaus geht …

        es kann nicht sein (m.m.n.), dass wir wie die schlange auf die hüpfenden kaninchen der ard blicken und DAMIT unsere zeit verbringen! lass sie doch ins leere hüpfen und bieten mediale alternativen die WIRKLICH den interessen der mehrheit der menschen entsprechen … denn WER sollte dies sonst tun?????????

        das die giftgas-geschichte eine lüge ist, ist reichlich belegt … jedoch wissen wir aus der geschichte, dass eine lüge solange am leben gehalten wird, „bis der wind sich gedreht hat“.

        erzählt mutige geschichten der „einfachen“ menschen aus syrien, chile und auch deutschland … wechselt als „anwalt“ die seite für obdachlose, für demonstranten für die menschlichkeit undn gerechtigkeit … macht DIESE sicht groß und stark und vermittelt mut für zögerliche! … macht sie ATTRAKTIV und vielleicht – wer weiß, wechseln dann sogar journalisten und polizisten die seite DAFÜR!!!!!!!! … auch große teile von ihnen haben angst (auch auf der seite der „abgehängten“ zu landen)

        gebt euer bestes für euer klientel, dass die lügengespinste längst durchschaut hat , aber nicht weiß, wie daraus … welche alternative möglich ist … OHNE BRATPFANNEN, sondern mit der chance auf selbstverwirklichung …

        „Die Anstrengungen, die notwendig waren, um dort zu sein, wo man ist, spürt man als Angehöriger der Mittelschicht in aller Regel, wie Bourdieu ausführte. So blickt man in einer Mischung aus eigenartiger Verklärung der eigenen Leistung (…) und Verärgerung über den scheinbaren ‚Unwillen‘, nicht genügend Leistung zu erbringen, auf Angehörige der unteren Schichten. Über das Leiden, über die Schicksalsschläge, über die teils Jahrzehnte andauernden brutalen Lebenskämpfe der Angehörigen der unteren Schichten wissen viele Medienvertreter schlicht nichts. Oder sie wollen nichts davon wissen. (…)“

        https://paulschreyer.wordpress.com/2019/10/23/eine-zensur-findet-statt/

        https://www.seniora.org/politik-wirtschaft/deutschland/die-macht-um-acht-dient-den-eliten-die-doppelzuengigkeit-der-tagesschau-leute

  5. Hi Marie,
    Nun bei [diesem] Punkt geht mir das Verständnis ab. Ist nicht jede Informationspolitik interessengeleitet? Da spielen die Attribute nur eine moralisch untergeordnete Rolle. Zählt dasselbe nicht für den Machterhalt? Wie soll es denn anders gehen? Und muss es gleich Umsturz sein? (Punkt)

    Der Bezug kann auf keinen Fall Don Quichotte sein, sondern es muss das Kapital sein. Was wird denn verteidigt? Ist es nicht die Generierung von Profiten und ist es nicht genau das, was mit Fetischen verbrämt wird. Lächerlichkeit ist keine Kategorie die bei der Durchsetzung von Interessen irgend etwas verhindert. Auch die Kategorie Glauben sollte bei Interessendurchsetzung nicht in den Sinn kommen. Es muss auch nichts reflektiert werden GG§38,1 stellt ausdrücklich davon frei.

    „Und es gehört jene eigentümliche Krankheit dazu,die seit 1848 auf dem Kontinent sich ausbreitet, der parlamentarische Idiotismus, der die Angesteckten in eine eingebildete Welt festbannt und ihnen allen Sinn, alle Erinnerung, alles Verständnis für die rauhe Außenwelt raubt.“ MEW 8 S.178

    Welches Spielfeld ist gemeint? Wem wird Macht zugesprochen und gäbe es das, wer hat sie „verliehen“. „Die herrschenden Ideen einer Zeit waren stets nur die Ideen der herrschenden Klasse.KM„

    Wenn die Umbruchphase auch das Soziale meint, gibt es keine Beobachter, selbst das sogenannte Nichtstun ist „Machtvoll“.

    Richtig ist das die Definitionshoheit nicht bei den Lohnabhängigen liegt. Auch hierzu ein Beispiel. Es wird immer morgens noch gesagt „Die Sonne geht auf“ wobei jeder weiß, es stimmt nicht. Wenn „groß“ ein gestiegen werden soll in eine Debatte dann sollten die Anträge der Grünen bedacht werden. Es befreit nicht davon, immer wieder auch die „Kleinigkeiten“ zu bearbeiten.

    Was ich auch meine ist, das Ped festlegt wie auf der Seite zu verfahren ist. Das Vorschläge gemacht werden, ist damit nicht eliminiert.
    https://antraege.gruene.de/44bdk/Anders_Wirtschaften_fuer_nachhaltigen_Wohlstand_-_Auf_dem_Weg_in_die_so-5184/pdf

    1. Warum werden hier Schlachtpläne einer transatlantischen queerfeministischen Kriegerkaste veröffentlicht?


      Eigentlich war ich mir sicher, dass Du den Link zu den Grünen (das habe ich also nicht übersehen) kurz und knackig von seiner Hülle befreien kannst, um den Kern der „Reformvorschläge“ offenzulegen, dabei aber gleichzeitig die Sicht der anderen wertschätzend aufzunehmen. Statt dessen polemisierst Du mit Kampfbegriffen. Das finde ich sehr schade.
      Was mein Anliegen bezüglich der offenen Briefe betrifft, wird das dagegen weiterhin elegant oder ungelenk umkurvt. Das ist noch mehr schade.
      Herzlich, Ped

      1. Lieber Ped,
        auch ich war über die Polemik erschrocken.
        Aber die schönen Gedanken von Marie mit der Agenda von Ökofaschisten zu torpedieren, hat längst verkümmert geglaubten Reflexen neues Leben eingehaucht. Mit diesem Pamphlet gerieren diese Pharisäer ihre Machtansprüche und Träume von der Beherrschung der Massen.
        Überflüssig, hier irgendwelchen Inhaltsnonsens zu zerpflücken und es ist ja auch gar nicht das Thema.
        Die Briefe sind das Anliegen!
        Vor einigen Monaten schrieb ich in einem anderen Zusammenhang, ich zitiere (Kann man das? Sich selbst zitieren? Egal!):

        „Ich meine zu erkennen, dass es nicht mehr darum geht, einzelne Geschehnisse zu verschleiern, zu verfälschen oder ganz auszublenden. Vielmehr tritt ein Grundprinzip zu Tage, wie das Denken der Menschen heute kontrolliert wird, nämlich sie zu verwirren und in einen dauernden Zustand eines geistigen Schwindelgefühls (kognitive Dissonanz) zu versetzen. Durch Doppel-Sprech, unlogische Berichterstattung und ein kaleidoskopisches Karussell aus widersprüchlichen Berichten, benebelt und durcheinandergebracht, wird der Durchschnittsmensch auf ein geistiges Wrack reduziert.“

        So oder so ähnlich hab ich Marie verstanden, jedenfalls mit dem Einwand : „..doch es ändert sich an der praxis der ard nichts! es bindet wertvolle zeit und kraft – die für m.m.n. dringende offensive AKTION verloren ist.
        Vielleicht hat sich uns Lesern dieser Briefe Deine Intension nicht genügend offenbart. Als Training geeignet, für mich persönlich aber nur Trockenübungen ohne Ergebnis. Spätestens wenn existentielle Faktoren an Gewichtung zunehmen, verpufft wertvolle Energie.
        „Sei sparsam! Hasse nicht, wo du mit Verachtung auskommst“.(Roda-Roda) finde ich irgendwie passend.

        Herzlich Himbeertoni

        1. Lieber Himbeertoni,
          wie sollte ich Deine Befindlichkeiten nicht verstehen, wo mich doch ganz speziell der besprochene Link selbst ordentlich in Dissonanz gebracht hat. Nur hast Du nicht den Grünen geantwortet, sondern einem anderen Foristen. Damit geht es weder um irgendwelche gleichgeschalteten Medien noch um transatlantisch verseuchte Parteien, sondern es geht um einen Menschen. Wie holst Du den ab? So? Oder gleich mal gar nicht?
          Medienkompetenz heißt doch nicht – zumindest nicht aus meiner Sicht -, dass man vorrangig mit Medienschaffenden kritisch und zielführend über ein Thema diskutieren kann, sondern viel mehr mit seinen Mitmenschen! Dort, bei den Mitmenschen ist der größte Hebel und dort ist dieser Hebel viel, viel größer, als ich es noch vor zwei, drei Jahren für möglich gehalten habe.
          Sehr wohl strebe ich an, auch Menschen anzusprechen, die Wähler etablierter, auch neu etablierter Parteien sind. Das wird mir nicht immer gelingen, weil auch ich sicher immer mal wieder an meine eigenen Grenzen gelange. Aber es ist zumindest mein Anspruch. Du bist jederzeit eingeladen, mich dabei zu unterstützen – gerade Du, weil Du allemal das Potenzial dafür hast. Es geht darum, Menschen zu gewinnen, nicht sie zu bekämpfen.
          Sei herzlich gegrüßt,
          Ped

          1. lieber ped, schön wenn du in @himbeertoni einen potenziellen ansprechpartner für dich siehst – da bin ich ganz bei dir – denn zumindest ist er ja der einzige, welcher meine intentionen verstanden hat.

            ich finde es schade, dass du zu keiner inhaltlichen antwort zu meinem kommentar gefunden hast – echt schade für die SACHE.

            doch jeder kann ja nur auf grundlage seines erkenntnisstandes handeln – mein angebot war eine erweiterung und keine verallgemeinerung oder ablenkung.

            ich bin NICHT im zeitgeist verhaftet – ganz besonders nicht in dem, der z.zt. den ton angibt … die leiseren töne sind da nicht gefragt … ich verstehe schon … doch sie werden sich nicht dauerhaft unterdrücken lassen … braucht gute ohren und zeit und mut … meist zuuuuuuuuuuu lange zeit für meinen „geschmack“ und meine gedanken

            ps. was glaubst WOHER ich weiß, WIE die antwort der ard ausfallen wird – ganz EGAL, was du zeitaufwendig und engagiert schreibst … und wie oft und wie viele dir gleichgesinnte auch?

            du spielst ihr spiel mit (räuber und gendarm).

            weißt du wieviel kluge philosophisch-soziale gedanken ich von obdachlosen und anderen „aussteigern“ und „abgehängten“ (egal ob akademiker oder nicht) zu hören bekomme? welch potenzial dort am unteren rand vorhanden ist. doch sie wissen, dass sie keine lobby im land haben, dass sie niemals goldene kälber sein werden oder wollen … sie sind die wirklichen helden – sie wollen keine macht- und siegerspiele … doch ihre zeit ist noch sehr weit und die zeitgeistspiele langweilig, austauschbar, peinlich … vor allem langweilig und vorhersehbar …

          2. ich finde es schade, dass du zu keiner inhaltlichen antwort zu meinem kommentar gefunden hast – echt schade für die SACHE.

            Ganz einfach, bleiben Sie beim Thema.

            ich bin NICHT im zeitgeist verhaftet – ganz besonders nicht in dem, der z.zt. den ton angibt … die leiseren töne sind da nicht gefragt … ich verstehe schon …

            Hat hier keiner behauptet und ist erneut vom Thema weg.

            „was glaubst WOHER ich weiß, WIE die antwort der ard ausfallen wird – ganz EGAL, was du zeitaufwendig und engagiert schreibst …“

            Lesen Sie wirklich richtig? Nochmal: Die Antwort der ARD ist weder der einzige, noch ist es der wichtigste Aspekt der offenen Briefe.
            Offenbar wollen Sie das nicht verinnerlichen, was natürlich Ihr gutes Recht ist.
            Sie sind eingeladen, meine Aktivitäten zur Herstellung und Pflege von Medienkompetenz mitzuleben und zu entwickeln. Das ist das Thema des Artikels, die Hauptmotivation der offenen Briefe und die Einladung an die Leser. Wenn Ihnen Ihre „SACHE“ wichtiger ist, dann suchen Sie sich eine Plattform, wo Sie diese, Ihre „SACHE“ vorgeben und Ihrerseits andere zur Diskussion einladen können. Hier und vor allem in Bezug auf den Artikel ist es fehl am Platze.
            Achtungsvoll, Ped

          3. Lieber Ped,

            die Frage: „Warum werden hier Schlachtpläne einer transatlantischen queerfeministischen Kriegerkaste veröffentlicht?“ hatte ich bewusst als offene Frage und ohne direkten Adressaten gestellt. Vielmehr habe ich damit ein stilistisches Mittel genutzt. Wie wenn Anne Will und kann nicht, am Anfang ihrer sonntäglichen Abendshow fragt: „Die Führungsfrage – wissen CDU und SPD noch, wo sie hin wollen?“
            Quasi als Einladung an alle Foristen und erst recht Peter, alias Onyx, in einem Diskurs zu gehen. Zu keinem Zeitpunkt wollte ich bekämpfen oder geringschätzen. Mein Motto für 2019 -Prosperieren statt Projizieren- gilt natürlich. Die etwas ruppige Wortwahl hat dabei den Vorteil, dass andere meinen Standpunkt verorten können. Und den sollte man haben, damit man sich aufeinander, gern durch ein anregendes Gespräch, zubewegen kann.

            Ich bleibe dran!
            Herzlich Himbeertoni


            Danke, Himbeertoni! Derzeit bin ich auch etwas dünnhäutig, denn es nervt mich, dass das Angebot des Artikels – wie schon bei früheren erlebt – nicht aufgenommen und fortwährend uminterpretiert wird. Das aber ist nun wieder mein Problem. 😉
            Herzlich, Ped

    2. ich verstehe den zusammenhang von meinem kommentar und deinen zahlreichen fragen leider nicht.

      peds fragen sind sehr konkret und wurden auch in einigen anderen kommentaren hier sehr konstruktiv beantwortet.

      ich kann konkrete dinge leider IMMER NUR im zusammenhang und ihrer historie sehen – komme sofort bei nachdenken an den ursprung und denke dann über eine wirklich konstruktive lösung nach.

      ped hat ein interesse sich mit der ard auseinander zu setzen – leider kann ich dieses interesse nicht teilen – mein umgang mit der ard ist ignoranz , den finger an den kopp und mich um sinnvolleres kümmern … ich finde die ard billig, langweilig und ihre antworten leider voraussehbar.

  6. „Sie sind eingeladen, meine Aktivitäten zur Herstellung und Pflege von Medienkompetenz mitzuleben und zu entwickeln …

    Achtungsvoll, Ped“

    „Es ist besser, für das, was man ist, gehasst, als für das, was man nicht ist, geliebt zu werden.“

    André Gide


    Ja, und? Wer hasst Sie denn? Ich jedenfalls nicht. Es geht doch nicht um Sie als Persönlichkeit, sondern um die Sache, in der wir ganz augenscheinlich unterschiedlicher Meinung sind. Doch wo fühlen Sie sich gerade angegriffen? Stellen Sie bitte die Frage vor allem an Ihr selbst. Hier auf dem Blog kann ich nichts dergleichen erkennen, übrigens auch nicht umgekehrt in meine Richtung. Aber vielleicht meinten Sie es ja auch so, wer weiß.
    Achtungsvoll, Ped

  7. Sehr geehrter Ped,
    zunächst finde ich es schade, daß es im Forum bisher keine adäquate Unterstützung für Ihre eigentliche Bitte gab.
    Des weiteren bin ich mit Ihnen sicherlich einer Meinung, daß es bei dem Briefwechsel nicht darum gehen kann, die Programmverantwortlichen auf einen Sachverhalt oder Fehler festzunageln. Hierzu werden diese immer wieder Ausweichmanöver finden (s.u.). Es kann nur darum gehen, deren Ausweichmanöver zu identifizieren, um Strategien der Rhetorik aufzudecken. EIne Frage bleibt für mich ungeklärt: warum machen sich die Herren Programmverantwortlichen soviel Mühe, Ihnen zu antworten? Darüber sollten Sie sich ernsthaft Gedanken machen.
    Nun zum Inhalt:
    1. Assad-Regime: Hier haben die Programmverantwortlichen eine Schwäche in Ihrer Argumentation ausgenutzt, in der sie die mißbräuchliche Verwendung des Begriffes nicht ausreichend belegt haben. Deren eigene Begründung ist natürlich hanebüchen und gibt Ihnen die Chance, hier effektiv zu kontern
    2. Giftgas (Sarin): Hier werfen Ihnen die Programmverantwortlichen sinngemäß vor, im Sinne des UN-Zitates argumentiert zu haben indem sie wahrheitsgemäß, aber kontextlos erwähnen, daß Sie die o.g. UN-Aussage zitiert hätten. Eine rhetorisch wirklich bewunderswerte Volte der Programmverantwortlichen. Auf dieser rhetorischen Schwächung Ihrer Position baut dann die weitere Argumentationslinie auf, ohne auf Ihre Kritik und Argumentationslinie im Detail einzugehen.
    3. Ihre Honeypot-Falle wird verkürzt und argumentativ als Beleg für unabhängige Quellen verwendet. Als ausschließlicher Beleg.
    4. Zudem wird das Thema Ihrer Honeypot-Falle weiterhin benutzt, andere Fragen nicht argumentieren zu müssen. Hier wird in der Antwort des Programmverantwortliche ein vom Thema wegführendes Narrativ entwickelt
    5. Schließlich wird die angebliche Unabhängigkeit und Meinungsvielfalt mit Einzelfällen kritischerer Berichterstattung verteidigt, ohne auf die wahren Anteile manipulativer vs. vorgeblich kritischer Berichterstattung abzustellen
    Soweit in Kürze meine Analyse. Wie gesagt, ich fürchte, daß es inhaltlich wenig Sinn macht, mit den Programmverantwortlichen zu diskutieren.
    Ich fürchte aber nochmehr, daß dieser Schriftwechsel mit Ihnen von den Programmverantwortlichen in bestimmten Sinne verwendet werden wird. Vielleicht ist ja eine „Dokumentation“ über alternative Medien in Produktion ? Ich habe den Eindruck, daß Sie in der Gesamtsicht eines bereits „vorgeframten“ Konsumenten dieser Dokumentation mit dem bisher existierenden Schriftwechsel ziemlich schlecht abschneiden würden.

    1. Danke!
      In der Analyse haben Sie sehr gut aufgeführt, mit welcher „Philosophie“ an Kritik herangegangen wird und ohne Frage sucht man dabei auch Schwächen in der Argumentation des Kritisierenden. Alles Dinge, die wir allesamt ganz gut beherrschen – nicht nur Mainstream-Journalisten.
      Erste Schlussfolgerung für mich: In der Argumentation präziser werden, dabei eigene Schwächen erkennen und diese auch sich selbst eingestehen. Das ist ja nichts Schlimmes.
      Es ist ja nicht so, dass die öffentliche Meinung, gegen die unter anderem ich argumentiere, nur auf die oberen Ebenen des Herrschaftssystem beschränkt ist. Sie wird von – ich schätze mal – 80 bis 90 Prozent der Menschen vertreten. „Öffentliche Meinung“ ist also ein sehr gut beschreibender Begriff. Daraus lässt sich etwas schlussfolgern:

      Wenn ich ein Narrativ zerlege, dass sich als ein Konglomerat aus Lügen, Weglassungen und emotionalen Triggern herausgestellt hat, dann steht die Herausforderung, das vor meinen Mitmenschen – und eben nicht vordergründig gegenüber der ARD – zu vertreten. Es geht um die Masse und die sprechen wir nicht mit den Mitteln eines von Herrschaft vereinnahmten Mediensystems an, sondern auf der persönlichen Ebene oder auch auf der kleiner, nicht durch Masse gesichtslos gewordener Gruppen. Wie ist das denn, wenn das Thema Politik im Freundes-, Bekannten- und/oder Kollegenkreis aufpoppt?

      Wenn hier auf diesem Blog ein Dutzend Menschen Medienkompetenz, echte Medienkompetenz erlangen, kann jeder von ihnen ein bis zwei Dutzend Menschen wirklich wirksam mit seiner Kritik erreichen. Der Rest ist – natürlich etwas idealisiert – schlichte Mathematik. Wenn diese Menschen aber – eigentlich gesegnet mit dem Potenzial dafür – sich selbstzufrieden, bequem und vor allem ÄNGSTLICH davor entziehen? Was soll sich da ändern?

      Dass innerhalb unseres Herrschaftssystems Schritte, wie jene, die ich hier betreibe, durchaus auch Risiken für den Aktiven bergen, ist mir wohl bewusst. Es gibt nicht wenige, mir nahestehende Menschen, die diese Sorge teilen und mich regelmäßig ermahnen, vorsichtig zu sein. Damit sind wir bei Mut. Mut ist nicht blindes, selbstloses und sich so auch selbst verleugnendes (weil ja alles im Sinne des großen Ziels geschieht) Handeln. Sondern es ist die Fähigkeit, latente Ängste zu überwinden und sich nicht von diesen im eigenen Handeln vereinnahmen zu lassen. Ist nicht einfach und wird auch von mir keinesfalls mit aller Konsequenz umgesetzt.

      Also: Die offenen Briefe gehen an die ARD oder an Politiker – formal! Aber in Wirklichkeit gehen sie an die Leser, um ihnen Wissen, Möglichkeiten und Inspirationen zu vermitteln, wie sie ihre Mitmenschen erreichen können. Das ist der Kern, wenn auch nicht alles, was sich hinter diesen offenen Briefen verbirgt.

      Herzliche Grüße,
      Ped

      1. Sehr geehrter Ped,
        ich bin da ganz bei Ihnen und verstehe Ihr Anliegen.
        Wenn Sie erlauben, möchte ich die Gelegenheit für einen allgemeinen Hinweis nutzen:
        Viele der „alternativen“ Blogs und Meinungsäußerungen entwerten sich selbst, in dem sie wertende Sprache verwenden (z.B. „Zombie“ für medienmanipulierte Menschen). Abgesehen von der Frage, ob (ab)wertende Sprache nicht von vornherein den Autor diskreditiert, schreckt diese Art der Sprachverwendung gerade denjenigen potentiellen Leserkreis ab, der eigentlich Ziel der Argumentation sein sollte. Oftmals bilden sich dann in diversen Blogs entsprechende Gruppen ähnlichen Sprachgebrauchs. Ich sehe dies auch deswegen kritisch, weil sich hier ein m. E. unnötiger Angriffspunkt für Gegenspieler auftut (Stichwort Filterblase).
        Jetzt sind Sie, sehr geehrter Ped, noch einer derjenigen, die sich eines gewählten sprachlichen Ausdruckes bedienen. Trotzdem könnte manch ein Artikel von Ihnen auch sprachlich sachlicher verfasst sein, gerade auch die Briefe an die ARD-Redaktion.
        Bei aller verständlichen Empörung, man bietet auf diese Art und Weise dem „Gegner“ eine offene Flanke.
        Meine bescheidene Empfehlung ginge dahin, einen argumentativen Text noch stringenter in fachlich-analytische sowie dediziert als wertend/beurteilend gekennzeichnete Abschnitte zu trennen.
        Auch in der Art der Formulierung und der Argumentation sind Sie ein Vorbild und inspirierende Quelle für Ihre Leser.

        Mit besten Grüßen
        Ihr Strukturdenker


        Dem stimme ich umfänglich zu! Das emotional Wertende ist eine Baustelle, an der ich noch fleißig wirke, ohne sie dabei vollständig in den Texten aufgeben zu wollen. Aber es entwickelt sich und ich werde Ihre Gedanken beim Verfassen des nächsten Briefes nicht vergessen haben.
        Herzlich, Ped

  8. Lieber Ped,
    an erster Stelle würde ich darauf hinweisen, dass die Staatsanwaltschaft Duisburg kein Ermittlungsverfahren gegen den Brenntag Konzern wegen der Lieferung von Chemikalien an die syrische Firma MPI eingeleitet hat:

    Düsseldorf (Reuters)
    Staatsanwaltschaft lässt Brenntag wegen Syriengeschäften vom Haken
    13.08.19, 13:03 Reuters

    Die Duisburger Staatsanwaltschaft wird kein Ermittlungsverfahren gegen den Chemikalienhändler Brenntag wegen dessen Lieferungen an Syrien einleiten.
    Das bestätigte am Dienstag ein Konzernsprecher. Die Duisburger Staatsanwaltschaft hatte zuvor mitgeteilt, es gebe keine hinreichenden Anhaltspunkte für ein rechtliches Vergehen des Konzerns.
    Drei Nichtregierungsorganisationen – die New Yorker Open Society Justice Initiative, das Berliner Syrian Archive und die Schweizer Organisation Trial International – hatten den Chemikalienhändler im Zusammenhang mit angeblichen Lieferungen waffenfähiger Chemikalien nach Syrien angezeigt.
    Brenntag hatte dazu im Juni erklärt, die Lieferung von Isopropanol und Diethylamin durch die Tochtergesellschaft Brenntag Schweizerhall nach Syrien sei im Einklang mit geltendem Recht getätigt worden. Brenntag habe Exportbeschränkungen der EU nicht umgangen, andere Konzerngesellschaften seien nicht involviert gewesen.

    Noch dazu hat die Staatsanwaltschaft ausdrücklich festgestellt:
    Brenntag Schweizerhall habe die Chemikalien 2014 nach der Spezifikation eines Schweizer Pharmaunternehmen zur Herstellung eines Schmerzmittels an das syrische Unternehmen MPI geliefert, einen Lizenzpartner des Schweizer Pharmakonzerns.

    Damit fehlt den Beteuerungen der Programmverantwortlichen wie:

    Die Programmverantwortlichen haben versichert, dass veröffentlichte Beiträge immer das Ergebnis aufwendiger Recherchen seien, die mit hoher Gewissenhaftigkeit durchgeführt würden. (mail vom 16.08.19)

    Die Programmverantwortlichen haben nochmals versichert, dass veröffentlichte Beiträge immer das Ergebnis aufwendiger Recherchen seien, die mit hoher Gewissenhaftigkeit durchgeführt würden (mail vom 28.10.19)
    jegliche Glaubhaftigkeit.
    Denn es ist kaum anzunehmen, dass den Programmverantwortlichen und damit auch Herrn Dr. Wolf bei der Abfassung seiner mails an Sie vom 16. August und 28. Oktober 2019 die Nachricht der Presseagentur Reuters vom 09. August 2019, dass keine Ermittlungen gegen den Brenntag Konzern aufgenommen werden, unbekannt geblieben sein sollte.

    Schlimmer noch: Damit ist der unterschwelligen Behauptung der Autoren, ihre Rechercheergebnisse seien wahr:

    Ob ein Hedgefondsmanager eine oder mehrere dieser Organisationen finanziere, sei in diesem Zusammenhang unerheblich und ändere nichts am Wahrheitsgehalt der ursprünglichen Rechercheergebnisse

    der Boden entzogen.

    Und so stellt sich jetzt die Frage, ob den Autoren die nötige Kompetenz fehlte, die von ihnen eingesehenen Unterlagen korrekt zu interpretieren, oder ob sie wegen einer bereits vorgefassten Meinung die Spezifikation, dass die Lieferung der Herstellung eines Schmerzmittels diene, unbewusst oder bewusst überlesen haben.

    Deshalb sollten Sie die Autoren auffordern, die Dokumente vorzulegen, aus denen sie abgeleitet haben, dass die Lieferung der Substanzen der Fertigung der Herstellung von Chemiewaffen dienen sollten.

    Im Grunde verdient darüber hinaus nur noch die Behauptung, dass es sich bei der OPCW um eine vertrauenswürdige Organisation handele, die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden sei, eine Stellungnahme.

    Dass sie dieses Vertrauen nach dem Erhalt des Friedensnobelpreises 2013 mit eben dem 7. Bericht über die Zuschreibung des angeblichen Sarin – Einsatzes an die syrische Armee im April 2017 verspielt hat, ist von Ihnen, Tim Hayward und Anton Utkin ja ausreichend dokumentiert worden.

    Da bedarf es nur einer kurzen Zusammenfassung, in welcher Tim Haywards Satz
    Feeling confident about something, however, should not be confused with being right.
    (Sich zuversichtlich wegen etwas zu fühlen, sollte jedoch nicht damit verwechselt werden, dass es stimmt.)

    nicht fehlen sollte.

    Herzliche Grüße
    Hans-Joachim Dohmeier

    1. Oh, das ist richtig guter Stoff, in mehrfacher Hinsicht, ganz großes Dankeschön Hans-Joachim!
      Der offene Brief ist eigentlich bereits fertiggestellt (geplante Versendung und Veröffentlichung am 15. November). Aber Ihre Recherche-Ergebnisse pflege ich auf jeden Fall noch in geeigneter Form ein, insbesondere was die Aktivitäten der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft angeht. Werfen Sie mir bitte zu letzterem noch ein paar belastbare Quellen hinterher? Die sind natürlich Voraussetzung, um das Thema auf der Ebene noch einmal anzufassen.
      Herzliche Grüße zurück, Ped

  9. Lieber Ped,

    bitte nicht verwechseln: die Staatsanwaltschaft Duisburg hat die Entscheidung getroffen, kein Verfahren gegen den Brenntag – Konzern einzuleiten, nicht die Staatsanwaltschaft Düsseldorf. In Düsseldorf sitzt anscheinend nur der Reuters – Korrespondent, der die Meldung verbreitet hat.
    Hier ist die Presseerklärung der Staatsanwaltschaft: http://www.sta-duisburg.nrw.de/behoerde/presse/Presseerklaerungen/2019_08_02-Lieferung-einer-Chemikalie-durch-die-Brenntag-Schweizerhall-AG-an-Syrien–Ablehnung-der-Aufnahme-von-Ermittlungen-02_08_2019.pdf

    Und hier ist die Reuters – Meldung: https://de.reuters.com/article/deutschland-brenntag-idDEKCN1V30YS

    Und hier ist noch eine frühere Meldung von Reuters zu diesem Vorgang:
    https://www.reuters.com/article/us-brenntag-syria/shares-in-brenntag-drop-on-report-of-sale-of-dual-use-chemicals-to-syria-idUSKCN1TR0UZ

    Herzliche Grüße
    Achim


    Perfekt, vielen Dank!
    Herzlich, Ped

Kommentare sind geschlossen.