Es stellt sich die Frage, welche Narrative der Realität nahekommen und welche diese erst erschaffen möchten.


Was den Ukraine-Konflikt, und nicht nur diesen betrifft, gibt es zwei Kategorien von Wahrnehmung. Der eine lässt sich als narrativer Erzählraum bezeichnen und stellt das dar, was Menschen innerhalb dieses Raumes an Informationen wahrnehmen, vor allem glauben sollen. Der andere Raum ist schlicht die Realität.


Stellen wir vorn an: Was Menschen, die man zu manipulieren sucht, als Informationen wahrnehmen sollen, müssen keine wahren Informationen sein. Da Informationen aus solcherart Narrativen vorrangig Menschen in bestimmte Denk- und Handlungsmuster zu bringen beabsichtigen, enthalten diese in hohem Maße emotionale Botschaften.

Grundsätzlich stellen Narrative Geschichten dar. Sie entstehen somit in den Köpfen der Geschichtenerzähler. Narrative sind einerseits unerlässlich, um Realität abbilden zu können. So sie diesem Anspruch ernsthaft genügen wollen, sind solcherart Narrative offen und stellen sich mit neuen Erkenntnissen über die Realität verändert oder neu auf. Diese Narrative suchen nach Wahrheit.

Man kann Narrative freilich auch missbrauchen. Machtmenschen bevorzugen Narrative zum Zweck der Herbeiführung einer Realität. Damit ist der Erzählraum eine Geschichte, welche die Zukunft vorwegnehmen möchte, und zwar eine im Sinne des Erzählers gewünschte Zukunft.

Vergleichen wir also Worte und Taten — zuerst einmal jene der russischen Führung.

Das russische Narrativ für die Intervention in der Ukraine

Als russische Truppen im Februar 2022 in der Ukraine intervenierten, wurde ihr Einsatz mit drei Zielen, resultierend aus drei Bedrohungen (Narrativen), begründet:

  1. Schutz der russischen Ethnie in den zuvor gegründeten, von der Ukraine abgespaltenen Republiken Lugansk und Donezk
  2. Zerschlagung der Angriffspotenziale der ukrainischen Armee, einschließlich ihrer Stellvertreterrolle als der einer NATO-Armee in Washingtons Auftrag, Verhinderung einer atomaren Bewaffnung der Ukraine
  3. Zerschlagung des faschistischen Apparates der Ukraine in Politik und Militär

Waren Russen in den ostukrainischen Gebieten (und nicht nur dort) bedroht? Das waren sie ohne wenn und aber. Sie waren in ihrer Identität, ihrer Kultur, ja sogar ihrer physischen Existenz bedroht. Tausende Zivilisten waren durch die Armee jenes Landes, dessen Staatsbürger sie gewesen waren, zu Tode gekommen.

War die ukrainische Armee zu einer Armee mit NATO-Strukturen, NATO-Beratern und Angriffspotenzial entwickelt worden? Hatte die ukrainische Führung den Anspruch auf eigene Atomwaffen ins Spiel gebracht? Keine Frage, das alles ist geschehen. Zudem standen zehntausende Angehörige dieser Armee, einschließlich radikaler nationalistischer Bataillone angriffsbereit vor den Republiken Donezk und Lugansk, weitere Zehntausende in Stoßrichtung zur Krim.

Grassiert in der Ukraine der Faschismus? Das tut er unübersehbar. Der Faschismus ist längst in den Strukturen des ukrainischen Regierungsapparates und den militärischen Strukturen der Armee verankert. Das sind also alles Erzählungen (Narrative, Behauptungen, Geschichten), die sich in der Realität immerfort bestätigt sehen.

Russland gab damit für sein beabsichtigtes Handeln starke, belegte und schlüssige Argumente vor. Diese Argumente könnten natürlich durchaus auch als Vorwand dienen, um andere Ziele (mit) zu erreichen. Zumal Russland nachvollziehbarer Weise das taktische Vorgehen zur Erreichung seiner Ziele vorab nicht verkündete, vielleicht auch gar nicht verkünden konnte. Eben um den Erfolg dieses operativen Handelns nicht zu gefährden. Dass es tatsächlich das oben skizzierte Bedrohungszenario war, welches die russische Führung veranlasste, in der Ukraine zu intervenieren, musste also die Zukunft zeigen. Frei nach Lenin: „Die Praxis ist das Kriterium der Wahrheit.“

Der Autor greift vor, wenn er sagt, dass die erfahrene Realität die Ernsthaftigkeit dieser Ziele bestätigt. Weil sich seit acht Monaten in beeindruckender Weise das Vorgehen der russischen Seite im Ukraine-Konflikt in die obigen Ansprüche einordnet.

Ehrlicher, der Wahrheit verpflichteter Journalismus würde genau das tun: Er würde unvoreingenommen die Erzählung auf ihre Festigkeit überprüfen, in dem er sie mit der Realität vergleicht. In westlichen Redaktionsstuben — die russischen interessieren hier nicht, weil wir nicht in Russland leben — praktiziert man allerdings etwas ganz anderes. Dazu später mehr.

Das westliche Narrativ vom Krieg der Ukraine gegen Russland

Was Russland erklärtermaßen nicht anstrebt, stellte die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa am 17. März des Jahres ausdrücklich heraus:

„Ich möchte nochmal betonen, was weder westliche Medien noch das westliche Establishment sehen wollen — die Sonderoperation ist nicht gegen die friedliche Bevölkerung der Ukraine gerichtet, verfolgt nicht das Ziel, das Territorium des Landes zu übernehmen, ihre Staatlichkeit zu zerstören, den amtierenden Präsidenten zu stürzen.“ (1)

Im narrativen Raum, nunmehr jenem in dem man versucht, die westlichen Konsumenten praktisch geistig zu verwahren, werden freilich andere Bedrohungen und damit begründete Ziele postuliert. Gemeint sind nun — bezogen auf den Ukraine-Konflikt — die Ziele der, nun ja, „westlichen Wertegemeinschaft“, was seinerseits bereits wieder ein Narrativ darstellt, das etwas vorgibt, dessen Wahrhaftigkeit zu beweisen wäre.

Jedenfalls gibt der „Wertewesten“ als grundsätzliche Erzählung vor, dass sich die nach innen wie außen friedliebende, demokratische Ukraine einzig und allein im heroischen Abwehrkampf gegen ein autokratisches wie aggressives System zu verteidigen suchte und er, der „Wertewesten“, moralisch in der Pflicht sei, seine Werte, die auch jene der „guten“ Ukraine wären, mit dieser gemeinsam zu verteidigen.

Die Erzählung ist moralisch aufgeladen und sie ist irrational, ein starkes Zeichen dafür, dass das Narrativ wahrheitsfern aufgestellt ist. Eines welches sich nicht an die Realität zu halten gedenkt, aber Menschen als Richtschnur, als vermeintliche Wahrheit dienen soll.

Hat die Ukraine bewiesen, dass sie friedliebend ist, nach innen friedliebend? Sie hat es nicht (2 bis 4). Die gegenwärtigen Machtstrukturen sind das Produkt eines gewalttätigen Putsches gegen eine demokratisch legitimierte Regierung. Ethnien die nicht zur ukrainischen gezählt werden, unterliegen Repressalien. Ja es wurde und wird Krieg gegen sie geführt (5). Bewies die Ukraine ihre Friedfertigkeit nach außen? Auch dem ist nicht so, wofür ein Beispiel an dieser Stelle genügen möge:

Die frühere ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko ließ im März 2014 in Richtung des russischen Präsidenten Wladimir Putin verlauten, sie wäre bereit:

„eine Maschinenpistole in die Hand zu nehmen und diesem Drecksack in die Stirn zu schießen“ (6)

und weiter:

„Ich würde all meine Beziehungen geltend machen und die ganze Welt erheben lassen, damit von Russland nur ausgebrannter Boden übrig bleibt.“ (6i)

Handelt der Staat Ukraine nach den Vorgaben eines demokratischen Rechtsstaates? Auch das ist nicht der Fall. War die Ukraine ein friedliebender, abgerüsteter Staat, der, faktisch wehrlos, vom Nachbarn überfallen wurde? Wieder spricht die Realität dagegen. Das Land war hochgerüstet, militarisiert und radikalisiert (7).

Wir sehen, dass das Ukraine-Narrativ des „Wertewestens“ den Realitäten nicht standhalt. Das ist typisch für den „Wertewesten“. Auch seine Narrative zum internationalen Terrorismus und „Krieg gegen das Virus“ werden durch die Realität zerlegt. Wirken aber trotzdem, weil massiv Manipulationstechniken eingesetzt werden. Narrativ und Propaganda vermischen sich zu einer Wolke von aus Glauben und Selbstüberhebung gespeisten Überzeugungen.

Moralische Motive der Selbstgerechten

Moral die mit zweierlei Maß agrumentiert, ist Doppelmoral, verlogene Moral.

Entweder lehne ich Angriffskriege aus ethischen Gründen ab oder ich toleriere, akzeptierte und unterstütze diese. Wer im Falle des „russischen Angriffskrieges“ moralisch argumentiert, muss das auch im Falle der unzähligen „US-Angriffskriege“. Alles andere ist pure Heuchelei.

Was lässt sich daraus schlussfolgern? Das Narrativ vom Verteidigungskrieg der Ukraine, den man aus moralischen Gründen unterstützen müsste, ist eine Lüge. Stände man wahrhaftig hinter dieser Ethik, wäre der Bezug von LNG-Gas als Beifang aus Fracking, geliefert aus DEM Aggressorstaat dieser Jahrzehnte einfach undenkbar. Man ist aber nicht wahrhaftig.

Wenn man aus moralischen Gründen weitreichende Sanktionen gegen den „Aggressor Russland“ verhängt, dann muss man es auch gegen den „Aggressor USA“ tun. Das Narrativ des „Wertewestens“ stinkt zum Himmel, und das bereits ohne die Untersuchung des russischen Narrativs!

Aber die Realität lässt sich mit diesen Erzählungen nicht wegwischen, sie ist existent und sie wirkt.

Die „westliche Wertegemeinschaft“ redet sich und ihren Bevölkerungen permanent die Realität weg und ersetzt diese durch Fiktionen. Fiktionen in denen emotionales, angstgetriebenes, paranoides, irrationales Denken, Sagen und Handeln den Ton angeben. Aus diesen heraus fordert man absurderweise, dass „Putin seine Aggression“ beenden müsse. Das ist realitätsfern. Wie geht man mit solch einer Psychose um?

Das erste ist, dass man sich der Psychose und denen mittels dieser ausgedrückten Narrativen nicht unterwirft, sich nicht in diesen verstrickt, sich nicht emotional vereinnahmen lässt, kühlen Kopf bewahrt. Man muss sich im Klaren sein, mit wem man es zu tun hat. Und das jene, die den größten psychischen Druck auf ihre potenziellen Opfer aufbauen möchten, zwar als als Vertreter des „Wertewestens“ wahrgenommen werden möchten, dies jedoch gar nicht sind. Es fügt sich außerdem in deren Psyche ein, dass sie sich Dinge, Positionen, Handlungen anmaßen, die sie anderen prinzipiell niemals verzeihen werden. Man nennt so etwas Projektion.

Zum zweiten ist festzuhalten, dass es also „den Wertewesten“ als solches gar nicht gibt. Weder vertritt er einzigartige Werte, noch fühlt sich das gesamte politische Establishment des Westen den derzeitig dominierenden, „wertewestlichen“ Eliten verpflichtet. Der „Wertewesten“ ist ein eigenes Narrativ, ein Erzählraum der auch gern nach Bedarf für die eigenen Zwecke ausgenutzt wird, wenn es sich gerade gut in die selbst verfolgte Interessenlage einfügt.

Der „Wertewesten“ ist also seinerseits eine Fiktion und wird benutzt um eine weitere Fiktion zu beleben. Fiktionen sind es, die den Erzählraum der in Machtwahn und Paranoia Verfallenen befüllen. Machtwahn sucht die Masse hinter, besser gesagt unter sich zum Werkzeug seinerselbst zu machen. Begriffe wie „Wertewesten“ oder „freie Welt“ oder auch „Weltgemeinschaft“ oder „demokratische Welt“ werden hierfür inflationär genutzt. Gleichzeitig werden Andersdenkende als Mitglieder aus diesen Erzählräumen ausgeschlossen — moralisch ausgeschlossen. Aber die Moral ist ja verlogen, wie wir wissen.

Vom Narrativ der Einigkeit

Die hier beschriebenen Narrative des „Wertewestens“ sind also reich an emotionalen, angstmachenden Kicks und inhärenten Widersprüchen. Sie sind voller logischer Brüche und zeugen von der inneren Spaltung der Protagonisten. Aber wie gesagt steht diese Gruppe für eine sogar eher kleine Gruppe von Machteliten, die allerdings derzeit recht großen Einfluss auf die globale Politik nehmen oder dies versuchen.

Von dieser Gruppe und denen von diesen kontrollierten Politikern und Medien wird ein weiteres realitätsfernes Narrativ befeuert: Dass die „Weltgemeinschaft“ geeint gegen „Putins Aggression“ stehen würde. Wir erinnern uns an „die Welt im Kampf gegen das Virus“? Oder „die demokratische Welt im Kampf gegen den internationalen Terrorismus“? Die Realität sah und sieht anders aus.

Auch die politische und diplomatische Realität im „Wertewesten“ stellt sich anders dar, als es uns die derzeit verbreiteten Narrative weismachen möchten. Eben weil es den „geeinten Wertewesten“ lediglich als Narrativ, nicht aber in der Realität gibt.

Narrativ oder Realität?

Es ist Zeit für ein weiteres Zitat (Hervorhebungen durch Autor):

„[die NATO müsse] die Möglichkeit eines Atomwaffeneinsatzes durch Russland ausschließen. Wichtig ist aber — ich wende mich wie vor dem 24. Februar deshalb an die Weltgemeinschaft — dass es Präventivschläge sind, damit sie wissen, was ihnen blüht, wenn sie sie anwenden.“ Er betonte: „Nicht umgekehrt: Auf Schläge von Russland warten, um dann zu sagen: ‚Ach, du kommst mir so, dann bekommst du jetzt von uns.‘ […] Einen Atomschlag gegen die Ukraine werde Putin nicht überleben“ (8)

Liebe Leser, es wird jetzt anstrengend. Bevor wir das Obige untersuchen, stellen Sie sich eine Frage: Bewegen Sie sich bei Verarbeitung des obigen Zitats innerhalb oder außerhalb des Erzählraums, aus dem diese Nachricht gekommen ist?

N-TV gehört zum Medium des Erzählraumes. N-TV tritt nicht mit dem Anspruch an, von den Realitäten dieser Welt mehr oder weniger annähernd wahrheitsgemäß zu berichten. Nein, seine Aufgabe besteht darin, vorgegebene Narrative auszugestalten, zu füttern, am Leben zu erhalten. Eine Nachricht bei N-TV bezweckt etwas im Sinne der Narrativgeber. N-TV ist kein Verfechter der Wahrheit, sondern ein Meinungsmacher — und projiziert das sogar auf die im Selbstverständnis ähnlich tickenden Kollegen aus Australien (Hervorhebung durch Autor):

„Selenskyj sei bei seinem Videoauftritt vor australischen Meinungsmachern am Donnerstag falsch verstanden worden.“ (8i)

Haben Sie schon einmal einen grünen Elefanten gesehen? Es gibt keine grünen Elefanten. Warum sehen Sie ihn jetzt trotzdem, den grünen Elefanten? Weil ich in meinem Erzählraum die Fiktion eingewebt habe und Sie nun, ob Sie es wollen oder nicht, damit beschäftigt werden, den grünen Elefanten als vermeintlich real ansehen sollen.

Warum sage ich das? Lesen wir noch einmal aus dem Zitat des ukrainischen Präsidenten:

„[die NATO müsse] die Möglichkeit eines Atomwaffeneinsatzes durch Russland ausschließen. […] Einen Atomschlag gegen die Ukraine werde Putin nicht überleben“ (8ii)

Wenn Sie jetzt emotionalisiert sind, dann könnte es sein, dass Sie die gewünschte Erzählung in Ihre subjektive Realität aufgenommen haben, eine die in der objektiven Realität nicht auffindbar ist. Man hat nämlich einen grünen Elefanten in den Erzählraum geschoben. Und dieser lebt von Emotionalität und Irrationalität mittels derer konkretes praktisches Handeln angeschoben werden soll, um erwünschte Realitäten in der Zukunft zu gestalten.

Es gehört zum Standard-Prozedere, nachträglich die Aussagen von Politikern zu relativieren, glattzustreichen, politisch weichzuspülen. Das hat man auch nach Selenskyjs Verlautbarungen gemacht (9). Doch ist die Korrektur keine im Inhalt, sie ist eine Emotionale, Besänftigende. Sie schiebt den Elefanten nicht wieder aus dem Raum, sondern tätschelt ihn, macht ihn etwas hübsch, sozusagen salonfähig. So werden samtweich Narrative in den Köpfen der Menschen eingebrannt.

Was treibt Selenskyj zu dieser Forderung? Sollen wir glauben, dass er diese Forderung selbst entwickelt hat? Jene, die uns im Erzählraum festnageln möchten, bedürfen Angst-Trigger, Eskalationen, immer im emotionalen Bereich. Um diese Trigger in den öffentlichen Erzählraum zu transportieren, benutzt man Strohpuppen. Solche wie Selenskyj (10). Aber warum gerade der?

Nun, weil er hervorragend in das Skript, in den Erzählraum passt, geradezu dafür geschaffen wurde: „Der steht doch mit dem Rücken zur Wand, kämpft um die schiere Existenz seiner geliebten Ukraine, da kann man schon mal über die Stränge schlagen. Schließlich ist Selenskyj auch impulsiv und daher schwer kontrolierbar.“

Tatsächlich? Ganz und gar nicht, Selenskyj, von Haus aus Schauspieler, tut genau das, was er tun soll. Tatsächlich steht er mit dem Rücken zur Wand, aber beileibe nicht gegen Russland. Seine Bedrohungen sind ihm ganz nah. Er ist emotional verstrickt und wir wissen, dass wir von unserer Emotionalität vereinnahmt werden. Man spielt mit Selenskyj, der so naiv war, zu glauben, er taugte zum höchsten ukrainischen Staatsamt, ein perfides Spiel und lenkt ihn geschickt, um den Erzählraum für eine zu sedierende Masse im Westen zu gestalten.

Aber erinnern wir uns an die russischen Narrative in Bezug auf den Ukraine-Konflikt. Welchen Sinn sollten bei der Umsetzung der propagierten russischen Ziele Atomwaffen haben? Richtig, gar keine, sie sind völlig sinnlos. Sie würden der russischen Sache in der Ukraine sogar immens schaden. Russische Atomwaffen zielen woanders hin.

Reisen wir acht Monate zurück: Wer hatte eigentlich dem ukrainischen Präsidenten eingeflüstert, am 19. Februar 2022 auf der Münchner Sicherheitskonferenz (wieder eine Fiktion im Namen) den Austritt aus dem Budapester Moratorium und damit die Aufgabe des Verzichts der Erlangung von Atomwaffen anzukündigen (11)? Nun, es dürften dieselben Akteure sein, die ihn zur Forderung nach einem „Präventischlag gegen Russland“ getrieben haben.

Das bedeutet aber auch, dass „der Westen“ kein geeinter, homogener Machtblock ist, der mit einer Stimme spricht. Einerseits können uns Narrative etwas vorspielen, was nicht der Realität entspricht. Auf der anderen Seite: Was wir nicht sehen und hören, kann trotzdem sehr wohl real sein. Ja, das ist sogar der Normalfall. Wir sehen immer nur durch ein Fenster der Realität und wie groß es für uns ist, hängt von verschiedenen Aspekten ab. Aspekten die durchaus auch durch uns selbst beeinflussbar sind.

Selenskyj hat also wunschgemäß den Erzählraum mit emotionalen Botschaften beliefert, die benötigt werden, um die „öffentliche Meinung“ (bis hin zu Medien und Politikern) mit Fiktionen zu füttern. Solche, die jenen gleichzeitig als Handlungsanleitung gereichen sollen. Aber er hat nichts über die Realität berichtet.

Außerdem spricht Selenskyj für eine Machtgruppe, eine die auch selbst in ihren Narrativen gefangen und damit der Realität entrückt ist, im wahrsten Sinne des Wortes Verrückte. Doch es gibt nicht nur diese eine Elitenschicht, es gibt nicht nur diese, sagen wir besonders Verrückten, auch nicht in der westlichen Hemisphäre, auch nicht in den USA. Das können wir zum Beispiel am folgenden Beispiel gut erkennen. Während einer Pressekonferenz stellte ein Journalist dem US-Außenamtssprecher Vedant Patel am 6. Oktober des Jahres die folgende Frage:

„Der polnische Präsident Duda hat kürzlich in einem Interview angedeutet, dass es laufende Gespräche mit den USA über die Einbeziehung Polens in das Programm zur nuklearen Teilhabe gibt. Können Sie das bestätigen oder näher erläutern?“ (12)

Das ist interessant. Polen führt mit der US-Regierung Gespräche zur Stationierung von Atomwaffen im eigenen Land, mit wem genau? Das schon vorweg: Wir werden es nicht erfahren. Es wird als Gerücht verbreitet, von einem Staatspräsidenten. Einem der ein Problem damit hat, dass sein Land nicht über Atomwaffen verfügt:

„Das Problem ist zunächst einmal, dass wir keine Atomwaffen haben. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass wir in naher Zukunft in den Besitz solcher Waffen kommen werden. […] Es bestehe aber immer die Möglichkeit, an der nuklearen Teilhabe teilzunehmen. […] Wir haben mit führenden amerikanischen Politikern darüber gesprochen, ob die Vereinigten Staaten eine solche Möglichkeit in Betracht ziehen. Das Thema ist offen.“ (13)

Gut, wir lesen von „führenden amerikanischen Politikern“, ein beliebig dehnbarer Begriff, passend zu Leuten, die aus dem Tiefen Staat (der USA) heraus Politik betreiben. Doch dürften es eher keine offiziellen Amtsinhaber in der US-Regierung sein. Auf jeden Fall sind es den polnischen Präsidenten (vor)führende Politiker. Jene Machtgruppen, die den narrativen Raum füttern, sprechen in der Regel mit fremder Zunge. Während alle auf Duda schauen, um dessen ungeheuerliche Meinung zu verstehen, bleiben sie selbst im Hintergrund. Auf diese Art und Weise werden emotionale Botschaften in den öffentlichen Erzählraum transportiert. Immer wieder wird auf den grünen Elefanten gezeigt. Damit es ihn irgendwann tatsächlich geben möge.

Patels Antwort auf des Journalisten Frage lautete folgendermaßen:

„Was Ihre Frage zu Polen betrifft, so möchte ich zunächst einen Schritt zurücktreten und feststellen, dass Polen ein wichtiger NATO-Verbündeter in der Region ist. Aber was diese spezifische Anfrage betrifft, so ist uns nicht bekannt, dass dieser Punkt angesprochen wurde. Und ich kann sagen, dass die Vereinigten Staaten keine Pläne haben, eine Atomwaffe auf dem Gebiet eines NATO-Mitglieds einzusetzen, das der NATO nach 1997 beigetreten ist.“ (12i)

Und wie wir alle wissen, wurde Polen erst im Jahre 1999 Mitglied der NATO.

Patel richtete seine unaufgeregt formulierte Antwort natürlich nicht nur an Duda und Selenskyj, deren Forderungen nach dem Einsatz und Besitz von Atomwaffen interessanterweise fast gleichzeitig gestellt und in den Erzählraum des zu veröffentlichenden Narrativs lanciert wurden. Das Signal ging natürlich auch an Moskau, als eines von Berechenbarkeit, eines das vermitteln wollte: „Hey, wir mögen Euch zwar nicht und möchten Euch auch gern weiter schaden. Trotzdem sitzen hier nicht nur Verrückte“.

Damit drückte Patel indirekt aus, dass „die führenden amerikanischen Politiker“, von denen Polens Präsident redete, abzugrenzen sind von jener Gruppe für die Patel selbst sprach. Andernfalls wäre seine Antwort anders ausgefallen. In Washington gibt es sicher nicht nur Extremisten, denen die Eskalation in der Ukraine gar nicht weit genug gehen kann, sondern auch eine ganze Reihe von Entscheidungsträgern, die nach Wegen suchen, ohne öffentliche Kapitulation aus diesem Konflikt herauszukommen. Das dürfte auch für einen großen Teil der führenden Militärs im Pentagon gelten.

Indem Patel explizit auf Andrzej Duda reagierte, signalisierte er auch der hinter der Sprechpuppe stehenden Machtgruppe, dass das Spiel verstanden wurde. Damit hat Patel in die zu veröffentlichende Meinung eingegriffen, was man im Februar 2022, als Selenskyj seine atomaren Ambitionen äußerte, in Washington noch nicht getan hatte.

Kapitulation undenkbar

Undenkbar ist eine Kapitulation im Ukraine-Konflikt für die USA, wenn es darum geht, diese im zu veröffentlichenden, meinungsbildenden Erzählraum zu offenbaren. Doch gibt es sehr wohl Bestrebungen in Washington, Mittel und Wege zu sondieren, mittels derer man ohne Gesichtsverlust aus der Ukraine-Misere herauskommen könnte. Es geht dabei um die öffentliche Meinung im Westen, keinesfalls um russische Befindlichkeiten.

Das ist eine Aufgabe, vor dem auch die gegenwärtigen wie zukünftigen Eliten Westeuropas stehen. Solange der Erzählraum, aus dem von dort Politik betrieben wird, unterwürfig gegenüber dem US-Lehnsherrn, sowie irrational und damit der Realität entrückt, befüllt wird, kann man zwar mit Verständnis aus Moskau rechnen, nicht (mehr) jedoch mit Toleranz und Nachgiebigkeit. Russlands führende Politiker sind diesbezüglich kaum misszuverstehen:

„Es ist nutzlos und unnötig, an die Besonnenheit unserer Feinde im Westen zu appellieren, die Feinde müssen gezwungen werden, in der verlorenen Wirtschaftsschlacht um Gnade zu bitten und sie mit ihrer vollständigen und bedingungslosen Kapitulation zu beenden.“ (14)

Man beachte, dass der russische Ministerpräsident Dimitri Medwedew nicht vom Westen als Feind sondern von den Feinden im Westen spricht. Er setzt nicht den Westen mit dem Feind gleich, sondern zeigt auf bestimmte dort Regie führende Protagonisten, die sich als solche deutlich erkenntlich gemacht haben.

Und wieder möchte ich darauf hinweisen, dass die Realität vom Narrativ zu unterscheiden ist. Wie man diese Kapitulation einer westlichen Clique, selbst herbeigeführt durch den losgetretenen Wirtschaftskrieg gegen Russland am Ende für sein Publikum im narrativen Erzählraum kommuniziert, ist eine andere Geschichte. Aber man wird nicht in der Rolle spielen, welche die Bedingungen für das Ende dieses realen Krieges aufstellt.

Medwedews Differenzierung ist zu beachten und gilt auch bei dieser Erklärung der russischen Außenamtssprecherin Maria Sacharowa:

„Sie sprechen mit Leichtigkeit über dieses Thema [Atomwaffen]. Sie entwickeln es, sie benutzen manipulative Techniken, um uns in diese Agenda hineinzuziehen. Sie nutzen alle Arten von Manipulation und Inszenierung ohne jegliche Einschränkung. Sie sind wirklich mit der totalen Zerstörung beschäftigt.“ (15)

„Sie“ meint pointiert genau jene destruktiven Narrativgestalter, welche Fiktionen in den Erzählraum einbringen, um daraus zukünftig in verantwortungsloser Art und Weise Realitäten zu entwickeln. „Sie“ meint die Durchschauten, mit denen man zukünftig — und damit vollkommen angemessen — wie mit Verrückten reden wird, mit klaren Ansagen. „Sie“ sagt aber auch indirekt, dass es Zeit für die Gesellschaften im Westen wird, den „Verrückten“ und ihren verstrahlten Sockenpuppen endlich das Zepter aus der Hand zu nehmen. „Sie“ signalisiert, dass man anderen Verhandlungspartnern auch anders begegnen kann und wird.

Kuba-Krise 2.0?

Ältere und Geschichtsinteressierte können sich vielleicht noch an die sogenannte Kuba-Krise erinnern.

Als Washington immer unmissverständlicher den Sturz der Castro-Regierung forcierte und außerdem Atomwaffen in der Türkei stationierte, woraufhin die Sowjetunion Atomraketen auf Kuba stationierte, eskalierten die Spannungen zwischen den USA und der Sowjetunion.

Das beschreibt die Realität jener Monate im Jahre 1962.

Aber der Erzählraum für die manipulierten Gesellschaften im US-geführten „Wertewesten“ verkündete etwas anderes:

Als [im Narrativ verschwunden] die Sowjetunion Atomraketen auf Kuba stationierte, eskalierten die Spannungen zwischen den USA und der Sowjetunion.

Und dieser Erzählraum beschreibt dann halt seine eigene, in der Öffentlichkeit verbreitete Geschichte, wie die Krise gelöst wurde:

Auf Druck der Weltgemeinschaft und mit der Zusicherung der USA, Kuba nicht (mehr) anzugreifen, zog die Sowjetunion ihre Atomraketen wieder ab.

Was aber die Erzählung überhöhte, wird nun bereinigt und was sie verschwieg, sei dieser nun hinzugefügt:

Mit der Zusicherung der USA, Kuba nicht (mehr) anzugreifen UND die zuvor in der Türkei stationierten und gegen die Sowjetunion gerichteten Atomwaffen wieder abzuziehen, zog auch die UdSSR ihre Raketen wieder aus Kuba ab.

Die Erzählung der Herrscher über die öffentliche Meinung blendet also aus, dass die USA selbst eine Niederlage im Muskelspiel mit Moskau hatten einstecken müssen. Politisch und diplomatisch war das Ergebnis freilich ein Sieg für alle Beteiligten. Es war ein Sieg der Vernunft aber keiner für die Verrückten, die darauf aus waren, in der Auseinandersetzung der Atommächte vabanque zu spielen. Und jene fürchteten nun, vor ihrem eigenen Publikum als Verlierer, als verletzbar dazustehen. Also wurde die Niederlage in einen Sieg (auf der Machtebene) umgeschrieben.

Sind wir nun bei Kuba 2.0 angelangt, in dem vor einer Reihe von Entscheidungsträgern in Washington die Aufgabe steht, gesichtswahrend aus einem Konflikt auszusteigen, weil die Gegenseite angesichts der direkten Bedrohung der Souveränität und staatlichen Integrität kompromisslos Härte zeigt?

Mit den Stellungnahmen von Medwedew und Sacharow im Kopf (siehe weiter oben) sei die folgende These in den Raum gestellt (Hervorhebungen durch Autor):

„Diesmal muss der amerikanische Rückzug ein öffentlicher Rückzug sein, oder aber die amerikanische Seite nimmt Verhandlungen auf der Grundlage einer völlig neuen Plattform auf, und ihr Rückzug kann der amerikanischen Öffentlichkeit im Laufe der Zeit offenbart werden. Die Gegenseite kann es jetzt glauben oder abwarten, bis es nicht mehr zu leugnen ist, wobei sich dann die Verhandlungsposition der Gegenseite verschlechtert haben wird.“ (a1)

Man kann es auch so ausdrücken: Die russischen Angebote gibt es, doch sind sie tagesaktuell. So günstig wie heute kommen sie nie wieder. Das Angebot an den Westen vom März 2022 — was hinter dem Angebot an die ukrainische Führung in jenen Wochen steckte — gilt längst nicht mehr. Das Fenster der Möglichkeiten für die US-ukrainische Seite hat sich nunmehr deutlich verschoben.

Doch zitieren wir weiter:

„Das lässt den Weg für Kompromisse und Verhandlungen offen, aber nicht auf der Grundlage falscher amerikanischer Annahmen. Medwedew fordert nicht die bedingungslose Kapitulation, er nennt die Bedingung, unter der die bedingungslose Kapitulation die einzige Option der USA wäre, um eine Katastrophe zu vermeiden.“ (a1i)

Das Kriterium der Wahrheit

Haben sich die russischen Narrative der Realität gegenüber robust gezeigt? Gibt es eine Übereinstimmung von Motiven, Zielen und taktischem wie operativem Vorgehen bei Russlands Militäroperationen in der Ukraine?

Die Operationen wurden mit beschränktem Personal- und Technikeinsatz durchgeführt. Am Boden fokussierten sie auf die Eroberung jener Gebiete, die mehrheitlich von der russischen Ethnie bewohnt wird. Angriffe aus der Luft zielten auf die Zerstörung der Angriffspotenziale der ukrainischen Armee. Gezielt wurden und werden die nationalistischen Bataillone wie Asow und Kraken bekämpft.

Einen Krieg gegen das ukrainische Volk an sich hat es nicht gegeben. In all den Monaten floss russisches Erdgas in die Ukraine, für West- und Mitteleuropa, aber auch für die Ukraine. Verkehrs- und Energieinfrastruktur der Ukraine blieben über Monate unbehelligt. Weder hat man Russland Flächenbombardements noch Terror gegen Zivilisten nachweisen können. Russlands Vorgehen ist schlüssig. Ob wir das nun im Allgemeinen wie im Konkreten befürworten oder nicht, tut nichts zur Sache.

Der Erzählraum, den die angeblichen Vorsteher des „kollektiven Westens“ aufspannen, enthält seine eigenen, konstruierten, projizierten Geschichten. Man kann halt viel erzählen, wenn die Rezipienten zu bequem sind, nach den Beweisen zu fragen. Es ist auch nicht die Aufgbe Russlands, sich um das sedierte, unkritische Publikum im EU-Europa zu kümmern. Dafür sind jene dort selbst verantwortlich. Die Lügen zu Butscha, Saporoschje, Mariupol und Kramatorsk aufzudecken, ist keine große Herausforderung. Schließlich liegt die Beweislast bei den Erzählern und Beweise haben sie nun einmal keine.

Bitte bleiben Sie schön aufmerksam, liebe Leser.


Anmerkungen und Quellen

(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen kann er – einschließlich der Primärquelle – gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die externen Quellen, mit denen die Aussagen im aktuellen Text belegt werden. Letzte Bearbeitung: 17. Oktober 2022.

(a1, a1i) Zitiert von meiner vertrauten Quelle George; ein weiteres Mal vielen Dank für dessen Anregungen.

(1) 03.03.2022; Russisches Außenministerium; Pressekonferenz von Außenamtssprecherin Maria Sacharowa; https://www.mid.ru/de/foreign_policy/news/1804778/

(2) 06.10.2021; RT deutsch; Verschwiegene Wahrheit: Über 80 Prozent der Zivilisten im Donbass sterben durch ukrainische Armee; https://de.rt.com/europa/125237-verschwiegene-wahrheit-80-prozent-zivilisten-donbass-sterben-durch-ukrainische-armee/

(3) 02.05.2020; RT deutsch; Jochen Mitschka; 2. Mai 2014: Das ungesühnte Massaker von Odessa; https://de.rt.com/opinion/ulrich-heyden/102040-2-mai-2014-das-massaker-von-odessa/

(4) 03.05.2021; WSWS; Jason Melanovski; Ukraine: Präsident Selenskyj vertieft Bündnis mit Rechtsextremen; https://www.wsws.org/de/articles/2021/05/03/ukra-m03.html

(5) 21.02.2022; Sant‘ Egidio; Marco Impagliazzo in Nuova Sardegna; Der versteckte Krieg im Donbass; https://www.santegidio.org/pageID/30284/langID/de/itemID/46681/Der-versteckte-Krieg-im-Donbass-Artikel-von-Marco-Impagliazzo-in-Nuova-Sardegna.html

(6, 6i) 25.03.2014; Pfalz-Express; Timoschenko über Putin: „Dem Drecksack in die Stirn schießen“; https://www.pfalz-express.de/timoschenko-uber-putin-dem-drecksack-die-stirn-schiesen/

(7) 18.06.2020; Ulrich Heyden; Rechte Freiwilligenbataillone, westliche Sicherheitsfirmen und Geheimdienste in der Ukraine; https://ulrich-heyden.de/article/rechte-freiwilligenbataillone-westliche-sicherheitsfirmen-und-geheimdienste-der-ukraine

(8 bis 8ii) 07.10.2022; n-tv; Selenskyj irritiert mit Aussage über NATO-„Präventivschlag“; https://www.n-tv.de/politik/Selenskyj-irritiert-mit-Aussage-ueber-NATO-Praeventivschlag-article23634816.html

(9) 07.10.2022; ARD-Tagesschau; Selenskyj relativiert „Präventivschlag“-Aussage; https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-freitag-185.html#Praeventivschlag

(10) 06.10.2022; EPrimeFeed; Peskov called the United States and the United Kingdom responsible for Zelensky’s statement; https://eprimefeed.com/economy/peskov-called-the-united-states-and-the-united-kingdom-responsible-for-zelenskys-statement/197561/

(11) 19.02.2022; Münchner Sicherheitskonferenz 2022; Wolodymir Selenskyj; Europe’s Permacrisis: Ukraine and European Security; https://securityconference.org/msc-2022/agenda/europes-permacrisis-ukraine-and-european-security/

(12) 06.10.2022; US-Außenministerium; Department Press Briefing – October 6, 2022, Vedant Patel, Principal Deputy Spokesperson; https://www.state.gov/briefings/department-press-briefing-october-6-2022/

(13) 06.10.2022; Euractiv; Bartosz Sieniawski; Polen will NATO-Atomwaffen im eigenen Land; https://www.euractiv.de/section/eu-aussenpolitik/news/polen-will-nato-atomwaffen-im-eigenen-land/

(14) 07.10.2022; Amerikaner sollten besser aufwachen und erkennen, dass die Russen wirklich sauer sind; https://gesetze-ganz-einfach.de/usa-bleiben-dem-atomwaffensperrvertrag-treu/; Originalartikel in englisch: https://sonar21.com/americans-better-wake-up-and-realize-the-russians-are-genuinely-pissed-off/

(15) 28.09.2022; ВЗГЛЯД; Захарова обвинила США в манипуляциях по втягиванию России в ядерную повестку; https://vz.ru/news/2022/9/28/1179730.html

(Titelbild) Holzköpfe, Gehirnwäsche, Maske, Propaganda, Matrix; Autor: Matryx (Pixabay); 14.04.2020; https://pixabay.com/de/photos/gehirnw%c3%a4sche-programm-maske-5038521/; Lizenz: Pixabay License

Von Ped

22 Gedanken zu „Narrative versus Realitäten“
  1. Wenn ich Ihre Ausführungen richtig verstehe, lieber Ped, spielen Sie u.a. darauf an, dass Selenskyi mit seinen Äusserungen zu einen möglichen nuklearen Angriff Russlands auf die Ukraine, theoretisch einen nuklearen Schlag des Westens auf die Ukraine vorbereiten könnte, den man dann Russland in die Schuhe schieben kann, um so maximal zu eskalieren. Denkbar wäre dabei, dass Russland nicht mit einem nuklearen Gegenschlag gegen den Westen reagiert, weil Russland nicht selbst angegriffen wurde.
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    Dazu möchte ich folgendes anmerken: Einerseits wäre bei solch einem Szenario nicht auszuschließen, dass das Ganze nicht doch ausser Kontrolle gerät und in einem globalen, nuklear geführten Schlagabtausch zwischen Russland und evtl. China auf der einen und dem Westen auf der anderen Seite führt. Ich denke, dass die im Hintergrund agierenden Oligarchen-Familien, die als eigentliche Drahtzieher hinter diesem Krieg stehen, wobei ich gar nicht den Namen Rothschild nennen will, dieses Risiko nicht eingehen würden, weil sie nicht sicherstellen können, dass sie von den Auswirkungen einer solchen Auseinandersetzung nicht selbst betroffen wären.
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    Ein weiterer interessanter Aspekt wäre, und ich denke dabei an einen Ihrer letzten Artikel, in dem Sie ausführen, dass Russland seinen nuklearen Schutzschirm, ohne dass die Europäer darum gebeten hätten, auch über Europa aufgespannt hätte, um Europa vor Atomschlägen der USA, die Russland die Beute wegnehmen bzw. nur verbrannte Erde zurücklassen wollen, zu schützen. Wenn das so ist, würde Russland dann nicht auch einen Atomschlag der USA gegen die Ukraine abwehren, wobei wiederum die Gefahr der totalen Eskalation besteht?
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    Wenn, wie Sie schreiben, die USA tatsächlich, nachdem sie verstanden haben, dass sie so wie es jetzt läuft, nicht erfolgreich sein werden, einen Weg suchen, ohne Gesichtsverlust aus der Geschichte herauszukommen, würde ich annehmen, dass man das auf diplomatischem Wege regelt und dann für die Öffentlichkeit ein Narrativ präsentiert, mit dem beide Seiten leben können. Wünschenswert wäre eine solche Lösung allemal, ähnlich wie die Kubakrise, die eigentlich Türkeikrise oder noch treffender „US-Kriegstreiber-Krise“ heißen müsste, denn die USA hatten ihre Raketen zuerst aufgestellt, und nicht nur in der Türkei.

  2. Vielen Dank für diesen feinsinnigen Artikel. Die jetzige Hysterie über die ausschließlich russische Aggression ist dermaßen überzogen, peinlich. Ich bin Pazifist und möchte immer friedliche Lösungen. Aber ich bin nicht sicher, ob es in diesem Fall eine hätte geben können. Der „Westen“ hatte ja keinerlei Interesse und jegliche diplomatische Lösungen und Vorschläge der Russen scheiterten. Wie auch in den vorherigen Weltkriegen, waren die Pläne ja langfristig betrieben worden. Und es sollte unbedingt einen Krieg geben. War die russische Operation trotzdem so nötig? Oder, wie manche sagen, hätte man gleich „stark reingehen sollen“? Ich weiß es nicht. Eine friedliche Lösung wäre natürlich das Beste. Um das zu erreichen, braucht es aber auch bei uns Widerstand. Und ich hoffe, dass sich mehr und mehr Widerstand regt – nicht nur wegen enormen Kosten, sondern einfach auch aus der humanitären Idee heraus, dass Kriege nicht Lösungen sind.

  3. Ich lese dankbar jeden Artikel Ihrer Seite Herr Frey, auch wenn ich selten etwas dazu beitragen kann.
    Vielen Dank für all Ihre Arbeit und bleiben Sie uns erhalten!

    1. Dem kann ich mich nur vollinhaltlich anschließen!
      Für mich immer wieder plausible, penibelst formulierte Ansichten von ganz weit oben wenn nicht auf dem Rand des Ziehbrunnens sitzend über den Zustand der Welt. Das kreisrunde Loch von ganz oben über das weiter unten gemährt wird es sei die Welt, mal größer meist kleiner je nach Höhe des Mauervorsprungs auf dem die verlautbarende Kröte kauert, steht nicht für die wahre Welt.

  4. Eine Frage die sich aus dem Artikel ergibt wäre, wenn die gegnerische Seite das verführerische überzeugendere Narrativ perpetuiert und praktiziert, bleibt als Gegengewicht nur die Wahrheit oder ein Gegennarrativ? Sicherlich wird in den russischen Medien und von russ. Politikern auch ein Narrativ gepflegt. Die Reden Putins an das eigene Volk und die Weltöffentlichkeit, die hier teilweise übersetzt wurden, zeugen jedenfalls davon, dass Putin seinem Volk deutlich mehr analytische Tiefe und Neugier zutraut als die westl. Medienanstalten und Politiker es gegenüber ihren Völkern denken oder riskieren wollen. Nimmt man die Reden von der Leyen, Bidens, Scholz…zusammen erreichen Sie nicht einen Bruchteil der Tiefe, Rück- und Vorrausschau eines Putins, womit ich diesem nicht schmeicheln will, aber eben die geringe Augenhöhe dieser versch. Staatenlenker feststellen muss oder dass Sie gegenüber ihren Wählern ein völlig verschiedenes Verständnis und Rolle einnehmen.

    Sind die westl. Rezipienten traumatisiert, sediert, nicht mehr neugierig genug, gefangen in der Gegenwart der digitalen soz. Blasen…? Eines wird denke ich klar beim Vergleich der westl. und russ. Seite. Putin benennt in seinen Ansprachen ausgiebig auch die Vergangenheit und Zukunft um den Konflikt, während dies im Westen im Grunde absichtlich völlig ausgeklammert wird, weil es große Dekohärenzen und Brüche im Narrativ erzeugen könnte. Und eine Nicht-perpetuierung des Gesamtnarrativs „Angst und Krise“ käme im westl. kapitalist. System einem Zusammenbruch der Banken im Wirtschaftssystem gleich. Entscheidet man sich für eine narrative Demokratie und werden selbst die Wahlen nur noch durch diese Narrativkompatibilität und -adaption der Wähler entschieden, lebt man in einer „gelenkten Demokratur“ oder im Märchenland in dem Wähler wie infantile Kleinkinder behandelt werden die ihr Langzeitgedächtnis nohc nicht aufgebaut oder es vergessen haben. Bei den Ansprachen Putins muss man dies für die russ. Bevölkerung allein inhaltlich schon ausschliessen.

    Diese narrative Demokratie ist in ihrer Art und Aufrechterhaltung deutlich perfider und ressourcenintensiver als es der Faschismus war, dem physischer Zwang und Massenpropaganda als Ordnungsprinzipien zugrunde lagen nach dem Giesskannenprinzip. Selbst die Nazis hatten eine Vorstellung von und Motivation gegenüber Vergangenheit und Zukunft des dt. Volkes das mit diesem auch kommuniziert wurde um es kriegsbereit zu machen, wenn auch in die völlig falsche Richtung. Mit der westl. gelenkten Demokratur wurde es realisiert die Bevölkerung wie ein Kaninchen vor der Schlange in seiner Aufmerksamkeit, Analyse und Wünschen nur noch auf die Gegenwart zu fokussieren abgesehen von diffusen imaginären Zukunftsängsten wie dem Klimawandel. Ein Rückkehr zu einer Demokratie würde zu allererst erzwingen, dass dieser Diskussionsraum bzgl. Vergangenheit und Zukunft zwischen Medien, Politik und Bürger wieder eröffnet wird.

    Ist diese Sphäre nicht offen im öfftl. Diskurs und auch bei mehreren Parteien durch den Wahlzettel keine unterschiedliche Option erkennbar für den Wähler, verkommt die Demokratie zu einer Matrix-Simulation. In einer Diktatur ist diese Einzeitigkeit kaum aufrecht zu erhalten, der Führer muss ein klares und überzeugendes Narrativ bzgl. Vergangenheit und Zukunft haben, um die Bevölkerung mitzunehmen, denn er ist viel einfacher angreifbar und desavouierbar, die typische viele gegen einen Diskurssituation die wir bei uns im ÖRR tagtäglich ertragen müssen oder Putin als alleinigen Verursacher des momentanen Konflikts. Nur wenn mehrere Parteien den momentanen pol. Weg als alternativlos bzgl. Klima, Russland,… beschreiben, wird die Masse indifferent gegenüber ihrer eigenen Mitbestimmung und Zukunft. Sie reflektiert und wählt wie in einem Multiple-Choice Test aus erzwungener Perspektive und mit selektiver Aufmerksamkeit.

    Man sieht diese Dynamik sehr gut im US-Zweiparteiensystem, das im Grunde einer ständigen medialen Skepsis gegenüber der regierenden Partei entspricht und damit beide Parteien zwingt beständig neue Narrative zu entwickeln und sich gegenseitig im wahrsten Sinne des Wortes medial und politisch zu bekriegen, um an die Macht zu gelangen und einen öfftl. Diskurs und Demokratie zu simulieren. In Deutschland hingegen suchen die Mitte-Parteien den kleinsten gemeinsamen Nenner der noch als alternativlos dem Wahlvolk verkauft werden kann und überhaupt noch Mehrheitskoalitionen erlaubt, denn die Bindung an gemeinsame Narrative ist in der dt. Bevölkerung auffälligerweise noch größer als in der amerikanischen. Das mag damit zu tun haben, dass der soz. Zusammenhalt deutlich größer ist als in den USA und die Schere zw. arm und reich nicht ganz so weit. Die Ampel und auch letzte große Koalition schaffen es aber gerade auch noch über die 50%. In den USA ist dies der Dauerzustand bzw. System damit keine dritte Partei aufkommen kann und Unstimmigkeiten bis Betrug werden mittlerweile bei jeder Präsidentschaftswahl der neueren Geschichte berichtet.

    Aus alle dem könnte man die These aufstellen, dass Demokratie und Massennarrative sich gegenseitig ausschliessen, ja sogar in Diktaturen für den Führer eine größere Gefahr besteht die Gefolgschaft seiner Anhänger und Unterstützer zu verlieren und daher progressive Politik betreiben zu müssen, wenn er nicht eine Mitbestimmung der Zukunft erlaubt, als es in gelenkten Demokraturen der Fall ist. Während in D und USA die Lebensumstände sich kontinuierlich verschlechtern, ist der Wohlstand in R und C gewachsen in der Vergangenheit, obwohl es Diktaturen sind. Ob dies an einem wettbewerbsfähigerem chin. Kapitalismus oder Rohstoffüberflusses Russlands liegt oder das dies noch besser gelenkte Demokraturen sind bedürfte einer vielschichtigen Analyse die hier den Rahmen sprengt. Und dabei ist jedem hoffentlich klar, dass eine Gesellschaft die mehr Mitsprache und Diskussion bzgl. ihrer Zukunft erlaubt, mittelfristig die erfolgreichere sein wird bzgl. den Zielen der Mehrheit dieser Gesellschaft. Natürlich bringt das perfideste Narrativ nicht viel, wenn die konkurrierenden Staaten ohne dergleichen auskommen und wirtschaftlich beim Urlaubsbesuch besser liegen. Die Narrative werden dann darauf abzielen diese Staaten zum Abschuss freizugeben. Das ist leider die Schlussfolgerung aus dieser Analyse. Die Narrative sind inhärent weniger Durchhalteparolen als vielmehr moralisches Übertrumpfen und Kriegshetze, sie können überhaupt nur diesem Zweck dienen mittel- und langfristig, wenn eine narrative Demokratie nicht mehr progressiv sein kann qua ihrer Natur und Einzeitigkeit und Zukunftsängste, aber keine Visionen mehr zu entwickeln erlaubt im öfttl. Diskurs. Denkverbote sind der narrativen Demokratie immanent, Denken muss geleitet und kanalisiert werden zur Mehrheitsbindung an das Narrativ. Wirtschaftliche Prosperität wird man daher in jedem anderen gesellschaftlichen und pol. System eher finden als in narrativgebundenen Plutokratien.

    Es könnte sein, dass der Westen an seiner eigenen technologischen Hybris und Entwicklung gescheitert und in eine Sackgasse geraten ist, progressiv zu wirtschaften unter demokratischer Teilhabe seines Humankapitals, im Glauben durch technologische Beherrschung des demokratischen Diskurses die bestmöglichen pol. Entscheidungen von oben herab zu fällen oder zumindest kurzfristig noch seine Macht zu erhalten gegenüber seinen Wählern und auch noch diesen pol. modus operandi gegenüber konkurrierenden Systemen und Nationen aufrecht erhalten zu können, die aber v.a. wie China schon längst gezeigt haben, dass Sie bei Großprojekten und Visionen wie der Seidenstrasse sehr viel agiler, kooperativer und effizienter arbeiten als die westl. Systeme ohne demagogische Narrative, die sich für den Westen mehr und mehr zu Entwicklungsfesseln und Denkverboten entwickeln bzgl. der eigenen Energiepolitik und Lebensstandardsicherung um das Narrativ aufrecht erhalten zu können. Das eigentliche Problem scheint mir, ob das westl. Narrativ von der freien demokratischen Gesellschaft überhaupt noch aufrecht erhalten werden kann mittel- und langfristig, im Grunde ist es völlig widersprüchlich und gefährlich zur Demokratieerhaltung wie ich versucht habe darzulegen. Man kann einwenden, dass das westl. Narrativspinning seit 9/11 und Internetstart die letzen beiden Dekaden den Status quo erhalten hat, aber wir haben eben v.a. auf Kosten der Substanz und Schulden gelebt im Entwicklungsstillstand v.a. bzgl. Energiepolitik, während andere Staaten ohne Klima- und Terrornarrative sich doch deutlich prosperitärer ohne große Narrative entwickelt haben offensichtlich. Für die Politk scheinen die Narrative die Lösung, aber welchem Kind oder unmündigen Bürger kann man bis in alle Zeiten die Geschichte vom Osterhasen oder bösen Putin erzählen. Obsiegt dieser, ist der Westen im Grunde erzählerisch und faktisch pleite auf der Weltbühne. Die meisten nichtwestlichen Länder scheinen sich von Terror- und Klimanarrativ schon lange abgekoppelt zu haben, hindert es doch zu sehr die eigene Entwicklungsfähigkeit.

  5. Schöne Erklärung zu Narrativen am Anfang – die ich allerdings in Bezug auf ‚die‘ Realität nicht teile. 😉
    (Und du unterscheidest zwischen ‚der‘ und ‚einer‘ Realität. Das überliest man leicht. Vielleicht solltest du aus ‚einer‘ lieber eine Schein- / Ersatz- / Alternativ- / Pseudo- Realität oder etwas ähnliches machen, damit man das beim lesen besser unterscheiden kann.)

    Wichtiger aber das Zitat von George:
    „Diesmal muss der amerikanische Rückzug ein öffentlicher Rückzug sein, oder aber die amerikanische Seite nimmt Verhandlungen auf der Grundlage einer völlig neuen Plattform auf, und ihr Rückzug kann der amerikanischen Öffentlichkeit im Laufe der Zeit offenbart werden. Die Gegenseite kann es jetzt glauben oder abwarten, bis es nicht mehr zu leugnen ist, wobei sich dann die Verhandlungsposition der Gegenseite verschlechtert haben wird.“
    Das ist unglaublich wichtig. Um zu begreifen warum, muss man sich klar machen, dass die meisten Menschen (mutmaßlich) IMMER NOCH in einer Welt leben – nach nunmer über 60 Jahren – in der die Sowjetunion Atomraketen auf Kuba stationierte, aber weder die US-Atomraketen in der Türkei vorkommen noch die taktischen Möglichkeiten von atomar bewaffneten U-Booten. (was witzig ist, weil Menschen wissen, dass es solche U-Boote gibt, sie stellen nur keinen Bezug zur realen Geschichte her. Man kennt sie halt aus Filmen – aus Fiktionen möchte man sagen – und das scheint auch das Maß an ‚Realität‘ zu sein, dass man ihnen praktisch zubilligt)

    Eine Frage stellt sich mir dann am Ende noch. Mit Blick auf deine Leser und den Eulen und Athen und wenn ich mir vorstelle, wie dieser Aufsatz auf Menschen wirken würde, die ich mal als Freunde bezeichnet habe… aber vielleicht macht es keinen Sinn diese Frage zu stellen. Vielleicht geht es im Moment einfach nur darum, unsere Erzählungen – die der Friedensbewegung, die Erzählungen eines Bhakdi, eines Markus Hainz, einer Vera Sharav, die des Jeschua von Nazareth (nicht das, was in den Büchern steht) und die Erzählungen vieler anderer Menschen die zur Zeit wegen ihrer Geschichte(n) massiv ausgegrenzt werden, am leben zu erhalten?

    Wobei die Dringlichkeit des Themas gerade in der Ukraine und in Europa generell ja eher dazu anhält, diese Erzählungen anzuwenden. Ich bin gespalten.

    1. „…und wenn ich mir vorstelle, wie dieser Aufsatz auf Menschen wirken würde, die ich mal als Freunde bezeichnet habe…“
      Als sich bei mir mal einer der bis dahin Besten und einer der Letzten über den „Müll“ beschwerte, mit dem ich ihn immer wieder malträtieren würde, gab es von mir nur noch einen, den finalen Hinweis, dass meine Wenigkeit bei meiner Restlebenserwartung sich wohl kaum noch Sorgen machen müßte darob. Wenn ich ihn wäre aber sehr wohl, vor allem über die Zukunft seiner Kinder und Kindeskinder.

  6. OFF TOPIC – Für alle noch an nunmehr Viviane Fischers Corona-Ausschuss interessierte Zeitgenossen, wo es nun wieder vermehrt um die PLandemie geht, hier das Video der 126. Sitzung, die trotz des Disputs der Ausschussgründer weiterhin wichtige und überaus explosive Informationen zu Tage fördert…
    https://odysee.com/@Corona-Ausschuss:3/s126de:8
    .
    Interviewgäste sind:
    Elizabeth Hart (Unabhängige Forscherin)
    Hans Tolzin (Journalist, Autor und Verleger des „Impfreport“)
    Frank (Molekularbiologe)
    Ulrike Kämmerer (Humanbiologin, Immunologin, Zellbiologin)
    Whitney Webb (Professionelle Autorin, Forscherin und Journalistin)
    .
    Einen Kommentar, der für die Beurteilung der PLandemie wichtige Schlüsselinformationen sehr plakativ auf den Punkt bringt, möchte ich hier reposten. Auf die Aussage… „Ob es Viren gibt oder nicht, ist sekundär. Entscheidend ist, dass eine normale Atemwegserkrankung zu einer tödlichen Pandemie aufgebauscht wurde, und dann schädliche Substanzen in Milliarden Menschen injiziert wurden.“
    …antwortet @noramail52:
    „So ist es !!! Tote KW 42 (Vergleich 2016 bis 2020:
    . 2016: 17.599
    . 2017: 17.139
    . 2018: 16.552
    . 2019: 17.713
    . 2020: 17.189 > im Jahr der schlimmsten P(l)andemie aller Zeiten
    https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Corona/_Grafik/_Interaktiv/woechentliche-sterbefallzahlen-jahre.html
    .
    BEISPIEL: Statistisches Mittel der täglichen Todesfälle in Baden-Würtemberg im Vergleich mit „CORONA“ Sept. 2020
    . 0,7% Corona
    . 4,0% Alkohol
    . 12,0% Stoffwechsel
    . 24,0% Demenz/Alzheimer
    . 65,0% Krebs
    . 46,0% Sonstige
    Nur damit einjeder weiß, warum er im Lockdown saß und zur Ausgangssperren gezwungen wird, im KIEGSRECHT gehalten wird mit einem Ermächtigungsgesetz namens Infektionsschutzgesetz, warum er seine Grundrechte und Menschenreche aufgibt, warum die Wirtschaft, vor allem der Mittelstand durch Lockdowns zerstört wurde, warum sich jeder GENMANIPULIEREND impfen lassen soll/muss. Und es zu Toten kommt durch dieses Experiment an der Menschheit, Menschen, die vorher völlig gesund waren und sich durch Angstmache der globalen Weltwürger naiverweise spritzen ließen…
    https://odysee.com/@noramail52:7

  7. *** Narrative versus Realitäten ***
    Das NARRATIV: Wir müssen Russland mit Sanktionen bestrafen, weil Russland böse ist.
    Die REALITÄT: Nun dürfte es amtlich sein. NORD STREAM 1 UND 2 WERDEN NICHT REPARIERT. Bereits letzte Woche stimmte man im EU-Parlament über das weitere Verfahren mit den beiden Pipelines ab. Ohne großes Aufsehen beschloss man dort einfach deren Aufgabe. Mitverantwortlich für diese Entscheidung sind unter anderem CDU/CSU, SPD, Grüne FDP und Freien Wähler, sie stimmten dafür. Das bedeutet: weiter steigende Gaspreise und weitere Deindustrialisierung Deutschlands und Europas…
    …Die zukünftige Verarmung Deutschlands und ganz Europas dürfte wohl ganz im Sinne jener Kräfte sein, die etwas ganz anderes mit der Welt vor haben. Mit der Verheerung des europäischen Kontinents ist der Nährboden für den Great Reset geschaffen. Die Völker zerschlagen und fragmentiert durch Massenmigration, die Wirtschaft quasi nicht mehr vorhanden, die Bevölkerung verarmt und mittellos…
    https://www.wochenblick.at/wirtschaft/nord-stream-wird-aufgelassen-system-parteien-stimmen-in-bruessel-fuer-den-ruin/


    „Die zukünftige Verarmung Deutschlands und ganz Europas […]“

    … ist aber seinerseits ein Narrativ, keineswegs eine vorbestimmte Zukunft. Die Zukunft ist völlig offen! Gestalten wir, jeder Einzelne von uns, diese im eigenen und doch gemeinsamen Sinne.
    Herzlich, Ped

    1. Aller guten Dinge sind drei. Versprochen, der letzte Kommentar von mir heute.
      Was mir gerade so einfiel bei Leo’s Meldung bzgl.NS1+2: Na ja, wäre Putin wirklich so böse und niederträchtig, wie ihn die ganzen wartewestlichen Narrative so zu verkaufen versuchen, dann sollten sich die „Auftraggeber“ mal Gedanken darüber machen, was dieser „Zampano im Kreml“ mit den ganzen „Datenkabeln“ in Atlantik und Pazifik so anstellen könnte. Sage nur ein Wörtchen: „cloud“!

    2. Irgendwie erwarten wir hier ja alle mehr oder weniger, dass sich die Lage in Deutschland inzwischen soweit zugespitzt hat, dass die Deutschen in Massen wach werden müssten und auf den Straßen ein bisher unerreichter Proteststurm losbricht, der diese fremdgesteuerte Regierung hinwegfegt. Allerdings kann ich nichts dergleichen erkennen, weshalb es mir zunehmend schwer fällt, Ihren Optimismus zu teilen, wenn ich auch die Hoffnung noch nicht gänzlich aufgegeben habe.
      .
      Die Medienmacht der Oligarchen sorgt nach wie vor dafür, dass der Großteil der Menschen, abgesehen von den steigenden Preisen, die kaum zu übersehen sind, keinen Schimmer davon hat, welch katastrophale Entwicklung wie eine gewaltige Lawine auf uns zurollt. Der Grad der Gehirnwäsche der Menschen in DE ist einfach erschütternd…
      https://www.anti-spiegel.ru/2022/bundesregierung-will-erkenntnisse-zur-nord-stream-sprengung-geheim-halten/

  8. Eine, wie ich finde , hochinteressante Theorie zu der Frage, warum Berlin ganz offen kommuniziert, dass die Bundeswehr in einem erbärmlichen Zustand ist und nur über einen Munitionsvorrat verfügt, der für ganze 2 Tage reichen würde, also seine eigentliche Aufgabe, nämlich die Verteidigung des Landes, gar nicht wahrnehmen kann, hat Peter Haisenko u.a. bei apolut veröffentlicht:
    Tagesdosis – Die BRD bereitet sich auf die Kapitulation vor | Von Peter Haisenko…
    https://apolut.net/die-brd-bereitet-sich-auf-die-kapitulation-vor-von-peter-haisenko/

    1. Man kann es natürlich auch von dieser Seite aus betrachten:
      Kriegszeiten, in der fast zwangsläufig Hysterie die Vernunft zum Schweigen bringt, sind Feierzeiten der Rüstungsindustrie und Rüstungslobbyisten wird es auch in der Bundeswehr reichlich geben. Man hat ja bereits in den letzten Jahren den Rüstungsetat systematisch nach oben geschraubt. Der Ruf nach Aufrüstung wird sicher von den braun-grünen deutschen Falken erhört.
      VG, Ped

        1. Das ist seit mindestens 10 Jahren erschreckend – läufst über den Weihnachtsmarkt, hängt da ein Plakat: „Ich reise gerne in ferne Länder – das kann ich bei der Bundeswehr“*

          *Aber auch da braucht man ne Genspritze als Zulassung, und die Gerichte sagen im wesentlichen, dass Soldaten kein Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit haben…

  9. *** Anti-Deutsche – Die Grünen feiern das Ende des deutschen Wohlstandes ***
    .
    Aussagen auf dem Grünen-Parteitag müssten eigentlich dazu führen, die Grünen als verfassungsfeindliche Partei nicht nur unter Beobachtung zu stellen, sondern sie als terroristische Organisation zu verbieten.
    .
    Deutschland ist ein weltweit einmaliges Land, denn in keinem Land der Welt ist es möglich, dass Parteien nennenswerte Wahlergebnisse erreichen, oder gar in die Regierung kommen, die sich vollkommen offen gegen die Interessen des eigenen Landes, der eigenen Wirtschaft und gegen den Wohlstand der eigenen Bürger stellen. So etwas ist nur in Deutschland denkbar und die Partei, von der die Rede ist, sind die Grünen.
    .
    weiterlesen…
    https://www.anti-spiegel.ru/2022/die-gruenen-feiern-das-ende-des-deutschen-wohlstandes/
    .
    Tatsächlich arbeitet die „Partei der Antideutschen“, auch bekannt unter der Bezeichnung „Grüne“, dermaßen unverhohlen an der Vernichtung der deutschen Wirtschaft und damit des Wohlstands der deutschen Bevölkerung, dass es sich mittlerweile wie ein schrecklicher Albtraum anfühlt, der kein Ende nehmen will. Die einzige denkbare Erklärung dafür, dass das deutsche Volk sich das von ihrer eigenen Regierung gefallen lässt, kann nur die massive Desinformation durch die Mainstream-Medien sein, die sich komplett im Besitz superreicher Familien befinden, deren Interessen sich völlig von denen der Bevölkerung unterscheiden und die darüber bestimmen, wie das, was um uns herum geschieht, von den Menschen wahrgenommen und eingeordnet wird.

    1. Okay. Spannend. Danke für diesen Hinweis.

      Das erinnert mich an einige Passagen aus ‚Hitlers amerikanische Lehrer‘ wenn ich mich jetzt nicht täusche.
      Mal davon abgesehen, dass die NSDAP ja massiv aus den USA gefördert wurde, wahren die US-Vertreter aus Diplomatie und Wirtschaft (vielleicht sollte man sie als Geldadel bezeichnen) geschockt ob der Dummheit der Nazis, mit denen sie verhandeln mussten. Es waren in der Mehrzahl primitive Geister – in hohen Ämtern – , ein Göppels eine ‚heroische‘ Ausnahme (wie der Schäuble?). Gestört hat sie das freilich nicht. Die konnte man ja super lenken…

  10. Ungarn stellt sich als einziges EU-Land gegen die von den übrigen EU-Staaten beschlossenen „EU-Ausbildungsmission für ukrainische Soldaten“. Aus Sicht von Budapest erhöhe die Mission die Eskalationsrisiken im Ukraine-Krieg.
    .
    Leider hätte sich der Begriff „Frieden“ während des Treffens der EU-Außenminister am Montag in Brüssel in keiner einzigen Wortmeldung wiedergefunden. Die Stimmung auf der Außenministertagung bezeichnete der ungarische Außenminister Péter Szijjártó als „ziemlich kämpferisch“. So habe Ungarn vorerst auch vergeblich gefordert, nach dem „schockierenden Terroranschlag“ auf die Gaspipeline Nord Stream jeden Versuch einer Sabotageaktion gegen die Gasleitung „TurkStream“ im Süden schon im Vorfeld als Terrorattacke zu brandmarken…
    https://www.budapester.hu/ausland/neue-eu-mission-ohne-ungarn/
    .
    Bemerkenswert ist dabei auch der propagandistisch perfekt durchgestylte Begriff „EU-Ausbildungsmission für…“, wobei „Mission“ eher an die Tätigkeit von Albert Schweizer oder Mutter Theresa erinnert, als an eine Ausbildung zum effektiven Töten von Menschen.
    .
    Klar ist jedenfalls auch, dass das Verhalten von Ungarn in Brüssel und natürlich auch in den USA argwöhnisch beobachtet wird und für Ungarns Regierung einen Drahtseilakt darstellt, bei dem, sollte die Regierung Ungarns zu weit gehen, der DeepState möglicherweise drastisch eingreifen könnte. Mein Respekt gilt deshalb der ungarischen Regierung für ihre Standfestigkeit und ihre Courage, zu der kein einziger deutscher Politiker mehr fähig ist.

  11. Viele Militärstrategen sind der Überzeugung, dass Russland schon zu Beginn des Konflikts in der Ukraine alle Nachschubwege für westliche Waffenlieferungen hätte kappen müssen, um die ukrainische Armee bezüglich einsetzbarem Kriegsgerät praktisch auszuhungern. Die Kampfhandlungen wären dann aufgrund fehlender Waffen und Munition auf Seiten der ukrainischen Armee von selbst zum Stillstand gekommen. Dafür hätte Russland nur die Logistik vom Westen in die Ukraine, also Straßen, Brücken, Eisenbahnverbindungen und Flugplätze mit gezielten Kalibr-Präzisionsschlägen zerstören müssen, was für Russland leicht umzusetzen gewesen wäre, wie die erfolgreichen Schläge gegen vom Westen belieferte Waffenlager in der Ukraine beweisen. Aber Russland hat das bis zum heutigen Tage nicht getan. Warum ist das so?
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    So wie ich das sehe, hat Russland bereits viel früher als die meisten „Hobbystrategen“ erkannt, dass es bei dem Ukrainekonflikt nicht nur um eine lokale, begrenzte Auseinandersetzung geht. Vielmehr erleben wir in der Ukraine sozusagen den Beginn der finalen Entscheidungsschlacht zwischen den im Untergang begriffenen USA, die als „Kampfhund“ für die global agierenden Oligarchen gegen das letzte Hindernis auf dem Weg zur uneingeschränkten Weltherrschaft angetreten sind, gegen Russland und China.
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    Putin ist ein kluger Stratege, ein Schachspieler, der viele Züge in Voraus denkt. Hätte Russland die Nachschubwege für westliche Waffenlieferungen abgeschnitten, hätte der Westen andere Wege gefunden, diese Waffen gegen Russland einzusetzen. Nur wenn diese Waffen in die Ukraine verbracht werden, kann Russland sie zerstören, ohne Waffenlager in Europa oder den USA angreifen zu müssen, was wahrscheinlich eine unkontrollierte Eskalation nach sich gezogen hätte. Der Haken dabei ist sicherlich, dass nicht immer alle gelieferten Waffen zeitnah genug vernichtet werden können, so dass sie überhaupt nicht gegen das russische Militär oder abtrünnige Zivilisten eingesetzt werden könnten. Unterm Strich ist es aber eine kluge Strategie, den Westen ihre Waffen in die Ukraine transportieren zu lassen, um sie dann dort zu vernichten. Auf diese Weise entwaffnet sich der Westen letztlich selbst.
    .
    Für die westlichen Waffenschmieden ist das natürlich ein Bombengeschäft, allerdings braucht es Zeit, um die leergeräumten Arsenale des Westens wieder mit frisch produzierten Waffen aufzufüllen, was m.E. wiederum ein entscheidender strategischer Vorteil für Russland ist. Darüber hinaus kostet das Ganze dem Westen sehr viel Geld, was mit dem wirtschaftlichen Niedergang, den die USA in einem letzten Verzweiflungsakt aufzuschieben versuchen, indem sie ihre Vasallen in Europa wirtschaftlich vernichten, kaum noch zu stemmen sein wird.

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