Täglich erleben wir eine Wirklichkeit, in der mit unvermindeter Heftigkeit, plump wie subtil aber vor allem stetig Feind- und daraus folgend Hassbilder in den Menschen erzeugt werden. Über die Leitmedien, einschließlich Öffentlich-Rechtlicher Medien wird in einer Weise gelogen und gehetzt, dass einem um die Zukunft unseres Landes, ja der Menschheit an sich, Angst und Bange wird. Sicher nicht nur für mich stellt sich die Frage, warum das Lügen, Desinformieren und Hetzen, diese wüste Propaganda – wider besseren Wissens, ja wider des gesunden Menschenverstands – nicht aufhören will.


Dass es sich bei den verschiedenen Lügen- und Hetzkampagnen gegen Personen, Personengruppen, Gesellschaften, politische Überzeugungen, Glaubensrichtungen um Zufall oder Irrtum handelt, wer glaubt das noch ernsthaft? Ich habe über mein Forschen nach Wahrheit leider die Überzeugung gewonnen, das hinter all dem System steckt. Die Herausforderung nun ist, dieses System zu beschreiben und zu lokalisieren.

So möchte ich auch meinen Beitrag verstanden wissen, den ich vor geraumer Zeit verfasst habe und der sich mit dem Phänomen unseres Unbewussten, von mir auch emotionales Bewusstsein [1] genannt, befasste und darauf hinwies, dass unsere Gesellschaft permanent in einem Klima der Angst gehalten wird, was zur Herausbildung von Feindbildern führt und den Grundstein für Kriege in unseren Köpfen legt. Was die Angst betrifft, dazu sei Edmund Burke zitiert:

„Keine Emotion beraubt den Geist so vollständig von seinen Möglichkeiten zu handeln und zu denken wie die Angst.“ [2]

Diese Angstpsychose wird praktisch durch die Medien aufrecht erhalten und ich möchte mich in diesem Artikel hier den Ursachen weiter annähern.

Da ich letztlich den Leser an meinem eigenen Erkenntnisprozess teilhaben lasse, meine ich, dass es gut ist, wenn er vor Studium dieses Artikels den Beitrag Die Angst Und Der Krieg liest. Und nicht zuletzt müssen wir uns unserer Bequemlichkeit stellen! Im Netz fand ich dazu diesen sehr schönen sinnigen Spruch:

„Arbeiten wir nicht an uns selber, wird an uns gearbeitet. Katastrophen sind Hilfestellungen für den Aufwachprozess von jedem von uns.“ [3]

Das Folgende möchte ich daher verstanden wissen als Versuch, durch meine Gedanken und verwendeten Quellen, Anstöße zum Nachdenken zu geben.

Ein falscher Ansatz

Alles beginnt in unseren Köpfen. Sowohl unser aktives bewusstes, selbst initiiertes Handeln, als auch unser fremdgesteuertes Handeln, erzeugt unter Manipulation oder Zwang. Das zu erkennen ist wichtig, um gesellschaftliche Prozesse im Großen zu verstehen. Hinter jedem Handeln steht ein Einzelschicksal, ein Individuum, ein MENSCH.

Wenn wir die Menschen hinter dem Handeln sehen, werden wir Empathie spüren. Das ist eines der Wesensmerkmale, die unser Mensch sein ausmachen und ohne Nutzung dieser Fähigkeiten  wir auf den propagierten Ideologien Herbert Spencers stehen bleiben. Sein Credo des Survival of the Fittest (sinngemäß: Nur die Stärksten Überleben) ist eine Ideologie, die uns weismachen will, dass Konkurrenz, beschönigt auch Wettbewerb genannt, inhärenter notwendiger Bestandteil menschlichen Zusammenlebens ist. Eine Ideologie, die übrigens keineswegs den Erkenntnissen Charles Darwin’s entspricht:

„Fit oder Fitness beschreibt im Darwinschen Sinne den Grad der Anpassung an die Umwelt (also die adaptive Spezialisierung), oder auch die Reproduktionsfähigkeit trotz geringer Spezialisierung, und nicht die körperliche Stärke und Durchsetzungsfähigkeit im Sinne einer direkten Konkurrenzverdrängung unter Einsatz von Gewalt. Dies bedeutet, dass nicht jene Art überlebt, die allem trotzt und andere Arten verdrängt, sondern diejenige, welche sich entweder der Umwelt anpasst oder es schafft, sich trotz widriger Umweltbedingungen kontinuierlich zu vermehren. Auf die Kritikalität, die Mehrdeutigkeit und die Missbrauchsmöglichkeiten der Spencerschen Begrifflichkeit – schon in der englischen Originalsprache – hat Darwins Mitstreiter Thomas Henry Huxley in einer frühen Phase der Diskussion hingewiesen.“ [4]

Und Spencer’s Ideologie ist eine, die die Frage aufwirft: Gibt es tatsächlich Menschen, die unbedingt Konkurrenz brauchen, um sich zu verwirklichen? Ja, wie wir w.u. sehen werden, die gibt es.

Wenn wir die Schicksale sehen, jene der Handelnden und jene der „Behandelten“ (oft sind sie auch beides zugleich), werden wir sie auch fühlen und damit dem Egotismus entgehen, der größten Falle zu den Tiefen pathologischen Handelns. Dieses Fühlen wird uns zum Verstehen führen.

Was uns im Folgenden (wie überall im Leben) nicht wirklich weiter helfen wird, das sind Kategorisierungen im Schwarz-Weiß-Denken. So etwas wird von Menschen inflationär für ihre eigenen ganz egoistischen Zwecke in Umlauf gebracht, die mit einem charakterlichen Defizit behaftet sind – Psychopathen; allerdings nicht nur von diesen allein(!). Auch das hatte ich im Artikel über die Angst schon thematisiert. Denn es ist so:

Denkt ein Mensch empathisch, kann er andere Menschen nicht nach Gut und Böse unterteilen.

Wenn sich jetzt in dem Einen oder anderen Leser ein gewisses Unwohlsein regt, ob des Wissens um das schreiende Unrecht, welches diese Welt durchzieht, so verstehe ich das. Möge er widersprechen, auch das verstehe ich, aber gleichzeitig fühle ich, dass er seinem Egotismus erlegen ist. Denn was ist die Alternative? Habe ich wirklich das Recht zu entscheiden, was, vor allem wer gut und wer böse ist, bin ich Richter? Ist dem Leser schon aufgefallen, wieviel Leid in den Gesellschaften erzeugt wurde, bei der das Böse bekämpft wurde? Das Problem ist nur: Diejenigen, die im Kampf gegen das Böse stehen, sind aufrichtig überzeugt, gut zu sein.

Was weiß ich vom Betreffenden? Darf ich Gott spielen, das Urteil fällen, über einen Menschen? Sind meine Wertmaßstäbe absolut und alternativlos? Und auch wenn jetzt viele gern Extrembeispiele anbringen mögen; ist es nicht so, dass wir die Gut-Böse-Diktion all zu rasch bei allen möglichen Gelegenheiten (selbst banalen) in´s Spiel bringen? Sind wir wirklich so anders als die (vermeintlichen) Bösen?

Mir ist das deshalb wichtig, weil im Folgenden über Menschen gesprochen wird, die anderen Menschen oft großen Schaden zufügen – und die wir trotzdem nicht hassen dürfen! Denken wir immer daran, Hass kommt aus Feindbildern, genährt aus Angst, einem uns permanent indoktrinierten Gefühl, gegen irgendjemanden Krieg führen zu müssen. Und wir selbst tragen es auf unterschiedlichen Ebenen weiter. Denn jeder Mensch ist prinzipiell in der Lage, psychopathisch zu denken und zu handeln; es ist Teil des Menschseins! Verabschieden wir uns also von den Feindbildern, auch wenn wir uns jetzt den (vermeintlichen) Herren der Welt widmen, den Psychopathen.

Das Machtwesen der Psychopathen

Wir als Menschen tragen, mit großer Sicherheit auch entwicklungsgeschichtlich bedingt, sowohl die Anlagen zur Aggression in uns wie auch die zur Kooperation und Solidarität. Wir können bequem sein – was sehr wohl seinen Sinn hat  – und wir können ebenso in Kreativität und Schaffenskraft aufgehen. Wir haben den Hang, Anderen zu geben und ebenso nehmen wir auch gern mal. In uns ist Empathie und gleichermaßen Egotismus, alles völlig normal, es macht jeden von uns menschlich und einzigartig.

Wenn wir wissen, dass Empathie (das Verständnis für Andere und für sich) unverzichtbar für friedliches Miteinander ist, dann wird uns klar, welche Auswirkungen es auf Menschen wie Gesellschaften haben muss, wenn sie ihrer Empathie verlustig gegangen sind. Ob die Ursachen bei Menschen nun in einem Defekt, traumatischen Erlebnissen oder mir unbekannten Ursachen liegen, was auch immer, die Auswirkungen sind zerstörerisch. Aus diesem Grunde auch sind (bestimmte) Psychopathen Kriegstreiber von Natur aus und wenn sie Gesellschaften dominieren, werden auch diese pathologisch, es werden Pathokratien. [5][6]

Das Fehlen von Empathie also befähigt Psychopathen zu Handlungen, die für uns allein aus moralischem Gewissen heraus schwer vorstellbar bis undenkbar sind.

Oder vielleicht doch?

Unser Gewissen, gespeist aus Empathie verhindert, dass wir berechnend und rein aus eigenem Vorteilsdenken heraus anderen Menschen Schaden zufügen. Dieses „Problem“ also, von ihrem Gewissen geplagt zu werden, haben Psychopathen nicht. Dafür haben sie aber die Fähigkeit, unser Gewissen, unsere Moral zu formen, sie sind Meister der Manipulation (im negativen Sinne)! Damit können wir also sehr wohl wie Psychopathen denken und handeln. Was meine ich jedoch mit Manipulation im negativen Sinne?:

„Mitunter wird die These vertreten (unter anderem im Neuro-Linguistischen Programmieren), dass Menschen einander manipulierten, sobald sie miteinander kommunizieren. Es gibt verschiedene Ausprägungen in Form und Stärke. Die minimale Manipulation bestehe bereits darin, den anderen zum Zuhören zu bewegen. Dies gilt somit nicht nur für zielgerichtete Kommunikation, sondern auch für einfache Unterhaltungen. Jeder manipuliere somit jederzeit jeden Anderen, mit dem er zu tun hat (vergleiche auch Walther G. Pinecoke). Auch im einfachen Kommunikationsmodell hat der Sender eine Absicht, die er erreichen oder durchsetzen will. Selbst der augenscheinlich Manipulierte sorge eigentlich erst mit seiner Haltung dafür, dass der Manipulierende sich so verhält. Er manipuliere in diesem Sinne den eigentlich (objektiv / subjektiv) als aktiv gesehenen Manipulator (devot / dominant). Wer Manipulation zulasse, gestalte sie anders. Manipulation wäre also eine alltägliche Vorgehensweise und stelle lediglich Beeinflussung dar und sei demnach nicht negativ zu bewerten. Erst der Zweck und die Eindringlichkeit der Manipulation, zum Beispiel in Form einer Botschaft der Konsumwerbung, könne eine Wertung ermöglichen. Der Soziologe Herbert Marcuse war einer der schärfsten Kritiker von Werbemanipulation, die seiner Ansicht nach den Menschen völlig eindimensional auf Konsumverhalten hin konditioniert. [7]

Das aber bedeutet für uns als Außenstehende, dass wir einen Psychopathen zwar verurteilen können. Nur, welchen Sinn soll das haben? Ihm fehlt schlicht das Regulativ, das für uns ganz selbstverständlich ist. Es geht deshalb auch keinesfalls darum, Psychopathen in ihrem Wesen zu verteufeln und nun – speziell für sie – doch noch eine Gut-Böse-Welt zu errichten. Verteufeln wir den Psychopathen, dann verteufeln wir auch uns.

So schwer uns diese Erkenntnis auch fallen mag und so groß der Schaden auch ist, den Psychopathen anrichten, diese Menschen verdienen keinen Hass, es sind in der Seele Unglückliche! [a1]

Psychopathie beschreibt kein homogenes Persönlichkeitsbild, dessen bin ich mir bewusst, als Information und gleichermaßen als Denkanstoß (bitte aber jetzt nicht gleich überall Psychopathen sehen!), hier mal eine von unzähligen Beschreibungen:

„Für Menschen mit einer antisozialen Persönlichkeitsstörung sind die Symptome manchmal nicht spürbar (kein Leidensdruck), so dass sie nur der Umgebung auffallen. Das kann z.B. ein oberflächlicher Charme und ein starkes Durchsetzungsvermögen sein. Andere Charakterzüge werden eher als negativ empfunden, wie etwa ein übersteigertes Selbstwertgefühl, ein starkes Geltungsbedürfnis, häufiges Lügen (z. B. „Pseudologie“), häufiges Stehlen (z. B. „Kleptomanie“), Neigung zum manipulativen „Tricksen“, ein fehlendes Gewissen, „seichte“ Gefühlsregungen, Mangel an Empathie, Allmachtsgefühle, bestimmte Besonderheiten der Affektivität oder der Willensbildung sowie der sozialen Beziehungen (Soziopathie).

Mit ihrem oberflächlichen Charme und ihrer Fähigkeit, harte Entscheidungen durchzusetzen, sind solche Leute häufig in Führungspositionen. Hochstapler gehören häufig zu diesem Personenkreis. Menschen mit einer emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung haben eher Schwierigkeiten mit ihrer Affektlabilität.

Schizoide und Paranoide neigen eher dazu, sich in ihre „Innenwelt“ zurückzuziehen, sich von außen „abzukapseln“, sonderbare und bizarre Ideen zu entwickeln und die Regeln des sozialen Miteinander zu missachten, obwohl sie diese durchaus kennen (wichtiges Unterscheidungskriterium zum Autismus und Asperger-Syndrom).

Histrionische und narzisstische Menschen stehen gerne im Mittelpunkt und neigen dazu, ihre Symptome zu dramatisieren und zu betonen und fallen gerne auf. Leute mit einer ängstlich-vermeidenden oder einer abhängigen Persönlichkeitsstörung haben oftmals Schwierigkeiten, Aufgaben alleine zu bewältigen, Entscheidungen ohne den Rat eines anderen zu treffen und neigen eher dazu, sich „anzulehnen“ und Verantwortung abzuwälzen. [8]

Wir sehen, dass der Begriff des Psychopathen viel weiter gefasst ist, als in seiner zweckdienlichen Verwendung, Menschen ob ihres gesellschaftsschädigenden Verhaltens erbarmungslos anzuprangern. Als propagandistische Keule dient er – ob seiner dysphemistischen Etablierung im allgemeinen Sprachschatz – viel mehr dazu, den politischen Gegner als solchen zu definieren und gleichzeitig zu diffamieren.

Gefährlich in ihrer Aktivität und damit in ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft sind vor allem paranoide Psychopathen, welche als einziges beglückendes Gefühl, das der Macht kennen und das rücksichtslos ausleben, auch unter ihrer Angst stehend, diese Macht und das damit verbundene befriedigende Gefühl zu verlieren. Von diesen Menschen als Anstifter des Unfriedens ist vorrangig die Rede.

Aufgrund ihrer Sehnsucht nach der ihnen Glück bringenden Macht (was sich für sie wie ein Kick anfühlen muss), drängt es solche Menschen fast automatisch in Hierarchien nach oben. Da sie rücksichtsloser, im Neoliberalismus sagt man gerne cleverer oder machtbewusster sind, haben sie auch immer einen Vorteil im Wettbewerb (und zwar Wettbewerb als Teil einer pathologischen Ideologie!). Widersacher boten sie geschickt aus, dabei auch emotionale Werkzeuge anwendend, Emotionen die sie selbst gar nicht empfinden können, aber sie können sie spielen! Daraus kann man schlussfolgern:

Hierarchien sind die idealen Spielwiesen für das Ausleben der Machtphantasien von Psychopathen. Hierarchien neigen dazu, pathologisch geprägte Strukturen auszubilden. Denn die verschiedenen Ebenen verkörpern ja die Dialektik von Macht und Unterwerfung. Das sind zwei Seiten einer Medaille, der Unterworfene kann dabei auch gern der Manipulierte sein, mehr noch ist dies sogar der Normalfall. Könnte sich ein Psychopath daraus nicht sogar ein Weltbild, eine Ideologie zimmern, die das im (Sozial-)Darwinistischen [9] Sinne als etwas völlig Natürliches darstellt?

Der Psychopath hat durch das fehlende moralische Empfinden auch kein Unrechtsbewusstsein, er ist absolut davon überzeugt, dass er richtig handelt. Er wird sich also die passende Ideologie zu eigen machen und propagieren und zwar so, dass auch andere sprich Nicht-Psychopathen auf diese Ideologie „anspringen“. Das ist ein weiteres Werkzeug von Psychopathen zur Manipulation.

Sind nun Psychopathen also unnormal? Natürlich. Aber es gibt in diesem Sinne überhaupt keine normalen Menschen. Weder Sie noch ich sind normal. Wären wir normal, dann wären wir auch unserer Einzigartigkeit beraubt.

Es kommt auf die Sicht an. Nehme ich die Anderen in ihrer Einzigartigkeit als Bereicherung wahr? Oder grenze ich sie lieber aus, weil mein Ego ein Problem damit hat? „Normal“ definiert einen Standard; mehr oder weniger willkürlich über ausgewählte Parameter der Spezies Mensch definiert.

Was aber sehr bezeichnend ist: Der Psychopath hält einzig Menschen mit seinem Wesen für normal und alle anderen für unnormal. Ein Psychopath grenzt von Haus aus Menschen anderen Wesens als des Seinigen aus der Liste des Akzeptablen aus. Mehr noch sieht er sie als potenzielle Bedrohung [a2] seiner selbst, der gegen gesteuert werden muss. Und nach seinem Selbstverständnis sind dann solche Menschen für alle eine Bedrohung. Daher hat ein Psychopath auch so viele Feindbilder, erkennt ständig neue Gefahren, die es zu bekämpfen gilt. Der Psychopath will ständig alles und alle verändern, aber niemals sich selbst. Die Anderen sollen vielmehr so werden wie er.

Wenn ein Mensch seine Erkenntnisse, seine ganz eigene Weltsicht, als die einzig wahre und damit allgemein gültige Sicht verbreitet, dann trägt er eine Ideologie in die Welt. Im Gegensatz zu Theorien, die für die Prüfung ihrer Gültigkeit offen sind und mehr oder weniger von derem Entwickler, vor allem dessen Ego abgekoppelt sind, verkörpern Ideologien weiter getragene Strukturen von Persönlichkeitsbildern. Ein (und wenn auch nur empfundener) Angriff auf die Ideologie wird als Angriff auf die jeweilige Persönlichkeit empfunden. Die angegriffene Persönlichkeit wird deshalb entsprechend darauf reagieren – und zwar keinesfalls abwägend und reflektiert. Eben weil das für sie ein Angriff ist, sind die Reaktionen darauf Angst und Aggression! Es handelt sich um Affekte, um Abwehrreaktionen.

Ideologien zu verbreiten, ist für Psychopathen, die ja nach absoluter Macht streben, äußerst wichtig. Diese Menschen holen sich damit einen intellektuellen Mehrwert ins Haus, wenn nämlich ihre Ideologien Raum für Geistesschaffende, weiterhin in Lehranstalten und nachfolgend in den Medien bekommen. Dann werden Psychopathen ihre (z.B. finanzielle) Macht einsetzen, um solche Bildungseinrichtungen zu stärken, zur Not werden sie solche auch selbst schaffen. Über diese Institutionen schaffen sie sich Ebenen unterhalb der ihrigen, um pathologisch manipulierte (wie Psychopathen agierende) Menschen „in die Spur zu schicken“, solche Ideologien weiterzutragen. Auf diese Weise konditioniert man auch Politiker und Medienschaffende!

Aufgrund seiner manipulativen Fähigkeiten, einschließlich der „Begabung“, Emotionen vorspielen zu können, ist es nicht trivial einen Psychopathen zu erkennen. Es gibt auch genug psychopathisch geprägte Menschen, die ihrer Umwelt nichts antun und mit ihrem Manko [a3] mehr oder weniger still leiden.

Man geht davon aus, dass Psychopathen Gefühle spielen, aber nicht empfinden können, also vor allem nicht die Gefühle anderer Menschen, die fehlende Empathie lässt das nicht zu. Entsprechend fallen die Reaktionen von Psychopathen eher irrational aus, wenn in ihrer Gegenwart intensive Gefühle wie Trauer, Liebe, Freude hervorbrechen.

Psychopathen argumentieren eher kalt, pragmatisch. Ihre Einstellung zu Anderen ist arrogant, sie fühlen sich überzeugt als etwas „Besseres“ und sind sich ihrer Überlegenheit bewusst. Psychopathen liefern (suggerieren) Feindbilder, das Prinzip „Teile und Herrsche“ ist essenzielles Werkzeug ihrer Machtspiele und es macht ihnen Freude. Sie gehen darin auf. Gehen auch ihre Machtphantasien auf, sind sie gewissermaßen gelöst und freudig erregt.

Beispiele psychopathischen Handelns

2011 gab die damalige US-Außenministerin Hillary Clinton dem Sender CBS ein bemerkenswertes Interview. Nicht bloß der Inhalt dessen („Wir kamen, wir sahen/fanden, er starb“) zeigt den psychopathischen Geist der „Demokratin“ Hillary Clinton. Noch bezeichnender ist ihre Mimik, ihr freudig entspannter Gefühlsausbruch. Sie war in diesem Moment auf ihre Art glücklich. Dabei ging es um den barbarischen Tod eines Menschen (durch Pfählen), der zuvor misshandelt wurde, dessen Land ein Jahr zuvor noch in New York mit einem Menschrechtspreis ausgezeichnet werden sollte. Eine Menschenjagd auf einen zuvor über schrankenlose Hetze Entmenschten (Ausgegrenzten weil Anderen) war erfolgreich abgeschlossen worden, mit maximaler Entwürdigung und Vernichtung. Das war ihr Kick. Und die Interviewende war ganz mit dabei im Freudentanz. [10] Hierzu sei Corbett Daly von CBS News zitiert:

„Secretary of State Hillary Clinton shared a laugh with a television news reporter moments after hearing deposed Libyan leader Muammar Qaddafi had been killed. „We came, we saw, he died,“ she joked when told of news reports of Qaddafi’s death by an aide in between formal interviews. Clinton was in Tripoli earlier this week for talks with leaders of Libya’s National Transitional Council (NTC). The reporter asked if Qaddafi’s death had anything to do with her surprise visit to show support for the Libyan people. „No,“ she replied, before rolling her eyes and saying „I’m sure it did“ with a chuckle.“ [11]

Ein weiteres Beispiel, wie sich ein Psychopath gibt, ist die ehemalige ukrainische Ministerpräsidentin Julia Timoschenko. Ihre Karriere, in der sie skrupellos Reichtum und Macht anhäufte und dabei ihr Volk belog, so wie es ihren egoistischen Interessen passte, kann Jeder selbst recherchieren . Von ihr wurde 2014 ein Telefonat geleakt, von dem u.a. auch „Der Stern“ berichtete:

„Gleich zu Beginn des etwas über zweiminütigen Mitschnitts legt Timoschenko drastisch los. „Ich bin bereit“, so die Ex-Regierungschefin, „eine Maschinenpistole in die Hand zu nehmen und diesem Drecksack in den Kopf zu schießen.“ Wen Timoschenko konkret meint, sagt sie nicht. Allerdings ist spätestens seit einem gut eine Woche alten Interview mehr als naheliegend, dass Putin gemeint ist. Auch im weiteren Verlauf des Gesprächs findet die Politikerin deutliche Worte, wie mit der aktuellen Situation umzugehen sei: „Es ist Zeit, dass wir unsere Waffen greifen und losziehen, um diese verdammten Russen zusammen mit ihrem Anführer umzubringen“, sagt sie gegenüber Schufritsch. Dabei will die 53-Jährige auch ihre Verbindungen einbringen. Sie werde alle Mittel nutzen, die ganze Welt aufzurufen, „Russland in verbrannte Erde zu verwandeln“, so Timoschenko, die die Echtheit des Gesprächs, das bereits am 18. März – zwei Tage nach dem Krim-Referendum – aufgezeichnet wurde, inzwischen auf Twitter bestätigte: …“  [12]

Der Autor des Buches Politische Ponerologie Andrej Lobazsewski hat ein weiteres Beispiel gebracht, wie psychopathisches Verhalten im Alltagsleben aussehen kann.

„Eine Mutter spielt mit ihrer vierjährigen Tochter Verstecken. Sie hält ein großes Küchenmesser in der Hand. Sie sagt ihrer Tochter: „Ich zähle bis einhundert und wenn ich dich finde, dann schneide ich dir die Daumen ab. Das entsetzte Mädchen versteckt sich in ihrem Schrank und die Mutter, wissend, wo sie ist, lässt sie dort stehen; entsetzt, geängstigt, traumatisiert, bis zum Schluss. Als die Mutter die Tür öffnet, beugt sie sich über die Tochter und ritzt ihr die Haut an einem ihrer Daumen ein.“ [13]

Das beliebige selbstgerechte Steuern, die totale Kontrolle über Menschen, bis hin zur Gewalt an ihnen, berauscht den Psychopathen, erfüllt sein Leben mit Sinn. Es ist sein kleines Glück. Und er benötigt die Reaktion, den Kampf des Anderen (der in dessen Niederlage führen muss). Die sichtbare Reaktion des Anderen ist sein Glück, dabei unempfindsam für dessen Gefühle. Deshalb ist ein Psychopath auch über so etwas erkennbar:

„Eine Familie hat zwei Söhne. Einer begeht Selbstmord mit einem Jagdgewehr. Beim darauf folgenden Weihnachtsfest schenken die Eltern genau dieselbe Waffe ihrem anderen Sohn. Als sie gefragt werden warum, sagen sie: „Die Waffe funktioniert einwandfrei!“. “ [14]

Das tut der Psychopath nicht etwa, weil er böse ist, sondern weil er es nicht anders kann! Gerade deshalb sollten wir da bei unserem Blick auf die Politiker-Gilde mit dem Begriff des Psychopathen differenzierter und abgewogener umgehen:

Das allzu schnelle Abstempeln so gut wie aller Politiker als Psychopathen ist bequem, nur sind es die meisten mit Sicherheit nicht! Bequemlichkeit, Egotismus und Egoismus, Gier, Angst, Hass und Kampf sind keine exklusiven Merkmale von Psychopathen sondern kennzeichnen alle Menschen.

Psychopathen brauchen nicht zwingend Öffentlichkeit, um in ihren Machtspielen aufzugehen. Sie agieren lieber unauffällig im Hintergrund. Man muss viel Recherche aufwenden, um die Netzwerke aufzudecken, in deren Mitte man, wie in einem Spinnennetz, diese Menschen dann findet. Psychopathen sind auch Egomanen, Macht ist für sie nicht vollständig, wenn sie geteilt werden muss. Kooperation ist ausschließlich Mittel zum Zweck und den eigenen egoistischen Zielen unterworfen.

Fassen wir noch einmal zusammen, was Psychopathen der Macht „auszeichnet“:

  • Macht ist alles. Alles andere ist Mittel zum Zweck.
  • Auch der Weg zur Macht verschafft dem Psychopathen Befriedigung.
  • Für das Machtziel bringt er Andere in Abhängigkeiten.
  • Der Psychopath hört nie auf und er ist ein Überzeugungstäter.
  • Hierarchien spielen Psychopathen in die Hände.
  • Psychopathen suchen Konkurrenz, um an dieser ihre Überlegenheit zu beweisen.
  • Bündnisse von Psychopathen sind Zweckbündnisse.
  • Gruppen von Psychopathen sind nicht homogen und stehen in Konkurrenz miteinander

Pathologische Gesellschaften

Unerlässlich für Machtergreifung und Machterhaltung ist es, andere Menschen in eine geistige Abhängigkeit zum Psychopathen zu bringen. Die Manipulation kann gezielt auf einzelne Personen angewendet werden, ebenso aber auch auf Gruppen oder Gesellschaften treffen. Hierfür ist Propaganda, die Massen von Menschen erreicht, ein ideales Werkzeug.

Im großen gesellschaftlichen Rahmen findet dieser Prozess zuerst auf nationaler Ebene statt und wird nach Durchdringung der Gesellschaft (bis hin zur Pathokratie) grenzüberschreitend. Diese Pathokratie lässt sich nur durch permanente Infiltration der Mitglieder der Gesellschaft aufrechterhalten, die über ihr manipuliertes Unterbewusstsein in einem ständigen Klima der Angst gehalten werden. Aus Sicht der Psychopathen muss in jedem Fall verhindert werden, dass sich gesellschaftlich eine Alternative in Selbstreflexion und bewusstem Handeln Bahn bricht.

Geht es darum, andere Gesellschaften anzugreifen, werden Schwachpunkte in jenem Gesellschaftsgefüge ermittelt und diese dann gezielt angegriffen (z.B. korrumpiert). So werden bevorzugt Ethnien gegeneinander ausgespielt (Demagogie der Angst), danach handeln diese Volksgruppen pathologisch, dabei wird eine oder auch mehrere Parteien unterstützt (die miteinander konkurrieren), sodass der Konflikt nicht versandet.

Mit dem Angriff auf das Unterbewusstsein bestimmter, ausgesuchter Menschen werden gezielt deren persönliche Schwächen ausgenutzt (v.a. Egoismus und Egotismus). Bevorzugt werden Personen, die Einfluss auf eine Gesellschaft haben und somit ihr deformiertes Denken rasch weiter verbreiten können. Ist die anzugreifende Gesellschaft sehr stabil und es finden sich keine Individuen, welche das pathologisiche Denken „überzeugend“ verbreiten können, dann werden solche Menschen im angreifenden Land (der Pathokratie), jahrelang geschult und zur Not „vorgehalten“, bis sie in einer für den Angreifer günstigen Situation zum Einsatz gebracht werden.

Bei all dem ist der Psychopath (bzw. die Pathokratie) stets bemüht, die Opfer im Unklaren über die eigenen Ziele zu halten. Damit ist die LÜGE unverzichtbar zur Erreichung der Ziele.

Es gibt viele Theorien, die von einem großen Plan sprechen, hinter dem einige wenige Akteure seit Jahrhunderten die Geschicke der Menschheit in ihrem Sinne steuern (Stichwort NWO=Neue Weltordnung). Als immer zweifelnder und prüfender Mensch schließe ich das nicht restlos aus. Nach meinem derzeitigen Wissen halte ich es jedoch für unwahrscheinlich, was ich auch gleich begründen möchte.

Wenn unsere Welt pathologisch (von Psychopathen in Machtpositionen) geprägt ist, heißt das auch, dass Psychopathen wie auch Pathokratien miteinander konkurrieren, um zu absoluter Macht zu gelangen. Des weiteren schaffen sie sich zwar auch Machtmittel, viel öfter aber nutzen sie einfach das Vorhandene, missbrauchen es. Weit davon entfernt es als Schwachsinn abzutun, bin ich also skeptisch, was die Theorien zum Finanz- und Geldsystem angeht, in welchen von einem Master-Plan die Rede ist.

Werkzeuge

Nun, unter Berücksichtigung des gerade von mir Gesagten, kommen wir zu den Werkzeugen, welche durch Psychopathen (Pathokratien = psychopathisch geprägte Gesellschaften) im Prinzip IMMER verwendet werden, um andere Gesellschaften fest in ihren Machtbereich zu verankern. Auch wenn ich von Pathokratie rede, ist klar dass hinter all den Menschen, Akteure stehen (hier Psychopathen und ihre manipulierten Mitspieler).

Der Missbrauch von Menschen gelingt über

  1. den Missbrauch des Vertrauens der Menschen zu ihm selbst, bzw. der Gesellschaften zu dieser Gesellschaft
  2. den Missbrauch der Dinge, denen die Menschen bzw. Gesellschaften vertrauen

Eine überragende Rolle in heutigen Gesellschaften spielen Währungen! Übernimmt eine Pathokratie die Kontrolle über die Währung einer anderen Gesellschaft, dann hat sie über die Vertrauensstellung, die eine Währung genießt, entsprechend große Hebel, um jene Gesellschaft zu steuern. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Währung nur noch das Papier wert ist, auf dem sie gedruckt ist. Der Wert einer Währung misst sich eh nur im Vertrauen der Menschen in sie!

Hat also eine Pathokratie das Monopol über eine Währung errungen, ist diese im wahrsten Sinne des Wortes eine LEITWÄHRUNG. Nur dann funktioniert auch alles Folgende. Denn damit werden die wahren Reichtümer (Wissen, Arbeitskraft, Infrastruktur, Ressourcen) von da an in der Währung der Pathokratie bewertet, nicht mehr durch die angegriffene Gesellschaft selbst, die nun unmündiger ist.

Die Pathokratie setzt die politischen Voraussetzungen durch, dass große Investitionen im angegriffenen Land getätigt werden. Diese Investitionen können u.U. vorteilhaft für das angegriffene Land sein, das ist aber nicht primär Ziel der Investitionen. Die Investitionen dienen den Profitinteressen der mit den Psychopathen klüngelnden Banken und Konzerne. Für die Psychopathen selbst ist der Profit nur als Finanzierungsmittel ihrer Aktivitäten wichtig. Auch die Gierigen sind ihnen nur Werkzeuge und werden ob ihrer (materiellen) Gier verachtet.

Abgeschöpft werden die Profite (der Pathokratie) über die Rückzahlung der ausgegebenen und prinzipiell zu hohen Kredite, die außerdem IMMER verzinst sind – bezahlt also durch die angegriffenen Gesellschaften. Die Investitionen werden so gestaltet, dass sie NIEMALS vollständig rückzahlbar sind! Damit wird das Opferland in die Schuldenfalle getrieben und gezwungen, allein schon für den Schuldendienst neue Kredite aufzunehmen.

Gerät das Land an den Rand der Zahlungsunfähigkeit, dann zwingt die Pathokratie dem Opfer verbesserte Investitionsbedingungen und Sparmaßnahmen auf. Hierzu werden wiederum Institutionen genutzt, die schon aufgrund ihres Status Vertrauen genießen, z.B. die Weltbank oder der Internationale Währungsfonds; beides Werkzeuge in Händen der Pathokratie. Das zwingt die angegriffene Gesellschaft „ihr Tafelsilber“ zu verscherbeln, die Gesellschaft verarmt, während das Privatvermögen insbesondere der korrumpierten Akteure in Politik, Banken und Wirtschaft (auch im angegriffenen Land!) ansteigt.

Das faktisch geraubte Vermögen des angegriffenen Landes (es wurde schließlich mit wertlosem Papiergeld „bezahlt“), verhilft den psychopathischen Eliten des Angreifers seine Machtbasis zu erweitern und neue Ziele (im Sinne ihres Machtstrebens) in Angriff zu nehmen.

So „investieren“ die Psychopathen in Konzerne, Politik, Medien, NGOs, Think Tanks (Denkfabriken), Universitäten und andere diverse Institutionen. Sie betreiben intensive Lobbyarbeit bei Militär und Regierung, bei Rundfunk und Fernsehen, betreiben Internet-Präsenzen. Wenn es sich ergibt, kaufen sie auch gleich Medien, Banken oder Konzerne komplett auf. Sie gründen neue Organisationen, oft unter der Flagge der Gemeinnützigkeit. Sie infiltrieren Umweltverbände und soziale Bewegungen. All diese Aktionen führen sie auch in den Strukturen angegriffener Gesellschaften durch. Und sie gehen auf in diesem Aktionismus zur Machterhaltung und Machtentfaltung.

Die angegriffenen Gesellschaften werden hierbei – entsprechend dem Selbstverständnis der von Psychopathen dominierten Pathokratien – wie unmündige Kinder behandelt. Wenn sie abweichen (nicht folgen), dann werden sie bestraft. So hart auch die Strafen sein mögen, so viel Leid sie auch erzeugen, es wird immer begründet, dass es objektiv notwendig und nur zu derem Besten ist.

Erinnert sich in diesem Zusammenhang noch jemand an die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright und ihren Spruch: „I think this is a very hard choice, but the price — we think the price is worth it.„? Es war die Antwort auf die Frage der für CBS arbeitenden Journalistin Lesley Stahl:

„Lesley Stahl: „Wir haben erfahren, dass eine halbe Million Kinder [im Irak in Folge der US-geführten Sanktionen gegen das Land] gestorben sind. Ich denke, dass dies mehr Kinder sind, als in Hiroshima starben. Und, Sie meinen, der Preis war es wert?“

„Madeleine Albright: „Ich glaube, es war eine harte Entscheidung, aber – wir denken, der Preis ist es wert.““ [15]

Zweierlei sei dazu angemerkt: Erstens waren die Sanktionen in Bezug auf das propagierte Ziel der Zerschlagung einer undemokratischen Diktatur völlig unsinnig und ohne jeden Effekt. Der Preis war für nichts! Nichts daran war geostrategisch wertvoll, langfristig gedacht oder gar abwägend weise. Es war schlicht primitiv. Und zweitens sei noch angemerkt, dass Albright zu jener Zeit auch US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen war, einer Organisation, die ihren Statuten nach, dem Frieden verpflichtet ist. So sieht es aus, wenn das eigene Gesellschaftsbild als prinzipiell das beste verkauft und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln der Opfergesellschaft über gestülpt wird.

Wer nicht willig ist, bekommt Krieg

Krieg wird immer bewusst initiiert, er ist niemals ein Betriebsunfall sondern IMMER das Ergebnis psychopathischen Handelns zur Machterweiterung und Sicherung, dabei ausnutzend die Schwächen der Menschen wie Gier, Egoismus, Egotismus und Hass. Er ist immer das Ergebnis einer gigantischen Manipulation und wird konsequent vorbereitet.

Und so war auch die Urkatastrophe das Ersten Weltkrieges eben nicht das Ergebnis einer Kette unglücklicher Zufälle. Und so versinken auch in der Gegenwart nicht einfach Staaten durch ein „Machtvakuum“ im „Chaos“. Kriege passieren niemals aus Versehen, sie werden immer gründlich vorbereitet, zuerst in den Köpfen.

Krieg als Mittel der Wahl rückt für den Psychopathen immer dann in den Vordergrund, wenn Druck auf „sein“ System der Macht ausgeübt wird (vergessen wir nicht, für den Psychopathen gibt es keine größere Angst, als die vor Kontrollverlust). Folgende Aspekte lassen die Pathokratie im Großen (und die Psychopathen als Träger) zum Mittel brachialer Gewalt bis hin zum Krieg greifen (und es ist ihnen völlig egal ob im eigenen Land oder in anderen Gesellschaften):

  1. Politischer Druck
    Dann wenn in der Gesellschaft eine zunehmende Unzufriedenheit mit der Politik aufkommt und alternative Modelle Zugang zu den Menschen finden.
  2. Sozialer Druck
    Wenn die Ausbeutung einen solchen Grad erreicht hat, dass die Massen aufbegehren.
  3. Ökonomischer Druck
    Wenn die Finanz- und damit die Machtbasis der Pathokratie gefährdet ist.
  4. Ideologischer Druck
    Wenn die Herrschaft über die Köpfe der Menschen gefährdet ist.

Gerade der dritte Fall bringt derzeit DIE Pathokratie – aus ihrer Sicht – regelrecht in Zwang, kriegerisch tätig zu werden. Zumal der Krieg die „lohnende Perspektive“ maximaler Zerstörung aufzeigt, was für Psychopathen und ihre gierigen Mitspieler maximale Profite im und nach dem Krieg verspricht. Und für den Psychopathen kann das Spiel der Macht weitergehen. Warum? Weil sich durch den Krieg nicht zwangsläufig auch etwas in den Köpfen der Menschen ändert, sie spielen das Spiel also u.U. weiter. Denn der Krieg ist das Schlimmste auch für die Seelen der Menschen, er traumatisiert und zerstört auch das Menschliche in ihren Köpfen.

Also doch nur die Psychopathen?

Haben wir also doch die „Schuldigen“ fest gemacht und können jetzt daran gehen, diese zu ersetzen? Mitnichten. Es geht nicht darum Psychopathen zu Sündenböcken zu machen und im Kampf gegen sie aufzugehen. Denn Psychopathen entfalten sich durch unser Mittun, unser Alltagsverhalten. Wir selbst haben sie an den Tisch der Politik geladen und tun es weiter. Wir selbst scheuen die Verantwortung, die Mühen. Psychopathen tun das nicht, weil sie in ihrem Wesen nach außen hin eben nicht bequem sind. Und so sind auch Psychopathen durch ihre Präsenz an Schaltstellen der Gesellschaften nur ein Spiegel unser selbst. Doch eine Pathokratie bricht sofort zusammen, wenn ihre Mitglieder nicht mehr mit marschieren.  Diese – meine unbequeme Erkenntnis wollte ich dem Leser zum Abschluss auf keinen Fall vorenthalten. Wie schrieb doch ein Blogger?:

„Richtig ist aber auch, daß wir alle ununterbrochen darauf warten, bis irgend jemand kommt, der uns sagt, was wir denken, glauben, tun und kaufen sollen. Mit anderen Worten: Einer, der uns eine Entscheidung abnimmt, die wir selbst nicht fällen können oder wollen, weil sie uns zu mühsam ist.“ [16]

Alles hat seinen Sinn. Und deshalb ich gehe noch weiter und meine, dass Psychopathen in sozialen Systemen eine wichtige sinnvolle Rolle spielen! In akuten Gefahrensituationen, in der schnelles intuitives und entschiedenes Handeln gefordert ist, um das Wohlergehen der Gruppe zu erhalten, gar ihre schiere Existenz zu sichern, sind Psychopathen der Macht geradezu ideal und in genau diesen Situationen sollte ihnen sogar vertraut werden. Diese Menschen reißen dann das Heft des Handelns an sich und verhindern, dass die Gruppe ungeordnet oder gar nicht reagiert. Weil empathisches Handeln durch die erforderliche Reflexion eben auch eine Komponente mitbringt, die in solchen Situationen kontraproduktiv sein kann: wertvolle Zeit. Natürlich kann ein Psychopath in solchen Situationen auch Entscheidungen zum Nachteil der Gruppe treffen, aber diese Unsicherheit wiegt bedeutend weniger schwer, als gar keine Entscheidung zu treffen.

Man kann es aus meiner Sicht drehen und wenden, wie man will. Die Psychopathen gibt es und ihr Wirken an den Schaltstellen der Macht ist negativ für die Gemeinschaft, keine Frage. Aber jetzt bequem das Problem unserer Gesellschaften auf den Psychopathen abzuladen, bringt uns nicht weiter. Diese füllen doch nur den Platz aus, den wir ihnen bereitwillig zur Verfügung stellen. Unsere mangelnde Bereitschaft zur Verantwortungsnahme bringt sie in Macht. Die Macht als solche ist psychopathisch und für jeden von uns bis zu einem bestimmten Punkt auch sehr bequem. Eben bis zu einem bestimmten Punkt …


Anmerkungen

[a1] Früher habe ich bei Psychopathen oft den Begriff „krank“ verwendet. Inzwischen – auch nach vielen Diskussionen – bin ich der Meinung, dass das, aus der Sicht wie ich das Phänomen der Psychopathen untersuche, kein passender Ausdruck ist. Erstens, weil ich kein Mediziner bin und so mir auch das Wissen fehlt, ein Krankheitsbild exakt zu beschreiben und zweitens, weil ich damit (wohl berechtigt) den Eindruck einer Überhebung über diese Menschen erwecke, was ich keinesfalls beabsichtige.

[a2] Der bloße Verdacht im Kopf eines Psychopathen macht aus der von ihm postulierten potenziellen Gefahr die reale Gefahr. Er macht das Szenario seiner ganz persönlich gefühlten Bedrohung des Ich’s zur allgemeinen Bedrohung und setzt umgehend Hebel in Bewegung, die Allgemeinheit von dieser Gefahr zu überzeugen. Er manipuliert bewusst und (geistig) gewalttätig. Dieses Schaffen von Bedrohungszenarien finden wir auch im großen Rahmen bei Pathokratien wieder.

[a3] Manko ist hier nicht verbunden mit einer Wertung im Sinne von positiv und negativ, sondern einfach die Feststellung, dass ein Psychopath nicht in der Lage ist dauerhaft Glück zu empfinden wie empathische Menschen und er unter dieser Situation leidet, was ihn animiert über Ersatzhandlungen kurzfristiges Glück in Form von (ich nenne es so) Kick´s zu empfinden. Dieses Glücksgefühl kann sich der Leser als in etwa das vorstellen, was er empfindet, wenn er Güter erwirbt, im Lotto gewinnt usw.

Quellen

[1] Bewusste Gefühle; 23.8.2011; https://www.dasgehirn.info/denken/emotion/bewusste-gefuehle

[2] Angst macht dich manipulierbar; Nicolette Hoffmann; S.36; Books on Demand GmbH, Norderstedt; ISBN 978-3-8423-3004-7; https://books.google.de/books?id=PkSji-y5cpkC&printsec=frontcover#v=onepage&q&f=false

[3] Planet Erde – Wohnstätte einer kranken Spezies?, mikeondoor, 6.2.2014, http://mikeondoor.blog.de/2014/02/06/pla…alyse-17725986/

[4] 13.8.2016; https://de.wikipedia.org/wiki/Survival_of_the_Fittest

[5] Politische Ponerologie; Andrzej M. Łobaczewski, 1984

[6] https://de.sott.net/article/15828-Ponerologie-Pathokratie-und-der-groe-Fehler-der-einseitigen-Berichterstattung-durch-die-Medien

[7] 11.8.2016; https://de.wikipedia.org/wiki/Manipulation#Allt.C3.A4gliches_Beeinflussen

[8] Fremdwort.de, ReeseOnline e.K., http://www.fremdwort.de/suchen/bedeutung/Psychopath

[9] 10.8.2016; https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialdarwinismus

[10][11] „We came, we saw, he died“; Hillary Clinton; 20.11.2011; www.cbsnews.com/news/clinton-on-qaddafi-we-came-we-saw-he-died/

[12] Dem Drecksack in den Kopf schießen; Moritz Dickentmann; Der Stern; 25. März 2014, http://www.stern.de/politik/ausland/timoschenko-telefonat-abgehoert–dem-drecksack-in-den-kopf-schiessen–3388960.html

[13][14] Politische Ponerologie; Andrzej M. Łobaczewski, 1984; S.215; http://www.dieaufdecker.com/index.php?PHPSESSID=0r2vse111f8h6urhf6njutqgnlsudcuh8c6oq9kipuetjc9thle1&action=dlattach;topic=451.0;attach=694

[15] 10.8.2016; https://en.wikiquote.org/wiki/Madeleine_Albright

[16] https://www.allmystery.de/themen/mg49067

Von Ped

10 Gedanken zu „Psychopathen, Pathokratien – und wir“
  1. Lieber Ped!

    Das ist ein Thema, was mich seit mindesten zehn Jahre sehr bewegt. Deine wieder fachgemäß hervorragende Darstellung erspart und erleichtert mir weitere Recherchen und Nachdenken. Das ist alles so beschrieben, wie ich es auch sehe. Im Weiteren ergänze ich nur einige Gedanken aus meiner Sicht. Bei mir geht es auch dieses Mal um die Frage ‚und wie nun weiter?‘
    Abgesehen davon, daß Du nach meiner Empfindung zu einsichtsvoll mit solchen Menschen umgehst, indem du praktisch auch davon ausgehst, ’nur wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein‘, denke ich, daß die kompromißlose Ächtung solcher kranken Gehirne in Führungspositionen eine unsere dringensten und wichtigen Zukunftsaufgaben ist.
    Wer Macht mißbraucht, um sich zu bereichern und andere kriminelle Delikte zu begehen (dies ist wohl in diesen Kreisen üblich und kaum jemand ist davor gefeit), den sollte man zur Verantwortung ziehen.. Wer aber zum Beispiel nachweisbar sich in die Angelegenheiten anderer Länder einmischt, mit Gewalt – also Krieg – welche ‚humanen und freiheitlichen Ziele‘ dabei auch eine Rolle spielen -, wer gegen das Völkerecht, wie es bei der UNO festgeschrieben wurde, absichtlich und uneinsichtig verstößt, hat keine Befähigung mehr für die innhabende Ämter und überhaupt für eine Machtausübung. Da gibt es für mich keine Gnade. Wenn er nachgewiesener Maßen psychisch krank ist, wird er keine Strafe, sondern eine Therapie bekommen. Es geht nicht um Rache und Zahn um Zahn, es geht ausschließlich um eine Bereinigung der Führungspositionen von gefährlich erkrankten menschlichen Gehirnen.
    Ich habe zu dem Thema einmal einige erste Thesen, die damit in Zusammenhang stehen und mich bei deiner Lektüre inspirierten, aus meiner Sicht aufgestellt.

    8 Thesen zur Befähigung Machtausübender

    Krank oder Psychopathen? Es ist für uns als medizinischer Laie sowieso anmaßend, dies zu beurteilen. Sollen wir aber deswegen überhaupt von dem Thema Abstand nehmen? Nein. Denn es ist in der Öffentlichkeit ein Tabu-Thema. Und wir wissen oder ahnen, warum dies so ist.
    Weil die Mächtigen bzw. davon Betroffenen, dazu keine Diskussion dulden.
    Weil die Zeit noch nicht reif ist, dies öffentlich zu diskutieren. Zu schnell würde eine moderne Hexenverfolgung, etwas wie ein Judenhaß daraus. Wir brauchen erst eine wissenschaftlich untermauerte Rechtssicherheit. Und da dies die Mächtigen nicht anstoßen werden, muß es die Opposition, als müssen es wir tun.
    Die Evolutionen hat mit Bedacht, denke ich, solche Persönlichkeiten entstehen lassen, die eine psychopathische Anfälligkeit oder direkte Ausprägung besitzen. Die Gesellschaft braucht diese Eigenschaften, da sie für eine Vielzahl von Führungs- und Leittätigkeiten unabdingbar sind.
    Analysten und Philosophen, welche der Meinung sind, um Psychopathen nicht in Führungspositionen zu erdulden, müssen wir auf jegliche Machtausübung verzichten und die Gesellschaft anarchisch betreiben. Sie kommen mir irgendwie irregeleitet vor, denn sie beachten zum Beispiel folgende Gegebenheiten nicht:
    • Anarchie ist nur in kleineren Gesellschaften, bis zur Größe eines größeren Dorfes möglich bzw. sinnvoll. Darüber hinausgehende Planungen und Entscheidungen verlangen spezielle Eigenschaften (psychische Eignung und komplexes Wissen, Können, Erfahrung) sowie spezielle Vollmachten (also Machtbefugnisse), die nicht Jedermann in der Lage ist zu erfüllen. Überhaupt ist eine relativ perfekte Demokratie in unserer Hochentwicklung nicht möglich, da die Menschen komplizierte Zusammenhänge nicht überblicken und unklare Situationen nicht durchschauen und um die demokratischen Regeln zu befolgen, nur ein Zeitverzug und Mittelmaß herauskommt. Deshalb ist ja die Demokratie schon fast außer Dienst gestellt und wirklich wichtige Entscheidungen werden hinter geschlossen Türen gefällt.

    • So wie die Natur die Psychopathen schuf, entwickelte sie auch die Mehrzahl der Menschen zu einer fast homogenen Masse, die geführt und beherrscht werden wollen. Denen ist Macht ausüben, perspektivisches Denken und Handeln, Strategie, Analyse, Führungsarbeit, in Zusammenhängen denken, Verantwortung über ihre Familie hinaus zu übernehmen, nicht gegeben – vom Intellekt her nicht möglich. Das sind immerhin über die Hälfte der Menschen!

    • Es gibt in der Gemeinschaft und Gesellschaft generell keine hierarchiefreien Räumen. Irgend jemand in der Gruppe erarbeitet sich seine Führungs- oder Leitfunktion. Der anerkannte Fachmann wird das Fachliche letzten Endes bestimmen, denn man wird sich nicht bei jeder Tätigkeit erst einen Konsens über die anzuwendende Technologie und Konstruktion erarbeiten. (Die gute Köchin, der gute Zimmerman, der Friedensrichter usw.) Das eine Gruppenmitglied ist der Witzbold, ein anderes der Philosoph oder Geschichtenerzähler oder Liebhaben oder oder. Jeder Mensch hat zumeist seiner Persönlichkeit entsprechend, seine Funktion, die ihm, einmal erkämpft, auch kaum wieder jemand streitig macht. Er hat auf seinem Gebiet eine Führung – eine Machtausübung auf Meinungsbildung und Handlungen inne.

    • Je komplizierter und komplexer die Probleme und Aufgaben werden, um so mehr wird eine Führung und Leitung benötigt. Immerhin befinden wir uns nicht mehr in der Urzeit, sondern in der Weiterführung eines unglaublich hohen Standes des Wissens und Könnens.
    Die heutige und zukünftige moderne Gesellschaft braucht also Persönlichkeiten zur Führung und Leitung und damit zur Machtausübung. Und die Evolution hat etwa 10 bis 15 % der Menschen dafür bereitgestellt, die sich zu nichts anderes einsetzen lassen, weil sie nur hier ihren Glückseligkeitsanspruch erfüllen können.
    Fast jeder Mensch in einer Machtposition wird nach einiger Zeit (bereits nach 4 bis 6 Jahren, sagte mir der Leiter einer Klinik einmal) in einen Machtrausch verfallen, was nichts anderes bedeutet, daß er psychopathisch reagiert und fühlt und es selbst an sich nicht bemerkt.
    Da wir dies wissen und Jahrtausende lang – also viel zu lange – solche erkrankten Gehirne erduldet und all dem Unsinn, den die kranken Gehirne uns suggeriert haben, willig folgten, ist es endlich erforderlich und nach entsprechender Vorbereitungszeit auch möglich, eine Kontrolltätigkeit über den Gesundheitszustand der Mächtigen zu organisieren und dieselben bei gesellschaftsschädigendem Verhalten zu entmachten.
    Zum Erkennen psychopathischer Erkrankungen hat die Medizin ein 40-Punktesystem entwickelt, was wohl ausschließlich bei Kriminellen oder anders strafbar Gewordene angewendet wird. Es ist notwendig, das System der Früherkennung auch auf jegliche Machtausübende auszuweiten, die ja im Krankheitsfall in der Regeln strafbare Handlungen begehen oder begehen lassen (schlimmstes Beispiel zur Zeit: USA und ihre Verbündeten als Aggressorstaaten; …)
    Wer in der Gesellschaft eine Macht ausüben will, sei es in Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft, muß zukünftige gesetzlich verpflichtet werden, in regelmäßigen Kontrollen und Tests (aller drei bis 5 Jahre) eine Befähigung für die jeweilige Tätigkeit nachzuweisen.
    An der bisher überwachten Qualität zur Führung eines Flugzeuges sind an die 300 Fluggäste und Personal interessiert. Ein Befähigungsnachweis für Piloten (auch Bahn- und Busfahrer …) ist gewissenhaft, gesetzlich geregelt, aktuell vorzulegen.
    Die Befähigung unserer Politiker und Führungskräfte in der Wirtschaft, im Finanzsektor und in der Gesellschaft wirkt unmittelbar auf ganze Völker und auch Global, also auf zig Millionen Menschen. Um so notwendiger ist hier eine demokratisch und gesundheitlich Befähigung des Führenden und leitenden Personals.

    Dankbare Grüße von adolfkurt

  2. @Sei gegrüßt adolfkurt

    Und danke für Deine Überlegungen. Es sind genau die Richtigen, um gute (so hoffe ich) Fragen stellen zu können 🙂

    „… denke ich, daß die kompromißlose Ächtung solcher kranken Gehirne in Führungspositionen eine unsere dringensten und wichtigen Zukunftsaufgaben ist.“

    Weil Du sauer über die bist? Ok, das war ironisch, Du wirst mir verzeihen. Gut, also ohne Ironie weiter. Was konkret erhoffst Du Dir „von einer kompromisslosen Ächtung solcher kranken Gehirne“? Vor allem setzt Du auch noch die Priorität auf diese Aufgabe. Sage mir konkret die Träger kranker Gehirne und begründe es. Du weißt, wer „da oben“ krank ist? Woher?

    „Wer Macht mißbraucht, um sich zu bereichern und andere kriminelle Delikte zu begehen (dies ist wohl in diesen Kreisen üblich und kaum jemand ist davor gefeit), den sollte man zur Verantwortung ziehen.“

    Was verstehst Du unter „Missbrauch von Macht“. Macht wird per se gebraucht. Macht als Komponente bringt das mit. Weißt Du wieviel Menschen in diesem Land Macht gebrauchen? Die möchtest Du alle benennen und dann zur Verantwortung ziehen? Ja, auch ich bin oft genug frustriert. Aber das große Bild ist immer schnell gemalt; versuche Dir das Ganze aber mal im Einzelnen vorzustellen. Versuche Dir vorzustellen, wie die Gesellschaft aussehen wird, wenn das passiert. Könnte es sein, dass wir dann die ganzen Bösen in Lagern erst einmal konzentrieren müssen (Vorsicht: wieder Ironie)? „Müssen“ wir das? Denn wir können ja leider nicht anders, auch wenn wir dafür vorübergehend unsere Menschlichkeit, unsere ethischen Werte zu Grabe tragen müssen. Die Argumentation kommt mir bekannt vor. Weiterhin: „Zur Verantwortung ziehen„, geht so etwas überhaupt?

    „Wer aber zum Beispiel nachweisbar sich in die Angelegenheiten anderer Länder einmischt, mit Gewalt – also Krieg – welche ‚humanen und freiheitlichen Ziele‘ dabei auch eine Rolle spielen -, wer gegen das Völkerecht, wie es bei der UNO festgeschrieben wurde, absichtlich und uneinsichtig verstößt, hat keine Befähigung mehr für die innhabende Ämter und überhaupt für eine Machtausübung.

    Wohl wahr. Und? Wer bestimmt über den Grad an Befähigung? Eine neue Macht? Die selbstverständlich auch nur das Gute will? Du meinst, es gibt bessere Menschen, die unabhängige Instanzen (Gerichte?) besetzen und berufen sind, mit dem Daumen nach oben oder nach unten zu zeigen? Kommt mir irgendwie auch bekannt vor.

    „Da gibt es für mich keine Gnade. Wenn er nachgewiesener Maßen psychisch krank ist, wird er keine Strafe, sondern eine Therapie bekommen. „

    Und wieder: WER weist das nach. Was ist überhaupt „psychisch krank“? Wo ist eigentlich der Unterschied zwischen Strafe und Konditionierung (Therapie)? Hatten wir das nicht schon einmal? Holen wir uns dann EXPERTEN? Es geht hier auch gar nicht um Gnade – zumindest nicht für mich. Denn Gnade gibt der Richter.

    „Krank oder Psychopathen? Es ist für uns als medizinischer Laie sowieso anmaßend, dies zu beurteilen.“

    Das sehe ich inzwischen exakt auch so.

    „Sollen wir aber deswegen überhaupt von dem Thema Abstand nehmen? Nein.“

    Doch! Dafür können wir die Sicht ändern.

    „Denn es ist in der Öffentlichkeit ein Tabu-Thema. Und wir wissen oder ahnen, warum dies so ist. Weil die Mächtigen bzw. davon Betroffenen, dazu keine Diskussion dulden.“

    Erstens: Wer genau sind die Mächtigen? Wir verallgemeinern einfach und genau das befähigt uns, auf eine Gruppe von Menschen (erst einmal geistig) einzuschlagen. Weil wir den Menschen zuvor das Gesicht genommen haben. WER genau duldet keine Diskussion? In diesem Land dulden Millionen Menschen keine Diskussion. Bei gemeinsamen Feindbildern, ja, da sind sich Gruppen von Menschen einig.

    „Weil die Zeit noch nicht reif ist, dies öffentlich zu diskutieren. Zu schnell würde eine moderne Hexenverfolgung, etwas wie ein Judenhaß daraus.“

    Seien wir ehrlich, es ist doch schon so weit.

    „Wir brauchen erst eine wissenschaftlich untermauerte Rechtssicherheit. Und da dies die Mächtigen nicht anstoßen werden, muß es die Opposition, als müssen es wir tun.“

    WAS ist für Dich Opposition. Was genau meinst Du mit untermauerter Rechtssicherheit. Recht ist verbriefte Macht. Was glaubst Du wird sich ändern, wenn Du das Recht „auf Deiner Seite“ hast. Und erneut frage ich den Leser: Was genau sind „die Mächtigen“?

    „So wie die Natur die Psychopathen schuf, entwickelte sie auch die Mehrzahl der Menschen zu einer fast homogenen Masse, die geführt und beherrscht werden wollen. „

    Ganz genau so sieht ein paranoider Psychopath den Großteil der Menschen. Er teilt ein zwischen den Führern (ich korrigiere zu „Herrschern“) und den zu Führenden (ich korrigiere zu „Unterwerfenden“) und er selbst sieht sich 100prozentig befähigt, über sie (und zwar nur zu ihrem Besten) zu herrschen, und zwar nicht irgendwie, sondern genial und in ausschließlich SEINEM Wissen. Weißt Du adolfkurt, so sehe ich die Menschen nicht. Ansonsten …

    „Es gibt in der Gemeinschaft und Gesellschaft generell keine hierarchiefreien Räumen. „

    Ach? Wenn ich meine Umwelt betrachte, erkenne ich anderes.

    „Irgend jemand in der Gruppe erarbeitet sich seine Führungs- oder Leitfunktion. Der anerkannte Fachmann wird das Fachliche letzten Endes bestimmen, denn man wird sich nicht bei jeder Tätigkeit erst einen Konsens über die anzuwendende Technologie und Konstruktion erarbeiten. „

    Da gibt es einen schwerwiegenden Unterschied. Macht sollte nicht verwechselt werden mit Kompetenz! Und davon sprichst Du. Von Kompetenz und Verantwortungsnahme – und der Achtung, der Erkennung dieser Befähigung durch die Gruppe; das zum allseitigen Vorteil (kooperatives Spiel). Das hat mit Macht überhaupt nichts zu tun. Da steckt ein aktiver Prozess (je nach den individuellen Fähigkeiten) aller Mitglieder der Gruppe dahinter.

    „Je komplizierter und komplexer die Probleme und Aufgaben werden, um so mehr wird eine Führung und Leitung benötigt. Immerhin befinden wir uns nicht mehr in der Urzeit, sondern in der Weiterführung eines unglaublich hohen Standes des Wissens und Könnens.“

    Wie Du es sagst: Führung und Leitung. Da ist nix mit (selbstherrlicher und arroganter) Machtausübung. Da ist Verantwortung, Rückkopplung, Interaktion, mitnichten Bestimmung, Bevormundung, Entmündigung… Und Psychopathen glauben nämlich in ihrer Eliten-Rolle komplexe Systeme beherrschen zu können. Und deshalb laufen auch so viele Dinge schief. Nicht WEIL Macht dominiert, hat die Menscheit technologische Weiterentwicklungen bewerkstelligt, sondern TROTZ der Macht.

    „Die heutige und zukünftige moderne Gesellschaft braucht also Persönlichkeiten zur Führung und Leitung und damit zur Machtausübung. „

    Nach vorher von mir Angemerktem, wird es Dich nicht überraschen, wenn ich hier einen Fehlschluss erkenne. Eben weil Führung und Leitung damit überhaupt nichts zu tun haben. Machtausübung ist dagegen ein Ego-Trip.

    „Fast jeder Mensch in einer Machtposition wird nach einiger Zeit (bereits nach 4 bis 6 Jahren, sagte mir der Leiter einer Klinik einmal) in einen Machtrausch verfallen, was nichts anderes bedeutet, daß er psychopathisch reagiert und fühlt und es selbst an sich nicht bemerkt.“

    Merke auf, dahin möchtest Du aber! Du möchtest die bisherigen Träger der Macht ersetzen durch bessere Menschen, eine neue Elite. Nach der Logik des Klinikleiters wirst Du also selbst zum Psychopathen! Weil Du an die Macht vom Innersten her glaubst.
    Wenn nun aber gar nicht stimmt, was der Klinikleiter gesagt hat? Wovon ich ausgehe!

    „Da wir dies wissen und Jahrtausende lang – also viel zu lange – solche erkrankten Gehirne erduldet und all dem Unsinn, den die kranken Gehirne uns suggeriert haben, willig folgten, ist es endlich erforderlich und nach entsprechender Vorbereitungszeit auch möglich, eine Kontrolltätigkeit über den Gesundheitszustand der Mächtigen zu organisieren und dieselben bei gesellschaftsschädigendem Verhalten zu entmachten.“

    Diese Gehirne – so meine Ansicht – sind nicht krank! Und Du möchtest Macht über Macht, sozusagen eine absolute unfehlbare gute Supermacht? Du möchtest also den Teufel mit dem Beelzebub austreiben?
    Zwei Worte aber halte ich für wichtig und dort sehe ich den Ansatz: „willig folgten„. Weil hier bringst Du endlich mal uns selbst in´s Spiel. Wie wäre denn die Konsequenz, wenn wir einfach mal NICHT mehr willig folgten? Denn genau das tut doch die Gesellschaft bislang. Bestes Beispiel dafür ist der Spruch: Stell Dir vor, es ist Krieg, aber keiner geht hin. Da nicht hinzugehen, ist eben ein solcher aktiver Prozess, unbequem, durchaus mit Nachteilen verbunden, aber genau darin liegt unser Problem. Wir zeigen auf die Eliten und ziehen trotzdem in den Krieg.

    Wir wollen einfach nicht wahrhaben, dass wir Mitarchitekten dieses Systems sind. Und wir wollen nicht glauben, dass in unserem Kopf eine sehr wirksame Matrix arbeitet. Das geht weit darüber hinaus, ob Sozialismus nun besser ist als Kapitalismus oder nicht …

    Sei Du herzlich gegrüßt von
    Ped

  3. Hallo Ped43z!

    Über Deinen Kommentar zu meinem obigen war ich sehr erstaunt, bis ich bemerkte, daß Du alles, was mit Macht im Zusammenhang steht, aus anarchistischer Sicht gelesen, verarbeitet und geschrieben hast. Und da kann es kein Verständnis für meine Aussagen geben, weshalb Du auch so seltsame Fragen und Behauptungen niedergeschrieben hast: ironisch, empathielos, respektlos gegenüber meinen Auffassungen.
    Dein Irrtum liegt darin begründet, daß Macht nicht negativ, sondern neutral definiert ist. Sie kann positiv oder negativ sein. Hierzu ein Zitat aus Wikipedia –> Macht:
    ZITAT (Wiki):
    ‚Macht definiert den Umfang der physischen und psychischen Handlungsmöglichkeiten einer Person oder Personengruppe.
    Die Nutzung dieser Handlungsmacht, die sich auf andere Individuen auswirken kann, aber nicht muss, ist in positivem wie auch negativem Sinne, bezogen auf deren Auswirkungen, möglich.
    Bei negativen Auswirkungen und unter Voraussetzung einer bewusst möglichen Entscheidung für diese wird von Machtmissbrauch gesprochen. Ist der Einsatz von Zwang oder Gewalt möglich, muss dies nicht stets auch negative Auswirkungen haben, so dass eine differenzierte Betrachtung von Handlungsmacht und deren Voraussetzungen und Auswirkungen notwendig ist.‘

    Wenn man Macht so sieht – und nicht nur ich sehe sie so – gibt es in der Gesellschaft und Gruppe immer Machtverhältnisse und damit Hierarchien.

    Nachstehend gebe ich unter diesem Gesichtspunkt einige Antworten auf Deinen Kommentar (als ‚ICH jetzt‘)

    MACHT
    DU: Führung und Leitung. Da ist nix mit (selbstherrlicher und arroganter) Machtausübung.
    ICH jetzt: Hier irrst Du sicherlich oder hast Dich unglücklich ausgedrückt. Ich erkenne aus Deinen Formulierungen, daß bei Dir (bei euch Anarchisten) der Machtbegriff ausschließlich negativ besetzt ist.
    Im normalen Sprachgebrauch wird dieser Begriff jedoch im Ursprung immer noch neutral verwendet.
    Es gibt die Möglichkeit, Macht auch ins Positive sowie leider sehr häufig auch ins Negative hin zu gebrauchen. Um eine Macht auszuüben, muß man Führen und Leiten. Führen und Leiten ohne Macht gibt es nicht. Man braucht dazu in der Regel die von Dir genannten Eigenschaften:
    DU: Da ist Verantwortung, Rückkopplung, Interaktion, mitnichten Bestimmung, Bevormundung, Entmündigung…
    ICH jetzt: Verantwortung, Rückkopplung, Interaktion u.a. sind auch die Grundbedingungen für eine erfolgreiche Machtausübung. Während wieder unterstellt wird, daß Bestimmung, Bevormundung, Entmündigung typisch für Machtverhalten ist. Kann sein, muß nicht sein, ist eventuell bereits ein Anzeichen für eine negative Machtausübung. Der Mächtige, also der Führer und Leiter muß auch zu unliebsamen Maßnahmen in der Lage sein, sonst ist der Erfolg der Gruppe / Firma … gefährdet.
      
    ICH: „Es gibt in der Gemeinschaft und Gesellschaft generell keine hierarchiefreien Räumen. „
    DU: Ach? Wenn ich meine Umwelt betrachte, erkenne ich anderes.
    ICH jetzt: Siehe richtig hin und blicke tiefer. Der eine in der Gruppe hat mehr im Organisatorischen den Hut auf, ein anderer in der Öffentlichkeitsarbeit, ein Dritter in der Theorie, ein Vierter im Ökonomischen. Je nachdem, wer die größte Kompetenz dazu hat. Und diese Personen spezialisieren sich nach und nach so darauf und werden deshalb durch ihre Kompetenz eine bestimmte Macht auf die Gruppe und außerhalb ausüben. Man folgt ihnen und akzeptiert sie als den Spezialist.
    Und so ähnlich ist es auch im Großen. Ein inkompetenter Leiter besitzt keine wirkliche Macht. Er wird von den Mitarbeitern aus Disziplingründen geduldet. Mehr nicht. Die wirkliche Initiative – sprich Macht – geht von der darunterliegenden Leitungsebene aus. Habe es selbst mehrfach erlebt. Man spricht auch von der Betriebsmafia, welche Lenkt und entscheidet. Und der Chef ist froh, daß es alles so gut läuft.
     
    ICH: „Irgend jemand in der Gruppe erarbeitet sich seine Führungs- oder Leitfunktion. Der anerkannte Fachmann wird das Fachliche letzten Endes bestimmen, denn man wird sich nicht bei jeder Tätigkeit erst einen Konsens über die anzuwendende Technologie und Konstruktion erarbeiten. „
    DU: Da gibt es einen schwerwiegenden Unterschied. Macht sollte nicht verwechselt werden mit Kompetenz! Und davon sprichst Du. Von Kompetenz und Verantwortungsnahme – und der Achtung, der Erkennung dieser Befähigung durch die Gruppe; das zum allseitigen Vorteil (kooperatives Spiel). Das hat mit Macht überhaupt nichts zu tun. Da steckt ein aktiver Prozess (je nach den individuellen Fähigkeiten) aller Mitglieder der Gruppe dahinter.
    ICH jetzt: Großer Irrtum Deinerseits. Macht ohne Kompetenz geht nicht, wird aber leider als eine Fehlentwicklung auch praktiziert. Doch von diesem Fall kann man nicht ausgehen. Es ist nicht der gewünschte und theoretische Normalfall für eine Diskussion.
    Kompetenz ohne Macht ist fast wirkungslos (z.B. ein Bild, wie man es oft beobachten kann: eine fachlich kompetente Person sitzt unbeachtet und ungefragt abseits, weil sie sich nicht artikulieren, nicht andere überzeugen, für etwas begeistern kann. Man wird sie um Rat fragen und ihr die schwierigsten Aufgaben übertragen. Aber es bleibt eine graue Maus). Kompetenz und die nötige Macht dazu, um die Kompetenz auch durchsetzen zu können, das ist der eigentliche Weg. In der Gruppe ist derjenige der Mächtige, der Kompetenz und viele andere Eigenschaften besitzt, um diese zu führen. Dabei ist es uninteressant, wie derjenige zur Macht gelangte (ob bestimmt, gewählt, im kooperativen Spiel zum allseitigen Vorteil hervorgetreten).
     
    DU: Wer bestimmt über den Grad an Befähigung? Eine neue Macht?
    ICH jetzt: Der Befähigungsnachweis beinhaltet die Anforderungen an die Tätigkeit und die dazu bei dem Bewerber vorhandenen Voraussetzungen und evtl. Risiken. In einer Checkliste werden definierte und für die jeweilige Person nachgewiesene Merkmale eingetragen aus den Bereichen
    ### Gesundheit (körperlich-geistiger Zustand und -Belastbarkeit)
    ### Bildung (fachliche und Allgemeinbildung, Abschlüsse und Weiterbildung)
    ### Erfahrung (Berufs- und Lebenserfahrung, Referenztätigkeiten und -Leistungen)
    ### Führungsqualitäten und Leitungsqualitäten (Menschenführung, komplexes und strategisch-taktisches Denken und Handeln, überzeugendes Auftreten, Durchsetzungsvermögen, Belastbarkeit, Redlichkeit …)
    ### Psychische Veranlagungen und Zustände (Charaktereigenschaften, psychische Besonderheiten, Belastbarkeit, …)
    Ich denke hierbei an die in Medizin und Psychologie üblichen Bewertungssysteme. Auch für Leitungstätigkeit gibt es solche Bewertungsmöglichkeiten (z.B. bei mir einsehbar ein Handbuch aus der DDR für Leitungskader mit eben solchen Bewertungs-Checklisten)
    Mit einer gesetzlich angeordneten Einführung der Befähigungsnachweise wird dies schrittweiser Alltag. Es gibt keine Aktionen, sondern es läuft wie bei den Piloten und ähnlichem Personal und wird durch Prüfungsausschüsse mit einer Widerspruchsmöglichkeit vor Gericht, in festgelegten differenzierten Intervallen vorgenommen.
    Zur Rechtssicherheit gehört, daß die Einschätzungen und Beurteilungskriterien in Toleranzbereichen zulässig sind.
    Das sind aus dem Stegreif meine Vorstellungen. In diesem Sinn werden Fachleute natürlich exaktere Checklisten erarbeiten. Es bleibt eine sehr schwierige Aufgabe und es ist weiter nichts wie das Bemühen, die subjektive Beurteilung kompliziertere persönliche Vorgange und Zustände zu objektivieren.
     
     
    DU: Was konkret erhoffst Du Dir „von einer kompromißlosen Ächtung solcher kranken Gehirne“? Vor allem setzt Du auch noch die Priorität auf diese Aufgabe.
    ICH jetzt: ‚An ihren Taten werdet ihr sie erkennen.‘ Was hier faul ist im Staate Deutschland und der Welt, das sieht doch ein Blinder. Seinen Gewinn- und Machtanspruch durch militärische Gewalt, Menschenopfer und Wertevernichtung zu erhöhen ist einem gesunden Menschengehirn zuwider. Ein Mensch, der so etwas ohne Zwang tut, muß krank sein. Wie die Krankheit heißt, ist unbedeutend. Das muß der Fachmann entscheiden. Diese Feststellung KRANK mag subjektiv sein, jedoch verpflichtet es doch, die Dinge näher zu untersuchen bzw. überhaupt erst einmal zu diskutieren. Ab wann ist ein Mensch, der Macht ausüben darf, für diese Tätigkeit nicht mehr geeignet bzw. nicht mehr zulässig?
    Aber in Zukunft, worauf meine Absichten außnahmslos zielen, fallen die kranken Gehirne bei der routinemäßigen Befähigungs-Nachweispflicht automatisch auf, wenn sie nicht schon vorher durch Entscheidungen, die den Vollmachten, Funktionsaufgaben widersprechen oder einen gesellschaftlichen Schaden verursachen, sichtbar werden.
     
    ICH: „Wer Macht mißbraucht, um sich zu bereichern und andere kriminelle Delikte zu begehen …, den sollte man zur Verantwortung ziehen.“
    DU: versuche Dir das Ganze aber mal im Einzelnen vorzustellen. Versuche Dir vorzustellen, wie die Gesellschaft aussehen wird, wenn das passiert. Könnte es sein, dass wir dann die ganzen Bösen in Lagern erst einmal konzentrieren müssen (Vorsicht: wieder Ironie)? „Müssen“ wir das? Denn wir können ja leider nicht anders, auch wenn wir dafür vorübergehend unsere Menschlichkeit, unsere ethischen Werte zu Grabe tragen müssen. Die Argumentation kommt mir bekannt vor. Weiterhin: „Zur Verantwortung ziehen„, geht so etwas überhaupt?
    ICH jetzt: Zur Verantwortung ziehen kann es überall dort nur geben, wo ein Gesetz verletz wird. Wenn wir die Überwachung der mit Macht ausgestatteten Personen gesetzlich regeln, können wir diese auch zur Verantwortung ziehen. Natürlich müssen wir das, wenn ein Gesetz das vorschreibt. Nicht bevor es eine gesetzliche Grundlage dazu gibt. Aber im späteren Gesetzesalltag, so nach und nach, je nach Erfordernis, Niemals als Aktion.
    Ich lese aus Deinen Worten, daß Du an eine einmalige Aktion denkst, wo wir mit einem Schlag alles Kranke in dem Staat aussondern. Das wäre absoluter Blödsinn und ich frage mich, wie Du mir so einen Unsinn unterstellst. Es zeigt mir, daß Du nur sehr oberflächig meine acht Thesen gelesen und sofort, im ersten Zorn, geantwortet hast. Ist mir früher auch schon passiert.
      
    ICH „Da gibt es für mich keine Gnade. Wenn er nachgewiesener Maßen psychisch krank ist, wird er keine Strafe, sondern eine Therapie bekommen. „
    DU: Und wieder: WER weist das nach. Was ist überhaupt „psychisch krank“? Wo ist eigentlich der Unterschied zwischen Strafe und Konditionierung (Therapie)?
    ICH jetzt: Das mit der Gnade ist eine dumme Rederei von mir. Das lasse ich mal weg.
    Wer das nachweist -à oben.
    Was ist psychisch krank? Das können die Psychologen ziemlich gut messen (z.B. à WIKI unter Psychopathen – 40 Punktesystem). Und wenn sich der Gesetzgeber damit beschäftigt, werden Arbeitsgruppen noch genauere und speziellere Definitionen und Einordnungsmerkmale festschreiben.
    In der negativen Machtausübung gibt es zwei wesentliche Arten, die auch gegenseitig miteinander verflochten sind :
    ### Die Person wird korrupt, manipuliert, erpreßt, sie veruntreut, bereichert sich und andere usw.. Das sind kriminelle Taten, welche heute auch strafbar sind und vielleicht, wenn die gesellschaftliche Kontrolle und gesetzliche Einflußnahme verbessert wird, ohne Ansehen der Person, kompromißlos in breiterem Umfang aufgedeckt wird.
    ### Diese und andere Schäden an der Gesellschaft durch typische psychopatische Ursachen stehen in der Regel außerhalb des Bewußtseins des Verursachers und können demzufolge nicht bestraft, sondern müssen therapeutisch behandelt werden. Das Ziel der vorgeschlagenen Kontrollmaßnahmen ist die rechtzeitige Verhinderung solcher Schadensfälle. Es ist wie ein Verbot des Führen eines Fahrzeuges als Alkoholiker.
    DU: Hatten wir das nicht schon einmal?
    ICH jetzt: Nein, wenn wir es richtig anfassen. Wir grenzen keine Personen aus. Wir schützen sie, daß sie nicht zu Schaden kommen. Es passiert ihnen nur das in einem Rechtsstaat übliche. Wir decken es aber auf und lassen es nicht im Graubereich der Verbrechen verschwinden.
    DU: Holen wir uns dann EXPERTEN?
    ICH jetzt: Solche Zulassungsbehörden gibt es bereits in der Gesellschaft. Nun eben eine mehr. Wir brauchen dazu nicht die sogenannten Experten (höchsten in einem Berufungsverfahren). Es genügen die üblichen Fachleute, welche die Checklisten abarbeiten.
     
    ICH: „Fast jeder Mensch in einer Machtposition wird nach einiger Zeit (bereits nach 4 bis 6 Jahren, sagte mir der Leiter einer Klinik einmal) in einen Machtrausch verfallen, was nichts anderes bedeutet, daß er psychopathisch reagiert und fühlt und es selbst an sich nicht bemerkt.“
    DU: Merke auf, dahin möchtest Du aber! Du möchtest die bisherigen Träger der Macht ersetzen durch bessere Menschen, eine neue Elite. Nach der Logik des Klinikleiters wirst Du also selbst zum Psychopathen! Weil Du an die Macht vom Innersten her glaubst.
    Wenn nun aber gar nicht stimmt, was der Klinikleiter gesagt hat? Wovon ich ausgehe!
    ICH jetzt: Quatsch. Keine neue Elite und keine Aktion, sondern ein bei Notwendigkeit erfolgter Kaderaustausch. Ein ganz normaler Fall. Unentwegt werden Mächtige ausgetauscht. Hier kommt nur ein neuer, ein sehr wesentlicher Grund dazu.

    Es ging einmal um den Austausch unseres Kombinatsdirektors, der eine außerordentliche Kompetenz besaß und damit eine uneingeschränkte Anerkennung. Nach einigen Jahren registrierten wir Seltsamkeiten, die ich hier aus Zeitgründen nicht aufführen möchte. Der Mann wurde zum Alkoholiker und eine Selbstherrlichkeit setzte ein, die wir nicht mehr dulden wollten. Der ärztliche Direktor, den ich konsultierte, denn ich war als sein zuständiges Parteileitungsmitglied mit dem Fall betraut, erklärte die medizinisch-psychologische Diagnose Machtrausch damit, daß so eine Persönlichkeit mit der Zeit gewohnt ist, daß Jedermann ohne Verzug das tut, was er sagt. Er wird bald seinen Fahrer zur Beschaffung privater Dinge wegschicken und auf Betriebskosten Feste feiern und Gäste einladen und Geschäfte mit anderen Firmen zum gegenseitigen Vorteil und zur persönlichen Bereicherung machen usw. Und weil er extrem viele Überstunden leistet, findet er, daß er das Recht dazu hat. Nun waren in einem volkeigenen Betrieb seine Möglichkeiten gegenüber der heutigen freien Marktwirtschaft, des Steuerbetruges und der tausend Tricks, die es gibt, noch sehr bescheiden. Trotzdem verändert sich die Persönlichkeit im Streß seiner aufwendigen Tätigkeit, des erlebten Hofierens und des ideologischen Druckes durch die übergeordneten Partei- und Wirtschaftsorgane unaufhaltsam. Ich habe viel solche Persönlichkeiten noch kennengelernt, als ich im Staatsapparat war. Es ist alles so menschlich und absehbar, daß man ohne zu bestrafen, solche Leute rechtzeitig einfach nur aus dem Verkehr ziehen muß.

    DU: Sage mir konkret die Träger kranker Gehirne und begründe es. Du weißt, wer „da oben“ krank ist? Woher?
    ICH jetzt: Stell Dich nicht so umständlich an. Nehmen wir ein Beispiel – unsere Bundestagsabgeordneten – und sehen uns die Mächtigen einmal genauer an.
    Schauen wir in die Liste über Nebenverdienste im Bundestag.
    (—> https://www.facebook.com/abgeordnetenwatch.de/posts http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundestagsradar-das-sind-ihre-abgeordneten-a-928365.html http://www.bundestag.de/static/appdata/Hinweise_zur_Veroeffentlichung.pdf)
    Da werden freiwillig (also nicht von allen) nur die Einnahmen ab einer bestimmten Höhe angegeben. Allein dieser eine Sachverhalt zeigt, in welchem Umfang die Abgeordneten namentlich benannt offensichtlich bestochen werden. Denn es geht in der Liste für eine Vielzahl von Personen um Millionen. Und was sie für Nebentätigkeiten haben! Wohin Du blickst, kannst Du solche Dinge erfahren. An die 7000 Personen sind gegenwärtig aus Wirtschaft – Finanzwesen und Militär im Bundestag tätig und arbeiten die Gesetze vor! Die Abgeordneten stimmen den Entwürfen, zumeist dicke Wälzer, welche man in der kurzen Zeit kaum durcharbeiten kann und wozu auch das Fachwissen fehlt, es zu verstehen, zu. Entweder ist diese Verfahrensweise der Nebentätigkeiten, Nebenverdienste, sich die Arbeit von der Lobby selbst erarbeiten zu lassen und dann unverstanden-ungelesen zustimmen kriminell oder krankhaft-machtbesessen. Ein Grund, einzugreifen besteht auf jedem Fall. Aber es passiert fast nichts, die Rechtslage zu verbessern. Für Abgeordnete gibt es so eine Regelung nicht, wie für Beamte, welche nach dem Gesetz nicht bestochen werden dürfen.
    Wie Krank muß so ein Mensch sein, der als Berufspolitiker sich zu sehr guten Konditionen ein Leben lang in so einem Klima ein korruptes, gewissenloses Leben führt?
     
    ICH: „Denn es ist in der Öffentlichkeit ein Tabu-Thema. Und wir wissen oder ahnen, warum dies so ist. Weil die Mächtigen bzw. davon Betroffenen, dazu keine Diskussion dulden.“
    DU: Erstens: Wer genau sind die Mächtigen? Wir verallgemeinern einfach und genau das befähigt uns, auf eine Gruppe von Menschen (erst einmal geistig) einzuschlagen. Weil wir den Menschen zuvor das Gesicht genommen haben. WER genau duldet keine Diskussion?
    ICH jetzt: Die Mächtigen sind in meinem Fall diejenigen, die Macht ausüben – ganz allgemein. Die ‚davon‘ Betroffenen sind die psychopathisch bereits Erkrankten. Beide ahnen zumindest ihre Schuldgefühle und wissen um die Probleme mit den negativen Trends jahrelanger Machtausübung und haben natürlich kein Interesse, daß dies breit diskutiert wird. Für die sind wir ‚Untergebenen und kleine Leute‘ nicht befähigt und in der Lage, über ihre Probleme, auch gesundheitlicher Art nachzudenken oder gar dazu zu urteilen.
    Wer genau einer Diskussion aus dem Weg geht, sieht man daran, daß über das Internet solche Leute wie KenFM, Christoph Hoerstel, Lafontaine, Andreas Popp, Georg Schramm, Volker Pispers, Eugen Drewermann und viele andere, selbst die Bundeskanzlerin und andere ‚Mächtige‘ Verbrecher, Irre und Kranke genannt und des Eids- und Verfassungsbruchs angeprangert haben. Dies wurde nach meiner Kenntnis nie diskutiert. Gehört zur Redefreiheit, obwohl es doch bereits beleidigende Anklagen sind.
    Nehmen wir nur den Fall Rußland. Wider alle Vernunft legen wir uns mit einer Atommacht an, von denen wir auch z.B. noch vom Gasimport abhängig sind. Und nur, weil es die USA will. Wer da als Verantwortlicher in der Regierung mitmacht, hat sein Gehirn nicht mehr unter Kontrolle. Er oder sie lassen sich erpressen, bedenken die Auswirkungen und die deutschen Interessen nicht, halten nicht Schaden vom deutschen Volk fern, verletzen also ihren Treuschwur und hängen in krankhafter Gier an ihrer Funktion fest, anstatt das Äußerste für den Friedenserhalt zu unternehmen. Und wenn sie persönlich als Irre angegriffen werden, verteidigen sie sich nicht. Ich frage Dich, warum unser bescheidener Menschenverstand, angesichts der Informationen, über die wir verfügen, nicht befähigt sein soll, solch eine Anklage zu erheben? Wieso kann der beobachtende Bürger nicht Unrecht oder Fehlentwicklungen erkennen? Ich muß wohl keine weiteren Beispiele bringen. Das Thema der kranken Gehirne gehört auf die Tagesordnung. Und zwar vorerst nur polemisch. Wir haben noch keine Rechtssicherheit geschaffen, um wirklich etwas dagegen unternehmen zu können. Ich sehe nicht ein, warum wir nicht das Recht haben, unsere Marionetten-Staatsführung scharf anzugreifen. Wie soll denn sonst eine Bremse eingelegt und eine Veränderung angefaßt werden?
     
    ICH: „Wir brauchen erst eine wissenschaftlich untermauerte Rechtssicherheit. Und da dies die Mächtigen nicht anstoßen werden, muß es die Opposition, als müssen es wir tun.“
    DU: WAS ist für Dich Opposition. Was genau meinst Du mit untermauerter Rechtssicherheit. Recht ist verbriefte Macht. Was glaubst Du wird sich ändern, wenn Du das Recht „auf Deiner Seite“ hast. Und erneut frage ich den Leser: Was genau sind „die Mächtigen“?
    ICH jetzt: Was soll die provokative Fragerei? Von was reden wir denn hier?
    Nur so viel zur Opposition:
    Wer nicht mit der Regierungstätigkeit einverstanden ist und ein anderes, vermeintlich ‚besseres‘ Programm hat, ist automatisch eine Opposition. Es gibt die im Parlament nicht an der Regierungstätigkeit Beteiligten (Grüne und LINKE) und es gibt die außerparlamentarische Opposition. Und dazu zähle ich uns und die ungezählten Massen im und außerhalb des Internets mit. Wir sind gefragt, wenn uns der Regierungskurs nicht gefällt oder die falschen und unfähigen Leute dort sitzen. Wer denn sonst, wenn nicht wir? Die Zeit mit jetzt unaktuellen und unbrauchbaren Theorien zu vertuen, haben wir nicht. Es muß in Theorie und Praxis etwas zur schnellstmöglichen Einflußnahme auf das nationale und internationale Geschehen passieren.

    Das ist nur ein Auszug aus meinen Antworten auf Deinen Kommentar. Auf Wunsch schicke ich Dir den Rest per E-Mail zu, es würde hier den Rahmen sprengen.

    Es tut mir leid, weil Du die Themen einmal so angeschnitten hast, daß ich grundsätzlich Vielem davon widerspreche, weil mir mein bescheidenes Wissen und etwas Lebenserfahrung sagen, daß sich hier Jemand von uns Beiden irrt.
    Offenbar gehen Anarchisten häufig zu utopisch und mit zu geringen Wissen und zu wenig Erfahrung zur Machtausübung, zur Führung und Leitung im Staatsapparat und in der Wirtschaft heran, sowie haben Philosophen und andere Denker (wie Karl Marx – immer noch aktuell und anerkannt …) nicht gelesen oder anders begriffen. Auch weiß ich nicht, wie sie die heutige Welt im anarchischen Selbstlauf aufrechterhalten können.

    Es gibt keine Gesellschaft ohne Diktatur, wobei auch dieser Begriff wieder neutral, also ohne positive oder negative Auswüchse zu sehen ist. Entweder diktiert das Kapital (Geld) bzw. der Klerus (Religion) oder es diktieren die Besitzlosen – also die Mehrheit gegen die Minderheit. Bei uns heute hier herrscht / diktiert die Minderheit gegen die Mehrheit. Bei den Anarchisten die Aktiven gegen die Bequemen (Achtung: Provokation!). Ohne Macht geht nichts!

    Freundliche Grüße von adolfkurt

    1. Hallo adolfkurt,

      sehr interessant für mich, Deine Gedanken, danke dafür – auch für Deinen Widerspruch! Diskussion fühlt sich nicht immer gut an, auch nicht für mich. Aber gerade Gedanken, die meine Wohlfühlatmosphäre angreifen sind (so mit Achtung vorgebracht und das tust Du) oft die Wertvollsten. Also das schon mal vorab, es ist alles gut.

      Wenn Du mich als Anarchisten klassifizierst, ist das Deine ganz eigene Wertung. Ich bin ein Mensch, ich sehe mich mitnichten als Anarchist. Mit offiziellen Publikationen über Anarchismus habe ich mich nie beschäftigt, dann würde ich es auch als Ideologie sehen. Das möchte ich für mich nicht. Aus diesem Grunde klassifiziere ich Dich über Dein Weltbild ebenfalls nicht. Ich versuche mich, von Ideologien fern zu halten, um in meinen Gedanken frei zu sein. Wenn ich die Welt betrachte, dann versuche ich immer, mir vorzustellen, wie das, was ich anderen Menschen „zumute“, auf mich wirken würde. Das resultierende Fühlen ist ein starker Indikator, um zu erkennen, was gut ist.
      Und Fragen, die ich stelle, sind absolut ernst gemeint.

      Zur Macht. Natürlich ist der Begriff wertfrei, ich werte ihn bei seiner praktischen Nutzung. Also: Was empfinde ich, wenn Macht über mich ausgeübt wird? Man kann die Wikipedia nutzen, ich tue das auch reichlich, aber kritisch reflektierend. Und aus meiner Sicht ist deren Erklärung zur Macht überhaupt nicht schlüssig. Es ist schon fast ein Treppenwitz, dass ich eine viel (für mich viel) bessere Definition ausgerechnet bei der Bundeszentrale für Politische Aufklärung (bpb; http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/politiklexikon/17812/macht ; übrigens von Max Weber entnommen, dessen Werk ich sehr schätze) lese:

      „Macht ist ein politisch-soziologischer Grundbegriff, der für Abhängigkeits- oder Überlegenheitsverhältnisse verwendet wird, d. h. für die Möglichkeit der Macht-Habenden, ohne Zustimmung, gegen den Willen oder trotz Widerstandes anderer die eigenen Ziele durchzusetzen und zu verwirklichen (M. Weber). Macht kann von Personen, Gruppen, Organisationen (Parteien, Verbänden, Behörden) bzw. dem Staat ausgeübt werden oder von gesellschaftlichen (wirtschaftlichen, technischen, rechtlichen, kulturell-religiös geprägten) Strukturen ausgehen. Demzufolge wird zwischen persönlicher und sozialer M. sowie M.-Strukturen unterschieden. Entsprechend ihrer (sozialen) Entwicklung verfügen alle Gesellschaften über unterschiedliche (persönliche, soziale, anonyme) Macht-Positionen. Macht-Verhältnisse beschreiben immer zweiseitige (Austausch-)Verhältnisse, bei denen eine Seite über (mehr oder weniger) Macht verfügt (z. B. über Belohnung, Bestrafung) und Einfluss nehmen kann (z. B. über Anreize, Wissen) und die andere Seite dies (positiv) akzeptiert, keinen Widerspruch erhebt bzw. nichts gegen die Ausübung der Macht unternimmt oder zur Duldung oder Befolgung gezwungen wird. Probleme der Macht-Ausübung können dadurch verstärkt werden, dass keine persönliche Zuordnung der ausgeübten Macht mehr möglich ist, weil Macht anonym (z. B. aufgrund wissenschaftlich-technischer, wirtschaftlich-technischer Strukturen oder Sachzwänge) ausgeübt wird.“

      Macht ist wertfrei, natürlich, da sind wir uns völlig einig. Es kommt darauf an, wo und wann Macht gebraucht wird. Alles hat seinen Sinn. Und deshalb auch schrieb ich im Artikel:

      „… und meine, dass Psychopathen in sozialen Systemen eine wichtige sinnvolle Rolle spielen! In akuten Gefahrensituationen, in der schnelles intuitives und entschiedenes Handeln gefordert ist, um das Wohlergehen der Gruppe zu erhalten, gar ihre schiere Existenz zu sichern, sind Psychopathen der Macht geradezu ideal und in genau diesen Situationen sollte ihnen sogar vertraut werden. Diese Menschen reißen dann das Heft des Handelns an sich und verhindern, dass die Gruppe ungeordnet oder gar nicht reagiert.“

      Da nehmen also Macht-Affine die Rolle wahr, die ihnen (mehr oder weniger) in die Wiege gelegt wird und welche für soziale Gemeinschaften offensichtlich unverzichtbar ist. Da ist es also akzeptierte Ausübung von Macht. Das aber unterscheide ich strikt von der Macht, wie sie hier gebraucht wird, im Alltagsleben. Und damit meine ich auch das politische Alltagsleben.

      Zur Opposition, wie gesagt, die Frage war ernst gemeint:

      „Es gibt die im Parlament nicht an der Regierungstätigkeit Beteiligten (Grüne und LINKE) und es gibt die außerparlamentarische Opposition. Und dazu zähle ich uns und die ungezählten Massen im und außerhalb des Internets mit. Wir sind gefragt, wenn uns der Regierungskurs nicht gefällt oder die falschen und unfähigen Leute dort sitzen. „

      Ich lese immer von Institutionen, von Parteien, Organisationen, oder sogar von Massen. Ich habe ein echtes Problem damit und derzeit auch keine Lösung, das will ich betonen! Aber wie möchtest Du ein System aus sich selbst reformieren, mit genau den Werkzeugen, die das System erhalten. Es kommt doch immer auf das Gleiche heraus, oder nicht? Warum glaubst Du, dass es ausgerechnet JETZT ganz anders laufen soll. Das meine ich mit der Matrix, in der wir verhaftet sind.

      Sei Du herzlich gegrüßt
      Ped

  4. Gute Nacht, lieber Schreibender 🙂

    Da hast du mir ja wieder einen arg langen Anlauf zugemutet. Zwischendurch war ich bereit, jeden Menschen als Psychopathen einzustufen… Aber der Schluß (um das Wort Konklusion zu vermeiden 🙂 ist schon versöhnlich, aus Sicht der („echten“) Psychopathen… Was mir unwillkürlich beim Lesen des Artikels einkam, war Hannah Arendts Satz zur „Banalität des Bösen“, und das ist aus meiner Sicht der Kampf, der zu führen ist (wie du ja ausführst): der gegen die Nichtreflektierenden, die Bequemen… Und das schließt natürlich einen selbst ein und die („echten“) Psychopathen keineswegs aus 😉

    Andreas

  5. „Macht ist wertfrei“
    Macht bedingt Abhängige oder die Möglichkeit zu Gewaltanwendung. Beides ist meinem Weltbild entsprechend schlecht. Macht ist nur wertfrei, wenn Abhängigkeit und die Möglichkeit zu Gewaltanwendung als wertfrei angesehen wird.

    „Führen und Leiten ohne Macht gibt es nicht.“
    Macht ist die eine Möglichkeit, die andere Möglichkeit ist:
    Führen durch Vorbild und Leiten durch Überzeugen.
    Das ist allerdings schwieriger und zeitaufwändiger, liefert dafür aber die besseren Ergebnisse.
    Machtfreie Führung bzw. Leitung ist mE schon möglich
    ein anderes Gesellschaftliches und politisches System
    (Suchbegriff: Macht )

    „Hierarchien sind die idealen Spielwiesen für das Ausleben der Machtphantasien von Psychopathen. Hierarchien neigen dazu, pathologisch geprägte Strukturen auszubilden“
    Ja, und in einem Gesellschafts-&Wirtschafts-System, in dem Macht über Menschen möglich ist, werden immer die Skrupellosesten an die Macht gelangen, – eben weil sie keine Skrupel haben.
    Angesichts der heutigen technischen Möglichkeiten – Möglichkeit zur Umweltschädigung und Waffentechnik – brauchen wir deshalb ein System, das Macht verunmöglicht.
    DenkAnsätze dazu gibt es ja einige, mit mehreren Abstufungen der möglichen Macht.

  6. Hallo Ped,
    mir gehen schon länger ähnliche Gedanken durch den Kopf. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, unterscheiden Sie zwischen psychopathischer Machtausübung und Führung ohne Macht. Das finde ich einen interessanten Ansatz. Ich habe darüber nachgedacht und bin dabei bei den folgenden Fragen gelandet: Wenn Führung ohne Macht der Lösungsansatz ist, funktioniert er auch ohne hierarchische Strukturen und auch in großen Gruppen bzw. ganzen Gesellschaften? Wie könnten diese Strukturen aussehen? Welches System wäre das? Welche Regeln würden gelten? Wie würde verhindert, dass das System über kurz oder lang wieder Psychopathie hervorbringt und nach oben spült? Und vor allem: wie kommen wir heil vom bestehenden zum neuen System?
    Viele Grüße
    Ruben

    1. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, unterscheiden Sie zwischen psychopathischer Machtausübung und Führung ohne Macht.

      Vielleicht nicht ganz. Macht als Steuerung verurteile ich nicht. Und es gibt genug Situationen, in denen entschlossene Entscheidungen (falsch oder wahr) getroffen werden müssen. Man vertraut auf bestimmte Fähigkeiten eines Menschen, die in einer möglicherweise existenziellen Situation benötigt werden.
      Allerdings muss der Machtbewusste nachfolgend auch wieder eingeholt werden können. Und das ist recht simpel. Nämlich, in dem man nicht mehr seinem Machtanspruch folgt. Aus diesem Grund wird heutzutage die Gesellschaft ständig in Atem gehalten, um ein Gefühl hoch zu halten, dass Entscheider die Geschicke in dieser gefährlichen Zeit lenken müssten.
      In gefahrloser Zeit aber kann – so denke ich – das Handeln empathisch und autonom sein. Das steht für mich in keinem Widerspruch. Führung in dem Sinne braucht es da nicht mehr. Die ausgefüllten Rollen gibt es, aber die Hierarchien lösen sich auf.

      Herzliche Grüße, Ped

      PS: Es freut mich, dass dieser „alte“ Artikel noch gefunden wird. Mittelfristig wird er eine Auffrischung erfahren, um „in zweiter Auflage“ erneut veröffentlicht zu werden.

      1. Ja, Ruben und Peter, eine neuauflage scheint mir auch angebracht. Deswegen warte ich mit meinem kommentar, weil ich die these „existenzielle situation“ und damit notsituationen nicht teile.
        mit gruessen, willi

      2. Hallo Ped,

        Sie schreiben: „Aus diesem Grund wird heutzutage die Gesellschaft ständig in Atem gehalten, um ein Gefühl hoch zu halten, dass Entscheider die Geschicke in dieser gefährlichen Zeit lenken müssten.“. Wie soll denn unter diesen Umständen jemals wieder eine „gefahrlose Zeit“ entstehen. Die Psychopathen halten das System permanent auf des „Messers Schneide“. Solange sich das System in diesem Zustand befinden, sind sie anerkannt und mächtig.
        Ich habe kürzlich des Hörbuch „Die Getriebenen“ von Robin Alexander gehört. Das sind sechs packende Stunden aus Pathokratien. Danach sollte klar sein, dass das System „von alleine“ nie wieder in ein ruhiges Fahrwasser kommen wird.

        Viele Grüße
        Ruben

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