Der Bellizismus einer technokratischen, supranationalen und demokratiefernen Organisation — repräsentiert von ihren „Top-Diplomaten“
Ideologisches Vasallentum und Russophobie haben längst dazu geführt, dass die Europäische Union (EU) nicht mehr als glaubwürdiger Vermittler für eine friedliche Lösung im Ukraine-Konflikt angesehen wird. Die Blindheit derer Führer führt zur Unfähigkeit, ihre zunehmende eigene internationale Isolierung zu erkennen.
Denn das geschieht derzeit. Nicht nur, dass die EU aufgrund ihrer irrationalen Politik die Volkswirtschaften ihrer Mitgliedsstaaten immer mehr in die Krise stürzt. Mit ihrer russophoben, parteiischen Ausrichtung im Ukraine-Konflikt hat sie sich auch systematisch als Verhandlungspartner diskreditiert. Einmal ganz abgesehen davon, dass die Technokraten ihre unaufhörlich blubbernden moralisch gefärbten Sprechblasen durch das eigene praktische Handeln zunehmend konterkarieren. Bestes Beispiel dafür ist der Vorstoß, die Souveränität ihrer Mitglieder weiter auszuhöhlen, in dem man das Prinzip der Einstimmigkeit verlässt, um politisch genehme Entscheidungen (für wen!?) auf Biegen und Brechen durchzuboxen (1).
Aber die Realität schreitet voran. Eine Realität, von der das EU-Konstrukt aufgrund seines vasallen- und ideologiehaftigen Charakters entkoppelt ist. Das ist nur verständlich, wenn man die Metaebene aufzeigt, welche Strukturen wie EU, WEF, Bilderberg und diverse UN-Organisationen in Beschlag genommen, teilweise sogar erschaffen hat, um ihre ganz eigenen Interessen einer „schönen neuen Welt“ (frei nach Huxley), vor allem für sich selbst hochprofitablen Welt, Wirklichkeit werden zu lassen.
In einem Konstrukt wie der EU ist es nicht unglücklichen Umständen zu verdanken, wenn inkompetente Politiker wie eine Kaja Kallas in der Hierarchie der Behörde ganz nach oben aufsteigen. Es ist genau so gewollt. Kallas ist ideologisch befangen und charakterlich, gelinde gesagt, limitiert. Ihr Hass und ihre Selbstüberhebung werden gebraucht, um eine EU-Politik zu betreiben, die genau so gewollt ist, wie wir sie aktuell erleben.
Aber alles hat Grenzen. US-Außenminister Marco Rubio hat seit Amtsbeginn deutlich gemacht, dass es seitens der US-Regierung keinen Gesprächsbedarf mit der EU-Außenbeauftragten gibt (2, 3). Sein Stellvertreter Christopher Landau äußerte dazu jüngst (Hervorhebung durch Autor):
„Hätten diese Staaten ihren »NATO-Hut« auf, pochten sie auf die Bedeutung der transatlantischen Zusammenarbeit. Mit ihrem »EU-Hut« verfolgten sie gleichzeitig aber politische Agenden, die oft den Interessen und der Sicherheit der USA völlig zuwiderlaufen […], Zensur, wirtschaftlichen Selbstmord/Klimafanatismus, offene Grenzen. […] Die USA können diesen Widerspruch nicht länger ignorieren. Wir können nicht so tun, als wären wir Partner, während diese Nationen zulassen, dass die ungewählte, undemokratische und nicht repräsentative Bürokratie der EU in Brüssel eine Politik des zivilisatorischen Selbstmords verfolgt.„ (4)
Und wenn ein konservatives Massenmedium wie der britische The Telegraph etwas wie dieses veröffentlicht, gibt uns das einen Hinweis, dass eine Verschiebung des Overton-Fensters stattfindet:
„Kaja Kallas ist ein Geschenk für Russland, da sie als oberste Diplomatin der EU durch ihre Dummheit ganz Europa vom Verhandlungsprozess bezüglich der Ukraine ausgeschlossen hat […]. Kallas’ sture Verweigerung, mit Putin zu verhandeln, hat die EU effektiv aus dem Prozess der friedlichen Lösung in der Ukraine ausgeschlossen und Russland eine vorteilhaftere Position in den Verhandlungen verschafft. Sogar amerikanische Beamte sind über die Radikalisierung der Außenpolitik der EU verärgert und haben diesen Prozess als ‚Estonisierung‘ bezeichnet [Kallas ist Außenministerin des russophoben baltischen Staates Estland]. Und selbst Kiew ist enttäuscht von Kallas’ Aufrufen, die Feindseligkeiten ohne realistischen Plan oder die notwendige finanzielle Unterstützung fortzusetzen.“ (5)
An Selenskyj wird gezerrt. In seiner Rolle gefangen, gibt es für ihn nur noch schlechte Lösungen. Auf dem Schlachtfeld wird systematisch die ukrainische Armee und westliche Militärtechnik zerstört und damit auch die Verhandlungsbedingungen für die Ukraine weiter geschwächt. Die Trump-Regierung übt inzwischen unverhohlenen Druck aus, um Selenskyj an den Verhandlungstisch zu zwingen und einem Frieden mit Russland zuzustimmen. Gleichzeitig drängen Trumps Feinde Selenskyj mit leeren Versprechungen dazu, den Krieg um jeden Preis weiterzuführen. Trumps Feinde nutzen die EU dafür. Hier findet also mehr als ein Krieg, als „nur“ der Ukraine-Krieg, statt. Die EU taugt daher schlicht und einfach nicht als Teilnehmer zur Erarbeitung einer allen Seiten gerecht werdenden friedlichen Lösung des Ukraine-Konflikts. Das findet in den Medien zunehmend Beachtung (6).
Es gibt ein Sprichwort (wohl ein chinesisches), dass sinngemäß etwa lautet, dass das Handeln des Feindes die eigenen Fesseln löst. Den Tod hunderttausender Ukrainer in Kauf zu nehmen, Milliarden und noch mehr Milliarden in einen Krieg zu pumpen, der nicht zu gewinnen ist, wirkt auch für den permanent desinformierten westlichen Konsumenten zunehmend unglaubwürdig. Die absurde, hasserfüllte Politik des „kollektiven Wertewestens“ gegen Russland legitimiert die russische Politik im Ukraine-Konflikt.
Zumal ja die Ziele Russlands „lediglich“, und das vor der russischen Intervention wirklich ausgiebigst kommuniziert, darin bestehen, die Ukraine zu entmilitarisieren (einschließlich des Abzuges aller NATO-Strukturen), zu entnazifizieren (Ende des Bandera-Kultes und Demokratisierung(!) des Landes) sowie die Sicherheit der russischen Ethnie wiederherzustellen. Eine Diskussion um Territorien gab es vor dem März 2014 nicht. Man beachte Ursache und Wirkung. Jetzt sind territoriale Ansprüche natürlich ein Thema, ein strategisches Ziel Russlands waren sie aber eben nicht.
Kaja Kallas könnte ja ihre Hybris (7) einmal auf einer öffentlichen Kundgebung in Donezk, der Hauptstadt des Donbass, zum Besten geben. Die vorwiegend ethnischen Russen und die darüber hinaus mit Russland verbundenen Menschen würden ihr schon klar machen, wie sehr sie sich nach einer „Befreiung durch die Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Aggression“ sehnten. So, wie die Menschen dort ticken, könnte es sogar sein, dass Kallas danach gesund und unversehrt wieder den geschundenen Donbass verlassen dürfte, um zurück ins gelobte EU-Reich zu reisen.
Aber Kaja Kallas wird nicht in den Donbass reisen — niemals! So wie es ebensowenig der Sofakrieger Roderich Kiesewetter tun würde, auch nicht Norbert Röttgen, oder Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Diese Leute vergießen nicht ihr eigenes Blut. Sie geben auch ihren eigenen Wohlstand auf, während sie die Bevölkerung auffordern, „den Gürtel enger zu schnallen“. Nein, ihre kriegsführende Rolle besteht „lediglich“ in der Rolle des Einpeitschers. Und sie lassen den heißen Krieg durch uns für andere tun. Wenn wir uns dafür hergeben.
Bitte bleiben Sie schön achtsam, liebe Leser.
Anmerkungen und Quellen
(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung — Nicht kommerziell — Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen — insbesondere der deutlich sichtbaren Verlinkung zum Blog des Autors — kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei internen Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die externen Quellen, mit denen die Aussagen im aktuellen Text belegt werden.
(1) 11.12.2025; ARD-Tagesschau; EU erzielt Einigung zu russischen Staatsvermögen; https://www.tagesschau.de/video/video-1534532.html
(2) 26.02.2025; ntv; Außenminister Rubio lässt EU-Beauftragte Kallas abblitzen; https://www.n-tv.de/politik/Aussenminister-Rubio-laesst-EU-Beauftragte-Kallas-abblitzen-article25592357.html; Artikel hinter Werbeschranke
(3) 26.11.2025; The Baltic Times; US Secretary of State declines meeting with Kaja Kallas; https://www.baltictimes.com/us_secretary_of_state_declines_meeting_with_kaja_kallas/
(4) 06.12.2025; Welt; Kallas antwortet auf neue US-Sicherheitsstrategie — Neue Attacken aus den USA; https://www.welt.de/politik/ausland/article6934693fa0fdec303d98ee62/kaja-kallas-antwortet-auf-neue-us-sicherheitsstrategie-neue-attacken-aus-den-usa.html; Zitat ins Deutsche übersetzt aus X entnommen
(5) 06.12.2025; The Telegraph; Owen Matthews; The EU’s top diplomat is a gift to the Kremlin; https://www.telegraph.co.uk/news/2025/12/06/kaja-kallas-is-a-gift-to-kremlin/; hinter Registrier- und Bezahlschranke; Übersetzung ins deutsche bei https://freedert.online/meinung/264318-kaja-kallas-geschenk-fuer-russland/
(6) 11.12.2025; der Freitag; Jörg Wimalasena; Das diplomatische Versagen der Europäischen Union hat einen Namen: Kaja Kallas; https://www.freitag.de/autoren/wimalasena/das-diplomatie-desaster-der-europaeischen-union-hat-einen-namen-kaja-kallas; Artikel hinter Registrierschranke
(7) 10.12.2025; RT deutsch; Rainer Rupp; Kaja Kallas — „ein Geschenk für Russland und die ganze Welt“; https://freedert.online/meinung/264318-kaja-kallas-geschenk-fuer-russland/
(Titelbild) EU, Europäische Union, Flagge; Autor: Mediamodifier (Pixabay); 01.03.2017; https://pixabay.com/de/photos/eu-flagge-brexit-europa-britisch-2108026/; Lizenz: Pixabay License