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Geschichten über Soros, Horizon Capital und über spezielle ukrainische Biografien


Uns werden Erfolgsgeschichten verkauft, die sich bei näherer Untersuchung als Choreografien entpuppen. Als langfristig geplante Projekte mit sorgfältig ausgewählten wie aufgebauten Akteuren. Auf den ersten Blick erstaunliche ukrainische Karrieren machen da keine Ausnahme. Und es kann uns auffallen, dass die hohe US-Politik in Bezug auf ihre geostrategische Ausnutzung der Ukraine in langen Zeiträumen denkt. Gefördert von sich als Eliten sehenden Akteuren, deren Macht auf Ideologie und angehäuftem Kapital fußt.


Es gibt einen von vielen unterschätzten Aspekt, der psychopathische Ideologen und psychopathische Kapitalisten miteinander verbindet: Sie denken maßlos wie grenzenlos. Grenzenlos in der Umsetzung meint die vor allem selbst gesetzten ethischen Grenzen. Aber in der Fortsetzung meint es auch geografische und schließlich staatliche, nationale Grenzen. Grenzen — durch uns selbst oder andere gesetzt — hindern uns daran, in Maßlosigkeit zu versinken. Antisozial und elitär denkende Menschen sind dadurch geprägt, sich auftuende Grenzen in aller Skrupellosigkeit niederzureißen.

Das Wesen globalistischer „Eliten“ drückt sich in derem Drang, ja innerem Zwang aus, alle Grenzen, die ihren Visionen entgegenstehen, aufzulösen.

Somit lässt sich auch verstehen, warum globalistische „Eliten“ wie die aus dem Dunstkreis des Weltwirtschaftsforums von Davos (WEF) oder jener um den Hedgefonds-Milliardär George Soros oder auch dem des „Impfpapstes“ Bill Gates so entschieden für Institutionen wirken, mit denen man meint, global steuern zu können. Grenzenlos meint für jene Kreise den Zugriff und die Kontrolle auf Alles und Jeden, auf Ressourcen und Prozesse. Es meint grenzenlose Freiheit für sich selbst, die sie gleichzeitig ihren Opfern als vermeintliche Freiheit für Jene selbst anpreisen. Das tun diese „Eliten“ leider erfolgreich, denn Menschen mit diesen Charakterzügen sind auch in hohem Maße befähigt, Mitmenschen zu manipulieren.

Uneingeschränkte Souveränität beanspruchen diese Leute für sich selbst, und zwar nur für sich selbst, niemals für Andere. Eine starke, souveräne Ukraine ist ihnen genauso zuwider wie ein starkes, souveränes Russland. Also versuchen Globalisten mit globalem Machtanspruch, eben Psychopathen, jede Souveränität aufzulösen. Es geht ihnen um die Zerstörung politischer, wirtschaftlicher, finanzieller und kultureller Souveränität. Und schließlich zielen sie auf das Niederreißen nationaler Grenzen als entscheidendem Merkmal nationaler Souveränität.

Die Ukraine und deren politische „Eliten“ werden von der globalistischen „Elite“ missbraucht, um Russlands Souveränität aufzuweichen und zu erodieren. Zuvor aber haben sie die Souveränität der Ukraine selbst vernichtet. Wozu auch die Vernichtung derer finanziellen Souveränität gehört.

Aber wie funktioniert(e) das? Beispielhaft vertiefen wir uns dazu in eine weitere, letztlich eher unspektakulär daherkommende US-ukrainische Geschichte.

Soros als „Partner“ der ukrainischen Regierung

Der Leiter des Präsidialamtes der Ukraine, sprich Berater des ukrainischen Präsidenten, Andrij Jermak, ist sozusagen die graue Eminenz im ukrainischen Machtapparat. Zweimal traf er 2023 mit hochrangigen Vertretern der Soros-Netzwerke zusammen.

Am 7. November 2023 empfing Jermak Alexander Soros, den Sohn von George Soros. Mit zugegen war unter anderem die Vizepräsidentin für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation bei der Open Society Foundation, Laura Silber, und der Geschäftsführer der International Renaissance Foundation (IRF) Oleksandr Sushko. Im Rahmen des Treffens fand auch ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Jermak und Soros statt, über dessen Inhalt nichts veröffentlicht wurde (1). Die IRF ist die größte „gemeinnützige Stiftung“ in der Ukraine. Sie ist ein ukrainisches Projekt im Netzwerk der Open Society Foundation von George Soros, dessen Führung nun sein Sohn Alexander übernommen hat (2).

Einen Monat später weilte der Vorsitzende der Open Society Foundation erneut bei Andrij Jermak. Offiziell ging es um die Rückführung angeblich nach Russland deportierter ukrainischer Kinder. Jermak dankte für eine Million US-Dollar, die der Stiftung von Selenskyjs Frau Oksana überwiesen wurden. Gezahlt auf Initiative der Open Society Foundation durch die International Renaissance Foundation. Offiziell zugute kommen soll das Geld ukrainischen Kindern (3).

In jener Zeit wurden von verschiedenen Medien Nachrichten verbreitet, nach der im Zuge dieser Treffen Absprachen getroffen worden wären, die großen westlichen Chemiekonzernen die Ablagerung von giftigen Abfällen auf ukrainischem Territorium gestatten würden. Es ist nicht ausgeschlossen, dass dem französischen Journalisten Jules Vincent eine falsche Spur gelegt wurde, um im Informationskrieg beim „Kampf gegen Desinformation“ punkten zu können. Denn die Faksimilie des Vertrages wie auch die Umstände legen den Verdacht nah, dass es sich hier um Falschinformationen handelt (4, 5).

Solcherart falsche Fährten lenken gekonnt davon ab, herauszufinden, um was es Soros in Kiew tatsächlich ging. Denn Alexander Soros ist, so wie sein Vater, vor allem Geschäftsmann. Er arbeitet mit Fonds, deren Kapital sich durch geschickte Anlagen mehren soll. Und um das sichern zu können, ist ein „maßgeschneidertes“ Umfeld wichtig. Genau dafür eignen sich Stiftungen bestens. Erstens werden sie mit dem Kapital der Fonds finanziert, deren Rendite unter anderem durch die Stiftungsarbeit indirekt mit erwirtschaftet wurde. Zweitens kann man mit dem vorgeblich philanthropischen Zweck der Stiftung(en) die wahren, die profanen Zwecke verschleiern. Und zum Dritten schmiert das Geld der Stiftungen Regierungen und Behörden. Reisen wir etwas zurück in die ukrainische Vergangenheit.

Der Nationale Investitionsrat der Ukraine

Andrij Jermak gilt, wie schon erwähnt, als graue Eminenz, als möglicherweise einflussreichster Gestalter innerhalb des gegenwärtigen ukrainischen Machtapparates (6). Er ist neben seiner Funktion als Leiter des Präsidialbüros auch Mitglied im Aufsichtsrat des ukrainischen Staatskonzerns Ukroboronprom (7) sowie Mitglied des Nationalen Investitionsrates der Ukraine (8). Die Aufgabe der zweitgenannten Behörde ist durch den Namen gegeben. Sie entscheidet nicht nur, wer wo große Investitionsprojekte umsetzen darf, sondern auch, in welchem Umfang diese Projekte durch öffentliche Mittel bezuschusst werden. Der Geschäftsmann Alexander Soros ist also an genau der richtigen Adresse angelangt, wenn er auf Andrij Jermak trifft.

Ist der Nationale Investitionsrat der Ukraine eine unabhängige Behörde? Wohl kaum, was bereits die personelle Besetzung des Rates nahelegt (Hervorhebung durch Autor):

„Der Rat setzt sich zusammen aus: Dem Premierminister der Ukraine, dem Gouverneur der Nationalbank der Ukraine (nach Abstimmung), dem Ersten Vizepremierminister der Ukraine — Minister für wirtschaftliche Entwicklung und Handel der Ukraine, dem Finanzminister der Ukraine, dem Justizminister der Ukraine sowie Vertretern ukrainischer und ausländischer Organisationen und Unternehmen, Geschäftskreisen, Experten für die Anziehung von Investitionen, die Entwicklung des Unternehmertums, Experten auf dem Gebiet der Wirtschaft und Finanzen.“ (8i)

Im Segment „ausländische Organisationen und Unternehmen“ finden wir (die Daten sind vom Juni 2019):

  • Alan Johnson als Direktor von Unilever NV, einem der weltweit größten Hersteller von Verbrauchsgütern,
  • Fumiya Kokubu als Direktor von Marubeni, einem der größten japanischen Mischkonzerne,
  • James Kowles als Chef der Citigroup (Europa, Naher Osten, Afrika), einer der weltweit größten Finanzinstitute, mit Sitz in New York,
  • Olaf Koch als (damaliger) Vorsitzender der Metro AG, einem führenden deutschen Handelskonzern,
  • Isabelle Cocher als Vorsitzende der Engie SA, einer der weltweit größten Konzerne im Bereich Energie-, Wasser- und Abfallwirtschaft,
  • Marguerite Louis-Dreyfus als Vorstandsvorsitzende der Louis Dreyfus Holding, einem der weltweiten Marktführer im Handel mit Agrarrohstoffen,
  • David McLennan als Vorsitzender von Cargill Inc., einem der weltweit größten Argrar- und Nahrungsmittelkonzerne (9, 10),
  • Lakshmi Nivas Mittal als Verwaltungsratschef und CEO von Arcelor Mittal Ltd., dem weltweit zweitgrößten Stahlkonzern,
  • Chris Singh als Präsident von Holtec International Inc., einem US-amerikanischen Ausrüster für die Energieindustrie,
  • Sultan Ahmed Bin Sulayem als CEO der DP World Group, einem der weltweit größten Terminal- und Hafenbetreiber,
  • Jan Taylor als Präsident der Vitol Holding B.V., einem der weltweit größten Rohstoffhändler,
  • Gregory Hackman als CEO von Bunge Limited, einem der weltweit führenden Lieferanten in der Nahrungs- und Futtermittelindustrie,
  • Kim Young-sang als Präsident der Posco Daewoo Corp., einem südkoreanischen Mischkonzern (Handel und Technologie),
  • Stephanie von Friedenburg als Geschäftsführer der International Finance Corporation, einem US-Finanzkonzern und Mitglied der Weltbank-Gruppe und schließlich
  • Suma Chakrabarti als Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (8ii).

Von den 29 Mitgliedern des Rates waren im Jahre 2019 die Hälfte keine Ukrainer, aber dafür hoch- und höchstrangige Konzernvertreter multinationaler Unternehmen. Diese Unternehmen dominieren in Bereichen wie Rohstoffe, Nahrungsmittel und Energie. Welche Interessen werden diese Vertreter im Nationalen Investitionsrat der Ukraine wohl vertreten (9i)?

Soros als „Berater“ der ukrainischen Regierung

Hinter Konzernen wie den oben aufgeführten steht heutzutage viel Fremdkapital. Investoren legen Kapital für ihre Kunden (Anleger) und natürlich auch sich selbst an. Diese Dienstleistung, also Kapital für Anleger „hecken“ zu lassen, übernehmen Investment-Banken, Investment- einschließlich Hedgefonds, Private-Equity-Gesellschaften und sogenannte Vermögensverwalter. Bei den größten ihrer Art, wie BlackRock und Vanguard (11), übersteigt das Kapital, mit dem diese arbeiten, das Bruttoinlandsprodukt selbst von hochentwickelten Industrienationen, wie Deutschland, Japan oder Großbritannien.

Wenn wir also die weiter oben im Nationalen Investitionsrat der Ukraine (NIU) vertretenen Konzerne untersuchen, werden wir auch auf die genannten Institutionen treffen. So ist der größte Anteilseigner von Unilever eben BlackRock (12). Das heißt aber auch, dass die finanziellen Interessen von BlackRock mitvertreten werden, wenn ein Unilever-Direktor an einem Meeting der NIU teilnimmt. Staatliche Investitionen sind politische Entscheidungen und auf diese Entscheidungen nimmt BlackRock Einfluss.

Citigroup Asset Management, ein Tochterunternehmen der Citigroup, befindet sich im vollständigen Besitz von BlackRock (13). An Bunge Limited ist die US-amerikanische Capital Group mit 14, Vanguard mit 12 und BlackRock mit 9,6 Prozent beteiligt (14). Fünf Prozent des Kapitals hält BlackRock beim Stahlgiganten ArcelorMittal (15). Wenn Geld so viel Macht bedeutet, ist es kaum verwunderlich, dass BlackRock auch direkt mit der ukrainischen Regierung in Kontakt tritt, um die Effizienz seiner Anlagen abzusichern (16, 17).

In der öffentlichen Berichterstattung treibt das Ganze seltsame Blüten. Nämlich insofern, dass Kiew ausländische Finanzdienstleister zur Einrichtung von Fonds „beauftragt“. Da wedelt der Schwanz mit dem Hund:

„Kiew hat BlackRock und JPMorgan im vergangenen Jahr beauftragt, bei der Einrichtung eines Fonds zu helfen, um öffentliches Kapital zu beschaffen, das private Investitionen für den Wiederaufbau der Ukraine anziehen könnte, der schätzungsweise Hunderte von Milliarden Dollar kosten wird.“ (18)

Nur zu gern kam der Hund dann auch mit dem Schwanz ins Gespräch, passenderweise in Davos, beim WEF-Gipfel. Dort traf sich Selenskyj mit Führungskräften von JPMorgan, BlackRock, Bridgewater Associates, der Carlyle Group, Blackstone, Dell und dem bereits mehrfach erwähnten ArcelorMittal (19).

Das ist alles nicht neu. 2015 kam George Soros mit dem altbekannten Vorschlag, der uns das Wesen der PPP (Public-Private-Partnership, zu deutsch öffentlich-private Partnerschaft) deutlich macht (Hervorhebung durch Autor):

„Der Westen kann der Ukraine helfen, indem er ihre Attraktivität für Investoren erhöht. Eine politische Risikoversicherung ist notwendig. Dies könnte in Form einer Mezzanine-Finanzierung zu EU-Zinsen erfolgen, die sehr nahe bei Null liegen“ (20).

Das „Alte“ an dem neuen Vorschlag findet sich in der Finanzierung. Hedgefonds klassifiziert normalerweise riskant angelegtes Kapital, das aber im Erfolgsfall mit hohen Renditen lockt. Dieses erhöhte private Risiko mochte der Hedgefonds-Milliardär Soros durch das Zuschießen öffentlicher Mittel gesenkt sehen:

„Ich bin dazu bereit. Es gibt konkrete Investitionsideen, zum Beispiel in der Landwirtschaft und bei Infrastrukturprojekten. Ich würde eine Milliarde Dollar einbringen. Das muss einen Gewinn abwerfen. Meine Stiftung würde davon profitieren … Privates Engagement braucht eine starke politische Führung.“ (20i)

Damit hatte Soros sein finanzielles Erfolgskonzept in lediglich zwei Sätzen grundlegend beschrieben. Die „starke politische Führung“ meinte natürlich nicht Soros‘ Netzwerk, sondern die in Wirklichkeit abhängig von solchen Netzwerken praktizierenden Personen in den EU-Staaten, einschließlich der EU selbst.

Michael Vachon, damals Sprecher von Soros, fügte hinzu (Hervorhebung durch Autor),

„dass Soros Investitionen in der Ukraine in Erwägung ziehen würde, wenn die westlichen Führer zeigen würden, dass sie bereit sind, »alles zu tun, was nötig ist«, um die Ukraine zu retten, einschließlich der Bereitstellung angemessener Budgethilfe und einer Versicherung gegen politische Risiken. »Unter diesen Bedingungen, so Soros, würde er Investitionen in den Bereichen Energie, Landwirtschaft und Informationstechnologie prüfen«.“ (20ii)

Die Hedgefonds des George Soros sind also nur bedingt Risikokapital, weil er und sein Umfeld in der Lage sind, politische Prozesse zu steuern — auch in der Ukraine (21, 22). Eine andere Art von Risikobeteiligungen sind Private-Equities. Das größte Unternehmen dieser Art in der Ukraine nennt sich Horizon Capital.

Horizon Capital und Natalija Jaresko

Die Geschichte von Horizon Capital ist eng mit der Biografie von Natalija Jaresko verbunden. Jaresko ist US-Amerikanerin, geboren in Chicago. Ihre ukrainischen Eltern waren nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA ausgewandert (23). Nach ihrem Studium in Rechnungswesen und Verwaltungswissenschaft war sie 1989 umgehend als Wirtschaftsberaterin im US-Außenministerium angestellt worden. Das könnte auch mit Richard Haass zusammenhängen, zu dessen Studenten sie in Harvard gehörte. Haass hat bis heute Einfluss auf die US-Politik. Schließlich war er lange Jahre Direktor des Council on Foreign Relations (CoFR) (24). Ihm war Jaresko in seinen Vorlesungen aufgefallen und er begleitete auch aufmerksam ihre weitere Karriere (25).

Und kurz nachdem die Ukraine als unabhängiger Staat ausgerufen worden war, zog die junge Frau nach Kiew und arbeitete dort in der Wirtschaftsabteilung der US-Botschaft.

Horizon Capital wurde im Jahre 2005 — im Zuge der sogenannten Orangenen Revolution (26) (und dadurch überhaupt ermöglicht?) — von Natalija Jaresko und ihrem Ehemann Ihor Figlus gegründet. Jaresko ist, wie schon erwähnt, in Chicago geboren. Somit gründete sie Horizon Capital in der Ukraine als US-Bürgerin (23i). Horizon Capital ist ein Private-Equity-Konstrukt. Es ist ein Unternehmen, das sich in andere Firmen einkauft, diese saniert — was immer man auch darunter verstehen mag — und dann wieder mit Gewinn abstößt. Nach eigenen Angaben stehen 40 Investoren hinter dem Unternehmen (27, 28). Jaresko hat mit Horizon Capital Millionen verdient (29).

Jaresko hatte zuvor seit Februar 2001 als Präsidentin des Western NIS Enterprise Fund (WNISEF) — einem verlängerten Arm der quasi staatlichen US-Behörde USAID (United States Agency for International Development) gewirkt. WNISEF reichte seit 1995 Gelder der USAID an kleine und mittelgroße Unternehmen in Moldawien und der Ukraine aus (30). Hier wirkten ganz offensichtlich gewisse Drehtüreffekte — hier speziell von der Politik in die Privatwirtschaft unter Einflussnahme des US-Außenministeriums —, die Jareskos Weg in eine erfolgreiche Unternehmenskarriere mit Sicherheit geebnet haben.

Horizon Capital sammelt das Geld von Anlegern in Fonds und übernimmt dann mit diesen Geldern die finanzielle und oft auch operative Kontrolle über ein „sanierungsfähiges“ oder „lohnendes“ Unternehmen, je nach dem. Lohnende Objekte in der Ukraine betrafen vor allem den dort rasch wachsenden Markt im Bereich Informationstechnik (siehe auch weiter unten) (31). Die „Sanierung“ muss so ausfallen, dass in erster Linie die Renditeerwartungen der Anleger befriedigt werden. Ob die „Sanierung“ dem betroffenen Unternehmen mittel- und langfristig zugute kommt, ist in diesem Sinne sicher nicht egal, aber nachrangig. Die Sache bekommt einen anscheinend löblichen Anstrich, wenn zusätzlich öffentliche Gelder in das „Sanierungsobjekt“ gepumpt werden. Das wiederum ist oft politisch motiviert und über Netzwerke gesteuert.

Horizon Capital ist das größte Unternehmen seiner Art in der Ukraine. Aber seine Entstehung geht auf Aktivitäten der USA in Moldawien und der Ukraine zurück, als diese ab 1995 in beiden Staaten Fonds initiierten. Besagte Fonds gingen 2006 in der neu gegründeten Horizon Capital auf (32). Und waren zuvor von wem verwaltet worden? Richtig, von Natalija Jaresko und dem von ihr geführten WNISEF (siehe oben) (33). Als Horizon Capital gegründet wurde, verfügte es über genau zwei Fonds (Funds), den Emerging Europe Growth Fund (EEGF) und den Western NIS Enterprise Fund (WNISEF). Der erfolgreiche Start dieses Unternehmens beruhte also auf der Protegierung durch US-Behörden.

Der EEGF war ein mit 132 Millionen Dollar ausgestatteter Mid-Cap-Fonds, gefüllt durch institutionelle und private Anleger aus Europa und den USA, darunter Geld und Wertpapiere von Stiftungen, Banken und Versicherungsgesellschaften sowie privaten Pensionsfonds. WNISEF ist ein Private-Equity-Fonds, der direkt von der US-Regierung (über die USAID) finanziert wird, um in kleine und mittlere Unternehmen in der Ukraine und Moldawien zu investieren — im Wesentlichen, um die Private-Equity-Branche in der Region „anzukurbeln“ (30i).

Ist Horizon Capital ein ukrainisches Unternehmen?

Wir sprachen im Zusammenhang mit Natalija Jaresko bereits von Drehtüreffekten. Die ehemalige US-Beamtin, in Kiew tätig, wandelte sich zur Unternehmerin eines von ihr frisch gegründeten, privaten ukrainischen Finanzdienstleisters. Aber es geht noch weiter. Anfang Dezember 2014 wurde sie vom damaligen Präsidenten Petro Poroschenko zur Finanzministerin der Ukraine ernannt — und erhielt am gleichen Tag per Dekret die ukrainische Staatsbürgerschaft. Ehemalige US-Beamte in den ukrainischen Staatsdienst zu berufen, ist sicher keine Idee, die in der Ukraine geboren wurde (34).

Jaresko ist fest in die politische Arbeit der Globalisten eingebunden, so im Atlantic Council, dem WEF (World Economic Forum), dem Aspen Institute sowie der unter anderem von USAID und EU finanzierten East Europe Foundation (35 bis 37).

Horizon Capital und Lenna Koszarny

Jaresko gab ihre Führungsposition bei Horizon Capital auf, als sie zur Finanzministerin ernannt wurde. Der Private-Equity-Gesellschaft steht nun Lenna Koszarny vor. Und wieder ist es keine gebürtige Ukrainerin. Koszarnys Familie hat zwar ukrainische Wurzeln, sie selbst aber ist Kanadierin. Erfolgreiche ukrainische Geschäftsleute scheinen entweder Oligarchen oder „Reimporte“ aus westlichen Staaten zu sein. Als blutjunge Kanadierin ging Lenna Koszarny 1993 in die Ukraine, um für die dort fußfassende, einflussreiche US-britisch-kanadische Kanzlei Coopers & Lybrand zu arbeiten (38). 2006 war sie dann Mitbegründerin von Horizon Capital in der Ukraine (39).

Noch kurz zurück zu Coopers & Lybrand: Dieses Unternehmen fusionierte später mit Pricewaterhouse zu einer der weltgrößten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften: Pricewaterhouse Coopers (PwC). PwC wurde bekannt als Steuervermeidungsberater für den russischen Oligarchen Michail Chodorkowski und sein Jukos-Ölimperium, womit dieser Anfang der 2000er-Jahre zum reichsten Mann Russlands aufstieg. PwC ist übrigens auch einer der Unterstützer der East Europe Foundation, in der die weiter oben thematisierte Jaresko aktiv ist (37i).

Man wird auch heute nicht müde, den Menschen einen Mythos vom Tellerwäscher zum Millionär zu verklickern. Mit der Wirklichkeit hat dies aber nichts zu tun. Jaresko wurde protegiert und Koszarny ebenso. Sie wurden geprüft und vorbereitet. Auch und gerade, weil sie ideologisch „in der Spur laufen“, waren sie erfolgreich. Zur Belohnung gibt es lukrative Ämter, Hofierungen, Überhöhungen und Ehrungen (40):

„Unter der Leitung von Frau Koszarny setzt sich Horizon Capital für die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter in der Branche für alternative Anlagen ein und regt ein stärkeres Engagement von Frauen im Investmentsektor in der gesamten Region an. Im Juli 2022 wurde Frau Koszarny als eine von nur 10 Frauen in der Kategorie Private Equity in die Liste »Women of Influence in Private Markets 2022« von Private Equity International aufgenommen. Im Juli 2020 wurde sie von der in Großbritannien ansässigen Online-Publikation Emerging-Europe.com, auf deren unabhängige Informationen sich mehr als zwei Millionen Menschen verlassen, auf Platz 2 der Emerging Europe’s Female Business Leader 2020 gewählt.“ (39i)

Und wie Jaresko ist auch Koszarny ein Kind von Davos, also ideologisch wie institutionell eng mit dem WEF vernetzt:

„Sie ist Mitglied des Private Equity Women Investor Network (PEWIN), in dem mehr als 600 weibliche Führungskräfte aus dem Bereich Private Equity mit einem Gesamtvermögen von über 3 Billionen US-Dollar vertreten sind, und wurde zur Botschafterin der vom ukrainischen Amt für Exportförderung ins Leben gerufenen SheExports-Plattform ernannt. Außerdem ist sie Mitglied des Organisationskomitees des Ukraine House Davos, das die Ukraine zum fünften Mal am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos, Schweiz, präsentiert.“ (39ii)

Etwas hässlich ausgedrückt, fungieren die beiden Frauen als Agentinnen des westlichen Finanz- und Wertesystems — selbst dann, wenn sie das für sich selbst nicht so sehen. Aber ihre Funktionen, ihr Wirken sagen alles. Dafür wurden sie, ihre ukrainischen Wurzeln benutzend, in die Ukraine entsandt. Lenna Koszarny ist deshalb auch Vorsitzende der US-amerikanischen Handelskammer in der Ukraine (41).

Zu den Investoren der aktuell aufgelegten Fonds gehören unter anderem die Rockefeller Foundation, die MacArthur Foundation, die Europäische Bank für Wiederaufbau, die (deutsche) Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sowie die Niederländische Bank für wirtschaftliche Entwicklung (39iii, 42).

Wie schon erwähnt, engagierte sich Horizon Capital von Beginn an im Segment der Informationstechnik/Informationstechnologie (IT), einem in der Ukraine rasch wachsenden Markt. Eines der finanzierten Unternehmen war Ciklum.

Ciklum

Ciklum ist ein Dienstleister zur Erstellung von Software-Lösungen im Auftrag der Kunden. In der Branche gehört er zu den fünf größten seiner Art in der Ukraine. Im Jahr 2015 kündigte der Ukrainian Redevelopment Fund den Erwerb einer erheblichen Beteiligung an Ciklum an (43).

„Die Ciklum Holding Limited gab kürzlich bekannt, dass der Ukrainian Redevelopment Fund LP eine bedeutende Beteiligung an Ciklum erwerben wird, wie Horizon Capital in Kiew mitteilte. Die Transaktion wird voraussichtlich bis Ende 2015 abgeschlossen sein, vorbehaltlich der üblichen Abschlussbedingungen und der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden. Der ukrainische Umstrukturierungsfonds erwirbt die gesamte Beteiligung von Horizon Capital und einen nicht genannten Teil der Beteiligung von Majgaard Holdings Ltd.“ (44)

Was tun Private-Equity-Firmen? Sie „sanieren“. Wo muss saniert werden? Vor allem dort, wo Unternehmen in Schieflage, in finanzielle Engpässe geraten sind. Oder dort, wo deren Visionen deutlich von den vorhandenen Möglichkeiten abweichen. Worin liegt das Primärziel von Private-Equity-Projekten? Es liegt im Herausholen einer maximalen Rendite für die Anleger. Wenn sich das im projektierten Zeitraum erfüllt hat, werden die Anleger ausgezahlt und das Renditeobjekt abgestoßen. Manchmal, ja oft, ist es danach erst recht ein Sanierungsfall. Ob das auch für Ciklum gilt, wissen wir nicht, es könnte sich auch um Kostenübernahmen für sehr rasches, im Grunde „ungesundes“ Unternehmenswachstum handeln. Auch die Chefin von Horizon Capital, Lenna Koszarny, ließ das offen:

„Wir freuen uns besonders, dass es sich bei dem Käufer um einen Hedge-Fonds handelt, der eine wichtige Klasse neuer Investoren repräsentiert, die Interesse an ukrainischen Unternehmen zeigen. Wir hoffen aufrichtig, dass diese Transaktion zu den Anzeichen für eine Erholung der Wirtschaft in den letzten Monaten beiträgt, die darauf hindeuten, dass die ukrainische Wirtschaft im zweiten Quartal 2015 die Talsohle erreicht hat oder kurz davor steht.“ (44i)

Vermögenswerte von Ciklum wanderten also von der einen Private-Equity-Gesellschaft zur anderen.  Der Ukrainian Redevelopment Fund übernahm komplett jene Anteile, die Horizon Capital im Jahre 2011 bei Ciklum eingebracht hatte (45). Den Weg dahin hatte zuvor unter anderem George Soros geebnet, als er die politische Führung in Kiew wie auch die Verantwortlichen in der EU sowie beim IWF spitz gemacht hatte, neue Kredite an die bereits hochverschuldete Ukraine auszugeben. Was dann auch geschah (46). Inzwischen ist die Ukraine der drittgrößte Schuldner beim IWF (47). Aber vergessen wir nicht, dass die Schulden der Einen die Gewinne der Anderen sind, ja, dass Schulden die Voraussetzung für Gewinne sind.

Wie ukrainisch ist der Ukrainian Redevelopment Fund?

Ukrainian Redevelopment Fund (URF) klingt ziemlich national, ziemlich ukrainisch, ist aber letztlich doch nur eine weitere Filiale im weltumspannenden Netzwerk der Open Society Foundation von (damals) George Soros. „Redevelopment“ hat im Englischen übrigens verschiedene Bedeutungen: Entwicklung, Umstrukturierung, Förderung, Restrukturierung und schließlich noch Wiederaufbau und Sanierung. Die politische Arbeit der Soros-Stiftungen (48) zahlt sich in den Geschäftsbüchern seiner Fonds aus.

„Der Ukrainian Redevelopment Fund ist ein privates Investmentunternehmen, das sich auf Beteiligungen und Private-Equity-Investitionen in der Ukraine und in Unternehmen mit bedeutenden Aktivitäten in der Ukraine konzentriert. […] Der wichtigste Anlageberater des URF ist Soros Fund Management LLC, ein privater Anlageberater für eine Reihe von privaten Investmentfonds, die ausschließlich für Kunden der Familie Soros verwaltet werden.“ (43i)

Da wird sie erkenntlich — die zweckbezogene Arbeit der Soros-Stiftungen — nämlich die erforderliche politische Arbeit zur Schaffung eines geeigneten Umfelds zu betreiben, auf dass die eigenen Investments üppige Rendite abwerfen.

Wie ukrainisch ist Ciklum?

Die ukrainische Online-Plattform InVenture teilte damals, im Jahre 2015, mit (Hervorhebung durch Autor):

„Ukrainian Development Fund LP, der die Interessen von George Soros vertritt, erwirbt eine bedeutende Beteiligung an dem dänischen IT-Outsourcing-Unternehmen Ciklum mit einem IT-Entwicklungsbüro in der Ukraine.“ (43ii)

Ciklum wurde im Jahre 2002 in der ukrainischen Hauptstadt gegründet. Gründer war der inzwischen verstorbene Däne Torben Majgaard. Ciklum ist, wie schon erwähnt, ein Unternehmen der Informationstechnik, vorrangig tätig in Projekten zur Software-Entwicklung. Der Hauptsitz befindet sich in London, weitere Büros in Spanien und Osteuropa und dort unter anderem in der Ukraine (49, 50).

Ciklum wurde zwar in der Ukraine gegründet, hat aber seinen Hauptsitz in der britischen Hauptstadt und Finanzmetropole London (51). Außerdem gibt es eine gute Vernetzung zur nationalen ukrainischen wie internationalen Politprominenz (52). Nach zehn Jahren seiner Existenz war der Umsatz auf 86,4 Millionen US-Dollar und die Mitarbeiterzahl im Unternehmen auf 2.000 angewachsen (53). Und die Private-Equity-Gesellschaft Horizon Capital übernahm 23 Prozent der Ciklum-Anteile von Torben Majgaard (54).

Majgaard wurde nur 48 Jahre alt. Er starb 2019 in Spanien an Leberzirrhose. Ukrainische Medien würdigten ihn als „Philanthropen“.

„Sein Erfolg als geselliger Geschäftsmann und geschickter Unternehmer inspirierte unzählige Menschen und machte ihn zum Multimillionär.“ (55)

Ohne dem verstorbenen Majgaard zu nahe treten zu wollen: Es ist schon ein Phänomen, dass Menschen, die monetär deutlich, ja extrem viel mehr bekommen als ihre Mitmenschen, gleichzeitig als Philanthropen geehrt werden. Es ist ein Phänomen, dass diese Menschen beim so freigiebigen Spenden trotzdem immer reicher werden…

Zurück zu Majgaards Unternehmen: Spekulierendes Kapital war auf Ciklum aufmerksam geworden. Das Unternehmen wuchs schnell und Software-Entwickler in und aus der Ukraine sind billig.

„Einer der wichtigsten Gründe für das Outsourcing in die Ukraine ist der finanzielle Vorteil. Entwickler kosten im Durchschnitt etwa 22.500 € pro Jahr und damit deutlich weniger als die fast 50.000 €, die in Ländern wie Deutschland durchschnittlich gezahlt werden. Dank dieser Kosteneffizienz können Unternehmen ihre Ausgaben für die Softwareentwicklung um bis zu 50 % senken.“ (56)

Ciklum war somit schlicht und einfach zum Renditeobjekt für „Investoren“ geworden. Private-Equity-Firmen — allesamt mit Verbindungen zu ihrer westlichen Herkunft (54i, 57, 58) und die der Soros-Netzwerke mittendrin — begannen sich in Reihe für Anteile an Ciklum zu interessieren. Etwa, um das Land, die Ukraine und ihre Menschen weiterzubringen? Das halte ich mindestens für einen Selbstbetrug.

Wie ukrainisch ist Horizon Capital?

Folgende Agenturmeldung berichtete im April 2023 falsch oder ungewohnt offen. Jedenfalls bezog sie sich ausdrücklich auf eine Veröffentlichung durch Horizon Capital selbst (Hervorhebung durch Autor):

„Horizon Capital, ein US-amerikanisches Private-Equity-Unternehmen, das hauptsächlich in schnell wachsende Technologie- und exportorientierte Unternehmen in der Ukraine investiert, gab bekannt, dass sein jüngster Fonds, Horizon Capital Growth Fund IV (HCGF IV, der „Fonds“), bei seinem heutigen Interim Closing in Kiew, Ukraine, ein Volumen von 254 Mio. USD erreicht hat.“ (59)

Als im Jahre 2015 bekannt wurde, dass der Ukrainian Redevelopment Fund Anteile von Ciklum übernimmt, kam noch etwas zur Sprache: Nämlich, dass Soros auch Anteile von Horizon Capital übernimmt (60).

Beachten wir das Narrativ, was in den Konsumenten verankert wurde und nun auch beim Soros-Investment in Horizon Capital greift: Ein „Philanthrop“ investiert in ein ukrainisches Unternehmen. Doch entspricht eher das Folgende der Wirklichkeit: Ein Hegdefonds-Manager (teil)übernimmt einen seiner Konkurrenten auf ukrainischem Boden. Ein so innig mit Soros verquicktes Unternehmen kann auf Ehrungen bauen — und bekommt sie auch. Zum Beispiel mit dem „Gewinn des prestigeträchtigen Impact Investor Award“ (61). Die Geschichte von edlen Investments des Soros-Clans ist genauso trügerisch wie die vom spendablen Philanthropen, der letztlich doch nur seinem ideologischen Wahn folgt (62, 63).

Fazit

Manch Leser wird sich fragen: Warum dieses mühselige Aufdröseln doch eher banaler, unspektakulärer Ereignisse aus einem gescheiterten Staat? Nun, genau deshalb — der in den Krieg treibende Irrsinn dieser Welt basiert auf Banalitäten, alltäglichen Geschichten!

Und der Werdegang der Private-Equity-Managerin Natalija Jaresko ist gewissermaßen banal. Sie, die US-Bürgerin mit ukrainischen Wurzeln, durfte in Harvard studieren. Wir wissen, dass Harvard einen der Pools darstellt, aus denen das US-Establishment „talentierte“ wie formbare junge Menschen herausfischt, um sie für „Größeres“ aufzubauen. In Harvard hielten solch einflussreiche Geostrategen wie Henry Kissinger und Richard Haass Vorlesungen, um gleichzeitg Ausschau nach Kandidaten zu halten, die ihren Vorstellungen entgegen kamen (25i, 64).

Für die junge Jaresko stellte es sich so dar, dass ihre Talente erkannt wie gewürdigt und sie daher auf einem „natürlichen Weg“ für höhere Weihen berufen worden war. Diese Sichtweise zu verinnerlichen, dafür wurde sie — wie auch ihre Nachfolgerin bei Horizon Capital Lenna Koszarny — bestärkt, deren Ego intensiv gestreichelt und deren Weg quasi in der „richtigen Richtung“ geebnet. Als junger Mensch diesen Missbrauch der eigenen Schwächen zu erkennen und entsprechend gegenzusteuern, ist keine Selbstverständlichkeit — für Jeden von uns.

Torben Majgaard war ein Unternehmer, ein Unternehmer im besten wie im schlechtesten Sinne. Umtriebig suchte er Zeit seines Lebens nach Geschäftsfeldern, in denen er rasch expandieren konnte. Sein Kontakt zu Soros entstand, als Majgaards Geschäft für Geschäftemacher ganz anderer Art zur Verlockung wurde. Er hat die Vernetzung mit der Open Society Foundation nicht bewusst angestrebt. Aber so war es der Lauf der Dinge, dass Majgaard (Zweiter von rechts) irgendwann einen Fototermin mit Soros (Bildmitte) haben würde (b1):

Narrative, märchenhafte Verzerrungen der realen Welt, sind zuerst gar nicht für die Desinformation anderer Menschen gedacht, sondern für die Beruhigung des eigenen Gewissens, die Rechtfertigung des eigenen Handelns. Ein Hedgefonds-Manager findet für sich die „guten Seiten“ seiner Tätigkeit heraus, hebt sie hervor und vergräbt gleichzeitig die düstere, die entscheidende Facette dieses Wirkens. Wenn er dafür gefeiert, geehrt und in den Mittelpunkt gestellt wird, wenn das Narrativ ihm als wahre Geschichte von außen her immerfort bestätigt wird, dann kann er ohne schlechtes Gewissen mit diesem Narrativ leben. Es ist ihm zur eigenen überzeugten Wahrheit geworden.

Was die Ukraine betrifft, haben die dortigen Verhältnisse, die sich in den 1990er-Jahren herausgebildet haben, danach keine entscheidende Wendung erfahren. Die immer stärker von Außen gesteuerte politische, finanzielle, wirtschaftliche und ideologische Einflussnahme auf die ukrainische Gesellschaft wurde nicht gestoppt. Vor allem wurde das Land dem westlichen Kapital mehr und mehr geöffnet (65 bis 67). Die ideologischen wie monetären Erwartungen westlicher „Eliten“ erfüllen zu dürfen, dafür zahlt die Ukraine den höchsten Preis. Und nicht nur sie: Auch Russland zahlt einen hohen Preis, ganz Westeuropa gleich mit und selbst in den USA kommt der zweifelhafte Gewinn lediglich einer schmalen, sich elitär gebenden Schicht zugute. Es ist ein Triumphzug des Kapitals — was so nicht ganz korrekt ausgedrückt ist.

Kapital ist wie eine Bestie, möchte man meinen. Aber es ist die Bestie im Menschen, die dem Kapital ein solches Wesen verleiht.

Bitte bleiben Sie schön aufmerksam, liebe Leser.


Anmerkungen und Quellen

(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung — Nicht kommerziell Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen kann er — einschließlich der Primärquelle — gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die externen Quellen, mit denen die Aussagen im aktuellen Text belegt werden. Letzte Aktualisierung: 2. Mai 2024.

(1) 07.11.2023; President of Ukraine; Andriy Yermak discussed with American businessman Alexander Soros the restoration of infrastructure and investments in the Ukrainian economy; https://www.president.gov.ua/en/news/andrij-yermak-obgovoriv-z-amerikanskim-biznesmenom-oleksandr-86817

(2) International Renaissance Foundation; About us; https://www.irf.ua/en/about/; abgerufen: 20.04.2024

(3) 09.12.2023; President of Ukraine; Andriy Yermak met with Alexander Soros; https://www.president.gov.ua/en/news/andrij-yermak-proviv-zustrich-z-oleksandrom-sorosom-87617

(4) 03.12.2023; Southfront; Kiev Sold Ukrainian Land For Disposal Of Hazardous Chemical Waste Of US Companies – Report; https://southfront.press/kiev-sold-ukrainian-land-for-disposal-of-hazardous-chemical-waste-of-us-companies-report/

(5) 07.12.2023; Paul Craig Roberts, TaSS; https://www.paulcraigroberts.org/2023/12/07/soros-family-makes-deal-with-kiev-to-use-ukrainian-farm-land-as-toxic-waste-dump/

(6) 04.10.2019; Kyiv Post; Kgor Kossov; Who is Zelensky’s chief US negotiator Andriy Yermak?; https://www.kyivpost.com/post/6800

(7) 07.10.2019; Президент України; УКАЗ ПРЕЗИДЕНТА УКРАЇНИ №734/2019; Про членів Наглядової ради Державного концерну «Укроборонпром»; https://www.president.gov.ua/documents/7342019-29881

(8 bis 8ii) 21.06.2019; Президент України; УКАЗ ПРЕЗИДЕНТА УКРАЇНИ №423/2019; Питання Національної інвестиційної ради; https://www.president.gov.ua/documents/4232019-27637

(9, 9i) 16.07.2021; Cargill; Cargill becomes majority shareholder of its joint venture Neptune at Port Pivdennyi on the Black Sea; https://www.cargill.com/2021/cargill-becomes-majority-shareholder-of-its-joint-venture

(10) 09.04.2022; Business Insider; Hannah Towey; America’s wealthiest agriculture family has gotten even richer as the Ukraine war sends food prices skyrocketing; https://www.businessinsider.com/cargill-family-fortune-rises-as-food-prices-soar-ukraine-war-2022-4?op=1

(11) 06.08.2022; Free West Media; Monsanto and BlackRock are buying up Ukraine; https://freewestmedia.com/2022/08/06/monsanto-and-blackrock-are-buying-up-ukraine

(12) 04.10.2018; The Guardian; Nils Pratley; BlackRock, loosen up about Unilever — say what you think; https://www.theguardian.com/business/nils-pratley-on-finance/2018/oct/04/blackrock-loosen-up-about-unilever-say-what-you-think

(13) 21.10.2023; Brands Owned By; Which Companies are Owned by Blackrock?; https://brandsownedby.com/which-companies-are-owned-by-blackrock/

(14) 22.08.2023; yahoo!finance; With 86% institutional ownership, Bunge Limited (NYSE:BG) is a favorite amongst the big guns; https://finance.yahoo.com/news/86-institutional-ownership-bunge-limited-135858258.html

(15) 30.06.2022; ArcelorMittal (the ‘Company’) announces that on 1 July 2022 it received a shareholding notification from BlackRock, Inc.; https://corporate.arcelormittal.com/media/press-releases/blackrock-inc-shareholding-notification-3-1

(16) 19.09.2022; President Of Ukraine; President discussed with the CEO of BlackRock the coordination of efforts to rebuild Ukraine; https://www.president.gov.ua/en/news/volodimir-zelenskij-i-golova-blackrock-obgovorili-zaluchenny-77861

(17) 28.12.2022; President Of Ukraine; President discussed with the CEO of BlackRock the coordination of efforts to rebuild Ukraine; https://www.president.gov.ua/en/news/prezident-obgovoriv-z-generalnim-direktorom-blackrock-koordi-80105

(18) 16.01.2024; MarketScreener; Wiederaufbaubank für die Ukraine unter Führung von BlackRock und JPMorgan noch in diesem Jahr einsatzbereit — BlackRock; https://de.marketscreener.com/kurs/aktie/BLACKROCK-INC-11862/news/Wiederaufbaubank-fur-die-Ukraine-unter-Fuhrung-von-BlackRock-und-JPMorgan-noch-in-diesem-Jahr-eins-45749642/

(19) 17.01.2024; Reuters; Victoria Waldersee, Megan Davies, Stefania Spezzati; Ukraine reconstruction bank eyes near $1 bln in committed capital – Ukraine official; https://www.reuters.com/business/finance/ukraine-reconstruction-bank-guided-by-blackrock-jpmorgan-ready-action-this-year-2024-01-16/

(20 bis 20iii) 30.03.2015; Reuters; Soros says ready to invest $1 billion in Ukraine if West helps; https://www.reuters.com/article/us-ukraine-crisis-soros/soros-says-ready-to-invest-1-billion-in-ukraine-if-west-helps-idUSKBN0MQ0FP20150330/

(21) 23.12.2014; George Soros an Petro Poroschenko (Präsident der Ukraine) und Arsenij Jazenjuk (ukrainischer Premier) zur Aufnahme weiterer Kredite beim IWF; https://de.scribd.com/document/267364476/Priority-To-Fix-Financial-Markets#fullscreen&from_embed; Soros-seitige Empfehlungen für die ukrainische Politik der kommenden Jahre: https://de.scribd.com/document/267364428/Soros-Ukraine-Strategy#fullscreen&from_embed

(22) 03.06.2015; RBN; Hacked Emails Expose George Soros As Ukraine Puppet-Master; https://republicbroadcasting.org/news/hacked-emails-expose-george-soros-as-ukraine-puppet-master/

(23, 23i) 22.04.2022; Liga.net; Яресько Наталья; https://file.liga.net/persons/yaresko-natalya

(24) Council on Foreign Relations; Richard Haass; https://www.cfr.org/expert/richard-haass; abgerufen: 20.04.2024

(25, 25i) 10.04.2015; Chicago Tribune; Kathy Bergen; Chicago child of immigrants takes on ’near impossible‘ task in Ukraine; https://web.archive.org/web/20150413082107/https://www.chicagotribune.com/news/globalcity/ct-nw-ukraine-finance-minister-0412-20150410-story.html#page=2

(26) 21.12.2004; Washington Post; Michael McFaul; ‚Medding‘ in Ukraine: Democracy is not an American plot; entnommen bei: Carnegie Endowment for International Peace; https://carnegieendowment.org/2004/12/21/meddling-in-ukraine-democracy-is-not-american-plot-pub-16292

(27) Horizon Capital; https://horizoncapital.com.ua/; abgerufen: 27.02.2024

(28) Horizon Capital; Funds; https://horizoncapital.com.ua/#funds; abgerufen: 27.02.2024

(29) 04.06.2015; Capital; Die Retterin der Ukraine; https://www.capital.de/wirtschaft-politik/die-retterin-der-ukraine-4437; Artikel hinter Cookie-Schranke

(30, 30i) 02.11.2016; Leaders Online; Ukraine’s Bright Horizon; An Interview with Natalie A. Jaresko; https://www.leadersmag.com/issues/2007.3_jul/jaresko.html

(31) 2019; Global FDI Report, Die Welt; Interview mit Lenna Koszarny; https://ukraine.globalfdireports.com/interview/lenna-koszarny/

(32) 23.02.2024; The Guardian; Juliette Garside; How Ukraine’s largest private equity firm raised $350m during a war; https://www.theguardian.com/business/2024/feb/23/how-ukraines-largest-private-equity-firm-raised-350m-during-a-war

(33) 05.03.2015; Люстрація.Столиця; Яресько Наталія Іванівна;
https://web.archive.org/web/20141209113026/http://c.lustration.co.ua/dossier/yaresko-nataliya-ivanivna.html

(34) 02.12.2014; Reuters; Foreign technocrats given Ukrainian citizenship before cabinet vote; https://web.archive.org/web/20160509042754/http://uk.reuters.com/article/uk-ukraine-crisis-poroshenko-idUKKCN0JG1ER20141202

(35) Atlantic Council; Natalie Jaresko; https://www.atlanticcouncil.org/expert/natalie-jaresko/; abgerufen: 18.04.2024

(36) Aspen Institute; Natalie Jaresko; https://www.aspeninstitute.org/people/natalie-jaresko/; abgerufen: 18.04.2024

(37, 37i) East Europe Foundation; https://eef.org.ua/en/pro-nas/; abgerufen: 18.04.2024

(38) 23.02.2024; The Guardian; Juliette Garside; How Ukraine’s largest private equity firm raised $350m; https://www.theguardian.com/business/2024/feb/23/how-ukraines-largest-private-equity-firm-raised-350m-during-a-war

(29 bis 39iii) GPCA; Lenna Koszarny; https://www.globalprivatecapital.org/team_member/lenna-koszarny/; abgerufen: 19.04.2024

(40) Horizon Capital; Lenna Koszarny; https://horizoncapital.com.ua/team-post/lenna-koszarny/; abgerufen: 19.04.2024

(41) 05.03.2019; KFW; Olivia Höner; „Ich bin eine Ausnahme“; https://www.kfw.de/stories/gesellschaft/menschen/lenna-koszarny-horizon-capital/

(42) Horizon Capital; Responsible Investment; https://horizoncapital.com.ua/#team; abgerufen: 19.04.2024

(43 bis 43ii) 19.11.2015; InVenture; Ciklum — a new investment of George Soros‘ Ukrainian Development Fund in Ukraine; https://inventure.com.ua/en/news/ukraine/ciklum-a-new-investment-of-george-soros-ukrainian-development-fund-in-ukraine

(44, 44i) 03.12.2015; U.S.-UKRAINE BUSINESS COUNCIL, Kyiv Post; GEORGE SOROS’S UKRAINIAN REDEVELOPMENT FUND LP WILL ACQUIRE STAKE IN CIKLUM HOLDING LIMITED; https://www.usubc.org/site/recent-news/george-soros-rsquo-s-ukrainian-redevelopment-fund-lp-will-acquire-stake-in-ciklum-holding-limited

(45) Horizon Capital; Portfolio; Ciklum Exited; https://horizoncapital.com.ua/#portfolio; abgerufen: 19.04.2024

(46) 16.03.2015; bpb; Ricardo Giucci, Robert Kirchner; Analyse: Das neue IWF-Programm: Hintergrund und Ausblick; https://www.bpb.de/themen/europa/ukraine-analysen/202824/analyse-das-neue-iwf-programm-hintergrund-und-ausblick/

(47) 22.04.2024; International Monetary Fond; Total IMF Credit Outstanding; https://www.imf.org/external/np/fin/tad/balmov2.aspx?type=TOTAL

(48) 20.11.2023; The Open Society Foundations in Ukraine; https://www.opensocietyfoundations.org/newsroom/the-open-society-foundations-in-ukraine

(49) CIKLUM; Headquarters; https://www.ciklum.com/about-ciklum#widget_1697030510201_headquarters; abgerufen: 22.04.2024

(50) CIKLUM; About Ciklum; https://www.ciklum.com/about-ciklum; abgerufen: 18.04.2024

(51) CVR – Det Centrale Virksomhedsregister; CIKLUM ApS; https://datacvr.virk.dk/enhed/virksomhed/26768624?fritekst=Ciklum&sideIndex=0&size=10

(52) 22.01.2018; Unian, Reuters; Ukraine House to open in Davos during WEF — media; https://www.unian.info/economics/2357743-ukraine-house-to-open-in-davos-during-wef-media.html

(53) 12.09.2014; Ciklum; Fast Facts About Ciklum; https://web.archive.org/web/20140912120308/ciklum.com/wp-content/uploads/2013/11/Fast_Facts_About_Ciklum_Oct2013.pdf

(54, 54i) 13.02.2019; ain tech; Ilya Boshnyakov; How much does Ciklum cost? AIN.UA calculated the amount of investment in the company and the shares of investors; https://ain.capital/2019/02/13/how-much-does-ciklum-cost/

(55) 06.01.2019; Kyiv Post; Brian Bonner; Torben Majgaard, 48, pioneer in Ukraine’s IT sector and philanthropist, dies; https://www.kyivpost.com/post/7593

(56) MobilUnity; Yevheniia Novikova; Wie hoch sie Entwickler Kosten in der Ukraine?; https://mobilunity.ch/blog/wie-hoch-sind-die-entwickler-kosten-in-der-ukraine/; abgerufen: 22.04.2024

(57) 05.02.2019; Ukraine Digital News; Dragon Capital and AVentures Capital invest in software engineering company Ciklum; https://uadn.net/2019/02/05/dragon-capital-and-aventures-capital-invest-in-software-engineering-company-ciklum/

(58) Dragon Capital; Company Profile; https://dragon-capital.com/about/profile/; abgerufen: 23.04.2024

(59) 28.04.2023; PRNewswire; Investors Unite to Back Ukraine in Historic Fund; https://www.prnewswire.com/news-releases/investors-unite-to-back-ukraine-in-historic-fund-301810851.html

(60) 19.11.2015; Der Standard; George Soros investiert groß in der Ukraine; https://www.derstandard.at/consent/tcf/story/2000026070799/george-soros-investiert-gross-in-der-ukraine; Artikel hinter Cookie-Schranke

(61) 01.11.2022; Horizon Capital gewinnt prestigeträchtigen Impact Investor Award: Fund III nimmt im Jahr 2022 den Spitzenplatz beim Financial Times/IFC Transformational Business Award in der Kategorie Impact Investing ein; https://www.prnewswire.com/news-releases/horizon-capital-gewinnt-prestigetrachtigen-impact-investor-award-fund-iii-nimmt-im-jahr-2022-den-spitzenplatz-beim-financial-timesifc-transformational-business-award-in-der-kategorie-impact-investing-ein-301665509.html

(62) 18.10.2017; Neue Nürcher Zeitung; Stefan Paravicini; Investorenlegende George Soros spendet 18 Milliarden Dollar; https://www.nzz.ch/finanzen/fonds/investorenlegende-george-soros-spendet-18-milliarden-dollar-ld.1322526

(63) 15.06.2015; Leaked; George Soros ‘Puppet Master’ Behind Ukrainian Regime, Trails of Corruption Revealed; https://www.mintpressnews.com/leaked-george-soros-puppet-master-behind-ukrainian-regime/206574/

(64) Council on Foreign Relations; https://www.cfr.org/henry-kissinger-chair-us-foreign-policy; abgerufen: 07.09.2019

(65) September 2023; Özlem Alev Demirel; BlackRock und der drohende Ausverkauf der Ukraine; https://oezlem-alev-demirel.de/2023/09/blackrock-und-der-drohende-ausverkauf-der-ukraine/

(66) 28.12.2022; The Hill; Zach Schonfeld; Zelensky agrees to Ukraine rebuild investment with BlackRock CEO; https://thehill.com/policy/international/3790699-zelensky-agrees-to-ukraine-rebuild-investment-with-blackrock-ceo/

(67) 26.07.2023; Infosperber; Der Krieg macht die Ukraine zum Vasallenstaat des Westens; https://www.infosperber.ch/wirtschaft/landwirtschaft/der-krieg-macht-die-ukraine-zum-vasallenstaat-des-westens/

(b1) George Soros, Torben Majgaard, Ciklum; 19.11.2015; InVenture; https://inventure.com.ua/en/news/ukraine/ciklum-a-new-investment-of-george-soros-ukrainian-development-fund-in-ukraine; Bildschirmfoto

(Titelbild) Ukraine, Flagge, Wall Street; Autor: Mathias Reding (Pexels); https://www.pexels.com/de-de/foto/menschen-strasse-blau-gelb-11421405/; Lizenz: Creative Commons CC0

Von Ped

5 Gedanken zu „US-ukrainische Geschichten (2)“
  1. Zitat aus dem Artikel: „Manch Leser wird sich fragen: Warum dieses mühselige Aufdröseln doch eher banaler, unspektakulärer Ereignisse aus einem gescheiterten Staat?“

    Die Schaffung von Bedingungen, um gute Geschäfte machen zu können, oder deren Beseitigung, wenn sie den Geschäften im Wege stehen, würde ich nicht als banal bezeichnen. Insbesondere dann nicht, wenn dabei miese Tricks angewendet werden und Menschen direkt oder indirekt zu schaden kommen.
    .
    Aber genau das ist es, was das Wesen des Kapitalismus eben ausmacht.
    .
    Als Kind hatte ich mir sehr gerne Westernfilme angesehen, oder wie wir damals sagten, Cowboyfilme. Aus heutiger Sicht kann ich immerhin sagen, dass man dabei sogar etwas wichtiges gelernt hatte, was auch unverhohlen in vielen dieser Filme thematisiert wurde.
    .
    Irgendwie gab es da immer diese sogenannten „Geschäftsleute“. Die wollten irgendwo eine Eisenbahn bauen oder waren scharf auf Bodenschätze in bestimmten Regionen. Bei den Viehzüchtern ging es immer um Weideland oder man brauchten das Wasser von Flüssen und Seen. Und so gut wie immer waren es die Indianer, die ausgerechnet dort ihre Heimat, ihre Begräbnisstätten oder Jagdgründe hatten, wo es genau das gab, was die „Geschäftsleute“ haben wollten. Fazit: Die müssen weg!
    .
    Das war für diese Leute eine völlig selbstverständliche Schlussfolgerung und Denkweise, die irgendwie in den Genen dieser Leute verankert sein muss. DIE MÜSSEN WEG!
    Dafür war dann die Kavallerie zuständig. Die hatten stets alles weggeräumt, was den „Geschäften“ der „Geschäftsleute“ im Wege war.
    Und irgendwann später hatte ich dann begriffen, das es genau diese krankhaft psychopathisch aggressive Haltung dieser „Geschäftsleute“ ist, die das KENNZEICHEN des KAPITALISMUS zu sein scheint. Alles was den „Geschäftsinteressen“, oder sagen wir ruhig den Interessen dieser „Geschäftsleute“ im Wege steht, MUSS WEG! Weggeräumt, beseitigt, eliminiert oder auch terminiert bzw. ausgelöscht werden. Egal was es ist. Meistens sind es Menschen, die da im Wege sind, oft auch Regierungen oder Nationalstaaten und deren Gesetze, die meist einer Verfassung bzw. dem Willen der jeweiligen Bevölkerung dieser Nationalstaaten entsprechen. Dabei sind die Auswüchse des Kapitalismus immer dann am schlimmsten, wenn dieser ungebremst und unkontrolliert ausgelebt werden kann, Regierungen diesen unterstützen, wenn strenge Regeln fehlen, die sicherstellen, dass das Kapital für das Volk arbeitet und nicht das Volk für das Kapital. Ungebremster Kapitalismus führt oft genug zu Staatsterrorismus – USA -, Krieg, Elend und Tod.
    .
    Für mich habe ich die alten Western dann so weitergedacht, dass irgendwann, als die Indianer beseitigt und die Ressourcen des Landes aufgeteilt waren, die „Geschäftsleute“ in Begleitung der „Kavallerie“ die Grenzen ihres eigenen Landes überquerten, um sich die Ressourcen anderer Länder unter den Nagel zu reissen. So kamen dann auch die mehr als 200 Kriege in der gut 200 jährigen Geschichte der USA zusammen…
    https://www.kla.tv/17349
    .
    https://www.elaion-verlag.ch/wp-content/uploads/mediacenter/buecher-schriften/2016_219us-kriege/219-US-KRIEGE_Flyer_Web_v03.pdf
    .
    Während man nun ein Land nach dem anderen ausplünderte, muss auch die Idee des Globalismus entstanden sein, denn Nationalstaaten können auf dem Weg, sich die Ressourcen der Welt anzueignen, schließlich nur hinderlich sein. Nachdem man nun die Ressourcen vieler Staaten weitgehend kontrolliert, geht es jetzt um die Ressourcen Russlands. Der mit riesen Abstand größte Ressourcen-Pool der Welt. Die wollen sie um jeden Preis kontrollieren. Nur dass diesmal die „Indianer“ im Vorteil sind. Diesmal werden es die „Bleichgesichter“ sein, die dumm um die Wagenburg herumreiten und sich einer nach dem anderen vom Pferd schießen lassen.
    .
    Herzlichen Dank an Ped, für diesen aufwändig recherchierten Artikel.

    1. @Leo
      Mit Ihrem Kommentar kann ich mich gut identifizieren. Ich wurde von meinen Eltern zur Gerechtigkeit erzogen und habe mich seinerzeit in den Western meist auf der Seite der Indianer geschlagen. Auch ich habe schon als Kind die hinterhältigen Absichten der dargestellten Geschäftsleute erkannt. Bis heute hat mich diese Erziehung vor Schulden bewahrt und mir eine gewisse Vorsicht vor dem Kapital gelehrt. Als Kind war ich neugierig genug, anhand der Geschichte den Mechanismus zu entdecken, mit welchem Menschen über´s Ohr gehauen werden. Die meisten Menschen waren das leider nicht, sonst gäbe es in der gegenwärtigen Form weder die Konzerne, noch die Werbung und schon garnicht die Privatisierung gesellschaftlicher- und lebensnotwendiger Infrastruktur.

      1. „… sonst gäbe es in der gegenwärtigen Form weder …“, erinnert mich an die Geschichte vom altrömischen Senator, der die Idee von der Kennzeichnung aller Sklaven etwa mit einem weißen Armband vertrat, um diese in der Öffentlichkeit besser ausmachen zu können. Dieser Idee wurde nicht nur nie nachgegangen, zu groß war die Angst, den Sklaven wollte dadurch ihre (zahlenmäßige) Macht bewusst werden. Sondern aus gleichem Grund wurde sie auch nicht weiter – erzählt.
        Ist dem Kapitalismus – mit Verstand – beizukommen, bevor er zwangsläufig an der Kapitalkonzentration zugrunde geht, gar alles mit in den Abgrund reißt?
        (Sie selbst, MeinKopf, erwecken mir den Eindruck, durch ihre gute Kinderstube dem Betrug des Kapitals schon fast entronnen zu sein?!)

  2. Gescheitertes Projekt Ukraine: Westliche Gläubiger retten nun ihr Geld:
    Es spielt keine Rolle mehr, was Politiker, Experten oder Journalisten über die Entwicklung der Lage in der Ukraine erzählen. Es zählt nur, dass die größten westlichen Gläubiger beabsichtigen, ihr Geld so schnell wie möglich aus der Ukraine herauszuholen. Solange es noch geht. Das berichtet das Wall Street Journal.
    https://www.russland.jetzt/2024/05/gescheitertes-projekt-ukraine-westliche.html

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